Kurse rutschen: Bei diesen Aktien greifen die Insider zu

Die Wall Street hatte am Montag ihren schlechtesten Tag seit Anfang Januar. Der S&P 500 Index knickte um 2,7% ein. Präsident Donald Trump nimmt sogar eine Rezession im laufenden Jahr in Kauf, das sagte er mit Blick auf seine harten Zölle. Die kanadische Provinz Ontario hat zurückgeschlagen gegen die USA und einen Zoll von 25% auf seinen Storm erhoben, den es in die US-Nachbarstaaten Michigan, Minnesota und New York exportiert. Der Handelskrieg weitet sich aus. Europa soll auch bald an der Reihe sein, nachdem Trump gegen China, Kanada und Mexiko neue Zölle erhebt.

Um über 15% auf 222 Dollar ist abermals Tesla abgetaucht. Nun hat sich der Autobauer von der Spitze (480 Dollar) mehr als halbiert. CEO Elon Musk macht sich mit seiner Tätigkeit als Stellenstreicher in Washington nicht nur Freunde, sondern auch Feinde.

In solchen turbulenten Zeiten achte ich auf die Insider. Welche Vorstände und Aufsichtsräte kaufen derzeit fleißig Aktien und nutzen die abgestürzten Kurse? Auf der Website Insiderkauf.de erhältst auf einen guten Überblick über die neuesten Käufe und Verkäufe von Managern.

Insiderkäufe können ein Signal für dich sein. Wenn Führungskräfte oder andere Insider eines Unternehmens Aktien kaufen, zeigt das, dass sie Vertrauen in die künftige Entwicklung des Unternehmens haben. Dies kann ein positives Zeichen sein, da Insider in der Regel über tiefere Einblicke in die Geschäftslage verfügen. Allerdings sind Insiderkäufe keine Garantie für steigende Kurse.

Wer hat nun gekauft?

  1. MSCI: Henry Fernandez, Chef des Finanzdienstleisters, hat für über 3 Millionen Dollar Aktien am 23. Februar gekauft. Er zahlte 573,50 Dollar je Aktie. Wer seit dem Börsengang im November 2007 die Aktie besitzt, erzielte 2.000% Rendite. Das Papier notiert bei 545 Dollar. MSCI vermarktet Marktindizes und Software für die Investmentanalyse. Üppig ist die operative Marge mit 54%. MSCI zählt zu den führenden Anbietern von Werkzeugen für die Investmentgemeinde. Sie haben Tausende Kunden, von der großen Pensionskasse über Zentralbanken bis hin zur kleinen Hedgefondsboutique. Der wichtigste Kunde ist Vermögensverwalter BlackRock. Gegründet wurde der Indexspezialist 1969. Der Sitz befindet sich im World Trade Center. Kunden nutzen das Wissen für ihren Anlageprozess. Sie wollen besser werden, indem sie die Portfoliokonstruktion unter die Lupe nehmen. Risiken und Chancen lassen sich erkennen. Eine kleine Verbesserung der Rendite kann einen großen Unterschied ausmachen. Seit über 50 Jahren stellt MSCI diverse Indizes zur Verfügung, um das passive Investieren zu ermöglichen. Es bietet eine Vielzahl Indizes an, etwa die auf Momentum, Nachhaltigkeit oder Volatilität setzen.
  2. Commerzbank: Bei der gelben Bank haben 6 Vorstände im Februar für insgesamt 750.000 Euro zugeschlagen. Die Commerzbank steht vor der feindlichen Übernahme durch die italienische Unicredit. Doch wehren sich die Frankfurter dagegen. Mit höheren Gewinnen, mehr Dividenden und Aktienrückkäufen will die Commerzbank bei ihren Aktionären punkten und den Kurs in Fahrt bringen, umso die Übernahme zu verteuern für die Italiener.
  3. AMD: Beim abgestürzten Chiphersteller hat ein Insider für eine halbe Million Dollar Aktien gekauft, wobei andere Vorstände gleichzeitig am Verkaufen sind.

