Warren Buffett, Ray Dalio, Charlie Munger: Die Gurus, die keine mehr sind

Heutzutage einen neuen 100 Bagger zu finden, ist schwierig. Das kriegst du im Prinzip kaum hin. Die Wahrscheinlichkeit ist extrem mini. Und die Mega-Konzerne wie Apple, Alphabet, Meta, Tesla oder Amazon werden lange brauchen, bis sie sich verzehnfachen, wenn überhaupt. Und selbst die Investmentlegende Warren Buffett backt kleinere Brötchen: Seit 20 Jahren schafft er es nicht mehr, den S&P 500 Index zu übertreffen, obwohl es ihm fast ein halbes Jahrhundert davor gelungen ist.

Buffets‘ Freund und Co-Chef von Berkshire Hathaway, Charlie Munger, gab in einem aktuellen Podcast zu, dass es unglaublich schwierig ist eine künftige Aktienrakete zu finden. Wenn man 3 oder 4 in einem Leben entdecken würde, sei das gut. Mehr brauche man auch nicht, sagt Munger.

Munger vermutet, dass der Bodenbelags-Händler Floor & Decor ein möglicher Aktiendauerläufer werden könnte. Das KGV ist aber teuer. Mmmmhhhhhh. Also ein Schnäppchen ist das nicht und es gibt keine Dividende. Berkshire Hathaway hat sich mit einem Aktienpaket vor zwei Jahren bei dem Boden-Verkäufer eingedeckt. Mal sehen, ob Munger Recht haben wird?

Ray Dalio ist ein Märchenonkel

Der Gründer des weltgrößten Hedgefonds Bridgewater Associates, Ray Dalio, scheint ein Märchenonkel zu sein. Ein neues Buch über hin enthüllt, dass die Hälfte seiner Trades richtig, die andere Hälfte seiner Trades falsch lagen. Er hat demzufolge Luft in Tüten über seine geheime komplexe Handelsstrategie verkauft, viel Wind gemacht, es war offenkundig nichts dahinter. Ist Dalio ein knallharter Lügner? Der „New York Times“-Reporter Rob Copeland deutet das in seinem neuen Buch über Dalio an.

Sein Buch wird in wenigen Tagen erscheinen und das wird dem eitlen Ray Dalio nicht gefallen. Denn die Wall-Street-Legende wird zerpflückt in dem Werk:
* Affiliate

Dalio scheint seine Rolle als Regierungsberater für eigene Zwecke genutzt zu haben

Wie hat er aber all die Jahre gut abgeschnitten? Dalio beriet Regierungen und leierte so Leuten wie dem damaligen EZB-Chef Mario Draghi eventuell Infos aus den Rippen. Dalio riet Draghi, mehr Geld in das europäische System zu pumpen, das schwächte wiederum den Euro. Und Dalio ging im Vorfeld den Euro short. Seine Beraterrolle nutze er also in vielerlei Hinsicht aus. Er wurde zum Insider. Dalio hatte gute Kontakte nach China und in andere Länder, die er vermutlich für seine Wetten im Fonds einsetzte. Dalio sagte der Presse, er habe nichts Illegales getan. Aber seinen Job ist er los. Er ist ein Dampfplauderer, ein Kaiser ohne Kleider.

 
 
 
 
 
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Er schien ganz einfache Währungswetten einzugehen, die er auf einem Excel-Blatt dargestellt hat. Es war kein komplexes Tradingsystem hinter seinem Hegefonds, das war ein Lügenmärchen. Manche glaubten, dass sein gesamter Hedgefonds ein riesiger Schwindel ähnlich wie bei Bernie Madoff war. Aber das war es nicht. Die Börsenaufsicht SEC hat den Fonds in Greenwich, Connecticut, unter die Lupe genommen. Die Ermittler waren in den Büros. Ein kompletter Betrug ist es also nicht.

Nur die ganze Märchen rund dem Fonds, die komplexen Strategien waren ein großes Lügengebäude, das jetzt in sich zusammenfällt. Übrigens scheitern viele Hedgefonds. Sie machen in ihren internen Abläufen Fehler (Risiken laufen aus dem Ruder, Fehlbesetzungen, hohe Kosten…). Sie machen Missgriffe, gehen zu große Hebel ein usw. Etliche verzocken sich wie Melvin Capital, das mit dem Shorten der Spielekette GameStop ins Klo griff.

ETFs sind eine feine Sache

Was lernst du daraus? Eine simpler ETF ist eine feine Sache. Eine Outperformance mit Stockpicking zu erzielen, ist sehr schwierig. Die meisten fallen dabei auf die Nase. Daher sollte eine wichtige Säule in deiner Altersvorsorge ein ETF-Sparplan sein. Es muss kein Spezial-ETF wie Dividendenstars oder so sein (die kosten oft mehr Gebühren), sondern ein günstiger Standard-ETF wie dieser FTSE All World sind zu empfehlen.

Ganz einfache Methoden sind Gold wert.

4 Tipps: So kannst du die finanzielle Freiheit erreichen

Wie baust du ein Vermögen auf? Es ist keine Raketenwissenschaft.

  1. Lebe unter deinen finanziellen Möglichkeiten: Wenn du weniger ausgibst, als du verdienst, kannst du Geld sparen und es langfristig investieren. Um das Einkommen zu erhöhen, bilde dich weiter, streng dich im Job an oder nimm einen Nebenjob dazu.
  2. Bilde dich ständig weiter: Bildung ist ein wichtiger Faktor für den Erfolg. Wenn du dich ständig weiterbildest, kannst du deine Fähigkeiten verbessern und neue Möglichkeiten entdecken.
  3. Investier dein Geld: Wenn du dein Geld in Sparbriefe gibst, kommt wenig Rendite bei rum. Besser ist es in Aktien, ETFs oder Immobilien zu investieren. Hier kann es für dich arbeiten und dir langfristig ein passives Einkommen bringen.
  4. Gründe eventuell deine eigene Firma: Wenn du eine großartige Geschäftsidee hast, kannst du dein eigenes Unternehmen gründen und erfolgreich sein. Aber dies ist mit Risiken verbunden. Nichts fliegt einem im Schlaf zu.

Es gibt viele weitere Tipps und Tricks, um ein Vermögen aufzubauen. Natürlich hängt einiges von deiner eigenen Arbeitsethik und deinem Engagement ab.

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Markus1
1 Jahr zuvor

Höre mir jetzt Dein Livestream an.
https://youtu.be/qLl4P7PPBCU

Markus1
1 Jahr zuvor
Reply to  Tim Schäfer

Danke. Werde ich mir nochmal anhören, da ich nicht die ganze Zeit dabei sein konnte.
Super Video.

