Drama um Bayer: Aktie stürzt ab

Bayer-Logo am Stammsitz in Leverkusen (Pressefoto Bayer).
Bayer-Logo am Stammsitz in Leverkusen (Pressefoto Bayer). Nachdem der Pharma- und Chemieriese die Fühler nach dem Saatgutunternehmen Monsanto ausgestreckt hat, hat sich der Kursrutsch verschärft. Allmählich wird die Bayer-Aktie für Value-Jäger interessant.

Bayer-Chef Werner Baumann möchte den amerikanischen Saatgutriesen Monsanto schlucken. Doch machen ihm seine eigenen Aktionäre einen Strich durch die Rechnung, wie es scheint. Die Bayer-Aktie bricht dramatisch ein. Fast täglich markiert der DAX-Titel ein neues 12-Monats-Tief.

Innerhalb einer Woche sind Kursverluste von mehr als zehn Prozent Usus in Leverkusen geworden. Baumann hat einen Scherbenhaufen hinterlassen. Erstaunlich ist: Vor ganzen drei Wochen kam er auf den Vorstandssessel. Und schon kommt er auf die Idee den Riesendeal zu machen. Die Anleger trauen dem Braten nicht.

62 Milliarden Dollar für den US-Rivalen sind ein großer Brocken. Es wäre der größte Deal eines deutschen Unternehmens. Ob die Kartellbehörden grünes Licht geben, ist fraglich, denn die Marktmacht wäre enorm.

Trotz aller Bedenken ist eines anzumerken: Egal, was passieren wird, die Bayer-Aktie wird fundamental immer günstiger. Ob es sich bald um ein Value-Papier handelt? Darüber können wir alle gewiss streiten. Es ist Ansichtssache. Beide Seiten haben gute Argumente.

Grundsätzlich rate ich Ihnen zu versuchen, ein Optimist zu sein. Studien zeigen, dass Optimisten erfolgreicher sind. Hier hat ein Team einen interessanten Versuch mit einem Basketball unternommen. Das Resultat ist erstaunlich. Wer an sich glaubt, macht mehr Treffer:

Ich finde, wir Menschen werden jeden Tag mit zu vielen negativen Nachrichten überschüttet. Es ist der reinste Horror. Es baut die Menschen nicht auf, sondern belastet sie nur.

Im Falle Bayer bin ich nach dem Kursdrama ein Optimist geworden. Allerdings gilt das nur für Anleger mit viel Geduld.

Allein schon, dass die Bayer-Insider jetzt alle für Millionensummen Aktien ins Privatdepot kaufen, spricht für sich. Blicken Sie aufs laufende Jahr: Das Gewinn-Vielfache rangiert bei circa 12, die Dividendenrendite erreicht 3,1 Prozent.

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43 Kommentare
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8 Jahre zuvor

Moin!

Der Herr Baumann hat auf alle Fälle schon mal seinen Schnitt gemacht. Er hatte Ende 2013 9.200 Bayer zu knapp 103 Euro verkauft. Für fast exakt diese Summe konnte er nun 11.000 Aktien zurück kaufen, also 1.800 Aktien mehr, die sich bei einer Kurserholung verteuern können. Gelungenes Market Timing. ;-)

Schönen Tag

MS

Rainer Zufall (ex T de Biehl)
8 Jahre zuvor

Hallo Tim,

danke für diesen Beitrag zum aktuellen Thema, das mich beschäftigt.

Ich denke auch daran, nochmal bei Bayer nachzukaufen, habe aber bereits prozentual eine recht große Position. Ich habe bei 115 im Frühjahr damals recht günstig gekauft und dann nochmal bei 97. Mal sehen wies weitergeht.

Mich ärgert aber die Änderung der Ausrichtung, die schon sehr überraschend schien. Das ist das Problem bei Einzelinvestments, das kann wohl immer passieren. Gezeigt hat es mir, dass eine breite Streuung mit einem Etf durchaus Vorteile hat. Werde mich daher wieder verstärkt den Indexpapieren zuwenden. Von daher nehme ich aus dieser Entwicklung etwas für mich mit.

