In meinem letzten Artikel befand sich mein Depot noch 13 Prozent im Minus. Vor allem die Verunsicherungen durch Trumps Strafzölle belasteten die Aktienmärkte. Einige Schwergewichte in meinem Depot sind im Zuge dessen eingeknickt und haben teilweise zwischenzeitlich mehr als die Hälfte ihres Börsenwerts verloren.
Die größten Verlierer waren Technologieaktien wie Vertiv, Tesla, Broadcom und Nvidia. Ich ließ mich von den Turbulenzen nicht beirren und nutzte einige Chancen, um nachzukaufen. Unter anderem habe ich zwei Verliereraktien verkauft und dafür zwei neue Werte erworben (dazu später mehr).
Dieser Blogbeitrag ist von Nikos Deiters, der ein Duales Studium bei Boerse.de in Rosenheim macht.
Mein Depot steht auf Allzeithoch – jeder Crash ist ein Geschenk
Drei Monate nach dem bisherigen Jahrestief notieren die meisten Aktien wieder deutlich höher, teilweise sogar doppelt so hoch. Mein Depot steht nun wieder auf einem Allzeithoch und liegt seit Januar knapp fünf Prozent im Plus. Der Crash war für mich ein Geschenk!
Die folgenden Aktien haben sich seit dem Tief am 7. April am besten entwickelt und tragen maßgeblich zu meiner starken Depot-Performance in den letzten Monaten bei:
- Comfort Systems (+132%): Der Spezialist für Gebäudetechnik hat in den ersten Monaten in 2025 stark korrigiert. Seit Anfang April steigt der Kurs jedoch steil an. Nach der Vorlage beeindruckender Quartalszahlen für das zweite Quartal schoss die Aktie kürzlich um 22 Prozent nach oben und steht jetzt auf Allzeithoch. Die Aktie notiert nun satte 132 Prozent über dem Tief und ist in diesem Zeitraum mein bester Wert im Depot. Leider konnte ich nicht nachkaufen, da mir nicht mehr ausreichend Kapital zur Verfügung stand.
- Vertiv Holdings (+131%): Während die Vertiv-Aktie im April noch zu den größten Verlierern gehörte und seit dem Allzeithoch zwischenzeitlich mehr als 60 Prozent an Wert verloren hatte, gehört sie nun zu den größten Gewinnern. Der Spezialist im Bereich kritische digitale Infrastruktur für Rechenzentren und Kommunikationsnetze schraubte seinen Börsenwert seit dem April-Tief um 121 Prozent nach oben. Damit ist die Vertiv-Aktie in diesem Zeitraum mein zweitbester Depotwert. Anfang April hatte ich die Aktie noch bei 52 Euro nachgekauft, und nun steht sie 125 Prozent höher bei 117 Euro. Das Allzeithoch von Anfang des Jahres liegt noch 16 Prozent entfernt.
- Broadcom (+100%): Der Halbleiterriese konnte seit seinem Apriltief (nun auch in Euro) ein neues Allzeithoch bei 288,28 Dollar erzielen. Damit hat Broadcom ein starkes Comeback hingelegt, und ich habe die tieferen Kurse zum Kauf genutzt. Im April habe ich für unter 120 Euro nachgekauft und meinen Einsatz damit verdoppelt. Insgesamt stehe ich 415 Prozent im Plus. Broadcom ist jetzt nach Nvidia und vor Apple die zweitgrößte Position in meinem Depot. Ich denke, dass wir hier in absehbarer Zukunft Kurse von 300 bis 350 Dollar sehen können. Aktuell kommt Broadcom auf eine Marktkapitalisierung von knapp 1,4 Billionen Dollar.
- Oracle (+100%): Der Softwarekonzern schraubte sich seit dem April-Tief um 100 Prozent nach oben – beeindruckend für ein solches Schwergewicht. Starke Quartalszahlen ließen die Aktie im Juni auf neue Höhen ausbrechen. Nun steht die Aktie bei knapp 245 Dollar, und die Marktkapitalisierung liegt mittlerweile bei rund 682 Milliarden Dollar. Ich habe im April bei Oracle noch einmal nachgelegt. Insgesamt stehe ich mit Oracle knapp 90 Prozent, seit dem Erstkauf sogar weit über 100% im Plus.
- Nvidia (+85%): Auch Nvidia, der Schlüsselspieler der KI-Revolution, hat Anfang 2025 ordentlich Federn gelassen. In der Spitze verlor der Halbleiterriese fast 40 Prozent an Wert. Doch auch Nvidia befindet sich seit Anfang April in einer starken Aufwärtsrallye und steht nun 83 Prozent höher. Sowohl in Dollar als auch in Euro hat die Aktie nun ein neues Allzeithoch markiert. Ich habe hier Anfang April bei 76 Euro nachgekauft. Die Aktie muss nur noch wenige Prozent steigen, dann bin ich hier insgesamt 1000 Prozent im Plus. Damit ist Nvidia die beste Aktie im Depot vor Palantir (+611 %). Nvidia erreichte vor kurzem als erstes Unternehmen eine Marktkapitalisierung von 4 Billionen Dollar. Aktuell bringt der Riese 4,2 Billionen Dollar auf die Börsenwaage und ist damit das wertvollste Unternehmen der Welt.