Markus1
1 Jahr zuvor

Charlie Munger und Warren Buffett bleiben für mich Gurus.
Habe vorhin ein interessantes Inteview zu Warren Buffett gehört:
https://www.youtube.com/watch?v=2kspMfYAH0w
Das Interview mit Dir war auch sehr gut:
https://youtu.be/r72SNVKqzso

Nuvolina
1 Jahr zuvor
Reply to  Markus1

Gurus zu „haben“ ist unklug. Man begibt sich auf das Niveau eines Sektenjüngers, der nur mehr anbetet und glaubt und nicht mehr nachdenkt.
Wenn man fünfmal hintereinander eine Sechs würfelt, ist man noch lange kein erfolgreicher Stockpicker. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist man das nie.
Daher für mich seit zig Jahren: ETF‘s und Gold und aus die Maus.
Und sie hat es nicht bereut, die Maus.

Jan
1 Jahr zuvor
Reply to  Nuvolina

So sieht es aus. Die Kombination von Gold und ETFs, in einem gesunden Verhältnis zueinander, ist auch mein Favorit. Man schläft nachts wie ein Murmeltier! Trotzdem hat man eine herrliche Rendite.

Sparta
1 Jahr zuvor
Reply to  Nuvolina

@Nuvolina

Ableitungen aus Worten wie „Guru“ bzw. daraus unterschiedliche Schlussfolgerungen wie „nicht denkende Sektenjünger“… kann man nicht verallgemeinern.

Charlie Munger kann insbesondere bei interdisziplinären Denkmodellen auch als ein leuchtendes Vorbild für Denkmodelle fungieren.

Es ist immer Kontextabhängig.

Bei Ray Dalio wäre ich etwas überrascht, da er eigentlich sehr häufig das Prinzip radikaler Ehrlichkeit predigt…

Bzgl. Benchmarking… Berkshire hat vielleicht den S&P 500 leicht über 20 Jahre underperformt… einen World aber vermutlich gut geschlagen…

Mit allen 20 Jahres-Renditen (World, s&p 500 oder Berkshire) ist man sehr gut gefahren. Steuerbedingt sind meine Berks vor 08 besser als die Diskussion ausschütter vs thesaurierer bei etfs.

Was zukünftig besser sein wird? Ob die reversion to the mean bzgl. Value, Emerging, Asien und Europa die nächsten 1-2 Dekaden kommt…

wir wissen es nicht!

Markus1
1 Jahr zuvor
Reply to  Nuvolina

Ich finde Vorbilder (Gurus) nicht schlecht. Ist immer eine Frage der Definition.
Munger und Buffett sind für mich zumindest Gurus oder Vorbilder.
Finde es immer schade, dass es hier immer wieder zu einem „Glaubenskrieg“ bzgl. Stockpicking/ETF kommt.
Können nicht einfach diejenigen zu denen ETFs besser passen, weil sie z. B. die Volatilität beim Stockpicking nicht ertragen können einfach ETFs kaufen und glücklich sein ? Muss man immer diejenige, die besser mit SP klarkommen belehren und ETFs als die einzig wahre Anlageform verkaufen.
Ich habe 1989 mit Börse angefange, hatte zunächst viele Fonds. Jedoch habe ich die Fonds bis ca. 2007 alle verkauft. Weil ich immer mehr gemerkt habe, dass die – für mich – viele Kosten verursachen und in Krisenzeiten nicht besser sind als ich und in Hochzeiten eher lahmer.
Seit 2007 bin ich also reiner SP und ich mag auch keine ETFs. Für mich hat sich das ausgezahlt. Ich habe eine bessere Performance als die ETFs. Kurzfristig ist es natürlich immer schmerzhaft, wenn man sieht, dass man an einem Tag mal eben 12 000 weniger auf dem Depot stehen hat. Aber dafür gibt es auch Tage, wo es mal 15 000 nach oben geht wie gestern z. B. Langfristig zahlt es sich für mich aus. Ist aber nur für mich persönlich der beste Weg. Möchte die ETF Anleger auch nicht überzeugen, dass sie auch SP werden sollen.
Verstehe nur nicht immer dieses – wie es hier neuerdings gerne genannt wird – Bashing der SP:
Habe mich auch gefragt, warum viele sich von Nikos gepickt fühlen. Ich bin schon etwas älter und nehme trotzdem Anregungen eines jüngeren an und finde es total gut wie er in seinem Alter anlegt. Aber vielleicht ärgern sich auch einige, dass sie nicht den Mut hatten solche Werte wie NVIDIA, Apple, Microsoft, Broadcom Super Micro….. langfristig ins Depot zu legen. Kann man ja auch verstehen. Aber warum muss man ihn und seine Anlagestrategie gleich schlecht reden ?
Meine Kerze leuchtet doch nicht heller, wenn ich die meines Nachbarn auspuste.

Jeder sollte so Anlegen wie es am besten zu ihm passt und wo er sich am wohlsten fühlt. Ist schließlich sein Geld. Aber lass uns doch positiv auf uns gucken.
Ich lese auch nichtbelehrende ETF Beiträge gerne. Man lernt ja nie aus und ich mache mir zu allem Gedanken, ob von jüngeren, älterem, ………………………

Wünsche Euch eine schöne Woche.

Bin gespannt auf die heutigen Apple Zahlen. Habe ein gutes Gefühl.

Gestern hat Super Micro sehr gut geliefert. Bin gespannt wie die USA heute auf die Zahlen reagiert. Nachbörslich ging es gut nach oben.

AMD läuft seit den zahlen auch super nach oben.

Sparta
1 Jahr zuvor
Reply to  Markus1

Glaubenskrieg… ach, ist jedem sein Bier, Gold oder asset-allocation! ;-)

Etwas ironisch ist es ja bei Tim, wie er etfs empfiehlt und dann 98 % der Zeit über Einzelaktien redet, wo man sich mal anschauen kann, weil das andere zu langweilig ist, um Aufmerksamkeit zu generieren...

Tatsächlich werden "buy & holder" egal ob Aktien, etfs, Immo`s oft auch sehr gutes Humankapital & sehr gute Sparquoten haben…. und dann benötigt man auch nicht die Netflix oder cts-Geschichten, sondern langweiliges Durchhaltevermögen und auch eine gute Vermögensaufteilung vermeidet große Fehltritte und man muss nicht unbedingt den 100 bagger finden…

Ist relativ banal… aber vermutlich der wichtigste Faktor.

Bzgl. angeblicher Vola-Angst von etf-Anhängern… der Nasdaq qqq etf ist glaube ich von 2000 – 2010 um ca. 69 % abgestürzt… und startete erst danach die gewaltige Aufholbewegung und auch der world hat schon Drawdowns von 50, 60 % gehabt…
Relativ sicher kann man aber bzgl. der Erholung von einem breit gestreutem Korb sein (dies geht auch mit Einzelaktien), solange das Wirtschaftssystem so bleibt.

Ob man dann ein paar 100 k in einem Einzelwert hat, kann schon etwas mehr ausmachen, aber ist vermutlich auch wieder bei vermögenden Menschen nicht Existenzbedrohend…

Ist eine Schein-Diskussion… und wir Menschen stehen halt mehr auf Geschichten & Bilder, denn auf Statistiken & Wahrscheinlichkeiten.

