Achten Sie auf den Free Cash Flow

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Für das Neue Jahr möchte ich Ihnen einen wichtigen Rat mit auf den Weg geben. Achten Sie auf den Cash Flow bei der Wahl Ihrer Aktien. Institutionelle Investoren nehmen insbesondere den Free Cash Flow, also den freien Kapitalfluss, unter die Lupe. Definition: Es handelt sich um den frei verfügbaren Geldbetrag nach Abzug aller Kosten für den laufenden Geschäftsbetrieb – etwa für den Lagerbestand oder den Kauf von Vermögensgegenständen. Die Formel lautet wie folgt: Free Cash Flow = Nettogewinn + Abschreibungen – Änderungen im Umlaufvermögen(Lager) – Kapitalaufwendugen (Grundstück, Fabrik). Schauen Sie in das Controlling-Portal.de, dort können Sie eine andere Methode sehen, wie sie ganz einfach den Free Cash Flow aus der Kapitalflussrechnung entnehmen können.
Das Management kann über den Free Cash Flow frei verfügen, das Geld ist nicht für den Geschäftsbetrieb nötig, daher frei. Für Warren Buffett ist dieser Wert einer der wichtigsten Kenngrößen. Auch Heuschrecken fokussieren sich auf den Free Cash Flow. Sie mögen Firmen mit hohen Geldrückflüssen. Dann können sie ihre Akquisitionen mit einem Kredit finanzieren. Den Kredit zahlen sie über die hohen Geldrückflüsse ihres Zukaufs zurück.
Der Free Cash Flow ist eine aussagekräftige Erfolgszahl eines Unternehmens. Börsenmagazine und Zeitungen greifen jedoch in erster Linie auf den Nettogewinn in ihrer Berichterstattung zurück. Dabei hat der Gewinn wenig Aussagekraft. Er lässt sich manipulieren. So können Firmen ihren Lagerbestand aufblasen und dadurch den Gewinn künstlich aufblähen. Ferner gibt es bei der Abschreibung von Vermögensgegenständen viel Spielraum. Flugzeuge werden etwa zehn oder 15 Jahre lang abgeschrieben, können aber über 30 Jahre lang genutzt werden. Fabriken können 30 Jahre lang abgeschrieben werden. Es kann aber sein, dass eine neue Solarfabrik beispielsweise schon im Jahr der Fertigstellung nicht mehr dem neuesten Stand der Technik entspricht und insofern gleich komplett abgeschrieben werden müsste. Wer macht das schon? Alles in allem sehen Sie, dass Finanzvorstände erheblichen Gestaltungsspielraum haben. Dadurch entspricht auch das Eigenkapital beziehungsweise der Buchwert oftmals nicht dem wahren Wert eines Unternehmens. So viele subjektive Annahmen unterliegen diesen Zahlen.
Insofern sollten Sie nicht nur auf Kennziffern wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis oder den Kurs-Buchwert setzen. Wichtig am Free Cash Flow ist, dass er im Grunde den Aktionären zufließt. Mit dem Free Cash Flow können Manager nämlich folgendes tun: Dividenden zahlen, Aktien zurückkaufen, Schulden reduzieren oder Akquisitionen finanzieren. Traditionell schütten Öl- oder Hotelkonzerne einen hohen Anteil ihres Geldzuflusses in Form von Dividenden aus. Zudem können die Vorstände auch die freien Mittel in die Forschung und Entwicklung investieren. Apple-Chef Steve Jobs gab erhebliche Summen für neue Produkte aus. Seine aggressiven internen Investitionen zahlten sich aus. Apples Umsatz explodierte. Oftmals geht das freilich schief. Auch Akquisitionen rechnen sich in den seltensten Fällen. Insofern sollten Sie auf attraktive Dividendenzahler und Aktienrückkäufer setzen. Ich bevorzuge Firmen mit schönen Dividenden, die seit Jahrzehnten fließen und steigen. Zu meinen Favoriten zählen etwa Chevron, Exxon Mobil, H.J. Heinz, Nestlé, Procter & Gamble, General Mills oder Wal Mart.

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