Ich bin froh, keine russischen Aktien zu besitzen. Nach Putins Invasion in die Ukraine sind die Firmen ins Bodenlose gestürzt. Die russischen Aktien werden nicht mehr im Westen gehandelt, zumindest bislang. Und in China besitze ich nur eine Aktie, es ist der Internetgigant Alibaba, der Kurs steht bei mir über 60 Prozent im Minus. Es ist ein Fiasko. Mit fernen Auslandsinvestments halte ich mich fortan zurück. In Diktaturen mache ich keine Investments. Es ist unberechenbar. Und ich möchte einen Despoten nicht mein Geld geben. Wladimir Putin ist der reichste Mann der Welt.
Mein Depot-Schwerpunkt liegt in den USA. Ein paar deutsche Aktien sind daneben in meinem Depot. Das wars. Chinas Präsident Xi Jinping wird als der mächtigste Mann der Welt gesehen, vielleicht regiert er das 1,4-Milliarden-Volk bis zu seinem Tod. Er fördert aufstrebende Technologien wie künstliche Intelligenz, die Cloud und smarte Fertigung. Xi nennt es „Industrialisierung 4.0“. Digitalisierung und Automatisierung machen das Land schneller und reicher. Das 5G-Internet und moderne Software helfen, die Effizienz zu steigern. Aber China ist keine Demokratie, und das ist das Problem. Es gibt dort keine freie Meinungsäußerung. Alles wird von der Kommunistischen Partei und Xi gesteuert.
Amerika und China haben sich seit langem in der Wolle. Washington kritisiert, dass Peking Minderheiten im Land unterdrückt. Es betreibt grausame Gefangenenlagern für die Uiguren. Das Weiße Haus erwägt ein Verbot der beiden chinesischen Erfolgs-Apps TikTok und WeChat (Tencent). US-Präsident Joe Biden macht sich zudem für die Unabhängigkeit Taiwans stark. Schon Ex-Präsident Donald Trump stichelte gegenüber dem Riesenreich, er brach einen Handelskrieg vom Zaun. Trump warf China vor, geistiges Eigentum zu klauen. Industriespionage und Patentverletzungen gibt es in der Tat. Gepaart mit Korruption und Autokratie. Xi entgegnet, der Westen sei im Abwärtsstrudel und die Welt sehe „großartige Veränderungen, die man in einem Jahrhundert nicht gesehen hat“. Technologie und eine eigene Dynamik feuern das Wachstum an.
Die Börse Frankfurt hat Betrüger aus China auf das hiesige Parkett gelassen
Chefs aus dem Silicon Valley werfen derweil chinesischen Pendants vor, abzukupfern. Leerverkäufer an der Wall Street schossen sich auf windige Firmen aus Fernost ein. Etliche kleinere Firmen waren betrügerisch. Die Frankfurter Börse hat die windigsten Buden an die hiesige Börse gelassen – in einer beispiellosen eigenen Gier, deutsche Anleger verloren Unmengen an Geld. Vorstände sind in der Volksrepublik verhaftet worden und verschwanden von der Bildfläche.
Was mich überrascht hat: Selbst Alibaba-Gründer Jack Ma musste von der Alibaba-Spitze zurücktreten, der milliardenreiche Visionär tritt seither kaum noch öffentlich auf. Ma hatte die kommunistische Führung kritisiert.
Imperien wie Tencent gerieten unter Druck, Peking reduzierte ihre Macht. Seit Xis Machtübernahme im Jahr 2012 stärkte er die Partei. Seine Agenda ist darauf ausgelegt, für Ordnung zu sorgen. Allein die radikalen Lockdowns mit Null Covid-Toleranz zeigt, mit welch eiserner Hand er regiert. Es gibt strenge Überwachung allerorten. Selbst die Konjunkturzyklen will der Machthaber steuern. Seine Beamten haben aus der Tech-Blase frühzeitig die Luft herausgelassen, indem sie die Expansion der Börsengiganten bremsten und strikte Auflagen machten.
Ich habe großen Respekt vor dem Aufstieg Chinas, aber ich werde in China nicht mehr investieren. Zumal es Zweifel gibt, ob die Börsennotierungen der chinesischen Firmen im Westen dauerhaft fortbestehen bleiben. Einige große Staatskonzerne haben sich von der New York Stock Exchange mit ihren ADR-Anteilen längst verabschiedet. Alibaba, Tencent und andere bleiben im Westen, die SEC hat sich mit den chinesischen Aufsehern vorerst geeinigt. Aber wie lange beide Seiten zusammenarbeiten werden, ist unklar.
Ich fühle mich wohler mit Aktien in Nordamerika und Europa. Kommt es zu Sanktionen, kann der Schaden in deinem Depot enorm sein, wenn du in unberechenbare Länder investierst. Welche Länder meidest du?
genau deswegen habe ich keine Russischen Aktien.
und eine chinesische die von Warren buffet Byd, tolles
Unternehmen aber das politische Umfeld mit XI
ist nicht meins. hoffentlich ist der Typ bald weg.
Byd mit riesigem 100000er Deal wie Teslo es vorgemacht hat.
https://www.deraktionaer.de/artikel/mobilitaet-oel-energie/byd-top-verkaufszahlen-und-sixt-deal-aktie-springt-an-20318492.html
Byd ist der größte E-Auto Verkäufer in China und kommt jetzt nach Europa.
aber der Trottel Xi hat schon diverse Firmen gestutzt.
Hallo Tim,
eine Ergänzung zu Deinem Artikel: auch der aufkommende Taiwan-Konflikt verändert die Risikobewertung von China-Investments. Präsident XI ist schon in gesetztem Alter. Wenn er die Eingliederung Taiwans zu Lebzeiten noch hinbekommen will, muss er in den nächsten Jahren handeln. Vielleicht hat er deshalb die „Integration“ Hongkongs schon mal vorgezogen.
Ob es einen militärischen Konflikt geben wird, oder eher unterschwellig wie in Hongkong, kann ich nicht beurteilen. Sicherlich wird es aber Sanktionen bei Wirtschaft und Finanzen durch die Weltgemeinschaft geben, wie auch bei Russland.
Seit dem Ukraine-Krieg überdenke ich meinen Emerging Markets -ETF, der einen gewissen Anteil an China-Aktien hat. Er performt schon seit einigen Jahren schlechter als der Industrie-Länder-Index. Mal sehen. Danke für deinen Input!
Kann man doch jetzt alles günstig und einfach über Einzelländer-ETFs abdecken anstatt sich den EM-Klumpen zu kaufen:
https://www.franklintempleton.de/produkte/etf/passive-etfs#explore-etfs
Franklin FTSE Brazil UCITS ETF Franklin FTSE India UCITS ETFFranklin FTSE Korea UCITS ETF
@Tim: Es ist ja klar, dass ich mich hier zu Wort melden muss (China). :-)
Ich finde es im Ergebnis vollkommen in Ordnung, wenn man in einer Gesamtschau Vorbehalte gegen China-Investments hat und sich dagegen entscheidet. Ich meinerseits würde auch nie pro China argumentieren, da dies jeder für sich selbst entscheiden muss.
Dein Blogbeitrag ist allerdings recht tendenziös und eindimensional, das muss ich Dir als Dich lange verfolgender Leser leider mal so entgegenschmettern. Wenn ich es richtig verstehe, stehst Du China-Investments kritisch gegenüber, weil die Staatsform keine Demokratie ist und andererseits nennst Du einzelne Maßnahmen, die insinuieren, dass sich genau hier die Nachteile der mangelnden Demokratie niederschlagen.
Punkt1: Bei aller kritischer Betrachtung müsstest Du aber eigentlich für ein ausgewogenes Bild solche Maßnahmen stärker einordnen und einmal verobjektivieren, in welchem Zusammenhang sie ergriffen wurden. Du könntest Dir selbst auch die kontrollierende Gegenfrage stellen, ob vor dem Ergreifen dieser Maßnahmen tatsächlich die Unternehmens-/Marktregulierung unseren eigenen Wirtschaftsverständnis entsprochen hätte, oder es jetzt eigentlich danach sogar viel mehr der Fall ist. Im Kern ging es im Wesentlichen um Kartell- und Wettbewerbsrecht, was in China ein zu Recht kritisierter Punkt gewesen war. Möglicherweise war hier das politische Aufbegehren von Jack Ma ein Katalysator, was befremdlich ist und viel Vertrauen zu Recht zerstört hat; es ändert aber ja nichts daran, dass sogar nach hiesigem (EU/USA) Wirtschaftsrecht die damaligen in China vorherrschenden Unternehmensverschachtelungen und die damit einhergehende Marktdominanz evident rechtswidrig gewesen wäre. Andersherum: Weil Du persönlich einen Kursverlust erlitten hast, bedeutet das im Umkehrschluss nicht ohne weiteres, dass es sich hierbei um Markteingriffe gehandelt hatte, die nicht sogar nach unserem Marktverständnis die richtigen gewesen wären (und damit übrigens insgesamt den Markt für die nächsten Jahre noch investibler machen). Im Grunde genommen sind viele Anleger in Alibaba investiert gewesen und haben sich für die Zukunft auf Basis einer Rechtssituation mit Blick nach vorne reich gerechnet, die sie hier im eigenen Land als untragbar kritisiert hätten.
Punkt 2: Außerdem, und das ist leider auch in die oberflächliche Betrachtung von vielen Börsen-Magazinen, kaprizierst Du recht stark auf China-Tech. Umgekehrt würde man Amerika nicht als Investitionszielland ausschließen wollen, weil der NASDAQ in der IT-Bubble gelitten hatte oder weil gerade zu dieser Zeit der eine oder andere gigantische Unternehmensskandal aufgeflogen war. Der chinesische Aktienmarkt ist nämlich recht vielfältig, es gibt wahnsinnig viele Konsumtitel (Festlandnotiert oder insbesondere für Private zugänglich HK), es gibt einzelne Infrastrukturunternehmen ohne staatliche Beteiligung usw. usw. Die von Dir genannten Tensions (betrifft ja insbesondere in USA notierte China-Techs) spielen dort überhaupt keine Rolle. Ich lese ständig nur Alibaba, Alibaba, Tencent und usw. Wieso liest man nichts über die neuen nationalen Champtions aus dem Konsumbereich, die seit 10 Jahren bei sich ständig verbessernder Bilanz zuverlässig weiterentwickeln? Würde das nicht zu einem ausgewogenen Bild über „China“ dazu gehören sowie man Deutschland nicht nur auf Bayerisches Bier und Würstchen reduziert?