Ratio vs. Emotion… oft gewinnt die Emotion. KI bleibt spannend! ;-)

Nuvolina
1 Jahr zuvor
Reply to  Markus1

Der Glaubenskrieg SP vs ETF ist eigentlich @Tim’s Thema. Soviel ich mich erinnere, rät er regelmäßig vom Stockpicking ab.

Jan
1 Jahr zuvor

Ach ja, da versucht eben jemand auch Werbung für sein neues Buch zu machen und haut deswegen ein paar steile Thesen raus.

Letztlich gehört das alles auch zum Investment-Porn. Die Wahrheit liegt meist irgendwo in der langweiligen Mitte. Wer das Buch kaufen möchte: Nur zu. Aber im Grunde ist es nichts anderes, als die Oma die „Das neue Blatt“, „Bunte“ und andere Klatschblätter auf das Einkaufsband legt. Man wird nett durch Halbwahrheiten unterhalten und wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, dann wissen wir es auch.

Die Wahrheit ist so banal wie einfach. Der auch von Tim erwähnte A1JX52 im Sparplan und den 20 Jahre durchziehen. Ernüchternd, langweilig aber unterm Strich das richtige. Wer Kinder, Eigentum und anderes hat, bei dem er eine gewisse Beständigkeit im Gesamtportfolio braucht, mischt noch Gold dazu. Fertig ist das Portfolio.

42sucht21
1 Jahr zuvor
Reply to  Jan

@mischt noch Gold dazu
als Bremse oder warum?

Ich sehe das nicht so. Da gibt es bessere Wege Vola zu reduzieren finde ich. OK, wer meint man braucht es, kann es machen. Wer meint man muss rauchen kann es ja auch machen. Manche trinken abends ein Bier um schlafen zu können, manche benötigen angeblich Gold dafür. Weder Bier noch Gold sind die Lösung, das Problem bzw die Lösung zum besseren Schlafen liegt in beiden Fällen in den eigenen Gedanken bzw der eigenen Lebensweise finde ich.

Nuvolina
1 Jahr zuvor
Reply to  42sucht21

„…die Lösung zum besseren Schlafen liegt in beiden Fällen in den eigenen Gedanken bzw der eigenen Lebensweise…“

Oh wie weise, Herr Lehrer!
Beim Einschlafen denke ich an die glänzenden Barren und schlafe herrlich.
Und Bremse war Gold in den letzten zwanzig Jahren sicher keine, ganz im Gegenteil. Steuerfrei auch noch…

Sparta
1 Jahr zuvor
Reply to  Nuvolina

@Nuvolina

Tatsächlich hängt gute Schlafqualität bei mir nicht vom Vermögen ab.

Ein gutes Leben ist nicht nur das Klammern an irdisches Vermögen… denn in 70 – 150 Jahren spielt es sowieso bei den meisten keine Rolle mehr und evtl. Ur-Ur-Enkel wissen nichts mehr von dem Gönner (sollte es noch vorhanden sein…).

Nuvolina
1 Jahr zuvor
Reply to  Sparta

@Sparta

Wenn das Vermögen eine gewisse Schwelle unterschreitet oder gar ins Minus rutscht, leidet sehr wohl die Schlafqualität.
Machen wir uns doch nichts vor.

Sparta
1 Jahr zuvor
Reply to  Nuvolina

@Nuvolina

Risikotragfähigkeiten sind individuell ausgeprägt (siehe toxoplasma g. ;-) ) und auch etwas vom Umfeld abhängig.

Natürlich könnte es jemanden, der sich mühsam über 30-40 Jahre vielleicht ein knappes Millionendepot aufgebaut hat ein Crash auf z. B. 300k, welcher evtl. in 15 – 20 Jahren wieder aufgeholt wird… z. B. mit 65 schon schmerzen und zu dem Zeitpunkt wird man medial noch vom Untergang des Kapitalismus beschallt oder irgendein verrückter eskaliert mit Atomwaffen…. da fällt es je nach Resillienz schwierig nicht nervös zu werden oder schlecht zu schlafen.

Ansonsten hilft nur Beamtentum! ;-) Wo sonst kann man schon während der Arbeitszeit den verpassten Schlaf nachholen! ;-) Evtl. war es etwas gebasht… sorry!

Tatsächlich fand ich die Zahlen zur Rente in D schon krass. Ca. 22 Mio Renter und davon bekommen ca. 60 Rentner erwa 3000 € Rente (absolute Zahl!) und bei den ca. 2-3 Millionen Pensionären liegt die Pension bei im Schnitt 3000 € brutto….

Ansonsten, ich glaube in den blauen Zonen ist das Gemeinschaftsgefühl und die Wertschätzung schon deutlich wichtiger als der Kontostand.

PS: Gesunder Schlaf ist ein extrem wichtiger Baustein nicht nur für die Biohacker unter uns. ;-)

Nuvolina
1 Jahr zuvor
Reply to  Sparta

Ja, die Rentensituation ist echt tragisch.

Paluma
1 Jahr zuvor
Reply to  Sparta

Geordnete Finanzen sind sehr wichtig.
Mein einer Mieter kann seine Miete nicht mehr zahlen, weil er nur noch Krankengeld bekommt und nicht in der Lage ist beim Jobcenter sich Hilfe zu holen.
Heute ging die Räumungsklage raus. Er hockt in der gekündigten Wohnung, findet keine neue und hat psychische Probleme.

Ich denke hätte er seine Finanzen geordnet, würde es ihm deutlich besser gehen. Mir tut der Typ wirklich leid, aber letztlich muss ich ihn raus schmeißen, da ich sonst auf den ganzen Kosten sitzen bleibe.

Für mich kostet das:

  • 2300 € Nebenkostennachzahlung (vom letzten Jahr)
  • 3000 € Mietrückstände
  • 2900 € Anwaltskosten

Wer Vermietet sollte unbedingt 3 Gehaltsabrechnungen und eine Schufa Auskunft einholen und nicht vermieten, wenn die Wohnung mehr als 40 % vom Gehalt auffrisst. (Das war mein Fehler, wir waren bei 60%)

War wirklich ein netter Kerl der Mieter, aber leider hat es ihn gesundheitlich so mitgenommen, dass er nur noch Krankengeld bekommt.

Nuvolina
1 Jahr zuvor
Reply to  Paluma

Siehst du @Paluma, genau wegen solcher E..r würde ich niemals mehr vermieten wollen.
Ich hab da auch so üble Erinnerungen ans Vermieten.
Der ETF und die Nuggets sind dagegen sehr ruhige Zeitgenossen.

Sparta
1 Jahr zuvor
Reply to  Paluma

@Paluma

Hatten „Bekannte“ ;-) auch schon 2, 3 x mit Anwalt, Offenbarungsbescheid (da bringt der Gerichtsvollzieher-Titel auch wenig), Räumungsklage, Gericht etc… zumindest bei einem hatte der Makler alles finanzielle geprüft und für top bewertet… hilft aber nix, wenn er bei seiner Selbstständigkeit mit Betrug gearbeitet hat…

Andere Bekannte hatten nen gut verdienenden noch praktizierenden „Nuvolino“ (Ähnlichkeiten mit Pseudonymen sind rein beispielhaft ;-)) und auch mächtig Probs… andererseits hatten sie auch richtig Glück, wenn man ein riesiges Haus mit Grundstück von der allein stehenden Nachbarin geschenkt/vererbt bekommt.

