Ich habe mir Gedanken dazu gemacht, was für eine Lehre wir Privatanleger aus der schwersten Finanz- und Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg ziehen können. Vier Jahre sind seit dem dramatischen Abschmelzen der Märkte verstrichen, noch immer sind die Narben sichtbar. Die Arbeitslosigkeit ist nach wie vor erschreckend hoch, die Staatsverschuldung auf Rekordniveau, die Konjunktur kommt weltweit nicht in Fahrt. Selbst die Null-Prozent-Zinspolitik der FED gibt kaum Impulse.
Welche Schlüsse können wir nun daraus ziehen? Ich habe sieben Empfehlungen zusammengestellt.
Erstens. Meiden Sie nach Möglichkeit Kredite aller Art
Wir sollten akzeptieren, dass Schulden gefährlich sein können. Schnell kauft jemand mit einem Sack voll Krediten ein Asset wie ein Haus und vergisst dabei, dass die Preise nicht endlos in den Himmel wachsen. Irgendwann endet jeder Boom. Dann fallen solche kreditbasierten Kartenhäuser in sich zusammen. Eine Krankheit oder Jobverlust können auch brisant werden, wenn jemand Schulden angehäuft hat.
Zweitens. Streuen Sie Ihr Vermögen, halten Sie verschiedene Assetklassen
Eine Assetklasse wird doch im Endeffekt alle 50 Jahre zerstört. Ob es nun die Immobilien in den USA sind, Gold, Aktien (Crash), Öl, Baumwolle, der Euro oder was auch immer. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, da wird ein Gut förmlich in der Luft zerrissen. Wer in einer solchen Situation alles auf eine Karte (Asset) gesetzt hat, der ist am Ende. Insofern rate ich, zu streuen. Kaufen Sie durchaus ein paar Rohstoffaktien, ein paar konservative Dividendentitel aus dem Dow Jones und DAX, kaufen Sie eine Wohnung oder Haus. Vermeiden Sie aber Klumpenrisiken.
Drittens. Es ist ratsam immer eine Kriegskasse vorzuhalten
Flüssig zu sein für eine Notsituation, hat noch niemanden geschadet. Ja gut, die Inflation nagt ein wenig an der Reserve, aber sie ist ungemein wichtig. Wer im Jahr 2009 auf dem Höhepunkt des Crashs eingestiegen ist, konnte seither seinen Einsatz verdoppeln. Ich gebe zu, die Notreserve ist nicht für Investments gedacht. Davon abgesehen wäre jeder Euro überschüssige Liquidität damals in Aktien gewandert, hätte sich das ausgezahlt. Warren Buffett hat für solche hysterischen Börsenphasen immer die nötige Liquidität parat.
Viertens. Kein Job ist sicher
Die Zeiten werden rauer. Die Jobwelt ändert sich rasant. Was früher einmal als immanent wichtige Fachkenntnis galt, kann heute schon zum alten Eisen gehören. Wir müssen flexibler werden, mutiger. Machen Sie sich Gedanken, wenn es um Ihre Ausbildung und Fortbildung geht. Die richtige Nische zu finden, bleibt eine Herausforderung. Vor allem muss der Job Ihnen Freude machen, das sollten Sie nicht vergessen.
Fünftens. Die Familie und Freunde schätzen
All das zeigt uns, dass die alten Werte wie Familie, Freunde, Bekannte, Ethik, Religion, Moral usw. eine große Stütze für uns und die Gesellschaft sind. Geld ist nicht alles. Ohne Familie und Freunde hat die Knete auf dem Konto keinen Wert.
Sechstens. Immobilien bringen keine Rendite
In den USA und Europa werden Immobilien gerne als Wertanlage beweihräuchert. Dabei wird übersehen, dass Häuser im Schnitt keine Wertsteigerung nach Abzug der Inflation aufweisen. Der Shiller-Index zeigt, ein Haus legte in den USA seit dem Jahr 1900 nur um 3,1 Prozent p.a. im Wert zu, während die Inflation 3,0 Prozent ausmachte. Folglich bleibt unterm Strich nichts übrig. Viele vergessen die Nebenkosten, die Erwerbskosten, die ständigen Renovierungsarbeiten, Steuern, Kreditzinsen…
Ein Immobilienobjekt kann den Werterhalt von Vermögen durchaus sicherstellen, mehr aber nicht. Es mag individuelle Ausnahmefälle geben, ein kerniger Gewinn kann erzielt werden, keine Frage. Das bleibt aber eine Ausnahme.
