Kein Pardon kennt die US-Justiz für Börsenbetrüger. Kriminelle Manager müssen mit langjährigem Freiheitsentzug rechnen. Hier ein paar Fälle, die mir gerade einfallen: Den ehemaligen Tyco-Chef Dennis Kozlowski sperrte die Justiz unter anderem wegen Diebstahls von Firmenvermögen für bis zu 25 Jahre weg. Der 61-Jährige wird das Gefängnis wohl nicht mehr lebend verlassen.
Ein ähnliches Schicksal widerfuhr dem 66-jährigen „Bernie“ Ebbers (Foto), der 25 Jahre absitzen muss. Ebbers, Gründer der Telekomfirma WorldCom, hatte nach Ansicht des New Yorker Gerichts die Bilanzen manipuliert.
Erwischt hat es selbst Superreiche wie Alfred Taubman. Den Mehrheitseigentümer des Auktionenhauses Sothebys verurteilte ein New Yorker Gericht zu einer Gefägnisstrafe von über einem Jahr. Und einer Strafe von 7,5 Millionen Dollar. „Arrogant und raffgierig“ – so bezeichnete Richter George Daniels den Sothebys-Eigentümer. Hammerhart. Dabei spendete Taubman jahrelang große Summen für wohltätige Zwecke.
Doch als das Geschäft des Auktionshauses an Schwung verlor, bildete er mit dem Konkurrenten Christies ein Kartell. Die beiden Widersacher sprachen fortan die Preise ab. Beide Häuser dominieren den weltweiten Markt zu 90 Prozent. Insofern bestand kein Preiswettbewerb mehr bei den global größten Auktionen für Kunst und Schmuck.
Taubmans Anwälte sahen wenig Chancen für eine echte Verteidigung, denn die Christies-Chefin hatte gegenüber der Staatsanwaltschaft ausgepackt, um ihre Haut zu retten. Insofern plädierten Taubheims Verteidiger für Mitleid und behaupteten, dass ihr Mandant krank sei und 26 Tabletten am Tag einnehme. Trotzdem musste er alles in allem mehr als ein Dreiviertel Jahr absitzen und kam einige Wochen früher raus.
Taubman zählt zur vermögenden Oberschicht. Mehr als zwei Jahrzehnte stand er auf der Forbes-Liste der 400 reichsten Amerikaner.
Hi Tim,
ja, leider trifft das bei vielen „reichen“ zu. Man will immer mehr. Egal ob es illegal ist oder nicht. Ich denke, solche Leute leben in ihrer eigenen Welt.
VG
Michael (Bergkamen)