Warum teure Marktführer von Vorteil sind

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In diesem Blog wiederhole ich mich. Ich weiß. Mir ist die Botschaft wichtig. Mir ist es wichtig, Wissen zu vermitteln. Ich habe persönlich genug Fehler gemacht. Es mag auf den ersten Blick für meine Leser “dieselbe Leier” sein. Sei es drum.
Ich rate, auf die großen Konzerne zu setzen, auf die Marktführer. Wer die Minis kauft und darauf hofft, die „nächste Google“ zu finden, wird sehr wahrscheinlich scheitern. Das gleicht der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Es wird für die meisten unter uns für immer ein Traum bleiben, eine solche Rakete vom Start weg zu erwischen.
Ja klar, die Marktführer sind langweilig. Ja klar, die Marktführer sind teurer als die kleineren Konkurrenten. Sie weisen höhere KGVs, KBVs und KUVs auf. Dafür sind deren Einnahmen und Ergebnisse stabiler. Zudem sprudelt eine Dividende. Visa, 3M, Amazon, Walt Disney, Exxon Mobil, Coca-Cola, Pepsi, Berkshire Hathaway, SAP, BASF sind aus gutem Grund etwas teurer. Die Gefahr, mit einem Titan Schiffbruch zu erleiden, ist geringer als mit einem Start Up.
Achten Sie auf ein gutes Image. Wenn Sie einen geldgeilen Vorstand haben, der nur an einer schnellen Gewinnmaximierung interessiert ist, dann sollten Sie einen weiten Bogen um einen solchen Saftladen machen. Das ist unseriös und kann sich langfristig nicht auszahlen. Als Anleger möchten Sie Firmen mit einem guten Ruf besitzen. Sie möchten Unternehmen haben, für die der Kunde König ist. Wer seine Kunden in den Ruin treibt, nur um schnell Kasse machen zu können, der wird am Markt nicht überleben können.
Machen Sie sich frei von der Vorstellung, erfolgreich mit dem Aktientrading zu werden. Für den Durchschnittsanleger lohnt sich das nicht. Es sind Wunschträume. Passen Sie auf Ihre Emotionen, auf Ihre Ängste auf – die lösen nur unnötige Transaktionen aus. Taucht eine negative Meldung über eine Firma in Ihrem Depot auf, ist es ohnehin meistens zu spät, um zu reagieren.
Ich bin der Meinung: Mit dem Trading, dem endlosen Hin und Her an der Börse, werden die wenigsten ein Vermögen aufbauen können. Wissenschaftliche Studien belegen das.
Der Privatanleger sollte im Idealfall in die besten Aktien, die es gibt, investieren. Halten Sie an diesen Blue Chips langfristig fest.
Was ist mit gefallenen Engeln, mit abgestürzten Aktien, mit Pennystocks? Die zu kaufen – ja, das kann Sinn machen. Ich würde mich jedoch hauptsächlich auf die Flaggschiffe etwa im Dow Jones oder DAX verlassen.
Ich glaube, wer Geduld hat, ein Bündel Qualitätsunternehmen kauft, wird gut abschneiden. Mehr müssen Sie an der Börse gar nicht machen. Achten Sie auf die Nebenkosten (Tradingkosten, Steuern). Nutzen Sie den Zinseszinseffekt zu Ihrem Vorteil. Bauen Sie sich ein passives Einkommen mit Dividenden auf.
Diese Strategie macht Sinn. Warren Buffett sagt, seine bevorzugte Halteperiode ist die Ewigkeit. Es ist kein Zufall, dass Buffett der beste Anleger aller Zeiten ist. Seine Strategie des Durchhaltens (durch Boomphasen und Rezessionen hinweg) zahlt sich aus. Das Vorgehen des Durchschnittsanlegers, der es gerade mal schafft, seine Aktien sechs Monate zu halten ist jedenfalls kein Erfolgsrezept.

