Barack Obama: Wann verfliegt die Anfangseuphorie?

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Barack Obama hat in seinen ersten Tagen als 44. Präsident schon einige Zeichen gesetzt. Gleichwohl hat er nun die Bevölkerung vor allzu großen Erwartungen gewarnt. In der Tat kann der mächtigste Mann der Welt die Probleme nicht über Nacht wegzaubern. Seine massiven Investitionen in Straßen, Brücken, Schulen und Breitbandkabel zahlen sich erst in einigen Jahren aus. Auch seine Investitionen in grüne Technologien machen sich allenfalls erst 2010 oder 2011 bemerkbar. Gerne verweist er im Zusammenhang mit der Solartechnik auf Deutschland.
Ungebrochen ist jedoch seine Anhängerschaft. Bei seiner Vereidigung verfolgten laut Nielsen 37,8 Millionen Menschen das Prozedere in Washington am TV-Bildschirm. Die Einschaltquote war nur bei Reagan 1981 mit 41,2 Millionen höher. Doch klickten diesmal Millionen ins Internet, diese Zuschauer gingen nicht in die Nielsen-Statistik mit ein. Allein Time Warners CNN.com-Website zählte 1,3 Millionen Video-Abrufe. MSNBC.com hatte mehr als eine Million Abrufe. Und der Internettechnologiekonzern Akamai berichtete dem Wall Street Journal, dass allein gegen 12:15 Uhr am 22. Januar 6,2 Millionen Videos über das Netzwerk angesehen wurden. Insofern schlägt Obama alle Rekorde.
Die extrem hohe Schuldenaufnahme scheint derzeit kaum unumgänglich zu sein. Doch wird die Rechnung teuer. Wir werden eine galoppierende Inflation sehen. Und der Dollar kann massiv an Wert verlieren. Was passiert, wenn die Gläubiger in China all ihre Dollarnoten auf den Markt werfen? Das sehen wir in England derzeit. Das Pfund befindet sich auf einem Rekordtief. Auch dort hat die Notenbank den Leitzins radikal gesenkt – ähnlich wie in den USA. Ebenfalls ist in England das Finanzsystem zusammengebrochen. Der Staat musste mit Milliarden den maroden Häusern unter die Arme greifen und für Vertrauen sorgen. Wissen Sie warum sich der Euro in der Krise bislang gut gehalten hat? Nun, die Zentralbank hält die Zinszügel trotz der Krise stramm in den Händen. Eine Senkung der Leitzinsen auf Null Prozent, wie in den USA geschehen, kann ich mir bei der EZB nicht vorstellen. Sie wird unsere Währung nicht um jeden Preis opfern. So bleibt der Euro stark. Es ist ein Dilemma. Einen Königsweg aus dieser Krise gibt es nicht. Eines ist klar: Es wird schmerzhaft, welchen Weg auch immer man geht.

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