Ich stocke mein Depot auf: Ich schnappe mir Estée Lauder und mehr Alphabet-Aktien

Ich habe lange überlegt, welche Aktie ich neu in mein Depot legen soll. Ich hatte die abgestürzte Boeing und die Krankenkasse UnitedHealth, die unter einer Hacking-Attacke leidet, im Blick. Entschieden habe ich mich letztendlich für das Kosmetik-Imperium Estée Lauder. Daneben habe ich meine Alphabet-Position ausgebaut, das KGV erscheint mit 22 fair zu sein. Es handelt sich schließlich um einen führenden Onlineriesen (Google, YouTube, Gmail), der auf gigantischen Bargeldbeständen sitzt und jeden Monat über 6 Milliarden Dollar verdient. Amazon, Microsoft, Nvidia und andere Techies sind mir momentan zu teuer – mit Blick auf das Gewinnvielfache (KGV).

Wie du vermutlich weißt, kaufe ich gerne Aktien mit Rabatt. Aus diesem Grund mag ich besonders abgestürzte Titel. Krisen, Skandale, Schwächen… sind was Herrliches, wenn du ein Value-Anleger bist.

Über die Chance bei Estée Lauder habe ich übrigens vor einigen Wochen im Gespräch mit BX Swiss gesprochen. Ich kenne Mitglieder aus der Lauder-Familie, die einen Großteil der Aktien besitzen.

Estée Lauder leidet unter dem schwachen Geschäft mit Chinesen

Die New Yorker, deren Geschäft Haut- und Haarpflege, Parfüm sowie Kosmetik ist, leiden unter sinkenden Margen. Weil die Chinesen weniger reisen, verkauft die Luxusmarke weniger. In Duty Free-Läden in den Airports bleiben die teuren Produkte länger stehen. Der stationäre Einzelhandel ist zudem am Leiden, was Estée Lauder schadet. Heute werden Produkte nicht mehr wie früher über traditionelle Wege verkauft, sondern zunehmend im Web – auch mit Hilfe von Influencern. Um mögliche Umsatzrückgänge auszugleichen, kauften die New Yorker für 2,8 Milliarden Dollar die Modemarke Tom Ford. Vermutlich war das zu teuer. Chefdesigner Ford hat sich aus seiner Firma recht schnell verabschiedet nach dem Deal. Der große Rivale L’Oréal aus Paris hat die gedämpfte Konsumneigung bislang besser verkraftet. Apropos L’Òreal, das ist auch eine super Aktie: Der Weltmarktführer hatte in den vergangenen Dekaden nur wenige Wechsel an der Spitze, was ein Zeichen der Stärke ist.

Ich warte auf das nächste Börsenbeben, das wird ein Fest für mich

Ach ja, ich freue mich schon auf die nächste Börsenkorrektur. Noch besser wäre ein Crash. Dann mache ich Freudensprünge. Denn ich kann günstiger nachkaufen. Haussen sind eigentlich beklagenswert, wenn du in der Ansparphase bist, sind solche Hype-Phasen, wie wir sie gerade erleben, hinderlich beim Vermögensaufbau. Aber selbst in Haussen findest du abgestürzte Aktien. Ich hatte mich mutig vor einigen Jahren bei der Krisennudel General Electric (GE) eingedeckt, das Konglomerat stand wegen hoher Verschuldung, teuren Zukäufen und schwachen Geschäften am Rande des Ruins. Mittlerweile hat sich das GE-Investment fürstlich ausgezahlt. Das Magazin „The Econimist“ hat den Turnaround des Dinos gut auf den Punkt gebracht. Ich erhielt einige neue GE-Töchter nach Abspaltungen in mein Depot gebucht – das waren im Endeffekt Aktiengeschenke. Wie schön. Die bleiben wie all meine anderen Aktien im Depot liegen – wie ein guter Wein im Fass. Je älter, desto besser. „Buy and Hold extrem“ ist ja mein Motto.

In Krisen stecken derzeit Walt Disney, Carmax, Advanced Auto Parts

Auch bei Walt Disney, dem Autohändler Carmax und Autoteilehändler Advance Auto Parts bin ich mitten in der Krise eingestiegen. Ebenfalls war Wells Fargo während des Scheinkonten-Skandals ein Kaufkandidat für mich. Meistens zahlt es sich aus, mutig zu sein, wenn andere ängstlich sind. Aber es gelingt nicht immer. Auf die Nase fiel ich bei Weight Watchers (sie heißen neuerdings WW International). Mit dem Diät-Papier verlor ich 90% meines Einsatzes. Autsch! Das war eine Geld-Diät! Aber wer hatte vor einigen Jahren wissen können, dass die Abnehmspritzen so erfolgreich sind?

Meinen kompletten Einsatz habe ich mit dem Getränke-Startup Drinks America verloren. Ich war naiv und glaubte an die vollmundigen Reden des Vorstands, den ich auf einer Konferenz in New York getroffen hatte. Die Bude, die mit Donald Trump Geschäfte gemacht hatte, ging schnell pleite. Mittlerweile bin ich bei Kleinbetrieben und heißen Versprechungen sehr vorsichtig geworden.

Mit heißen Explorationsaktien (Minen) habe ich auch Lehrgeld bezahlt. Es gibt jede Menge Pennystocks, die es zu nichts bringen. Gerade im Minengeschäft sind viele Märchenerzähler unterwegs. „Eine Mine ist ein Loch im Boden im Besitz eines Lügners.“ Das soll der Schriftsteller Mark Twain gesagt haben. Recht hat er gehabt, 95 oder 98% der kleinen Explorer scheitern vermutlich. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.

Gut möglich, dass ich mich mit dem Stockpicking selbst überschätze. Statistisch trifft das auf die meisten Anleger zu. Gut beraten bist du daher, einen simplen World ETF regelmässig zu besparen. Wer ein Depot auf eigene Faust zusammenstellt, läuft oft der Marktrendite hinterher, weil zu viele Fehler gemacht werden.

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62 Kommentare
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Pat
7 Monate zuvor

Was ist mit abgestürzte Aktien wie 3M, Walgreens oder AT&T? Würdest du sie kaufen, da sie ja spotbillig sind? Auch Value-Aktien sind sie.

Spartacus
7 Monate zuvor
Reply to  Tim Schäfer

wird bei DRIP nicht steuerfrei reinvestiert?

Markus1
7 Monate zuvor
Reply to  Pat

3M habe ich schon vor einem Jahr abgestoßen. Für mich momentan eher uninteressant.

