Falls Dir meine kleine Geschichte gefällt und sie veröffentlichen möchtest, so bedanke ich mich vorab für die Möglichkeit. Ich hoffe auf einen Mehrwert für Deinen Blog. Mein Name ist Marcello. Ich werde im Oktober 36 Jahre alt, bin gelernter Kaufmann, verheiratet und Vater von 3 Kids (1x 8 Jahre, 2x 4 Jahre).
Das Thema Finanzen – im Sinne von Investitionen, hatte ich ehrlich gesagt etwas später vor Augen. Ich gab in meiner Jugend zwar nicht sonderlich mehr Geld aus als heute, aber genauso wenig investierte ich es auch. Mein Vater sagte mir zwar stets, dass ich Geld für schlechte Zeiten zur Seite legen sollte, aber von Investitionen war nie wirklich die Rede.
Mit Anfang 20 kam ich einfach nicht auf die Idee, in Immobilien oder Aktien zu investieren. Zu dieser Zeit hatte ich meine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Ich genoss mein unbeschwertes Leben. Kurz nach der Ausbildung wechselte ich den Job. Ich wollte mich weiterentwickeln und mehr Geld verdienen. Seit 2002 arbeite ich am Flughafen in Frankfurt am Main, im operativen Bereich als verlängerter Arm unserer Buchhaltung.
Meinem Vater war klassisch der Meinung, dass das Eigenheim eine grundsolide Investition ist. Er half mir bei der Suche. Es dauerte nicht lange, bis sich eine gute Gelegenheit bot. Wir fanden 2004 ein Mehrfamilienhaus. Wir kauften es. Rückblickend bin ich ziemlich glücklich darüber, dass es kein Einfamilienhaus war. Denn für mich ist das Eigenheim – nach heutiger Erkenntnis, eine (durchaus schöne) Lifestyle-Entscheidung – aber kein Investment!
Mit 23 Jahren war ich also plötzlich Eigentümer von 6 Wohnungen. Es lag viel Arbeit vor mir. Baujahr 1957. Wir wussten um den Zustand. Kurz: Alle Wohnungen wurden in einem Zeitraum von etwa 10 Jahren von uns kernsaniert (neben Familie und Schichtarbeit). Währenddessen musste ich natürlich lernen, was einen guten Vermieter ausmacht und worauf es bei der Mieter-Auswahl ankommt. Seit kurzem sind alle größeren Arbeiten abgeschlossen. Die Mieteinnahmen decken den Kredit + Verwaltungskosten vollständig ab. Heute wohne ich mietfrei.
Erst die finanzielle Freiheit ermöglicht einem so zu leben, wie man es tatsächlich möchte – ohne z.B. große Kompromisse mit einem Arbeitgeber machen zu müssen. Hier liegt die Betonung auf: Müssen! In den letzten Jahren habe ich viele diverse Finanz- und Motivationsbücher gelesen. Die Gedanken zur finanziellen Freiheit wurden immer konkreter. Somit kamen zum Punkt Investment auch Aktien hinzu. Die Kombination aus mietfrei Wohnen und gutem Gehalt, ermöglicht glücklicherweise eine hohe Sparquote für das Aktien-Depot.
Der Kredit wird – ohne größere Zwischenfälle vorausgesetzt, 2025 vollständig getilgt sein. Bis dahin sollte das Depot (zumindest so planmäßig) eine ordentliche Summe erreicht haben und für zusätzliches, passives Einkommen sorgen. Das klappt natürlich nur, wenn man trotz gutem Einkommen weiterhin sparsam bzw. bewusst lebt und kontinuierlich investiert. Dazu ein passendes Zitat von Bodo Schäfer: „Nicht das, was wir verdienen, macht uns reich, sondern das, was wir behalten.“ Mein Ziel ist daher ganz klar festgelegt: Finanzielle Freiheit ab 2025 durch Mieteinnahmen + Dividenden + Minijob (zwecks Beschäftigung/Sicherheit). Dann wäre ich 43 Jahre alt. Aber gut, noch befinde ich mich auf dem Weg dorthin. Der Prozess macht mir viel Spaß!
Es ist mit Sicherheit nicht einfach! Ich kann aber schließlich aus Erfahrung sprechen und bestätigen, dass es nicht nur trotz Kinder mit der finanziellen Freiheit klappen kann, sondern gerade wegen der Kinder. Zumindest war es bei mir dann so, dass dadurch die Stufe der Motivation es zu schaffen, erhöht wurde. Gerade weil ich eine Verantwortung habe. Ich möchte ein Vorbild für meine Kinder sein. Daher möchte ich dieses Ziel umso mehr erreichen. Abgesehen davon, dass Geld zwar für ein besseres Leben sorgen kann, so finde ich dennoch, dass die Familie die Grundbasis des Menschen ist. Die Kombination aus beiden – Familie und Wohlstand – ist in meinen Augen die perfekte Mischung für ein erfülltes Leben.
Einige Fehler gab es natürlich. Als Finanzfehler würde ich behaupten, in der Vergangenheit zu viele Versicherungen abgeschlossen zu haben. Man kann sich buchstäblich überversichern, ohne am Ende einen wirklichen Mehrwert zu erhalten. Mittlerweile habe ich fast alle Verträge gekündigt oder stilllegen lassen. Wenn man sich erst mal einen genaueren Überblick über die Verträge verschafft hat, wird einem unweigerlich klar, dass die meisten Verträge nur einseitig Profit abwerfen. Die Gebühren fressen über die Jahre hinweg regelrecht dein Vermögen auf. Von daher kann ich die Vermögensbildung nur in Eigenregie empfehlen! Es erfordert natürlich Zeit sich damit zu beschäftigen, aber die Mühe lohnt sich in meinen Augen definitiv.
Es ist alles eine Frage der Einstellung! Ich spreche hier vom bekannten Mindset. Früher ist es mir vielleicht schwerer gefallen zu sparen. Da ich, wie bereits erwähnt, dass Thema Investition nicht so klar vor Augen hatte. Sparen für schlechtere Zeiten, dass wars dann aber auch schon.