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11 Jahre zuvor

Ich finde es positiv, dass du dich ständig wiederholst. Beim langfristigen Anlegen geht es ums Durchhalten. Das schafft man meiner Meinung nach nur, wenn einem der langfristige Erfolg immer wieder vor Augen geführt wird, man neue Kraft tanken kann, mit Gleichgesinnten diskutiert etc.
Ich hoffe, dein Blog besteht bis zu meinem Eintritt in die Rente – in etwa dreißig Jahren ;)
Grüße

11 Jahre zuvor

Interessant, dass Amazon in deiner Liste erscheint – das KGV ist ja ziemlich hoch, die Margen eher niedrig, und Dividende gibt´s auch keine. Dass Amazon absoluter Marktführer ist und dass das hohe KGV daran liegt, dass Amazon wie wild in die Zukunft investiert, stelle ich natürlich nicht in Frage, aber irgendwie ist Amazon doch eher ein Wachstumswert als ein typisches Value-Investment im Stile von Tim Schäfer, oder?

11 Jahre zuvor

@ Tobias
oh ja, die Langfristigkeit kann ich nicht oft genug erwähnen. Ich lerne selbst dazu.

@ Peter
Stimmt. Was mich bekehrt hat, waren 3 Dinge:
1. Ich habe ein Interview des CEO Jeff Bezos mit Charlie Rose gesehen, das hat mich beeindruckt.
2. Gut fand ich die Titelstory im Fortune Magazine vom Dezemeber 2012.
3. Habe ich die Gelegenheit genutzt, um ein Hintergrundgespräch mit dem Wal-Mart-CEO Mike Duke in NYC in einer kleinen Runde zu verfolgen. Duke gab zu, zu spät auf den Internettrend reagiert zu haben.
Übrigens besitze ich keine Amazon-Aktien.

willihope
11 Jahre zuvor

ich weiss nicht ich weiss nicht, amazon! wo ist da der burggraben?

wenn alle welt auf ebooks umstellt braucht doch kein mensch mehr die ganzen lager und verteilerzentren! was sind die amazoninvestments dann noch wert?

ebook gibts dann bei google, apple und 5.000 verlage.
amazon wirds dann schon noch geben aber mit welchem umsatz und gewinn?

also kbv von über 16 und so, ich seh dann keinen value für mich.

Stefan
11 Jahre zuvor

Also wenn Amazon keinen Burggraben hat dann weiss ich auch nicht!

Erstens drückt Amazon massenhaft den E-Book-Reader Kindle in den Markt. Mit diesem Gerät ist man dass quasi an Amazon gebunden. Wenn man da dann eine Art Bibliothek aufgebaut hat wird man nicht mehr wechseln.

Zweitens verkauft Amazon ja nicht nur Bücher. Ich hab mir da neulich sogar einen Mach3 Rasierer und Klingen bestellt weil sie da billiger waren als im heimischen Supermarkt.
Bei Amazon bekommt man quasi alles. Wenn man so rumfragt im Bekanntenkreis dann wird mit Abstand das meiste bei Amazon bestellt. Danach kommt irgendwann ebay.

Drittens wächst vor allem die jüngere Generation so auf, dass sie es kaum noch anders kennt als im Internet zu bestellen. Ist ja auch komfortabel. Man muss nicht in überfüllte Innenstädte wo man teure Parkgebühren bezahlen muss. Drei Klicks und die Ware wird nach Hause geliefert.

Viertens ist es ein riesiger Vorteil aus Verbrauchersicht, dass man bestellte Waren innerhalb von zwei Wochen zurückschicken kann. Im Geschäft ist man da auf Kulanz angewiesen.

Ich denke, dass Amazon die Zukunft gehört. Die Firma ist schon zum Synonym für Einkaufen im Internet geworden. Wie Tempo für Taschentuch. Der Einzelhandel wird es immer schwerer haben. Allein die Kosten die die haben. Ladenmieten in Innenstädten, Personal usw. usw.

Allerdings wird Amazon wohl nie so billig werden, dass es für mich in Frage kommt.