Spartacus
7 Monate zuvor

Wie viele Anteile von Estee Lauder und Alphabet hast du dir unter den Nagel gerissen? :)

Alf
7 Monate zuvor
Reply to  Tim Schäfer

hast Du gut gemacht Tim! Ich habe Estee Lauder im kleinen Zwischentief im Januar gekauft, eine 1/4 Position. Alphabet habe ich schon lange im Sparplan.
Schönes WE Euch, LG Alf

Markus1
7 Monate zuvor

Gute Wahl.

Ich persönlich finde ja Aktien wie z. B. Super Micro Computer noch nicht überbewertet. Stehe aber hier wahrscheinlich alleine. Habe zuletzt hier nachgekauft.
Denke, dass in die Infrastruktur von KI „Fabriken“ und Co enorm investiert wird. Und hier geht es z . B. nicht ohne Super Micro Computer. Alleine wegen der Energieeffizienz.
Bei abgestürzten Werten bin ich auch immer skeptisch. Disney wird denke ich wieder kommen.
Momentan fange ich an eine Position in Tesla aufzubauen. Wahrscheinlich finde ich hier im Forum auch hierfür kein Verständnis.
Mal sehen wie es in 5 Jahren aussieht.

Wünschen zumindest allen viel Erfolg mit ihrem Investment.

Bin ja kurz auf diese Meldung reingefallen:

https://www.boerse.de/nachrichten/Mega-Deal-Halbleiterriese-Nvidia-uebernimmt-KI-Ueberflieger-Super-Micro-Computer/35905585

Steckst Du dahinter Nikos ?

7 Monate zuvor
Reply to  Markus1

Tesla stocke ich auch im Moment auf.
Ja, der Aprilscherz war meine Idee ;-)…

Markus1
7 Monate zuvor
Reply to  Nikos

Der Aprilscherz ist in meinem Bekanntenkreis super angekommen !
Top Idee !
Boerse.de scheint kreativ zu sein.

Max Mustermann
7 Monate zuvor

Starbucks, PayPal und Hormel !

Tobs
7 Monate zuvor

Hi TIm,

vor einigen Wochen war im WSJ ein großer Artikel über Estée Lauder bzw. auch deren kultige Familienbande. Da stand der Kurs so bei 100 USD. Hab’s aber sein gelassen. Du vermeidest lieber Dividenden, ich bin zunehmend heiß auf sie geworden. Terry Smith hat in seinem Fundsmith 25 Mrd. Fonds eine Top-10-Position damit aufgebaut, also Du bist in guter Gesellschaft!!

Mr. Pino Cavallo
7 Monate zuvor

Ich hatte bereits vor 2 Jahren Estée Lauder-Aktien gekauft und kurz nachdem du vor einigen Wochen darüber berichtet hattest, nochmal nachgekauft – und zwar zu so ziemlich dem Tiefpunkt. Was ein Glück. Danke Tim :)

Chrischaan
7 Monate zuvor

Was hälst du denn von Cisco? Die haben ja aktuell einen enormen FCF-Yield von knapp 8% – gerechnet mit EV – Splunk Aquisition schon eingerechnet. Wenn man die 28 Mrd. wieder reinrechnet wären es gar 9% FCF-Yield. Sprich das Unternehmen hat jedes Jahr 8-9% des Kaufpreises übrig für Dividenden, Aktienrückkäufe oder Aquisitionen. Wow. Und Cisco ist da ja sehr stabil unterwegs.

Oder von Paypal?

Alphabet hab ich ebenfalls seit dem ersten Kauf von 85 EUR mehrfach nachgekauft. Die letzten Tage sind ganz gut gelaufen.

Nuvolina
7 Monate zuvor

Wenn man über den Aktien-Tellerrand hinausblickt: Die Welt kauft Gold wie verrückt.
Nicht schlecht, wenn man da schon lange investiert ist.

Bruno
7 Monate zuvor
Reply to  Nuvolina

Kakao und Bitcoin werden noch etwas mehr gekauft, meine Lindt leidet noch nicht stark, aber wenn das anhält. Wird noch einige Überraschungen geben der Klimawandel in Zukunft.

Futures Cocoa Chart Monthly (finviz.com)

Nuvolina
7 Monate zuvor
Reply to  Bruno

Immerhin hat sich Gold verachtfacht, seit ich 2000 eingestiegen bin.

Bruno
7 Monate zuvor
Reply to  Nuvolina

ja das ist die Inflation, Gold schützt langfristig vor Inflation, aber wirft keine Rendite ab. Daher klar, sicher besser langfristig in Gold als Fiat Geld, aber viel mehr ist da nicht drin (zwischenzeitliche Schwankungen mal aussen vor).

Stocks vs. Gold – Updated Chart | Longtermtrends

Thorsten
7 Monate zuvor
Reply to  Bruno

Gold senkt die Volatilität eines reinen Aktiendepots. Im Schnitt steigt Gold 8% pro Jahr. Das schaffen viele Aktien nicht. Gold glättet damit den Buchwert, was auch mit Real Estate und/oder Bonds erreichbar ist. Am Besten von allem etwas sobald das Depot eine gewisse Größe hat.

Stefan Müller
7 Monate zuvor

Was ist eigentlich mit den ganzen Chemie – und Pharmawerten?
Günstig bewerten, nicht im Fokus und seit längerem seitwärts oder abwärts.

Im Gegensatz zu den gehypten KI Werten

Tobs
7 Monate zuvor

: Rekordstände an russischen Börsen.

Haha, vielleicht ist es sogar nachteilig, dass Deine Magnit Adr mit Gewinn für Dich liquidiert wurden und Du deswegen aber die besten Zeiten an der russischen Börse verpasst. Spaß, natürlich war das glücklich für Dich. Ich hingegen betreibe weiterhin B+H+ER (Buy Hold Russisch Extrem). Meine Ozon und X5 liegen rein auf Rubelbasis (den Rubel versus EUR mal außen vorgelassen) höher als meine Einstandskurse! Was sagt man denn dazu? Übrigens entwickeln sich die Magnit, die ich aber nicht habe, nochmals besonders gut, die sind regelrecht nach oben explodiert. Insofern können wir beide uns doch auf die Schultern klopfen, dass die Investmenthese voll aufgegangen ist. :-)

Kiev
7 Monate zuvor
Reply to  Tobs

@ Tobs

Mein Investmentcase bezieht sich in der Regel auf die Unternehmen. Bei den russischen Aktien ist vor dem Krieg die Bewertung äußerst gut gewesen. Das politische Risiko hat in dem Fall dann leider richtig zugeschlagen. Ich habe Gazprom Anteile, die ebenfalls nicht handelbar sind. Ich bin froh, dass Magnet mir ausgebucht wurde. Gerne würde ich Gazprom zu meinem Einstand abtreten. Aktuell ist Russland für mich kein Investment Case.