Geordnete und geplante Finanzen sind super… aber finde es schon krass mit den ca. 60 Rentnern von ca. 22 Millionen, welche die 3000 € Rente packen.

Da ist Wohneigentum schon auch gut und wichtig!

slowroller
1 Jahr zuvor
Reply to  Sparta

@Sparta: Wieso überrascht dich das? Die Einzahlung in die Rente ist gedeckelt – damit gibts auch einen (indirekten) Deckel in der Auszahlung. Und da kaum jemand beim doppelten Durchschnittsverdienst (ca 90k derzeit) seine Karriere beginnt UND die wenigstens verpasste Renteneinzahlungen nachholen, ist es doch ganz klar, dass man unter diesem Wert bleibt.

Ein Eckrentner (also jemand, der im Schnitt durchschnittlich verdient hat (nein, das ist nicht doppelt gemoppelt ;-) ) hat ca 1700€. Aber selbst das ist nicht die Mehrheit, da hier 45 Arbeitsjahre angenommen werden, die viele nicht schaffen. Und wie das mit „Durchschnitt“ ist wissen wir auch.

Gut und wichtig ist ein eigenes Vermögen abseits der Rente. Ob das eine Immobilie ist, ein dickes Depot, Gold oder eine Festgeldleiter ist dann fast egal – auch wenn die natürlich unterschiedlich performen und natürlich unterschiedlich risikoreich und liquide sind.

Die Beamtenpension ist ein anderer Schnack. Sie stellt aber auch keine Rente in dem Sinne dar.

42sucht21
1 Jahr zuvor
Reply to  Nuvolina

@Nuvolina
„Herr Lehrer“ ist selbst unter Ihrem Niveau.
Wenn Sie willkürlich 20 Jahre herausnehmen… Die letzten 20 Jahre ging doch alles steil. Sogar deutlich steiler als Gold. Cash ist trash und so. Legosets, Pokemon, Whiskey, Rennpferde, Kunstwerke, Krypo, Immobilien usw. “Steuerfrei auch noch…”
Und langfristig ist Gold einfach eine Performance-Bremse:
https://www.longtermtrends.net/stocks-vs-gold-comparison/

Jan
1 Jahr zuvor
Reply to  42sucht21

Bremse? Ich würde sagen ich hab mit dem steuerfreien Gold sehr gute Gewinne gemacht, dazu glättet es mir oft den Ritt am Aktienmarkt in Zeiten von echter Unsicherheit. Anscheinend hast du dich offensichtlich sehr wenig damit auseinandergesetzt. Anders kann ich mir dein völlig themenfremdes Abgleiten in Alkoholvergleiche und Strohmänner nicht erklären.

Lejero
1 Jahr zuvor
Reply to  42sucht21

@42sucht21
Volle Zustimmung, sehr schön formuliert.
Ich habe zwar auch etwas Gold, aber lediglich als Versicherung, im Sinne falls mal alles zusammenbricht. Ob es dann was hilft, vermutlich nicht, schaden tut es aber auch nicht wirklich.
Ist grundsätzlch eher kontraproduktiv für den Schlaf, denn entsprechender Tressor und Versicherungsschutz notwendig.

42sucht21
1 Jahr zuvor


schöner Blogbeitrag!

Interessantes Buch das Sie hier vorstellen. Herrn Dalios Arbeit kann ich nicht bewerten. Ich finde aber, er hat sinnvolle Dinge gesagt die letzten Jahre und zB sein gut nachbaubares AWP hat auch wichtige theoretische Grundlagen für eine ganze Generation von Privatinvestoren bzw Altersvorsorge beigetragen.

Tobs
1 Jahr zuvor
Reply to  42sucht21

Ich kann seine Arbeit und ihn als Person ebenfalls nicht bewerten.

Aber wichtige Grundlagen gelegt für private Investoren mit dem AWP, wirklich jetzt? Im Grunde genommen hat er einfach ein gängige Asset Allocation, wie sie von tausend anderen Vermögensverwaltern oder Börsenzeitschriften auch immer wieder genannt wird, stilgebend mit AWP gebranded. Übrigens: 7,5% Gold – wie auch immer man dazu stehen mag.

Tam
1 Jahr zuvor

Guru ist jeder von uns. Man muss nur echte Dinge tun, die Sinn machen, nicht vom Fremden bestimmen lassen. Tim ist das beste Modell, damit wir selber Gurus werden.

Leonie
1 Jahr zuvor

Gurus finde ich etwas übertrieben. Aber ich mag die Zitate der „Alten Männer“ wie Kostolany, Buffett oder Munger. Die sind schön griffig und man kann sich auch daran orientieren.
So ganz dumm, zumindest was die Börse angeht, waren die Jungs wohl nicht.

Markus1
1 Jahr zuvor
Reply to  Leonie

Nicht nur was die Börse angeht.
Munger ist ein hochintelligenter Mann.
Sehr interessantes Buch, wo auch Charlie Munger eine Rolle spielt:

Buffett, Newton, Darwin: Warum Anleger von Physik, Biologie & Co. profitieren : Robert G. Hagstrom, Egbert Neumüller (Übersetzer): Amazon.de: Bücher

Susanne
1 Jahr zuvor

Dalio fand ich persönlich nie gut.
Munger und Buffett bewundere ich schon sehr lange. Muss dazu sagen, dass ich ganz ganz große Munger Bewunderin bin.

Danke für Dein Mindset Tim.

Toller Blog.

Alliban
1 Jahr zuvor

Man sollte auch bedenken, dass einige der „Gurus“ teilweise einen so hohen Aktienanteil an Firmen besitzen, dass sie in der Geschäftsführung mitreden können (in D beispielsweise über den Aufsichtsrat). Wenn sie da „ein gutes Händchen haben“, kann sich das durchaus positiv auswirken. Solche Möglichkeiten (und Fähigkeiten?) hat der gemeine Investor normalerweise nicht.

Lukas
1 Jahr zuvor

sehr sehr guter Artikel :)

Danke dafür!

LG

Thorsten
1 Jahr zuvor

„Arbeitsethik“.
Die Generation Z wird mit dem Anspruch wenig(er) arbeiten zu wollen hart aufschlagen. Außer die, die etwas erben, von denen , die ihr Leben lang 40 Stunden und mehr gearbeitet haben. Eine einzige Generation wird das Vermögen von zwei Generationen mit ihrem Geschwurbel von Teilzeit, Homeoffice, Work-Life-Balance und dem damit verbundenen fehlenden Willen zu Ausdauer, Leistung und Präzision durchbringen.