Markus
11 Jahre zuvor

Beim Weihnachtsbrunch mit Freunden wurde natürlich auch über das Thema Geschenke geredet… Ich schätze ca. 60 Prozent haben bei Amazon den Großteil bestellt.

Die Aktie an sich kommt für mich dennoch auch nicht in Frage, da ich sie sowieso in meinen Indexfonds habe und wenn ich Einzelaktien kaufe, dann doch eher ne coke, mc do, nestle, berkshire, procter, kraft, unilever, pfizer, j & j usw.

D.K.
11 Jahre zuvor

Wieder mal volle Zustimmung hier. Habe mal auf Boerse.de einige Performances rausgegraben, staunt selbst:

DAX TOP 5 (last 5 years):

Lanxess +135,5%
VW +84%
BMW +82%
Henkel +82%
SAP +74%

MDAX TOP 5 (last 5 years)

Gerry Weber +282%
Fuchs Petrolub +265%
Dürr +263%
Hugo Boss +156%
Aurubis (mein Arbeitgeber :)) +126%
usw….

Allesamt grundsolide, zukunftsfähige Modelle, vor allem der Trend zum Luxus erwacht wieder! Hugo Boss, Louis Vuitton etc.machen seit Jahren gute Umsätze.
Man sieht: Mit den top Adressen wie VW, BMW etc. erreicht man auf Dauer mehr. Aber hier der Link (http://www.boerse.de/performance/) klickt euch durch den Sdax und Tecdax durch.
Schöne Restwoche noch!!

frank
11 Jahre zuvor

Hallo,
was mich bei Amazon stört ist, daß ich zwar bei Amazon kaaufen würde(per Rechnung), man meistens aber bei Händlern landet die nur Vorkasse oder Kreditkarte akzeptieren. Meistens merke ich erst beim Bezahlen daß ich schon wieder bei einem Händler gelandet bin.(bin allerdings auch ein Internet Depp)
Frank

11 Jahre zuvor

Tim, Du hast schon ganz Recht mit Deinem Mantra, die großen Dickschiffe gehören als Basis in jedes Langfrist-Depot. Zur Beimischung kann man dann noch auf kleine Werte mit guten Perspektiven, auf gefallene Engel bzw. Turnaroundkandidaten setzen. Dort kann man höhere Renditen einfahren, allerdings auch bei erhöhtem Risiko. Deshalb sollte man hier eben auch kleinere Beträge investieren und keinesfalls auf kurzfristige Zockereien setzen. Spannende Turnarounds sind Nokia, RIM, Twintec oder Delignit (die beiden deutsche Micro-Caps haben das Schlimmste hinter sich und berappeln sich operativ – der Kurs wird da mittelfristig folgen). Andererseits kann derjenige, der auf Nokia setzen will, auch gleich auf Microsoft setzen. Denn auf PCs ist Windows weiterhin das Maß der Dinge, bei Smartphones (noch) nicht. Hat Nokia mit Windows 8 Erfolg, dürfte das für Microsoft wieder zur Gelddruckmaschine werden. Neben Office.

Sandro
11 Jahre zuvor

Als ständiger Leser im Hintergrund meine ich, das gerade das Wiederholen den Sachverhalt umso deutlicher herausstellt. Behalten Sie das bitte bei.
Interessant ist auch Ihr Hinweis “…Achten Sie auf die Nebenkosten (Tradingkosten, Steuern)…” Hierzu wären nähere Informationen, gerade hinsichtlich Quellensteuer in einem Ihrer nächsten Beiträge sehr hilfreich.

Roman
11 Jahre zuvor

Zu Amazon ein Interessantes Interview mit Bruce Greenwald (http://www.fool.com/investing/general/2013/01/04/bruce-greenwald-amazon-is-trading-on-vapors.aspx) . Was nützt es wenn jeder bei Amazon bestellt und die keinen Gewinn damit machen? Amazon selbst nennt das Investieren in zukünftige Gewinne.. D.h. Man “kauft” heute Kunden um mit denen in Zukunft Gewinne zu machen? Time will tell, aber ich glaube nicht daran und das deshalb die derzeitige Bewertung gerechtfertigt ist..

