Wie Staatsfonds Aktien mit der Buy-and-Hold-Methode kaufen und reich werden – zum Wohl aller

Viele Staatsfonds haben sich an den führenden US-Konzernen beteiligt. Als die Kurse an der Wall Street im März bebten, ging beispielsweise Saudi Arabien auf Einkaufstour und staubte Citigroup, Bank of America, Carnival, Uber, Berkshire, Facebook und andere Aktien ab.

Alaska hat 1976 den Grundstein für ein gigantisches Vermögen gelegt. Es begann mit einem Investment von nur 734.000 Dollar. Gut 40 Jahre später ist der Fonds 67 Milliarden Dollar schwer. Über 30 Milliarden Dollar hat der Fonds zwischenzeitlich über Dividenden zurück an die Bürger gegeben. Die Einwohner erhalten jedes Jahr zwischen 2.000 und 3.000 Dollar auf ihr Girokonto überwiesen. Sie zahlen damit ihre Stromrechnung, Internetanschluss, Abos und vielleicht den Urlaub.

18 Fondsmanager managen das Vermögen. Der Schwerpunkt ist in Aktien investiert.

Ziel war es von Anfang an, dass über Generationen hinweg Geld für die Bürger zur Verfügung steht. Es sollte ein Buy-and-Hold-Fonds für die Ewigkeit werden, der den Bürgern etwas zurückgeben kann – eine Art Dividende. Deshalb heißt der Fonds „Alaska Permanent Fonds„. Der nördliche US-Bundesstaat wollte nicht seine Bodenschätze einfach versilbern und von der Hand in den Mund leben, sondern ein dauerhaftes Vermögen für die Bürger schaffen. Das ist clever. Es ist dem kleinen Bundesstaat mit nur 700.000 Einwohnern gelungen, einen Schatz aufzubauen.

Angela Rodell ist die Chefin:

Norwegen hat ein noch größeres Sparschwein aufgebaut. Die Nordeuropäer besitzen 1,5 Prozent an allen weltweit gelisteten Konzernen im Schnitt. Sie halten zum Beispiel große Aktienpakete an den DAX-Gesellschaften oder S&P-500-Indexmitgliedern. Würden die Norweger das Geld ruhen lassen für einige Jahre und frisches Geld investieren, dann müsste wohl kein Norweger mehr arbeiten. Sie könnten sich ein Grundgehalt jedes Jahr ausbezahlen und könnten sorgenlos leben.

Die Saudis sammelten ausgebombte Aktien munter ein

Russland hat einen Staatsfonds. Saudi Arabien hat einen: Es ist der Public Investment Fund (pif). Die Saudis gingen auf Schnäppchenjagd an den Aktienmärkten, als die Kurse im März nach dem Ausbruch des Corona-Virus bebten. Clever! Zwischen Januar und März gab pif 8 Milliarden Dollar aus, um abgestürzte Aktien von Citigroup, Boeing, Carnival und Uber einzusammeln. Sie griffen zudem bei Berkshire, Bank of America, Disney und Facebook zu. WOW! Meine Güte! Die Manager sind super-gut drauf. Aber: Auch ein Investment in den Vision Fund von Softbank haben die Saudis gemacht, was ein Flop wurde.

Die rund 90 Staatsfonds der Welt haben an den Börsen einen bedeutenden Einfluss. Warum hat Deutschland keinen Staatsfonds? Der Kursabschwung bot den cleveren Geldverwaltern eine Chance.

Ich habe in den vergangenen Wochen und Monaten auch abgestürzte Aktien wie Carnival, United Airlines und andere gekauft. Ich bin beim Kreuzfahrtunternehmen Carnival schon 65 Prozent im Plus. Du siehst: Geduldige Anleger können in unsicheren Zeiten Schnäppchen landen.

Die Pandemie war jedenfalls ein Geschenk für abgebrühte Anleger. Privatanleger können das Konzept der Staatsfonds kopieren. Du kaufst großartige Unternehmen und lässt sie in deinem Depot liegen. Am besten kaufst du in Krisen aggressiv zu. Das Geld kann beispielsweise an den Familiennachwuchs vererbt werden. So lebt es sich für alle leichter. Keine Geldsorgen mehr. Wenn man das Konzept durchdenkt, bleibt das Vermögen auf Generationen hinaus erhalten!