Viele Menschen sparen heute nur, aber sie investieren letztendlich nicht. Milliarden liegen auf Sparkonten, trotz vermehrter Negativzinsen. So kann der Vermögensaufbau natürlich nicht funktionieren. Für mich ist es mittlerweile selbstverständlich geworden, eine hohe Sparquote zu haben und zu investieren. Ich habe richtig Freude daran, weil es mich Monat für Monat meinem Ziel näher bringt. Die letzten 10 Jahre waren nicht immer einfach – ganz und gar nicht, aber bereits heute profitiere ich davon, wie z.B. mietfrei wohnen zu können. Übermäßiger Konsum macht schlichtweg nicht glücklich - zumindest nicht dauerhaft. Sparsamkeit habe ich von meinen Eltern gelernt. Ich gebe es überzeugt an meine Kinder weiter. Zusätzlich sollen sie den Unterschied zwischen einer Verbindlichkeit und einem Vermögenswert verstehen.
Mein Umfeld weiß mehr oder weniger Bescheid. Ich mache kein großes Geheimnis daraus, da man ein Mehrfamilienhaus ohnehin schlecht verstecken kann. Viele sehen aber nur die damit verbundene Arbeit und das Risiko. Selbstverständlich bedeutet ein Haus Arbeit. Es hat vermeintliche Risiken, aber Rendite kommt nun mal von Risiko! Wenn ich z.B. das Risiko eines Mietausfalls eingehe oder die Schwankungen an der Börse aushalte, dann habe ich mir langfristig die Belohnung (Rendite) durchaus verdient.
Wenige können mit dem Thema finanzielle Freiheit etwas anfangen. Für die meisten Menschen scheint es ganz normal zu sein, 45 Jahre (und oft mehr) zu arbeiten, um dann mit der (immer weniger werdenden) staatlichen Rente, in den Ruhestand zu gehen. Wenn ich mal in einer Runde von meinem Plan erzähle, werde ich nicht selten ungläubig angesehen. Deshalb gehe ich vermehrt ruhiger meinen Weg und akzeptiere durchaus andere Meinungen.
Sparen und Investieren ist das ganze Geheimnis zum Wohlstand! Weiterbildung – Bücher oder auch Finanz-Blogs wie dieser hier, sind unheimlich hilfreich. Fokussieren – Realisieren! Konsumverzicht gehört in der Regel eine Zeit lang dazu, aber die Belohnung kommt. Abschließend kann ich nur wiederholen: Wer ordentlich spart und kontinuierlich investiert, hat gute Chancen früher in den Ruhestand zu gehen und somit, mehr Zeit für die wirklich schönen Dinge im Leben!
Wünsche allen weiterhin viel Erfolg!
Mit besten Grüßen
Marcello
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Lieber Marcello, ich finde Deine Einstellung super. Du bist motiviert, zielstrebig, optimistisch. Du bist auf dem Weg in die finanzielle Freiheit. Respekt! Dein Vater wird auf Dich bestimmt sehr stolz sein.
Ich schätze mal, bis 2025 kannst Du es schaffen, finanziell frei zu sein, wenn Du weiter so machst. Dann kannst Du mit der Familie von den Mieten Deines Hauses leben, das dann schuldenfrei ist. Mit Hilfe eines Nebenjobs kannst Du eventuell für ein kleines Einnahmefundament sorgen.
Der 3 Berichte hintereinander, in welchen Immobilienbesitz mitentscheident ist. Hut ab vor der Leistung und herzlichen Glückwunsch!
Ich habe für mich herausgelesen, dass dein Vater bzw. wahrscheinlich deine ganze Familie einen großen Anteil an dem erreichten Erfolg hat.
Kurz vor der finanziellen Freiheit und familiärer Zusammenhalt, was will man mehr? Alles Gute! :-)
Das mit der schuldenfreien Immobile ist halt so eine Sache. Meine ist aus den 70er Jahren. Da gehen beständig Reparaturen einher. Mal ist das Dach undicht, dann müssen die Fenster erneuert werden, anschließend ist die Heizung defekt, dann sollte eine energetische Sanierung (Dämmung) vorgenommen werden. Die Fassade ist nicht mehr schön. Also eher ein Fass ohne Boden, denn ein Renditeobjekt. Nach einer kompletten Dachsanierung braucht es Jahre an Mieteinnahmen, bis das bezahlt ist und dann wartet schon wieder die Heizung.
Immobilen sind ein schwieriges Thema, von schwierigen Mietern ganz zu schweigen. Wenn ich Aufwand und Erlös betrachte, würde ich sagen – vergiss es!
Naja wenn er renoviert dann kann er 5/6 von den Kosten wieder steuerlich absetzen, 5 Wohnungen sind ja fremdvermietet. Sehe da weniger Probleme.
Finde eh das hier in dem Blog Immobilien ziemlich schlecht bei wegkommen. Es mag sein, dass meistens übergroße Immobilien die dann auch noch viel Geld kosten gemeint sind (Lifestyle Entscheidungen wie es oben schön genannt wurde), aber im Grunde genommen ist auch eine selbstgenutzte Immobilie doch ne tolle Sache.
Ich selbst habe eine kleinere 3 Zimmer Wohnung 81qm finanziert mit meiner Frau und Kind. Miete ist für immer weg, jedoch meine Miete in Form eines Darlehens sinkt jeden Monat. Ist das Darlehen in einigen Jahren abbezahlt, haben wir nur noch die Nebenkosten zu tragen. Die nicht mehr zu zahlende Darlehensrate kann dann schön an der Börse investiert werden. Finde das grundsolide….mehr wie zu sagen, dass mieten das ganze Leben über klüger ist.
Das Wohngefühl, Eigentümer der Wohnung zu sein lass ich mal außen vor, das finden wir jetzt als Immobilienbesitzer einfach klasse!
p.s. Aktien / ETFs kann man ja trotzdem nebenbei kaufen, das machen hier ja auch die Leute die Mieter sind. Voraussetzung ist halt das Miete und Darlehensrate nicht so weit auseinanderliegen.