Alex
8 Jahre zuvor

Für mich kommt ein Kauf in Frage nur dann, wenn die Dividendenrendite bei der Aktie über 4 Prozent steigt. Die sollte weiter fallen…

Claus
8 Jahre zuvor

Bayer wäre für mich kein Kauf, es gibt wesentlich interessantere Werte.

Sollte die Übernahme von Monsanto zustande kommen, wovon ich nicht ausgehe, wird Bayer wohl eine Kapitalerhöhung anstreben. Dies könnte weiter auf den Kurs drücken.

 

Patently Absurd
8 Jahre zuvor

Bayer ist ein interessantes Thema.

Ich bin 2014 bei einem Kurz von 101 EUR komplett ausgestiegen und habe seitdem keine Bayer-Aktien mehr gekauft. Damals hatte ich notiert, dass mir das KGV mit 27 zu hoch war und ich mir nicht sicher war, ob die Wettbewerbsvorteile des Unternehmens (Patente, bekannter Name) ein solches KGV rechtfertigen. Es gab zu dieser Zeit auch viel günstigere Unternehmen.

Für mich wäre Bayer heute mit einem Kurs von 85 EUR auch kein Kauf, da die Sicherheitsmarge zu gering ist. Wenn ein Dummkopf als CEO eingesetzt wurde (hiervon kann man eventuell ausgehen), dann wird der Laden mit der geplanten Fusion schon erfolgreich gegen die Wand gefahren werden.

Mir ist die Daimler-Chrysler-Fusion unter Jürgen Schrempp in guter Erinnerung. History does not repeat itself but it does rhyme (Mark Twain).

Patently Absurd
8 Jahre zuvor

P.S: Für Privatanleger gibt es kleine Unternehmen mit viel besseren Wachstumsaussichten. Warum soll man ein großes Unternehmen mit einem KGV von 20 kaufen, wenn es zahlreiche kleine Unternehmen mit KGV (und mehr Potential zu Wachstum) von deutlich unter 10 gibt.

Das ergibt für mich keinen Sinn.

Anna
8 Jahre zuvor

Hätte ich jetzt Bayer-Aktien, hätte ich jetzt nichts anderes zu tun, als die schnellstens zu verkaufen! Ich glaube, hier holt sich Bayer nicht bloß ein blaues Auge.

Das Image von Monsanto ist nicht gerade “persilweiß”.  Die Kartellbehörden in D und USA haben auch noch was zu sagen. Den Preis finde ich überhöht. Der Baumann ist seit 1.3.d.J. Vorstandsvorsitzender, fährt der die Karre gegen die Wand (hab die gleichen Bedenken wie Patently Absurd, auch ich dachte an die Welt-AG von Schrempp), dann kriegt der noch einen goldenen Handschlag. Aber die Firma samt den Mitarbeitern haben dann größere Probleme.

Also: Groß, größer, am größten – kann auch nach hinten losgehen. Z.B. hätte der Chef der Dt. Bank nichts dagegen, die Postbank auch an die Chinesen zu verhökern. Postbankkunden müssen wahrscheinlich ein dickes Fell haben.

 

 

Mr. Braun
8 Jahre zuvor

Finde das Bayerthema auch interresant. Wahrscheinlich kaufe ich auch eine kleine Position.

@Tim, hab zufällig dein folgenden Artikel aus 2010 gelesen

“Ihr Depot: Behalten Sie den Überblick. Verzetteln Sie sich nicht”

Denkst du weiterhin, dass man max. 20 verschiedene Unternehmen kaufen sollte? Ich war früher auch der Meinung. Mittlerweile weiß ich nicht mal wieviel Beteiligungen ich im Depot hab.

 

Christoph
8 Jahre zuvor

Angeblich will Bayer sogar 132 USD pro Aktie bieten!

Mit dem Kauf, wäre Bayer die weltweite Nr 1 im Agrar Sektor. Im Prinzip kann das schon ein guter Kauf sein. Denn gerade bei Agrar muss sich viel tun.

