DreamWorks: Expansion ins Fernsehen und an den Broadway

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Im traditionsreichen New Yorker Ziegfeld Theater traf ich kürzlich das Management des US-Filmstudios Dreamworks. „Wir sind einer der wenigen reinen Filmproduzenten. DreamWorks hat eine einmalige Position. Wir sind auf keine Werbeerlöse angewiesen im Gegensatz zu den großen Medienkonglomeraten“, sagte Vorstandschef Jeffery Katzenberg mit Blick auf die Rezession. „Wir können die Gewinnmargen auf dem hohen Niveau halten, obwohl gerade eine der schlimmsten Krisen wütet.“ Oben im Firmenlogo sehen Sie die drei Initialen SKG. Sie stehen für die drei Gründer – die Produzenten Katzenberg, Steven Spielberg und David Geffen. Sie gründeten das Unternehmen 1994. Bisher brachten sie 15 computeranimierten Zeichentrickfilme in die Kinos. Darunter Kassenschlager wie Shrek, Madagascar oder Kung Fu Panda. 2007 verdoppelte sich nahezu der Umsatz auf 767 Millionen Dollar. Nach Steuern blieben 218 Millionen Dollar hängen. Die Nettomarge ist mit 28 Prozent knackig. Stark ist die Bilanz mit einer Eigenkapitalquote von 77 Prozent. Schulden sind keine vorhanden, stattdessen liegen 340 Millionen Dollar in der Kasse. Der laufende Turnus schließt mehr oder weniger auf dem Niveau des Vorjahres ab. 2009 dürfte sehr erfolgreich werden mit dem neuen Streifen „Monsters vs Aliens“, der am 27. März seine Premiere in den Lichtspielhäusern feiert. Ich schaute mir den Film bereits mit einer 3D-Brille an. Ich fand das klasse. Die 3D-Technologie ist beeindruckend. Putzig ist auch die Story. Katzenberg rechnet mit einem Blockbuster. Der Film wurde mit aufwendiger 3-D-Technologie produziert, das soll den Eintrittspreis um 3,50 bis 5,00 Dollar verteuern. An der Kinokasse erzielt DreamWorks 40 Prozent der Einnahmen. Weitere 40 Prozent stammen aus dem DVD-Verkauf im Einzelhandel, 20 Prozent aus der TV-Vermarktung.
Katzenberg baut das Geschäftsmodell immer weiter aus. Mit dem TV-Kanal Nickelodeon vermarktet DreamWorks Serien, DVDs und Spiele, die auf den Charakteren der Filme basieren. 40 bis 60 Millionen soll die Kooperation 2009 einspielen. Den Kassenschlager Shrek brachten die Kalifornier sogar als Musical auf den New Yorker Broadway. In Indien heuerten die Amerikaner 100 Computerspezialisten an, um die Produktion auszuweiten. Katzenberg will statt zwei Filme pro Jahr nun drei fertig stellen. Seit dem Sommer gab die Notiz von 31 Dollar auf 24,17 Dollar nach. Es scheint sich nun ein Boden auszubilden. Dass der Kurs im Zuge der Konjunkturkrise nicht abgestürzte, ist ein Zeichen der Stärke und lässt auf ein gutes Jahr 2009 schließen. Der Börsenwert beträgt 2,2 Milliarden Dollar. Geschenkt ist das nicht. Es entspricht immerhin deutlich mehr als dem zweifachen Umsatz. Aber: Selbst wenn Sie im laufenden Jahr im schlimmsten Fall einen Gewinnrückgang auf 180 Millionen Dollar unterstellen, beträgt das Kurs-Gewinn-Verhältnis zwölf, was mir moderat erscheint.

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