Insgesamt betrachtet rentieren sich Immobilien nicht. Wer ein Eigenheim mag oder an das Renditeobjekt glaubt, der sollte das Risiko eingehen. Lebensqualität und Spaß am Leben zu haben, ist mehr Wert als die Kohle auf dem Konto.
Siebtens. Aktien sind auf lange Sicht die bessere Wahl
Aktien rentieren mit knapp zehn Prozent im Jahr. Kaufen Sie Marktführer, die schöne Dividenden auskehren. Lassen Sie diese Aktienpositionen jahrzehntelang für sich arbeiten.
Sieben Tipps um für die nächste Krise gewappnet zu sein
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Hallo,
Ich denke viele Menschen realisieren erst langsam, dass harte Zeiten anbrechen werden. Nach den Bunestagswahlen kommt das meiste erst ans Tageslicht, bis dahin werden sich einige Politiker, die aktuell an der Macht sind, sich noch einiges nettes für die Finanzlobby einfallen lassen, um sich einen guten Job als Berater nach der Poltikerkarriere zu sichern.
Auch die bisherige Strategie Stabile Unternehmen mit hoher Dividende zu kaufen, könnte auf Grund der neuen Steuerordnung in den USA, nicht mehr aufgehen.
Wie man lesen kann, schütten sehr viele Unternehmen vor dem 01.01.2013 sonderdividenden aus.
Ich denke es wird für den Kleinanleger in Zukunft noch schwieriger werden auf eigene Faust Aktien zu kaufen.
In Zukunft könnten Firmen, die viel Cash generieren und effektiv in das Unternehmen investieren, durch steigende Kurse profitieren . Das heißt, dass eine sorgfältige Analyse noch wichtiger sein wird, dass man nicht wie bei HP auf die Schnauze fällt .
Dass dies ein Kleinaleger auf eigene Faust schafft, mag ich leider bezweifeln.
Ich verstehe das Argument mit den Immobilien nicht: Wenn die Wertsteigerung bereits die Inflation ausgleicht, dann müsste doch die Miete, die ich kassiere (oder spare, weil ich meine eigene Immobilie bewohne statt einer Mietswohnung) meine Rendite sein. Klar gibt es Reperaturkosten usw, aber die sollten ja normalerweise niedriger als die eingenommene Miete sein, einen halbwegs funktionierenden Markt vorausgesetzt.
Kenne genügend Bekannte die Immos vermieten… Vergiss das mit einer super Rendite! Mietnomaden, Renovierungen, Leerstände usw… Klar ein super Lage in München ist vielleicht ein gutes Invest , aber bezahl die überteuerten Preise erst mal! Kenne auch wenig Leute, die Immos mit 100 % Eigenkapital kaufen! …
Was ist das für eine neue Dividendensteuer in den USA?
@ Musti, ja das stimmt. Etliche Unternehmen ziehen ihre Dividendenausschüttung vor bzw. zahlen noch schnell einen Bonus aus. Etwa Wal-Mart. Das bedeutet aber nicht, dass ab dem nächsten Jahr die Dividenden enden werden. Sie werden weiter sprudeln und steigen.
Ich glaube, dass ein Privatanleger durchaus gut an der Börse abschneiden kann. Fondsguru Peter Lynch weist sogar darauf hin, dass Privatanleger gegenüber dem Profi viele Vorteile haben.
Wichtig ist: Qualität, Marktführer, Dividendenzahler zu kaufen und mehr als ein Jahrzehnt die Aktien zu behalten. Im Idealfall erfolgt der Einstieg auf einem ausgebombten Kursniveau. Wer tradet, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit Geld verlieren, das zeigen Studien.
@hebel1000
Die Immo-Studie von Professor Robert Shiller untersucht die Wertentwicklung von Häusern auf Sicht von 100 Jahren. Shiller sagt, Häuser legen im Wert um 3,1 % p.a. zu. Nach Abzug der Inflation (3,0%) verbleiben nur 0,1% Rendite pro Jahr.
