Die Vogelgrippe hat zu einer Eierknappheit und Rekordpreisen geführt. Eine 12er Packung kostet im Supermarkt schon mal 12 bis 15 Dollar. In New Yorker Supermärkten ist zudem der Kauf von Eier-Boxen limitiert. Du kannst in vielen Filialen nur maximal 2 Dutzend Eier kaufen. Fertig – mehr geht nicht pro Einkauf.
Der Ausbruch der Vogelgrippe, der 2022 begann, reduzierte die Zahl der Legehennen drastisch. Es gibt zumindest einen Gewinner des Mangels: Es ist der größte Eierproduzenten des Landes, Cal-Maine Foods. Die Farm beherrscht etwa ein Fünftel des Eiermarktes. Und beliefert Walmart, Costco und andere große Einzelhändler. Der Umsatz im Quartal, das Ende November endete, stieg von 523 auf 955 Millionen Dollar, ein Plus von 82%. Der Anstieg geht hauptsächlich auf den höheren durchschnittlichen Nettoverkaufspreis für Eier zurück.
Der Überschuss stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um über 500% auf 219 Millionen Dollar. Nicht nur stiegen die erzielbaren Preise für die Eier, sondern gleichzeitig entlasteten die niedrigeren Futterkosten und die Übernahme anderer Unternehmen. Und seit das Unternehmen seinen Quartalsabschluss veröffentlicht hat, sind die Preise sogar noch weiter gestiegen.
Cal Maine kauft seit 3 Dekaden Konkurrenten auf
Die Eierbranche wird immer übersichtlicher nach etlichen Fusionen in den letzten drei Jahrzehnten. Cal-Maine hat seit 1989 mehr als zwei Dutzend Unternehmen gekauft. Am 3. Februar gab der Vorstand erneut einen Deal bekannt. Dieses Mal schluckte er Deal-Rite Feeds. Mit dabei sind zwei Futtermühlen, Lagereinrichtungen, verwertbares Getreide, Fahrzeuge, zugehörige Ausrüstung und ein Futtermitteleinzelhandelsgeschäft mit Sitz in Statesville und Union Grove, North Carolina.
CEO Sherman Miller sagte zum Deal: „Wir freuen uns über die Möglichkeit, diese Futtermühlen und Betriebe zu erwerben, die strategisch günstig in unmittelbarer Nähe unserer Schalenei-Produktionsanlagen in North Carolina liegen. Während wir die Auftragsproduktion in diesem Bereich weiter ausbauen, suchen wir auch nach Möglichkeiten, unsere Produktionskosten effektiv zu verwalten und die Effizienz zu steigern. Futter ist ein primärer Kostenfaktor bei der Produktion von Schaleneiern, und die Qualität und Zusammensetzung des Futters sind entscheidende Faktoren im Zusammenhang mit der Gesundheit unserer Hühner und dem Nährwert von Schaleneiern. Durch die Hinzufügung dieser Futtermühlen in North Carolina können wir Futtermittel zu geringeren Kosten herstellen, produzieren und liefern, da die Anfahrt zu den jeweiligen Farmen kürzer ist. Wir bleiben unserer Mission treu, der effizienteste und nachhaltigste Produzent von frischen Schaleneiern und Eierprodukten zu sein. Und wir werden nach zusätzlichen Möglichkeiten suchen, um unsere Wachstumsstrategie weiter zu unterstützen.“ Also der Kaufrausch geht weiter.
50% des Eiermarktes kontrollieren eine Handvoll Betriebe in den USA
Cal-Maine Foods Kerngeschäft wird bleiben, wie es ist: eben frische Schaleneier zu produzieren. Darunter konventionelle, käfigfreie, biologische, braune, Freiland-, Weide- und ernährungsphysiologisch angereicherte Eier. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Ridgeland, Mississippi, ist der größte Produzent und Vertreiber von frischen Schaleneiern im Land. Daneben gibt es vier weitere große Produzenten. Sie und Cal-Maine haben ungefähr die Hälfte des Eiermarktes in den Vereinigten Staaten unter ihren Fittichen. Die anderen großen Konkurrenten sind in Privatbesitz: Der zweitgrößte der Gruppe, Rose Acre Farms, betreibt 17 Anlagen in sieben Bundesstaaten im Süden und Mittleren Westen. Ein anderer Massenproduzent, Daybreak Foods, beliefert McDonald’s mit Eiern. Hillandale Farms aus Pennsylvania verkauft sie in Supermärkten unter seinem eigenen Namen und als Eigenmarke.
Ein Nischenanbieter, der nur Bioeier von freilaufenden Hühnern vermarktet, ist Vital Farms, diese Aktie läuft auch extrem gut. Innerhalb von 3 Jahren hat sich der Umsatz mehr als verdoppelt. Vital ist also ein heißer Wachstumswert, der ziemlich heiß aussieht, wobei die Bewertung üppig ist.
Wenn Cal-Maine die Zahlen für das laufende Quartal meldet, bin ich gespannt. Denn der größte Eierpreisanstieg ist noch nicht in den letzten Zahlen enthalten. Es dürfte also weiter im Gewinn aufwärts gehen, mal sehen, was passiert. Aber der politische Druck ist enorm. Ich habe die Cal-Maine-Aktie in meinem Depot. Und bin gespannt, wie es weiter geht.
Die Gründerfamilie will vermutlich ihre Aktien versilbern
Die Gründerfamilie Adams besitzt 12% der Cal-Maine-Aktien, sie scheint ihr Paket verkaufen zu wollen. Der Vorstand hat nämlich ein neues Aktienrückkaufprogramm von 500 Millionen Dollar beschlossen, um mögliche Aktien der Familie übernehmen zu können. Ich bleibe investiert.
Die Vogelgrippe hat in 3 Jahren 162 Millionen Vögel infiziert bzw. getötet, wodurch die Zahl der Legehennen massiv zurückgegangen ist. Cal-Maine hat in den letzten zwei Jahren Ausbrüche auf zwei seiner Farmen gemeldet, die zum Verlust von 2,6 Millionen Hühnern und Junghennen geführt haben.
Die Verbraucher sind sauer und verunsichert. Sie stehen in ihren Supermärkten zuweilen vor leeren Regalen. Die Preise sind mancherorts auf 15 Dollar für ein Dutzend Eier gestiegen. Es kam schon zu Hamsterkäufen. So manchem Politiker ist die Konzentration der Eierproduktion ein Dorn im Auge. In Washington wird von Abgeordneten schon gefordert, dass Bundesaufsichtsbehörden die Branche unter die Lupe nehmen sollen. Die Trump-Regierung wird vermutlich nicht gegen die großen börsennotierten Konzerne vorgehen. Obgleich Präsident Donald Trump versprochen hat, gegen die Inflation etwas tun zu wollen. Es sind spannende Zeiten. Ich mache weiter „Buy and Hold.“ Fazit: Ich finde die Cal-Maine- und Vital-Farms-Aktien attraktiv.
Ei, Ei, Ei
(Sorry, aber das hat jetzt mal sein müssen.)