Der Arbeitsmarkt ist in Deutschland leerfegt. Es herrscht Fachkräftemangel. Firmen suchen händeringend nach Personal. Davon profitiert das Karriereportal XING. Der Vorstandschef der Burda-Tochter, Thomas Vollmoeller, fasst es so zusammen:
„Wir konnten auch im ersten Halbjahr (…) unseren Wachstumskurs weiter fortsetzen. Die Arbeitswelt befindet sich im Umbruch. Wir bieten Unternehmen die Produkte, die ihnen helfen, im ‚War for Talents‘ zu gewinnen, und unseren Mitgliedern helfen wir, im Dschungel der Veränderungen die Chancen zu ergreifen, die ihnen helfen, das Arbeitsleben zu führen, das sie erfüllt.“
Wie kannst Du von dem Boom profitieren? Du schaust Dich auf den Jobportalen um. Indeed.com ist global führend. Du aktualisierst Deinen Lebenslauf auf LinkedIn und XING. Das merken die Firmen, wenn Du dort etwas aktualisierst. Du schaust Dich nach einem neuen Job um, wenn Du mit der aktuellen Position nicht zufrieden bist. Vielleicht findest Du eine bessere Stelle in einer anderen Stadt. Du ziehst um. Der neue Job ist im Idealfall mit einer kernigen Lohnerhöhung verbunden.
Nach acht bis zwölf Jahren in der gleichen Firma ist es womöglich an der Zeit, dass Du Dich umschaust. Du sparst schon jetzt prächtig. Du planst mit 50 in den Ruhestand zu gehen. Du hast das Gefühl, in Deinem Unternehmen wenig Aufstiegsmöglichkeiten zu haben. Beim Hauptkonkurrenten gibt es offene Stellen. Dort versuchst Du es. Die Lohnerhöhung ist so hoch, dass der Umzugsstress mehr als gerechtfertigt ist. Vielleicht kannst Du potenzielle Job-Angebote gegeneinander ausspielen. Es kann sich lohnen, außerhalb Deiner Heimatstadt nach Karrierechancen zu suchen. In Hamburg und Ingolstadt sind übrigens die Gehälter im Schnitt höher.
Sich neuen Herausforderungen zu stellen, erweitert den Horizont. Die Komfortzone zu verlassen ist kein Fehler. Im Gegenteil: Es macht Dich reifer, zufriedener. Vielleicht findest Du eine Wohnung in der Nähe des Arbeitgebers. Du kannst fortan zu Fuss oder mit dem Rad zur Arbeit. Arbeitgeber helfen zuweilen bei der Wohnungssuche.
Das Ausland ist eine Option. Vielleicht Norwegen? Dort sind die Menschen ausgesprochen locker. Die Krankenkasse ist nahezu kostenlos. Der Staat spart eifrig per Aktien fürs Volk. Das Geld aus den Ölvorräten hat die Norweger steinreich gemacht. Ich war in Norwegen auf Achse. Land und Leute haben mich positiv beeindruckt.
Super Tim,
für mich war das Ausland die Rettung, aber das konnte ich damals auch nicht wirklich ahnen, gefallen hat es mir aber auch die paar Jahre in London, nur dort habe ich bei Weitem nicht so gut gelebt wie in der Schweiz.
Als junger Mensch hat man alle Chancen dieser Welt, man muss sich nur entscheiden wo man hin möchte, und man kann nach Herzenslaune auch ausprobieren, auch wenn es finanziell mal nicht so viel bringt, Auslandsaufenthalte sind mit Geld nicht aufzuwiegen, wenn ich nochmal könnte würde ich noch viel mehr Länder „ausprobieren“,
@Matthias Schneider,
danke für den link zu dem Dividenden-Rechner, hab das immer mühselig selbst berechnet. Am liebsten hab ich Aktien mit einer Dividendenrendite um 3.5% und einer Steigerungsrate von 6%, nicht zu bescheiden, aber auch nicht zu gierig,
die Mischung macht es sowieso
liebe Grüsse
Ein Kollege sagte mal zu mir „in Hamburg gibt es die guten Jobs, wer dort einen hat, der hat es geschafft“.
Ich nehme an er kam ursprünglich aus einem Nachbarbundesland. Hamburg ist mit kleiner Fläche Ziel zahlloser Pendler aus den umliegenden Bundesländern, ich hatte Kollegen, die sind jeden Tag aus Kiel mit dem Zug nach Hamburg zur Arbeit gefahren (nicht gesund).