Im Nachhinein war der Trump-Crash ein Geschenk für mich. Ich konnte tiefer Top-Aktien einsammeln und bin mit diesen Nachkäufen schon gut im Plus, teilweise sogar über 100 Prozent.
Diese 2 Aktien habe ich neu gekauft – eine ist schon fast 100% im Plus
Meine Watchlist ist ellenlang. Es gibt so viele hochspannende Unternehmen. Und es ist oft schwer, sich aus dieser großen Auswahl für die eine oder andere Aktie zu entscheiden. Ich habe mir in den letzten Monaten einige Unternehmen genauer angeschaut und habe letztendlich zwei Aktien neu ins Depot sowie drei weitere neu in mein Sparplansortiment aufgenommen. Im Gegenzug habe ich mich von drei langjährigen Verliereraktien getrennt.
CME Group
Die CME-Group, Inc. ist die größte und vielseitigste Derivatebörse weltweit. Sie entstand aus der Fusion der Chicago Mercantile Exchange (CME), Chicago Board of Trade (CBOT), New York Mercantile Exchange (NYMEX) und Commodity Exchange (COMEX). Kerngeschäft sind Futures und Optionen auf Anlageklassen wie Zinsen, Aktienindizes, Devisen, Agrarprodukte, Energie, Metalle und Kryptowährungen (z. B. Bitcoin-Futures). Über die elektronische Handelsplattform CME Globex ermöglicht sie nahezu 24/7-Handel in über 150 Ländern. Zusätzlich gehören Marktdatendienste (Echtzeit- und historische Daten), Analysetools und Bildungsressourcen wie Kurse und Handelssimulatoren mit dazu.
Ihr Geschäftsmodell ist diversifiziert und profitiert von hohen Handelsvolumina, insbesondere in volatilen Marktphasen, da Absicherungsgeschäfte (Hedging) in Krisenzeiten zunehmen. Das Unternehmen wickelt zudem etwa 95 Prozent aller US-Futures ab, was die Robustheit des Geschäftsmodells unterstreicht. Ein weiterer Pluspunkt ist die starke Nettogewinnmarge von 57 Prozent (2024).