ZaVodou
11 Jahre zuvor

@Tim
Ich vermisse bei Dir immer den zweiten Teil.
Dein Credo auf Qualitätsaktien in allen Ehren, sehe ich nämlich ähnlich, aber spätestens bei der Frage soll ich jetzt eine Pepsico oder eine Coca Cola oder doch lieber eine SAP kaufen, soll ich jetzt oder doch lieber später kaufen, müsste es jetzt einen Teil Zwei geben.
Nur Qualitätsaktien nach Gutdünken zu kaufen kann doch nicht Deine alleinige Empfehlung sein oder etwa doch?

willihope
11 Jahre zuvor

wie ein anderer schon schrieb, bei amazon bestellen bedeutet schon oft direkt bei einem händler bestellen. die händler werden nur über die amazon webseite eingebunden, die abrechnung erfolgt über kreditkarte.

wo ist jetzt das alleinstellungsmerkmal von amazon? eine webseite zu machen und mit werbung bekannt zu machen kostet nicht die welt, zalando und ähnliche machen es doch vor!

wo bitte soll da der milliardenwert von amazon stecken? der kindle ist schnell überholt, das handling ist momentan eh nicht so besonders bei dem system.

tut mir leid aber ich seh da keinen burggraben und auch keine marke!

und gewinne seh ich auch nicht wirklich, preisetzungsmacht ist auch keine da, also ich sag nur nein danke aber zu dem preis…

11 Jahre zuvor

@ ZaVodou
Mir geht nicht darum, zu sagen, kaufe heute Coca-Cola zum Kurs von xy Euro.

Das sollte jeder für sich selbst entscheiden. Vielleicht hast Du schon Coca-Cola im Depot oder magst Pepsi mehr. Vielleicht hast Du schon 8 Lebensmittelhersteller im Depot und es würde eher ein Chemie- oder Finanztitel besser als Ergänzung passen. Die Strategie und die Aktie muss zu einem passen. Schließlich sollen sich beide (Anleger und Aktie) gut miteinander vertragen.

Beim Timing muss jeder selbst entscheiden, was sie/er für richtig hält. Das klappt eh nicht punktgenau. Ob es nun 50 Cent höher oder niedriger notiert das Papier, ist im Grunde Wurst. Wenn Du Jahrzehnte investiert bleibst und in Krisen nachkaufst, fällt der Kursunterschied kaum ins Gewicht. Buffett kauft oft am All-Time-High (siehe IBM, Coca-Cola, Burlington Northern Santa Fe, Lubrizol).

Lange Rede, kurzer Sinn: Meine Website soll sich um grundsätzliche Strategien drehen. Jeder soll seine Meinung sagen dürfen. Ich möchte lernen, wir sollten alle lernen. Das, was ich falsch gemacht habe an der Börse, möchte ich anderen ersparen.

11 Jahre zuvor

Mit Blick auf Amazon ist die Kritik hier in den Kommentaren durchaus berechtigt. Das Ergebnis ist bislang dürftig, die Börsenbewertung enorm. Buffett würde hier vermutlich nicht einsteigen. Es fehlt der Gewinn, die Dividende, die Kontinuität – das stimmt.

Trotzdem handelt es sich um ein spannendes Geschäft. Amazon ist der Weltmarktführer im eCommerce. Aber wie gesagt: Kein klassisches Value-Papier.

@ Sandro
Danke für das Lob. Ich muss mir als folgende Kritik gefallen lassen: “Schon wieder Buffett. Ich kann es nicht mehr hören.”

Sebastian
11 Jahre zuvor

Ich schließe mich Tobias und Sandro an!
Langfristig geht es doch darum, stur eine Strategie durchzuziehen und sich nicht verrückt machen zu lassen.

Ständige Wiederholungen (sprechen wir doch ruhig von Mantren) helfen dabei auf Kurs zu bleiben.

Also Tim, ruhig weiter in dem Stil – ist immer eine angenehme und beruhigende Abendlektüre!

