Hallo Tim, ich habe heute Deine Video-Empfehlung zu Starbucks gesehen. Grundsätzlich finde ich die Marke Starbucks und deren Geschäftsmodell sehr stark. Für Investoren empfiehlst Du aber auch, dass das Eigenkapital in einem gesunden Verhältnis zum Fremdkapital stehen soll. Das Eigenkapital von Starbucks ist negativ! Starbucks scheint hier auf einer ähnlichen Strategie wie McDonalds unterwegs zu sein und verstärkt auf Franchise zu setzen.
Vor dem Hintergrund der Corona-Krise sehe ich das jedoch kritisch, da die Franchise-Nehmer Ihre Fixkosten nicht mehr tragen können. Wie siehst Du das Kapitalrisiko bei Starbucks?
Viele Grüße aus Norddeutschland
Alex
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Danke Alex für deine Frage. Starbucks und McDonalds sind sehr profitabel. Sie generieren enorme Cashflows. Das Cash nutzen beide für Dividenden und Aktienrückkäufe. Weil sie stark Aktien zurückkaufen, reduziert sich dadurch das Eigenkapital und tendiert gegen Null oder rutscht sogar ins Negative. In diesem Fall ist es kein Alarmsignal, dass kein Eigenkapital mehr vorhanden ist.
Starbucks hat knapp 20 Milliarden Dollar Schulden unterm Strich. Das ist eine ganze Menge. Das ist aber vertretbar angesichts des enormen Cashflows und des Börsenwerts von 121 Milliarden Dollar.
Starbucks und McDonalds haben stark unter der Pandemie gelitten. Börsianer schauen aber nach vorne und sehen schon das Ende der Krise.
McDonalds hat 44 Milliarden Dollar Schulden. Der Fast-Food-Riese verdient zwischen sieben und neun Milliarden Dollar pro Jahr operativ. Damit lässt sich die Verschuldung stemmen.
Fazit: Aktienrückkäufe reduzieren das Eigenkapital. Das kann zu einem negativen Eigenkapital führen. Gesunde Firmen kaufen oft aggressiv Aktien zurück, daher ist die Kennzahl (Eigenkapital) mit Vorsicht zu genießen.
Das ist der Starbucks-Chart:
Nachtrag: Ein negatives Eigenkapital kann sogar ein Qualitätsmerkmal sein. Denn es zeigt, dass Firmen aggressiv ihre Aktien zurückkaufen. Die Erfolgsmaschine Home Depot, der größte Baumarkt der Welt, hatte vorübergehend auch ein negatives Eigenkapital. Hier ist ein guter Artikel dazu.
In diesem Buch wird gut erklärt, warum das Eigenkapital sinkt. Wie du Bilanzen liest. Es hat die Ex-Schwiegertochter von Warren Buffett, Mary Buffett, geschrieben:
* Affiliate
McDonalds, Starbucks, je ca. 15% p. anno , Kurszuwachs der letzten 5 Jahre. Durchschnitt aber auch nicht mehr !! 2 bis 2,5 % Dividende . Gibt stärkere Unternehmen, die globaler agieren !!!
Hallo Mid,
bitte nenne Beispiele.
danke
„…die globaler agieren !!!“
McDonalds gibt es in 103 Länder und Starbucks in über 70 Länder ich denke das ist ziemlich global, natürlich kommt das nicht an Coca-Cola ran die sind wohl in fast jedem Land inkl. Nordkorea.
@Christien
>angefangen bei den ganz großen z.B. FAANG usw.
@Bruno
>meinte, die stärker globaler operieren !
Mid, FB, Netflix und Amazon zahlen NULL Dividende.
Ein Unternehmen, das hohe Dividenden bezahlt, sagt mir:
„Hey Rüdiger, ich – der CEO von XXX – weiß nicht, was ich mit unserem Geld machen soll. Ich weiß nicht, wie ich es re-investieren soll, um das Wachstum zu unterstützen. Aber als Entschuldigung zahle ich dir eine hohe Dividende, damit du auch etwas von dem Geld hast und weiterhin unsere billigen Papiere hältst.“
So gehe ich mit meinen Investitionen mental um:
Ich bin der CEO meiner kleinen Holding-Gesellschaft. Die Unternehmen, in die ich investiere sind meine Tochter-Gesellschaften. Deren CEOs sind meine Angestellten. Würde ich einen CEO einstellen, der nicht weiß, wie er effizient mit Investitionen und Wachstum umgehen soll?
Eine Frage, die sich auch jede/r für sich selbst beantworten mag.
Bitte nicht an SBUX erinnern! ;-)
Hatte mir die für ca. 5 € 2009 angeschaut und nicht gekauft…
…
Leider drehen wir gerade wieder Richtung 3. Welle und der Eröffnungsdruck nimmt zu…
@Tim
Wie sieht es denn bei Euch mit Mutationen aus?
Hallo Tim,
das von dir erwähnte Buch wird mir nicht angezeigt (auch ohne Adblocker).