In diesem Jahr steht die CME-Aktie 20 Prozent im Plus und blieb auch von der Zollpanik unbeeinflusst. Zudem überzeugt CME durch eine großzügige Dividendenpolitik. Seit 21 Jahren wurde die Dividende nicht gesenkt, und seit 14 Jahren ist sie kontinuierlich gestiegen. In den vergangenen 10 Jahren hat CME die Dividende um 19,2 Prozent erhöht. Aktuell beträgt die Dividendenrendite rund 4 Prozent.
Ich habe KPS und General Mills verkauft und das Kapital in 3 Aktien verteilt
Im April habe ich mich entschieden, zum einen meine Depotleiche KPS aus dem Depot zu streichen. Die Aktie dümpelt schon seit über einem Jahr unter einem Euro. Ich habe einen Schlussstrich gezogen. Zum anderen habe ich meine Position bei General Mills aufgelöst. Die Aktie befindet sich schon seit Längerem in einem Abwärtstrend. Einzig wegen der hohen Dividende habe ich mit dem Verkauf gezögert.
Von dem freigewordenen Kapital habe ich unter anderem eine Position bei CME eröffnet, hier überzeugte mich vor allem das robuste Geschäftsmodell und die starke Dividende. Darüber hinaus habe ich vor der Dividendenausschüttung noch Allianz nachgekauft. Hier habe ich rund 70 Euro Dividende erhalten, was in diesem Jahr meine größte Summe ist.
Neben Allianz habe ich noch MicroStrategy nachgekauft. Die Aktie ist deutlich spekulativer als die anderen beiden Werte, besitzt aber auch das größte Potenzial. Das Unternehmen entschied sich im Jahr 2020, Bitcoin als Reserve in das Portfolio aufzunehmen, um sich vor der Geldentwertung zu schützen. Heute hält die Firma, die nun als Strategy firmiert, etwa 607.770 Bitcoins zu einem aktuellen Kurs von 122.000 Dollar. Die Firma gilt als Pionier eines neuen Finanzmodells, und die Aktie hat sich seit Beginn der Strategie mehr als verzehnfacht.
Natürlich ist das Risiko aufgrund der hohen Bitcoin-Abhängigkeit sehr hoch. Die Aussichten sind aber weitaus besser als bei den beiden Verkäufen.
Darüber hinaus habe ich Coinbase, Walmart und Alphabet in meinen Sparplan aufgenommen. Coinbase ist schon fast 50 Prozent im Plus.
Robinhood Markets – schon fast +100%
Robinhood Markets, meine zweite neue Aktie, hat sich von einem Broker zu einer umfassenden Finanzplattform mit Bankprodukten, Vermögensverwaltung und internationaler Expansion entwickelt. In den letzten zwei Jahren erweiterte Robinhood sein Angebot um Kryptowährungen, Bankprodukte wie die Robinhood Card und die Nachrichtenplattform Sherwood News.
Ein großer Wachstumstreiber ist auch das Abomodell ‚Robinhood Gold‘. Die Abonnentenzahl kletterte im Jahresvergleich um 89 Prozent auf rund 3,2 Millionen. Abonnenten profitieren hierbei unter anderem von niedrigeren Ordergebühren, einer aktuellen Verzinsung von 4 % (gegenüber 0,01 % für Nicht-Abonnenten), zahlreichen Analysetools und niedrigeren Marginzinsen. Das Abo ist vor allem für Trader mit teils hohen Cashbeständen lukrativ. Durch das Abomodell konnte Robinhood einen Lock-in-Effekt auslösen, da Kunden gebunden werden und ihre Transaktionen bevorzugt über die Plattform tätigen. In Europa ermöglicht das Gold-Abo nun den Handel mit tokenisierten US-Aktien und privaten Unternehmen wie OpenAI oder SpaceX. Dies soll laut CEO Vlad Tenev die Kundenbindung stärken, da diese Angebote bei Konkurrenten selten sind.

Die Robinhood-Aktie ist in diesem Jahr im Rallye-Modus. Seit Anfang Januar ist das Papier um rund 160 Prozent gestiegen. Zwischenzeitlich ist der Wert um 45 Prozent eingebrochen. Seit dem April-Tief ist die Broker-Aktie um satte 200 Prozent nach oben geschnellt. Mit einem KGV von 77 ist die Aktie allerdings schon recht sportlich bewertet.
Ich hatte die Aktie seit gut einem Jahr auf dem Schirm und finde sie spannend. Da ich die Aktie unbedingt ins Depot aufnehmen wollte, habe ich mich Anfang Mai für einen Verkauf meiner Block-Aktien entschieden, die gut 40 Prozent im Minus lagen. Das freigewordene Geld habe ich dann 1:1 in Robinhood investiert, und die Aktie hat sich seitdem fast verdoppelt. Die Verluste der Block-Aktie sind somit in etwa ausgeglichen. In gut zwei Monaten ist das eine herausragende Performance. Beim nächsten Rücksetzer überlege ich, hier noch einmal nachzukaufen.
Meine schönsten Erlebnisse der letzten Monate
Im Folgenden zeige ich dir einige der schönsten Aufnahmen der letzten Monate. Im vergangenen Monat war ich kaum unterwegs, da ich wegen des Klausurenstresses an der Uni stark eingespannt war. Heute hatte ich meine letzte Prüfung und habe nun Semesterferien und Urlaub.