Aber wer weiß ob der Kauf überhaupt klappt. Aber viel schlimmer finde ich, dass Bayer das wohl durch neue Aktien bezahlen will.

 

Slazenger
8 Jahre zuvor

ich denke mal wer Bayer im Depot hat sollte sie halten. Für einen Zukauf/Neukauf ist es jedoch noch zu früh , jedenfalls solange nicht klar ist wie viel Bayer am Ende bezahlen muss für die Übernahme und wie die Finanzierung etc. dann aussieht. Momentan sehe ich hier mehr Risiken (auch weil Monsanto einen extrem schlechten Ruf hat) als Chancen auch wenn die Bayer Aktie schon deutlich korrigiert hat!!!

Fabian S.
8 Jahre zuvor

Hallo Tim,

ich denke die Bayer Aktie sollte man erst bei einem richtigen Crash wie 2008/09 kaufen.

Rainer Zufall (ex T de Biehl)
8 Jahre zuvor

@ Fabian

Warum? Koennte man bei jeder Aktie sagen?!

@ Slazenger

Sehe ich auch so. Verkaufen will ich nicht. Ich mag Monsanto nicht. Vielleicht kommts aber gar nicht zu nem Zusammenschluss. Falls doch, dann werde ich weitersehen und kucken wie das gestaltet wird. Agrochemie passt eigentlich in ein langfristig ausgerichtetes Depot.

Fabian S.
8 Jahre zuvor

@ Rainer Zufall

Stimmt. Daher handhabe ich das in Zukunft auch so bei allen Aktien, die ich kaufen möchte. Allerdings muss erstmal irgendwann verkauft werden, da ich die tollen Unternehmen noch nicht habe!

Rainer Zufall (ex T de Biehl)
8 Jahre zuvor

@ Fabian:

Du möchtest starke Rücksetzer, crashs, usw. abwarten und vorwiegend oder vlt. sogar ausschließlich in diesen Fällen kaufen? Verstehe ich Dich richtig?

Oliver
8 Jahre zuvor

Normalerweise bin ich ja immer ein Fan von Einbrüchen bei sehr großen Unternehmen mit starken Marken. Aber hier habe ich wirklich Bauchgrummeln. Ein CEO, der neu ist, möchte ein Unternehmen, welches einen extrem schlechten Ruf hat, für sehr viel Geld kaufen. Das Gebaren von Monsanto zeigt, dass es bei einer eventuellen Übernahme nicht bei den 62 Mrd. $ bleiben wird. Ein sehr großes Wagnis. Was stehen an Chancen dahinter? Sicherlich große Marktmacht, selbst wenn die Behörden – und das werden sie aller Wahrscheinlichkeit – ziemlich viele Auflagen machen. Übernahmen sind immer damit begleitet, dass es bei dem zu übernehmenden Unternehmen zu Umsatzeinbrüchen kommt. Die muß man negativ mit in die Kaufsumme einberechnen. Positiv: Ein wichtiger Konkurrent weniger.

Wenn ich mir die Bewertung der Bayer-Aktie anschaue, dann ist die immer noch hoch. Gerade mit dem großen Wagnis einer möglichen Übernahme, die Bayer zu viel Geld kosten kann. Ich habe mich momentan entschieden, keine Aktien zu kaufen. Wenn man das Zockergen besitzt, wäre Monsanto wahrscheinlich interessanter, da der Vorstand natürlich versuchen wird, einen möglichst hohen Kaufpreis zu erzielen. Aber auch hier sind die Risiken nicht unerheblich.

 

Rainer Zufall (ex T de Biehl)
8 Jahre zuvor

@ Oliver

“Ein CEO, der neu ist, möchte
ein Unternehmen, welches einen extrem
schlechten Ruf hat, für sehr viel Geld kaufen.”

Mir gefällt diese Kombination auch überhaupt nicht. Es wäre mir lieber gewesen, wenn das nicht so wäre.

Verkaufen will ich wie gesagt nicht, nachgekauft wird wahrscheinlich nicht. Tendiere durch die ganze Geschichte wieder mehr zum Indexing, da schlägt etwas derartiges nicht so durch.