Ich hatte auch Petrobras. Hier gibt es ebenfalls sehr gute Bewertungen, da auch hier ein anderes politisches Risiko, im besonderen für dieses Unternehmen vorlag. Hier konnte ich die Gewinne mitnehmen und in der Zwischenzeit gut Dividenden kassieren.

Aktuell kaufe ich eher ETFs, da ist das Risiko dann in vielerlei Hinsicht begrenzt. Mit den Depotüberträgen habe ich dann noch eine marginale Sicherheitsmarge…

Tobs
7 Monate zuvor
Reply to  Kiev

Hi Kiev,

das hatte ich so auch tatsächlich abgespeichert, dass Dein Magnit Engangement eher opportunistisch gewesen war. Ich wollte ja tatsächlich langfristig meine Fix Price, X5 und Ozon halten. Wenn die Titel wieder handelbar sein sollten, behalte ich sie – hab mich entschieden, irgendwann meinen Enkeln mal eine crazy Geschichte erzählen können zu wollen. Mal sehen, was passiert. Interessanterweise schüttet von meinen russischen Titeln Fix Price nun am Montag das erst Mal aus; auf DivvyDiary wird mir eine Zahlung für Montag avisiert. Nehme aber an, sie ziehen einfach nur ihre Daten von irgendeinem DataProvider ohne Berücksichtigung der Sanktionen. Also weiß man nur, dass das Unternehmen was zahlt, aber nicht, ob es auch ankommt. Darum glaube ich nicht, dass bei mir irgendwas eingehen wird. Jedenfalls verhält sich die PR von Fix Price nicht dazu, wie das für uns hier ablaufen wird.

Petrobas: Glaube, da hast Du besser beherrschbare politische Risiken eingekauft. Es reißt wieder meine Wunde auf, als ich Vale Aktien in drei Tranchen für unter 2 Euro das Stück gekauft hatte (war eine große Position), sie aber wegen erforderlichem EK für Kapitalanlagewohnungen frühzeitig verkauft hatte. Das wären in den Jahren 5.000-10.000 Euro Dividenden netto p.a. gewesen. Autsch, aber hey, vermieten ist auch cool… :-)

Kiev
7 Monate zuvor
Reply to  Tobs

@ Tobs

Die besseren politischen Risiken kann man natürlich nur im Nachhinein sehen. Den „schnellen“ Gewinn habe ich realisiert und rückblickend natürlich gerne mehr gehabt.
Immo vs Aktie? Du hast eine ETW vermutlich mit niedrigem langfristigen Zins gekauft und aktuell folgen die Mietpreise den vorausgegangen Bewertungen. Gibt schlimmeres auszusitzen ;-) Ihr habe ein paar deutsche Wohnen Aktien gekauft, da ich keine Reits mehr im Depot hatte.

Ich hatte damals einen australischen Infrastruktur Fond. Dieser ist sehr solide gewesen und lag von der Performance langfristig gleichauf mit dem MSCI World bei höherer Ausschüttung. Die Anteile musste ich verkaufen, da ich ein Darlehen aufgelöst habe. Das fand ich auch schade, aber so läuft es manchmal. Andererseits habe ich das Paket Mitten in COVID gekauft und über freie Mittel aus einem abgelösten Darlehen finanziert.

Paluma
7 Monate zuvor
Reply to  Kiev

Kiew Gazprom hatte ich direkt am 25.02. Nach Kriegsbeginn verkauft. Das wollte ich nicht mehr unterstützen und hatte damit den richtigen Riecher…
Ich hatte mich öfter gefragt, was passiert wäre hätte ich es gehalten…

Bernd
7 Monate zuvor

Estee Lauder halte ich für zu teuer. Ich habe Inter Parfums nachgekauft, klein aber fein.

Bruno
7 Monate zuvor

„Ach ja, ich freue mich schon auf die nächste Börsenkorrektur. Noch besser wäre ein Crash. Dann mache ich Freudensprünge. Denn ich kann günstiger nachkaufen“

Wie hoch ist denn dein Cash Anteil ?

Ich habe aktuell kaum Cash, ich müsste dann im Fall eines Crashs oder Baisse versuchen Cash zu generieren (nebst Dividenden), um auch davon zu profitieren. Verkaufen will ich nicht, aber etwas Cash generieren durch Optionsstrategien. Hypothek aufstocken wäre dann auch eine Option, je nach Zinssituation, aber davon bin ich eher weniger begeistert.

Natürlich würde ich verkaufen wenn ich wüsste, wie viel und wann es runter geht, logisch, aber ich habe leider keine Glaskugel und auch keine Zeitung oder Internet der Zukunft.

Ich habe jetzt ChatGPT noch gefragt, wann der nächste Crash kommt (als alternative Meinung zu Lad), er hat mir dann folgenden Artikel empfohlen:

https://www.boerse-online.de/nachrichten/aktien/boersenguru-warnt-2024-bringt-den-groessten-crash-der-geschichte-20347480.html

Dann bin ich beruhigt, dass 2024 nur 80% Crash im S&P 500 kommt. Also bleiben wir voll investiert haha.

Mats
7 Monate zuvor
Reply to  Bruno

Mir geht es genauso dass ich kaum freies Cash habe um wirkungsvoll im Crash zuzuschlagen. Damit fühle ich mich wohl weil ich die Steigerungen der letzten Monate gut mitgenommen habe. Wenn es jetzt nochmal 5 Prozent hochgeht und dann mal 20 Prozent runter wäre das für mich auch kein wirklicher Crash.
Wenn ein Crash kommt minus 30 Prozent und mehr dann bitte über mehrere Monate damit man über die Sparplane was davon mitnimmt. Sollte es wirklich mal um 30 Prozent runtergehen, müsste ich meine sonstigen Reserven reduzieren. Es ist für mich kaum vorstellbar dass man z.b. beim A1JX52 nochmal Kurse von unter 80 Euro sieht. Aber man weiss es natürlich nicht..

42sucht21
7 Monate zuvor
Reply to  Mats

@ACWI um 30% runter
Das übliche Dilemma. Soltte A1JX52 auf 80€ fallen, dann wird man nur unter äußerst großen Schmerzen größere Beträge investieren. Wenige werden es tun weil Verlustangst / Gier, denn 80 war ja unvorstellbar, jetzt kann er auch auf 70 oder 50 fallen.

Im Covid Crash kurz vor Tiefpunkt hat hier im Forum eine Person davon geschrieben gerade all-in gegangen zu sein. Davor habe ich sehr großen Respekt. Das zeigt viel Erfahrung und Verständnis. Die Person war sehr souverän.