Grüße
-M
Erstaunliche Geschichten:
Dass man als Jugendlicher vom Vater zur Annahme einer Briefzustellerstelle gedrängt wird, wie in der letzten Geschichte, ist eher nichts ungewöhnliches. Dass man mit Anfang 20 zum Kauf eines 6-Familienhauses gedrängt wird und das auch macht, ist erstaunlich. Das wäre mir in diesem Alter nicht im Traum eingefallen.
Hi,
ich bin ansonsten auch nicht so der große Fan von Immos, weder selbstgenutzte noch vermietete. Aber hier liegt ja eine etwas andere Situation vor.
Die Immobilie scheint noch vor Aufkommen der Immo-Blase gekauft worden zu sein
Es findet eine “Diversifikation” statt dadurch dass es ein Mehrfamilienhaus ist und der Ausfall eines Mieters kompensiert werden kann
Er hat permanenten Cashflow und kann handwerkliche Arbeiten mit Ausnahme seiner eigenen Wohnung steuerlich absetzen
Er kann günstig in den eigenen 4 Wänden mitwohnen
Es scheint handwerkliches Geschick und Willen vorhanden zu sein um viele laufende Kleinigkeiten ohne große Femdkosten durch Dienstleistungen selbst abdecken zu können
Es kann bei “kein Bock mehr” immer noch eine Art Hausmeister einstellen. Das lohnt ja ab mehreren Mietern durchaus
Im Grunde ein schönes Investment. Vielleicht noch ein paar ETF dazu und finanzielle Sorgen dürften unwahrscheinlich werden.
Gruss Daniel
@ -M
Immobilien sind nicht per se schlecht. Ich habe die Hälfte meines Vermögens in Immobilien. Aus Studien wissen wir aber, dass der Aktienmarkt im langen Schnitt besser abschneidet. Es hängt natürlich vom Einzelfall.
@ Daniel
Ich stimme zu. Was Marcello und sein Vater aufgebaut haben, ist beeindruckend. Ich finde die familiäre Zusammenarbeit vorbildlich. Da hat der Vater dem Sohn geholfen, eine Finanzmaschine aufzubauen. Es ist großartig über Generationen hinweg zusammen zu arbeiten. Marcello wird dieses Wissen an seine Kinder weiter geben.
Wenn Du sagst dass Aktien langfristig besser rentieren als Immobilien hast Du sicherlich recht! Dabei beziehst Du dich aber auf die Brutto Rendite. Bedeutet die Immo wurde mit 100% EK finanziert. Wenn man Fremdkapital benutzt, können Immobilien jedoch auch weit höhere EK-Renditen als Aktien aufweisen.
An die Immobilienbesitzer – wie handhabt ihr das mit den Rücklagen für Instandhaltung/Reparaturen und Mietausfällen ? x-fache Monatskaltmiete oder andere Varianten ?
Lg
Aktien werden gekauft und liegen gelassen, das Geld arbeitet für mich. Dazu kommen im Laufe der Zeit immer höhere Dividenden!
Eine Immobilie kostet mich Geld, immer mal wieder. Ob Reparaturen oder Modernisierungen..Sicherlich eine solide Geldanlage aber keine passive Einnahmequelle! es sei denn laufend werden irgendwelche Häuser gekauft um sie später mit Gewinn zu verticken, womit wir wieder beim Thema Risiko wären ;)
Also.. TOP aktien kaufen (oder ETFs) stetig sparen und nachkaufen. Früchte ernten. ich wohne gerne zur Miete
@yankee: Ich lege 1 EUR pro qm im Monat als Rücklage zur Seite.
0,50 EUR bis 1 EUR ist ein guter Richtwert meiner Meinung nach.
@renditejäger
wieviel Miete zahlst du das Leben lang? Da zahlt sich doch ne eigene Immobilie von selbst ab. Danach gehört einem der Wert und hat anschließend nochmals weniger kosten. Mieten werden in 20 Jahren auch nochmals höher sein. Das hinkt natürlich wenn man ein Haus kauft für 500k/600k da ist mieten günstiger.
Eine Mietwohnung kostet ca 800€ bei uns für 80qm und 3-Zimmer. Wir zahlen 800€ Darlehen für 165k.Wo ist da der Witz?
Aktien kaufen wir trotzdem zum Darlehen auch schon davor, als wir noch Mieter waren.
Zum langfristigen Vermögensaufbau gehört das für mich einfach dazu, zumindest selbst mietfrei zu wohnen später einmal wird mehr Vorteile als Nachteile bringen.
Die Miete wird für fast jeden von uns einer der größten Beträge sein bei den Fixkosten – wieso diesen nicht eliminieren im Autopilot (Miete = Annuität) ???
-M
@-M
wieviel Miete zahlst du das Leben lang? Da zahlt sich doch ne eigene Immobilie von selbst ab. Danach gehört einem der Wert und hat anschließend nochmals weniger kosten. Mieten werden in 20 Jahren auch nochmals höher sein. Das hinkt natürlich wenn man ein Haus kauft für 500k/600k da ist mieten günstiger.
Das Problem ist aber in der Regel dass die meisten so eine Immobilie nicht mal eben aus der Hand schütteln sondern dafür eine nicht unerhebliche Menge an Schulden aufnehmen. Ich habe mich mal im Bekanntenkreis umgehört, da herrscht momentan auch (leider) Baualarm. Da geht es um Kredite um 200.000 – 300.000€.
Und auch solche Kredite sind für dich negativ benzinst. Es sind also schon mal bis Ende der Laufzeit deutlich mehr als die 200.000-300.000€ wenn man sich die teils bis zum Rentenalter laufenden Verträge anschaut. Ob der günstige Zinssatz gehalten wird? Fraglich. Ob man es schafft bis zur Rente ohne Unterbrechung durchzuarbeiten? Ebenfalls häufig fraglich. Nehmen wir mal an du schaffst es und schaffst es sogar in 30 Jahren so ein Haus abzubezahlen.