Nuvolina
1 Jahr zuvor
Reply to  Thorsten

…und die wollen mit 40 in die finanzielle Freiheit. Sie werden sich wundern.

slowroller
1 Jahr zuvor
Reply to  Thorsten

Und die Alten meckern über die Jungen. ;-)

Es gibt nicht „die Generation Z“ – das ist ein verdammt heterogener Haufen. Es stimmt, dass viele nicht mehr so Karriereversessen sind wie z.B. meine Generation (was ich aber auch nie war, obwohl X-ler). Es gibt eben nun auch etwas NEBEN der Arbeit: Viele Jung-Väter möchten sich gleichberechtigt um die Kids kümmern statt nur Ernährer zu sein. Viele Mütter wollen nicht „nur“ Mutter sein, sondern auch zum Einkommen beitragen, am Arbeitleben teilnehmen und etwas erreichen. Vieles von dem, was du eher abtust ist also doch positiv zu werten. Und die, die keinen Bock hatten gab es in jeder Generation.

Achso, Volkswirtschaftlich ist es tatsächlich sogar gut, wenn die nächste Generation ihr Erbe auch für etwas nutzt statt es auf der Bank zu lassen.

Nuvolina
1 Jahr zuvor
Reply to  slowroller

„…Es gibt eben nun auch etwas NEBEN der Arbeit…“

Die Frage ist, wie lange man sich den Luxus des „Neben der Arbeit“ noch leisten kann.
Wenn das Erbe der Alten verscherbelt ist, wird’s schwierig mit „Work-Life-Balance“.

slowroller
1 Jahr zuvor
Reply to  Nuvolina

Das kann man sich leisten wenn man es sich leisten will. Gleichzeitig geht doch auch die Sucht nach Status und den entsprechenden Symbolen bei vielen verloren: Viele besitzen kein (eigenes) Auto mehr, das eigene Haus mit Grundstück und außen wirksamen Garten ist auch nicht mehr Prio 1 bei vielen. Ich könnte von der Hälfte meines Einkommens gut leben – wenn ich müsste auch mit weniger. Wenn man in den Medien mal hinter die Beispiele schaut sieht man oft, dass das Jammern auf hohem Niveau ist – nicht weil das Einkommen zu gering ist sondern weil das eigene Konsumniveau nicht zum Einkommensniveau passt. BEIDE Seiten sind aber einzig und allein in der Verantwortung der entsprechenden Person.

Fairerweise muss man aber sagen, dass man das Thema Vereinbarkeit als Arbeitnehmer ganz gut durchsetzen kann – und das nach Jahrzehnten, wo die Arbeitgeber mit der Politik die Bedingungen diktiert haben.

Ich bin positiv gestimmt – die junge Generation ist selbstsbewußt, gradlinig und wird ihr Ding für sich die Gesellschaft schon machen.

Sparta
1 Jahr zuvor
Reply to  slowroller

@Slow

Das Jammern über die Jungen ist ja tatsächlich ein sehr, sehr altes Phänomen…

Allerdings spielen auch Faktoren wie die Demographie und Produktivität eine Rolle. Wenn weniger arbeiten durch mehr Produktivität gedeckt ist, wäre es tatsächlich positiv. Leider ist dies nicht erkennbar…und dann stimmt diese Entwicklung bedenklich.

Überbordende Bürokratie, falsche politische Rahmenbedingungen wie verkorkste Heizungsgesetze, verkorkste Energiewende, zu wenig Sanktionen im Bürgergeldbereich, zu hohe Steuern, Abgaben und Energiekosten, Juso-Forderungen von 60 k für junge Menschen und einen nicht kommunizieren Kanzler (natürlich haben die lange regierenden Schwarzen genauso Fehler gemacht)… und dann sind wir noch eine der am schwächsten wachsenden Industrienationen…

Zum verteilen von Geld & ausruhen muss es tatsächlich erst erwirtschaftet werden…

Auch ist D. nicht an allem selbst Schuld, wenn Lieferketten problematischer werden, kriegerische Auseinandersetzungen zunehmen und ideologische, geistige und Systemkonflikte zunehmen…

Mit 40 fire ist überwiegend eine Utopie, da hat Nuvolino schon recht.

Die 4 % Trinity Entnahmestudie wird eher bei 2 – 3 % liegen (für grössere Zeitraume als 30 Jahre) und dann wird schon eine etwas größere Summe benötigt,… ausser wir requierieren wieder 85 jährige für die Arbeit, wenn es knapp wird… *omg* ;-)

slowroller
1 Jahr zuvor
Reply to  Sparta

Wieso sollte die Produktivität nicht steigen? Gerade in den letzten 30 Jahren ist sie durch die Digitalisierung und Automatisierung massiv gestiegen. Allerdings gehen diese Produktiviätsgewinne natürlich nicht immer direkt in die Verbesserung der Arbeitsbedingungen oder in die Reduzierung der Preise. Manchmal gehen sie einfach in die Taschen der Aktionäre ;-)

Deine obige Einschätzung ist darüberhinaus ziemlich subjektiv. Das ist auch ok so – allerdings kann man es anders sehen: Die neuen Heizungsgesetze werden ein Konjunkturtreiber sein, die Energiewende hat uns binnen 10 Jahren von 16 auf 42% erneuerbarer Energiegewinnung gebracht und die Juso-Forderungen würden das massive Außenhandesdefizit (entlich) mal massiv eindämmen. Darüberhinaus mag ich Politiker, die nicht im Trump-Stil alles rausposauen sondern eher zurückhaltend-überlegte Kanzler ;-)

Das ganze soll nicht meine Meinung sondern nur eine andere Sichtweise wiederspiegeln. Und wieviel Prozent der Gen Y mit dem Begriff „FIRE“ überhaupt etwas anfangen können, können wir gerne mal erheben.

Sparta
1 Jahr zuvor
Reply to  slowroller

@Slow

Digitalisierung massiv gestiegen.. ok, wenn man den Beginn des Internets mit dem unwiderstehlichem Einwahlklang einem 56 k Modem von 1997 noch mit rein rechnet… dann schmeißen wir bald alle Faxgeräte aus den Büros & Behörden raus und es ist tatsächlich eine Verbesserung über 30 Jahre… in diesem Zeitraum hast Du Recht! ;-)

Im Vergleich aber der Glasfaserverfügbarkeit sind wir in Europa nicht gerade die schnellsten & auch im Bereich der Digitalisierung sind wir ebenso schwach, bzw. stark verbesserungsfähig.

Ich weiß zudem auch immer noch nicht, wo die Automatisierung / Digitalisierung bei den Heizungsbauern, Pflegekräften, Gastwirtschaften Produktivität schafft ??? (außer kontraproduktive, dass viele weniger Aufträge wegen fehlendem Fachpersonal schaffen, sich weniger um die Patienten kümmern oder dass Gastwirtschaften Umsatzeinbußen & Schließungen haben, und 2-3 Ruhetage einführen müssen)… ja, weniger Arbeitszeiten, aber Produktivitätssteigerung???