Finde es gut, dass das hier diskutiert wird.

der der hier gerne mitliest
8 Jahre zuvor

Ich will hier niemanden zu nahe treten, bei leibe nicht. Aber ich finds süß, wenn man auf den nächsten Crash “wartet”.

 

Unter Umständen kann der nächste Crash erst in 20 Jahren kommen, es soll ja Leute geben, die haben sich schon zu tode gewartet, vllt nicht gerade an der Börse, aber irgendwie passt es trotzdem.

Tobias F.
8 Jahre zuvor

Ich hatte 2009 nach dem Crash  nicht die cojones richtig einzusteigen und habe bis dieses Jahr im Februar gewartet…Jetzt bin ich mit ca 25% aktienquote dabei und werde immer weiter kaufen

 Somit kann ich gerne als Beispiel für deine These herhalten :)  @ddhgm

Rugier
8 Jahre zuvor

Denke das im Agrarsektor die alleinige Marktmacht nicht viel bringen wird, will er sein Zeugs noch teurer an die schon vom Staat subventionierten Bauern verkaufen, höhere Lebensmittelpreise können auch nicht der Sinn sein, da leidet die restliche Wirtschaft. Höchst wahrscheinlich wird sich spätestens hier wieder der Staat einmischen und feste Preise festlegen. Also Marktmacht bringt in einem Sektor den der Mensch zum Überleben braucht rein gar nichts, siehe Strom.

Mr.K
8 Jahre zuvor

Ziemlich negativ die Meinungen hier – aber auch fundiert?

Herr Baumann ist bereits seit 1988 im Unternehmen und ist ein Mann der Finanzen. Seit 2010 war er CFO von Bayer und wurde langfristig auf die Nachfolge vorbereitet. Das wissen wohl die wenigsten.

Und was hat Monsantos Reputation damit zu tun?  Tabak, Waffen, Alkohol, Fast Food, Zuckerbrause Hersteller etc. sind auch nicht gerade en vogue.

Der Name Monsanto soll vom Markt verschwinden. Bayer hat vor eine andere Unternehmenspolitik zu etablieren, wenn man den Worten Baumanns Glauben schenken darf. Ferner zielt man mittels der Vertriebskanäle von Monsanto auf einen neuen Markt ab, auf dem Bayer mit seinen Pflanzenschutzmitteln derzeit noch unterrepräsentiert ist.

Der Deal macht strategisch Sinn. Damit wird es nur noch 3 große Agrar Player im Markt geben. (ChemChina/Syngenta, Dow/Dupont und halt Bayer/Monsanto). Von denen wohl gemerkt noch keiner genehmigt wurde! BASF wird im Agrar Bereich das Nachsehen haben. Somit ist auch ein Vergleich mit Daimler Welt AG lächerlich!

Und wo wir gerade beim Thema Reputation sind – Bayer hat sich mit Lipobay nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Oder über die gemeinsame Produktion von Agent Organe gemeinsam mit Monsanto während des Vietnam Krieges.

Was mich an dem Deal persönlich stört ist die Verwässerung der Bayer Anteile, sowie der hohe Grad an Neuverschuldung, der nach dem Deal in den Büchern stehen wird.

Aber das stört ja auch niemanden beim AnheuserBusch/SABMiller Deal.

*Ich bin übrigens kein Aktionär von Bayer, würde aber nach Zustandekommen des Deals und erfolgter Kapitalerhöhung wohl ein Engagement in Erwägung ziehen.

StockMan
8 Jahre zuvor

Addieren wir mal – alles heute und in Euro – Bayer 70,84 /86,30/7,24/2,65 plus Monsanto-Bayer-Gebot 52,29/117,86/4,16/1,86 so ergibt sich BayerMonasanto mit einem rechnerischen Gesamtwert von 123,13 Mrd mit einem Gewinn 2017 von 7,8 Mrd, das bedeutet ein KGV von 15,8. Kein Schnäppchen aber auch nicht wirklich teuer.