Hier ist ein neues Video von mir: Wie du Aktien für die Ewigkeit findest. Du begegnest ihnen im Alltag auf der Straße oder im Supermarkt:

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Bruno
4 Jahre zuvor

Deutschland hat doch jetzt auch einen Staatsfonds, dieser Superfonds heisst Wirtschaftsstabilisierungsfonds WSF ;) Und investiert auch in eine Airline.
Ob und wie gut sich der entwickelt ist dann allerdings eine andere Frage.

mauser66
4 Jahre zuvor

mal wieder ein netter beitrag. am besten finde ich den letzten satz! genau das ist es doch, was der sog. Geldadel so tut. natürlich haben sie schon riesiges vermögen, sind aber auch weiterhin in der lage es zu mehren.

Rüdiger
4 Jahre zuvor

@Staatsfonds:
Wenn ich mich richtig erinnere, hat Bayern einen Staatsfonds. Aus dem sollen (anteilig) die Pensionen von bayerischen Beamten gezahlt werden.
 

4 Jahre zuvor

Super Artikel.
Das mit Alaska habe ich bis dato noch nie gehört. Als Amerikaner würde ich jetzt nach Alaska ziehen. :)
 
Carnival war ein guter Tipp von dir. Freue mich schon, wenn die Kreuzfahrt wieder auf der See unterwegs ist.

Thorsten
4 Jahre zuvor

Korrektur in den USA voraus. 10% Währungsverlust, 20% Kursverlust. 30% Rabatt demnächst.

Chris kross
4 Jahre zuvor

Cooler Artikel Tim!
Deutschland bräuchte auch so ein XL Fond. Aber wie wird das mit den Stimmrechten gemacht? Eventuell kann ein Land Einfluss nehmen zum Nachteil eines anderen Landes..
Renault ist günstig.

Mal wieder ein sehr interessanter Beitrag… das Alaska auch einen Staatsfonds hat, wusste ich bis heute nicht.
Es wäre super, wenn Deutschland sowas auch auf die Beine stellen könnte, aber das wird glaub ich die nächsten 100 Jahre nicht geschehen.
 
Gruß Stefan von
 
Familien Finanzen im Griff

Daniel
4 Jahre zuvor

Hallo Tim,
wow, das mit Alaska hat mich grad „umgehauen“. Davon hatte ich bis dato noch nie gehört. Werde mir jetzt schnell dort eine Hütte bauen und dann abkassieren.
Wie bitter es auf der anderen Seite ist, dass die BRD es einfach nicht so machen will und wird. Gerade die Beispiele Norwegen und offenbar Alaska zeigen doch eindeutig, dass es klappen kann.
So werden wir weiterhin einer Randgruppe angehören.
Ist zwar grad am Thema vorbei, aber gestern kam für meine 4 und 2 Jahre alten Töchter jeweils die Einladung für die BASF-HV. Die 4-jährige darf sich jetzt von einem Teil der Dividende eine Tonie-Hörfigur (Eltern werden es kennen) kaufen.
Wie schön es wäre, wenn wir für die Kinder einen Staatsfonds hätten, der auch stetig etwas auf ihre Konten überweisen würde…..

Nico Meier
4 Jahre zuvor


Natürlich ist die USA nicht in allen Bereichen ein Vorbild. Mein Vergleich der Staatsquote von USA, DE und Schweiz sollte aufzeigen, dass es durchaus auch Länder mit tieferer Staatsquote gibt die keine Probleme mit Kriminalität haben. Ich finde es Diebstahl wenn der Staat über 40% des Einkommens eines Einwohners einsackt. 
Übrigens seit die Grenzen der Schweiz nur noch für Grenzgänger geöffnet sind gibts in der Nordwestschweiz praktisch keine Einbrüche mehr. 
@Tim
Ich höre immer wieder Markttiming würde nicht funktionieren aber ich habe meine Investitionen für dieses Jahr auch bereits alle zwischen mitte März und mitte Mai gemacht. Es gab so schöne Ranatte da konnte ich nicht wiederstehen. Aber klar war es in dieser Zeit emotional nicht einfach weil man nicht wusste ob der Boden erreichtvist oder ob man ins fallende Messer greift.

Rüdiger
4 Jahre zuvor

@Tim:  Warum hat Deutschland keinen Staatsfonds?
 
Gute Frage! Die Bundesregierung hat doch gewiss eine Pressestelle, wo du diese Frage plazieren kannst. Die Antwort könntest du dann hier posten  ;-)
 

Daniel
4 Jahre zuvor

Wenn jeder Staat jetzt anfangen würde Aktien für ihre eigenen Staatsfonds zu kaufen (und zu halten) dann würden 99% aller Aktien durch eben diese gehalten. Ein freier Markt und ein freier Wettbewerb wäre damit kaum noch möglich. Zudem würden die Preise für Bluechips völlig vom inneren Wert abweichen weil sich die großen Investoren (Staaten) nur noch darum schlagen wer sein Geld noch dort unterbringen kann. Für Mid oder Small Caps wären die Summen zu groß.
Will man das? Ich nicht. Schon heute hockt Norwegen in fast allen großen Playern drin. Norwegen! Ein winziges Land. Wie würde es aussehen wenn die Amis, Westeuropa und Indien/China jetzt die Käufe hochfahren. 
Ich bleibe bei der Aussage, Wohlstand für jeden ist möglich, aber nicht für alle. Wie bei T-Shirt Business kommt es darauf an der erste zu sein. Das waren die USA und Norwegen so ziemlich. Würde jeder nachziehen hätten wir einen Aktien-Markt zum Sozialismus umgebaut. Das Geld könnte dann auch genauso direkt an die Bürger gegeben werden.
 