Tatsächlich bin ich ja für die Energiewende, aber wenn wir international mit die teuersten Energiekosten tragen… verfehlt Deutschland seinen ach so heiß geliebten Vorbildcharakter (da sind wir immerhin noch moralisch ganz groß! ;-)) & der Einbau von vielen Gas- & Ölheizungen ist ein Kommunikationsdesaster!

Ich verlange nicht, dass Scholz einen auf Populist oder Trump macht, aber unsere Politiker erklären zu wenig und nehmen zu wenig die Bevölkerung mit!

Dies kann man auch sachlich richtig machen!

Strom & Primärenergie sind sehr, sehr unterschiedliche Mengen & 60 k Schenkungen von Jusos an junge Erwachsene zur Bekämpfung des Defizites im Außenhandel… ;-)… sorry, wie soll dies gegen den Fachkräftemangel helfen und wieso jetzt, wo wir für Schulden mehr Zinslasten tragen???

Manche Jusos haben doch von Wirtschaft absolut keine Ahnung.

Sorry, aber auch beim Bürgergeld muss mehr sanktioniert werden.

Verschenken… bei Schuldenlast & Altersarmut & teuren Sanierungsfällen von Altbauten und nicht vorhandenen Handwerkern… ich finde es realitätsfern dies alles schön zu reden und wenn die Kommunikation so gigantisch gut von der Ampel bei der Bevölkerung ankommt… dann ist da irgendwo zu viel Ideologie und Selbstverliebtheit und zu wenig verständliche Kommunikation & Mitnahme!

PS: Eine Agenda 2030 / 2035 / 2040 klar kommuniziert… wäre was.

slowroller
1 Jahr zuvor
Reply to  Sparta

Die Digitalisierung ist genauso international wie die Automatisierung – bei letzterer ist Deutschland als Industrienation führend. Anfang der 90iger hätte man sich doch den Stand im Jahr 2000 genauso wenig vorstellen können wie 2010 den Stand im Jahr 2023. Es gibt ganze Industrien, die an Bedeutung verloren haben oder deren Fokus sich komplett verschoben hat. Ich bringe mal Datenerfasser, technische Zeichner oder schlicht und ergreifend Bankkaufleute in Filialen ins Spiel. Dazu kommen unzählige Arbeitsschritte in der Industrie…
Am Ende ist es messbar – Statista sagt, dass wir in den letzten 30 Jahren gemessen am BIP und preisbereinigt ca. 25% produktiver geworden sind. Das betrifft natürlich die Volkswirtschaft im Schnitt und nicht jede einzelne Berufsgruppe. Man kann aber die natürlich die potentielle Arbeitskraft eben neu allokieren und kann so in einer alternden Gesellschaft potentiell mehr Pfleger oder Gastroleute beschäftigen ;-) (und ja, das ist natürlich graue VWL-Theorie)

Du hast gefragt wo die Automatisierung bei Heizungsbauern herkommen soll: Ganz einfach wenn man mal nach Dänemark schaut. Dort sind z.B. private Gasthermen oder Ölheizungen (zumindest für den Neueinbau) nicht mehr erlaubt. Sinnvollerweise setzt man hier auf zentrale Nahwärme – das wird den Aufwand für Heizungsbauer mittelfristig massiv minimieren.

Bei der Energiewende werden wir auch kurz- mittelfristig Vorteile haben. Faktisch ist der günstigste Strom derzeit schon die Windenergie. Du erinnerst dich sicher noch, woher der Energiepreisschock des letzten Jahres kam? Kohle wird noch einige Zeit laufen – aber wenn man die Wende wirklich ernst nimmt, muss man eben Termine setzen. Ich würde z.B. anfangen Energiepreiszonen einzuführen. Dort wo Energie billig erzeugt wird und nicht weitergeleitet werden muss, sollte sie auch günstig zu haben sein – das würde viel an der Akzeptanz sowohl des Ausbaus der erneuerbaren Energien aber auch der Durchleitungskapazitäten machen.
Am Ende ist aber auch das im Fluss – und die Frage, ob wir massiv energieintensive Grundstoffindustrien zwingend in Deutschland halten wollen/müssen, muss man stellen.

Bei der Kommunikation gebe ich dir absolut Recht. Ich kann mir vorstellen, dass Menschen mehr offensive Führung brauchen. Dass es die von Olaf nicht gibt weiß ich als Hamburger indes – er ist ein guter Zuhörer, Abwäger und zaghafter/vorsichtiger Entscheider.

Du hast viele Punkte angsprochen – das würde jetzt den Rahmen sprengen. Sie alle sind zumindest diskutierbar und es lassen sich für alles verschiedene Argumente finden. Ich behaupte mal, dass weder du noch ich die Wahrhaftigkeit gemietet haben. Im Gegensatz zu dir (no offense!) bin ich mir aber bewußt, dass ich nicht richtig liegen muss.

Sparta
1 Jahr zuvor
Reply to  slowroller

@Slow

„Im Gegensatz zu dir (no offense!) bin ich mir aber bewußt, dass ich nicht richtig liegen muss.“

Ich bin sehr gerne bereit zu reflektieren und ich weiß, dass jede(r) von uns Fehler und geistig, selektiver und eingeschränkter Wahrnehmungen (geprägt durch soziales Umfeld, Erziehung, Medienkonsum etc. pp.) unterliegt, die falsch sind oder noch verbessert werden können! ;-) Das gehört zum Menschsein dazu!

Nein, ich muss nicht richtig liegen und ich bin gerne bereit bessere Argumente zu hören! Sorry, wenn es so rüberkommen sollte!!! Tatsächlich würde ich mich sogar als relativ offen für Fehler bezeichnen!

Gefühlt (was auch sehr Fehleranfällig ist), liegt schon mit dem Fachkräftemangel & sinkendem Anteil an Beschäftigten in D. schon einiges im argen…

Dies ist sowohl bei kleineren Firmen, Mittelstand, Schulen, Pflege etc. pp. & auch bei den Menschen, denen es nicht so gut geht, wie uns hier evtl. und auch an der Unzufriedenheit der Wahlergebnisse zu sehen!

Nicht unbedingt bei den großen AG`s oder solchen Gutverdienern, wie es hier viele sind, die mehr oder weniger von Reichtum oder finanzieller Unabhängigkeit phantasieren! ;-)

Dies führt auch zu falschen Annahmen & leider auch einer gewissen Abehobenheit in der Filterblase.

slowroller
1 Jahr zuvor
Reply to  Sparta

@Sparta
Ich wollte dir tatsächlich sowas auch nicht vorwerfen – ich weiß, dass du zwar deine Ansichten und vor allem Einsichten hast, aber offen bist. Ich hoffe das auch zu sein.

Zum Thema Fachkräfte: Wir hatten letztes Jahr (wenn ich mich recht entsinne) in absoluten Zahlen eine Rekordbeschäftigung in Deutschland. Dass sich genau das ändern wird, wenn die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen, ist mir natürlich auch klar. Wir haben also derzeit Fachkräftemangel trotz Rekordbeschäftigung. Das zeigt mir, dass mehr Firmen als früher in Deutschland ihr Geschäft machen wollen, was ja durchweg positiv ist. Ansonsten bleibe ich bei dem Thema bei den Low-Hanging fruits: Gebt den Mädels die Chance am Arbeitsmarkt zu partizipieren. Gebt den Alten eine gute Möglichkeit eine (deutlich reduzierte) Erwerbstätigkeit neben der Rente weiterzuführen. Erkennt die Qualifikationen von geflüchteten Fachkräften schneller und aktiver an. Es ist doch Quatsch, dass Syrische Chirurgen hier als Pflegehelfer arbeiten.