In der Regel ist der Traum ja ein Einfamilienhaus, also keine Eigentumswohnung. Nun ist das Haus 25-30 Jahre alt, es hat bis dahin schon wieder deutlich an Wert verloren. Ebenso sind vermutlich die nächsten Sanierungen fällig, vielleicht das Dach? Vielleicht die neue (grüne) Regierung die dich zwingt deine Bude zu einem Passivhaus umzubauen? Schon sind die nächsten 50-85.000€ fällig um wieder up-to-date zu sein. Kein Geld? Also gehts mit den Krediten in die nächste Runde.
Zwischendurch geht immer was kaputt, es macht also Sinn permanent Rücklagen für das Haus zu halten, daneben fallen auch noch weitere Investitionen an, denn kaum jemand hat Lust 30 Jahre dieselbe Küche oder Bad zu haben. Weitere Kosten. Grundschuld obendrauf und, das vergessen ebenfalls die meisten, so eine leere Hütte ist ja noch nicht beheizt und eine Kilowattstunde Strom ist dann auch nicht geflossen, genausowenig wie ein Tropfen Wasser oder Müllgebühren etc.
Dagegen packt sich der Mieter einer 800€ Wohnung sein vom Lohn übriggebliebenes Geld auf ein Sparkonto, legt es gut an, setzt in schlechten Zeiten seinen Sparplan aus und/oder hat in 30-40 Jahren seine finanziellen Ziele erreicht oder hat vielleicht sogar soviel Kohle angehäuft, dass seine Miete aus den Dividenden/Erträgen finanziert wird. (überspitzt formuliert)
Ich möchte niemanden eine eigengenutzte Immo schlecht reden, sie ist für Menschen die sich darin selbstverwirklichen wollen ein ideales Mittel. Aber das reine “ich rechne es mit der eingesparten Miete gegen” reicht halt meistens nicht aus. Außer in Frankfurt, München, Hamburg etc. ist eine selbstgenutzte Immobilie in der Regel kein Investment, denn es kommt weniger raus als man reinsteckt.
Gruss Daniel
@-M
Eine Mietwohnung kostet ca 800€ bei uns für 80qm und 3-Zimmer. Wir zahlen 800€ Darlehen für 165k.Wo ist da der Witz?
Ich denke, man müsste vergleichen ob es besser wäre die 165.000€ in ein Aktienportfolio zu investieren. Das wäre nur fair, auch wenn ich nicht dazu raten würde “auf Pump” Aktien zu kaufen. Ich schließe mich Daniel in dem Punkt an, dass man nicht einfach nur auf die gesparte Miete schauen kann. Der Vergleich ist insgesamt nicht einfach und hängt von vielen Faktoren ab. Dieses Video fand ich sehr gut, um mal einen Eindruck davon zu bekommen:
https://www.youtube.com/watch?v=Ki_TlyXhnyw
Zusätzlich ist man als Mieter wesentlich flexibler und ungebundener. Wenn der Nachwuchs kommt nimmt man eine größere Wohnung. Wenn man den Job verliert kann man sich leicht verkleinern. Man muss dann nicht die hohen Raten für das Darlehen weiter bedienen. Ich habe gehört, dass dem Jobverlust auch eine neue Risikoeinschätzung der Bank folgt und dann die Zinsen für den Kredit angehoben werden können. Das kann in der Situation leicht zum Verlust der Immobilie führen.
Natürlich ist eine eigene Immobilie etwas schönes. Ich kann den Wunsch von vielen danach gut verstehen. Man sollte sich aber den Risiken bewusst sein.
Grüße, Dominik
ich zahle 500€ warm für eine 2 Zimmer Wohnung in Hannover.. Bin noch zu einem gutem Zeitpunkt hier eingezogen.. ausschließen möchte ich es aber auch nicht irgendwann mal Wohneigentum zu besitzen. Wie Daniel es schon andeutete ist es auch mein Ziel in Zukunft gut von meine Dividenden zu leben, bin da auf nem ganz gutem Weg.. man muss halt auf die richtigfen Pferde setzen ;) acha bin Anfang 30, Sparquote monatlich bei ~500€, mal auch mehr
M
Kommer schreibt, dass man von folgender Daumenregel ausgehen kann: Im Laufe eines Lebens muss man den Kaufbetrag ein 2. Mal in die Immo stecken. Grund: Reparaturen, Modernisierung, Werkzeug für Haus & Garten, usw.
Wenn das so ungefähr zutrifft, ist es mit dem Abzahlen der Kredits nicht getan. Es ist von Folgekosten und weiteren Krediten auszugehen. Und diese wären zu berücksichtigen, wenn man Miete und Kauf gegenüberstellt.
@ Miete vs. Kauf
Meiner Meinung nach muss man sich hier wirklich hinsetzen und genau überlegen was man möchte. Und dann genau rechnen was sich rechnet. Irgendwie haben alle Recht, mit der Meinung die sie hier vertreten.
Ich denke man muss immer unterscheiden ob man eine Haus möchte oder eine Wohnung. Nicht jeder träumt vom großen Haus mit Garten und nicht alle Mieter werden z.B. bei 6 Kindern als Mieter glücklich. Es kommt entscheidend auf den Einzelfall an.
Angenommen ich möchte Eigentum und entscheide mich für eine Eigentumswohnung dann sind die Folgekosten viel günstiger als bei einem Haus. Wenn dann die Lage stimmt und die Finanzierung günstiger ist als bei einer vergleichbaren Miete dann geht die Rechnung von –M. auf. Besonders wenn die Mieten in den bevorzugten Lagen weiter anziehen und die Inflation zunimmt.
Ich kann bei einer Finanzierung ganz sicher damit rechnen, dass ich die nächsten 10 oder 15 Jahre Summe X an die Bank zahle. Es gibt keinen Vermieter, der mir mal eben die Miete um 10% oder mehr erhöht.
