Die Rentenlücke zu schließen ist eine Herkulesaufgabe

Ich habe einen interessanten Artikel zur Rentenlücke in den USA gefunden. Der Bericht schildert einen Beispielfall. Dieser unterscheidet sich im Kern nicht von einem deutschen Rentner. In den USA wächst wenigstens die Bevölkerung, während die deutsche ja schrumpft. Insofern dürfte das amerikanische Rentenversicherungssystem, Social Security genannt, einen Tick besser dastehen, wenngleich es hier auch brennt. 20 Prozent des gesamten Washingtoner Staatsbudgets fließt schon heute in das staatliche Rentensystem. In nur zwei Jahrzehnten ist ein Drittel der US-Bevölkerung in Rente.
Nun zu dem Musterfall: Ein Paar, das 66 Jahre alt ist, verdient ein mittleres Einkommen und will nun in Rente gehen. Pro Jahr kam bislang ein Gehalt von 60.000 Dollar zusammen. Die Social Security zahlt jetzt 1.500 Dollar im Monat oder 18.000 Dollar im Jahr. Die Gattin erhält davon 50 Prozent, also zusätzlich 9.000 Dollar Rente im Jahr. Zusammen gibt’s demzufolge 27.000 Dollar. Verglichen mit dem vorherigen Einkommen von 60.000 Dollar jährlich, besteht also eine Lücke von 33.000 Dollar. Während des Arbeitslebens muss man demzufolge enorme Geldsummen zur Seite legen, um diese klassische Lücke schließen zu können. Angenommen Sie haben ein solides Aktiendepot aufgebaut. Ihre durchschnittliche Dividendenrendite im Portfolio beträgt 3,5 Prozent. Dann brauchen Sie klotzige 950.000 Dollar im Depot. Das ist ein Wahnsinnsbetrag! Mit einer solchen Summe könnten Sie demzufolge die Lücke mit Dividenden schließen. Ihren Kapitalstock müssten Sie mit dieser Strategie nicht einmal aufbrauchen. Sie könnten zusätzlich von Kurssteigerungen profitieren. Aber wer schafft es schon als Durchschnittsverdiener, eine Million Dollar zur Seite zu legen? Die wenigsten haben derart hohe Summen angespart. Angenommen das Rentensystem bricht zusammen und Sie wollen weiterhin die 60.000 Dollar verdienen. Dann bräuchten Sie 1,9 Millionen Dollar im Aktiendepot – bei der unterstellten Verzinsung von 3,5 Prozent (Dividendenrendite).
Auf dem Weg zur Rente kann natürlich ein mietfreies Wohnen hilfreich sein. Außerdem ist folgender Umstand von Vorteil: Normalerweise sinken ja die Ausgaben im Rentenalter. Sie brauchen nicht mehr unbedingt jedes Jahr einen neuen PC oder das neueste iPhone. Mit einem alten Auto begnügen sich ebenfalls viele Senioren. Selbst die Häuser oder Wohnungen müssen nicht mehr so groß sein, da die Kinder längst ausgezogen sind. Problematisch ist hingegen: Rentner haben zum Konsumieren mehr Zeit als die Arbeitstätigen. Die Crux ist: Wenn die Menschen eigentlich wie verrückt sparen sollten, nämlich in jungen Jahren, fällt es den meisten schwer. In den USA ist das Sparen ein riesiges Thema in den Medien geworden. Sie finden praktisch überall Spar-Tipps. Auf diesem Link habe ich 25 Arten der Geldverschwendung entdeckt, die es natürlich zu vermeiden gilt. Meine persönlichen Tipps mit Blick auf die Rente: Arbeiten Sie länger, gehen Sie nicht zu früh in Rente. Informieren Sie sich im Vorfeld, wie viel Asche Sie tatsächlich von der Rentenversicherung erhalten werden, bevor Sie sich entscheiden. Leben Sie gesund, das senkt die Gesundheitskosten im Alter. Vermeiden Sie unbedingt, Ihre Ersparnisse einfach aufzuzehren, wenn Sie in Rente gehen. Schnell sind Ihre Reserven weg und dann ist Schicht im Schacht!
Übrigens interviewte ich kürzlich Rob McEwen, den Gründer von des Bergbaugiganten Goldcorp. McEwen muss sich keine Sorgen ums Geld machen. Er hat soviel, dass er schon gar nicht mehr weiß, wohin mit dem Zaster. Einen Großteil seines Vermögens hat der Milliardär in physisches Gold angelegt. Einen weiteren Teil investiert er in kleine Minen- und Explorationsfirmen in Nord-, Zentral- und Südamerika. Der Edelmetall-Guru genießt fast schon den Ruf einer Legende, zumindest im Bergbau-Sektor. Am liebsten reißt der Kanadier in seinem Privatjet um die Erde. Ich habe ihn in den vergangenen Jahren schon öfter in New York auf diversen Konferenzen getroffen. Er ist super-nett, immer gut gelaunt. Als er Vorstandschef bei GoldCorp war, ordnete er eines Tages an, kein Gold mehr zu verkaufen. Er hortete seinerzeit das produzierte Edelmetall in einem Firmentresor. Er wettete auf einen rasanten Anstieg. Aus dieser Zeit stammt dieses Foto von ihm. McEwen glaubt, dass der Preis für das gelbe Metall von derzeit rund 1500 auf 5000 Dollar explodieren wird. Wenn das passiert, dann geht es der Weltwirtschaft wohl nicht mehr gut. Eigentlich wünsche ich mir einen solchen Goldpreis nicht. Das klingt geradezu beängstigend. Ich rechne damit, wenn dieses Schrecken-Szenario wirklich eintreten sollte, hätten wir eine Mega-Krise, hohe Arbeitslosigkeit, Chaos, Panik. Ich bin dagegen ein Optimist. Ich wünsche Ihnen ein frohes Osterfest. Erholen Sie sich, genießen Sie die Tage!

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