Meine Kritik richtet sich nicht gegen Dein abschließendes Urteil (China hat auch inhärente Risiken, ich rede sie nicht klein und lebe mit ihnen), aber Dein Beitrag liest sich leider recht unausgewogen und vermittelt nicht den Eindruck, dass Du Dich damit unter der Oberfläche wirklich tiefergehend beschäftigt hättest, sondern eher als Verarbeitung des eigenen Alibaba-Frusts. Und das kenne ich eigentlich ausgewogener von Dir. (Anmerkung: Ich kritisiere nur, wenn ich eigentlich etwas sehr gut finde und deswegen mich überhaupt damit auseinandersetze).
Ich kaufe einfach keine chinesische Aktien mehr, ist nichts für mich. Das ist dort nicht verlässlich und stabil in meinen Augen. Auch nicht demokratisch.
Da hast du vollkommen Recht. Russland sollte Warnung genug sein. China kann einen Hebel umlegen und wenn Aktien für Ausländer nicht mehr gehandelt werden können …
Russland als Warnung = Schlechter Vergleich.
Russland hat den Handel nicht unterbrochen, sondern der Westen. Natürlich ist das im Ergebnis für einen als Investor nicht relevant. Aber übertragen auf China: Inwieweit soll das Warnung für China-Engangements sein (steht in keinem unmittelbaren Zusammenhang). Was Du nennst, sind Möglichkeiten, aber keine Wahrscheinlichkeiten. Da muss ich arg an Young Sheldon denken, der diesen kleinen, aber bedeutenden Unterschied seinem Pfarrer in der Sonntagsmesse erklären musste. :-)
Doch, es gibt einen Zusammenhang. Beides sind autokratische Staaten. Es gibt viele andere Argumente gegen Russland und China, aber der erste reicht vollkommen.
Und hier noch auf den Westen als Schuldigen hinzuweisen, ist wohl ein schlechter Witz.
Es gibt natürlich viele Argumente gegen China.
Es besteht aber kein unmittelbarer Zusammenhang zwischen dem Komplex „der Westen verbietet den Aktienhandel von russischen Aktien“ und der Möglichkeit „das China den Handel ausländischen Investoren untersagt“. Beides sind nebeneinander stehende Möglichkeiten, und die gibt nicht Ausweis für eine Wahrscheinlichkeit im Hinblick auf die andere.
Das ist eine Überdehnung ohne logischen Zusammenhang. Das heißt, entweder Du verstehst was „unmittelbarer Zusammenhang“ bedeutet oder Du bist vielleicht Jennifer, Peter-Pan oder sonst wert, und dann ist es auch egal.
Hallo Tobs, wie du weist hab eine ganz ähnliche Sicht wie Tim. Du hast einfach keine Rechtssicherheit in China, da kann man noch so viel Gegenargumente bringen. Im Zweifelsfall wirst du enteignet oder in irgendeiner anderen Art dein Geld los.
Das wäre es mir nicht wert. Ich würde hier sehr vorsichtig agieren. Dann lieber Südamerika oder ein ostasiatisches Land mit zumindest sich entwickelnder Demokratie bzw. etwas besserem Rechtsstaat.
Grüße Baum
Das ist möglich, wie übrigens in jedem Land, so kannst Du in Deutschland und in den USA ebenfalls enteignet werden. Als Investor stelle ich auf Wahrscheinlichkeiten ab, also nicht nur in China, sondern auch in USA oder sonst wo.
Und was Unternehmen betrifft: Hier beobachtet man eher die Zerschlagung von Geschäftsmodellen (was in letzter Konsequenz einem wie eine Enteignung vorkommen mag, aber keine ist). Und das ist beileibe kein chinesisches Phänomen, sondern findest Du überall (schaue Dir nur die USA an wie sie Rockefeller wegen seines Öl-Monopols regelrecht kleingehauen haben). Daraus folgt für mich, dass ich grundsätzlich ungerne in Geschäftsmodelle investiere, die einen Hang zu Überschneidungen mit staatlichen Monopolinteressen haben. Das sind gerne Unternehmen, die für die Zukunft extrem reich gerechnet werden, weil sie kaum Konkurrenz befürchten müssen, was häufig dann genau zu ihrem Verhängnis wird.
Beispielsweise gerade Zahlungsdienstleister in den USA zukommen wird, kann man ja gerüchteweise schon gut in den Medien lesen. Ist das aus Sicht eines Paypall Investors, der nun vielleicht 70 Prozent Kurseinbruch erlitten hat, eine Form von Enteignung, oder allgemeines Risiko, dass er in ein vermeintlich nur wachsendes Unternehmen investiert hat? In China hätte man das jedenfalls direkt unter mangelnder Markteffizienz subsumiert. Ich glaube daher, dass die doch recht mechanische Abgrenzung zwischen Staatsformen Dir als Investor nur falsche Sicherheit suggeriert, und zwar egal, auf welcher Seite des Erdballs Du stehst. Weil die Instrumente ähnlich sind. Es kommt meines Erachtens eher auf die Auswahl der Titel an. Ich bin in China in Unternehmen investiert, die Toilettenwasser aufbereiten, die Turnschuhe oder Sportklamotten oder Jacken herstellen, die Pharmazie herstellen oder vertreiben, die Systemgastronomie betreiben, die Versicherungsdienstleistungen anbieten usw. usw. Hier sehe ich weniger Berührungspunkte mit staatlichen Regulierungsvorhaben. Aus diesem Grunde ist das auch übrigens eher mein Investitionsprofil in USA, Deutschland oder sonst wo.
Nochmal: Ich möchte wirklich niemanden „bekehren“. Aber egal ob man sich für etwas oder gegen etwas entscheidet, sollte es der intellektuelle Anspruch im Sinne von Investors education sein, das wirklich einmal für sich durchdrungen zu haben. Und das ist das Niveau von Börsen-Käseblättchen, die früher alle für Hype Aktien wie Alibaba ohne fundamentale Analyse getrommelt haben (schau sie Dir doch an, die alten Berichte, das ist doch Primitivniveau ohne wirkliche Beschäftigung mit Chancen und Risiken oder überhaupt der Analyse von Geschäftsmodelle gewesen), und sich nun gegenteilig positionieren und darüber sich rehabilitieren wollen (und auch wieder genauso wenig differenziert).
Ich behaupte, die Leute, die in China Geld verloren haben, hätten es in den USA genauso getan, weil sie einfach gierig und dumm gewesen waren und einfach einer Story hinterhergelaufen sind. Wer breit gestreut hat, und dabei eine scum Aktie erwischt hatte (hatte ich auch), wird darüber hinwegkommen. Niemand hat die Leute davon abgehalten, sich mit Studien von BCG zu beschäftigen und frühzeitig in nachhaltig funktionierende Geschäftsmodelle zu investieren. Stattdessen haben die Leute lieber irgendwelche Internet-Aktien mit unklaren Geschäftsmodellen gekauft. Im Grunde dasselbe wie die Dotcom Bubble. Dieser Frust dummer und unüberlegter Einzeltitelauswahl muss abreagiert werden. Ich habe alleine in den letzten beiden Monaten einen hohen vierstelligen Euro-Betrag von HK Unternehmen ausgeschüttet bekommen, wie jedes Jahr, ohne dass irgendwer von der KP die Hand dazwischen geschoben hätte. :-)
So, das war’s von mir zu diesem Thema. :-) Meine Frau würde jetzt zu mir sagen, es reicht. :-)
Ich denke es sind zwei verschiedene Dinge, ob du aus Marktmachtgründen ein Unternehmen zur marktwirtschaftlichen Handlung zwingst (z.b. durch die Verpflichtung einem Teil des Unternehmens zu verkaufen) oder ob du dir nicht sicher sein kannst, ob morgen aus politischen/willkürlichen Gründen ein Unternehmen dies oder jenes nicht mehr machen kann/darf.
Oder aber, ein drittes Thema, man aufgrund von internationalen Gründen (z.b. Krieg Taiwan) seine Anteile nicht mehr halten kann.
Das spielt bei der Einschätzung der Wahrscheinlich eines Investmenterfolgs eine erhebliche Rolle. Und diesem Faktor will ich persönlich nicht haben.
Aber natürlich darfst du das machen wie du möchtest :-)
Soweit meine käseblättchenbasierte Einschätzung.
Grüße Baum
Mindestens sehr solides-Käseblättchen – aber Danke auch für den Laissez-faire bezüglich meines Depots. :-)
Deine Punkte halte ich für alle valide, aber es bleibt meines Erachtens eine Frage der Perception – bitte hier auch um Nachsicht in Bezug auf mein Insistieren. :-) Denn das was Du willkürlich/politisch nennst, ist es auch genau. Das ist aber in Europa und USA nicht anders. Nenne mir bitte mal einen größeren Unternehmensmerger in USA oder EU, wo nicht Geschäftsbereiche abgegeben werden müssen oder hart reguliert sind. Freunde des Kapitalismus, wisst Ihr eigentlich in was für einer Lenkungswirtschaft wir gerade hier in der EU sind? :-) Wettbewerbsrechtlichen Fragestellungen gehen mindestens immer politische Erwägungen voraus, das ist nun mal inhärent. Der Prozess bis die Entscheidung exekutiert werden kann, unterliegt sicherlich bei uns einer besseren Judikative (=Rechtsstaat) als China (=Autoritär).
Die letzten Anpassungen in China waren ruppig, ich will es nicht verhehlen, haben aber doch eigentlich den Markt nach vorne gedacht wesentlich marktkonformer für Investorengeld aufgestellt. Für mich bleibt eher die spannende Frage, ob es China gelingen wird, in dem staatlich gelenkten System den Wettbewerb der Ideen aufrecht zu erhalten, was in einer Demokratie besser gelingt und für den Unternehmenserfolg maßgeblich ist. Falls nicht oder sie falsch abbiegen, droht ihnen die klassische Trap, wie viele Entwicklungsländer schon reingeschlittert sind (das BIP kann dann einfach nicht ausreichend aufholen).
Wie du selbst gesagt hast, geht es um Wahrscheinlichkeiten und darauf würde ich mich fixieren.
Wenn du eine Rechnung aufmachst Anlageerfolg= Marktökonomie*Mikroökonomie*Politik*Pychologie (wobei sich das immer wechselseitig beeinflusst) und du Faktoren die du nicht richtig einschätzen kannst mit null gleichsetzt, dann hast du bei China eine 0 in Sachen Politik.
Du weißt einfach nicht was da kommt. Und wir wissen was passiert wenn man mit null multipliziert.
Natürlich kann es auch in Deutschland oder den USA Einschränkungen im Markt geben (wobei das z.b. dann auch oft durch Gerichte noch überprüft werden kann, im Verhältnis zu China), aber du hast aber einfach eine erheblich geringere Wahrscheinlichkeit.