Zwitsch
4 Jahre zuvor

Ich gönne euch die Gewinne bei carnival…. aber es zu früh um jetzt schon zu Jubeln…. wie sich die Kreuzfahrt entwickelt weiss keiner…im Prinzip gezocke… genau das was tim immer Predigt nicht zu Tun… schon ein Widerspruch,Tim…

Zwitsch
4 Jahre zuvor

Ich gönne euch die Gewinne bei carnival…. aber es zu früh um jetzt schon zu Jubeln…. wie sich die Kreuzfahrt entwickelt weiss keiner…im Prinzip gezocke… genau das was tim immer Predigt nicht zu Tun… schon ein Widerspruch,Tim…

Christian
4 Jahre zuvor

Schöne Beispiele, Schöne Chancen! :-)

@Tim: Bist du von Apple schon mit deinem BTO iMac beliefert worden? Man liest ja zur Zeit von wochenlangen Lieferschwierigkeiten beim BTO iMac.

Al Bundy
4 Jahre zuvor

@Tim, ist echt spannend das Thema. Danke für die Info. USA scheint doch nicht so von der Hand-Im-Mund zu leben, wie es gern in der Presse steht.

Liebe Community, ich habe tatsächlich eine Frage. Könnt ihr mir helfen, vielleicht. 

Wie es sich gehört habe ich einen Notgroschen ungefähr von 5 Monatsgehältern. Das Geld liegt auf dem Tagesgeldkonto zu 0,0% Zins. Was de-facto eine negative Rendite nach Inflation ist. Wie kann man dieses Geld zu 0,0% Rendite nach Inflation anlegen? Eignet sich ein Absicherungsfonds z.B. von Dirk Müller dazu? Ziel ist 0,0% Rendite nach Inflation und Absicherung nach unten. Wenn ich das Geld brauche verkaufe ich halt Anteile.

Sorry für diese dumme Frage.

ChrisK
4 Jahre zuvor

@Al Bundy: da es ein Notgroschen ist, wäre mir egal ob ich jetzt 0% oder 1,5% bekomme.
Ist ja für den Fall der Fälle gedacht und das du schnell dran kommst.

Oli
4 Jahre zuvor

@Al Bundy: Ein Notgroschen muss für mich keine Rendite machen. Ich habe aktuell 4 Monatsgehälter auf dem Tagesgeld geparkt und das reicht mir.

4 Jahre zuvor

@ Al Bundy 
Sehe ich wie Chris K. Oder möchtest Du einen geringeren Notgroschen haben? Falls Dir 2-3 Monate ausreichen, kannst Du den Rest auch in Gold und Silber als Beispiel anlegen. Du kannst dann neues Geld nach Gewichtung aufteilen. Falls z.B. Gold 1% Gewichtung hat und Du neue 1000€ investieren möchtest, so kannst Du anhand einer fest definierten Gewichtung prüfen wie Du es investierst. Gold kann natürlich kurzfristig auch weniger Wert sein, langfristig sollte es aber die von Dir erzielte Beständigkeit aufweisen. Es bringt natürlich nichts für 500€ das Geld ständig hin und herzuschieben. Der wirkliche Notgroschen sollte ohne Kosten schnell verfügbar sein. Ob sich das allerdings für 1-2 Monatsgehälter rentiert?

Nico Meier
4 Jahre zuvor

@Al Bundy
Der Notgroschen ist wie eine Versicherung für Notfälle.
Du brauchst schnell ein neuen gebrauchten weil dir einer reingefahren ist und bis die Verischerung das Geld auszahlt willst du nicht zu Fuss gehen. Du hast plötzlich Kurzarbeit oder wirst arbeitslos und hast daher weniger Einkommen als vorher. Es gibt diverse Gründe plötzlich Geld zu benötigen.
Ich würde den Notgroschen auf dem Konto lassen wo du schnell und unkompliziert darüber verfügen kannst.
Mal angenommen du kaufst irgend einen Fond der dann plötzlich in der Krise nicht mehr gehandelt wird und du ihn deswegen nicht verkaufen kannst was dann?
Und Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit trit gehäuft auf wenn die Aktien mal eben gerade in einem Tief sind ;-)
Der Spruch „Gier frisst Hirn“ ist mir hier in den Sinn gekommen.
 