Es macht auf jedenfall Spaß sich hier mit euch auszutauschen – immer wieder gibt es wirklich spannende Einsichten, die man für sich übernehmen kann. Positive Gedanken bringen da aber oft mehr als die reine Benennung von vermeintlichen Problemen.

Tobs
1 Jahr zuvor
Reply to  slowroller

Erneuerbare Energien von 16% auf 42%.

Das klingt erstmal beindruckend.

Allerdings, ohne das ich mäkeln will, sondern nur es gerne einmal wirklich verstehen würde: Inwieweit kann das auch daran liegen, dass Energie hier bei uns im globalen Wettbewerb viel zu teuer ist und dementsprechend sich immer mehr energieintensive Produktion ins Ausland verlagert? Wenn natürlich viel gasverbrennende Industrie abwandert, steigt unweigerlich der Anteil der Erneuerbaren. Vermutlich gibt es dazu keine Zahlen. Schade wäre es aber, wenn einen wesentlichen Anteil davon die Steinzeit-Ökologie einnimmt, der unserer grünen Partei pauschal vorgeworfen wird.

slowroller
1 Jahr zuvor
Reply to  Tobs

Der Gesamtenergieverbrauch ist in der Zeit nur marginal gefallen – ich habe leider keine freie Studie zum dem Thema für den Zeitraum gefunden. Der absolute Wert der erneuerbaren Energien hat sich aber in dem Zeitraum deutlich mehr als verdoppelt.
Aber wie gesagt: Ob energieintensive Grundstoffproduktion überhaupt noch sinnvoll ist in Deutschland muss man sehen. Da hat sich Deutschland (namentlich BASF) auf das billige russische Gas verlassen. Man sollte nicht vergessen, dass die hohen Energiepreise im letzten Jahr dem Gas zu verdanken war, nicht der Windkraft.
Da aber jetzt schon die Grünen über einen Energiestrompreis sprechen (und ihn fordern), wird die Industrie schon ihr Ding machen, da bin ich sicher.

Kiev
1 Jahr zuvor
Reply to  Sparta

@ Sparta

„Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.“

Das Zitat ist glaube ich von Herrn Stelter.

Es gibt sicherlich keine fundierte statistische Aussage darüber wie viele Menschen eine FU mit 4% oder 3% Regel erreichen können. Ich wage eine 80:20 These und werfe in den Raum, dass vermutlich 80% aller Menschen, die ein Vermögen für die 4% Regel erzielen können, auch noch den Weg zu den 3% schaffen. Aber sicherlich werden weit weniger als 20% überhaupt in der Lage sein erst einmal die 4% zu erreichen. Und darüber hinaus muss ein Mensch mit 4% auch nicht bemitleidet werden, da er sicherlich auch so sehr gut leben kann.

Persönlich habe ich gemessen an den verhältnismäßig hohen Aktienmultiples eh mit 3% kalkuliert. Dann habe ich noch diverse Sicherheiten hinzugefügt wie GetMad und auf der Zielgeraden dann festgestellt, dass meine Kinder noch zur Schule gehen. Da hätte ich eigentlich schon früher draufkommen können… So schnell ist der Traum von Freiheit davongezogen, aber so schlecht lebt es sich doch nicht. Dieses Jahr habe ich drei Urlaube südlich der Alpen verbracht, ein paar Tage in London und zwei ausgedehnte Familienbesuche waren dank teilweiser mobiler Arbeit auch noch möglich. Workation würde mir äußerst gut gefallen, aber es ist jetzt auch nicht so schlecht wie es ist. Einen Urlaub habe ich mit der deutschen Bahn teilweise durchgeführt. Dazu möchte ich als Optimist lieber nichts sagen.

Zur Arbeitsmoral: Ich kann meine Zeit einigermaßen einteilen und Nuvolina hat sicherlich den Eindruck, dass ich die Füße hochlege. Allerdings muss ich leider oft feststellen, dass ich mit reduzierten Stunden bei der Arbeit fast alles machen kann. Nur nicht auf einmal. Damit meine ich nicht, dass ich fast alles wie bei einer Vollzeitstelle machen kann, sondern Probleme in fast allen Bereichen lösen kann. Es macht auch nicht immer Sinn. Das ist eine Einstellung und hat nicht unbedingt etwas mit Fähigkeiten oder Zeit zu tun. Ich glaube Sparta weiß selbst gut wie ich es meine. Am Ende bleibt irgendwie alles an einem selbst hängen, da es scheinbar sonst Niemand kann. Ich habe nicht wenige Kollegen… ;-)

Ich betrachte das positiv. Um meine berufliche Zukunft muss ich mir jedenfalls keine Sorgen machen.

Kiev
1 Jahr zuvor
Reply to  Kiev

@ Zitat

Das Zitat war nicht von Stelter sondern von Sokrates. Da habe ich etwas durcheinander gebraucht. Spielt aber keine Rolle. Die Jugend war schon damals faul und ist es heute noch immer. So eine Schande!

Nuvolina
1 Jahr zuvor
Reply to  Kiev

Stimmt, ich war mit zwanzig äußerst faul.
Irgendwann mußte ich erkennen, was schon Ötzi wußte.
Wer nicht auf die Jagd geht oder seinen Acker nicht bestellt, wird hungern.
Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Kiev
1 Jahr zuvor
Reply to  Nuvolina

Ich hatte mit 20 immer einen Nebenjob und zeitweise auch zwei Nebenjobs. Bei meinem ersten richtigen 420€ Job (war damals die Grenze, wenn ich mich richtig erinnere) hatte ich eine ganze Zeit eine Sparquote von 100%. Damals war mir das allerdings nicht bewusst. Das habe ich aus Spaß gemacht, weil ich es konnte. Das volle Gehalt habe ich zur Verwunderung des Personalers über ein knappes Jahr in einen Bausparvertrag gesteckt. Microsoft, Amazon und Alphabet wären natürlich eine bessere Wahl gewesen. Berkshire sicherlich auch, aber die kannte ich zu dem Zeitpunkt nicht. Die Techwerte waren mir leider durch negative jugendliche Erfahrungen am neuen Markt in Erinnerung geblieben.

Ich musste auch keine Miete zahlen, habe im Gegenzug auch kein Geld für WGs usw. erhalten. Bafög hatte ich auch nicht. Meine Mutter hat mir allerdings das Kindergeld gegebenen. Zu Hause hatte ich damit einen entsprechenden Überschuss. Bei einer WG musste ich das übrige Geld selbst zusammen bekommen. Ich habe dennoch die größte Zeit in WGs gelebt und nach dem Studium mehr Vermögen gehabt als zuvor. Auch wenn die Summe überschaubar gewesen ist.