Und die Beispiele die du angesprochen hast, sind auch primär bei großkapitalisierten Unternehmen relevant. Du wirst wahrscheinlich wenige bis keine Unternehmen finden die mit einem Marktkapital von weniger als 5 Milliarden Euro große wettbewerbsrechtliche Probleme bekommen. Schon gar nicht im Bereich Klopapier.
Ich persönlich sehe die Wahrscheinlichkeit aber deutlich höher dass das bei China passieren könnte.
Verzeih mir, ich will dir deine Investments in China auch gar nicht madig machen. Ein schönes, großes Land mit vielen Leuten, günstigen Produktionsbedingungen und Rohstoffen – keine Frage!
Aber ein sicheres Land zum investieren? Für mich eher nicht.
Sag mir lieber irgendwas interessantes aus Japan oder Südkorea :-)
Grüße Baum
Fair enough und nix für ungut. Ich weiß gar nicht mehr welcher Vietnam-Kriegsfilm es war, wo der General an seinen Soldaten vorbeimaschierte und jovial-texanisch erklärte, dass beim Fein in jedem Vietnamesen ein Amerikaner stecke, den man nur ordentlich rausholen müsse. Sehr häßlich eigentlich, aber vielleicht sehe ich selbst auch zu viel in China und werde noch enttäuscht. Keiner hat die Wahrheit.
Meine Japsen: Kao, Makita, Kewpie. Ich liebäugele auch noch mit Kikkoman, wenn die nochmal runterkommen sollten. Was haben die alle gemein: Sehr beliebte Produkte in Japan und Rest von Asien, auch China. Da hättest Du so ein bisschen den best of two worlds Ansatz, den Du vielleicht magst: Unternehmen in stabilem Umfeld mit gutem Zugang zu Asien (vermutlich besserer Zugang als dem Westen).
Takeda finde ich auch immer noch interessant. Abgestraft weil einiges in der Pipeline nicht funktionierte. Aber kauft man dann große Pharma Unternehmen nicht besonders gern?
@Alibaba
Ich glaube natürlich weiterhin an das Unternehmen, die Zahlen sind ja auch gut, auch die Produkte, wir sind selber Kunde und sehr zufrieden (insbesondere für die Asien Kundschaft), wie mit Amazon natürlich auch für die westliche Kundschaft.
Das Problem ist halt der Kurs und die Politik, da braucht es halt einfach Geduld und Hoffnung, und die ist vorhanden. Und wenn es schief läuft, dann läuft es halt schief, deshalb diversifiziert man ja auch ;)
Vielleicht haben einige Alibaba halt einfach gekauft, weil viele Gurus, Medien etc. das auch getan haben oder die Aktie gehypt, und solange der Chart nach oben zeigte, war alles wunderbar. Vielleicht gab oder gibt es auch Hoffnung, ein 2. Amazon noch am „Anfang“ zu ergattern, aber das wird kaum 1:1 funktionieren, auch wenn die 2 Unternehmen sich gleichen in einigen Bereichen. Gerade als Charlie Munger eingestiegen war, haben sicher einige das auch „nachgespielt“, ich finde das ein Fehler, man sollte nie einem „Guru“ folgen, und sich immer nur Unternehmen zulegen, wo man auch 100% dahinter steht, in guten wie in schlechten Zeiten.
Über russische Aktien müssen wir uns glaub nicht mehr unterhalten.
Politik/Geduld/Hoffnung: So ist es! Ich selbst bin auch unsicher, wie es weitergeht und beobachte das natürlich mit einem mulmigen Gefühl (schon alleine deshalb würde ich gut verstehen, wenn jemand keine China-Aktien haben will!).
Wie wird der neue Topos „common prosperity“, den Xi in jüngster Zeit verstärkt bemüht, konkret aufgelöst (@Tim: Gerade in den US-Magazinen/Zeitschriften wird viel darüber geschrieben, solche Perspektiven – mit welcher Wertung oder Ableitung auch immer – hätte ich mir von Dir gewünscht)? Welche Rolle spielen hierbei die moderaten, marktwirtschaftlichen Kräfte, die Xi wird einbinden müssen? Ist es nicht schon schlecht, sich überhaupt diese Fragen stellen zu müssen (finde ich eigentlich schon) Sollte man dann nicht vergessen, dass wir dies hier bis zu einem gewissen Grade auch in Europa so umgesetzt haben (soziale Marktwirtschaft) und uns (mindestens aber die Franzosen) die USA dafür geringschätzig als Sozialisten einstufen?
Wie ist das zu bewerten, dass China versucht, seine eigenen Wirtschaftsraum ein wenig zu entkoppeln und aus sich selbst heraus zu entwickeln? Die USA waren es früher sehr und sind es in einigen Teilen übrigens immer noch, ein recht abgesteckter Wirtschaftsraum. Meines Erachtens versuchen die Chinesen einfach diesen Ansatz zu kopieren. Wie man das normativ sehen will, finde ich als Investor irrelevant, interessanter hingegen, ob das aufgeht oder nicht.
Man weiß das nicht und ich würde deswegen meine Aktien nicht verkaufen. Dann hätte man durchaus auch Grund gehabt seine USA-Aktien zu verkaufen, als Trump an die Macht kam und es fast geschafft hätte, die Verfassung zu verraten (und dabei übrigens schonungslos freigelegt hat, wie fragil in Wahrheit in den USA die Institutionen als Säulen der Demokratie sind). Hab ich damals auch nicht.
Kurzum: Wenn man in China investiert, wird man sicherlich unweigerlich Zeuge noch einiger Betriebsunfälle und Verwerfungen, die sich – so meine persönliche Hoffnung – als Achterbahnfahrt nach oben darstellen. Jim Rogers (ein von China überzeugter Hardcore US-Kapitalist) verglich China gerne immer mit den USA mit ihren Wachstumsschmerzen im ausgehenden 19. Jahrhundert. Booms werden gefolgt von Anpassungen und Verwerfungen.
Und bezüglich Dikatatur und Demokratie, China ist da wohl noch etwas anders, ich kann es zu wenig beurteilen, aber die Länder in Asien wo ich täglich Kontakt habe und auch besser kenne, ist die Aussensicht und wie man dann effektiv Leben, 2 paar Schuhe. In Südostasien beispielsweise lebt man wohl freier als in Mitteleuropa, in der Praxis meine ich. Aber hier liest man dann z.B. von Thailand als die schlimmste und brutalste Militärdiktatur… zurück zu China und den USA, hier ist halt der Kampf der Weltherrschaft zumindest wirtschaft entbrannt, und da ist klar, dass man in den jeweililgen Ländern nicht immer objektiv berichtet (auf beiden Seiten). Ich denke man muss es auch mal gesehen und erlebt haben, um sich abschliessend ein Bild zu machen.
Wir investieren seit Jahren in Asien und bauen es weiter aus, es ist der Zukunftsmarkt. Privat investiere ich auch mehrheitlich in den USA und in der Schweiz, das ist auch ein Gegengewicht, da wir geschäftlich in den USA nicht aktiv sind, als Schweizer Softwarehaus ist die USA nicht die erste Adresse, das können sie selber gut genug ;)
Ich denke der Kritikpunkt sollte nicht lauten ob Demokratie oder nicht, sondern ob Rechtsstaat oder nicht.
Auch in Deutschland wurde nach Fukushima willkürlich die Atomkraft abgestellt, nachdem die Kanzlerin 6 Monate zuvor noch Betriebsverlängerungen erreicht hatte. Damit wurden die Geschäftsmodelle von RWE und Eon ruiniert. Das fällt uns heute auf die Füße und das im demokratischen Deutschland, demokratisch aber vollkommen willkürlich.
Normalerweise sagt man ja, dass politisch Börsen kurze Beine haben. Nur aktuell und die nächsten Jahre werden wir strukturelle Veränderungen sehen, die sich nicht mit den sonstigen politischen Spielchen vergleichen lassen. Der größte Strukturbruch ist wohl der Kampf zw. den USA und China um die Weltmacht.
Ich beobachte seit Jahren mehr und mehr Hinweise, dass wir eine Blockbildung weltweit sehen. Als Privatanleger im Block zu investieren, dessen Staatsangehörigkeit oder Lebensmittelpunkt man nicht hat würde Ich stark begrenzen oder gar vermeiden. Das würde Ich genauso machen wie du bzw. liegt mein China-Anteil bei 5%. Über 10 würde Ich nicht gehen wollen.
Ich würde aber auch in der EU nicht all zu viel investieren. Die EU wird gerade zw. Rußland und den USA zerrieben.
liebe Grüße aus Wien
Valueer
Nu ja, der Fall im Atomausstieg lag ja deutlich anders. Zum einen stand der Ausstieg schon 13 Jahre vorher fest und wurde durch geschickte Lobbyarbeit der Energieriesen nich abgewendet. Man hatte genug Zeit für einen geordneten Ausstieg.
Punkt zwei ist, dass so eine Entscheidung nach einem GAU vielleicht nicht zwingend ist – aber „willkürlich“ definitiv uch nicht.
Zu guter Letzt wurden die Unternehmen entschädigt – so wie es sich bei sowas in einem Rechtsstaat gehört.
Sehe Ich anders: willkürlich, weil am anderen Ende der Welt etwas passiert (Tsunami mit anschließender Kernschmelze) was in D wohl nicht passieren kann, nachdem man 6 Monate zuvor noch alles geprüft und für sicher erklärt hatte.
Entschädigt wurde nach jahrelangen Rechtsstreit. Wenn man dann noch auf die Aktienkurse sieht, schaut das für den Anleger nochmal ganz anders aus, liegt aber auch an Unternehmensentscheidungen selbst.
Dazu wurde die Ausstiegsentscheidung ja nicht getroffen, weil man zur Erkenntnis gelangt war, dass die Meiler nun unsicher seien, sondern weil man Angst hatte die Landtagswahlen in BaWü zu verlieren. Wenn das mal aus Investorensicht nicht willkürlich ist, was ist es dann?
<<Ich würde aber auch in der EU nicht all zu viel investieren. Die EU wird gerade zw. Rußland und den USA zerrieben.>>
Die EU wird zwischen Russland und den USA zerrieben? Das ist wohl ein schlechter Witz. Wenn überhaupt, werden gerade die Großmachtträume der russischen Diktatur auf dem Schlachtfeld zerrieben.