Wenn man das berücksichtigt , dann müsste Baden-Württemberg als Flächenland deutlich kräftiger bei den Gehältern sein.
Wechselt man in Hamburg den Job muss man nicht unbedingt umziehen, alles auf kleiner Fläche.
@ Fit und Gesund
Du bist sehr flexibel. Ich wusste gar nicht, dass Du in London warst. Respekt! Super Einstellung.
@ Thorsten
Ein Umzug kann Dich nicht nur jobmässig nach vorne bringen. Es sind diese vielen Aufgaben, die man bewältigen muss. Das kann zufrieden machen.
Jedenfalls ist etwas Flexibilität im Leben nie verkehrt. Es erweitert den Horizont.
hi Tim,
aber ja, ich habe ein paar Jahre in London im Hospital for Sick Children, Great Ormond Street gearbeitet, auch noch eine Ausbildung dort gemacht, war eine tolle Zeit damals. Ich war auch mit Medecins Sans Frontieres unterwegs, aber nur kürzere Einsätze und 1x in Rumänien nach Ceaucescu’s Ende.
Und bei einer CH-er Grossbank habe ich gearbeitet, 1 Jahr, SKA in Zürich, ist heute Credit Suisse, todlangweilig….nix für mich, aber das Jahr hab ich durchgehalten.
liebe Grüsse
@ Fit und Gesund
Großartig. Du musst ein großes Herz haben.
Tim, ich war sehr abenteuerlustig, aber ich bin viel ruhiger geworden :)
Hoi Tim. Also ich sehe das mit den vermeintlich tollen Jobangeboten eher so, dass dies oft „Sonderangebote des Lebens“ sind. Ohne fort und Weiterbildung irgendwo rein zu rutschen ist doch eher unwahrscheinlich und auch in den neuen Jobs werden einen Steine in den Weg gelegt.
Ich weiß aber auch was du meinst. Die Augen offen halten sollte man immer und Chancen ergreifen aber auch unterscheiden was eine Chance ist und was ein Sonderangebot – das einen nicht weiterbringen wird, nur um 2 Jahre später wieder das nächste Angebot anzunehmen.
Ich denke so, dass wenn der eigene hafen angesteuert und vielleicht auch schon erreicht wurde sollte man mit Kontinuität sein Reich (Depot, Berufliche Karriere, Familie, hobby, etc ausbauen. Sein Leben schätzen und seinen Vorlieben nachgehen.
Vorausgesetzt natürlich man möchte das überhaupt. Wir Menschen sind ja verschieden- Gott sei dank:)
Es gibt keinen Fachkräftemangel!
Fachkräftemangel? Sorry…..NEIN!
Ein komplexes Thema, hier einfach einmal die Fakten:
Fakt 1: Es herrscht nur partiell Fachkräftemangel. Nicht flächendeckend und oft eher in Regionen mit hohen Wohnungspreisen. Trotz Schwierigkeiten vieler Betriebe sieht selbst die Bundesagentur für Arbeit keinen umfassenden Fachkräftemangel. Hier ein recht aktueller Artikel dazu:
https://de.reuters.com/article/deutschland-arbeit-fachkr-fte-idDEKBN1K31C7
Fakt2: Der Fachkräftemangel ist ein Mythos. Er dient in erster Linie dazu, Löhne zu drücken. Ein echter Fachkräftemangel müsste mit deutlichen Lohnsteigerungen einher gehen. Dies ist in vielen Mangelbranchen außerhlab der IT weniger der Fall. Darum wird mehr nach günstiger Zuwanderung gerufen. Anstatt vorhandene Arbeitskräfte vernünftig umzuschulen oder hinreichend auszubilden. Hier zwei Artikel dazu:
https://www.wiwo.de/erfolg/management/fachkraeftemangel-der-fachkraeftemangel-ist-ein-mythos/20504844.html
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/das-maerchen-vom-fachkraeftemangel-a-1136647.html
Fakt3: Oft selbstprodzierter Mangel: Es mangelt meist nicht pauschal z.B. an Ingenieuren, sondern an fähigen Ingenieuren mit zehn Jahre Berufserfahrung, die bereit sind, zu genau diesem Unternehmen zu wechseln und dafür umzuziehen. Für oft mäßiges Gehalt wie ich derzeit bei etlichen Stellenanzeigen feststellen muss. Ursache? Ein enger Such-Filter von Firmen und damit zu oft ein selbst produzierter Mangel.