Kann man die FU mit 40 Jahren erreichen, oder eine Millionen? Ohne Schenkungen wird es nicht leicht. In Teilzeit wohl gerade in jungen Jahren noch schwieriger zu erreichen sein. Ich denke es ist möglich, auch ohne Unternehmer zu sein. Aber nur in ganz speziellen Ausnahmefällen. Mein erstes Finanzbuch nach Bodo Schäfer war ERE: Early Retirement Extreme. Danach bin ich über Mr. Money Mustache gestolpert und habe dann irgendwann Tims Blog mit deutschsprachige Gefährten entdeckt.

Kiev
1 Jahr zuvor
Reply to  Kiev

@ Bafög

Ich hätte theoretisch Bafög bekommen können. Allerdings war mein Vermögen leicht über der Grenze dafür. Bei dem Amt wurde die Möglichkeit eines Fahrzeugerwerbs genannt, damit ich Bafög erhalten würde. Das hatte ich allerdings nicht für notwendig gehalten, da mein Fahrzeug noch in Ordnung gewesen ist. Als junger Mensch erhält man manchmal sehr seltsame Ratschläge…

Im Studium hatte ich mit vielleicht 22 Jahren mit dem Gedanken gespielt eine ETW zu erwerben. Ich hatte mir zwei angesehen an die ich mich noch heute erinnere. Sie haben 35k DM und 80k DM gekostet. Die erste war mir zu klein und die zweite leider etwas zu teuer. Ich hätte sie als Mietobjekt gekauft. Mit ein wenig finanzieller und fachlicher Unterstützung hätte ich heute sicherlich ein großes Immobilienportfolio aufbauen können.

42sucht21
1 Jahr zuvor
Reply to  Kiev

@Mit 40 fire ist überwiegend eine Utopie
Der Lindt Schokoladen-Nicolaus kostet jetzt 4,59€. Das sind gefühlte 25 Mark. Wenn das so weiter geht, dann ist die 2% Regel auch nicht mehr ausreichend.
Oder man kauft keine Markenschokolade und dann ist vielleicht auch die 5%-Regel machbar.
Die bösen Aktionäre bekommen des Hals halt einfach nicht voll!

Zu Genz-Z: Ehrlich gesagt finde persönlich ich es ganz normal & vernünftig mit 20 einen 9to5 oder gar 8to7 job nicht anstreben zu wollen .Das wird sich auc bei dennen noch ändern. Die 68er oder no-bock 70er sind heute auch in den Entscheiderpositionen. Um die Jugend mache ich mir keine Gedanken.

Susanne
1 Jahr zuvor

Düstere Aussichten für Deutschland..
https://youtu.be/5UOtfhhFclc

Lejero
1 Jahr zuvor
Reply to  Susanne


Daniel Stelter unkt schon seit gefühlt Jahrzehnten und verbreitet Endzeitstimmung. Bisher lag er immer falsch. Irgendwann wird er sicherlich auch mal richtig liegen, man sollte sich davon aber nicht die Laune verderben lassen.

42sucht21
1 Jahr zuvor
Reply to  Lejero

@Stelter
Macht der irgendwas außer schlechter Laune?
Ich hab das Video nicht gesehen und kann allen empfehlen um solcherlei toxische Propheten einen großen Bogen zu machen.
Schaut man als in Deutschland oder USA, Schweiz, Austria usw. wohnende Person auf das eigene Leben ganz ohne Internet- und Kriegsnachrichten werden die meisten feststellen, dass es Ihnen gut geht. Sogar besser als vor 2, 5, 10 oder 20 Jahren. Wie schreibt – alles wird immer besser. Wir arbeiten an Krebsimpfungen, Krebstherapie, CRISPR, Abnehmspritzen usw. Es wird immer besser. Milliarden Menschen arbeiten dafür. Einige Millionen Menschen arbeiten weltweit jeden Tag für uns Aktionäre daran.

Nuvolina
1 Jahr zuvor
Reply to  42sucht21

Optimist sein ist eine gute Idee. Eine bessere ist, Optimist sein und trotzdem den Pessimisten zuhören.

Lejero
1 Jahr zuvor

Video einer Generation Z Vertreterin zum Berufseinstieg:

https://www.tiktok.com/@danarosa.music/video/7286075223953132832?lang=de-DE

Ich hoffe wirklich, dass das nicht ernst gemeint ist, sonst wäre ich tatsächlich sprach- und fassungslos. Andererseits steht dann jungen Menschen die wie Nikos was bewegen wollen wirklich die Welt sperrangelweit offen bei den Wettbewerbern…

slowroller
1 Jahr zuvor
Reply to  Lejero

Das ist (schlecht) gespielt für Reichweite und Klicks (was wieder für die Geschäftstüchtigkeit der Dame spricht ;-) ). Aber irgendwo unter den vielen Millionen Gen-Zlern wird es sicher auch jemanden mit so einer Einstellung geben. Es gibt aber auch Hardcore-Nazis und Islamisten unter ihnen – deren Einstellung würde man ja auch nicht den xx Millionen dieser Generation pauschal unterstellen.

Lejero
1 Jahr zuvor
Reply to  slowroller

Ich hoffe du hast recht ;)

42sucht21
1 Jahr zuvor
Reply to  Lejero

@Video der Gen Z Jammerlappen
Entspannt bleiben.
Das ist erfolgreiches Guerilla Marketing für ihren am 17.11. auf Spotify erscheinden Song.

Lejero
1 Jahr zuvor
Reply to  42sucht21

Wow, ganz schön clever.
Und beruhigend.

Florian
1 Jahr zuvor

Und was ist mit Apple?Auch wenn man diese nicht in der ersten Stunde gekauft hat, dürfte man annähernd einen Elevenbagger im Depot haben, wen man geduldig gewartet hat und nicht bei den ersten Gewinnen verkauft hat oder bei Schwankungen einen zittrigen Finger hatte. q.e.d

slowroller
1 Jahr zuvor
Reply to  Florian

Wofür oder wegegen ist das ein Argument? Es ist immer ein gutes Stück Glück dabei. Ich hatte bei Tesla FOMO und habe noch fix für ~1000$ gekauft (vor dem Split). Das war schon teuer – dass die Aktie trotzdem noch gut weitermacht konnte ich nicht (sicher) wissen. Bei Nikola war ich schon früh dabei – da gings in die andere Richtung. Bei Shell hab ich für ~10€ nachgekauft – hat geklappt. Bayer als Schnapper ging hingegen nicht auf.

Am Ende gehts um Diversifikation UND Resilienz. Nur wer nicht verkauft kann wirklich profitieren. Eine meine lukrativsten Anlagen ist die stinklangweilige Telekom. Gute, steuerfreie Dividenden zusammen mit einem moderaten Kurswachstum hat sie ganz gut nach oben gespühlt. Fairerweise muss ich auch sagen, dass ich für tenbagger noch kein Händchen hatte.

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