Immobilienmakler in New York: Wenn die Millionen sprudeln

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Ich kenne in New York ein paar Immobilienprofis. Einige, die ein großes Rad drehen, sind darunter. Sie müssen wissen, dass Manhattan einer der heissesten Märkte für Betongold ist. Hier werden unglaubliche Geldsummen jeden Tag bewegt. Ein Quadratmeter Wohnraum auf dieser Halbinsel erzielt im weltweiten Vergleich Spitzenpreise. Tausende Makler kämpfen Tag und Nacht um dieses kleine Stückchen Land zwischen dem Hudson und dem East River. Es ist ein unglaublicher Kampf ums Geld.
Makler Ryan Serhant von NestSeekers lernte ich vor zwei Jahren kennen, als ich auf der Suche nach einer Bleibe war. Ich wusste seinerzeit gar nicht, dass er Millionen scheffelt. Der 26-jährige zählt mittlerweile zu den erfolgreichsten und prominentesten Immobilien-Händlern in den USA. Die Medien berichten ständig über seine Verkaufsrekorde. Er ist ein Karriere-Mensch: Morgens um fünf Uhr steht er auf, um 23 Uhr kommt er nach Hause. Er kämpft um jeden Deal hart. Seine Karriere ist interessant: Er stammt aus dem texanischen Houston, arbeitete zuvor als Model, als Schauspieler in einer Seifenoper. Eines Tages sprach ihn ein Freund an, ob er nicht Lust habe bei einem Maklerhaus anzufangen. Ryan Serhant war interessiert und stieg blitzschnell zum Immobilien-Mogul auf.
Beachtlich ist auch der Werdegang von Makler Fredrik Eklund. Der 34-jährige hat in acht Jahren Immobilien im Wert von 1,25 Milliarden (!) Dollar in New York verkloppt. Das ist ein wahnsinniger Betrag. Er gilt als Verkaufsmaschine. Bei einer unterstellten Courtage von lediglich drei Prozent (die Marge ist viel größer) kommen da schnell 34 Millionen Dollar an Provision für ihn zusammen. Eklund wurde in Stockholm geboren. Seine Karriere: Er war unter dem Pseudonym „Tag Eriksson“ Darsteller in schwulen Pornos. Dann arbeitete er für die schwedische SEB Bank. Jetzt verkauft er Luxus-Wohnungen in der Millionenmetropole. Er ist ein knallharter Geschäftsmann, verhandelt mit den Superreichen, den Milliardären, den Promis. Auf seiner Kundenliste stehen die Hollywood-Stars Cameron Diaz, John Legend, Justin Timberlake und James-Bond-Darsteller Daniel Craig.
In dieser Stadt ist alles möglich: Vom Pornostar zum Immobilienzar. Dass er einst Sexfilme gemacht hat, habe ihm beruflich nicht geschadet, sagte Eklund einmal der Presse.
Wer in Manhattan eine Wohnung mieten möchte, sagen wir nur 50 bis 60 Quadratmeter groß, in einem sauberen Zustand, muss mindestens 2.800 bis 3.000 Dollar für die Kaltmiete in die Hand nehmen. Unterhalb dieses Betrags finden Sie kaum eine Mietwohnung. Und selbst für diese Summe bekommen Sie nichts Besonderes.
Mein Foto zeigt den Blick vom Financial District nördlich nach Midtwon. Links im Bild können Sie das nagelneue silbrig-glänzende Luxus-Hochhaus von Stararchitekt Frank Gehry sehen. In diesem Gebäude, das eines der höchsten der Welt ist, gibt es Ein-Zimmer-Wohnungen ab ca. 4.000 Dollar zu mieten. Nach oben hin sind keine Grenzen gesetzt: The sky is the limit.

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12 Jahre zuvor

Ich greife mir aus diesem Artikel mal das heraus was mich interessiert: „Er ist ein knallharter Geschäftsmann, verhandelt mit den Superreichen, den Milliardären, den Promis.“

Dann darf man dem Herren zu seinem verhandlungssicheren Kommunikationsgeschick ja gratulieren! Denn die meisten wären wohl schon aufgeregt, wenn sie solchen Menschen nur begegnen. Wer dann stilsicher kommuniziert ist schon ein halber Sieger.
Bis zu Verhandlungen ist es aber selbst dann noch ein weiter Weg.

12 Jahre zuvor

Hi Matthäus,

ja das stimmt.

Als ich mit Ryan kommunizierte, antwortete er blitzschnell. Er sucht immer nach einer Lösung und gibt nicht auf.

Es besteht unheimlich viel Verhandlungsspielraum, wenn man in die Details geht. Nebenkosten, Umbauten, Renovierungen, Einzugstermin etc.

Ryan arbeitet hart daran, dass weder der Käufer noch der Verkäufer das Gefühl hat, einen schlechten Deal gemacht zu haben. Ryan sitzt im Endeffekt auf beiden Seiten des Verhandlungstisches, auf der Seite des Verkäufers und auf der Seite des Käufers. Sein Ziel ist es eine Win-Win-Situation für beide Parteien zu schaffen.

12 Jahre zuvor

Die competitiveness von den Jungs ist enorm. Recht hast du!

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