Auch als Käufer kann ich wie ein Mieter noch Geld in anderen Anlageformen investieren. Vorausgesetzt ich habe meinen Kauf nicht mit ganz heißer Nadel gestrickt. Denn genau hier liegt das Problem, die meisten immobilienbesitzer kaufen zu groß und zu teuer.
Wenn wir wie in –M.‘s Beispiel bei einer Wohnung als ideale Wohnform bleiben ist Kaufen bzw. Mieten solange eine Nullsummenspiel wie ich die Wohnung abzahle. Danach kann eine selbstgenutzte Wohnung günstiger sein. Eigentlich ist es immer eine Wette. Es wird Käufer geben die gewinnen genauso wie Mieter die verlieren.
@Ruben,
die meisten finanziell erfolgreichen Menschen haben beides: Immobilien und Aktien.
Take care
June
Ich könnte mir nur schwer vorstellen, ein Millionendepot und fünfstellige jährliche Dividendenzuflüsse zu haben und in einem Wohnblock im 8. Stock mit Balkon zur Schnellstraße zur Miete zu wohnen. Gibt’s vielleicht, passt nach meinem Empfinden nicht zusammen.
Felix
klar passt das nicht zusammen, ist halt ein extremes Beispiel. Aber warum so extrem? Ich könnte mir durchaus ein Millionendepot und eine schicke Stadtwohnung mit Dachterasse oder so in guter Lage vorstellen :) Auch zur Miete – warum auch nicht?
Miete vs. Haus
Viele die hier zu diesem Thema schreiben haben eben noch kein Haus gebaut. Ich berichte von meiner Erfahrung als Hausbauer und Eigentümer.
Wir haben unser Haus 1996 bezogen. Einen Neubau mit Einliegerwohnung. Natürlich ist es nicht einfach in der ersten Zeit einen Kredit mit einem Zinssatz von 8,75% und einer Tilgung von 1% zu bedienen. Was ist im Leben jedoch einfach? Die Zinsbindung war 8 Jahre. Na und? Also zogen wir an einem Strang und haben am Ende der Laufzeit der 1. Zinsbindungsphase den Rest auf einem Schlag abgezahlt. Das war am 31. Mai 2003. Das Datum vergisst man nicht. Seitdem sind wir schuldenfrei, wohnen mietfrei und haben noch die Einnahmen aus der Einliegerwohnung. Meinerseits möchte ich mir nicht vorstellen heute noch Miete zu zahlen.
Zur Nachfrage die kommen kann.
In der Einliegerwohnung leben meine Schwiegereltern. Wenn sich diese Situation biologisch ändern sollte werden wir unser Haus verkaufen, jedoch vorher schon neu bauen. Für uns alleine ist das Haus zu groß und wir wollen keine fremden Mieter im Haus.
Da das nächste Haus dann an unsere Lebenssituation angepasst wird, wird es kleiner und altersgerechter. Aus dem Gewinn der (hoffentlich) erzielt wird ist der Rest dann ebenfalls kein Problem.
Eine schöne Woche noch!
Eigentum oder Miete ist eben eine Sache der Philosophie die man hat, für den Fall dass man finanziell überhaupt in der Lage dazu ist sich eine Immobilie anzuschaffen!!! Ich kann nur von mir sprechen, und ich würde das Risiko unser mittlerweile abbezahltes und gebraucht erworbenes EFH zu kaufen, jederzeit wieder eingehen!!! Das Haus ist ca. 50 J. alt und seit etwa 20 J. in unserem Besitz. Die Kosten für Reparaturen am Haus etc. halten sich absolut in Grenzen, und wenn man handwerklich etwas begabt ist, kann man das meiste selbst machen. Die Lebensqualität in einem Haus auf dem Land mit Garten ist sehr hoch, und so etwas als Mietobjekt zu bekommen hier bei uns sehr schwierig und sehr teuer.
Aber es ist eine Sache der Einstellung, wir wollten nicht für den Rest unseres Lebens Miete bezahlen und es hat sich gelohnt, haben dafür aber auch einige Jahre auf Urlaub und teure Anschaffungen verzichtet.
Wer gerne zur Miete wohnt obwohl er die Möglichkeit hätte, Eigentum anzuschaffen, soll das gerne tun, mich stört nur immer, es nur an der Kosten/Nutzen Rechnung festzumachen.
Auch für unsere Kinder und Enkelkinder , die aktuell noch in einer Mietwohnung in der Stadt leben, ist der große Garten immer ein Erlebnis wenn sie zu Besuch sind, dazu die Ruhe und die saubere Luft, für uns ist dieses Lebensgefühl durch nichts , auch nicht durch ein gut bestücktes Wertpapierdepot zu ersetzen!!!
Slazenger
Ich kann Deine Argumentation absolut nachvollziehen. Insbesondere den letzten Punkt. Wenn wir mit meinem Sohn im Garten der Großeltern sind (freistehendes Haus auf dem Land, Wohneigentum) ist das für meinen Sohn schon echt ein Highlight. Besonders bei gutem Wetter.
Ich schaue schon regelmäßig. Zwar finde ich Angebote für 250.000 + NK. Allerdings in für uns ungünstiger Lage und in aus meiner Sicht keinem guten Zustand – handwerklich bin ich ein echter Akademiker ;-). Es würde bei mir wohl auf den Kauf eines Neubaus hinauslaufen. Da müsste ich aber mind. 400.000 + Kaufnebenkosten + Einrichtung (Küche etc) rechnen. Ich denke ich wäre so ab 500.000 dabei.
Bin jetzt Mitte 30 und sehe, dass in meinem Bekanntenkreis die letzte Kreditrate zum Teil nach dem 65. Lebensjahr geplant ist. Das finde ich heikel. Irgendwie erscheint mir der Zeitpunkt gerade ungünstig. Aber vlt. ist er das immer irgendwie ;-)
Meine Rede. Ist der Kaufpreis der Immobilie zu hoch, hinkt das Beispiel “Eigentum ist langfristig günstiger als mieten” erheblich.
