Investieren mit den Insidern

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Als Value-Investor brauchen Sie ein dickes Fell. Sie stellen sich praktisch gegen die breite Marktmeinung. Dahinter steckt die Strategie, dass Investoren in ihren Reaktionen zu Übertreibungen neigen. Sie werfen die Papiere radikal aus ihren Portfolios, wenn sie aus der Mode kommen – egal zu welchem Preis auch immer. Investoren werden dabei von Medien und Analysten beeinflusst. Zudem natürlich vom Kursverlauf. Ein Value-Investor investiert dagegen, wenn der Kurs tief im Keller sitzt. Sie richten sich beispielsweise danach, was Insider tun. Aktienkäufe von Führungskräften können Ihnen schöne Kaufsignale geben. Wenn Manager Aktien ihres eigenen Unternehmens im großen Stil erwerben, dann können Sie davon ausgehen, dass die Aktie unterbewertet ist.
Vor wenigen Tagen kaufte der Chef der Wachovia-Bank, Robert Steel, eine Million Aktien über die Börse. Er war gerade vor einem Monat auf die Kommandobrücke getreten, um den maroden Finanzriesen auszumisten. Seinen Vorgänger hatte der Aufsichtsrat vorzeitig in den Ruhestand geschickt. Warum kauft der ehemalige Manager von Goldman Sachs gerade jetzt Wachovia-Aktien nach all den milliardenschweren Abschreibungen – inmitten der schlimmsten Krise? Immerhin investierte er mehr als 16 Millionen Dollar seines Privatvermögens. Ganz einfach: Steel ist fest von der Unbewertung seiner Bank überzeugt. Er möchte zudem nach dem tiefen Sturz ein Signal setzen. Ich halte das Papier auf dem aktuellen Kursniveau von 17,07 Dollar interessant. Ich würde aber weitere Kursrücksetzer abwarten. Am Tag der Insidertransaktion meldete die viertgrößte Bank der USA einen Quartalsverlust von 8,9 Milliarden Dollar. Mehr als 10.000 Arbeitsplätze fallen weg. Das radikale Kürzungsprogramm soll zu Einsparungen von 1,5 Milliarden Dollar im nächsten Jahr führen. Dazu steuert der Jobabbau 40 Prozent bei.

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Michael (Bergkamen)
3 Jahre zuvor

Hi Tim,

Insiderwissen/handel sollte immer mit Gefängnis bestraft werden.

VG

der Michael (Bergkamen)

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