Ob das Objekt nun vermietet ist oder man selbst drin wohnt, ändert ja nichts an der Wertentwicklung des Objekts. Im Endeffekt müsste man bei der Selbstnutzung eine hypothetische Miete unterstellen. Denn Sie verzichten ja durch die eigene Nutzung auf Miete von Fremden.
@Markus1
Dividenden werden in den USA sehr günstig als Kapitaleinkommen besteuert (der Satz beginnt bei 15 % Besteuerung, so weit ich weiß). Es ist insofern von Vorteil als US-Bürger Aktien zu besitzen. Es wird in der Tat in Washington diskutiert, die Steuer für US-Bürger auf Dividenden zu erhöhen. Deutsche Anleger sind davon nicht betroffen.
1. Wir befinden uns in einem Sideways Markets (nachzulesen bei Katsenelsen)
2. Lynch ist meines Erachtens ein schlechtes Beispiel da er im letzten Bullenmarkt gearbeitet hat.
Dadurch tue ich mich ein bisschen schwer mit der buy and hold Formel.
3. In einem Seitwertsmarkt ist um so wichtiger was man für Aktie bezahlt.
Beispielsweise habe ich, nach einer Haltedauer von ca 2 Jahren, Ebay letzten Monat verkauft (KGV 2013 ca. 23). Ich habe lange überlegt – aber wenn ich z.B. Teva (ähnlich hohe Qualität) für einen 2013 KGV von ca. 8 bekomme…….
Also zu Immobilien stimme ich zu. Viele Menschen stecken alles in dieses Asset. Das enorme Klumpenrisiko und dies konzentriert auf einen einzigen Standort ist viel gefährlicher als viele denken. Der deutsche beruhigt sich da nur dadurch, dass er eben bei einer Immobilie nicht die schwankenden Preise sieht und immer nur denkt: Ich habe diese und jenes Haus oder Wohnung.
Der Kredit ist immer gefährlich. Das Risiko von Krditen ist oft sehr groß und man sollte diese wenn nicht umbedingt nötig meiden. Das Risko durch Kredite abzurutsche ist den möglichen Gewinn nicht wert.
Bei der Streuung bin ich auch einverstanden. Jedoch sollte man nicht wie manche blind streuen, jedes Asset hat seine Zeit und man sollte nicht zwanghaft streuen. Wenn Immobilien teuer sind sollte man nicht auf Teufel kom raus darin investieren, nur um da einen Prozentsatz seinen Portfolios zu erfüllen. Das gleiche gilt für Anleihen, Aktien und alles andere.
@hebel1000: Wenn man selber drin wohnt ist das ganze immer was anderes. Als Anlageobjekt sollte man aber immer auch ggf. Sonderkosten sehen : schimmel, schäden …
@ Ulrich
Ich stimme Dir zu. Ich finde es ist wichtig beim Investing das zu tun, was einem Spass macht. Denn wenn es kein Spass macht, wird es eh nix.
Hi Tim,
schöne Auflistung, die ich bestätigen kann.
Neulich habe ich eine Untersuchung gelesen, die gezeigt hat, dass Gold, Silber und Immobilien in den letzten knapp 100 Jahren lediglich die Inflation ausgleichen konnten. Immerhin, aber mehr auch nicht. Aktien konnten im selben Zeitraum dagegen eine Wertsteigerung um rund 1/3 bringen. Nicht alle von uns werden 100 Jahre, aber Aktienanlagen muss man wirklich langfristig sehen, dann macht sich der Vorteil bemerkbar.
VG
Lars
@ Peter
Es ist egal, ob es sich um einen Seitwärtsmarkt, um eine Hausse oder um einen Crash handelt – immer ist es entscheidend, welchen Preis man für eine Aktie bezahlt.
Ebay oder Teva? Ich finde beide Aktien super-spannend. Gratulation dazu.
Ich persönlich rate von Umschichtungen grundsätzlich ab. Gute Aktien soll man lange liegen lassen. Jeder kann vermutlich monatlich oder wöchentlich eine „vermeintlich bessere“ Alternative finden. Ob sich der Austausch jedes Mal auszahlt? Ich glaube kaum. Denn Aktivität schadet. Das zeigen Studien ganz klar.
