Lernen Sie von den sparsamen US-Superstars

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Weihnachten steht vor der Tür. Das Neue Jahr ist im Anmarsch. Jetzt ist es allerhöchste Zeit, um Ziele für 2014 zu stecken. Leben Sie gesund. Sparen Sie etwas für die Zukunft. Vielen Konsumenten fällt das Sparen schwer, weil die Rente fern ist. Aber sie kommt schneller, als Sie denken.
Auf kleiner Flamme zu leben und etwas zurückzulegen, zahlt sich aus.
Dieses Motto haben übrigens viele Hollywood-Stars. Die leben bescheidener, als Sie wohl denken mögen. Sie putzen, wischen, kochen. Schlafen wochenlang auf Luftmatratzen. Ja, das habe ich alles schon gehört.
Schauspieler Steve Martin sah ich mit Freunden nahe am Central Park in einem recht einfachen Restaurant. In dem rustikalen Selbstbedienungsladen Katz Deli sind Promis schon häufiger gesichtet worden. Milliardär Mark Zuckerberg ist so geizig, dass er nicht mal einen Cent Trinkgeld gibt.
Madonna, Sean Penn und andere sparen sich schon mal das Trinkgeld. (Das Foto von Penn machte ich auf einer Kinopremiere in Manhattan vor einiger Zeit.)
Teri Hatcher ist ein Star, sie gewann 2005 den „Golden Globe“ für ihre Rolle in „Desperate Housewives“. Sie sagt:
„Ich gebe mein Geld nicht für Sportwagen oder neue Millionenhäuser aus. Ich fahre meine Autos zehn Jahre lang, bis sie 100.000 Meilen auf dem Tacho haben.”
„I dont spend my money on sports cars or new million-dollar houses. I drive my cars for 10 years until they have 100,000 miles on them.“

Massenweise drehen Stars jeden Cent zwei Mal um. Es herrscht die Annahme im Volk, alle Promis lebten in Saus und Braus. Mitnichten.
In New York nutzen erstaunlicherweise viele Schauspieler das städtische Fahrrad-Miet-System. Promi Mark Ruffalo vergleicht sehr genau die Fahrradmieten mit den Kosten für andere Verkehrsmittel. Es kommt mir wie eine Kosten-Nutzen-Analyse vor, obwohl es „nur“ um ein paar Dollar geht. Ein weiterer Fahrrad-Fan ist Leonardo DiCaprio.
Statt einer Villa reicht ein kleines Haus. Statt einem 200.000-Euro-Appartement, rate ich eine Alternative für 160.000 Euro zu erwägen. Statt einem Neuwagen fährt ein Gebrauchter genauso.
Mein Nachbar kann sich meinetwegen jedes Jahr einen neuen Sportwagen zulegen, mich beeindruckt das nicht die Bohne. Das Problem des Nachbars ist: Er kann nicht auf die Belohnung warten. Die Belohnung muss sofort kommen. Es fehlt die Geduld, die Einsicht, die Weitsicht.
Was er übersieht, sind die Extrakosten, die mit dem Wunschtraum (Villa, Sportwagen) zusätzlich auf ihn zukommen. Steuern, Erhaltungsaufwand, Inspektion, Schuldzinsen, Versicherung.
Bei den täglichen Kosten, die jeder vermeiden kann, hilft es, die einfachste Mathematik einzusetzen. Es sind solche Überlegungen: Die unnötige Taxifahrt einmal im Monat inklusive Trinkgeld, die kostet mich 500 Euro im Jahr. Das sind nach 30 Jahren 15.000 Euro. Das gilt für andere Ausgaben genauso: Endlose Cocktails, Zigaretten, Lotto, Starbucks-Kaffee, Kasinobesuche, teure Restaurants…
Ein Vermögen wird aufgebaut nicht nur durch smartes Investieren, sondern auch durch die Vermeidung von unnötigen Ausgaben.
Wo ich nicht spare? Geschenke und frisches, gesundes Essen. (Nun, manchmal gönne ich mir natürlich was.) Trinkgeld gebe ich großzügig. Ich weiß, wie hart es ist mit den Billigjobs. Ich arbeitete nach der Schule in einem McDonalds. Am Wochenende teilte ich Zeitungen aus.
Dem Lebemenschen fehlt die sinnliche Vorstellungskraft. Tausend Ausreden haben diese Leute, wenn es darum geht, endlich mit dem Sparen anzufangen. „Ja, nächstes Jahr ist noch Zeit“, höre ich als. „Dann fang ich an. Ganz bestimmt.“ Von wegen. Es sind nur Ausreden. Irgendwann wird der Tag kommen, an dem das Arbeiten nicht mehr geht. Und was dann?
So wie Sängerin Dionne Warwick, die Pop-Ikone ist bekannt für den Hit „Thats What Friends Are For“. Sie scheffelte Millionen. Jetzt ist sie pleite. Ihr gehören Möbel und Kleidung im Wert von 1500 Dollar. Mehr nicht. Komisch, sie hat ein monatliches Einkommen von fast 21.000 Dollar. Sie leistete sich zu viel, u.a. Personal im Haushalt. Für Konzerte scheint die 72-jährige nicht mehr die Kraft zu haben. Es ist ein trauriges Ende einer großartigen Karriere.
Sehen Sie hier die Sängerin nach der Privatinsolvenz:

