Die halbe Miete beim Aktienkauf ist der richtige Zeitpunkt. Selbst wenn Sie eine exzellente Aktie gefunden haben, können Sie diese zum falschen Zeitpunkt erwerben, sprich wenn der Kurs viel zu hoch notiert. Sehr schön kann man das Erfolgsrezept an dem außergewöhnlichen Erfolg von Warren Buffett sehen: Meist steigt er nach extremen Kursabstürzen ein. Als der Dow Jones unter 7.000 Punkte rutschte, da hatten wir so einen Moment. Das war Schnäppchenzeit! Aber nach wie vor sind wir beim Stand von 8.497 im Dow Jones auf einem recht günstigen Niveau.
Mir ist aufgefallen, dass viele Unternehmen ihre Aktienrückkaufprogramme eingestellt haben. In den zurückliegenden Jahren, als die Kurse von einem Hoch zum nächsten jagten, da warfen die Manager Milliardensummen aus dem Fenster, um ihre eigenen Aktien einzusammeln. Die Programme dienten wohl eher der indirekten Abzocke. Wie Sie wissen, schaffen sich Vorstände über Aktienoptionen zusätzliche Geldquellen. Je höher die Aktien bei der Einlösung der Option stehen, desto besser für den Vorstand. Ich habe das Gefühl, dass die Aktienrückkäufe nur gemacht wurden, um den Kurs für die Führungsspitze so hoch wie möglich zu halten, um dann bei den Optionen den Reibach zu machen.
Ich favorisiere daher Dividendenausschüttungen statt Aktienrückkaufprogramme. Die Rückkäufe machen nur dann Sinn, wenn eine Aktie in der Tat unterbewertet ist. Es wäre dann strategisch sinnvoll als Instrument einzusetzen, wenn eine Übernahmeofferte vorliegt, die 30 Prozent über dem aktuellen Kurs liegt.
Unternehmen verfügen über unterschiedliche Möglichkeiten, was sie mit dem verdienten Geld tun können. Sie können Schulden tilgen oder Akquisitionen tätigen. Sie können ferner das Geld in die eigene Firma reinvestieren (etwa in Maschinen). Außerdem können sie Dividenden ausschütten beziehungsweise Aktienrückkäufe tätigen.