Anna
11 Jahre zuvor

Hallo Experten,
Anna braucht einen Rat. Ich halte seit 2005 Dell. Damals war das weiß Gott keine Provinzklitsche.
Aber was nun? Verkaufen? Abwarten, ob es ein Angebot gibt? Sollten die Papiere von der Börse genommen werden,
was bedeutet das für mich?
Dell scheint ja nun das Beispiel zu werden, dass es mit den Dickschiffen auch mal schief gehen kann.
Vielen Dank für Eure Ratschläge.

VG
Anna

Martin
11 Jahre zuvor

: So kurzfristig kann höchstens ein Insider abschätzen, was an den Plänen konkret dran ist. Würde also auf Insiderkäufe/-verkäufe mit hohen Summen achten.
Normalerweise sollte die Exit-Strategie schon beim Kauf stehen (z.B. verkaufen wenn Ebitda-Marge auf x% fällt, oder die alte Graham Strategie bei 50% Gewinn oder nach 2 Jahren verkaufen etc.)

Ich würde mich folgendes fragen:
Was spricht denn dafür gerade jetzt zu verkaufen und warum wurde jahrelang trotz sich verschlechternder Fundamentaldaten gehalten? Worin soll das Geld dann investiert werden? Wie sicher bin ich mir, dass die Alternative besser abschneidet?
Wenn die Firma von der Börse genommen werden soll, muss den jetzigen Aktionären schon ein Anreiz geboten werden, Aktien abzugeben. Da Dell aber nicht klein ist, kann sich ein Käufer hierbei keinen Mondpreis leisten zumal es wohl keinen strategischen Käufer gibt.

Mich würde interessieren: War Dell eigentlich damals der Marktführer?

Anna
11 Jahre zuvor

Hallo Martin,
danke für die Zeilen. Es gab mal einen Spruch “never sell Dell”. Es hatte schon für uns Gründe damals einzusteigen. Es war noch vor der Geschichte mit den defekten Sony-Akkus und vor der Finanzkrise. Von der Klatsche anlässlich der Dotcomblase hatte sich Dell erholt.
Schau Dir mal die Geschichte von Dell bei Wikipedia an.
Ich werde die Sache wohl doch erstmal aussitzen, z.Z. sind es beim Verkauf 2/3 miese.
VG
Anna

11 Jahre zuvor

@willihope

Amazon ist nicht nur eine Website, Amazon ist ein Logistikonzern, der Händlern eine Vertriebsplattform inkl. Lager und Logistik anbietet. Und das IST ein Alleinstellungsmerkmal. Von der Website über das Bestell-, Rechnungs- und Mahnwesen bis zur Lieferung wickelt Amazon für seine Kunden alles ab. Der Kund macht also nur noch “Büro” und den Rest erleidgt Amazon. Und er braucht nicht einmal Werbung für eine eigene Seite zu machen. Wenn Zalando clever(er) wäre, hätten die sich die eigene Seite und Logistik etc. sparen können und “einfach” alles über Amazon abwickeln können. Und dass die horrende Verluste einfahren und meilenweit von schwarzen Zahlen weg sind, ist ja ein offenes Geheimnis.

Zusätzlich baut Amazon – wie Apple mit iTunes – über seine Kindle-Reader einen closed-shop auf für digitale Bücher und vedient sichd aran eine goldene Nase. Nicht an den Kindles, da verweise ich wieder auf Rockefeller und seine verschenkten Öllampen. Amazon verkauft die Hardware zum Selbstkostenpreis, um dann die Kunden “an der Nadel” zu haben. Denn die müssen ihre Kindles ja nun fortan mit neuem Content füllen. Und den bekommen sie (nur) bei Amazon.

Ganz ehrlich: wer soll das ohne einen mindestens zweistelligen Milliardenbetrag nachmachen? Insofern kann man sehr wohl von einer Festung sprechen, die sich Amazon aufgebaut hat – und die nächsten zwei, drei Jahre noch aufbaut. Danach können die Gewinne in die Höhe schießen, wenn die Investitionen nicht mehr in gleichem Umfang anfallen (oder man genügend Kindle-Junkies fabriziert hat und dann die nächsten Generationen etwas teurer macht und auch daran verdient).