Fakt 4: Statistik-Tricks: „Weniger Bewerbungen“ werden als sinkende Zahl von Fachkräften ausgelegt und statistisch ausgeschlachtet.
Die echten Gründe für Fachkräftemangel und weniger Bewerbungen bei Firmen?
Schlechte Angebote, oft befristete Verträge, schlecht gemachte Stellenanzeigen, fehlende Innovationen, schlechtes Marketing, niedrige Gehälter (Siehe Pflege), schlechter Ruf des Unternehmens, hohe Wohnungspreise, weite Pendelstrecken,hohe Papiergläubigkeit in D (genau der Abschluss muss es sein)…..
Gute Chancen gibt es, gar keine Frage! Man muss aber doch ganz genau hinschauen. Und örtlich recht flexibel sein. Viele wollen oder können das nicht. Es sind auch sehr viele schlechte Angebote darunter, selbst im MINT-Bereich. Viel Schrott. Und inzwischen auffallend viele Angebote von Personaldienstleistern mit schlechteren Bedingungen für Mitarbeiter.
Bitte mehr differenzieren….
Tim man kann es dir in der Ferne nicht verübeln, aber du bist auf die Medien hereingefallen.
Mit Fachkräfte ist gemeint, das die Firmen gerne noch billigere Arbeitskräfte hätten. Wer gut zahlt hat immer genug willige Bewerber. Erschwerendes Problem ist dabei der Standortnachteil. Selbst wenn man mehr zahlen wollte, wird der Grossteil an Steuer oder Sozislabgaben aufgefressen. Der Arbeitgeberanteil ist eine Lüge, denn der Arbeitgeber muss alles zahlen, nur wird du die Abgabenquotr schön gerechnet.
Tatsächlich hat man ein Herr an Arbeitslosen. Durch H4 usw. weg gerechnet aus der Statistik. Für den Arbeitgeber aber nur bedingt brauchbar, wer so lange fern der Arbeit lebt ist auch nicht mehr rückführbar.
Was ich allerdings nicht als Gefahr sehe ist Digutalusierung. Ist ein uralter Hut. Muss man sich nur ansehen was in Büros rum steht, seit Jahren: PCs, Mrd. PCs.
Was zunehemd boomt ist Auswanderung. Gibt viele Ziele, die USA sind Eines. Mit jedem Auswanderer steigt wiederum der Sozialdruck im Heimatland. Will eigentlich gar nicht den Teufel an die Wand malen aber rosig ist es nicht. Rosig ist es für die die den Sprung vom Arbeitnehmer zum Geldbesitzer aka Aktionär schaffen.
@Raphael
das hast Du sehr schön ausgedrückt „sein Reich ausbauen“. Es trifft genau meine Sicht der Dinge.
@ Frank
Das sehe ich auch so. Der ‚Fachkräftemangel‘ ist wie der Begriff ‚Flüchtling‘ so schillernd, dass es fast gefährlich ist darüber zu sprechen. Politisch missbraucht steht er für alles Mögliche, z,b für die leichtere Flutung des Arbeitsmarkts mit billigen Kräften mit beschränkter Aufenthaltsgenehmigung.
@Tim
Umzüge wirken anregend, ich bin alle 2 bis 3 Jahre umgezogen, von klein auf, erstaunlicherweise wohne ich jetzt fast 20 Jahre an derselben Stelle. Es gibt auch Sicherheit, wenn man festwurzelt. Späterer Umzug nicht ausgeschlossen ;)
Die Fachkräfte sind nicht weg.
Die Fachkräfte sind bloß nicht da, wo die Firmen sind.
Es ist primär ein Fachkräfteverteilungsproblem.
Die Anreize, etwa um einen Spezialisten von Bremen nach München zu lotsen, sind einfach häufig nicht gut genug.
Ansonsten gibts den Punkten von Ralf nichts hinzuzufügen.
Ich würde gerne @Ralf uneingeschränkt zustimmen.
