Jeder Fünfte nutzt Dispo, jeder Zehnte hat ein Finanzproblem

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Enorme Teile der Bevölkerung lebt über ihre Verhältnisse. So nutzt zum Beispiel jeder fünfte Deutsche seinen Dispo-Kredit. Das ist ein teurer Spaß. Das heißt nichts anderes als extrem hohe Zinsen bezahlen zu müssen – meist für Konsum.
Fast jeder zehnte Deutsche hat mehr Ausgaben als Einnahmen. Das endet auf lange Sicht in der Privatinsolvenz.
Kaufen Sie sich nur dann etwas, wenn Sie es sich leisten können. Sprich mit Cash.
Ich kann gerne auf das modernste Smartphone, den flachsten Flachfernseher und die schnellsten Laufschuhe verzichten. Null Problemo. Das gleiche gilt für teure Restaurantsbesuche und superlange Urlaube.
Ja, manchmal gönne ich mir was. Die Dosis macht das Gift.
Ich gehe zu Starbucks. Das gebe ich zu. Eigentlich ist es ja unnötig. Was solls? Wenn ich mir als die komischen Bezeichnungen in der Kaffeekette anschaue, kommt es mir vor, als ob Starbucks dem Verbraucher Sand in die Augen streuen möchte. Warum heisst der kleine Kaffee eigentlich “Grande”? Geschickt, was die Marketingleute uns so alles als “groß” verkaufen.
Mich beeindruckt nicht, wenn jemand ein nagelneues Luxusauto fährt oder in einer schicken übergroßen Wohnung residiert. Letztendlich kann es sich um unnötige Konsumausgaben handeln. Geld, das im Alter womöglich fehlt.
Wer sich den Luxus leisten kann und ihn genießt, soll den Luxus genießen. Ich für meinen Teil habe gemerkt: Weniger ist mehr. All den Kram, den man als Konsument ansammelt – das meiste ist wirklich ziemlich unnötig und kann irgendwann zu einer Last werden. Ich merke es in meinem Kleiderschrank: Immer mehr Textilien häufen sich dort an – trotzdem neige ich dazu, obwohl die Auswahl vielfältig ist, stets meine Lieblingssachen zu tragen.
Ich rate jedem, zu versuchen, 15 bis 20 Prozent des Einkommens sinnvoll für das Alter zur Seite zu legen. Massenweise raten Experten, lieber etwas mehr zu sparen. Wir Menschen werden älter. Gleichzeitig steht die Gesetzliche Rente auf wackeligen Beinen. Allein schon wegen der alternden Bevölkerung.
Wie können Sie sinnvoll sparen? Sie können zum Beispiel regelmässig hochsolide Aktien kaufen. Papiere wie Berkshire Hathaway, Nike, Adidas, BASF, Johnson & Johnson, P&G, GE, GM, Google, Apple, Nestle, Mc Donalds, Coca-Cola, Kellogg, Walt Disney… Im Dow Jones, S&P 500, DAX, ATX und MDAX finden Sie jede Menge erstklassige Titel. Achten Sie darauf, ausreichend zu streuen. Ein abbezahltes Eigenheim kann außerdem im Alter seine Vorzüge haben.
Warren Buffett hat übrigens im vierten Quartal seine Exxon-Position aufgestockt.
In einem neuen Youtube-Video erkläre ich, wie Sie auf http://finance.yahoo.com Aktien unter die Lupe nehmen können. Ich zeige es anhand von Kellogg und Exxon:

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Stadtkind
10 Jahre zuvor

Hallo Tim,

habe mir gerade dein Video angeschaut – vielen Dank fürs Einstellen.
Wie oft schaust Du dir die Unternehmenskennzahlen von den Unternehmen in denen Du investiert bist an? Einmal im Quartal oder noch seltener.

Ich muss sagen. dass dies ein Grund ist, warum ich mich noch nicht wirklich traue direkt in Aktien zu investieren – meine Sorge ist einfach zu groß eine entscheidende Unternehmenssituation (positiv oder negativ) zu verpassen – gerade weil die auch Öl-Aktien ansprichst.

Ich bin bis auf wenige Aktien meines Arbeitgeber ausschließlich in ETFs investiert.

Tim
10 Jahre zuvor

@Stadtkind

Wie oft ich mir die Unternehmensmeldungen anschaue? Es kommt darauf an. Manchmal 1 Mal im Jahr.