Marvin
4 Jahre zuvor

Mein „Notgroschen“ liegt auf dem Referenzkonto. Gerade im Crash war das sehr hilfreich weil beispielsweise bei einer Limit-Order der Betrag schon reserviert wird obwohl die Order evtl. nie zur Ausführung kommt. Mein Notgroschen ist also eher die Reserve für günstige Kaufgelegenheiten. Seien es Aktien oder ein neues Auto oder einen spontanen Urlaub. Momentan wächst er wieder.
Allerdings bin ich auch nicht von Kurzarbeit bedroht und eine Autoreparatur wäre für mich nichts, was mir Probleme machen würde.

Fred
4 Jahre zuvor

Ich fände einen ausschüttenden Staatsfonds super. Dann könnte darüber das bedingungslose Grundeinkommen umgesetzt werden. 

DanielKA
4 Jahre zuvor

Super Artikel.Das mit Alaska habe ich bis dato noch nie gehört. Als Amerikaner würde ich jetzt nach Alaska ziehen. ?
@ Aktiennoob Sky1: Für läppische 1.600 (Ausschüttungen 2018 und 2019) Dollar würdest du ins unwirtliche Alaska ziehen ;-)
Das wäre nichts für mich. Da bin ich lieber südlicher ohne Dividende unterwegs. In kanada gab es in diversen Regionen (z.B. Alberta) auch regelmäßig Checks an die Bevölkerung

Christian
4 Jahre zuvor

@Notgroschen: Ich lege hierzu monatlich 170,00 EUR per Sparplan auf das Tagesgeld-Konto zurück. Jetzt habe ich die 6.000er Marke geknackt und bin somit bei 3 Netto-Gehältern (Hab mein Gehalt großzügig auf 2.000 EUR abgerundet).

Nach 10 Jahren hat mein iMac den Geist aufgegeben und letzte Woche bin ich mit dem Auto angefahren. Solche Kleinigkeiten bedeuten dank Notgroschen keine schlaflosen Nächte. Verzinsung ist mir da echt egal. Will mittelfristig noch bis ca. 12.000 EUR aufbauen, das wären dann ca. 6 kalk. Gehälter und damit kommt man wirklich durch alle Engpässe durch. Danach wird der Sparplan in den World-EFT umgeleitet :-)

Ralf
4 Jahre zuvor

@Börse: Wie ist die zunehmende Entkopplung der Börsen von der Realwirtschaft aus eurer Sicht zu beurteilen? Die Kurse steigen und steigen. Fundamentale Fakoren wie das Wirtschaftswachstum finden aber immer weniger Einfluss bei der Kursfindung. Kritisch? Oder eher nicht?

Nico Meier
4 Jahre zuvor

Wie ist die zunehmende Entkopplung der Börsen von der Realwirtschaft aus eurer Sicht zu beurteilen? 

Wo genau siehst du eine Entkoppelung der Börse von der Realwirtschaft?
Der MSCI World ist von 2’400 Punkten mitte Februar auf 1’602 um rund 33% gefallen. Inzwischen hat der MSCI World Index sich wieder auf 2’200 Punkte erholt. Damit liegt er noch immer 8.3% unter dem Niveau von vor Corona.
In meinen Augen wurde Corona im März  als grössere Bedrohnung wahrgenommen als es wirklich war. Nun stellt man fest, dass die Auswirkungen von Corona im Zusammenspiel mit den Bazookas der Notenbanken nur sehr wenig Einfluss auf die Weltwirtschaft haben wird, daher steigen die Kurse wieder an.
Durch das Fluten der Märkte mit Geld werden Aktien auch in der nächsten Zeit munter weiter steigen wie auch Immobilien.
 

Al Bundy
4 Jahre zuvor

An alle Danke,
 
Also mein Notgroschen bleibt auf dem Tageskonto. 

DanielKA
4 Jahre zuvor

Meine Vorgehensweise: den Notgroschen möglichst klein zu halten. Ich verdiene anscheinend zu viel, aber 4-6 Monatsgehälter sind mir eindeutig übertrieben. Vorallem bei einigen jungen Singles hier, manche sind echt übervorsichtig.
In der Realität gibt es so gut wie keine Situation (also jetzt nicht als Immoinvestor oder Unternehmer, sondern der Standard Angestelle/beamte) in Deutschland, bei denen man solche Summen sofort benötigt. Und immer diese blöden Waschmaschinen beispiele (selbst die Mittelklassemodelle halten locker 7-10 Jahre und kosten keine 500 EUR mehr, das kann doch jeder aus monatlichen Cashflow zahlen, für „Arme“ sogar bei Amazon in 5 Raten ohne Zins und ganz ohne Kredit), Autos kann man notfalls günstig gebraucht kaufen oder leasen, oder kurzfristig mit dem Fahrrad/der Bahn fahren. Ich persönlich halte die unrentierliche Kapitalbindung möglichst gering.

