Thomson Reuters und Bloomberg sind Gelddruckmaschinen

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Finanzinformationen werden immer wichtiger. Mit dem wachsenden Weltvermögen sucht mehr und mehr Geld nach neuen Anlagemöglichkeiten. Zudem wächst eine neue Generation der Erben heran. Menschen werden durch die Hinterlassenschaft ihrer Eltern über Nacht zu Multimillionären. Viele haben sich allerdings nicht mit Finanzthemen und der Geldanlage beschäftigt. Insofern ist der Bedarf an soliden Finanzinformationen ein Wachstumsmarkt sondergleichen. In den USA haben zehn Millionen Menschen Investmentfonds, 20 Millionen verfügen über ein Online-Aktienkonto.
Die größten Anbieter von Börsendaten und Nachrichten sind Thomson Reuters und Bloomberg. Beide Giganten kommen auf einen Marktanteil von 34 beziehungsweise 33 Prozent für Finanzinformationen. Nachdem das kanadische Imperium Thomson den britischen Konkurrenten Reuters übernommen hat, steht der New Yorker Bloomberg-Konzern unter Druck. Bloomberg wurde von dem New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg in den 1980er Jahren gegründet. Er war zuvor Händler bei Salomon Brothers und hatte in verlässlichen Finanzinformationen eine Geschäftsidee gesehen. Bloomberg setzt mit seinen 10.000 Beschäftigten 5,4 Milliarden Dollar um und erzielt knackige Gewinnmargen. Ein einzelner Bloomberg-Terminal, den viele Banken und Fondsgesellschaften für ihre Mitarbeiter mieten, kostet zwischen 1.500 und 1.800 Dollar je Nutzer. Thomson Reuters hat etwa fünfmal mehr Beschäftigte und setzte voriges Jahr 12,5 Milliarden Dollar um, also mehr als das Doppelte des Erzrivalen. Die Terminals von Thomson Reuters können die Kunden in einer viel flexibleren Preisspanne abonnieren. Auch etliche Privatpersonen wie Trader oder Investoren nutzen den Dienst, den es schon ab 1000 Dollar im Monat gibt.
Freilich finden Sie im Internet zahllose Seiten, die hervorragende Informationen gratis anbieten. Sie müssen also nicht die führenden Dienste abonnieren. Ich kann beispielsweise Yahoo Finance Yahoo Finance und Google Finance empfehlen.
Ich rate Ihnen, einen Blick auf die Anbieter von Finanzinformationen zu werfen: Sie sind meist sehr profitabel. Neben Thomson Reuters wächst eine Herrschar von kleinen Konkurrenten heran. Diese Anbieter weisen in der Regel einen kerngesunden Cashflow auf. Kaum eine Branche ist so vital und profitabel. Das hängt damit zusammen, dass mit jedem Abonnenten, den diese Dienste hinzugewinnen, der Umsatz steigt, während die Kostenbasis flach bleibt. Zudem zahlen die Kunden vorab ihre Nutzungsentgelte. Insofern laufen diese Unternehmen nicht Gefahr, Forderungen aufzubauen, denen sie hinterher nachlaufen müssen. Ebenfalls verdienen sich Onlinebroker eine goldene Nase. Sie haben so gut wie keine Risiken in den Büchern, wenn sie das reine Wertpapiergeschäft betreiben. Bei jeder Order fällt zeitgleich eine Gebühr an, die sofort von dem Konto des Kunden eingezogen wird.
Ein weiteres Zeichen, dass der Sektor vor einem Boom steht, zeigt der Deal Rupert Murdochs: Er kaufte den Medienkonzern Dow Jones im vorigen Jahr. Der Multimilliardär, der in Manhattan in einer der teuersten Wohnungen lebt, legte für den Konkurrenten fünf Milliarden Dollar auf den Tisch. Das Objekt seiner Begierde vermarktet als Flaggschiffprodukt das Wall Street Journal, die führende Wirtschaftszeitung der Welt mit mehr als einer Million Abonnenten. Diese hochqualitative Zeitung will der Superreiche massiv ausbauen und weltweit noch stärker verbreiten. Ebenfalls zählen zu dem Dow-Jones-Imperium das Börsenmagazin Barron’s. Murdoch integrierte den Zukauf in sein Medienkonglomerat News Corp., dessen Großaktionär und Vorstandschef der Senior ist. Ich halte übrigens die News-Corp-Aktie für aussichtsreich. Neben Tageszeitungen zählen zu dem Riesen TV-Stationen und Internetdienste. In Deutschland erwarb Murdoch zuletzt einen kernigen Anteil an dem Bezahlfernsehsender Premiere. Aktuell notiert das News-Corp-Papier mit 16,58 Dollar. Der Börsenwert beträgt 42 Milliarden Dollar. Das KGV rangiert unterhalb von zehn, was mir sehr günstig erscheint. Sofern Sie sich für eine andere spannende Aktie in dem Sektor interessieren, dann lesen Sie meinen neuen Blog über TheStreet.com.

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Michael (Bergkamen)
3 Jahre zuvor

Hi Tim,

schöner Bericht. Bei den ganzen Zahlen wird mir echt schwindelig.

VG

der Michel (Bergkamen)

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