Exxon ist uralt. Der Öl-Titan ist einer der größten Konzerne der Welt. Der Langfristchart sieht ganz imposant aus:

http://finance.yahoo.com/echarts?s=XOM+Interactive#symbol=xom;range=my;compare=;indicator=volume;charttype=area;crosshair=on;ohlcvalues=0;logscale=off;source=;

Matthias Schneider
10 Jahre zuvor

Ja, so richtig als persönliche Empfehlung (für befähigte Einzelne) zur besseren Lebensführung dies alles ist, aber wir müssen uns klar sein, es geht nicht, dass alle Leute Guthabenbesitzer wären. Allen Guthaben müssen Schulden gegenüber stehen. Wir leben in einem Kreditgeldsystem. Ohne Schulden läuft gar nix. Und da es Zinsen gibt, müssen Schulden immer weiter wachsen. Das ist das eherne Gesetz dieses Wirtschafts- und Finanzsystems. Eine Entschuldung kann immer nur mit Enteignung/Verlust/Abschreibung einher gehen. Jeder von uns Guthabenbesitzern sollte jedem solventen Neu- bzw. Nachschuldner dankbar sein. Ohne diese würde das System sofort kollabieren, und Geldguthaben vernichtet werden.

MS

Frank
10 Jahre zuvor

Danke Tim für dieses tolle und informative Video! Würde mich freuen, wenn du des Öfteren solche Videos drehen würdest! Weiter so!

10 Jahre zuvor

Danke für das tolle Video Tim. Ich stimme Dir zu wie bei Exxon. Es gibt solide Dividendenzahler die jedes Jahr ihre Dividendenzahlungen anheben und da reicht es, wenn man sich 1 mal pro Jahr die wichtigsten Kennzahlen bei Yahoo Finance anschaut.

Markus
10 Jahre zuvor

Gegenseitiges Schulterklopfen dafür, dass wir so unglaublich finanziell intelligenter sind! ;-) Bitte mit Ironie verstehen!

Probiert mal Menschen oder Ihr Jahre lang antrainiertes Verhalten zu ändern.
Aber bitte auf keinen Fall Dank erwarten…
Viele Menschen können mit plötzlich gewonnener Freiheit leider gar nichts mehr anfangen.

Felix
10 Jahre zuvor

@ MS

Naja, es stimmt schon ,in den letzten Jahren hat es ein paar Turbulenzen in unserem Finanzsystem, insbesondere in Bezug auf den Euro gegeben. Nur ist mir auf der ganzen Welt kein anderes funktionierendes (geschweige denn besseres) System bekannt. Und schließlich muss man nicht befürchten, dass es umgehend verschwindet. Schließlich hat sich, wenn ich mich recht an meinen Konfirmandenunterricht erinnere, bereit Jesus mit dem Zinssystem angelegt, ohne dass sich etwas geändert hätte (und er war/ist immerhin ein Gott :-).
Und, was ist daran schlimm, wenn jemand einen Kredit aufnimmt, um in die Zukunft zu investieren (Ausbildung, Fabrik bauen, ..). Mit den erzielten, höheren Einkünften wird dann der Kredit bezahlt. Gleiches gilt für die Häuslebauer.
Und, dass Kredite ausfallen können, gab es auch schon immer. Banken sind darauf spezialisiert, so etwas zu managen.

10 Jahre zuvor

Hallo Tim,

ich lese deinen Blog seit einiger Zeit und in sehr vielen Punkten stimme ich dir zu.
Ein Aspekt wird meiner Meinung nach aber ein weniger vergessen: die Frage nach dem “Warum” Menschen so handeln, die emotionalen Trigger.
Menschen sind nicht gleich, haben unterschiedliche Motive und somit emotionale Trigger. Dopamin, Testosteron, Oxytocin usw. spielen eine riesige Rolle.

Ich glaube, dass die Rolle der Sozialpsychologie und Neurowissenschaften immer noch unterschätzt wird.
Als Lesetipp kann man die Werke von Gerhard Roth, Hans Georg Häusel, Dan Ariely und Daniel Kahneman nur empfehlen. Sie sind extrem nützlich, vieles offene Punkte zumindest zu verstehen.