Ja, du hast ja Recht uns geht’s derzeit blendend: Von Inflation weit und breit keine Spur. Die Firmen investieren wieder verstärkt aufgrund der Planungs – und Energiesicherheit und der günstigen Preise, vom Überangebot billiger, hochqualifizierter Fachkräfte, solider Infrastruktur, niedriger Steuern und minimaler Bürokratie natürlich abgesehen.
Geht mir genauso.
Ich investiere weitgehend in amerikanische und europäische Aktien.
Die Aktienauswahl aus Tims und Nikos Depot gefällt mir.
Denke, wer das nötige Wissen über China mitbringt, kann sicherlich auch dort gute Investments tätigen. Aber für mich und wahrscheinlich die Mehrheit ist dies nichts.
na ja, die Aussage von @Tobs, dass „China das größte Land der Welt ist“ war schon nicht evidenzbasiert.
Mein China-Anteil steckt nur zwangsläufig im Vanguard All-World, kann damit gut leben.
Die Antwort von Tim Schäfer auf den langatmigen, tiefenpsychologischen Kommentar von @Tobs ist erfrischend kurz und einfach. So hätte vermutlich auch Buffett oder Kostolany geantwortet.
Mir ist immer schon aufgefallen, dass erfolgreiche Börsianer einfach denken und eher schweigsame Menschen sind.
Das passt ja mal so gar nicht zu dir Sammy. Du beackerst das alles hier mit mehreren Nicknames und schreibst dann hier was von schweigsam. Lächerlich.
-M
@-M
Hab auch nie behauptet, ein erfolgreicher Börsianer zu sein.
Ich bin da voll bei Tim. Schon von meinem ersten Börsentag an im Jahr 2000 habe ich Investments in Russland und China ausgeschlossen. Für mich ist das ganz einfach: Ohne Rechtssicherheit keine Investments. Hinzu kommen bei mir Länder mit „unberechenbaren Währungen“, wie z.B. südamerikanische Staaten oder die Türkei.
LG
Hab mich auch nie mit der 70/30 Regel anfreunden können.
(70% Welt- und 30% EM-Etf‘s).
Hätte Russland keinen Krieg angefangen, wäre die Meinung hier eine andere…
Bin ja selbst mit einer guten Summe bei Alibaba dabei – noch vor Munger und anderen – und jetzt dick im Minus. Das die vom Staat so gestutzt werden, konnte man nicht ahnen, aber wie Tobs es schrieb, wären die unter westlichen Gesichtspunkten ebenso angegangen worden…da wäre es halt nicht direkt der Staat gewesen, sondern ne Kartellbehörde oder so.
Wieso bleibe ich bei Baba dabei? Ich glaube trotzdem, dass die in 10 Jahren um ein vielfaches erfolgreicher sind wie heute. Genau wie meine American Water ähm China Water Firmen….
-M
Die Meinung wäre ganz gewiss nicht anders. Russland war auch vorher schon nicht investierbar. Schon Yukos vergessen? Und mach dich betreffs BABA mal schlau unter welchen Bedingungen der erste Börsengang und das Delisting 2012 erfolgte… ;)
Sammy du meinst Alibaba.com ?
Alles ganz richtig, aber es gibt auch Probleme bei manchen US-Aktien. Nicht die Länder sind im Westen das Probleme, sondern Konzerne, die ihr Monopol zum Hinterziehen von Steuern, Verdrängen von Mitbewerbern , Ausnutzen von Angestellten ausnutzen. Natürlich kann man wegsehen und nur auf den Aktienkurs schauen. Aktuelles Beispiel : Facebook/Meta. Ohne Facebook-Account kannst du die neue VR-Brille nicht nutzen. Deshalb Verbot in der EU. Die Daten aus der Brille, verknüpft mit den Daten aus dem Facebook-Account. Nein, geht gar nicht.
Die Aktie steht um 135€. Ich würde abwarten ob sie auf 100€ oder sogar darunter sinkt. Und bis dahin Short gehen.
Gehst du hier genauso erfolgreich short wie beim USD?
Sammy jetzt auch noch Jessica?
Bin nicht Short im USD, die Welt hat sich inzwischen mehrfach gedreht. Das Risiko im USD indess bleibt. Lyn Alden hat das gerade in ihrem freien Newsletter beschrieben. Zinsen ( bedienen ), Schulden, das ist ein Problem für den USD. Ist der Dollar so stark oder die anderen Währungen so schwach. Kommen andere Zeiten gerät der USD wieder ins Visier….
ich würde nicht in Meta invstieren , die behandeln ihre Leute schlecht.
Und das Geld geht aus und Sie müssen jede Menge MA entlassen.
Facebook/meta Zuckerberg war noch nie meins.
https://www.businessinsider.de/wirtschaft/entlassung-bei-facebook-so-wurden-mitarbeiter-an-letzten-tagen-behandelt-a/
@Keine Aktien aus RU und China
Da ist schon etwas dran. Linke / Kommunisten werden eher nicht für das wohl der Aktionäre / Unternehmen einstehen.
Dann alles auf USA setzen?
Die stehn 150 Jahre nach dem Sezessionskrieg erneut vor einer Spaltung. Der abgewählte Präsident puscht seine Anhänger zum Sturm auf das Kapitol. Ganz wie in Burkina Faso. Die Libertären im Süden & rust belt häufen Waffen an um sich gegen potentiell übergriffige Politiker aus Washington und die WallStreet-Millionäre behaupten zu können.
Die Demokratie USA hat als Vorbild ausgedient. Chinesen / Taiwanesen usw. kommen zum Studium noch aber dann gehts ganz schnell wieder zurück um ein Unternehmen zu Hause zu gründen. Traurig, dass auch viele im Ausland studierte Chinesen USA als failed democracy sehen und die Vorteile des geordneten und ruhigen China preisen.
Sind ausländische Aktionäre in den US wirklich vollkommen geschützt oder können wir nicht auch einfach durch einen Federstrich enteignet werden wenns dem nächsten Trump passt?
Wahrscheinlichkeiten…
Ich bin bei @Bruno. Diversifikation ist gut. Meinen China-Anteil halte ich über meine ETF gerne.
Sehe ich ähnlich. Mein China Anteil ist mir gerade viel zu hoch mit ca. 13%, aber was ist die Alternative? 50-60% in US? Damit fühle ich mich auch nicht wohl. Letztendlich eben der Grund warum man World+EM ich welcher Kombination auch immer hält: die Hoffnung das andere Regionen einen Einbruch wo auch immer zumindest kompensieren.
Ich hoffe auf starke Leute auf allen Seiten, ist etwas beunruhigend wenn man sich die führenden Politiker der 3 Grossmächte aktuell anschaut… where’s jackie?
Ich hoffe man findet dann auch den roten Knopf nicht mehr.
Die USA ist doch nochmal deutlich föderaler aufgestellt als Deutschland. Und das ist hier ein deutlicher Pluspunkt. Die Staaten sind in den meisten Dingen recht autark und können großteils ihr eigenes Ding machen.
Ich hoffe auch, dass mehr von der alten Garde sterben als neue nachwachsen – die Jugend und Farbigen sind mehrheitlich demokratisch sozilisiert. Auch glaube ich, dass sich bei vielen der gesunde Menschenverstand oder zumindest ein kleines Stück Moral durchsetzt.
Und beim Rest: Trumps Truppen sind am Ende genauso hohl wie hier die der AFD. Das macht sie zwar fanatisch aber auch berechenbar.
@China & RU
Wir wir alles wissen: Schwarze Schwäne für unsere Aktiendepots kündigen sich nicht offen an, sondern kommen eben aus den Ecken die man nicht erwartet. Man kann nur die bekannten in sein Handeln einzubeziehen und versuchen ansonsten sein Depot (& Leben) resilient aufzubauen damit die Unbekannten aus dem opaken Makro einen möglichst nicht bei erscheinen sofort komplett umhauen.
Ich kann aber sehr gut @Tim aber auch @Tobs Ansichten nachvollziehen. Beides macht für mich guten Sinn. Jetzt schauen alle auf das böse China, aber es ist eben nicht das einzige Klumpenrisiko. Deswegen hat die aktuelle Diskussion keine Auswirkungen für meine Investitionen.
Ein mittelgroße nationale Krise in den US wäre für meinen (!) Depotwert vermutlich deutlich schlechter als eine große nationale Krise in China oder sogar ein offener Konflikt China-Taiwan. Was ist, wenn das hoch verschuldete Kalifornien defaultet? Was ist wenn China die neuen Multiverse-Internetstandards setzt? Eine erste Ahnung welche Sprengkraft die sprunghaft höheren Zinsen noch entfalten werden/ können bekommen wir gerade mit wegen der Pensionskassen in UK. Was macht der starke USD mit den Emerging Markets, plötzlich wird CreditSwisse zum Problem usw usw. Kennen wir alles.
So gesehen kann man niemals beruhigt investieren (Ich nenne jetzt mal @Thorsten als Beispiel der rational ja gute Argumente hat) oder man ist eben locker & positiv immer investiert (wie zB @Tim, @Free, andere hier).
Oder auch positiv ein Goldener Schwan: Sollte Covid in China plötzlich keine Rolle mehr spielen und das Land schnell zum Wachstum zurück kehren, dann werden die Ölpreise / Rohstoffe schnell deutlich peaken und anschließend wird die Reszession bei uns milder, Zinsen tiefer und wir erhalten wieder bessere Börsenkurse.
Zu China/ Internet gibt es übrigens einen ganz interessanten Podcast mit 8 Folgen von der SZ.de: The great Firewall. Falls es jemanden interssiert. Ich fands ganz gut (etwas lang).
Als @Tim 2020 in Carnival ging gab es auch viele die meinten, es sei ein viel zu großes Risiko. Der Kurs ging von ~40 auf unter 10. Ein Jahr später war der Kurs bei 20 und er war der Held, der mutige der die Chance genutzt hat. Heute steht der Kurs bei 6 und er steht blöd da.
Gibt immer hinterher schlaue Kommentare zu den investments der anderen :-)
Der eine macht es eben und geht gewisse Risiken ein, der andere nicht. Nur hört man am Ende meist nur nach Erfolg nochmal davon:-)
-M
Exakt und gut zusammengefasst.
Mein Thema ist auch weniger, ob jemand in China investiert oder nicht. Allerdings funktioniert die Begründung nicht gut in der Konsequenz für die gesamte Kapitalanlage. Wenn ich in China meine Risiken meine zu identifizieren und zugleich negiere, dass sie für meine eigenen Investments bestünden, laufe ich Gefahr, insgesamt meine Risiken nicht zu verstehen. Durch so eine harte Positionierung (China hohe Wahrscheinlichkeit von Problemen und USA niedrigere Wahrscheinlichkeit von Problemen) hilft zwar aus der Ohnmacht in die actio zu kommen. Solche harten Positionierungen funktionieren aber in keiner klassischen Verhandlungs- oder Beratungssituation gut und meines Erachtens auch nicht bei der Depotverteilung. Es verschleiert den Blick auf die den eigenen Investments zu Grunde liegenden Risiken, weil sie man eher im Wege der Abgrenzung versucht zu verstehen als sie eigenständig zu beurteilen.
