Die Superreichen erhöhen ihren Aktienanteil

Anleger, hört die Signale: Die reichsten Menschen der Welt investieren zunehmend ihr Geld an der Börse. Das hat der „World Wealth Report“ berichtet. Der Studie zufolge erhöhten die Superreichen bereits 2010 ihren Aktienanteil von 29 auf 33 Prozent. Bis zum Jahr 2012 gehen die Experten davon aus, dass die Aktienquote auf 38 Prozent steigt. Während die breite Masse gar nicht die Börse im Sinn hat, deckt sich die Oberschicht aggressiv an der Wall Street ein. Es wird wohl wie immer sein: Das Volk „entdeckt“ erst dann die Aktie, wenn es zu spät ist, nämlich auf einem abenteuerlichen Rekordstand des Dow-Jones-Indexes. Die „Boston Consulting Group“ berichtete, Nordamerikaner haben mit 44 Prozent den größten Anteil ihres Vermögens im Aktienmarkt gebunkert. Keine andere Nation hat mehr an der Börse. Also fast die Hälfte ihres Reichtums haben die Amis in Wertpapieren schlummern. 2009 waren es „erst“ 41 Prozent. Ein anderer Trend ist zu erkennen: Die Vermögenden streuen ihre Kohle mehr denn je rund um den Globus, um landesspezifische Risiken zu reduzieren. Die reichsten Familien haben fast ein Drittel ihrer Asche im Ausland investiert. Das hat das „The Institute for Private Investors“ in Umfragen ermittelt. Interessant sind solche Ergebnisse, weil die beobachteten Familien sehr einflussreich sind und die breite Masse mit einem Zeitverzug deren Strategie nachbildelt. In den 1980er Jahren begannen die Megareichen, Hedgefonds mit Geld zu überschütten, Jahrzehnte später entwickelte sich ein Massenphänomen.
Die amerikanische Oberschicht rechnet Umfragen zufolge damit, dass es noch recht lange dauern wird, bis sich die inländische und globale Wirtschaft sowie die US-Haushaltslage erheblich bessern wird. Kaum eine Überraschung ist, dass die Asiaten blitzschnell aufholen im Hinblick auf die Zahl der Superreichen. Ich lese recht viel über die Verhaltensweisen der Steinreichen. Mir fiel auf, dass die sich intensiv mit ihrer Kohle beschäftigen. Woher kommt das Geld? Wohin fließt es? Akribisch beobachten sie alles bis ins letzte Detail. Selbst Kleinstbeträge wecken ihre Aufmerksamkeit. Nicht selten erstellen Millionäre Listen für alle Geldeingänge und -ausgänge. Was die Reichen von den Armen meines Erachtens ferner unterscheidet, sind die ehrgeizigen Ziele, die sie sich stecken. New-York-Times-Autor Paul Sullivan stellte bei einem Treffen in einem Millionärsclub fest: Der Vermögenserhalt hat absolute Priorität. Die Elite achtet mit Argusaugen darauf, den Wohlstand abzusichern, selbst wenn das Versicherungsprämien kostet. Im Klartext: Enorme Risiken meiden sie wie der Teufel das Weihwasser. Sullivan zufolge haben die Millionäre den Reichtum entweder in einem beruflichen Umfeld erzielt, in dem ein extrem hohes Gehaltsniveau Usus ist oder sie haben eine Firma gegründet und diese mit fettem Gewinn verkauft.
Eines zeigt sich an den jüngsten Studien unisono deutlich: Die Reichen werden immer reicher, die Armen immer ärmer. Ständig finden die Vermögenden auch neue Schlupflöcher, um Steuern zu sparen. Knuffig fand ich die Geschichte der Wal-Mart-Erbin Alice Walton, die jetzt ein Kunst-Museum in Arkansas eröffnet, weil sie nicht mehr weiß, wohin mit ihren Schätzen. Seit 20 Jahren kauft die Tochter des Gründers des Supermarktimperiums wie verrückt begehrte Kunstwerke auf. Jetzt hat die Dame, deren Vermögen auf 21 Milliarden Dollar geschätzt wird, endlich mit dem Museum einen Trick entdeckt, wie sie mit ihrem Hobby auch noch ganz nebenbei Steuern sparen kann. „Jedem das Seine, mir das Meiste“ – das wird sich wohl die Milliardärin dabei denken. Sei`s drum! Was lernen wir aus all dem? Suchen Sie nach legalen Wegen zum Steuersparen, erhöhen Sie die Aktienquote und streuen Sie Teile Ihres Vermögens im Ausland (etwa über den Besitz ausländischer Aktiengesellschaften). Eine ausführliche Zusammenfassung zu den Trends unter den Megareichen finden Sie hier in der New York Times.

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