Kannst du bitte nochmal den namen nennen?
@ Rüdiger
Der mentale Ansatz ist interessant. Ich selbst halte mich eher für einen Miteigentümer, der jedoch am operativen Geschäft nicht beteiligt ist. Dem Grunde nach also ein stiller Gesellschafter. Da freue ich mich doch, wenn der CEO einen Teil des Gewinns (also das Überbleibsel nach Betriebsausgaben inkl. der Re-Investitionen) an mich ausschüttet.
Es scheint mir eine Besonderheit des Aktienmarktes zu sein, dass die Gewinnbeteiligungen in Form von Dividenden oft kritisch gesehen werden. Kann mir nicht vorstellen, dass Eigentümer von Immobilien/ Wohnraum diesen vermieten, jedoch auf die Mietzahlung verzichten, da sie es lediglich auf die Wertsteigerung der Immobilie abgesehen haben. Der normale Gang wäre doch beides mitzunehmen. Nach meiner Erfahrung geht das bei Aktien auch, ein CEO der auch in guten wirtschaftlichen Zeiten nicht ausschüttet, handelt demnach eher atypisch, für mich uninteressant.
@Comebackaktionär der Vergleich hinkt schon etwas. Es sei denn der Mieter würde anstatt Miete zu zahlen, versuchen andauernd die Substanz der Wohnung zu verbessern. Was er ja nicht macht sondern eher das Gegenteil.
Aber ich habe tatsächlich auch das Problem Dividende, Rendite und zukünftige Rendite in meinem Schimpansenhirn konfliktfrei unter zubringen.
Da ist die “ Spatz in der Hand als Taube auf dem Dach“ -Strategie einfacher zu verkraften … Wenn auch bestimmt nicht erfolgreicher.
Merkwürdige mentale Idee bzgl. Dividenden.
Ein Unternehmen das Dividenden zahlt muss zu jedem Stichtag beweisen, dass es profitabel ist und evtl. sogar die Dividende erhöhen kann. Damit ist es mehr unter Kontrolle als ein Unternehmen das nichts zahlt.
Das Unternehmen ohne Dividenden könnte Probleme länger kaschieren. Kapital zu besorgen für Investitionen ist kein Problem. Das sollte man nicht mit Dividendenzahlungen vermengen.
Und : ohne Dividenden wäre der DAX und S&P-Chart eine flache Flunder.
Es zählt am Ende nicht der Börsenkurs , es bleiben wenn es hart auf hart kommt die Dividenden. Das zur Mahnung wenn wir wirklich mal eine längere Baisse erleben. Angesehene Investoren empfehlen Valueaktien
und Emerging-Markets. Das eine schüttet aus, das andere ist preiswert und steigt seit einem Jahr schneller als der S&P500. Mein Depot ist vorbereitet, bitte JETZT ordentlich crashen.
Thorsten, bitte verrate, welche Aktien sind Valueaktien? Ich bin sehr neugierig. Wie bewertest bzw analysierst Du die Valueaktien? Danke für die Rückmeldung.
Ach süß. da hat der Ober-Troll sich ein paar neue Namen ausgedacht (Pat, Mid usw.).
Thorsten
„Der Dax und SP500 wäre ohne Dividenden flach“….spricht halt nicht so viel für die DAX30 Buden, die da enthalten sind. Aber hey, Thorsten – immerhin wird der SP500 ohne Divis berechnet…..und nicht „mit“
Du machst doch jetzt eh eine ETG momentan Dingens Strategie oder wie war das?
-M
:( :( Wenn man Universität aus der Wirtschaft hätte, wüsste man, dass man keine Aktien von Unternehmen mit negativem Eigenkapital kaufen darf. McDonald’s, Starbucks. Aber vielleicht hat kein Leser von diesem Blog die Wirtschaft an der Uni studiert. Man muss es also mit Google suchen, am besten auf Englisch, wie ist es mit dem negativen Eigenkapital einer Aktiengesellschaft. Es droht die Insolvenz. Wenn das Eigenkapital negativ ist und trotzdem eigene Aktien gekauft werden, manipuliert der Chef den Aktienkurs, damit er mehr Millionen in Aktien hat, wenn er nach 4 Jahren das Unternehmen verlassen wird, oder wenn er bleibt, aber seine erbeuteten Aktien für Millionen verkaufen wird.
Ich kaufe nie Aktien von Unternehmen mit negativem Eigenkapital. Das Fremdkapital sollte nie mehr als 3x so hoch wie Eigenkapital sein. Und Ben Graham kaufte Aktien von Unternehmen, wo das Fremdkapital nicht höher als Eigenkapital war. Es ist sehr schlecht, wenn Telefónica S.A. 6x mehr Fremdkapital als Eigenkapital hat, man spricht von Überschuldung bei Telefónica. Und beim negativen Eigenkapital von McDonald’s und Starbucks ist es noch viel schlimmer als bei Telefónica. :( :(