Ich arbeite in der Verlagsbranche. Mein Chef letztens zu mir: „Da war ich auf einem Kongress, spricht einer von Springer: „Geht es Ihnen auch so? Sie haben eine Zusage zur Stelle, aber der/die Bewerber/in erscheint einfach nicht am ersten Arbeitstag?“ – da haben alle im Auditorium die Hand gehoben“.
Ich war jetzt selbst mehrmals in Bewerbungsgesprächen mit dabei. Wir fordern viel an Qualifikationen – bieten aber nur ein überschaubares Gehalt. Dafür „tolle Arbeitsplätze mit viel Glas, kurzen Wegen und gratis Latte Macciato“. Ausbilden/Übernehmen tun wir auch nicht.
Wer nicht in die Zukunft investiert (Ausbildung) und keine ordentlichen Gehälter bezahlt, der wird auch keine Fachbekräfte bekommen/halten können.
An Bewerbern hat es uns nicht gemangelt. Gerade viele mit aktueller Festanstellung in Banken oder Speditionen.
50 % der Angestellten denken aktuell über einen Jobwechsel nach, 22 % auf Grund des schlechten Gehalts.
@Patrick, wir waren vor der Situation, dass die Zentrale uns von Hamburg nach München hätte versetzen können, es war vertraglich möglich. Wir waren uns einig zu kündigen fpr den Fall. 1000€ mehr Gehalt pro Monat hätten nicht gereicht, um die Mehrkosten auszugleichen. Die 1000€ hätte es natürlich nicht gegeben. Wir hätten laut Vertrag für dasselbe Gehalt wechseln müssen. Ganz ehrlich : München mag toll sein, aber einmal Hamburg, immer Hamburg. Man zieht hier nicht weg, nur hin. Man muss überlegen, was es wo kostet, sonst macht man ein Minus.
@Christian H. hm, vor dem ersten Arbeitstag unterschreibt man einen Arbeitsvertrag oder ? Nicht kommen geht dann eigentlich nicht . Man müsste antanzen und dann sofort die Kündigung in Probezeit anleiern.
Argumentieren wir doch mal rein mathematisch, auch wenn der Vergleich zugeben doch etwas hinkt:
Laut Statistischem Bundesamt gab es z.B. im November 2017 ca. 2,4 Millionen Arbeitslose und nur rund 770.000 freie Stellen. Was heißt das?
Rein rechnerisch kommen so etwas mehr als drei Arbeitsuchende auf eine freie Stelle. Das spricht mathematisch für einen Mangel an Jobs. Nicht für einen Fachkräftemangel…..
Die Jobperspektive in D ist ok, aber nicht so sehr rosig wie viel denken. Vor allem wenn es um die Kohle geht. Selbst im IT-Bereich muss man schon genauer hinschauen. Es braucht auch Glück und manchmal Zufall oder Vitamin B.
@Thorsten Ich kenne das so: Du unterschreibt den Vertrag (z.B. heute am 7.8.) und der Vertrag nennt dann den 1.9. als Beginn der Beschäftigung.
Juristisch hast du natürlich Recht. Wer sowas unterschreibt muss auch antreten, bzw. und/oder kündigen.
Die Praxis ist aber, dass die Leute dann manchmal einfach nicht kommen. (Selbst schon 2x erlebt).
Wir haben eben Vollbeschäftigung – vor 5-7 Jahren wäre dieses Verhalten undenkbar gewesen.
@Ralf „Vitamin B“ ist extrem wichtig. Meine Freundin – ohne Vitamin B – dafür aber mit abgeschlossenem Master-Studiengang und Ausland-Erfahrung hat mittlerweile 40 Absagen kassiert, nachdem sie dort zu den jeweiligen Bewerbungsgesprächen eingeladen wurde. Sie bewirbt sich seit ca. 1 Jahr und ist aktuell fest angestellt. (Sie bewirbt sich auf ähnliche Jobs, kein Quereinstieg.)
Auch ohne rosarote Brille – so schrecklich ist sie wirklich nicht. ;)
Norwegen ist weit weg vom Schuss mit einer komplizierten Sprache und langen, dunklen Wintern. Ich möchte das nicht.