Ich bin Bankkaufmann, da haben alle Kunden die Kohle haben zumindest ne ETW und dazu halt noch en nettes Portfolio. Mieter und dickes Portfolio hab ich bei den Kunden noch nicht gesehen.
800€ Miete x 12 x 40 Jahre = 384.000€ (OHNE Mietsteigerungen gerechnet!)
Wenn ich da en Kaufpreis von bis zu 200k nehme für eine ETW, glaube ich nicht, dass ich bis zur Rente mehr Geld ausgegeben habe für die Immobilie, als für die Miete. Die Immobilie wird dann auch noch was Wert sein. Inflation tut ihr übriges. Wohnraum wird immer knapper etc. etc.
immer Vor dem Hintergrund, dass nichts spitz auf Knopf sein darf (Arbeitslosigkeit, Renovierung usw usw). Ein investieren in die Börse gehört einfach zum langfristigen Vermögensaufbau ebenso dazu.
-M
@Rainer Zufall
du hast recht, momentan ist der Immobilienmarkt deutlich überhitzt, zumindest bei uns in Süddeutschland( Raum Stuttgart ), und ist mit dem Niedrigzins auch sehr einfach zu erklären.
Aktuell würde ich hier auch nichts finden was mir gefällt und bezahlbar ist, das ist bedauerlich, aber es ist leider so, und einige die heute die überteuerten Objekte finanzieren, werden gewaltige Probleme bekommen, sollte der Zins wieder drehen, da reichen dann schon 3% Zins, und wenn dann das Darlehen abläuft zahlt man plötzlich die doppelte Rate!!! Ist schon sehr gefährlich.
Vor 24 Jahren habe ich einen “gebrauchten” Bungalow für mich privat sowie mein Büro gekauft.
Der Eigentümer war selbständig mit einem Küchenstudio. Weil er seit dem Bau seines Bungalows nur noch sein neues Haus, dessen Ausbau und hauptsächlich “feiern” im Sinn hatte, vernachlässigte er sein eigentliches Geschäft. Das Küchenstudio “ging den Bach runter” und der Bungalow stand zur Zwangsversteigerung an.
Obwohl einiges zu renovieren war (ich verstehe nicht, wie man sein selbst gebautes Haus in weniger als 15 Jahren so vernachlässigen kann…), entschied ich mich zum Kauf mit 50% EK, kurz bevor es zur ZV kam. Die Hypothek wollte ich nach 5 Jahren ablösen, da sich das Geld auf dem Konto “angesammelt” hatte. Da die Bank aber auf die kompletten Vorfälligkeitszinsen bestand, ließ ich die Raten einfach weiterlaufen. Da meine Geschäfte sehr gut liefen, merkte ich die 1/4-jählichen Raten gar nicht.
Seit ca. 10 Jahren ist das Haus nun bezahlt und ich wohne mietfrei. In Kombination mit meinem Aktiendepot ist das eine sehr beruhigende Situation, obwohl mein Geschäft inzwischen nur noch mäßig läuft und ich hier auch zukünftig keine Besserung mehr sehe. Es ist ein herrliches Gefühl, in den eigenen 4 Wänden zu wohnen und von keinem Vermieter abhängig zu sein. Mieterhöhungen und eine Kündigung entfallen.
Dennoch muss man an die nicht unerheblichen Nebenkosten und auch Renovierungen denken. Das ist nicht jedermanns Sache. Für mich überwiegen aber eindeutig die Vorteile, Stichwort: Lebensqualität. In einer Mietwohnung könnte ich nicht mal eben in den Garten gehen und ein paar Minuten am Teich verweilen…
Für mich macht eine selbstgenutzte Immobile absolut Sinn. Ich würde aber niemals eine Immobilie zur Vermietung kaufen, obwohl auch das sinnvoll und rentabel sein kann. Anrufe zu den “unmöglichsten” Zeiten wegen tropfender Wasserhähne oder anderer Belanglosigkeiten mag ich überhaupt nicht. Auch nervige Mieter, permanente “Spätzahler” u.ä. wären mir ein Greuel. Hiervon höre ich immer wieder im Bekanntenkreis. Auch ein Verwalter, den man hiermit beauftragt, kann “schwierig” sein.
Da bleibe ich lieber bei den Aktien, die habe ich notfalls in wenigen Minuten verkauft und den Erlös auf dem Konto, ohne “Nervereien”.
Zum Glück sind wir Menschen verschieden: Der eine hat ein “Händchen” für Aktien, der andere für Immobilien, Kunstwerke, Oldtimer oder was auch immer.
Allen viel Erfolg!
Mietwohnung und dickes Depot – ich bin so einer. Fühl mich in der Wohnung aber auch Pudelwohl, obwohl der Verwalter seit 6 Jahren die max. Mieterhöhung alle drei Jahre aufschlägt. Letzte war 2016, aber nur noch 15 % und die nächste ist auch quasi für 2019 angekündigt. Im Vergleich ist die Wohnung aber immer noch günstig. Außerdem steigen die Dividenden schneller als die Miete. ; )
@ Claus:
Der Ärger mit Immobilien kann wirklich ruinös sein. Wenn man sowas erfolgreich machen will, braucht man man sehr viel Glück. Ich sehe es bei meinen Schwiegereltern. Die besitzen mehrere Immos und sind jetzt 81 und 77. Es fällt ihnen inzwischen schwer die Verwaltung der Immos zu bewältigen. Da finde ich Aktien/ETFs viel praktischer. So mal ich mich damit viel lieber befasse als mit Vermietung.
Marcello hat auch Recht, was die Versicherungen angeht. Nur das wirklich notwendige. Das ist alles das, was ich brauche, damit meine Existenz nicht gefährdet wird. Für mich sind das:
– Haftpflichtversicherung vor allem bei Kindern
– Hausratversicherung, damit man im Ernstfall nicht alles doppelt kaufen muss
– Immobilienversicherung, damit man nicht alles nochmals bezahlt, so man das im Ernstfall dann auch kann.