Nichtsdestotrotz finde ich beide Aktien wie gesagt interessant.
Also nochmal zu Immobilien vs. Aktien: Die Preise von Immobilien sind halt dadurch verdorben (=zu hoch), dass man die so extrem leicht auf Kredit finanzieren kann: Man kann ja beim Kauf z.B. einen Kredit über 30 Jahre abschließen, der dann fix ist. D.h. wenn der Preis des Hauses fällt, gefährdet das erstmal nicht den Kredit. Kritisch wird es erst bei einer eventuell notwendigen Anschlussfinanzierung.
Wenn man die Möglichkeiten der Kreditfinanzierung nun schlau nutzt, kann man aus der recht mageren Kapitalrendite (Jahresmiete/Kaufpreis), die ich so auf 1-2% schätze, doch noch eine annehmbare Eigenkapitalrendite generieren.
Bei Aktien ist das anders: Wenn ich Aktien kreditfinanziere, egal ob direkt oder indem ich irgendwelche Zertifikate nutze, dann kann schon ein temporärer Kurseinbruch den Kredit zum Platzen bringen. Denn anders als Immobilienkredite kann ich Kredite auf Aktien nicht auf Jahre fix vereinbaren, sondern die Bank prüft täglich, ob der Kurswert meiner Aktien den Kredit noch hinreichend deckt. Daher ist Aktienkauf auf Kredit eben kein gangbarer Weg für ernsthafte Investoren. Sprich: Man muss sich mit den erzielbaren Dividendenrenditen von 3-6% zufriedengeben, da man zu 100% Eigenkapital investieren muss.
Trotzdem sind für mich Aktien momentan interessanter. Immobilien stellen einfach – wie schon gesagt – ein Klumpenrisiko da und sie sind auch arbeitsintensiver. Aber dass Immobilien generell unprofitabel sind, würde ich halt nicht sagen.
Und dieses Argument, dass Aktien in den letzten 100 Jahren so stark gestiegen sind, kann ich nicht ganz ernst nehmen: Das sind Zahlen der Vergangenheit. Was jetzt beim Aktienkauf zählt, ist die Dividendenrendite des entsprechenden Unternehmens und deren vorraussichtliche Entwicklung. Ob die Aktienmärkte in Summe die nächsten 100 Jahre lang Anleihen und Immobilien weiter outperformen werden oder nicht: Wer will das schon seriös vorhersagen? Jedenfalls als Begründung zu verwenden: „Das war die letzten hundert Jahre auch so“ ist schon etwas zu dünn.
Hallo,
für den normalen Menschen ist die eigengenutzte Immobilie nicht in erster Linie ein Vermögensgegenstand als vielmehr ein Grundbedürfnis nach einem Dach über den Kopf. Wenn jemand 1000 EUR Miete mit versteuertem Geld bezahlt bei einem Verdienst von vielleicht 2000 EUR, warum sollte der nicht eine eigene Immobilie erwerben und mit 1000 EUR abbezahlen.
Ich weiß zwar nicht, ob es immer noch so ist. Zu meiner Zeit gabe es dafür erhebliche Steuerbegünstigungen. Und dann ist es egal, ob Immobilien im Wert steigt oder fällt. Man hält sie für immer, wie es so schön heißt.
Und erst dannach, wenn man diese Geschicht in finanziell trockenen Tüchern hat kommt die Aktienanlag oder sonst ein Vermögensaufbau.
@Reinhard
Die aktuell niedrigen Zinsen verleiten einen natürlich zur Finanzierung eines Eigenheims weil die Rechnung, die Du ja auch aufmachst, bei immer mehr Menschen aufzugehen scheint. Allerdings fehlen dabei ganz wesentliche Komponenten:
– Meistens finanziert man mit festen Konditionen für 10 Jahre. Wenn dann aber die Zinsen deutlich höher sind als heute, hat man ein erhebliches Problem, weil die monatliche Rate nach oben geht.
– Es fallen in einem Haus immer irgendwelche Reparaturen an. Diese zahlt der Vermieter oder man als Eigentümer selbst. Das muss man also in die Rechnung Miete vs. Darlehensrate mit einbeziehen.
