Technologieaktien erholten sich in diesem Jahr. Der Nasdaq 100 legte seit Jahresbeginn um 14 Prozent zu.
Besonders die Halbleiteraktien haben seit Januar eine starken Lauf. Mein Depot steht auf höchstem Stand seit knapp einem Jahr. Das Allzeithoch ist noch 10 Prozent entfernt. Seit Januar konnte es um ordentliche 20 Prozent zulegen.
Diesen Artikel schrieb Nikos Deiters, der 18-jährige Abiturient ist ein eifriger Aktiensammler. Hier sind seine Artikel zu finden. Wie immer handelt es sich um keine individuelle Anlageberatung. Aktien sind selbstverständlich mit Risiken verbunden.
Das sind meine 3 besten Aktien im laufendem Jahr
Die beste Aktie in diesem Jahr ist Nvidia. Seit Januar schoss der Halbleitergigant um 87 Prozent (Eurokurs) nach oben. Während Nvidia im letzten Jahr noch auf der Verliererseite des S&P 500 stand, ist der Chip-Spezialist jetzt auf der klaren Gewinnerseite. Seit dem 52-Wochen-Tief legte der Kurs um imposante 145 Prozent zu. Es dauerte nur 4 Monate für eine Verdoppelung!
Da der Kursabsturz im letzten Jahr meiner Meinung nach übertrieben war, legte ich gerade im vierten Quartal 2022 noch mal mit Kauforders ordentlich nach. Ich rutschte sogar abermals ins Minus mit meiner Position. Mein Sparplan bei Nvidia läuft weiter, jedoch habe ich die Summe gesenkt. In Nvidia habe ich mit Abstand das meiste Geld gesteckt. In den letzten 3 Monaten hat sich dies ausgezahlt.
Der neue Megatrend der Künstliche Intelligenz ist hier der Hauptkurstreiber. Nvidia ist quasi der Schaufelhersteller der KI, da hierfür leistungsstarke Chips benötigt werden, die derzeit fast ausschließlich Nvidia zu bieten hat. Jedoch spiegeln die Quartalszahlen diesen Boom noch nicht wieder.
Nvidia kämpft weiterhin mit sinkendem Umsatz. Dieser ging im vergangenen Quartal um 21 Prozent zurück. Der Gewinn halbierte sich sogar auf 1,4 Milliarden Dollar. Um der hohen Bewertung gerecht zu werden, müsste Nvidia also in Zukunft die Gewinne deutlich steigern, was durchaus gut möglich ist. Hier findest du einen guten Artikel von „The Motley Fool“ über Nvidia. Auch der Artikel von „Der Aktionär ist sehr interessant“.
Die Super schnellen GPUs von Nvidia werden fast überall benötigt
Früher lag der Fokus von Nvidia auf Grafikkarten für PCs. Das Unternehmen ist jedoch weit über diesen Bereich hinaus gewachsen. Heute benötigt man die GPUs der Kalifornier fast überall, um die anspruchsvollsten Rechenprobleme zu bewältigen. Sie werden unter anderem in den Bereichen Gaming, künstliche Intelligenz, autonomes Fahren, Datenwissenschaft, Robotik und Metaverse benötigt. Die GPUs von Nvidia werden in den schnellsten Supercomputern eingesetzt. In Kombination mit der dazugehörigen Software treiben die GPUs das Zeitalter der Künstlichen Intelligenz voran.
Bei den Grafikkarten ist Nvidia die klare Nummer eins, welches dem Unternehmen einen großen Burggraben verleiht. Die Nachfrage nach superschneller Rechenleistung ist Unermesslich. Dies wird Nvidia weiterhin in die Karten spielen. Auch die zahlreichen Kooperationen sichern die Zukunft des Unternehmens ab. Nvidia möchte beispielsweise zusammen mit Adobe die Künstliche Intelligenz vorantreiben und diese auch in Programmen wie Adobe Photoshop oder Premiere Pro integrieren. Jensen Huang, der CEO und Gründer von Nvidia, bezeichnet die aktuelle Phase als den „iPhone-Moment der Künstlichen Intelligenz“.
