Studie: Die meisten Daytrader verlieren viel Geld

Die Finanzindustrie verbreitet das große Lügenmärchen, dass man mit Daytrading beziehungsweise mit aktivem Handel, gut abschneidet. Kein Wunder, es geht um Billionen. Zertifikate, Fonds, Optionen und all die künstlichen Produkte erwecken den Eindruck, hohe Renditen ihren Kunden zu bescheren. Auch die Vermögensverwalter wecken ihren Kunden gegenüber diesen Eindruck. Es gibt Hunderte von wissenschaftlichen Arbeiten, die klar belegen, dass aktives Trading nichts bringt. Im Gegenteil sogar: Die Mehrheit verliert mit solchen Methoden erschreckend viel Geld. An dem Verbreiten der wahren Erkenntnisse hat leider keiner ein Interesse. So wird das Anlagevolk weiterhin für dumm verkauft. Zudem haben zugegebenermaßen viele Anleger gar kein Interesse, sich solche Erkenntnisse anzusehen. Sie leben lieber in ihrem Wolkenkuckucksheim. Wir leben in einem riesigen Spielkasino. Alle Börsianer spielen brav mit und keiner spricht die Wahrheit aus. Es herrscht dieser Irrglaube vor, dass man in diesem Spielkasino über Nacht superreich werden kann.
Klar ist: Nach allen anfallenden Kosten schneiden aktiv gemanagte Fonds auf lange Sicht schlechter ab als passiv nachgebildete Indexfonds (Benchmark). Es kann durchaus mal vorkommen, dass vereinzelte aktive Fondsmanager auf kurze Sicht besser als ihre Benchmark abschneiden. Ich führe das auf Glück zurück, nicht unbedingt auf die hohe Intelligenz des Fondsmanagers. Kursveränderungen lassen sich nämlich nicht auf kurze Sicht vorhersagen. Beachten Sie ferner: Aktiv gemanagte Fonds weisen ein höheres Risiko gegenüber den Indexfonds auf bei gleichzeitig niedrigerer Ausbeute. Wie kann man denn noch guten Gewissens in diese Instrumente investieren? Ich weiß es nicht. Ich habe hier in meinem Blog schon oft auf die Studie der University of California, Davis verwiesen. Die Uni untersuchte 925.000 aktive Daytrader in Taiwan. Die Wissenschaftler stellen fest, dass nach Abzug der Kosten weniger als 20 Prozent der Trader profitabel arbeiteten. Mit anderen Worten verloren mehr als 80 Prozent Geld. Es ist ein trauriges Resultat und sollte uns die Augen öffnen. Wenn Sie all die Verluste addieren, verloren die Daytrader in Taiwan zwischen den Jahren 1995 und 1999 sage und schreibe 8,2 Milliarden Dollar.
Eine Studie der Bostoner Investmentfirma Dalbar kam zu dem Schluss, dass die aktiven Anleger in 20 Jahren eine durchschnittliche Rendite von 3,9 Prozent jährlich verdienten, und zwar vor Steuern. Unterm Strich ist kaum etwas übrig geblieben. Denn die Inflation fraß allein 3,0 Prozent per annum auf. Hinzu kommt die Steuer. Dahingegen erwirtschaftete der S&P-500-Index in der gleichen Zeit eine Rendite von 11,9 Prozent pro Jahr. Die Studie untersuchte die Phase zwischen 1985 und 2005. Kurzum: Hätten die Anleger doch besser Ihr Geld in einen passiv gemanagten Indexfonds gesteckt!
Es gibt so viele Studien, die klar zeigen, dass aktiv geführte Depots im Desaster enden. Nehmen Sie die Analyse von „The Skilled Investor“, die Anleger von 1991 bis 1997 unter die Lupe nahm und feststellen musste, was für lausige Renditen Privatanleger erzielen.
Fazit: Wer sich die Auswahl von hochsoliden Dividendentiteln nicht zutraut, der setzt einfach auf einen simplen Indexfonds, der den DAX oder S&P 500 nachbildet. Da haben Sie mehr Rendite als mit all dem Hin und Her. Nur glaubt das leider niemand. Mein Tipp: Am Aktienmarkt sollten Sie am besten wie ein Immobilieninvestor handeln. Sie verkaufen Ihr Haus ja auch nicht sechs Monate nach dem Kauf. Das wäre Unsinn. Die Nebenkosten (Notar, Grunderwerbsteuer, Makler etc.) sind so hoch, dass Sie es mindestens fünf Jahre in ihrem neuen Objekt aushalten sollten. Hin und Her macht Taschen leer.

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