Man kann ja mal Zeitreisen unternehmen: Wie haben sich Anleger gefühlt, die ihre Investments im NASDAQ um die Jahrtausendwende erlebt haben. Im Grunde haben sie erlebt, was gerade einige im Bereich China-Tech erlebt haben. Zu teuer eingekauft. Es war aber sowohl damals in USA wie heute in China ein Selektionsrisiko, kein Rechtsrisiko, dass sich realisiert hat.
Noch weiter zurück: Der amerikanische Kapitalmarkt wurden von vielen als unseriös verflucht, als beim Herbstcrash 1987 Leerverkäufer verdienten. Denn Trendfolgestrategien und Shortselling kam gerade in dieser Zeit gerade erst auf und galt mindestens als unamerikanisch und jedenfalls Casino (man lese mal den Magier der Märkte Band I. Sehr kontrovers und einige darin interviewte Aktienhändler verfluchten das Shortselling als skandalös und unamerikanisch). Hätte man damals nicht sagen können, es hat sich ein „System“-Risiko für die Longs realisiert, weil ihre Positionen runtergeprügelt wurden von anderen Investoren, die nicht einmal diese Position gehalten hatten? Ein Skandal damals!
Wie soll ein in den 20ern des 19. Jahrhunderts 50-jähriger sich gefühlt haben, als er in den amerikanischen Aktienmarkt investiert hatte? Sessionskrieg miterlebt, vermutlich Gangkriege ebenfalls, wenn er in NY oder Chicago gelebt hat. Mehrere rauschende Booms und danach heftige Kater (Gold, Eisenbahn usw.). Keine stabilien Rahmenbedingungen wie im gerade dem Abstieg entgegendriftenden Empire, das seinerzeit gerade erst noch zuvor DAS Zentrum von Zivilisation und Kapitalmarkt war? War der nicht bekloppt, in einem solchen Wild Wild West Geld zu investieren?
War es deshalb jemals verkehrt in den amerikanischen Aktienmarkt zu investieren? Man konnte es damals genauso wenig wissen wie man es heute beim chinesischen Aktienmarkt sagen kann. Das ist die simple Wahrheit. Und das muss man eigentlich sich eingestehen. Man wird in jedem Fall vermuten dürfen, dass China auch noch einige Booms und Kater erleben wird, was aber Voraussetzung für den Aufstieg ist. Ich persönlich versuche mich zu positionieren mit Konsum- und nicht staatlichen Infrastrukturunternehmen und dabei nicht rauskegeln zu lassen. Ich hoffe, dass ich meine Unternehmen, die Tampons, Windeln, Schuhe, Jacken, Snacks usw. verkaufen, behalten darf. Ich hoffe, dass China lieber Staatseinnahmen aus Steuern generieren wollen wird über mindestens einige Dekaden, damit sie überhaupt den Fuel haben, an USA vorbeizuziehen. Bis dahin wird es die eine oder andere Marktregulatorik geben, wie sie es hier auch geben wird. Wenn ich gute Picks gemacht habe, profitieren meine Unternehmen davon sogar, weil Markteingriffe langfristig den starken, großen Playern zu Gute kommen. Wenn nicht, Pech, hätte mir dann in den USA auch aber passieren können.
Dabei kann ich für meine chinesischen Aktien nur so gut hoffen dass sich der Wettbewerb der Ideen durchsetzt wie ich für meine amerikanischen Aktien hoffen muss, dass das Land nicht wegen Schizophrenie und Degeneration gegen die Wand läuft. Ich behaupte, meine chinesischen Aktien und amerikanischen Aktien sind in gleichem Maße „at risk“.
Für die üble Grammatik (Handy) muss ich mich entschuldigen, wie vielleicht auch für die historische Ungenauigkeit, dass der 50-jährige in den 1920ern den Sezessionskrieg erlebt habe, wobei dessen Nachwirkungen in seiner Jugend sicherlich noch sehr gegenwärtig waren.
@Norwegen
habe gerade gelesen, dass für Norwegen eine zusätzliche 40% Steuer für Ressourcenverbrauch u.a. auf Aquaculture, Windparks an Land und Hydropower diskutiert wird. Die Aktienkurse der Unternehmen sind 50% runter. In UK gibt es jetzt nicht nur für meine Ölunternehmen sondern auch auf „gute“ CO2-arme Energiekonzerne eine de-facto windfall tax.
Beides v.a. aber UK keine Länder die als aktionärsunfreundlich bekannt waren und beides natürlich Staaten mit guter Rechtstaatlichkeit. Wenn China das macht, heisst es wieder, ja klar bei den Kommunisten ist es unvorhersehbar. UK benötigt halt Geld und NO geht halt wirklich auf Nachhaltigkeit. Tja, man weiss eben nie, aus welcher Richtung wir überrascht werden. Wie auch @Valueers Kommentar zum plötzlichen Atomausstieg der CDU.
FT Artikel und Artikel verlinkt hier wens interessiert.
@Norwegen
Auch wenn es aktuell alle wohl anders sehen, aber ich denke die beste Alternative zu erneuerbaren Energien wird noch eine Weile Gas sein. Europa hat halt einfach den Fehler gemacht, alles auf Russland zu setzen, etwas Norwegen.
Ich denke es braucht jetzt neue Pipelines aus Afrika und dann auch von Spanien und Italien Richtung Nordeuropa, und in Deutschland entsprechend LNG-Terminals. Auch Pipeline von Iran über Türkei sollte eine Option sein, auch böse Staaten.
Strategisches Denken hat man leider verlernt, dabei wäre wie für uns Investoren auch für Länder und ihre Energie Diversifkation zentral. Das lernt man nun diese Tage, ich hoffe auf die nicht allzu harte (kalte) Tour.
Diesen Winter leider legitim, aber es kann ja nicht sein, dass wir jetzt wieder auf die grössten Dreckschleudern Kohle oder Ölkraftwerke setzen (müssen) für Strom.
Gaskraftwerke sind auch besser geeignet als Atom in Kombination mit Erneuerbaren, zumindest in der Transformationsphase, da sehr flexibel und dynamisch zu- und abschaltbar. Auf Russland zu zählen gleicht einer Lotterie, von daher braucht es jetzt schnell neue Alternativen für Europa.
@US ist besser
Musk schaltet der Ukraine anscheinend Star-Link ab. Mit diesem Mann scheinen Investoren auch ein systemisches Risiko einzugehen. Ich bleibe dabei, China ist schwierig alles andere im Detail aber genauso.
Ich kann deine Argumentation leider so gar nicht nachvollziehen Tobs.
Ich glaube du unterschätzt einfach dass China im grundsätzlichen Systemaufbau nicht besonders aktionärsfreundlich oder rechtsstaatlich ist. Natürlich kann sich China noch entwickeln und natürlich wäre es auch in der Theorie möglich dass sich die marktwirtschaftlichen Mechanismen als stärker erweisen (im Verhältnis zu den politischen).
Aber du kannst doch nicht notwendige politische Entscheidungen auf z.b. Basis von Wissenschaft (also neue Abgaben z.b gegen Klimaschutz oder Umweltauflagen) vergleichen mit den marktbeschränkungen die China aufgrund von politischen Gründen oder ähnlichem vornimmt.
Und auch einen Aktieninvestment 1850 in den USA wäre durchaus ein Risiko gewesen. Ob ich in so ein System investiert hätte würde ich auch heute in Frage stellen.
Wie gesagt ohne einigermaßene Rechtssicherheit ist ein Investment von vornherein sehr unsicher. Ganz unabhängig davon wie sich das auf die ökonomischen Sachverhalte das Unternehmens auswirkt.
Ich denke man muss also klar unterscheiden zwischen Marktschwankungen oder Börsenkorrekturen, „normalen“ Politischen Änderungen oder wenn die Basis schon nicht stimmt.
So aber ich glaube wir haben unsere Standpunkte tatsächlich deutlich gemacht :-)
Grüße Baum
Finde Deine modellartigen Unterscheidungsmerkmale (Basisprobleme und andere Probleme) prima; mir scheint die Anwendung auf die konkreten Märkte nicht ganz so einfach und eindeutig zu sein wie Du das beurteilst (hier unterscheiden wir uns vermutlich). Es stimmt, wir kommen da an dieser Stelle nicht überein. Das macht aber nichts! Und ich investiere ja genauso gerne (und gerade in verstärktem Maße) im „Westen“, wir finden also auch wieder zurück zu Austausch auf gemeinsamer Basis. Grüße zurück, Tobs
Ich glaub wir brauchen da eine WhatsApp Gruppe um das ausführlich zu diskutieren :-) mit m hatte ich mal telefonisch Kontakt vor 2 Jahren oder so.
Könnten wir uns Mal überlegen.
Grüße Baum
Ist das schon so lange wieder her…oh weh…
Bist auch unter Baum bei mir im Handy abgespeichert :-)
Ich sehe morgen wieder mein Investmentkumpel, dann geht’s spazieren und fachsimpeln.
-M
Es gibt mehrere Gründe, warum ich die Makroebene völlig außer Acht lasse und einfach stur und stetig investiere, egal, was da so in der Welt (politisch/ökonomisch) passiert.
Vor allem bin ich nicht schlau genug, um etwaige Vorkommnisse und Auswirkungen erfolgreich zu antizipieren. Was passiert? Wann passiert es? Was sind die Folgen? Und was sind die Folgen (an der Börse) der Folgen?
Das ist mir zu hoch. Ich habe tatsächlich wertvollere Dinge den Tag über zu tun, als mir darüber den Kopf zu zerbrechen. Ich weiß, dass ich nichts weiß. Und damit hat es sich.
Dazu kommt – welch ein Glück -, dass es auch gar nichts bringt, wenn ich den weisen Worten der erfolgreichsten Anleger der Geschichte glauben darf.
Markttiming, Prognoseritis, Hin und Her – alles Gründe für eine Minderperformance im Depot. Man versucht bessere Ergebnisse zu erzielen und erhält schlechtere Ergebnisse. Das akzeptiert man oder eben nicht.
Dankbar bin ich für die Worte von Morgan Housel, die bei mir für noch mehr Ruhe gesorgt haben: Die Volatilität, das regelmäßige Abtauchen des Depot“werts“ (bei mir aktuell so um die 50k) ist der Preis für die langfristig höchste Rendite aller Anlageklassen.