Mats
7 Monate zuvor
Reply to  42sucht21

Ja in einem Crash schrittweise bei bestimmten Marken einzusteigen erfordert Mut und Disziplin. Die hartgesottenen sind eh all in und für die, die dahinkommen wollen ist es eine Chance in den Markt günstiger reinzukommen.

JB1
7 Monate zuvor
Reply to  42sucht21

@42sucht21: ich stimme dir komplett zu. Solange die Kurse steigen, fühlt sich das Investieren immer schön einfach an und auch die Überzeugung, bei einem Crash nachzukaufen.. wenn es dann knallt und die negativen News überwiegen, kommt die Angst bei den meisten aber eben doch durch..
Ich habe daher Limitorders für verschiedene Kurse eines MSCI World ETFs eingegeben und muss im Crash nicht mal ins Depot schauen, bei -10 / -15 / -20… %.. wird für immer größere Beträge nachgekauft. Ich hoffe, das ganze klappt ohne zu viel mentalen Stress ;)

Marco
7 Monate zuvor
Reply to  JB1

Das ist wie ich finde eine sehr gute Idee. Bei – x % Kursrückgang x % der Cashposition zu investieren.
Aber wovon gehen die – 10 % in deinem Beispiel aus? Vom Einkaufswert oder vom aktuellen Wert? Ziehst du die Orders mit steigenden Kursen nach?
Ich suche an dieser Stelle noch nach Möglichkeiten, einen Crash besser zu „nutzen“, ohne Emotion. Denn sonst passiert ja das, was 41sucht21 sagt. Er ist nun auf 80 gefallen und kann noch auf 50 fallen und die Chance wird verpasst.

Ich bin an der Vorgehensweise anderer Investoren gern interessiert :)

Mats
7 Monate zuvor

Mal ne Frage in die Runde, wenn jemand antworten mag. Wie habt ihr Eure Sparplane aufgeteilt?
Bei mir gehen 50 Prozent in einen ETF des MSCI World,
rund 25 Prozent in einen MSCI World Faktor Quality (A1103D),
Rest gleichverteilt in einen Consumer Staples, einen SuP500 und einen Russel 2000.

Mit 6 Prozent p.a. über die nächsten 12 Jahre wäre ich mehr als zufrieden daher wenig Experimente bei mir.

Eule
7 Monate zuvor
Reply to  Mats

Keine Anlage-Beratung. Keine Anlage-Empfehlung.
Bei mir circa hälftig in die marktbreiten Developed Europe und All-World.

Aber zurzeit habe ich sie ausgesetzt aufgrund Geldmangels.

Bei Einzelaktien rechne ich langfristig sehr konservativ mit 4-5 % Performance und bei den ETF 6-7 % pro Jahr.

Kiev
7 Monate zuvor
Reply to  Mats

@ Mats

Deine Renditeerwartung klingt doch vernünftig. Es kommt bei der Verteilung darauf an was Du möchtest oder vielleicht auch was nicht.

Der MSCI World Index hat aktuell eine hohe USA Gewichtung. Zusätzlich sind die USA verhältnismäßig teuer bewertet. Folglich ist die langfristige Renditeerwartung etwas unter dem langfristigen Mittel zu anzusetzen. Es gibt darüber hinaus weitere ETFs für Regionen wie Emerging Markets, oder auch World Ex USA. Da kannst Du Dir nach belieben Deine Wunschverteilung der Welt/Sektoren aufbauen. Das geschieht am besten über Anpassung von Sparplänen als über Verkäufe.

Falls Du schon einen guten Basisanteil hast könntest Du auch Small Cap oder kleinere Regionen beimischen. Das geht mit Sparplänen natürlich auch sofort. Ob es in kleiner Größe Sinn macht ist eine andere Frage. Der ACWII ist schon mehr als gut als alleiniger ETF.

Ich kaufe auf der Ebene in der Regel eher Märkte, die schlechter als in ihrem Mittel gelaufen sind und habe entsprechend Emerging Markets, China, Japan und European Small Cap gekauft. England hatte ich im Brexit gekauft. Verkauft wird davon nichts. England und Emerging Markets habe ich schon eine ganze Weile und die Performance hält sich Stand heute in Grenzen. Da muss man einen sehr langen Atem haben. Emerging Markets werden ihre Lücke noch schließen. Alleine dadurch werde ich einen mittleren fünfstelligen Buchwert sehen, begleitet mit Gewinnsteigerungen und angepassten Dividenden. Ich kann mir auch vorstellen einen Branchen ETF wie Halbleiter ins Depot zu legen. Da warte ich allerdings völlig ohne Stress auf einen Zeitraum mit kleinerer Gewinnmarge und kaufe dann direkt eine größere Position. Halbleiter (auch als zyklischer Bereich) sind für mich langfristig interessanter als die Automobilindustrie.

Ist das überhaupt wichtig? Vermutlich nicht. Falls Du Deine Sparrate auf 10% erhöhen kannst ist langfristig in der Regel mehr möglich als mit guten Picks, die darüberhinaus auch nicht systematisch über einen langfristigen Zeitraum zu erwarten sind.

Domi
7 Monate zuvor
Reply to  Mats

Bei mir alles Einzelwerte.

Otti
7 Monate zuvor
Reply to  Mats

Hallo, Mats,
ich bespare zu gleichen Teilen 5 ETFs

Emerging Markets (5,58 % + seit kurzem sonst nur im minus bei mir)
Europe 600 (13,24 % +)
Wasser 18,49% +
Nasdaq 32,13 % +
World 17,61 % +

Small Caps versuche ich mit Einzel-Aktien abzudecken die nachhaltig und grün sein sollen. Da habe ich aber kein glückliches Händchen, bin mit insgesamt über 3,50 % im Minus, daher kaufe ich nur noch selten welche.

Mein Depot bespare ich sein 2021 und habe eine magere Rendite von gut 6 % daher keine Anlagenberatung.

slowroller
7 Monate zuvor
Reply to  Mats

Kannst du das Zeil bei deiner Aufteilung erklären? World in Kombi mit Russel2000 kann ich nachvollziehen – die anderen 3 vestehe ich so nicht richtig.

Ich habe ein recht großes ETF-Depot letztes Jahr aufgebaut und investiere in den MSCI World, MSCI EM und Developed Europe ex. UK mit der Gewichtung 50/30/20. Hintergrund ist ein breites Portfolio mit der persönlichen Annahme, dass die kontinentaleuropäischen Aktienmärkte durch geringere Bewertung und weniger Börsennotierung unterrepräsentiert sind.
Rebalanced wird einmal im Jahr aus den aufgelaufenen Dividenden.