– Bei Immovermietung, auch noch eine Haftpflicht, die Schäden abdeckt, die aus der Immos heraus entstehen können. Dachziegel fällt runter und erschlägt Vater von n- Kindern.
Falls einer der Forums Mitglieder noch was anderes hat, bitte posten. Oder falls ich falsch liege, dann bitte auch einen Hinweis geben.
Das man finanziell frei sein will verstehe ich. Aber bei mir hängt das nicht am Job. Ich bin Angestellt, habe aber Freiheiten wie Gleitzeit, Home Office und ein deutlich überdurchschnittliches Gehalt. Meine Tätigkeit macht mir Spaß. Ich kann mit teuersten Autos fahren, diese Testen und kriege dafür sogar noch gut Geld. Sicher gibt es auch Mal schlechtere Tage, aber bisher gingen die auch vorbei.
Was ich sehr gut verstehe ist bei Marcello, das er seine Hütte möglichst schnell abbezahlt haben will. Das ist doch sehr vernünftig. Wobei es u.U. auch Sinn machen kann sich damit Zeit zu lassen.
@ Alle: was mich interessiert ist, nach welchen Kriterien ihr Aktien/ETFs kauft. Aufgrund einer Methodik (Dividendenstrategie, Momentumsstrategie,…).
Greift ihr auf wissenschaftliche Methoden zurück, nutzt ihr Tips der Investmentpresse, von Bankern/Versicherungsvertretern? oder von Freunden, Verwandten, etc..
Ich will meine Methodik verbessern und bin immer auf der Suche nach Tipps, um meine Ansätze zu verfeinern.
Ich stehe auf physikalisch abbilden ETFs, die regelmäßig was ausschütten, das ich dann wieder Anlege. Bei thesaurierenden Fonds geht das Geld in den NAV und ich kann nicht sehen, was über die Zeit damit wird. Eine höhere Stückzahl wegen Neuanlage finde ich transparenter, da kann ich auch sehen, wieviel mehr ich habe (so denn was ausgeschüttet wird).
In wie weit in meinem Modell ein Fehler ist, kann ich so nicht sagen. Aber ernste Kritik und kontroverser Diskussion gehe ich nicht aus dem Weg.
Ich kaufe auch gern Mal eine Riskante Aktie. Im Moment habe ich die Natl. Bank Greece. Gekauft für ca. 22 Cent (ca. 500 Euro). Stand heute 36,5 Cent also schon 65% im Plus. Strategie Hold and Buy. Mal sehen was mit Air Berlin oder Solarworld wird, soweit mir dann “Spielgeld” zur Verfügung steht.
@Matthias,
“Greift ihr auf wissenschaftliche Methoden zurück…”
Alles nutzlos! Ich greife jetzt mal experimentell auf die Methode Bauchgefühl und Weisheit des Universums zurück! ;-)
In Ermangelung eines Affen mit Dartpfeilen habe ich mal folgendes probiert…
Habe mir die 112 Werte von Jason Fieber genommen, und das Universum mittels Zufallsgenerator Darts schießen lassen (Zufallszahl zwischen 1 und 112).
Die Auswahl kann man natürlich beliebig vorsortieren.
Der erste Treffer war WPC (huhu Alexander), der zweite NNN.
Wäre mein Bauch voll einverstanden.
Ich glaube, wissenschaftlicher werde ich es in der nächsten Zeit nicht (mehr) betreiben.
Guten Erfolg!
MS
Hallo zusammen.
Mein erster Beitrag hier. Zunächst Kompliment an die Diskussionskultur hier, das liest sich sehr angenehm.
Bei der Diskussion selbst genutztes Eigenheim vs Miete werden hier zwei Punkte zugunsten der Immobilie oft vergessen:
Eine eigene Immobilie diszipliniert dazu, dass Geld nicht für Autos, Urlaub oder sonstigen Konsum auszugeben. Es mag konsequente Sparer/Anleger geben, für die das nicht relevant ist. Diese stellen m. E. aber eine Ausnahme gar.
Die oft angesprochenen Instandhaltungskosten zahlt der Mieter auch, denn diese wird der Vermieter natürlich über die Miete umlegen. Oder auf Instandhaltung verzichten. Was aber auch keiner möchte.
Ich selber wohne auch in der eigenen Immobilie und halte diese für ein sinnvolles Investment, sofern einige Bedingungen beachtet werden.
Angemessener Kaufpreis
Angemessene (bescheidene) Immobilie bezogen auf Vermögen und Einkommen, um darüber hinaus Vermögen/Altersvorsorge aufbauen zu können (kein Klumpenrisiko)
Buy and hold > 15 Jahre
Solide Finanzierung, die auch suboptimale Lebensverläufe in gewissem Maße abfangen kann
Ich habe vor 11 Jahren mein Haus gebaut mit relativ jungen Jahren (bevor der Nachwuchs kam) und am Anfang viel getilgt. Mit der Zinsentwicklung habe ich Glück gehabt, da die Anschlussfinanzierung nur noch 1,6% kostete, statt 4,6%. Die andere Richtung hätte ich aber auch abfangen können, da das berücksichtigt war. Dadurch konnte ich das Dachgeschoss noch zusätzlich ausbauen, was nicht zwingend notwendig war, aber die Lebensqualität erhöht. Jetzt sitze ich auf der Terrasse und freue mich, dass mir niemand in die Gestaltung meines Hauses reinredet, die Mieten erhöht oder auf Eigenbedarf kündigt. Und mit den Nachbarn habe ich auch Glück gehabt.
Schönen Abend allen Lesern.
@Matthias
Matthias hat im Grunde recht, dass zu viel wissenschaftliches Analysieren einen auch nicht weiter bringt. Ich denke, es ist eher der gesunde Menschenverstand, obwohl niemand fehlerfrei in seinen Einschätzungen ist. Selbst Warren Buffet hat einige Leichen im Keller und der Mann hat aufgrund seines Vermögens wirklich gezeigt, dass er von Investieren viel versteht.