Mein Ratschlag: Wer sich in der Hausse nicht auf dem Papier reich rechnet, der muss sich in der Baisse auch nicht arm rechnen. Meine Unternehmensbeteiligungen sorgen für einen steten Cashstrom, der steigt und steigt, völlig egal, welche Peise die Börse aufruft.
Diese Denkweise sorgt für eine gehörige Portion Gelassenheit.
Trump hat niemanden aufgefordert, das Kapitol zu putschen. Ich sehe die Demokraten weitaus kritischer.
Was die Demokraten treiben, führt notwendigerweise zu Widerstand bei Menschen, die einfach nur ihr Leben leben möchten. Die vorsorgliche Bewaffnung ist mehr als nur nachvollziehbar. Die Demokraten haben ja schon die Schwarzen aufgehetzt, die dann für Brandschatzung, Mord und Totschlag sorgten. Die Demokraten und ihre Anhänger haben auch keine Skrupel, den Jugendlichen Nicholas Sandmann durch die Medien zu schleifen und ihm Gewalt anzudrohen. In der öfffentlichen Debatte thematisiert man „Mikroaggressionen“ und „Dead naming“. Wehe, man nennt eine Transperson beim alten Namen oder verwendet das falsche „Pronomen“, dann ist man der böse Bube, wird bei Twitter oder Google entlassen bzw. gesperrt. Aber gegen einen Jugendlichen wird dann gehetzt, weil er im falschen Moment gegrinst hat, in einer Situation, die andere herbeigeführt haben. Da passen die Relationen einfach nicht.
Der ganze woke Wahnsinn geht in den USA gerade hoffentlich so richtig schnell zu Ende. Die Leute flüchten doch schon aus Kalifornien in Richtung Texas und Florida, so Republikaner bürgernah regieren, eine gescheite Energiepolitik betreiben, wo man bezahlbaren Wohnraum findet. Die Situation in Kalifornien, wo selbst Google-Mitarbeiter Probleme haben, eine Wohnung zu finden, ist von der Regierung mutwillig herbeigeführt worden.Wie übrigens bei uns in Berlin, wo man #wirhabenplatz tönt, das Bauen erschwert und Mietsteigerungen beklagt.
Die republikanisch geführten Staaten waren auch besser durch die Pandemie gekommen, weil sie eben nicht mit der Holzhammermethode irgendwelchen Wahnsinn verordneten, sondern zurückhaltend waren und ihren Kurs schnell korrigierten, wenn etwas falsch war. Wenn Trump nicht mehr nächste Präsident wird, dann eventuell Ron DeSantis.
Die deutschen Medien stellen die Demokraten viel zu gut dar. Man sollte sich aber genauer informieren und die Sache bewerten. Allein der Umstand, dass Hillary Clinton einen privaten E-Mail-Account für offizielle Amtsgeschäfte genutzt hat, ist doch ein Skandal sondergleichen, denn kleine Beamte würde man dafür wegen Sicherheitsgefährdung in den Bau stecken, denn man damit torpediert man ja jegliche IT-Sicherheit, über die sich tagtäglich die regierungseigenen IT-Spezialisten den Kopf zerbrechen. Aber das wird ja nicht thematisiert. Wir hatten auch schon den Fall mit der Merkel, die ihr privates Telefon genutzt anstatt das, was mir ihr zu Verfügung stellte. Oder nehmen wir Uschi von der Leyen, die jegliche Nachprüfbarkeit auf Rechtsmäßigkeit untergräbt, indem sie den SMS-Dienst nutzt (als Verteidigungsministerin und jetzt als EU-Kommissarin) und später den Verlauf bzw. das Gerät löscht. Und ich bin tunlichst darauf bedacht, für meine Ehrenämter die offiziellen Mailadressen zu verwenden und ich lösche meine Mails erst nach einer gewissen Zeit, denn auch ich muss eventuell Nachweise erbringen.
Da schlägt man doch die Hände über den Kopf zusammen, was sich die vermeintlich Guten in der Politik alles erlauben dürfen, ohne dass die Medien es skandalisieren.
Hi Johannes, ich gebe dir Recht, dass die allgemeine Berichterstattung bei uns sicherlich auch nie ganz neutral ist und auf uns abfärbt. Aus welchen Quellen informierst du dich über US?
Gruß Ms Pippo
vermutlich auf breitbart.com :D
Republikanisch geführte Staaten besser durch die Pandemie gekommen?
Deutlich höhere Übersterblichkeit:
https://www.nytimes.com/2021/11/08/briefing/covid-death-toll-red-america.html
https://www.nber.org/papers/w30512
Den Rest fange ich gar nicht erst an zu kommentieren…
Das heißt du rätst auch von emerging market etfs ab? Ist ja sehr chinalastig
@42sucht21
„…und die Vorteile des geordneten und ruhigen China preisen…“
Naja, bezüglich dieser Ordnung und Ruhe habe ich so meine Zweifel:
Umerziehungslager für Andersdenkende und „Andersartige“(Uiguren), unendliche Lockdowns bei Null-Covid-Strategie und immer noch keinen vernünftigen Impfstoff zustande gebracht(ausländischer scheint irgendwie tabu zu sein).
Die wirksamen Impfstoffe sind in Demokratien entstanden. Diktaturen sind nicht innovativ und schon gar nicht effektiv. Um das auszugleichen wird Spionage und Sabotage eingesetzt….
Porzellan, Schwarzpulver und Nudeln in China. :-)
Im Kommunismus gibt es keine Aktiengesellschaften, deswegen sind die Aktien aus Russland und China immer ein Betrug. Und der Diktator und die Minister nehmen sich ihre wertlosen Papiere gratis. Der Diktator besitzt angeblich 10 % von jeder A.G. in Russland oder China. Den Betrug bestätigt auch, dass die Hälfte der A.Gs. aus China auf den Kaimaninseln registriert ist. Wenn der junge Mann Charles Munger (98) älter wird, vielleicht kommt er auch darauf, dass er keine Papiere von Alibaba oder aus China kaufen sollte.
Jetzt wo die Angst da ist, wäre vielleicht ein guter Zeitpunkt zum kaufen.
Ist wohl einfacher geschrieben als gemacht.
Ich habe selbst keine China und keine Russische Aktien, Russland vor allem wegen dem Krieg. Gazprom hatte ich vor dem Krieg auch mal auf dem Radar.
Bei China passte mir das eingreifen des Staates nie, es kommen nun wohl ungemütliche Zeiten auf uns zu.
Hallo,
ja russiche Aktien hatte ich noch nie, auch wenn es mich aufgrund der Dividendenrenditen schon gereizt hat. Aber dafür gibt’s auch US REITs oder BDCs.
China, ich hatte eine zeitlang auch einen Sparplan auf den MCSI-China. Aber der Sparplan existiert nicht mehr und auch der zugehörige ETF ist aus meinem Depot geflogen. Haier ist noch da und mit Softbank habe ich auch noch einen Teil China im Depot.
Haier Smart Home – Haushaltsgerätemarktführer in China und Nordamerika und hier die D-Aktie. Hier warte ich mal noch ab. Vielleicht verdoppelt sie sich ja mal auf das Hongkong Niveau, bis dahin nehme ich die hohen Dividenden mit.
Mit über 50 wird man auch konservativer. So habe ich nur noch 3 ETFs (MCSI-World, Nasdaq-100 und STOXX Global Select Dividend 100).An Einzelpositionen Main Street Capital, FS KKR, EPR Properties, Softbank und Haier
Aber ich bin auch eher pessimistisch, was das Ergebnis der Politik des roten Kaisers in China angeht.
Danke für deine Ausführungen auf den vorherigen Artikel. Nach 30 Jahren hast du wohl ein klares Bild davon, was die „Untersuchung“ der Makrobene für den Anlageerfolg bringt. Die Quintessenz – so habe ich dich verstanden – lautet: unabhängig von Prognosen, Meinungen zur ökonomischen Weltlage und dem „was da wohl kommen mag“, lohnt es sich, stur und stetig zu investieren. Simpel erfolgreich sein. Das gefällt mir.
Danke für die Blumen, ich vermeide auch Südostasien oder Südamerika. Da habe ich nicht genug Ahnung, obwohl ich sehr viel lese und politisch interessiert bin. Also bleibe ich bei Westeuropa, USA und Japan/Korea – das ist für mich investierbar.
Neben ausgesprochenen Dividendentiteln wähle auch nur ausschüttende ETFs. Das landet alles auf dem Termingeldkonto und wird wieder investiert. Ich liebe es, wenn auf dem Konto immer wieder mal etwas eintrudelt. Ist einfache eine schönere Psychologie als thesauriernden Fonds.
Die regelmäßigen Sparpläne laufen auch jetzt unvermindert weiter und ich kaufe auch weiter aus den lfd. Erträgen nach. Gerade erst vor 2 Tagen Main Street Capital.
Ich kaufe lieber Aktien wie Danaher, Blackrock oder Microsoft und lasse sowas Alibaba links liegen. China und Russland sind in mehrfacher Hinsicht problematisch. Auch wenn die nächsten Jahre sicherlich wirtschaftlich insgesamt anspruchsvoller bzw. schwieriger werden lohnt sich ein stetiges investieren. Gerade dann zum Beispiel in Form von Sparplänen. Ich hoffe auf spürbare Gehaltsteigerungen angesichts der Kostenentwicklungen. Bisher eher leider nicht in Sicht.
„Und beim Rest: Trumps Truppen sind am Ende genauso hohl wie hier die der AFD. Das macht sie zwar fanatisch aber auch berechenbar.“
Es wird diese Leute aber nicht abbringen von ihrem Kurs. Daher braucht es Politik, welche einige der durchaus berechtigen Fragen zum Beispiel von gemäßigten AFD-Anhängern ernst nimmt und Lösungen anbietet. Es gibt etliche Baustellen in der EU wie die Eurowährung, einheitliche europäische Richtung in der Migrationspolitik, Sicherheitthemen oder das riesige Themengebiet der Digitalisierung. Die AFD gilt als Sammelpaltz alter weißer Männer. Dabei hat sie ihre großen Erfolge durchaus auch jungen Wählern zu verdanken wie unlängst in Niedersachen, wenn man die Wahlanalysen näher betrachtet. Das sollte durchaus nachdenklich stimmen.
Bin noch relativ „neu“ an der Börse und dankbar, dass es Blogs wie der von Tim gibt.
Daher invetiere ich auch nur in amerikanische und europäische Aktien.