Mats
7 Monate zuvor
Reply to  slowroller

Hi slowroller,
den MSCI World Faktor Quality (A1103D) anstelle des normalen MSCI World habe ich in der Motivation angefangen, hier dem Kritikpunkt am MSCI World entgegen zu steuern, dass dort auch viele eher schlechte, teils unbedeutende Unternehmen sind und man mit dem Faktor Quality ETF eine etwas höhere Gewichtung bei bekannteren, gestandenen Big Playern hat, die solider aufgestellt sind. Auf Fondsweb.de kann man gut ETFs vergleichen und dieser Faktor ETF hat m.E. schon in der Vergangenheit je nach Betrachtungszeitraum ein wenig an Mehrrendite gg dem normalen MSCI World geboten.
Den Consumer Staples habe ich aus der Motivation, mal gezielt auch die langweiligen Nicht Tech in meinem Depot quotal nach oben zu ziehen. Aus der Corona Zeit habe ich ein paar Tech -Einzeltitel (Alphabet, Amazon, Meta, Microsoft) so dass meine Tech Quote auf Gesamtdepot Ebene zeitweise über meinem Geschmack war.

Der SuP 500 folgte auch dem Gedanken, lieber in 500 top Werte zu investieren, als in 1800 Werte des MSCI World. Den muss ich aber in dieser Phase glaube ich mal aufSmallCaps ändern.

Meine EM Quote ist nur bei rund 3 Prozent. Da könnte man natürlich monatlich ansparen. Da fehlt mir aber mittlerweile das richtige Vertrauen. Mit 6 Prozent Rendite p.a. in meinem Depot habe ich eine mega Altersvorsorge bzw. könnte deutlich früher aufhören, verzocke ich mich zu sehr, muss ich länger warten. Die Unternehmen aus meinem Depot nutzen die EM ja auch – nur eben als Absatzmärkte und nicht als Stammsitz.

slowroller
7 Monate zuvor
Reply to  Mats

Danke für die ausführliche Antwort. Jetzt kann ich deine Gedankengänge gut nachvollziehen.

Holger
7 Monate zuvor

Ich plane zur Zeit Pfizer wegen der Dividende mit ins Depot zu holen.
Aber ich versuche lediglich mit den Einzelaktien meine ETF Dividenden aufzubessern.

Edd
7 Monate zuvor

Wie bewertest du die aktuelle Situation von Varta? Die sind zuletzt stark eingestürzt – zu riskant?

42sucht21
7 Monate zuvor

@Tim Alphabet
Den Kauf finde ich bemerkenswert. Entspricht für mich auf den ersten Blick nicht dem typischen Tim-Beuteschema / Kaufzeitpunkt.

Oldman
7 Monate zuvor
Reply to  42sucht21

Warum? Topunternehmen und Bewertung ist ok!

42sucht21
7 Monate zuvor
Reply to  Oldman


Ich denke, Tim kauft außerhalb DRIP gerne in allgemeinen oder individuellen Schwäche-Phasen.
Schwäche sehe ich aktuell weder im allgemeinen Markt noch individuell bei Alphabet.
Deshalb fand ich den Zukauf bemerkenswert.

slowroller
7 Monate zuvor

Meine bescheidene Erfahrung als Hobbyinvestor hat mich eines (schmerzhaft) gelehrt: Wenn Märkte crashen dann bin ich sofort dabei – aber eben entweder marktbreit oder bei etablierten, guten Firmen. Im Corona-Crash hatte ich glück, da habe ich einen Großteil meiner RK1 aufgelöst und (im nachhinein) spottbillig Staples wie Allianz, Siemens, all-World und Shell gekauft. Hier war mir klar, dass wenn das in die Hose geht, wir eh andere Probleme haben.
Womit ich auf die Schnauze gefallen bin waren individuell abgestürzte oder vermeintlich unterbewertete Werte. Ich werfe mal Wirecard, Bayer oder so Perlen wie Nikola in den Raum. Hier habe ich schmerzlich gelernt: Wenn der Markt etwas abstreift KANN auch was dran sein.

42sucht21
7 Monate zuvor

/ @Tobs – Chinaaktien / EM-ETF
Tobs sie haben ja einige China-Einzeltitel und Kiev Sie schrieben von der Übergewichtung des EM-ETF (China noch immer ~25% Anteil). Bei Chinaaktien gibt es ja nun schon länger einen systematischen Abschlag.

Aus Ihrer Erfahrung mit der Wertlosstellung / nicht Handelbarkeit Ihrer russicher Aktien & ADR – wie handhaben Sie das mit den offensichtlich vorhandenen politischen / regulatorischen Risiken für Chinaaktien & ADR? Der politische Druck kann bei China ja nicht nur vom Westen ausgehen zB wie im Kriegsfall bei RU sondern auch von der KP Chinas selber, dass die sagen ausländische Anteilseigner oder ADR oder Cayman-Tochtergesellschaften werden Zwangsabgefunden mit 0,00. Punkt.

Handeln Sie dort fatalistisch und lassen laufen aufgrund der Cahncen oder haben Sie einen schnellen Aktionsplan für den Verkauf bei bestimmten Krisenszenarien oder glauben Sie es wird keinesfalls zu China-Sanktionen im Bezug auf Aktien kommen?

Paluma
7 Monate zuvor
Reply to  42sucht21

Ich habe alle chinesischen Aktien abgestoßen. Sehe Das Risiko gegenüber den Chancen zu hoch.
Wer weiß wenn Israel und Iran jetzt auch noch die Köpfe einschlagen, ob China nicht doch Appetit bekommt. Also Appetit haben Sie ja schon bekundet:-)

slowroller
7 Monate zuvor
Reply to  Paluma

Das ist für mich ein durchaus realistisches Horrorszenario: Der autokratische Osten überlädt den freien Westen in mittelgroßen Scharmützeln und versucht in dem Rahmen bestimmte Dinge durchzusetzen, die man für sich alleine nie zugelassen hätte. Wenn das passiert, könnte es sein, dass dem Westen die Baustellen entgleiten, eben weil sie überladen werden. Ukraine/naher Osten/Taiwan und eventuell andere Baustellen wie Transnistrien, Aserbaidschan/Armenien oder Georgien kann man sicher nicht gleichzeitig lösen wenn es anfängt zu brennen. Und dann ist die Frage: Riskiert man für seine Überzeugung einen Weltkrieg oder steckt man im Zweifel auch mal zurück und lässt die Zeit Dinge lösen. Gut, dass ich kein Staatslenker bin und sowas entscheiden muss.

