Buffetts Rückzug: Berkshire-Aktie kommt ins Schlingern

Die Berkshire-Aktie hat ihre Kursgewinne dieses Jahr fast wieder alle verloren. Seit Januar steht die Aktie nur noch 4% im Plus. Erstens liegt das am angekündigten Rückzug von Warren Buffett, der zum Jahresende als CEO zurücktritt und die Geschäfte an Greg Abel übergeben will. Zweitens geht die Kursschwäche auf das schwache operative Ergebnis im ersten Quartal zurück, das um 14% auf 9,64 Milliarden Euro gesunken ist. Eine wichtige Rolle in der Zahl spielt das Eisenbahn- und Versicherungsgeschäft des Konglomerats.

Viele Follower haben mich gefragt, ob die Kursschwäche bei Berkshire vielleicht eine Nachkaufchance ist. Mit 1,56 ist das Buchwert-Multiple kein Schnäppchen. Die Aktie wird nach wie vor recht üppig bewertet. Buffett hat in der Vergangenheit vom Aktienrückkaufprogramm beim 1,1- bis 1,2-fachen des Buchwerts Gebrauch gemacht. Bis dies also der Fall wäre, müsste die Aktie weiter Federn lassen. Kurzum, Berkshire ist selbst nach der aktuellen Korrektur kein Schnäppchen. Ich behalte natürlich meine Berkshire-B-Aktien. Aber aufstocken werde ich die Position vorerst nicht.

Das sind spannende Familiendynastien aus Deutschland

In Deutschland gibt es auch einige Familienunternehmen, die langfristig wie Berkshire ausgerichtet sind, die du dir eventuell anschauen kannst. Dazu gehören BMW, Conti, Ceconomy, Henkel, Heidelberg Materials oder der Pharma- und Chemiekonzern Merck. Natürlich kannst du diese deutschen Konzerne nicht mit Berkshire eins zu eins vergleichen. Dennoch haben sie alle eine Familie mit viel Geduld als Großaktionär.

Ich besitze zum Beispiel ein kleines Aktienpaket am Elektronikmarkt Ceconomy (Media Markt, Saturn), der lange Zeit in der Krise steckte, sich aber zunehmend erholt. Besonders beeindruckend ist indes die Rallye des Baustoffkonzerns Heidelberg Materials. Die Heidelberger fädeln Übernahmen weltweit ein und bauen ihr Ergebnis sukzessive aus. Angesichts der vielerorts kaputten Infrastruktur (Straßen, Brücken, Häfen, Tunnel) ist das kein Wunder. Hinzu kommen die Bevölkerungszuwächse und der Wohlstandsgewinn. Die Aussichten sind folglich langfristig ganz gut.

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10 Kommentare
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Thorsten
9 Stunden zuvor

Ein Gelegenheit ergibt sich vielleicht bei der nächsten Korrektur.

  • Der FearandGreed-index ist bei 75.
  • Der gemittelte S&P 500 (alle Aktien gleicher Anteil am Index) läuft seit einer Weile abwärts, der S&P stieg weiter, Divergenz
  • es gab Ende letzter Woche ein auffälligeres Verkaufsvolumen

5 % Kurskorrektur wären gesund.

Es kann trotzdem noch eine Weile nach oben gehen, sehen wir ob das Timing stimmt….

Ich habe heute einen Put auf den S&P 500 gekauft, nur eine Prise, quasi egal. Mein Aktienanteil ist nur noch 6%, Gold 30%, der Rest in Geld-ETFs. Versteht mich nicht falsch, ich bin nicht pessimistisch, ich brauche das Geld, ich alter Sack.

Ich warte darauf erneut zuzuschlagen.

Gurki
9 Stunden zuvor
Reply to  Thorsten

Und? Wie viel Rendite hast mit dieser Strategie im Laufe deiner Jahre liegengelassen? Ich nehme an, einiges an Rendite :)

Thorsten
9 Stunden zuvor
Reply to  Gurki

Hier geht es vorwiegend um Vermögenserhalt und Volatilitätsvermeidung, nicht um Renditejagd, brauche ich nicht mehr. Mir reichen 10% pro Jahr, habe ich dieses Jahr schon.

-M
8 Stunden zuvor
Reply to  Thorsten

„Mir reichen 10% pro Jahr“ als alter Börsianer, ist schon harter Tobak und spricht tatsächlich für das absolute top im Markt :-P

Thorsten
8 Stunden zuvor
Reply to  -M

8% bis 12% sind in den Indizes im Mittel möglich und für mich Richtwert.

-M
7 Stunden zuvor
Reply to  Thorsten

Also 100% Aktienquote!

Beißt sich komplett mit Kapitalerhalt und Volavermeidung.

Wenn du das als Ziel hast, dann kannst vlt über 60/40 Aktien/Anleihen oder sogar 40/60 nachdenken und da sind 10% eine utopische Annahme.

Renditedreieck ist dir alter Hase natürlich ein Begriff und da verwundern solche Aussagen sehr.

Bruno
8 Stunden zuvor
Reply to  Thorsten

Ja das Problem ist, hättest Du mehr Rendite gemacht die letzten Dekaden, bräuchtest du jetzt vielleicht nur 3% (und das hat man schon fast nur aus Dividenden) anstatt 10% pro Jahr, wenn man 10% Rendite BRAUCHT pro Jahr ist es hart, ein enormer Druck, ständig Angst etwas zu verlieren und man muss laufend spekulieren und das hat wenig mit Freiheit zu tun. Aber vielleicht habe ich das auch nur falsch verstanden.

Ich dachte du lebst primär von Immobilien?

Thorsten
8 Stunden zuvor
Reply to  Bruno

„Braucht“ ? „Ständige Angst“ „Spekulieren“ ? Keine Ahnung, kann ich nichts mit anfangen. Ich glaube Vermögensverwalter haben diese Angst eher nicht, und wir Börsianer tun gut daran es ihnen nachzutun.
Gekauft habe ich gerade : Hannover Rück, Allianz. Diese Katzen sind muksch, aber werden vielleicht bald weiter steigen, vielleicht gerade wenn es woanders wieder rappelt.

Bruno
7 Stunden zuvor
Reply to  Thorsten

deine Worte aber vielleicht habe ich auch die Bedeutung nicht richtig verstanden „ich brauche das Geld“.

Thorsten
6 Stunden zuvor
Reply to  Bruno

Das ist aus einem Kinofilm, deswegen kursiv. :)

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