Westerwelle in NYC: Stippvisite bei Star-Architekt Libeskind

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Am Samstag nachmittag legte Bundesaußenminister Guido Westerwelle am Ground Zero einen Kranz nieder. Er gedachte der Opfer der Anschläge vom 11. September 2001. Anschließend ging Westerwelle zu einem Bekannten, dem New Yorker Star-Architekten Daniel Libeskind. Dessen Büro liegt nur zwei Gehminuten von der Gedenkstätte entfernt.
Der FDP-Politiker und der Stadtplaner kennen sich schon länger. Jetzt hat Westerwelle zum ersten Mal den Architekten in dessen Büro in der Rector Street besucht. Nach den Entwürfen von Libeskind wird derzeit der „Freedom Tower“ gebaut, der die zerstörten Zwillingstürme des World Trade Centers ersetzen soll. Der neue Koloss wird auch als One World Trade Center bezeichnet. Der Planer erklärte dem hohen Gast aus Berlin sein Vorhaben. „Es ist eine Stadt in der Stadt“, skizzierte er das Ausmass der fünf neuen Wolkenkratzer, die momentan an der Südspitze Manhattans entstehen.
1.776 „Fuß“ soll der Hauptturm, der die Form eines Obelisken hat, in den Himmel ragen. Die Höhe soll an das Jahr der Unabhängigkeitserklärung vom 4. Juli 1776 erinnern. In die Tiefe ragt der Turm ebenfalls beeindruckend weit, dort befindet ein riesiges U-Bahn-Netz.
„Ein Maximum an Sonnenlicht“ wollte der Planer für die Gedenkstätte ermöglich. Daher sind die Türme besonders angeordnet und die Kanten abgeflacht.
Libeskind, 65, wurde mit jüdischer Herkunft in Polen geboren. Mit seinen Eltern kam er als 13-jähriger auf einem Schiff nach New York. „Um vier Uhr morgens weckten mich meine Eltern auf, um die Freiheitsstaue zu sehen“, erinnerte sich der Immigrant an seine Einfahrt in den New Yorker Hafen. Sein Blick auf die „Lady Liberty“ lässt ihn bis zum heutigen Tag nicht mehr los. Guido Westerwelle war von den Wolkenkratzern beeindruckt: „Atemberaubend“, sagte der Bundesaußenminister.
Auf meinem Foto sehen Sie Westerwelle mit seinem Lebensgefährten Michael Mronz im Büro des Stadtplaners in der Rector Street.
Ich hatte bereits im September einen Artikel über die größte Baustellen der USA geschrieben: Die Profiteure des Aufschwungs. Im Süden Manhattans kenne ich mich aus wie in meiner Westentasche. Schließlich wohne ich hier seit Jahren.

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12 Jahre zuvor

Hallo Tim.

Ich wusste gar nicht, dass Guido Westerwelle aktuell in New York weilt. Nachdem ihm die eigene Partei, die er noch vor zwei Jahren zu einem fulminanten Wahlsieg bei der Bundestagswahl führte, vor einigen Monaten die kalte Schulter zeigte, konzentriert sich der Bundesaußenminister neuerdings ganz auf sein Amt.
In seinem Heimatland streiten sich derweil seit Wochen die übrigen 65.000 Parteimitglieder um die weitere Vorgehensweise bei der €-Rettung. In wenigen Tagen endet die einzige innerparteiliche Mitgliederbefragung zum ESM. Die Mitgliederbefragung initiierte MdB Frank Schäffler auf den Guido Westerwelle mit Sicherheit nicht gut zu sprechen ist. Frank Schäffler, selbst bekennender Hayek-Fan, argumentiert nämlich seit jeher gegen die keynesianischen Rettungspakete und hat bestimmt auch dem ehemaligen Parteivorsitzenden schon so manch eine Schweißperle auf die Stirn gezaubert.
Aus demokratischer Sicht ist so eine Mitgliederbefragung, in der es um die essentielle und weitere Richtung in Sachen Staatsfinanzen geht, natürlich top, denn die FDP kann nunmehr als einzige Partei damit „prahlen“, ihre Mitglieder befragt zu haben. Im Vergleich dazu nicken alle anderen Parteien die Rettungspakete nur noch ab. Darüber hinaus ist es zum gegenwärtigen Zeitpunkt jedoch fraglich, ob und wann die FDP nach mehreren verlorenen Wahlen hiervon profitieren wird.

Davon mal abgesehen ist die Richtung der EZB unter ihrem neuen italienischen Vorsitzenden Draghi vorauszuahnen. Sie wird mit aller Macht Geld drucken, in dem sie so viele Staatsanleihen in Not geratener Staaten aufkauft wie nur irgend möglich und notwendig. Die Inflation kommt also 100%-ig. Da hilft weiterhin nur kräftig Aktien und alternativ Immobilien kaufen.

Besten Gruß.
Matthäus

12 Jahre zuvor

Hi Matthäus, danke für die Anmerkungen.

Westerwelle ist drei Tage in New York. Er besuchte etliche jüdische Organisationen.

Die kleinen Parteien werden immer mal wieder abgeschrieben. Das war bei den Grünen auch schon öfter der Fall. Trotz der Untergangsstimmung schaffen die Minis es immer wieder, zurück auf die Bildfläche zu kommen. Kurzum: Die Liberalen werden wieder bessere Zeiten erleben.

12 Jahre zuvor

Aus meiner Sicht ist es die Amtspflicht des Bundesaußenministers, sich für die deutsch-jüdische Aussöhnung und Freundschaft einzusetzen, nicht nur aus historischen Gründen, sondern um auch eine Grundlage für die wirtschaftliche Zusammenarbeit in der Zukunft zu schaffen. Insofern agiert er auch als Vorbild.

Mich inspiriert darüber hinaus, dass an anderer Stelle nicht mit Kritik gespart wird wo sie angebracht ist, hier ein Pressebeispiel von vielen: http://www.rp-online.de/politik/westerwelle-setzt-sich-fuer-menschenrechte-ein-1.2295889

Gruß Matthäus

12 Jahre zuvor

Hallo Matthäus,
ich stimme Ihnen zu. Sehr gut kommentiert! Beste Grüße in die Heimat

12 Jahre zuvor

Hi Tim. Ich bin aus zeitlichen Gründen von meinem Vorhaben, den Ironman zu bewältigen, abgerückt. Gruß Matthäus

12 Jahre zuvor

@ Matthäus, Oh wie schade. Es gibt freilich Schlimmeres. Sie finden bestimmt in einem anderen Jahr mehr Zeit.

12 Jahre zuvor

Hi Tim, ich habe heute einen aktuellen Blogbeitrag verfasst, der relativ einfach formuliert ist und in dem ich die Themen China, €/$-“Krise” und Medien aufgreife, ohne großspurig klingen zu wollen. Der Artikel spiegelt meine Meinung wider. Mich würde nun ihre Meinung dazu brennend interessieren. Ich bin bewusst gar nicht mal sehr in die Tiefe gegangen, keep it simple and stupid sagen die Amerikaner. Danke. Matthäus

12 Jahre zuvor

Tim, ich wünsche ihnen schon mal vorab ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in's neue Jahr. Sicherlich bleibe ich ihnen auch über den Jahreswechsel hinaus als Leser und Diskussionsteilnehmer erhalten.

Ich bin von der Genialität der Value-Idee genauso felsenfest überzeugt wie sie, sonst würde ich kaum Zeit und Energie dafür verwenden, ihre Beiträge zu lesen und versuchen sie nachzuvollziehen, in dem ich auch einige der Links weiterverfolge.

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