Man könnte Nvidia sozusagen als den Schaufelhersteller der Künstlichen Intelligenz bezeichnen. Allerdings wird die Konkurrenz zunehmend größer und man darf diese nicht aus den Augen verlieren. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass Nvidia sich durchsetzen kann.
Die Aktie ist heiß gelaufen, ein größerer Kursrückgang ist daher nicht ausgeschlossen
Kurzfristig gesehen ist ein Kursrückschlag nicht unwahrscheinlich, da die Aktie momentan mit einem KGV von 114 zu hoch bewertet ist. Selbst bei einer Verdopplung des Gewinns wäre das KGV dann immer noch bei 57. Analysten erwarten jedoch ein KGV von 57 im Jahr 2023. Dies ist durchaus angemessener, aber immer noch nicht billig. Hier bleibt also abzuwarten, ob der Hype gerechtfertigt ist. Kurzfristig ist hier also viel Risiko vorhanden. Es ist gut möglich, dass Nvidia in Zukunft wieder glänzende Geschäftszahlen vorlegen kann und somit der aktuelle Kurs wieder einigermaßen gerechtfertigt ist. Kurzfristig gesehen sollte man aber etwas abwarten, denn momentan ist die Aktie stark überbewertet.
Ich bin langfristig davon überzeugt, dass Nvidia eine geniales Unternehmen ist und dass wir uns über eine tolle Rendite freuen können. Die Aussichten sind nach wie vor super. In nächster Zeit bleibt abzuwarten, ob die Geschäftszahlen der Kurseuphorie gerecht werden können. Mittel bis langfristig gehe ich davon aus, das Nvidia eine Marktkapitalisierung von über 1 Billionen Dollar erreichen wird.
Ich lasse meinen Sparplan weiterlaufen, ich werde jedoch den Sparplan von monatlich auf zweimonatlich umstellen, da ich die Aktie im Moment zu teuer finde und das Gewicht ohnehin sehr hoch ist. Nvidia ist nach Kurswert gesehen die dritt größte Position in meinem Depot.
Die Tesla-Aktie legt seit Jahresbeginn um 59 Prozent zu
Tesla ist in diesem Jahr meine zweitbeste Aktie. Der Kurs legte um 59 Prozent zu (Eurokurs). Jedoch stehe ich immer noch leicht im Minus. Das Gewicht von Tesla ist nicht so hoch in meinem Depot. Der Anteil liegt unter einem Prozent.
Im vergangenen Jahr verlor die Aktie des Elektroautoherstellers mehr als 70 Prozent. Dieses Jahr sieht es schon wieder ganz anders aus und die Aktie stieg stark an.
Nach Vorlage der jüngsten Quartalszahlen kletterte die Aktie um 10 Prozent.
2022 war ein weiteres Rekordjahr für den Konzern von Elon Musk. Der Umsatz stieg um 51 Prozent auf 81,5 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn hat sich mehr als verdoppelt auf 12,6 Milliarden Dollar. Im vierten Quartal kletterte der Umsatz um 37 Prozent auf 24,3 Milliarden Dollar, der Gewinn um 59 Prozent auf 3,7 Milliarden Dollar.
„Wir planen, die Produktion so schnell wie möglich in Übereinstimmung mit dem CAGR-Ziel von 50 Prozent zu steigern, das wir Anfang 2021 anstrebten. In manchen Jahren wachsen wir möglicherweise schneller und in anderen langsamer, abhängig von diversen Faktoren. Für 2023 gehen wir davon aus, dass wir mit rund 1,8 Millionen Autos für das Jahr über der langfristigen CAGR von 50 Prozent bleiben werden.“
Tesla-CEO Elon Musk
Ich sehe durchaus noch Potential bei Tesla, jedoch auch viel Risiko. Ich spare die Aktie mit einer kleinen Summe weiter an. Jedoch lege ich den Fokus eher auf andere Aktien.