Auch bei diesen Aktien kauft die Top-Etage

Aufgefallen auf der Kaufseite sind mir noch in den vergangenen Wochen CVS Health, Pfizer, Rheinmetall, Akamai (CEO für 3 Millionen Dollar). Ebenfalls hat der Match Group-CEO Spencer Rascoff für 2 Millionen Dollar zugeschlagen, der Datinganbieter wird nach dem Kurssturz nur mit einem KGV von 15 gehandelt.

Andere Käufe waren beim US-Stahlhersteller Cleveland Cliffs bemerkenswert, der von den Schutzzöllen von Donald Trump profitieren dürfte. Beim Ölförderer Matador Resources griffen etliche Manager zu: Das KGV beträgt hier nur 7. Beim Verpackungshersteller Sonoco Products sind auch die Führungskräfte am Aktienkaufen, das KGV beträgt nur 8. Und bei Selective Insurance gibt es auffällige Käufe, ebenfalls ist das KGV niedrig mit 11.

Mit der Schweizer BX Swiss habe ich kürzlich ein Video zum Thema Aktienkäufe von Insidern gemacht:

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Leonie
13 Stunden zuvor

„Trumpsession“
Wenn Canada die Stromlieferung einstellt gehen in NewYork die Lichter aus. Da hat sich Trump mit den falschen angelegt. Den Zollstreit kann er nicht gewinnen. Canada hat alle Trümpfe in der Hand.
Die Einfuhren aus Canada sind überlebensnotwendig für die USA. Die Einfuhren aus den USA nach Canada sind ersetzbar.

Nuvolina
12 Stunden zuvor
Reply to  Leonie

Eine kanadische Idee übernimmt jetzt auch eine Bewegung in Europa, die sich „BuyFromEU“ nennen.

slowroller
10 Stunden zuvor
Reply to  Nuvolina

Aber mal ehrlich: Wieviele Produkte aus den USA landen denn hier wirklich in den Läden? Die meisten US-Marken sind ja eh hier hergestellt (Coca Cola, Chips, Ketchup, Teslas…). Nicht umsonst muteten die Gegenzölle immer recht komisch an: Harley Davidson und Bourbon…

42sucht21
9 Stunden zuvor
Reply to  slowroller

Blöd wenn wir demnächst 50 cent zahlen müssen pro Googleanfrage oder wenn eine EU-Politikerin oder ein Polizeipräsident etwas auf X postet.

Man könnte ja auch selber mal ne EU-gesetzeskonforme Alternative nutzen. Warum eigentlich nicht? Müsste ist es EU-Beamtinnen eigentlich nicht verboten auf nicht-Gesetzeskonforme Dienste zu nutzen?

slowroller
6 Stunden zuvor
Reply to  42sucht21

Ist natürlich ein valider Punkt – ich weiß aber adhoc garnicht, wann ich das letzte mal auf der Werbemaschine (Google) etwas gesucht habe? Es ging ansich aber auch um Konsumboykotte, die den USA direkt schaden – digitale Dienste sind da ein Thema für sich. Ich würde mich aber freuen, wenn gerade Politiker und Künstler die Alternativen zu z.B. X nutzen – da gibt es viele die z.T. deutlich besser und vor allem sicherer sind.

slowroller
10 Stunden zuvor
Reply to  Leonie

Spannend wird die bald kommende Wahl. Momentan haben die Liberalen aus dem Trudeau-Lager wieder ein wenig Aufwind – von dem bisschen was ich gelesen habe wäre Poilievre von den Konservativen eher auf Trump-Niveau. Da wäre ich mir auch nicht sicher, wie weit es um die stolze Eigenständigkeit Kanadas noch bestellt wäre.

Ansonsten produziert Trump grad Kaufpreise und hilft Europa: Während seine Politik die Inflation eher befeuert, kann Europa die Zinsen senken und somit die Konjunktur anzukurbeln. Ich hätte aber ehrlich lieber weiter eine starke USA. Aber da glaube ich nicht dran.

Leonie
2 Stunden zuvor
Reply to  slowroller

Hätte ich natürlich auch lieber. Aber so wie gerade die Altersvorsorge der US Amerikaner schmilzt, (im US- TV gibt es schon Witze darüber: „Achten sie auf ihren Altersvorsorgeplan! Ihr 401K ist inzwischen ohne K“) ist es fraglich ob Trump das Ende seiner Amtszeit noch erlebt.
Wenn die Canadier jetzt ernst machen und tatsächlich die Stromversorgung in Nordamerika kappen, dann kann sich Trump aber auf was gefasst machen. Und so wie man die Canadier derzeit erlebt, auch mit Gegenzöllen, scheinen die es durchzuziehen.