Bei 1 Mrd. Bayer-Monasanto-Aktien ergibt sich ein rechnerischer Kurs von 123,13 bei 40 % Gewinnausschüttung eine Dividenrendite von  3,12 Euro = 2,5 %. Wäre auch ok.

Kommt die Fusion sind Monsanto Aktien die Wahl, scheitert die Fusion ist es Bayer.

Ich schätze die Wahrscheinlichkeit für ein Zustandkommen auf 1:1. Das heutige Risiko meine Chips auf die falsche Farbe zu setzten ist mir zu hoch.

Vermeide Verluste hat mal jemand gesagt.

Grüße vom
StockMan

Fabian S.
8 Jahre zuvor

@ Rainer Zufall

ja das verstehst du richtig.

Patently Absurd
8 Jahre zuvor

Wie Hendrik Leber sagt, die Zeit der Mega- Fusioniitis hat gerade erst angefangen. Mario Dragji sei Dank. Es wird noch Heulen und Zaehneknirschen geben.

Fabian S.
8 Jahre zuvor

Hallo Tim,

naja die letzten Crashs waren 2008 und 2001 und bezogen z.b. auf eine Coca Cola Aktie gab es Ende der 80er noch eine Krise als Buffett beispielsweise kaufte. Also selten war das zumindest die letzen Jahrzehnte nicht. Und sagt man icht immer, dass es jetzt erstmal zu einer Aktienblase kommen muss und es danach krachen muss?! Diese Zyklen sind doch üblich an der Börse?!

Felix
8 Jahre zuvor

Der Agrarsektor kombiniert mit grüner Biotechnologie (Gentechnik) ist bei weiter steigender Weltbevölkerung und schwindenden Anbauflächen (Bodenversiegelung) hochinteressant. Dass sich allerdings der dt. Apothekenlieferant Bayer diesen Brocken Monsanto einverleiben will, verwundert mich. Ich hätte auf BASF gehofft, die bereits einen starken Agrarchemiesektor haben.

Aber gut, das könnte trotzdem was werden; natürlich nicht in D, wo jeder dank grüner Gehirnwäsche Pickel kriegt, wenn der nur das Wort Gentechnik hört. Wir werden eher  eine hochsubventionierte Museumslandwirtschaft betreiben oder auf den Ackerflächen Energiepflanzen ansäen. International, besonders in den Schwellenländern ist aber für Agrarzulieferer viel drin. Nicht umsonst hält Buffett John Deer, einen der größten Landmaschinenhersteller. Das Pondon dazu wäre dann Bayer/Monsanto.

Ich bin dabei!

P.S.: Ich bin begeistert: Es wird über konkrete Aktien diskutiert!

 

Rainer Zufall (ex T de Biehl)
8 Jahre zuvor

@ Felix, wie oben schon geschrieben, denke ich wie Du, dass langfristig bei Agrochem die Story stimmt. Und bei Deere. Ich teile da deine Meinung und finde, dass das grundsätzlich in einem langfristig ausgerichteten Depot Sinn machen kann.

Ich mags ohnehin, wenn es eine “Story”, wie eine steigende Weltbevölkerung u.ä. gibt. Denn wenns mal nicht so gut läuft, kann man sich drauf besinnen und dran denken, dass in 20 Jahren bestimmt mehr gegessen wird. Deshalb mag ich neben Deere auch Unternehmen wie Fielmann, da ist die Story eben die alternde Gesellschaft.

Slazenger
8 Jahre zuvor

Irgendwie scheint der Markt nicht so recht an den Deal zu glauben, oder warum notiert Monsanto aktuell immer noch bei nur 110$ ?????

Patently Absurd
8 Jahre zuvor

@Rainer Zufall (ex T de Biehl):

Bei “Storyaktien” wäre ich sehr vorsichtig. Zumeist sind solche Aktien überbewertet. Es gibt Studien, die belegen, dass man mit “langweiligen” Aktien langfristig bessere Renditen erzielen kann. Der Grund ist, dass solche Aktien vom Markt übersehen werden, und der Gewinn liegt bekanntlich im Kaufpreis.

