Teil 1: Auf was Value Investoren achten: Der Cash Flow

Heute möchte ich Ihnen noch einmal ganz kurz das Konzept des Value Investings vorstellen. Wie gehen Investoren wie Warren Buffett bei Ihrer Aktienauswahl vor? Im Grunde verbirgt sich eine Analyse des Cash Flows hinter der Value-Methode. Denn die Gewinne können durch viele Einflussfaktoren ein falsches Bild der wahren Ertragskraft abgeben. Bekanntlich wird der Gewinn durch Abschreibungen etc. gekürzt. Abschreibungen erzeugen jedoch keinen Geldmittelabschluss. Insofern lenken Investoren wie Buffett ihren Blick auf die Kapitalflussrechnung, und hier besonders auf den operativen Cashfluss. Diese Kennziffer zeigt Ihnen, wie viel Geld die Gesellschaft in ihrem Kerngeschäft erwirtschaftet. Je größer der operative Cashflow, desto besser.
Überdies achten Value Investoren insbesondere bei kleineren Firmen auf einen hohen Aktienbesitz des Managements. Denn die Aktien motivieren. Ein zu hohes Gehalt ist ihnen hingegen ein Dorn im Auge. Wer sich umschaut, findet zuhauf Gehälter, die aus den Fugen geraten sind. Wenn beispielsweise eine kleine Firma, sagen wir, einen Gewinn von drei Millionen Euro erwirtschaftet und der Vorstandchef sich allein eine Million Euro als Salär genehmigt, ist das zuviel des Guten. Die Selbstbedienungsmentalität (auch bei der Ausgabe von Aktienoptionen) ist zu einem großen Problem geworden.
Value-Jäger verfolgen im Kern einen Contrarian-Stil. Sprich Sie steigen dann ein, wenn eine Firma oder Branche in Ungnade gefallen ist. Sie lieben ausgebombte Kurse. Bekleidunghersteller, Banken, Restaurantketten, Einzelhändler, Hausbaufirmen – all diese Firmen sind aus der Mode geraten, die Kurse tief im Keller. Für niedrige Bewertungen spricht derzeit, dass Firmen aus diesen Sektoren im großen Stil ihre eigenen Aktien zurückkaufen. Werfen Sie also einen Blick auf diese Sektoren. Und schauen Sie auf die Kapitalflussrechnung, bevor Sie einsteigen. Der operative Cashflow sollte jedes Jahr schön schwarz ausfallen. Wenn das nicht der Fall ist, ist Vorsicht geboten. Denn dann muss die Gesellschaft die Mittel aus anderen Quellen beziehen, etwa aus Kapitalerhöhungen oder dem Verkauf von Tochtergesellschaften. Das ist auf lange Sicht keine gute Option. Fazit: Im Kerngeschäft muss Geld sprudeln ohne Ende.

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