– Die Nebenkosten sind in einem Eigenheim in der Regel höher als bei einer Mietwohnung. Vergleichen kann man also hier vielleicht noch eine Eigentumswohnung mit einer Mietwohnung. Aber auch die Eigentumswohnung hat neben den Nebenkosten noch die Komponente der Rücklage, denn aus der werden die Instandhaltungskosten bezahlt. Und da kommen mit den Jahren einige Ausgaben zusammen. Bei einer Mietwohnung hat die der Vermieter zu leisten.
– Die Nebenkosten beim Erwerb (Makler, Notar, Gerichtskosten, Erschließungskosten, Grunderwerbsteuer) liegen bei jenseits der 10%. Die Kosten ist man als Eigentümer erstmal hinten ggü. einem Mieter. Und beim Verkauf hat man das Risiko, dass man vielleicht zum falschen Zeitpunkt (wie zwischen 1992 und 2008) verkaufen muss oder aber man sich die falsche Lage ausgesucht hat und dann beim Verkauf nicht den Preis erzielt, den man möchte oder gar benötigt (weil die Kredite vielleicht noch nicht abbezahlt sind).
Ich möchte nicht per se gegen Wohneigentum sprechen, aber es gibt eben auch viele Nachteile. Und ein gewaltiger ist die Unflexibilität, das sollte man nicht vergessen. Wenn man nämlich wegziehen muss, ist das als Mieter deutlich weniger aufwändig und kostenintensiv als wenn man dies als Eigentümer tun muss. Und sein Eigentum zu vermieten, um selbst woanders zur Miete zu wohnen (z.B. wegen eines Arbeitsplatzwechsels), kann auch voll nach hinten losgehen. Gerät man nämlich an den falschen Mieter und der zahlt nicht, muss man trotzdem noch die eigenen Finanzierungsraten und die eigene Miete zahlen.
Also, keine ganz einfache Rechnung…
Also ich bleibe Optimist! Dow bei 25.000 und Dax bei 15.000 in den nächsten ca. 10 Jahren.
Mittlerweile sind alle Risiken eingepreist.
Jeder weiß, dass die geplatzten Hypotheken- und Eigenheimträume der Amerikaner und der Spanier diese Länder, deren Bevölkerung und die dortigen Banken noch ein wenig beschäftigen werden.
Jeder weiß, dass die gegenwärtigen Regierungen Europas alles daran setzen werden um Europa und den € zu erhalten. Das macht Sinn. Zwar ist die Arbeitslosigkeit in Europa und dem €-Raum auf Rekordhoch, in ausgewählten Ländern wie Österreich, Deutschland, den Niederlanden und Luxembourg liegt sie laut den Statistikern von Eurostat aber im Bereich von 5% und damit fast auf einem Niveau, bei dem Ökonomen von Vollbeschäftigung sprechen.
Die Schwellenländer sind nicht aufzuhalten. China und Indien wachsen enorm.
Interessant: Der Insolvenzverwalter Michael Frege des deutschen Lehman-Ablegers fordert jetzt stellvertretend für seine Sozietät und den Expertenstab bestehend aus 100 Anwälten und Insolvenzexperten über 800 Mio. € für die Abwicklung der einstigen Vorzeige-Investmentbank. – Michael Frege, wie in dem Artikel erläutert wird, ist der Bruder von Andreas Frege aka Campino, dem Frontsänger der „Toten Hosen“. Wenn man sich das Bild auf der sz-Seite etwas länger betrachtet, fällt einem die Ähnlichkeit auf.
@ hebel1000
Ich finde eine Statistik, die über 110 Jahre zurückreicht, schon spannend.
Buffett sagt ja, dass Immobilien nicht so tolle Renditen bringen. Er besitzt privat nur sein Haus in Omaha.
Du hast Recht: Es ist immer gut kritisch zu sein, egal um welche Statistik es geht.
@ Reinhard
Stimmt. Wenn jemand Spass dran hat am Eigenheim im Grünen oder in der Stadt, warum nicht.
Nur haben die Deutschen diese Flausen im Kopf. Sie glauben, wie toll Immobilien sind. Sie träumen von wunderschönen Renditen. Das darf man nicht machen.
