In der Sonntagsausgabe der „New York Times“ ist ein interessanter Immobilien-Artikel über Schnäppchenjäger. Der Bericht fokussiert sich auf neue Gebäude. Reihenweise wurden im Stadtteil Brooklyn Projekte hochgezogen, als der Markt noch boomte. Doch nun haben die Entwickler Schwierigkeiten ihre Apartments wie geplant an den Mann zu bringen. Wenn die Appartements nicht zügig verkauft werden, gehen die Entwickler pleite. Brooklyn war ein besonders heißes Pflaster für Neubauten. Die Grundstücke und damit auch die Wohnungen sind dort erschwinglicher gegenüber Manhattan. Zwar trennt der „East River“ die beiden Stadtteile. Doch es bieten sich viele Vorteile. So haben Sie von Brooklyn aus einen schönen Blick auf die Skyline Manhattans. Und es ist viel ruhiger dort. Sie haben weniger Verkehr und kaum Touristen. Im Schnitt kostet ein neues Apartment in Manhattan 1,19 Millionen Dollar. Ende 2008 waren es noch 1,54 Millionen Dollar. Der Preis ist also um 23 Prozent gefallen. In Brooklyn bekommen Sie dagegen eine nagelneue Wohnung für 585.000 Dollar. Hier sank das Preisniveau nur um sieben Prozent von 630.000 Dollar vor Jahresfrist.
Eines der bekanntesten Projekte in Brooklyn, das gescheitert ist, ist „Warehouse 11“. Nur 30 Prozent der 120 Appartements wurden im Jahr 2007 verkauft. Dann zog die Bank „Capital One“ den Stecker. Nach der Pleite versucht die Bank nun den Neustart. Capital One verzichtet auf einen Teil des Kredits. Jetzt will die Bank lediglich 30 statt zuvor 50 Millionen Dollar des Kredits zurück haben. Die billigen Wohnungspreise scheinen auf Gegenliebe zu stoßen: 60 Verträge wurden in nur zwei Wochen unterzeichnet – freilich zu weitaus günstigeren Konditionen. So sank der Quadratmeterpreis gegenüber 2007 um 30 Prozent.
Ich persönlich würde ein Objekt in Manhattan vorziehen. Außerdem interessieren mich alte Gebäude mehr, selbst wenn sie vor dem Zweiten Weltkrieg errichtet wurden. Denn dann weiß ich zumindest, dass die Substanz gut ist. Neue Gebäude können sich schnell als Fass ohne Boden herausstellen – wenn Bauschäden vorhanden sind. Bei alten Häusern sind Bauschäden sichtbar und damit vermeidbar. Ein weiteres Problem mit neuen Häusern ist: Was passiert, wenn nicht alle Wohnungen verkauft werden? Dann müssen alle Eigentümer die Nebenkosten unter sich aufteilen, sprich auch für die unverkäuflichen Wohnungen ebenfalls zahlen. Das kann ein teurer Spaß werden.
Zurück nach Manhattan: Mein heutiges Foto zeigt Ihnen die zwei gläsernen Türme des Time Warner Hochhauses. Im Keller des Komplexes befindet sich übrigens ein „Whole Foods” Supermarkt. Hier können Sie leckere Salate an einem Buffet zusammenstellen. Auf meinem Foto von heute sehen Sie außerdem den Columbus Circle mit seinem Kreisverkehr.