Mein Rat: Am besten sind automatische Sparraten, die gleich nach dem Gehaltseingang abgebucht werden. Mit dem angesammelten Cash können Sie in aller Ruhe solide Aktien auswählen oder einen Fonds kaufen (ideal sind extrem kostengünstige Indexfonds oder ETFs).
Wer das ein paar Jahrzehnte durchzieht, wird zum Ruhestand überrascht sein, mit welcher Wucht der Zinseszinses wirkt. Es ist wie ein kleines Wunder. Es wird mehr im Depot sein, als Sie sich jemals erträumt haben.
In der Zwischenzeit sollten Sie natürlich niemals in einer Börsenpanik Angst bekommen. Stürzt die Börse ab, einfach konsequent weiter sparen. Am besten erhöhen Sie die Schlagzahl in jeder kritischen Phase. Auf jeden Crash folgt ein Boom. Also sparen Sie konsequent weiter. Gehen Sie durch dick und dünn mit Ihrem Depot.
Wer mit dem ersten Job beginnt, diese Strategie umzusetzen, hat nach 15 Jahren mehr Kohle zusammen, als so mancher 50-jähriger auf der hohen Kante hat.
Fazit: Lernen Sie von den sparsamen Reichen.

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Matthias Schneider
10 Jahre zuvor

Die Grenze zwischen Sparsamkeit und Geiz ist fließend. Da hat sicher jeder Teilnehmer ein individuelles Bewusstsein. Gut, dass das mit dem Trinkgeld noch kam. Ich habe früher immer geizen müssen, weil ich einfach selber auf mein Geld achten musste. Heute ist es mir ein großes Vergnügen beim Bäcker oder an der Supermarktkasse Trinkgeld zu geben, weil die es imho mehr verdienen als ein versnobter Kellner im Lokal (dort geben ich es eher nur, weil es sich gehört).
Das Mantra des eisernen Ansparens kann ich nur bejahen. Bei mir geht jeden 1. des Monats ein Dauerauftrag auf ein Tagesgeldkonto. Sobald mir Kaufideen kommen, geht es ins Depot, wenn dortiges Cash nicht ausreicht.
Leider finde ich immer viel mehr Werte als ich Cash habe. ;-)
Derzeit ist es interessant, sich nach Kanada zu orientieren. EUR.CAD war ja schon über 1.46
Habe mir erste (bescheidene) Positionen in CAD-Aktien angelegt, die mir seit letzten Monat reichlich 100 CAD monatlich auszahlen (lauter monthly payers). Solange die CAD-Schwäche anhält, werde ich mal da weiter machen.

Allzeit gute Dividende
MS

10 Jahre zuvor

@ Matthias
Ja, ich gebe Trinkgeld wie ein Weltmeister. Beim Friseur, dem Hausmeister, Zeitungsausträger, der Bedienung… Mir tun die Leute als leid. In den USA sind die Stundenlöhne teilweise extrem niedrig.

Ich stimme zu. Angesichts des starken Euros machen Aktien-Investments außerhalb der Euro-Zone Sinn.
VG

Thomas D. S.
10 Jahre zuvor

Hey Tim,

ich suche immer erst nach einer kostenlosen Lösung. Finde ich keine, bin ich auch bereit für Qualität etwas mehr zu bezahlen. Auch das ist Sparen.

Allerdings kaufe ich nie die hochwertigsten Produkte. Leider ist es doch so, dass ich auf einen TV der 2000 € kostest auch nur zwei Jahre Garantie habe, genau wie auf einen TV, der 400 € kostet. Geht das Gerät nach zwei Jahren kaputt (leider schon bei anderen Geräten erlebt), schmerzen mich 400 € weniger als 2000 €.

Meinen ersten Flachbildfernseher habe ich seit etwa einer Woche. Eine Bekannte kaufte sich nach kurzer Zeit einen neuen. Für den “alten” samt Reciver habe ich ihr 50 € gegeben.

Fazit: Sparen macht Spaß!

10 Jahre zuvor

@ Thomas
Klingt logisch. Bodenständigkeit hat Vorteile.

Trinkgeld gebe ich auch immer sehr gerne. Ich denke man bekommt das irgendwie auf andere Wege wieder zurück!

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