Stefan
11 Jahre zuvor

Die bieten den Kindle nicht mal zum Selbstkostenpreis an sondern zahlen sogar noch drauf.

Würde Amazon jemals künstig werden würde ich sofort zugreifen…

Gordon Gekko
11 Jahre zuvor

Hallo Tim,

die Theorie des langfristigen einfach nur Haltens der Aktie unterstellt ja, dass es immer aufwärts geht und das die erwähnten Aktien was ganz seltenes sind, was man nicht wieder hergibt. Das aber stimmt nicht! Erstens gibt es immer mal wieder nach einem Bergh ein Tal und danach wieder einen Berg. Ich spreche nicht von 6-monatigem Traden oder noch kürzer. Wenn man das erkannt hat, und der Meinung ist, dass die Indizies schon sehr hoch stehen, mit ihnen der Gesamtmarkt, möglichst eine gewisse Prozentzahl höher als das letzte Hoch, dann ist es m.E. Zeit, die Aktie zur verkaufen und auf das Tal zu warten, wie lange auch immer. Die Cashposition wird aufgebaut und befindet sich in Warteposition auf den großen Einstiegstermin(z.B. 25 % unter dem letzten Hoch). Danach wird wiedre ein neues Hoch, s.o. abgewartet und wieder verkauft usw.. Wenn man dann beide Strategien sich anschaut, haben nach dem Wiedereinstieg beide die gleiche Anzahl Aktine und derjenige der verkauft hatte, hat zusätzlich noch seinen eingestrichenen Profit, der andere hat immer nur noch seine gleiche Anzahl von Aktien. Man muß begreifen, dass Aktien nichts seltenes sind, was man nie wieder kaufen kann, sondern das man das selbe Gut immer und immer wieder neu kaufen kann, in der gleichen Qualität.

11 Jahre zuvor

@Gordon Gekko

Richtig, Aktienmärkte schwanken und wer eine hohe Rendite erziele will, sollte tief kaufen. Allerdings meinst Du, es wäre ratsam, bei – vermeintlich – hohen Kursen auszusteigen, weil man dann einen größeren Berg hätte, um tief wieder einzusteigen. Und genau das schafft keiner! Denn die Zyklen gehen ja nicht über Wochen oder Monate, sondern über Jahre. Und 2016 auf dem Top zu verkaufen, um 2018 ganz unten wieder einzusteigen, muss erstmal vom Timing her zweimal klappen und dann muss der Anleger auch noch so rational sein, das Geld über diesen Zeitraum dem Aktienmarkt fernzuhalten. Kauft er in der zwischenzeit andere Anlagen, wie Anleihen oder Fonds oder ETFs, ist er nicht liquide, wenn der richtige Zeitpunkt zum Einstieg kommt. Er muss also Cash bzw. Kontoguthaben vorhalten. Über Monate und Jahre, trotz vielleicht sehr niedriger Zinsen.

Ich glaube, dass man weltweit die Anleger an einer Hand abzählen kann, die die hierfür nötige Selbstdisziplin aufweisen können. Daher ist Buy & Hold schon die richtige, weil auch anwendbare Strategie. Niedrig kaufen und behalten. Wenn die Kurse gestiegen sind nicht deshalb verkaufen, sondern nur, wenn sich die Fakten (bzgl. des Unternehmens) geändert haben oder die Bewertung deutlich über das Vertretbare hinausgeht. Ansonsten bedenken, dass man sich an einem Unternehmen beteiligt, nicht bloß Aktien kauft. Sonst ist man ein Trader, egal, wie lange der Anlagehorizont ist.