10 Jahre zuvor


@Markos
Danke. Gerne.

Danke an alle für die nachdenklichen Anmerkungen.

Wir sind als Konsumenten selbst verantwortlich für unsere Entscheidungen. Ich finde es traurig zu sehen, wie jemand selbstverschuldet in eine Kreditfalle gerät, wenn es rein konsumbasiert ist.

In den USA werben Kreditkartenanbieter mit knapp 100 Dollar Cashbonus (oder anderen geldwerten Vorteilen), wenn man einen neuen Kreditkartenvertrag abschließt. Warum die Banken so viel Cash vorab herschenken? Die Kreditzinsen liegen weit über 10%. Hinzu kommen Gebühren.


Oh ja. Das sind spannende Autoren. Ich denke, es kann erhellend sein, so einen Daniel Kahneman und andere zu lesen.

10 Jahre zuvor

@Tim
Dieses “selbstverschuldet” würde ich ein wenig differenzierzer sehen. Ein Großteil der Menschen ist dem Medien- Marketing- und Propaganda-Tsunamis hoffnungslos ausgeliefert. Eine zu 100% mündige und Eigenverantwortliche Gesellschaft ist eine Illusion.
Vor ca. 15 Jahren las ich das erste Mal den Begriff “tittytainment”, er ist aktueller denn je.

10 Jahre zuvor

@ Stefan

Was hilft, ist es seine Entscheidungen einzuteilen. Ich benutze 2 Kategorien:
1. Was ist für mich WICHTIG?
2. Was ist nett/schön/interessant?

So kann jeder ein wenig zumindest die Irrationalität “besiegen”.

10 Jahre zuvor

Ich halte die externen Einflüsse durch Werbung und “tittytainment” für überbewertet. Nicht nur, weil es nach einfältigem Beklagen von Kulturzerfall klingt, sondern auch, weil man es den Leuten einfach zu bequem macht.

Das “tittytainment” kommt so auffällig und pampig daher, dass es eigentlich kaum eine Wirkung zeigt. Schlimmer finde ich, wenn die Politik und das öffentlich-rechtliche Fernsehen gezielt falsches fördert und unterstützt, wie z. B. Riester, Rürup, KLV und Bausparen. Und jahrelanges Verbreiten des Unsinns von den ach so unsicheren Aktien (Aktien sind nur volatiler) haben tatsächlich Wirkung, weil dieser Unsinn ernsthaft vorgetragen wird, von Institutionen, den die Deutschen vertrauen und weil es auch subtil in Nebensätzen daherkommt. Ich halte es für große Wohlstandsvernichtung, wenn man die Leute dazu bringt, Finger von Aktien zu lassen. Wir Deutschen haben großartige Unternehmen mit großartigen Produkten, aber haben zu wenig Anteile an diesen Unternehmen. Ich finde das schade. Und viel schlimmer finde ich, dass es genug Leute da draußen gibt, die es gut finden, dass die Deutschen kaum Aktien habe. Deren Meinung nach solle lieber der Staat Aktionär sein und damit der Bürger indirekt beteiligt. Damit aber würde man der Misswirtschaft Tür und Tor öffnen.

Lars
10 Jahre zuvor

Vielen Dank für diesen interessanten Blog! Bin seit geraumer Zeit regelmäßig hier und lese die diversen Einträge
Von diesen Videos würde ich gern mehr sehen.
Auch hätte ich gern mehr Informationen, wenn dies möglich ist, z.B. über die steuerliche Behandlung von diesen evtl. Aktienkäufen.
Wie ich finde, gehört mehr dazu, als nur in gute Dividendenzahler zu investieren…

10 Jahre zuvor

@ Lars
Danke für das Lob. Mehr Videos? Ja, das werde ich gerne machen.

Ich habe schon eine ganze Reihe Videos reingestellt:
http://www.youtube.com/user/BoerseNewYork.

Mmmmhh, die Steuer und die Börse? Da bin ich kein Experte. Überlege ich mir trotzdem eventuell auszubauen. Danke für die Vorschläge.

Wenn jemand Vorschläge, Kritik oder Fragen hat, bitte einfach hier in den Anmerkungen melden.

Tino
10 Jahre zuvor

@Tim, danke für Dein Video, interessant fand ich vor allem die Erwähnung von Unternehmenswert/EBITDA bei Exxon.

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