Peter Lynch war in seiner aktiven Zeit sehr erfolgreich mit der Auswahl von besonders langweiligen Aktien. Siehe hier:

http://zuu-online.com/archives/291

Noch besser ist, wenn sich zu der Langeweile noch eine gewisse Depression dazugesellt. Er dachte beispielsweise an Bestattungsunternehmen, die sehr hohe Gewinnmargen haben, weil sie örtliche Quasimonopole darstellen. Gesundheit wird im Moment gehypt, aber gestorben wird auch immer. Das gleiche gilt für Zigarettenhersteller – hier kommt die starke Kundenbindung hinzu.

 

Rainer Zufall (ex T de Biehl)
8 Jahre zuvor

@ Patently Absurd

Danke für den Hinweis, den Link schau ich mir an.

Story muss aber nicht unbedingt gleich Modethema sein. Bei Deere wuerde ich zum Beispiel nicht sagen, dass die gehypt sind. Trotzdem steht eine langfristige Story dahinter, die ich nachvollziehen kann.

Hinter villeroy, die zwar nicht billig aber auch nicht xtrem teuer zu sein scheinen sehe ich auch so eine Story. Komfort im Bad wird immer wichtiger, eine alternde Bevölkerung möchte da sicher auch nicht drauf verzichten, Stichwort barrierefrei.

fresenius, ok, die waren teuer, sind teuer und werden teuer bleiben. aber die Story ist so gut, da zahle ich gerne eine Prämie, und bekomme ein konstant gut laufende Geschichte.

Bestattungsunternehmen…interessantes Beispiel, und eine gute Story. Da habe ich noch nicht dran gedacht.

Im Grunde steckt ueberall eine Story drin, in der post genauso wie on Microsoft, die frage ist nur welche ich mir langfristig vorstellen kann.

Christoph
8 Jahre zuvor

Ich finde auch das wir deutschen immer denken, wir machen alles besser. Klar ist das Gen Zeugs erstmal ne schwierige Kiste. Aber kennt sich Otto Normal da wirklich aus?

ich sag nur Chlorhuhn. Wir sagen, dass geht doch nicht. Aber stopfen unsere wie bekloppt mit Antibiotika das Leben lang voll. In den USA viel weniger Antibiotika und am Ende Chlor. Da ist das doch nicht automaisch die schlechtere Lösung.

 

Offtropic: Wer hat denn hier alles 3M Im Depot? Finde es ist ein tolles Unternehmen. Sehr viele Bereiche, Öl, Industrie, Gesundheit usw usw. Dazu gute Dividende die seit zig Jahrzehnten gesteigert wird.

Und nur 50% werden dafür genutzt, also ist noch Luft nach oben.

 

 

StefanGE
8 Jahre zuvor

Hallo zusammen,

ich hatte vor dem Fusionsversuch bereits Bayer Aktien und habe nach dem Bekanntwerden fast zum tiefsten Kurs ganz bewusst nochmal nachgekauft.

Grundsätzlich bin ich für eine Fusion und finde es eine sehr löbliche Entscheidung von Bayer sich Monsanto einzuverleiben. Die kommen jetzt sehr günstig an Kapital und bauen damit DEN Agrarriesen der Welt auf. Vom Saatgut, über Dünger bis zum Pflanzenschutzmittel und Unkrautvernichter, alles in einer Hand. Evtl. wird man in ein paar Jahren dann sogar den Agrarteil ausgliedern, was für mich nochmals besser wäre.

Ich wollte damals ursprünglich Monsanto Aktien kaufen, aber meine Frau war aus ethischen Gründen dagegen… Für mich nicht nachvollziehbar und einfach irrational, da ich eher der “pecunia non olet” Typ. Ich hätte auch kein Problem z.B. Raytheon Aktien oder dergleichen zu halten.

Naja jedenfalls kaufte ich stattdessen wegen der starken Agrarsparte Bayer Aktien. Für mich nun eine Beteiligung an Monsanto über Umwege :-). Das hat meine Frau nur mit Augen rollen bedacht und ich kriege was ich von Anfang an wollte.