Super Micro Computer spurtete seit Januar um 37 Prozent davon
Super Micro Computer nahm in den letzten Wochen Fahrt auf. In den vergangenen 2 Monaten ging es um über 50 Prozent nach oben. Zu Beginn des Jahres kam die Aktie nicht in die Puschen und ging erst mal nach unten. Dort habe ich dann nochmal nachgekauft.
Nun ist sie in meinem Depot seit Januar um 37 Prozent gestiegen. Seit dem Kauf bin ich 30 Prozent im Plus.
Ich habe bereits vor kurzem in meinem Artikel über Super Micro Computer geschrieben, daher werde ich hier nicht mehr so genau darauf eingehen. Schau dir meinen Artikel zum Depotupdate und zur Watchlist an.
Super Micro Computer arbeitet mit Nvidia im Bereich Serversysteme für KI-Factories zusammen. Nvidia als Partner an der Seite zu haben, ist natürlich gut für die noch kleine Firma. Vor kurzem hat der Mittelständler mit der Auslieferung der schnellen GPU-Server begonnen. Diese sind mit einem sehr schnellem GPU-System von Nvidia ausgestattet. Diese Server sollen im Vergleich zum Vorgänger die 9-fache Leistung bringen. Der Server ist für KI-Anwendungen optimiert und ist äußerst energieeffizient.
Des Weiteren gehören moderne Prozessoren, GPUs, Speicher oder Kühlsysteme zum Sortiment. Durch die enorme Effizienz lassen sich Kosten einsparen. Die Nachfrage nach den Lösungen ist weiterhin hoch. Das Unternehmen arbeitet ständig daran, die Lieferketten zu optimieren, um die hohe Nachfrage schneller bedienen zu können. In den letzten Jahren ist Super Micro Computer wahnsinnig schnell gewachsen – viel schneller als der Branchendurchschnitt. Auch im letzten Quartal hat das Unternehmen dies noch einmal gezeigt. Die Ergebnisse übertrafen die Erwartungen der Analysten deutlich.
Mit einem KGV von 9,4 ist die Aktie immer noch recht attraktiv bewertet. Ich bleibe weiterhin überzeugt von dem Unternehmen und denke, dass ich mich weiterhin über eine überdurchschnittliche Rendite freuen kann.
Die Sixt-Aktie ist übrigens bei mir mit einem Plus von 35 Prozent knapp hinter Super Micro Computer.
Auch die Schwergewichte Apple und Microsoft sowie Zulieferer der Halbleiterindustrie treiben mein Depot in diesem Jahr nach oben
Besonders Apple hat stark zu dem Anstieg des Depots beigetragen. Der iPhone-Konzern verbesserte sich in meinem Depot seit Januar um 25 Prozent. Da das Papier durch die Kursgewinne so stark ist, hat der Anstieg natürlich am meisten zum Gewinn meines Gesamtdepots beigetragen. Schaue dir gerne meine ausführliche Analyse zu Apple an. In diesem Jahr werden weitere spannende Neuigkeiten bei Apple erwartet. Vor allem steht die VR-Brille wohl in den Startlöchern.
Auch die Microsoft-Aktie zog in letzter Zeit wieder an. Microsoft ist ein großer Profiteur von der Künstlichen Intelligenz sowie von ChatGPT. Mit dem Betriebssystem Windows und der erstklassigen Software besitzt Microsoft quasi ein Monopol. Die vorraussichtliche Übernahme vom Spielehersteller Activision Blizzard wird das Wachstum des Konzerns beflügeln. Es ist meiner Meinung nach nur eine Frage der Zeit, bis Microsoft auf ein neues Allzeithoch steigt.
Die 3 Schaufelhersteller in meinem Depot zogen auch in diesem Jahr an. Asml kletterte um 26 Prozent, Applied Materials um 24 Prozent und LAM Research um 23 Prozent. Vor allem LAM Research und Applied Materials sind mit einem KGV von 13,2 bzw. 15,5 noch recht günstig.
