Fondsmanager machen mehr Fehler als Sie denken

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Ich habe zurzeit ein paar Leichen im Depot. Es ist wie verflixt. Zwei, drei Positionen kommen einfach nicht vom Fleck. Sie fallen sogar. Das macht aber nichts. Denn selbst die besten Fondsmanager machen Fehler. Die Profis liegen häufiger daneben, als sie sich vorstellen können. In Interviews sprechen die Geldzauberer natürlich bevorzugt über ihre Erfolge. Nur selten finden Sie wirklich kritische Berichte in den Medien. Es geht nämlich darum, ein Produkt zu verkaufen.
Als Privatanleger haben Sie dagegen einen riesigen Vorteil, wenn Sie Ihr Depot selbst zusammenstellen und verwalten: Ihnen entstehen so gut wie keine Kosten. Anders ist das dagegen, wenn Profis Ihre Taler managen. Da kommt einiges an Gebühren und „Erfolgs“-Beteiligungen zusammen – auch wenn die Ausbeute manchmal mager ist. Für Fehlgriffe brauchen Sie sich nicht schämen. Wobei mir immer wieder auffällt, dass Bekannte stets von ihren guten Aktien berichten und wie viel Geld sie gerade wieder mit einem grandiosen Wert verdient haben. Ich kenne nur wenige, die ehrlich mit den Fehlkäufen umgehen. Sogar Warren Buffett nimmt sich für seine Missgriffe auf den Arm. Ich habe das dieses Jahr in Omaha erlebt: Mit welcher trockenen Ironie Buffett das kommentiert – es ist einfach amüsant. Das Foto (oben) machte ich von Buffett auf seiner diesjährigen Hauptversammlung.
Also lassen Sie sich nichts vormachen. Profis greifen ab und an gravierend daneben. Buffett deckte sich, als das Öl von einem Rekord zum nächsten rannte, bei ConocoPhillips ein. Als die Ölblase platzte, fiel die Aktie wie ein Stein zu Boden. Und Buffett hatte ein paar Milliarden Dollar in den Sand gesetzt.
Grundsätzlich sind Sie in Blue-Chip-Werten auf lange Sicht gut aufgehoben. Mit bedeutenden Konzernen aus dem DAX, Dow Jones oder S&P, die regelmäßig schöne Dividenden ausschütten, können Sie (mit Ausnahmen natürlich) eigentlich nicht viel falsch machen. Achten Sie jedoch auf den Verschuldungsgrad in der Bilanz. Hat eine Firma eine zu große Kreditlast zu schultern, dann sollten Sie um das Unternehmen einen weiten Bogen machen. Denn das Risiko ist einfach zu groß. Es gibt so viele gesunde Konzerne.

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