Patently Absurd
8 Jahre zuvor

@StefanGE

“ich kriege was ich von Anfang an wollte”.

Na super. Nur zu welchem Preis? Das wäre dann wohl anders billiger gewesen.

Slazenger
8 Jahre zuvor

@Christoph

ja deine Einschätzung zu 3M teile ich uneingeschränt, hab ich seit einigen Jährchen im Depot und auch einer meiner Lieblinge wie Johnson&Johnson oder Altria! Diese drei Aktien befinden sich bei mir im Ewigkeitsdepot, die werden nie mehr verkauft sondern vererbt und von den Dividenden werde ich irgendwann hoffentlich gut leben können!

Rainer Zufall
8 Jahre zuvor

Ja manchmal schon ärgerlich, dass man das vorher nicht gewusst hat. ;-)

StefanGE
8 Jahre zuvor

@Patently Absurd, so ist das eben, wenn man seine Frau fragt….

Frauen kosten halt Geld. ;-)

Claus
8 Jahre zuvor

@Christoph

habe 3M seit einigen Jahren mit bis jetzt über 100% Gewinn + Dividenden.

Sehr innovatives “Erfinder-Unternehmen” (nich nur Post-It-Zettelchen…).

Geplanter Verkauf: Nie

Nach stärkeren Kursrückgängen, wenn es sie denn mal gibt, kann man hier jederzeit zugreifen um einzusteigen oder aufzustocken.

Ewige Dauerläufer bei mir, alle sehr reichlich im Plus mit meist steigenden Dividenden (dieses Jahr bisher >6k):

Microsoft, Cisco, Intel, IBM, Exxon, Aflac, Scotiabank, Home Depot, Sysco, Coke, Johnson & Johnson, Procter & Gamble, General Mills, Heineken, Unilever, McDonalds, Yum, Phil. Morris, BAT, Nestle, H & M, Swed. Match, Walgreens, Becton Dickinson, Medtronic, Stryker, Novartis, Dentsply Sirona, Essilor, GE, Emerson El., BASF und einige mehr.

Felix
8 Jahre zuvor

@ Claus

Sieht aus wie das Aktienuniversum des Stuttgarter Aktienclubs (ich habe die auch im wesentlichen).

Delura
8 Jahre zuvor

@christoph

Offtropic: Wer hat denn hier alles 3M Im Depot?

Sind in 2017 dran, vorher muss ich noch Caterpillar, Coke, Praxair, Procter, Altria, AT&T und IBM vervollständigen…

Immer eins nach dem anderen :-)

Aber – sehr gutes Unternehmen!

 

Delura
8 Jahre zuvor

 

Fast vergessen (Kohlenstaub auf mein Haupt) – beste Grüsse an meinen SCHALKER Bruder – Leroy wird es richten bei der EM und macht die Bude im Endspiel :-)

Schönes Wochenende!

Slazenger
8 Jahre zuvor

@Delura

genau und dann bringt er so richtig Kohle wenn er auf die Insel geht oder noch besser zu Barca!
Der is leider nicht zu halten, hoffentlich krallen sich den die Bayern nicht!

Glück auf

Christoph
8 Jahre zuvor

: Wäre es dir lieber wenn er zu einem der Scheichsclub wie City oder PSG geht? So würde er der Buli erhalten bleiben..

 

@Delura: Genau aus diesem Grund kaufe ich per Sparplan. Sonst könnte ich nämlich manche Unternehmen erst in 10 Jahren kaufen..

Freelancer Sebastian
8 Jahre zuvor

Kluge Argumente. Auf beiden Seiten. Aber mir schon wieder zu kompliziert.

Ist Bayer schon für eine lange, lange Zeit ein ertragreiches Unternehmen in einer ertragreichen Branche? Ist es wahrscheinlich, dass Bayer auch in zehn, zwanzig Jahren noch gute Gewinne einfährt?

Ich denke ja.

Im aktuellen Preis stecken wohl auch schon alle genannten Bedenken.

Für mich eine attraktive Gelegenheit.

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