Hier bin ich nach der Uni abends auf die Kampenwand gewandert. Von dort hat man einen schönen Blick auf den Chiemsee.

Ich habe Tim auf der Invest getroffen


Im Mai habe ich Tim auf der Invest getroffen. Es war wieder super interessant und ich habe mich mit einigen Bloglesern unterhalten. Einige kannte ich schon aus den letzten Jahren. Tims Vortrag war wie immer Klasse. Mein ehemaliger Mathe- und Erdkundelehrer hat mich auf der Messe besucht und wir waren zusammen in Stuttgart essen.





Exkursion mit der Uni nach London
Mit meinem Kurs im Schwerpunkt „Externe Unternehmensrechnung“ bin ich Ende Mai für 4 Tage nach London gereist. Wir waren beim IASB und haben uns dort einen interessanten Vortrag angehört.

Hier war ich mit Kollegen dann vom Apartment noch Abends an der Themse spazieren, es war eine schöne Stimmung.

Am letzten Abend waren wir noch an der Towerbridge spazieren.
Wandern in den Alpen rund um Rosenheim



Hier bin ich mit einem Kollegen aus München vom Herzogstand zum Heimgarten gewandert.

Danach waren wir noch in Mittenwald.

Hier bin ich von Weißbach bei Lofer über den Seehornsee zum Seehorn (2321m) gewandert. Es ist eine anspruchsvolle Tour mit 1300 Höhenmetern.




Vom Gipfel des Seehorns hat man eine super Aussicht auf die umliegenden Berchtesgadener Alpen. In der Ferne sieht man sogar den Großglockner.

Hier bin ich mit einem Freund aus Oberstdorf vom Königssee über die Archenkanzel nach St. Bartholomä gewandert.



Beim Abstieg hat man durchgehend einen super Blick auf den Königssee.

Unten wartet dann eine schöne Abkühlung im Königssee.



Abends nach dem Lernen beim Sonnenuntergang am Chiemsee.

Abendwanderung nach starkem Regen auf die Kampenwand.







Am Ende hatten wir noch einen Schönen Sonnenuntergang an der Sonnenalm.
Alle Fotos habe ich mit meinem iPhone aufgenommen. Die Apple Aktie ist meine drittgrößte Position im Depot, dicht hinter Broadcom und Nvidia.
Toller Artikel und sehr schöne Fotos.
Danke für die tollen Eindrücke, Mach weiter so ;-)
Ich verfolge Tim und Nikos schon sehr lange. Nikos Erfolg ist beeindruckend für sein Alter und seine relativ kurze Zeit an der Börse (Tims sowieso)
Seine Strategie, auf wachstumsstarke Technologieaktien zu setzen und Marktkrisen als Kaufgelegenheiten zu nutzen, hat sich bisher ausgezahlt.
Ich bewundere besonders seine Gelassenheit gegenüber Marktschwankungen (z. B. 13 % Verlust im April 2025) und sein Fokus auf Nachkäufe in Krisen finde ich inspirierend.
Das hat er ja in den letzten Jahren oft gezeigt.
Toll, dass du so natürlich und authentisch bist. Tolle Fotos wieder
Danke Tim und Nikos
Super Artikel wie immer sehr informativ und mit Weitsicht. Sehr schöne Bilder, gut, wenn man bei so viel Verständnis für Zahlen und Aktien auch den Blick für die Natur hat und hier den Kopf wieder frei bekommt. Wahrscheinlich das Geheimrezept des jungen Manns. Weiter viel Erfolg und viel Freude bei den Bergtouren. Ich freue mich auf den nächsten Blog