Bruno
7 Monate zuvor
Reply to  slowroller

Ich habe auch noch etwas China-Aktien, aber Anteil gesamthaft unter 5%, gibt schon Risiken aber auch Chancen, aber wenn sie sowas durchziehen wollen dann hat man denke ich keine Chance, wenn dann wird dies ausserhalb Börsenöffnungszeit durchgezogen, oder es gibt eine klare Ansage/Drohung, dann fällt der Markt zusammen.

Denke aber das Szenario ist nicht sehr wahrscheinlich kurzfristig, langfristig schon, das haben sie ja auch schon klar kommuniziert. Aber sowas wäre ja nicht ohne Nachteil für sie, Investitionen würden noch mehr abfliessen, umgekehrt könnte der Westen (China ist immer mehr hier investiert) auch mal auf die Idee kommen zu enteignen, Immobilien, Unternehmen etc. wieder zurückführen. Ich denke dieser Weltwirtschaftskrieg wäre zu Ungunsten von ALLEN. Aber wenn die KP darauf einmal nicht mehr angewiesen ist, traue ich ihr alles zu. Leider, ist auch zu Ungunsten der eigenen Leute im Endeffekt.

slowroller
7 Monate zuvor
Reply to  Bruno

Derzeit herrscht in China noch wirtschaftliche Vernunft. Das herrschte aber auch in Russland bis 2014. Gehts dann wegen des eigenen Handeln bergab, dann ists eh egal – vor allem trifft es nie die Entscheider, die sitzen weiter im Elfenbeinpalast.

Es ist doch vom Prinzip her schon total unlogisch, wieso sowohl China die Ein-China-Politik immernoch durchzieht oder warum Putin das Zarenreich wieder aufbauen will. Von daher hoffe auch auf rationales Handeln – aber drauf vertrauen tue ich nicht.

Bruno
7 Monate zuvor
Reply to  slowroller

Klar das Risiko besteht und ich traue es ihnen auch zu. Darum habe ich auch nur eine eher kleine Position, muss schlussendlich jeder selber entscheiden, Risiken hat man überall, und wirklich beurteilen können wir sie alle nicht, deshalb ist eine gute Diversifikation schon wichtig. Aber auch da muss schlussendlich jede und jeder selbst entscheiden, mir wäre ehrlich gesagt nicht wohl hätte ich z.B. 30, 40, 50% in China auch wenn es als Value Investor interessant scheint.

Sangiovese
7 Monate zuvor
Reply to  Bruno

Wie bist du denn in China investiert? Welcher Fonds oder ETF?

Bruno
7 Monate zuvor
Reply to  Sangiovese

ICHN IShares MSCI China und über EM ETF.

Tobs
7 Monate zuvor
Reply to  42sucht21

@4221:

Das ist ein vielschichtiges Thema, darum war mein erster Reflex, in der Beantwortung abzuschichten und zu differenzieren. Aber das wäre hier auch schwierig. Darum doch nur stark verkürzt:

ADR sind weniger mein Thema gewesen, allein weil die Geschäftsmodelle der verbrieften Aktien mich wenig angemacht hatten. Zudem kein Track record und keine Ausschüttungen, beides wichtige Schutzriegel gegen bilanzielle Unsauberkeiten. Hier ist viel Scum passiert, weil Lehrerpensionsgeld an der NYSE/NASDAQ in die Taschen gestopft wurde.

Mein Thema sind vor allen Dingen HK/Taiwan Aktien. Hier gibt es sehr unterschiedliche Risiken, die erst mal noch gar nichts mit Enteignung/Kapitalverkehrskontrollen zu tun haben.

Zu den eigentlich von Ihnen genannten Risiken:

Enteignung durch den chinesischen Staat ist eine Möglichkeit, die ich nicht negieren kann, deren Eintrittswahrscheinlichkeit ich aber für gering erachte (mindestens so gering wie hier in Deutschland). Ich wüsste auch nicht, wo sich für eine solche Prognose/Befürchtung tatsächlich Anknüpfungstatsachen/Fundierung finden ließe, wenn ich auch weiß, dass dieses Risiko häufig in den Raum geworfen wird.

Kapitalverkehrskontrollen, und zwar eingesetzt durch den „West-Block“ (Analogie Russland – wobei aus meiner Sicht ein direkter Vergleich eine gewisse Überdehnung ist): Das ist definitiv die Achillesverse meines Engagements – Touché! Ich halte die Eintrittswahrscheinlichkeit aus verschiedenen Gründen selbst im Fall einer militärischen Auseinandersetzung zwar immer noch für geringer als in Russland, aber kann es natürlich nicht ausschließen und fühle mich wegen dieser Restunsicherheit auch nicht vollständig komfortabel! Ich habe mich für’s Erste entschieden, an meinen Engagements festzuhalten (Einzeltitel Konsum, Gesundheit/Pharma und Infrastruktur/Transport sowie indirekt Ishares EM Dividend und Vang. FTSE All World High Divi Yield). Bis zu einen gewissen Grad nehme ich laufend Risiko raus durch die laufenden Ausschüttungen, auch wenn die natürlich noch lange nicht das Kapital wieder zurückgezahlt haben. Eine festgelegte Strategie, ab Eintritt welchen Ereignisses ich verkaufe, habe ich nicht. Ich stocke auch nur noch sehr selektiv und minimal auf, aber weite mein Engangement nicht zusätzlich weiter aus, denn dafür ist es ob des genannten Risikos eigentlich schon zu groß.

42sucht21
7 Monate zuvor
Reply to  Tobs

@Tobs Danke für Ihre Antwort & Einschätzung!

Sparta
7 Monate zuvor
Reply to  42sucht21

@42

Ich halte den China-Anteil von z. B. 70 : 30 etf Portfolios mit knapp 10 % China risikotechnisch für relativ unproblematisch.

Da es vermutlich auch deutlich mehr Anleger gibt, welche nicht nur 100 % Aktien-etf’s halten (auch wenn hier früher dies öfters behauptet wurde), sondern eher Richtung 80:20 Risikobehaftet / Risikoärmer oder mit Immo’s, sonstiges Vermögen etc. pp., dürfte das Exposure noch kleiner als 10 % sein.

Die Entwicklung von 40 zu 25 % China bei den Emergings… war vielleicht Renditetechnisch nicht optimal, aber so schlecht sind jetzt die Gesamtportfolios nicht gelaufen.

Bewertungstechnisch ist China viel besser als das gut gelaufene Indien.

Kiev
7 Monate zuvor
Reply to  42sucht21

@42sucht21

Ich habe es gerade einmal überschlagen. Mein China Anteil im Depot liegt bei ca. 16%. Das ist mehr als damals Russland, aber China ist in der Welt auch eine andere Dimension.