4 Jahre zuvor

@ Daniel KA
So handhabe ich es auch. Warum hier immer mit Monatseinkommen gerechnet wird? Ich würde hier eher von den gemittelten Ausgaben ausgehen. Es macht schließlich einen wesentlichen Unterschied, ob man 10% Sparquote oder 90% hat. Bei 90% Sparquote wären mehrere Monate an Rücklagen für einen Angestellten ein wenig verschwenderisch. Ich habe nur einen Monat an Rücklagen. Ich musste noch nie Geld vom Depot zurück buchen. Meine Sparquote ist allerdings relativ hoch und ich verfüge über stabile Einkommen. Wenn größere ungeplante Ausgaben anstehen kann ich vielleicht 1-2 Monate keine Aktien kaufen. Ich habe allerdings gesondert Geld für Sondertilgungen bereit liegen. Am 01.Jan.2021 wird es verwendet. Ich habe somit aktuell noch mehr Puffer. Ich baue meine Rücklagen aber hoffentlich schon bald wieder etwas aus. Es hängt von der Entwicklung der Börse ab.

AktienNewbie
4 Jahre zuvor

Hallo,
mal ne Frage nebenbei. %-Angabe gemessen am Gesamtvermögen. Hier ist mein Depot (Alter: 33 Jahre):

22,0% Vanguard Developed World
7,00% Vanguard Emerging Markets

2,00% Fraport
1,70% NASDAQ 100
1,40% Westwing
1,15% Flughafen Wien
1,06% Rational AG
0,65% Lufthansa
0,62% Delta Airline
0,55% MSCI
0,50% Bank of America
0,38% United Airlines
0,33% Nel Asa
0,28% Occidential Petroleum
0,30% 3M
0,25% Coca Cola

2,00% BitCoin
10,0% Physisches Gold

36,09% Cash

Komme ich damit durch die aktuelle Krise oder mache ich was falsch?

VG, AktienNewbie

Christian
4 Jahre zuvor

@Sparquote: Kann doch jeder machen wie er will… Ich pack den Notgroschen ja auch nicht an. Neuen Mac habe ich aus dem Cashflow bezahlt und das Auto zahlt entweder die Vollkasko oder auch ich. Trotzdem will ich das so geregelt haben. Und es können durchaus mal größere Beträge als eine Waschmaschine kommen. Stell dir vor, du gründest eine GmbH und musst eine Einlage zahlen, oder du kaufst eine Immobilie und möchtest den Notar bezahlen… Ich erwarte von mir selbst, eine entsprechende Liquidität zu haben – und das lasse ich mir eben etwas (Rendite) kosten. Ich würde jedoch niemals die Behauptung aufstellen, mein Modell ist perfekt und andere Modelle sind schlecht.

Waldimar
4 Jahre zuvor

Wie ist die zunehmende Entkopplung der Börsen von der Realwirtschaft aus eurer Sicht zu beurteilen? 
Thomas Gebert schrieb mal: „Der Wert eines Unternehmens entspricht theoretisch der Summe aller zukünftigen abgezinsten Gewinne“
 
Die Erwartungen der Marktteilnehmer an die zukünftigen Gewinne scheinen sich stetig zu erhöhen (von steigenden Zinsen ist wohl kaum einer überzeugt). Die Auswirkungen der Pandemie werden jetzt, wie Nico schon meinte, anders eingeordnet und bewertet.
 
@Notgroschen (besser Cash für besondere Verwendung)
Der liegt bei mir auf dem Girokonto und hat sich von März bis Mai von 6 auf 3 Monatsgehälter halbiert. Grund dafür waren „unvorhersehbare“ Ausgaben für Wertpapierkäufe. 
Da bin ich jetzt an meiner persönlichen Schmerzgrenze angekommen. Der Puffer wird, egal wie die Börse sich entwickelt, wieder aufgebaut.