Snoo
11 Stunden zuvor

Ein Starökonom aus den USA, hatte bereits im Dezember im SPIEGEL davor gewarnt, dass Trump ein wirtschaftlicher Chaot ist und die Welt sich auf ein sehr düsteres Scenario einstellen darf !!

42sucht21
9 Stunden zuvor
Reply to  Snoo

@Starökonomen – drauf einstellen
Kurse rutschen – na ja, mein All-world ETF steht noch oberhalbt der Rallye, welche das Wahlergebnis mit dem greatest comeback ever im November auslöste. Also noch ist der Potus ein Gewinn für uns Aktionäre. Das wird sich aber bald ändern hi,hi…. natürlich außer für EU Rüstungsaktien.
Der 20.01.2029 sind noch 1411 Tage, die gehen auch vorbei. Es sei denn der 22. Zusatz wird geändert und er darf doch öfter als 2x ran. Russland u.v.m. haben es bereits vorgemacht. Würd einen ja auch wirklich nicht mehr wundern.

Ihr Jungen müsst jetzt stark sein: Aktienkurse könnten auch fallen! Gibt es Alternativen zum Aktienmarkt? Kurzfristig vermutlich ja zum ersten mal seit 2009. Für langfristigig = Rentenvorsorge eher nein. Was ist mit mittelfristig auf Sicht von 3-8 Jahren? Mhm.

Es braucht keinen Starökonom um zu erkennen, dass im Sondierungspapier für Merzens Kanzlerschaft (SZ schrieb: der beste SPD Kanzler seit Wehner) sehr wenig drin steht zum Abbau des EU-Bürokratiewahnsinns und zur Förderung der Wirtschaft in DE. Neben der Schuldenbremsen-DNA Lüge un dem Durchdrücken vor dem neuen Bundestag stärkt das nicht das gerade das Lager der demokratischen Wähler für die nicht-Extremen. Sehr schade.

Schade finde ich auch, dass in DE die Freibeträge zB für Erbschaftssteuer, Einkommenssteuer, Pausch usw nicht mit der Inflation angepasst werden. Wenn wir das nicht tun kommt in DE auch irgendwann ein Milei als vermeintlicher Retter der Mittelschicht. Carajo.

Nuvolina
8 Stunden zuvor
Reply to  42sucht21

Alternativen zum Aktienmarkt? In solchen Zeiten?
Klar: Gold.
Aber man sollte es schon haben. Gold muß man in guten Zeiten kaufen, wenn es billig ist.

Snook
10 Stunden zuvor

Interessant sind auch die Insider-Verkäufe! Die Liste ist z.B. im S&P 500 deutlich länger … und gerade hinten mit großen finden sich solide Werte (Amazon, Cola, etc)

Ralf
2 Stunden zuvor

Völlig harmlose Mini-Rücksetzer. Ich werde Microsoft ein wenig aufstocken und Ferrari eine Miniposition kaufen.

Susanne
2 Stunden zuvor

Hallo Tim.

Vermisse ehrlich gesagt den Tim von früher. Du lieferst zwar jetzt viel Content in kurzer Zeit. Jedoch vermisse ich in den Artikeln den „alten Tim“. Irgendwie sind die Artikel seelenloser geworden….

Du schreibst ja immer, dass Du viel ausprobierst und gerne Rückmeldungen bekommst.

Liebe Grüße !

Gibt es auch mal wieder Urlaubsvideos ?

-M
1 Stunde zuvor
Reply to  Susanne

Das wird Tim sicher auch irgendwann merken. 50% der Stammleser haben sich bereits verabschiedet.

Er bekommt wohl trotzdem mehr Klicks, auf die er aus ist. Sein Wunsch.

Aber ja, die Texte sind sowas von Seelenlos geworden. Gut geschrieben.

MarcMitC
1 Stunde zuvor

Der A2PKXG ist nicht mal um 10 % bisher gefallen. Die aktuellen Geschehnisse sind nicht mal ein müdes Gähnen wert.

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