In Deutschland bildet sich gerade eine Immobilienblase. Das kann gefährlich werden. Die Märkte sind leergefegt. Makler warten händeringend auf neue Deals. Preise werden nicht mehr verhandelt.
Gerade in einem so euphorischen Umfeld ist es wichtig keine Träume zu haben, sondern mit einer realistischen Kalkulation an die Sache zu gehen.
@ Michael
Das sehe ich genauso. Du schaust auf die Fakten. Ein weiteres Problem ist, was Du andeutest: Im heutigen Arbeitsmarkt ist es wichtig flexibel zu sein.
Wenn ich mir ein Eigenheim ans Bein binde und ich einen Job woanders suchen muss, dann habe ich ein Problem.
@ Matthäus
Ich halte die mehr als 800 Millionen Euro Salär für den Lehman-Insolvenzverwalter (betrifft nur deutsche Tochter) Michael Frege für eine Bereicherung.
Das ist ein Unding. Ohnehin arbeiten in meinen Augen die Anwälte nicht im Interesse ihrer Mandanten, wenn sie das Argument der Stundensätze als Basisvergütung zugrunde legen. Denn je länger ich als Anwalt brauche, desto mehr verdiene ich. Ein cleverer, schneller, effizienter Anwalt würde sich beim Honorar somit ins Knie schießen.
Es ist ein blödsinniges Konzept nach Stunden abzurechnen. Hinzu kommen bei diesem Fall mehrere 100 Millionen Euro obendrauf. Ob sich da wohl nicht jemand bereichert? Es ist echt ein Knaller. Oje, Anwalt müsste ich sein. (Spass machen würde mir der Job nicht.)
Ich finde gerade zum hektischen Aktienmarkt ist eine eigengenutzte Immobilie für jemand mit etwas handwerklichem Geschick, so dass man die meisten Reparaturen selbst erledigen kann, ein schönes Gegengewicht. Und dass das viele so machen, sieht man an den vollen Baumärkten.
Selbst Buffett hat sich zuerst mal ein Haus gebaut, um darin zu wohnen, und dann erst mit Aktien im großen Stil angelegt. Was er nicht gemacht hat, und das scheint mir wichtig, ein größeres, schöneres Haus zu erwerben und ein paar Autos dazu, solange er noch nicht vermögend war. Er hat das, was nach dem eigengenutzten Immobilienbesitz übrig geblieben ist investiert und nicht konsumiert.
@Tim
Er spielt in einer Liga mit dem amerikanischen Lehman-Insolvenzverwalter. Das bedeutet, dass das deutsche Insolvenzrecht solche Summen hergibt, genauso wie das amerikanische Insolvenzrecht.
Wo sich deutsches und amerikanisches Recht jedoch grundlegend unterscheiden, sieht man bei dem Vergleich des ganz normalen Schadensersatzrechts (für Verbraucher).Hier ein kurzer und kritischer Artikel, der den Unterschied leicht verständlich veranschaulicht.
Gruß
@ Reinhard
Ja klar, wem das Spass macht. Ich besitze selbst Immobilien. Aber ich versuche mich nicht irgendwelchen Träumen hinzugeben, was die Rendite angeht.
Interessanter und Nachdenklicher Artikel bzgl. Immobilien:
http://brooklyninvestor.blogspot.de/2012/11/fiscal-cliff-doesnt-matter.html
Ich denke nicht jeder hält die emotionalen Stöße am Aktienmarkt aus und statt in eine Lebensversicherung, kann man durchaus in sein eigenes Haus investieren.. Ich halte allerdings Aktien bzw. Unternehmen für die bessere Investmentwahl.
@ Roman
Danke. Ich fand den Vergleich von Aktien und Immobilien in dem Blog so klasse:
Weil Menschen bei ihren Immobilien nicht täglich einen Preis abrufen können, traden sie nicht.
Weil sie nicht täglich im Fernsehen die Kurse/Preise rauf und runter gehen sehen…
Weil sie nicht auf ein Knöpfen auf dem Handy im Handumdrehen drücken können…
Ich bin auch für Dividenden Aktien aus US & Kanada – langfristig. Mir macht die weltweite Schuldenthematik noch etwas Kopfzebrechen.
Wo soll das in 5-10 Jahren hinführen? Eine NYSE kann auch wochenlang schliessen usw.