Andrea
4 Jahre zuvor

Ich gebe zu, dass auf meinem Notfallkonto auch nur 1 Monatsgehalt herumliegt. 1) Mein Einkommen ist sicher, es kommt jeden Monat wieder neues Geld. 2) Größere Abschaffungen teilen mein Mann und ich, und zahlen also gemeinsam. 3) Für den wirklichen Notfall liegt noch Geld auf anderen Konten herum, z. B. gibt es noch ein Urlaubskonto und das Depotkonto. 4) Wenn das nicht reichen würde, gäbe es noch die Kreditkarte und den Dispo. Bislang bin ich so immer klargekommen, den Dispo habe ich noch nie gebraucht.

Christian
4 Jahre zuvor

Seid ihr denn alle zu 100% in Aktien/ETF? Neben dem Notgroschen halte ich noch Tagesgeld als risikoärmeren Portfolioteil um auf meine Zielgewichtung von 75% risikoreich (ETF) und 25% Risikoarm (Aktuell nur Tagesgeld) zu kommen.

Andrea
4 Jahre zuvor

Anschaffungen

Waldimar
4 Jahre zuvor

Die Assetklasse ETF/Aktie ist bei mir immer zu 100% investiert. Bei Immobilien mache ich das ja auch so. 

Umschichtungen von Cash zu ETF/Aktien findet als Einbahnstraße statt, heißt kaufen ja – verkaufen nein.

Cash Bestand ist bei mir wie vorhin geschrieben Soll: 6 Monatsgehälter. Diesen verwende ich für alle Eventualitäten, wie Börsencrash, Notfallanschaffungen, oder unvorhersehbare Ausgaben.
Bin ich mit Cash über dem Soll, kaufe ich neben dem Sparplan extra Wertpapiere.

John
4 Jahre zuvor

Carnival knallt gerade durch die Decke.
War vorsichtig mit der Positions Größe wegen dem Risiko. Aber immerhin bin ich dabei.
 
Im Grunde gilt das für die ganze Reisebranche. Wobei ich da Zuwenig wissen habe. Gerade nach den Pleiten im Herbst, das hatte mich als nicht Kenner überrascht. Was bleibt sind noch Airlines. Ja auch wenn Buffett verkauft hat, ich glaube nicht an das Ende. Ich will es nicht glauben.

Wolke
4 Jahre zuvor

@Daniel
Ein freier Markt und ein freier Wettbewerb wäre damit kaum noch möglich. Zudem würden die Preise für Bluechips völlig vom inneren Wert abweichen…
 
Einen freien Markt gibt es schon lang nicht mehr, genauso wenig wie einen inneren Wert. Die Notenbanken bestimmen den Kurs der Aktien. Ob diese überhaupt einen Wert haben, weiß keiner mehr, aber es kümmert auch niemanden. Eine gefährliche Entwicklung, auch für Langzeitanleger.
 

Bruno
4 Jahre zuvor

Wie ist die zunehmende Entkopplung der Börsen von der Realwirtschaft aus eurer Sicht zu beurteilen? 
Gelddrucken und Zinsen immer weiter sinken theoretisch bis auf Minus unendlich ist eine Option im neuen Schlaraffenland, insbesondere all jener Glückspilze in einer Weltwährung. 
Es gibt da aber natürlich schon Risiken, auch wenn die Inflation die letzten Jahren mässig war ausser die Assetpreise, könnte es auch mal umschwenken. 
Der Reispreis ist vielleicht schon mal so ein Muster:
https://finviz.com/futures_charts.ashx?t=ZR&p=w1
Und es gibt auch andere Faktoren, die das Perpetum Mobile stören könnten. Ich denke daher nicht dass es nie mehr einen Bärenmarkt geben wird (was wir sahen im März waren kein Bärenmarkt sondern einfach nur ein Schock-Crash). 
Das hält mich aber nicht von Aktien ab langfristig, aber dass es so weiter geht wie die letzten 10 Jahre glaube ich nicht. Es werden also ziemlich sicher wieder härtere Zeiten für Anleger kommen. Und nein das ist keine Crashprognose, sondern einfach nur gesunder Menschenverstand.
Notgroschen
Mein privater Notgroschen ist auch relativ gering. Im Unternehmen ist das Ziel, 1 Jahressalär aller Mitarbeiter als Cashreserve zu halten. Das gelingt aktuell nicht, da wir stark investieren momentan. Aber es ist das langfristige Ziel. Das habe ich mir von einer Bill Gates Biografie abgekupfert, aber es macht natürlich auch Sinn, auch wenn die meisten Unternehmen heute bereits nach ein paar Wochen ins Schwanken kommen wie Corona schön gezeigt hat. Sehr instabil das Ganze, ohne Gelddruckmaschine läuft nix mehr. Reserven sind Ressourcenverschwendung. Ich bin da konservativer und möchte auch nicht vom Staat abhängig sein. Etwas erschreckend wie sich heutzutage alle auf den Staat, Versicherungen etc. verlassen.