Meine ETFs verkaufe ich nicht. Die interne Zusammenstellung ändert sich allerdings auch ohne meinen Einfluss.

Anleger machen sich oft Gedanken, wenn es „zu spät“ ist. Hier im Forum gibt es einige Anleger, die China gemieden haben. Vielleicht haben sie einen Emerging Markets ETF ex China wie diesen bespart: A2QAFK. Im letzten halben Jahr ist er zumindest um 20% gestiegen. Ich hatte auch überlegt EM weiter aufzustocken, aber es gibt noch weitere Möglichkeiten. Somit bleibe ich bei European Small Caps. Hier hatte ich auch überlegt andere EM Länder mehr zu besparen, aber wie Sparta bereits gesagt hat haben die anderen Länder wie Indien, Mexiko von dem schwächelnden China und Lieferketten Verschiebungen profitiert. Ob sich diese Regionen gerade jetzt besonders lohnen werden, oder sich wieder abschwächen, kann ich nicht sagen. Ich selbst habe eine größere Indien Anteil automatisch bekommen durch meine ETFs und auch direkte Investition in Reliance. Außerdem möchte ich die ETFs auch nicht zu kleinteilig schneiden. Bei einem Depotübertrag in der Höhe von 100k€ wäre ich gerne mit zwei ETFs dabei und nicht 20-30 Stück. Brasilien habe ich von der Entwicklung nicht geprüft, aber risikofrei sind die anderen Regionen auch nicht.

Ansonsten verfolge ich beim Investieren die rheinischen Grundsätze. Leider habe ich mich in Russland geirrt. Meinem Depot hat das nicht unbedingt geschadet, da ich nicht billig verkauft habe und mit Magnit sogar unverhofft einen guten Gewinn realisiert habe.

Die Menschheit entwickelt sich weiter, aber Hirn wurde nicht gleich verteilt. Gefährlich ist die Kombination mit hoher Macht und wenig Hirn. Davon gibt es leider so manche Senken in der aktuellen Zeit.

Aus heutiger Sicht ist mir nicht bewusst was man sich überhaupt Stand heute von dem Krieg Russland gegen Ukraine verspricht. Vielleicht fehlt mir hier der Blick über das große Ganze.

Ich hatte kürzlich das Buch Baustellen der Nation gelesen und ein bisschen zu der Alterspyramide/Babyboomer in Bezug auf Rente gelesen. Interessant finde ich in dem Zusammenhang die Alterspyramide in den ostdeutschen Bundesländern (die Region wurde in dem Buch allerdings nicht separat betrachtetet). Kann mir Jemand sagen, was die Menschen sich dort von der Politik versprechen. Ich weiß es wirklich nicht. Vielleicht wünschen sie sich skandinavische Blondinen, die sie im Alter für kleines Geld pflegen. Das klingt vielversprechend, aber ist es denn realistisch? Soweit ich gelesen habe geht es den Menschen in Skandinavien ganz gut. Ob sie es in größerer Menge in ostdeutsche Regionen ziehen könnte wage ich als Optimist aufgrund der Faktenlage ein wenig zu bezweifeln.

Da komme ich dann wieder zu den rheinischen Grundsätzen und gehe davon aus, dass sich die größten Probleme längerfristig von selbst zum Guten wenden.

Zu meinem Emerging Markets Anteil oder China. Er wird jeden Monat kleiner, da ich aktuell andere Regionen/Segmente bespare und so den Anteil indirekt senke. Durch den Immobilien-Anteil ist mein China Gesamtexposure mit um 3% überschaubar. Auf einen militärischer Konflikt zwischen China und Taiwan kann ich sehr gut verzichten.

Bruno
7 Monate zuvor

https://finance.yahoo.com/news/risk-1987-style-meltdown-prompts-070000273.html

Das wäre nach deinem Geschmack Tim, ein Black Monday.

Aber wie das halt so ist mit dem „warten auf einen Crash“ ;-)

Die Performance des Fonds ist „ok“, aber wohl immer noch unter Markt, vielleicht weniger Volatilität das ist sicher auch was Wert.

Tobs
7 Monate zuvor

.

Interessant, dass Dein China Exposure vergleichsweise auch schon recht hoch ist. Meines liegt sogar noch darüber, ohne dass ich das aber nun positiv bewerten möchte. Ich folge hier Deiner Anwendung des rheinischen Grundgesetzes.

Völlig unabhängig von den zu Recht von 4221 geäußerten Bedenken insbesondere zu Kapitalverkehrskontrollen sehe ich hier langfristig wesentlich mehr Chancen als in Indien, wobei ich Deine Abdeckung über Reliance nicht verkehrt finde. Mein Punkt ist: Man ist gerne gefangen im Gegenwartsnarrativ, dass dann Journalisten und Vertrieb gerne aufgreifen und verstärken. Indien ist gerade gehypt mit der Investment-These: Sie sind anders als China demokratisch organisiert und haben demografische Vorteile. Das trifft für sich gesehen zwar zu, aber erstens ist ungeachtet der Staatsform Demokratie auch Indien zunehmend ein autoritär geführter Staat und zweitens ist die Gesellschaft absolut nicht durchlässig. Und vielleicht gefallen Chinesinnen den Chinesen bald auch wieder besser. Ich finde Vorhersagen der Volksentwicklung auf 50 Jahre nach vorne etwas schwierig. Korruption in Indien auch ist wesentlich stärker als immer noch in China (die dort natürlich auch noch nicht verschwunden ist) und die Infrastruktur in Indien ist abenteuerlich. Wegen des Basiseffekts würde Indien nicht an China heranreichen, selbst wenn sie 2 Dekaden doppelt so schnell wachsen würden. Meines Erachtens ist das gegenwärtig ein wenig gehypt, was der Fondsvertrieb gerne verstärkt.

Aus meiner Sicht bleibt es bei China bei der zentralen Frage, ob der Wettbewerb der Ideen aufrecht erhalten bleiben kann, weil ich glaube, nur dann bringt ein System die notwendige Selbstzerstörung mit, um sich permanent selbsterfinderisch nach vorne zu entwickeln und innovativ zu sein. Bekanntermaßen ist das ein Zielkonflikt mit einer autoritären Staatsform wie in China, die gerne die Zügel in der Hand hält, oder?