Das Länderhoping hat auch seine Nachteile. Ich habe einen Bekannten, der in 7 oder 8 Ländern meist an Unis gearbeitet hat, in Kanada, Japan, UK usw. Meist so 3 bis 4 Jahre. Jetzt, mit 55, stellt er fest, dass er aus diesen Ländern fast keine Rente bekommen wird, weil er meist die Mindestzeiten nicht erfüllt. Er hatte sicher ein interessantes Arbeitsleben, aber der Ruhestand, wenn es denn einen gibt, wird bitter, da er dank ständiger Umzüge und Reisen auch wenig zurück gelegt hat.
@ Christian
40 Bewerbungsgespräche, wie macht man das im Job, 40 Tage Urlaub? Trotzdem, wenn 40 Personaler zum gleichen Ergebnis kommen, muss ja ein offensichtliches, enormes Problem vorliegen.
Ich verstehe auch den Zusammenhang mit dem berüchtigten Vitamin B nicht. Warum sollten Firmen jemand zu einem Vorstellungsgespräch einladen, wenn sie schon jemanden aufgrund von Vitamin B haben, den sie ohnehin einstellen, eben wegen des B. Macht irgendwie keinen Sinn.
@Felix Ja, Bewerben ist ein Fulltime-Job. Da geht einiges an Zeit drauf. Wie man die ganzen Gespräche unterbringt? 10% der Interviews werden über Skype geführt, 40% kannst du vor oder nach deiner Kernarbeitszeit führen. Der Rest sind Überstunden, Urlaub und Arztbesuche.
Wie man jetzt so oft (knapp) daneben liegen kann, wie meine Freundin, weiß ich auch nicht. Das Feedback der Firmen ist ja oft nicht ehrlich („Sie waren super“), da stets diskriminierungsfrei formuliert. Nützlich ist das nicht gerade.
Sicherlich war es auch nicht immer das fehlende Vitamin-B. Aber so in 20 % der Fälle eben vielleicht doch.
Wenn man Bücher oder Interviews von Bewerbungs-Gurus liest, dann sind übrigens 50 Bewerbungen auch als Fachkraft „ganz normal“. Die Faustregel lautet: Jede 10te Bewerbung führt zum Interview, nach dem 5ten Interview hast du den Job.
Bei ihr war die Einladungsquote wesentlich höher. Sie wurde fast immer eingeladen. Das motiviert, erhöht eben dann den Frust, wenn es nicht klapt…
Sie hat sich nun entschieden, etwas Abstand von diesem Thema zu nehmen. Man muss einfach auch manches (die aktuelle Anstellung) akzeptieren können, dann ist diese doch bei genauerem Hinsehen gar nicht so schlecht. Den Stress und die Zeit der Bewerbungen spart sie sich jetzt – und startet evtl. nächstes Jahr einen neuen Anlauf.
Ich möchte jetzt auch nicht über die Qualifikation oder „Probleme“ meiner Freundin sprechen… Es hat halt einfach mehrfach nicht geklappt.
Was ich eigentlich damit zum Ausdruck bringen wollte: Sie ist eine Fachkraft. Wenn Sie sich auf offene Stellen bewirbt und diverse Absagen bekommt, dann kann der Fachkräftemangel nicht ganz so groß sein.
@Cristian, jemandem zu nahe treten zu wollen liegt mir fern! Aber hier würde ich ein Bewerbertraining empfehlen. Ich bin oft in Bewerbergesprächen dabei. Was man da manchmal hört ist leider traurig. Und ein ehrliches Feedback kann man heute nicht mehr geben da man sich im schlimmsten Fall juristisch angreifbar macht (AGG z.B.).
@all, ich bemerke bei uns schon einen Fachkräftemangel. Aber sei es drum ob dieser nur bei uns so ist oder es wirklich deutschlandweit so ist: ich finde ihn toll! Weniger Konkurrenz und bessere eigene Chancen im Unternehmen. :-)
@ Felix, ja man sollte im Ausland das ins Gehalt einplanen. Aber das merkt man doch durch die Renteninformation der GRV, dass man kaum Ansprüche aufbaut und die Gesetzeslage in anderen Ländern sollte man überschauen. Da ist auch etwas Selbstverantwortung dabei, finde ich.
Norwegen ist das Land meiner Träume. :-) Ich war zweimal da, bin durchs Herz des Landes zu Fuß mit Rucksack und Zelt gewandert und hab dort sogar meine liebe Frau kennen gelernt.
So unterschiedlich können die Träume der einzelnen Menschen sein.