Bruno
4 Jahre zuvor

@Daniel
„Wenn jeder Staat jetzt anfangen würde Aktien für ihre eigenen Staatsfonds zu kaufen (und zu halten) dann würden 99% aller Aktien durch eben diese gehalten“
Das ist was ich neulich als Staatskapitalismus bezeichnete, eine neue Wirtschaftsform. China ist ja auch eine neue Form. 
Die Frage ist doch, wie diese Aktienbestände gekauft werden, Norwegen kann oder konnte dies bisher aus der Ölkasse machen. Verschuldete Staaten müssten dies über Schulden machen. Und wer kauft diese Staatsanleihen? Die Notenbanken. Also der Staat emittiert Staatsanleihen, kauft damit Aktien und die Notenbanken halten dann die ganzen Staatsanleihen. 
Warum denn so kompliziert? Dann können die Notenbanken ja direkt die Auszahlung an die Bevölkerung machen ohne Umweg über Aktien :D
Hier wird dann deutlicher, wohin das Ganze führt…
Also, eine gute Sache für Staaten, die es sich leisten können, und das sind die Wenigsten.
Besser wäre doch wie es früher mal war, sparsam wirtschaften und dafür die Steuern tief halten dann können die Aktien die Privaten halten. Aber da kommt man jetzt nicht mehr raus, also geht das Spiel so weiter bis…

sammy
4 Jahre zuvor

Wirecard performt heute wieder herrlich Dax +1,62 wirecard -1,30 % …

Bruno
4 Jahre zuvor

@sammy random walk :)

4 Jahre zuvor

@ Sammy
Schau doch nicht auf so einen kleinteiligen Mist. Schau Dir lieber einmal die Unemployment Rate USA von heute an. Du bist breit diversifiziert investiert. Dein Depot wird heute einen guten Sprung machen und wenn Corona nicht wieder enorme Zuwächse bekommt wird das breite V wahrscheinlich.
Ich wollte heute morgen noch signifikant PBB, Carnival Optionen aufstocken. Der Mist ist vorbörslich schon stark gestiegen. Carnival habe ich verpasst. ebenso RDS. Hier habe ich nur einen Long Call. Ich wollte mit 10 starten. Ich habe die letzten Tage aber einiges plazieren können ;-)

Felix
4 Jahre zuvor

@ AktienNewbie
Die „aktuelle Krise“ ist an der Börse abgehakt. Selbst der DAX steht nur noch ein paar Punkte unter seinem Höchststand, der Nasdaq 100 hat ihn bereits erreicht. Ob etwas nachkommt, weiß keiner.
Ich frage mich bei dem Depot, welchen Sinne es macht Einzelaktien zu halten, die auch in den ETFs drin sind? Damit werden diese entsprechend nochmals übergewichtet. Ich kann nicht erkennen, wozu das gut sein soll.
Es sind i.d. Regel, wenn ich das richtig sehe, so Warren Buffett Titel. Ich nehme an, dass es damit zu tun hat. Zudem sind die Flugzeugtitel häufig dabei, als Trade nehmen ich an.

sammy
4 Jahre zuvor


Korrektur in den USA voraus. 10% Währungsverlust, 20% Kursverlust. 30% Rabatt demnächst.
Unser Thorsten scheint ein guter Kontraindikator zu sein xD immer wieder für einen Lacher gut..

Waldimar
4 Jahre zuvor

“Wenn jeder Staat jetzt anfangen würde Aktien für ihre eigenen Staatsfonds zu kaufen (und zu halten) dann würden 99% aller Aktien durch eben diese gehalten”
 
Nein. Dafür müssten 99% aller Anteilsinhaber bereit sein ihre Aktien zu verkaufen. Dadurch, dass dies eben nicht geschehen wird, würden die Preise exorbitant nach oben schnellen, was noch weniger Anleger veranlassen würde ihre Anteile zu verkaufen (in der Voraussicht die Preise steigen noch höher).
 
Die Frage ist doch, wie diese Aktienbestände gekauft werden, Norwegen kann oder konnte dies bisher aus der Ölkasse machen. Verschuldete Staaten müssten dies über Schulden machen. Und wer kauft diese Staatsanleihen? Die Notenbanken. Also der Staat emittiert Staatsanleihen, kauft damit Aktien und die Notenbanken halten dann die ganzen Staatsanleihen. 
 
Die Staaten müssten die Anleihen aber auch bedienen können, heißt auch Zinsen zahlen. Die Bundesrepublik bekommt Geld durch den Negativzins. Bei Griechenland, Spanien oder dem Kongo sieht es etwas anders aus.