Könnte man auf den ersten Blick meinen. Meines Erachtens ist das in den Sektoren sehr unterschiedlich. Ganz grundsätzlich: Es gibt, was viele so nicht wissen, kaum ein anderes Land in der Welt, in dem die Unternehmen in einem so gnadenlosen Wettbewerb zueinander stehen. Das ist eine gute Grundvoraussetzung und in Wahrheit wesentlich kapitalistischer als Europa und teilweise vielleicht auch in den USA. Staatliche Hilfen werden nicht gewährt, stattdessen lässt man die (heilenden) Selbstzerstörungskräfte des Marktes ihr Werk tun. Warum auch einige Reiche pampern, die hohe Risiken auf Kosten anderer eingegangen sind und dann gerettet werden wollen. Das ist nicht nur anti-sozialistisch, sondern sogar eher antikapitalistisch. Wir hingegen bei uns fallen immer wieder in diesen Kreislauf zurück, und tatsächlich schaffen wir damit wenig innovative Unternehmen, die man insoweit auch Zombie-Unternehmen nennen könnte. Das nennen wir sozial, in Wahrheit aber sichern wir damit die Pfründe einiger Weniger, und verhindern damit die Aufstiegschancen anderer (einschließlich deren Arbeitnehmer). China überlässt die Unternehmen und die Märkte sich selbst. China betreibt auch geschicktere Kapitallokation, weil sie nicht den Markt mit billigem Geld vollpumpen, was zu wenig Wachstum führen würde, aber als Schulden wieder zurückzuzahlen ist. Meines Erachtens ist China immer noch wesentlich kapitalistische als wir es mit unserem Überhöhungs-Sozialismus nur ansatzweise sind.

Autoritär ist China hingegen bei spezifischen Geschäftsmodellen, wobei ich meines Erachtens hierzu alle Staaten auf der Welt tendieren, gewisse Lenkungsabsichten zu zeigen, wenn diese Geschäftsmodelle die Grundlage für den eigenen Machterhalt berühren. China geht schon seit Jahrzenten den Weg des Trial and error. Wenn gewisse Dinge überhaupt nicht funktionieren, nimmt man gerne auch wieder Abstands davon. Gewisse Kehrtwenden sehen wir in der Regulierung von Tech, oder das Reagieren auf die Konsumverweigerung der Chinesen. Irritierend ist auch für mich, dass solche Entscheidungen nicht vorher in rechtlichen/gesellschaftlichen Instanzen diskutiert werden, sondern dass Entscheidungen ohne weiteres erkennbar direkt getroffen werden. Das ist mitunter ganz schön rüde und dann doch eben der Unterschied zu unserer Gesellschaftsform, in der ich gerne lebe. Aber ich investierte ja in China und lebe dort nicht.

Wir ärgern uns halte gerne. Eigentlich über uns selbst, weil wir faul und wenig innovativ geworden sind, möchten es aber den anderen in die Schuhe schieben. Wir ärgerb, weil unser Absatzmarkt China nicht so schnell anspringt, weil China kein Schuldengeld reinpumpt, als wäre das deren Pflicht uns gegenüber. Sie tun es nicht, weil es nicht rational wäre. Wir selber handeln oft marktwirtschaftlich nicht rational und verlangen es deswegen von anderen auch, aber warum sollte China darauf eingehen? Wir ärgern uns, weil China unseren Markt mit günstigen und genauso innovativen Produkten flutet, und nennen es Subventionsschwämme, statt uns zu hinterfragen, ob wir einfach bei Innovation und Fleiß (!) nicht mehr richtig mithalten. Aus meiner Sicht haben wir eine Menge schlechte Gefühle, für die wir selber verantwortlich sind, aber auf China projektzieren. Das hat aber nichts mit dem Investment Case China zu tun. China geht eben sehr erfolgreich vor, und das ärgert uns, weil es uns aus unserer Komfort-Zone zwingt, die wir lieber mit Bürgergeld und Cannabis-Legalisierung noch verschönern wollen. Das muss man aber davon trennen, ob man in China investieren möchte. China übernimmt Schlüsseltechnologien wie EV, Green Plants usw. China pumpt kein Schulden-Geld in den Markt und wächst immerhin doch noch 5 Prozent (je nachdem, wie man die Zahlen sehen mag). Zum Thema Infrastruktur in China muss man – glaube ich – auch wenig sagen, sondern es vielleicht sich mal selber anschauen. Und übrigens glaube ich auch nicht, dass der Versuch gelingen wird, China aus den Handelsketten zu verdrängen. Historisch hat sich stets gezeigt, dass der Handel von demjenigen, der den anderen verdrängen will, dorthin abwandert, wo er wieder stattfinden kann, in der Regel beim nur augenscheinlich Verdrängtem. Also wird China aus meiner Sicht perspektivisch davon nicht Schaden nehmen, auch wenn sie vielleicht kurzfristig davon negativ betroffen sind (zumindest im Bereich High Tech).

Wenn man sehr langfristig investiert und das politische Risiko ertragen kann (und das verorte ich wie gesagt eher bei uns wegen von uns eingesetzter Kapitalverkehrskontrollen als in China selbst), kann man ein Exposure in Erwägung ziehen. Ich hatte schon als Student die Bücher von Jim Rogers über China gelesen, und er verglich es damals mit den USA in der Mitte des 19. Jh. Viele Wachstumsschübe, teilweise unkontrolliert, Bandenkriege, Konsolidierung der staatlichen Gewalt, immer wieder Phasen der Irrungen und Rückschritte, aber langfristig auf dem Weg nach oben nicht aufzuhalten. Das dürfte das Grundproblem sein. Man kann vermutlich in China nur Geld verdienen, wenn man sehr, sehr langfristig trotz aller sicher noch kommenden Hiobsbotschaften dran bleibt. Am besten den Schlüssel zum China-Depot wegwerfen und auf das Beste hoffen. :-)

5 Monate zuvor

Ich sage mir auch jedes Mal wenn die Börsenkurse noch mal abstürzen kaufe ich einfach nach. Aber ob man wirklich die geistige Stärke hat um diese Volatilität auszugleichen wird sich dann zeigen. In diesen asset Segment hat sich berührt jegliche Emotion auszuschalten Punkt mir gelingt dieses allerdings nicht immer. Ich bin natürlich auch in verschiedenen Einzelaktien wie auch ETF investiert, trotzdem bleibt das Grundproblem dasselbe.
Ja, Walt Disney ist ein Kandidat, bei dem ich auch beinahe zugeschlagen hätte. Allerdings habe ich mich dann kurzfristig Unentschieden und Paypal gekauft, was sich als sondermentaler Fehler herausgestellt hat. Seit der ersten Investition in PayPal neben der Kurs sehr stark nach oben und Gleichungen auch sehr stark nach unten. Somit hat sich die Volatilität ausgeglichen und ich stehe wieder am Anfang.
Ich fokussiere an dieser Stelle dass sich chinesische Aktien in naher Zukunft sehr positiv entwickeln werden.

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