Ich finde das Depot von Jason Fiber äußerst interessant und habe mir gerade die Mühe gemacht, wie viele Positionen ich aus seinem Depot besitze. Es sind immerhin 26 und bei denen, die mir fehlen, sind eine ganze Reihe von Unternehmen dabei, die ich auch gerne hätte. Aber man kann nicht alles besitzen und Jason hat für das Depot auch ein paar Jahre gebraucht.
Wenn Du es mit den Zahlen etwas weiter treiben möchtest, kannst Du dir seine Videos anschauen, wie er inzwischen Unternehmen bewertet. Hier eine Einschätzung von W.W. Grainger, eine Aktie, die ich mir diesen Monat gekauft habe:
http://dailytradealert.com/2017/08/03/this-dividend-growth-stock-appears-10-undervalued-today/
Allerdings kannte ich das Video noch nicht, da waren wir unabhängig voneinander unterwegs.
Wenn Du dir seine Liste der unterbewerteten Unternehmen anschaust und gerade diejenigen , die er vor z.B. 2 Jahren empfohlen hat heute vergleichst, sind da auch ein paar Nieten dabei. Das unterstreicht meine Meinung, dass eben das Bilanzen lesen und Beobachtung von langfristigen Wachstumsentwicklungen dich auch nicht vor Irrtümern bewahrt. Du analysierst nur die Vergangenheit und für die Zukunft brauchst Du die berühmte Glasskugel. Klingt etwas hoffnungslos, aber auch bei sehr erfolgreichen Firmen wie heute z.B. Apple kann ein neuer Loservorstand kommen und innerhalb von wenigen Jahren ist alles vorbei. Apple war schonmal in dieser Position, daher ist es nicht unwahrscheinlich. Das kann man leider nicht voraussehen.
Meine Hauptpunkte sind das Geschäftsmodell (denke ich, dass es in Zukunft genauso oder besser laufen wird) sowie den Wert, den ich für den Kauf einer Aktie bekomme. Trotzdem habe ich auch ein paar Gurken bei mir im Depot, da der Markt nicht immer mit meiner bescheidenen Meinung korrespondiert.
Genau bei Geschäftsmodell und Wert gibt es immer wieder interessante Gedanken/Situationen. IBM ist ein interessantes Unternehmen bzgl. Geschäftsmodell (bringen sie genau dieses wieder auf Wachstumskurs?). Novo Nordisk ein zweites Unternehmen für diesen Punkt: Reicht das vorhandene Produktportfolio, um in Zukunft zu wachsen oder weiter bestehen zu können? Altria ist auch ein interessanter Kandidat, da niemand weiß, wie sich der Zigarettenmarkt durch staatliche Regulierung entwickeln wird.
Zum Wert haben wir ein sehr interessantes Unternehmen mit Starbucks: Sind trotz des Rückschlags der Übernahme eines Teeanbieters KGVs von 27 es wert, dort jetzt einzusteigen? Die Aktie ist nicht teuer, wenn das Unternehmen rasant wächst. Wenn das Unternehmen nicht oder wenig wächst, ist der Kurs viel zu teuer. Ist die Aktie deswegen günstig, weil sie wegen der mißglückten Übernahme momentan Rückschläge einsteckt und deswegen vom Kurs zurück gestuft wurde? Über alle die Unternehmen kann man trefflich diskutieren und zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Es ist an dir, die für dich richtige Entscheidung zu treffen, ob Du da Geld investieren möchtest oder nicht. Das Problem dabei ist, dass es Stand heute noch keine fertigen Antworten gibt. Günstigere Kurse können Chancen sein, diese müßen sich aber nicht unbedingt erfüllen. Vielleicht hälst Du dich auch von solchen Firmen fern und investierst lieber da, wo es ruhiger ist. Deine Entscheidung.
Ich würde dir trotzdem das Video ans Herz legen, weil er die wichtigen Kennzahlen in den Bilanzen/GuVs gut aufdröselt und zeigt, wo er überall die Infos herkommt und wie er sie ausrechnet. Ich bin mir sicher, dass die von Matthias vorgeschlagene Affenmethode z.B. auf den Dow Jones oder auch Jasons Depot trotz wahrscheinlich einiger schlecht laufender Werte dich insgesamt über lange Zeiträume ins Plus gehen lässt, wenn Du regelmäßig monatlich investierst. Regelmäßige Invstitionen in soliden Werten ist meiner Meinung eine Strategie, die sich mit der Zeit immer besser auszahlt. Wenn Du dir die obengenannten Gedanken nicht machen möchtest, kannst Du auch einen ETF auf den Weltindex kaufen.
Oh Jason Fieber ist auch wieder aus der Versenkung aufgetaucht – habe ich gar nicht mitgekommen .
Moin,Moin werte Sparergemeinde!
Wissenschaftliche Methode ist eine blöde Formulierung. Ich hatte damit eher gemeint, ob bei der Wahl von Aktien auf den ganzen Wertehaufen setzen, wie KGV, Buchwert, … . Nur Bauchgefühl ist mir aber zu Riskant. Deshalb habe ich auf ETFs, die physikalisch Abbilden und regelmäßig ausschütten gesetzt. Für ETFs gibt es ein Modellvorschlag, der zur Diversifikation auch Immowerte etc enthält, von Gerd Kommer. Ich finde den MSCI World ausreichend diversifiziert und verzichte auf Staatsanleihen und Co. Ich betreibe buy and hold. Da ist der Kauf von Anleihen obsolet. Wenn ich dann noch mal Geld über habe, bei dem ich nicht weiß was ich mit machen soll, dann setze ich gern mal auf “deftig abgestürzte” Aktien und hoffe auf einen langfristigen Wandel mit sattem Gewinn.
Ich gehöre auch zu denen die lieber zur Miete wohnen und nebenbei ein fettes Depot haben (hier: 7-stellig).
LG