Milliarden-Betrug: Madoff kehrt zurück in seine Luxuswohnung

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Obwohl Bernard L. Madoff (Foto) seine Anleger um 50 Milliarden (!) Dollar betrogen hat, durfte der Vermögensverwalter am Mittwoch in seine New Yorker Wohnung zurückkehren. Allerdings gab der Richter dem 70-jährigen elektronische Fußfesseln mit nach Hause. In einem schweren schwarzen Geländewagen ließ sich der Betrüger durch Manhattans Straßen chauffieren. Vor seiner Wohnung warteten dann zig Journalisten mit Kameras bestückt. Mit einem breiten Grinsen ebnete sich dann der frühere Chef der Nasdaq in sein Gebäude den Weg und stieß dabei einen Journalisten zur Seite, der sich ihm in den Weg stellte. Er gab trotz zahlreicher Fragen keinen Kommentar ab. Fernsehreporter und Zeitungen regten sich später fürchterlich auf. Sie fordern, dass Madoff sofort ins Gefängnis muss. Gewiss musste er seinen Ausweis abgeben. Seine Gattin muss ebenfalls ihre Papiere bei den Behörden einreichen. Die Sorge ist offenbar groß, dass die Ehefrau sich absetzt. Den privaten Immobilienbesitz des New Yorkers hat der Richter beschlagnahmt. Darunter Anwesen auf der New Yorker Halbinsel Montauk und in Palm Beach, Florida. In Motauk verbringen bevorzugt Milliardäre das Wochenende. Rund 120 Meilen von Manhattan entfernt, laden ein toller Sandstrand und frische Atlantikluft zum Entspannen ein. Viele Privatanleger verloren ihr Vermögen. Selbst Stiftungen, die dem ehemaligen Börsenchef vertrauten, stehen vor dem Aus. Laut CNBC forderte ein Mann vor dem Haus des Betrügers mit Rufen die Todesstrafe. Das ist überspitzt. Madoff muss zwar mit bis zu 20 Jahren Haft und fünf Millionen Dollar Strafe rechnen. Doch rechne ich damit, dass er mit weniger als fünf Jahren Haft davonkommt. Hier haben die Aufsichtsbehörden auf ganzer Linie versagt. Wie konnte das nur der SEC passieren? Laut den Medienberichten gab es Anleger, die vor vielen Jahren bei der SEC Alarm schlugen. Doch passiert ist nichts. Madoff hatte immer brav mit der SEC kooperiert. Alte Seilschaften hatte er scheinbar genutzt, Freunde eingebunden. Er brachte sich sogar aktiv in die Arbeit der SEC ein. Wahnsinn! Dass die Verkrustungen weit reichen, zeigt beispielhaft der amerikanische General-Staatsanwalt, Michael Mukasey. Er lehnte es ab, an dem Fall zu arbeiten. Der Grund: Sein Sohn, Mark Mukasey, vertritt Frank DiPascali, einen Hauptangestellten von Madoffs Firma, in dem Verfahren. Interessenskonflikte so weit das Auge reicht. Wer hier betrunken auf der Straße von der Polizei aufgelesen wird, wacht meist in der Ernüchterungszelle wieder auf. Wer im Supermarkt klaut, kann ratzfatz im Knast landen. Der Milliardenbetrüger residiert dagegen in seinem Luxusappartement.

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