Ich bekomme viel mehr Dividende als im vergangenen Jahr
Verglichen zum letzten Jahr habe ich schon mehr Dividende bekommen (Stand Anfang April). In diesem Jahr bekam ich 50 Prozent mehr Dividende als 2022. Das liegt vor allem daran, dass ich viele neue Dividendenaktien wie Texas Instruments, Broadcom oder General Mills dazugekauft habe. Alle genanten Unternehmen zahlen eine Dividende zwischen 2,5 und 3 Prozent.
Broadcom ist einer meiner Lieblinge, da es eine Dividende von 3 Prozent auf den aktuellen Kurs zahlt und zudem noch flott wächst. Das Ergebnis je Aktie (EPS) sprang in den vergangenen 5 Jahren jährlich um durchschnittlich 45 Prozent nach oben. Die Dividende kletterte in den vergangenen 10 Jahren um starke 39,5 Prozent jährlich. Das findet man selten. Meine persönliche Dividendenrendite beträgt 3,8 Prozent.
Seit dem 52-Wochentief ging es wieder ordentlich nach oben. Die Broadcom-Aktie legte um knapp 50 Prozent zu.
Im Verlauf des Jahres kommt noch einiges mehr an Dividende dazu. Besonders Sixt zahlt eine sehr hohe Dividende von 6,11 Euro je Aktie. Der Autoverleiher hat sich für mich schon gelohnt. Die Aktie ist zwar nur leicht im Plus, jedoch habe ich hier sehr viel Dividende bekommen.
Ich wurde von Boerse.de in Rosenheim eingeladen
Am Mittwoch fahre ich zum Portalbetreiber Boerse.de nach Rosenheim. Ich wurde eingeladen. Dort werde ich mir natürlich auch das Börsenmuseum anschauen. Das Gespräch wird bestimmt sehr interessant. In meinem nächsten Artikel werde ich von meinem Termin berichten. Ich möchte im Bereich der Börse bzw. im Finanzjournalismus arbeiten.
Schön, dass Du uns an Deinem privatem Depot teilhaben lässt.
Bin immer wieder erstaunt welchen finanziellen Weitblick Du in Deinem Alter hast.
Von NVIDIA bin ich auch sehr überzeugt, auch wenn die Aktie momentan hoch bewertet ist.
Bist Du noch in Oberstdorf ?
Bin auf Deinen Bericht aus Rosenheim gespannt. Klingt interessant.
@Tim: Bist Du schon wieder in Urlaub ? Liebe Grüße nach NY oder sonstwo auf der Welt
Ich bin im Berghaus und gehe jeden Tag wandern. Relaxen tut gut.
Das hört sich sehr gut an Tim.
Jeden Tag wandern tut der Seele sehr gut. Genieße Dein Leben. Du hast es Dir verdient
Schönes Update von Deinem Depot.
Hätte auch gerne mit 18 so ein Depot gehabt. Bleib am Ball, so wie Tim.
Bin auch darauf gespannt, was Du in Rosenheim gemacht hast.
Tim wünsche ich eine schöne Zeit im Berghaus. Klingt sehr interessant.
@Nikos: Frage mal hier nach, vielleicht schaust Du mal rein: Wann endet Dein Praktikum in Oberstdorf ? Was machst Du danach ? Hat sich das Praktikum insgesamt für Dich ausgezahlt ? WÜrde mich sehr interessieren. Danke
Das Praktikum hat letzte Woche geendet (30.04.). Am Wochenende hatten wir unser Abschiedsfest und haben am Hörnerhaus übernachtet. Es war super schön dort oben. Abends haben wir noch alle gemeinsam Kartenspiele gespielt. Morgens um 5 Uhr bin ich dann mit nem Freund hoch zum Weiherkopf um den Sonnenaufgang zu beobachten. Jetzt bin ich seit einer Woche im Hotel Filser. Es gefällt mir hier super. Die Lage ist sehr zentral und man kann von hier aus super Wandern.
Danke, ich werde von Rosenheim berichten.
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