Mit Interesse verfolge ich, welche Strategien die Star-Investoren umsetzen. Während Warren Buffett um Börsenblasen einen Bogen macht, ist George Soros hellauf von ihnen begeistert. Wenn der New Yorker Preisblasen entdeckt, steigt er umgehend ein. Warum shortet Soros nicht die aufgeblasenen Werte, fragen Sie sich sicherlich. Das kommt für ihn gar nicht in Frage. Seine Strategie: Er will bei der Blasenbildung mit dabei sein und dann genüsslich abwarten. Rechtzeitig will er schließlich den Ausstieg schaffen, bevor die Luft entweicht. Sie mögen diese Vorgehensweise erstaunlich finden. Aber Soros hatte sich während der Internethypes in den Jahren 1998 bis 2000 die Finger verbrannt. Er erkannte damals, dass die IT-Aktien alle absurd teuer waren und „shortete“ die Titel. Da aber die Kurse weiter wie verrückt kletterten, musste Soros hohe Verluste verschmerzen. Der Milliardär hat von dieser Erfahrung gelernt. Wer Leerverkaufswetten (short) eingeht, der geht enorme Risiken ein. Erinnern Sie sich noch an Adolf Merckle? Der einstige Eigentümer von Ratiopharm verspekulierte sich Ende 2008 mit Volkswagen-Aktien. Die Zeitungen schlagzeilten seinerzeit über ihn: „Milliardär mir leeren Taschen“. Und da seine Familiendynastie auf dem Spiel stand, nahm sich Merckle ein paar Wochen später das Leben.
Es ist schrecklich zu sehen, wie wichtig für Merckle offenbar das Geld war. Die Verhaltensforschung geht davon aus, dass widerfahrene Verluste schwerer wiegen als die Freuden über Gewinne in gleicher Größenordnung. Mit anderen Worten fällt es einem reichen Unternehmer schwerer, auf seine Putzfrau fortan zu verzichten als einem Fabrikarbeiter, der nie eine Putzfrau hatte. Bei Börsianern ist das nicht anders, sie richten gerne ihren Blick auf ihre Verlustpositionen. Das kann in der Tat eine miese Stimmung verursachen. Ich bin der festen Überzeugung, dass besonders erfolgreiche Anleger sehr zufrieden mit sich sind. Sie können ihre Gedanken besser lenken und kontrollieren. Haben Sie mal Interviews mit Bill Gates, Donald Trump, Soros oder Buffett gesehen? Diese Menschen sind überaus glücklich. Zumindest machen sie einen solchen Eindruck. Die Milliardäre nehmen sich gerne auf den Arm, witzeln ständig. Wichtig ist zu wissen, um glücklich zu sein, ist Geld nicht nötig. „Glück“ ist viel mehr als Geld.
Ich kenne viele Leute, die konzentrieren sich gerne auf negative Aspekte. Etwa auf irgendwelche möglichen Krankheiten, die schon im Körper stecken könnten. Oder auf einen verlustreichen Aktiendeal. Oder was auch immer. Manchmal, das muss ich zugeben, fokussiere ich mich ebenfalls zu sehr auf Dinge, die schiefgelaufen sind. Kurzum: Ich glaube, dass es wichtig ist die eigenen Gedanken steuern zu können. Wenn Sie mehr über George Soros lernen wollen, empfehle ich Ihnen folgendes Interview anzusehen. Zugegeben, es ist kein aktuelles Gespräch mit dem Hedgefondsmanager, dafür ist es aber amüsant und informativ:
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