Hatte mir in der Depotreihe von Nicos einige Anregungen geholt (Sparplan in Texas Instruments z. B.). Gibt es eigentlich noch weitere Artikel von ihm ?
Danke Tim für das aktuelle Video von Deinem Depot. Gibt mir als Neuling auch gute Hinweise.
Schau doch einfach bei Dataroma.com was die „Profis“ im Depot haben als Anregung. Bestimmt nicht die schlechteste Quelle.
Bill Ackmann
Guy Spier
Seth Klarman
Terry Smith!
Thomas Gayner!
Thomas Russo!
Und natürlich andere
-M
@Baum
Vielleicht kann man noch sagen, dass @Tobs erhöhte Renditeerwartungen eben auch mit erhöhtem Risiko einhergehen müssen. Insofern scheint es ja auch so für ihn zu passen.
Statistisch ist der ganze EM volatiler als DC aber mit langfristig höherer Rendite.
@Kiev
In dem Zusammenhang würde mich ihr feedback interessieren. Sie haben, meine ich, ja letztes Jahr EM stärker übergewichtet. Bleibt es dabei?
Wie gesagt, nicht dass man mich falsch versteht:
Ich schließe China nicht aus moralischen Gründen oder sonstigem Blödsinn aus. Ich schließe das einzige allein deswegen aus, weil, für mich, eine wesentlich höhere Wahrscheinlichkeit besteht, hier Probleme zu bekommen, in der Hinsicht, dass man „unvorhersehbare“ rechtliche und politische Risiken hat.
Da scheint mir eben ein demokratisches oder zumindest „westlich ideologisch orientiertes“ Land sehr viel einfacher einzuschätzen.
So etwas wie Südafrika oder Chile, Vietnam etc. kann man gerne probieren und machen. Aber da hat man zumindest einen Ansatz in Richtung „freiem“ marktwirtschaftlichen System. Zumindest von der Theorie und den Grundzügen her. Auch wenn es hier natürlich auch graduelle Unterschiede gibt.
Ich sehe halt dass in China die politische Ökonomie wesentlich dominanter ist und das Problem der „Clash of Culturs“ hier ziemlich relevant ist.
Grüße Baum
Sehr gut auf den Punkt gebracht.
Für alle „China-Fans“ empfehle ich die China-Reihe aus der arte Mediathek vom Dienstag, den 11.10.22 ab 20:15 Uhr.
Ich sehe das haargenau so und habe mich bereits vor ein paar Jahren gegen ein Investment in Diktaturen entschieden. ADR sind für mich zudem sehr risikoreich.
Mein Investmentschwerpunkt liegt ebenfalls in Amerika und Europa. Natürlich kann es auch hier zu immensen Verlusten kommen, aber es geht wenigstens mit rechten Dingen zu und man kann sich auf die wirtschaftlichen Zusammenhänge verlassen – im Guten wie im Schlechten.
https://www.ardmediathek.de/live/Y3JpZDovL3Bob2VuaXguZGUvTGl2ZXN0cmVhbS1waG9lbml4
Zum Thema, läuft gerade.
Konnte das leider nicht mehr sehen, las aber noch unter dem gerade zu Ende gehenden Stream, dass Xi China zur führenden Wirtschaftsmacht in der Welt formt. Na ja, da kann ich mit meinen Investments dort doch ganz gut leben. :-)
Und auch heute ist im Handelsblatt eine kritische Auseinandersetzung mit China zu lesen.
Wenn Du aber diese grundsätzliche Art von Berichterstattung bemühst, musst Du meines Erachtens einordnen und für diesen Zweck etwas näher differenzieren zwischen (teils diffuser und politisch gefärbter) Kritik / Auswirkungen auf Deutschland / und Auswirkungen auf das Individuum (das bin ich :-) ) in seiner Funktion als Investor.
Meine Wahrnehmung ist, dass der überwiegende Teil der Auseinandersetzung mit China einen gewissen larmoyanten Ton anschlägt und sehr auf die Betrachtung des eigenen Wirtschaftsstandorts eingeht (Selbstbezug vermag wenig zur Lagebeurteilung von China beitragen). Teils ist das ein beklagender und durchaus auch anklagender Ton. Für mich eher aus dem depressiven, sehr selbstbezogenen Mitleid und Untergangsstimmung, weil uns eben Absatzmärkte flöten gehen und Vorprodukte nicht mehr günstig eingekauft werden können. Als wenn das Chinas vorranginge Pflicht wäre bzw. dafür der chinesische Staat mal konstituiert worden wäre. Ein bisschen naiv, wie ich meine. Ist natürlich auch sehr egoistisch von China, dass sie Turn-Schuhe nicht mehr nur von Adidas oder Nike, sondern nun auch und lieber von Anta, Li Ning, Xtep International kaufen. Nun ja, immerhin musste bislang noch niemand Handelszölle befürchten, außer vielleicht mal in der direkten Auseinandersetzung gegen die USA, die damit gestartet sind (die Gründe dafür sind bekannt).
Richtig ist, dass Chinas Interessen sich immer weniger mit denen der restlichen Welt und auch mit unseren in Deutschland überlagern, sondern dass sie diese unabhängig für sich und zunehmend selbstbewusst auf Basis von Machtpolitik definieren, so wie die USA das auch schon immer getan haben (interessanterweise kopiert China in vielen Feldern die USA, was China so nie zugeben wollen würde). Und tatsächlich ist das auch perspektivisch ein immer größeres Problem für unsere Wirtschaft.
Darum habe ich vor ein paar Jahren auch nicht teuer Unternehmen eingekauft wie Unilever, von denen es immer hieß, die seien ja so stark in den Schwellenländern engagiert. Für mich war das in den letzten Jahren bezüglich westlicher Unternehmen eher ein Malus bzw. Negativ-Exposure, weil man nun wirklich im Zeitraffer zusehen konnte, wie eigene Unternehmen in China diese Marktanteile übernehmen. Lieber habe ich da halt direkt die örtlichen Player gekauft, wie es @4211 oben richtig schrieb, durchaus mit höherem Risiko und Vola. Hat man Vola überstanden, heißt es dann idealerweise Voilà.
Ich verstehe also schon diese kritische Auseinandersetzung, die für mich aber eher aus Unsicherheit und Schwäche rührt (unbewusste Auseinandersetzung mit der eigenen Bequemlichkeit und den daraus resultierenden Problemen) und selten einen direkten Bezug zur Frage findet, ob man in China selbst investieren mag. Für mich als INVESTOR in China spielt das aber – allenfalls und wenn überhaupt – eine mittelbare Rolle. Ich frage mich daher nicht, wie gut ich das als sozialisierter Deutscher finde, sondern als INVESTOR, ob das Vorgehen für chinesische Unternehmen vorteilhaft ist. Da bin ich selbst ein wenig indifferent und beurteile die Entwicklungen in China gegenwärtig mindestens kritisch. Aber das ist ein ganz anderer Fokus. Und ja: Meine Arbeitshypothese ist: Ich werde auf die nächsten Jahre nicht von meinen Unternehmen getrennt. Ich habe ja sogar geheiratet, die statische Wahrscheinlichkeit der Scheidung erscheint mir höher und die Auswirkungen auf meine Vermögenssituation erschiene mir bedrohlicher. Beide Gefahren muss man mit engem Blick auf die Dinge managen.
@4221 ich zitiere häufiger fälschlicherweise 4211. Man muss wissen, dass mein Großvater das immer großzügig aufgetragen hatte und ich heute noch das grüne Fläschelchen in seinem Bad vor meinem geistigen Auge habe. :-)
4711 (-;
Daran muss ich auch denken bei 4221. 4221 ist uns immer noch die Erklärung schuldig, wofür das steht. Wird das Geheimnis jemals gelüftet?
42 die Antwort auf alles, oder halt doch ein Mann der den Blog mit Tinder verwechselt :-D
Höre gerade den Bericht in der Arte Mediathek. Ansehen geht nicht, da es neben der Arbeit passiert (@Sparta bitte weghören). Ist schon interessant das ganze.
-M
Und „statische“ Wahrscheinlichkeit ist ein neu von mir in die Sino-Wissenschaft eingeführter Begriff. :-)
Ich kann nachvollziehen was du sagst, dass viel von der Kritik an China auf die eigene Unfähigkeit des Westens und den kommenden Bedeutungsverlust zurückzuführen ist. Die haben sich einfach enorm klug angestellt, während wir ziemlich dumm waren die letzten 30 Jahre. Damit hab ich aus Sicht eines Investors kein Problem.
Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen, ich glaube wir verstehen uns weiterhin etwas falsch:
Ich lehne China, wie oben schon geschrieben, als Investmentland nicht ab, weil sie in Konkurrenz zu uns stehen oder weil ich Angst um Adidas und Co (stellvertretend für den „Westen“ insgesamt) habe. Hier soll der bessere Gewinnen (wobei natürlich die Wirtschaftspolitik eine große Rolle spielt).
Sondern weil ich aus INVESTORENsicht (ich leihe mir das Stilmittel) bedenken habe, ob China mich an diesem Erfolg langfristig teilhaben lässt. Wie gesagt, wenn der ein oder andere dort drüben Lust hat, dann werde ich vielleicht enteignet oder die ADRs werden gestrichen etc. oder eine Branche wird von der Börse genommen.
Es ist wie schon besprochen eine Frage der Wahrscheinlichkeit, ob mein Investment dort überleben wird. Mehr nicht. Kein Statement zu den Menschen, der aufkommenden Wirtschaftsmacht, zur Politik an sich etc.
Der Baum
Noch ein kurzer Vergleich um es vielleicht klarer zu machen: ich investiere auch nicht in die deutsche Immobilienbranche. Da sehe ich die gleichen risiken wie beim Investment in China.
Das ist politische Ökonomie und keine einigermaßen freie Marktwirtschaft.
Liebe Leut, ich habe schon lauter chinesische Schriftzeichen im Auge vom Mitlesen. Mal was anderes. Was ist eurer Meinung nach aktuell das am meisten unterbewertete Asset? Immobilien, Bitcoin, …? Meiner Meinung nach sind es solide Dividendentitel. Wie seht ihr das?
Wer bewertet unter oder über? Ich, er, sie?
Warren Bufett, der Bankverkäufer oder Dirk Müller?
Leider nur du allein, denn es ist dein Geld.
Vom Büfett wird gegessen.
Sorry Bruno, würdest du mir den Tippfehler noch einmal verzeihen? Wird nicht mehr vorkommen.
Natürlich könntest du auch annehmen, dass ich nicht weiß, wie man Buffett schreibt. Dann hab ich Pech gehabt.