Den Abschwung – und es wird immer wieder nach unten gehen, wenn es vorher nach oben ging – nimmt man dann mit, aber im Bezug auf seine Unternehmensbeteiligung bringt das doch keine Veränderung mit sich. Nur der Saldo des Depots verändert sich. Wenn die Kurse deutlich gefallen sind und vor allem die Bewertungen der guten Unternehmen eine Unterbewertung aufzeigen, dann kauft man weitere Aktien hinzu. Auch so nimmt man den nächsten Kursaufschwung wieder mit – allerdings ohne das Risiko, ihn vielleicht zu verpassen, weil man zu früh ausgestiegen oder noch nicht wieder eingestiegen ist.

Charlie Munger sagte einmal: “Du verdienst kein Geld, wenn Du Aktien kaufst und Du verdienst keines, wenn Du verkaufst. Du verdienst Geld, wenn Du abwartest”.

Gordon Gekko
11 Jahre zuvor

C. Kissig:
ok, ich lese das so, dass Du mir ja im Grunde zustimmst, nur eben denkst, dass das eigentlich keiner hin bekommt, den genauen Termin zu treffen. Den genauen Termin zu treffen sage ich ja garnicht, es reicht ja z.B. 25 % abwärts. Nehmen wir an der DAX steht auf 8000, dann würde ich verkaufen und abwarten. Nehmen wir an er fällt um die 25 % auf 6000 kaufe ich, fertig, wo ist das Problem. Natürlich könnte er nach den 8000 auch auf 9000 steigen, dann wäre ich eben zu früh, na und, genauso könnte er aber auch gleich einen Tag später auf 7000 fallen, denn wäre ich richtig. Und wenn ich bei 6000 wieder einsteige, kann er auch weiter auf 5000 fallen, na und, denn ist mein Buchverlust eben 1000 Punkte. Wenn ich nichts gemacht hätte wäre der Buchverlust 3000 , also auch in dem Fall wäre ich besser dran. Drrt einzige Fall wäre, wenn es kein Zurück gebe un dich unendlich auf den 25 % Sturz warten müßte. Aber genau das wird nicht sein, siehe auch das Buch von dem schwarzen Schwan. Man muss einfach sein Cash als Call Option sehen, wobei ich zugebe, dass das ehr schwer ist. Ich denke auch immer, wenn ich nicht investiert bin, ich mache was falsch. Einen unbestrittenen Vorteil sehe ich auch noch bei der Haltestrategie, nämlich den, dass ich vor Währungsunionen geschützt bin, das ist auch nicht zu verachten.

Martin
11 Jahre zuvor

Jeder Preis könnte genausogut die letzte Möglichkeit gewesen sein, so günstig einzukaufen. Man weiß es nicht. Die Vergangenheit ist auch nur bedinkt aussagekräftig für die Zukunft. Ich benutze das Shiller PE und Equity Risk Premium, um zwischen Anleihen und Aktien zu gewichten. Mir ist jedoch kein durch Market Timing langfristig erfolgreicher Investor bekannt und der Rest war eben nur Glück.

11 Jahre zuvor

@ Gordon Gekko

Das Market Timing funktioniert nicht. Es ist ein Traum vieler. Die erfolgreichsten Anleger bleiben meiner Erfahrung nach lange im Markt.

Es klingelt eben keiner mit dem Glöckchen, bevor der Markt rauf oder runter geht.

Bei den Fonds ist es so, dass diejenigen mit vielen Transaktionen in der Regel schlechter abschneiden als die Geduldigen. Dazu gibt es Studien.

11 Jahre zuvor

@ Anna
Ich würde bei Dell abwarten. Beobachte was Gründer und CEO Michael Dell macht. Kopiere ihn einfach. Der wird am besten abschätzen können, wie die Lage ist.

Ich glaube, Dell war immer die Nummer 2 nach HP. Vielleicht haben sie mal in einem Monat oder Jahr mehr PCs verkauft, die Nummer 1 blieb aber auf lange Sicht HP.

Anna
11 Jahre zuvor

Tim,
ich werde wohl abwarten. Aber an Dell und HP sieht man die Vergänglichkeit der Marktführerschaft. HP hat ja auch genug Probleme.
Gruß
Anna

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