Felix
4 Jahre zuvor

Ob es Aufgabe eines Staates ist, einen Aktienfonds zu betreiben, bezweifele ich. Offensichtlich machen das ja nur einige wenige kleine, rohstoffreiche Länder. Norwegen, wohl auch die Golfstaaten machen das, weil sie das Ende des Erdölbooms bzw. der -vorräte heraufziehen sehen. Damit diese Erlöse etwas in die Zukunft gestreckt werden können, machen sie diese Fondslösung. Damit hoffen sie etwas von ihren jetzt unwiederbringlich ausgebeuteten Bodenschätzen in die nächste Generation zu übertragen.
Bei großen und rohstoffarmen Ländern ist es sicher sinnvoller in zukunftsträchtige Bereiche wie Forschung, Bildung (sprich in die Köpfe der nächsten Generation) und Infrastruktur des Landes zu investieren. Und das wird ja gemacht. Damit ist auch die nächste Generation – so die Hoffnung – wettbewerbsfähig und kann wirtschaftlich prosperieren.
Es gibt ja die Holländische Krankheit, nämlich sich auf so etwas auszuruhen und damit wirtschaftlich den Anschluss zu verlieren.

AktienNewbie
4 Jahre zuvor

@Felix: Was meinst du sollte ich dran ändern? Die Einzelaktien alle verkaufen?

Die Überlegung war: ETFs um Vermögen zu schützen
Einzelaktien: Um Vermögen zu schaffen

Thorsten
4 Jahre zuvor

Die USA mischen sich ein und bedrohen die Souveränität der EU :
„Gesetz zum Schutz von Europas Energiesicherheit“
Der Name des Gesetzes offenbart , dass die USA Europa politisch besitzen wollen.

Weitere Sanktionen
Das Flüssiggas aus den USA ist 11 mal teurer als das aus Russland. Es will keiner teures Gas , sie sollten es auf dem nordamerikanischen Kontinent selbst verbrauchen. Die Transportkosten über Schiffe sowie die Kühlung sind dann unnötig.

hump
4 Jahre zuvor

Carnival knallt gerade durch die Decke.War vorsichtig mit der Positions Größe wegen dem Risiko. Aber immerhin bin ich dabei.
Bin auch dabei !! Manchmal muss auch Risiko belohnt werden !!!

sammy
4 Jahre zuvor

War ja klar ;)
 
Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Wirecard-Vorstand, Verdacht auf Marktmanipulation
vor 59 Minuten
 

FRANKFURT (Dow Jones/AFP) – Der Zahlungsabwickler Wirecard hat am Freitag Besuch von der Staatsanwaltschaft München bekommen. Die Geschäftsräume des Unternehmens seien durchsucht worden, teilte die Wirecard AG mit. Die Ermittlungen richteten sich jedoch nicht gegen die Gesellschaft, sondern gegen ihre Vorstandsmitglieder, wie Wirecard mitteilte. Das Unternehmen kooperiert vollumfänglich mit den Ermittlungsbehörden.
Die Durchsuchung steht im Zusammenhang mit den bereits im Markt bekannten Ermittlungen im Zusammenhang mit Ad-hoc Mitteilungen im Vorfeld der Veröffentlichung des Sonderuntersuchungsberichts der Wirtschaftsprüfungsfirma KPMG. Wirecard hatte die KMPG-Untersuchung in Auftrag gegeben, um sich vom Vorwurf der Bilanzmanipulation reinzuwaschen. Die Prüfer fanden keine Beweise für eine Bilanztäuschung, warfen dem DAX-Konzern jedoch organisatorische Mängel vor.
Die Finanzaufsicht Bafin nahm den Sonderbericht Anfang Mai unter die Lupe, und erstattete nun Anzeige wegen des Verdachts auf Marktmanipulation. Die Strafanzeige der Bafin sei vor wenigen Tagen bei der Staatsanwaltschaft München I eingegangen, teilte am Freitag eine Bafin-Sprecherin der Nachrichtenagentur AFP mit. Der Verdacht beruht demnach darauf, dass die Verantwortlichen von Wirecard am 12. März und am 22. April „irreführende Signale für den Börsenpreis der Aktien der Wirecard AG gegeben haben könnten“.
Die Staatsanwaltschaft München I habe ein Verfahren gegen den gesamten Vorstand, also vier Beschuldigte, eingeleitet und seit Freitag früh den Firmensitz in Aschheim bei München durchsucht, teilte die Bafin-Sprecherin weiter mit. Zum Ergebnis dieser Durchsuchung und weiteren Schritten könne die Finanzaufsicht derzeit keine weiteren Angaben machen – „auch um keinesfalls Einfluss auf den Aktienkurs des Unternehmens zu nehmen“.

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