Die chinesische Regierung investiert schrittweise in US-Aktien. Erstmals hat das gelbe Riesenreich eine offizielle SEC-Meldung über seine Anteilsbesitze abgegeben. Die Chinesen parken bislang einen Großteil ihres Auslandsvermögens in US-Staatsanleihen. Das macht keinen Sinn mehr. Sie werfen nur mickrige Zinsen ab. Und kommt die große Inflation, dann sind die Spargroschen der Chinesen bald nichts mehr wert. Also folgt nun die Umschichtung in Aktien. Die offizielle Investmentfirma „China Investment Corp“ verwaltet rund 300 Milliarden Dollar in Aktien. Davon sind rund zehn Milliarden in US-Titel investiert. Darunter sind etwa die Wackel-Versicherung AIG, Apple und News Corp, der Medienkonzern von Rupert Murdoch.
Zudem hält die Rote Republik Anteile an der Citigroup mit einem Wert von 30 Millionen, an VISA mit einem Wert von 333 Millionen und an der Bank of America mit 19 Millionen Dollar. Das größte Investment: 1,7 Milliarden Dollar stecken in Morgan Stanley.
Im Jahr 20007, als sich die Börsen weltweit im Höhenflug befanden, kauften sich die Chinesen zudem in die New Yorker Beteiligungsfirma Blackstone von Private-Equity-König Stephen Schwarzman ein. Sie zahlten drei Milliarden Dollar. Seither fiel der Wert von Blackstone erheblich. Freilich sind die Aktieninvestments der Chinesen noch sehr klein. Mehr als 2 Billionen Dollar hat das aufstrebende Land in amerikanischen Staatsanleihen gebunkert. Da ist noch jede Menge Luft, um in Aktien umzuschichten. Zugegeben, das ein oder andere Investment wurde viel zu teuer erworben. Doch haben die Asiaten schnell gelernt. Als die Wall Street von einem Tief zum nächsten fiel, griffen sie beherzt zu. Ich bin erstaunt, da sind wirklich ein paar gute Deals darunter. Mehr dazu finden Sie in der New York Times und im Wall Street Journal vom Dienstag.