Schwierig Dividendentitel als eigene Asset-Klasse zusammenzufassen. Aber ja, ich stimme mit Dir überein, dass sich gerade sehr günstige Gelegenheiten auftun. Einerseits bei klassischen Value Plays und andererseits bekommt man die eine oder Dividendenwachstumsaktie gerade zu Preisen feilgeboten mit dementsprechenden Dividenden-Renditen, von denen man nur träumen konnte für einige Zeit. Ich habe hier in den letzten Wochen auch ordentlich geshoppt (keine Sorge, dieses Mal viel weniger „made in China“ :-) ).
Ha! Das sehe ich wie Du mit der Immobilienbranche. Da fielen mir sogar noch mehr Anti-Gründe ein. Auch mit unter 20 Euro-Kurs wollte ich das Teil von Vonovia nicht haben!
China, doch doch, verstehe schon Deinen Punkt, ich bin nur recht unbequem :-). Dreh- und Angelpunkt Deiner Bedenken ist das Rechtssystem. Das ist total ok, da will ich gar nicht bekehren und ist grundsätzlich sicherlich hier auch ein Investment-Risikio
Mein Punkt ist tatsächlich ein anderer und versteht sich nur (!) als Replik auf Deinen Link mit dem Video (was ich allerdings gar nicht mehr sehen konnte) und auch in diesem Kontext allgemein auf die Auseinandersetzung in der Presse wie heute im Handelsblatt etwa. Nämlich dass viele von den gegen China vorgebrachten Kritikpunkten eigentlich gar nicht dagegen sprechen, in China selbst investiert zu sein (eher erklären, warum wir hier in Deutschland auf der Insel der Glückseeligen etwas Probleme bekommen können und vielleicht sich der eine oder andere nun besorgt). Viele ziehen von Anfang an ein Investment in China in Zweifel mit recht diffuser „Gefühlslage“.
Insofern knapp und kurz andersherum formuliert: Du bist immerhin einer, der exakt weiß, warum er nicht in China investieren will (Rechtsystem) während manch andere mal in dem Zusammenhang von Rußland schwadronieren und dann einer anderer Mal auf die Weltpolitik von China zu sprechen kommt oder der nächste wieder ADR problematisiert, obwohl die allermeisten China-Aktien gar keine ADR sind (vorbei am Thema, könnte man auch sagen). Die Liste ließe sich endlos fortsetzen…
Das ist dann so ein bisschen wie wenn ein wenig in der Damenwelt glücklich agierender Typ am Tresen im Eckkneipchen um die Ecke nach dem 10 Pils mit der Ziggi in der Hand zum Ergebnis kommt, dass eigentlich doch alle „Weiber s…e sind“. Hoffe, ich kann mich mit einer solchen Anleihe an die im Niedergang begriffene deutsche Kneipenkultur verständlich machen, worum es mir geht. :-)
Danke für diesen Beitrag. Gilt der auch für TSMC das ist auch ein ADR. Habe ich gekauft, da mich die Firma voll überzeugt.
was ist eigentlich mit dem Nasdaq 100 los? Bullenfalle bei 10.000 und dann weiter abwärts bis ca 6.800 beim Widerstand und damit 60% vom ATH weg? Es geht immer um den S&P als „Markt“, von der Nasdaq hört man gar nichts. #QQQ
… Markt-Status: Bear confirmed
Ist ein Faktor in meiner wöchentlichen Marktanalyse.
Bei einem Stand von 19 sehe ich dies als Kontra-Indikator, sprich „kaufen“.
Darf man natürlich nicht alleine betrachten, es ist „ein Bausteinchen von vielen…“.
Am besten, man schaut sich die einzelne Aktie an, für die man sich interessiert. Ist fundamental „alles ok“, schaue ich mir die Stärke der Aktie im Verhältnis zu anderen Aktien der gleichen Branche an. Ebenso die Stärke des Sektors im Vergleich zu anderen Sektoren.
Momentan würde ich ausschließlich die stärksten Aktien im stärksten Sektor kaufen. Für einen Langfrist-Kauf auch nur gestaffelt, denn möglicherweise ist der Bärenmarkt noch nicht vorbei.
Momentan sehe ich Chancen für eine Rally. Die Vola ist hoch. Schnelle Ab- und Aufschwünge könnten auch für eine Bodenbildungsphase sprechen, doch niemand weiss, wohin die Reise geht…
Die Auswahl von Aktien erstklassiger Unternehmen (mit zuverlässigen Gewinnen!), Risiko-/Moneymanagement, Geduld und gute Nerven führen langfristig mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zum Erfolg.
LG
Zuerst haben die USA von den Europäern geklaut und jetzt die Chinesen,völlig normal.
Um nochmal ein wenig Öl in die China Debatte zu gießen. Es ist aber auch ein Thema der Deglobalisierung. https://m.faz.net/aktuell/wirtschaft/im-ringen-mit-china-setzen-die-usa-hochtechnologie-als-machtmittel-ein-18388228.html
@Pippo / Asian spicy Öl ins Feuer :-)
Der Druck auf China wächst in jedem Fall. Kommt es tatsächlich zu einer konzertiert angelegten Wiederindustrialisierung bei uns, wird das natürlich viel Projekt-Kapazitäten aus China abziehen. Die hohen Zinsen ziehen ja jetzt schon viel Kapital aus China ab.
https://themarket.ch/interview/wir-stehen-vor-einem-boom-in-den-kapitalinvestitionen-ld.7607
Es klingt vielleicht ambivalent, aber ich begrüße das als dort in China in Konsumtitel langfristig Investierter sogar. Denn das hat natürlich einen enormen Einfluss und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Xi China nicht weiter ausschließlich auf Basis seiner ideologisierten Sicht ausbauen kann. China setzt tatsächlich gerade ein bisschen in der Falle. Die wieder hohen Zinsen im Westen machen „carry trades“ in China uninteressant und China kann mit seiner eigenen Immobilienkrise die Zinsen nicht ohne weiteres erhöhen um wieder stärker Kapital aus dem Ausland anzulocken.
Aber sching schang schung, die Chinesen sind auch nicht dumm. Solche Machtspiele werden sich vermutlich nun mehrere Dekaden abspielen. Es wäre schon prima, wenn der Wohlstand in China dabei zumindest graduell und kontinuierlich steigt, weil dann Konsumtitel immer noch gut profitieren können sollten. Dann wäre für mich die Frage, ob China an USA vorbeiziehen oder nicht (das glaube ich persönlich nämlich auch weniger), nicht schlagend.
Hallo Tim,
ich bin der gleichen Meinung. Ich habe wohl zur gleichen Zeit wie du in Alibaba investiert (als Charlie Munger gekauft hat) und stehe damit ebenfalls mit -60% da. Hatte vorher eigentlich auch immer Direktinvestments in den Emerging Markets abgelehnt, da die Qualität der Jahresabschlüsse zu wünschen übrig lässt und im Falle Chinas der Einfluss des Staates immer ein No-Go war. Kaum rücke ich von dieser Regel ab, werde ich umgehend abgestraft :-D
Kommt also bei mir auch nicht mehr vor.
Mein Depot hat eine deutliche USA-Exposure und ich fühle mich damit, vor allem vor dem Hintergrund des stärker werdenden Dollars, sehr wohl. Die USA sind eine Weltmacht und sie sind anders als wir Europäer bereit und fähig ihre Interessen, und damit auch ihre Industrie, zu schützen. Ich werde also auch weiterhin mein Depot mit US-Titeln ausbauen. Dieser geopolitische Blick auf das Depot ist m.E. nicht ganz unwichtig.
In EM investieren tu ich mir einfach nicht an. Warum auch?
Es gibt so viele interessante „westliche“ Aktien. Abgesehen davon reichte und reicht vemutlich noch immer für die meisten ein MSCI-World-Etf für ein ganzes Investorenleben völlig aus.
Und natürlich Rolexuhren als I-Tüpfelchen(Vorsicht, der letzte Satz kann Ironie enthalten).
Ich war zum Glück bislang immer skeptisch und deshalb nie investiert in Russland oder China. Für mich kamen nur Europa (ohne Belarus, Ukraine und Russland), Nordamerika, Israel und Japan in Frage. Japanische Aktien habe ich aber auch noch nicht, sind aber für mich nicht tabuisiert. Israelische Aktien habe ich auch nicht.
Tim in so einer Situation an der Börse ist es oft besser sich nicht all zu viel damit zu beschäftigen.
Deswegen schreibst du auch nicht mehr so viel im Moment oder :-)
Grüße nach New York
Paluma, nein ich reise. Bin in Kanada, Toronto. Und erhole mich dann im Berghaus in New Paltz .
https://themarket.ch/interview/the-us-and-china-have-now-moved-into-a-full-blown-economic-war-ld.7631
Ein sehr gutes Interview, dass zu vielen Themen der letzten Wochen passt. (China/USA, Halbleiterbranche etc.)
Leider ggf. kostenpflichtig. Manchmal kann man die Artikel aber auch lesen.
Grüße Baum
Wer in Schwellenlandaktien investiert, sollte wissen, dass es hier volatil zugeht. Ich habe seit August keine China-Aktien mehr, da ich die meisten Einzelaktien verkauft und in ETFs umgeschichtet habe. Dafür decke ich China nun über einen EM ETF ab. Viele wollen diesen ETF nicht, weil hier China und Taiwan zu ca. 40% drinstecken.
Wer so denkt, sollte mal schauen, welche Länder am besten in diesem Jahr performt haben (vgl. https://www.justetf.com/de/market-overview/die-besten-laender-etfs.html): Türkei, Brasilien, Saudi Arabien, Indonesien, Indien, Mexiko, Süd Afrika! Und erst dann kommt das erste Land (Australien) aus dem World-Index. Von daher ist es Unsinn, den Leuten die Schwellenländer (v.a. auch China und Russland) ausreden zu wollen. Wenn sich die Lage in ein paar Jahren beruhigt hat, sind die meisten wohl wieder froh, Aktien aus diesen Länder zu besitzen. Aber dann ist es mal wieder zu spät und das ist auch genau der Grund, weswegen Buy&Hold gut funktioniert. Erst die Schmerzen, dann die Gewinne!
Tim, ich dachte du wärst begeisterter Buy&Hold-Anleger? Erst China-Aktien kaufen, weil es Munger auch macht, und dann von einem Investment dort abraten! Deine Kritikpunkte sind längst allen bekannt und waren es z.T. schon bei deinem Einstieg. Es kann also nur an der miesen Performance liegen; aber da gibt es in den USA auch genügend Werte, die es zerlegt hat (z.B. Meta oder Paypal).