Schöne Grüße
Jan
Ich stimme Ralf und Leser auch zu. Fachkräftemangel gibt es nicht, sondern eher unterschiedliche Vorstellungen Arbeitgeber vs. Arbeitnehmer: Arbeitgeber will Berufserfahrung und nicht viel zahlen. Frische Berufseinsteiger wollen viel Geld im Jahr und können noch nichts. Den „Mangel“ spüre ich in unserer Region, weil sich viele Ingenieure nur bei großen Firmen bewerben (IGM bringt 60-70k im Jahr als Einsteiger) und man als kleine Firma höchstens alle paar Wochen mal einen interesssanten Bewerber hat.
Beim sozialen Bereich kann man nur sagen, dass dort oft sehr unsoziale Rahmenbedingungen vorherrschen. Meine Mutter arbeitet auch im sozialen Bereich, viel zu wenig Personal. Aber keiner will den eigenen AG anzeigen, weil die Chefin die Einrichtung dann schließen wird. Da dort viele Frauen Ü50 arbeiten, will keiner seinen Job verlieren, weils auf dem Markt kaum Alternativen gibt.
Ich frag mich, wo dieser künstliche Stress nur hinführen soll. Mein Job ist die Automatisierung jeglicher Tätigkeiten und ich sehe das als Chance, Menschen nicht wie Maschinen arbeiten zu lassen.
@ Christian,
40 Bewegungen ist schon ne Hausnummer, wobei ich im Zweifel bin ob ich Skype dazu zählen würde.
Egal sie hat eine top Ausgangsposition sie hat bereits Arbeit, erklärt damit ihren Gehaltswunsch, Lohndumping unmöglich.
Dies bitte in Anschreiben kommunizieren nicht dass das eine Absage erklärt.
Des weiteren bitte Infos über den zukünftigen Arbeitgeber einholen ( Internet, Firmenbroschuere, Kollegen…).
Dieses Wissen im Gespräch unterbringen, geht am besten bei Fragen.
Überlege was bringe ich der Firma, warum will ich wechseln, bitte keine negativen Gründe, wie ich verstehe mich mit Chef und Kollegen nicht oder ich mag meine Arbeit nicht.
Auch ein besseres Gehalt ist als Grund für den neuen Arbeitgeber schlecht.
Ansonsten selbstbewusst ins Gespräch, sie hat ja einen Job wie sie gerade merkt.
Das sind meine Bemerkungen die sie vielleicht schon so befolgt, umso besser und viel Erfolg ?.
@Felix
„muss ja ein offensichtliches, enormes Problem vorliegen.“
Schon mal leute eingestellt ? Die Leute stehen schon fest und dann wird ausgeschrieben… Ich glaube, da gehört einfach viel Glück dazu…
Fachkräftemangel ist in D. ein Mythos… ich arbeite im Gesundheitswesen, die ach so benötigten Pflegekräfte (zumeist Frauen) sind in Elternzeit (mehrere Jahre) und danach wird die Arbeitszeit reduziert und/oder die Eltern gepflegt…
und die ausgebildeten (deutschen und zumeist) Ärztinnen wollen sich den Alltag im Krankenhaus oder Landarztpraxis nicht antun und gehen deswegen zu Behörden, MDK, Verwaltung der Krankenkassen etc…
bei uns in der Firma, wollen sie für EDV Spezialisten möglichst wenig zahlen, daher ist die Fluktuation in diesem Bereich entsprechend hoch…
Und so weiter…
Meine 5 Cent:
Ich stimme voll zu, dass es keinen Mangel, sondern nur ein Fehlverteilungsproblem gibt. Wir haben unterschiedliche Niederlassungen. In Berlin bekomme ich alles was ich brauche sehr zeitnah. Im ländlichen Hessen zahlen wir 25% mehr und bekommen keinen. Die Leute sind einfach nicht gewillt umzuziehen. Da spielt das Geld auch keine Rolle.
Natürlich sagen Leute stellen zu und kommen dann nicht. Das ist jur. auch gar kein Problem, da man nur einen Schadenersatzanspruch und keine Arbeitsleistungsanspruch hat. Aber welcher Schaden ist entstanden? Stellenanzeige wurde ohnehin geschaltet und hätte auch erneut geschaltet werden müssen, wenn er den Vertrag nicht unterschrieben hätte. Dieses Phänomen kenne ich aber seit 20 Jahren.
Akademiker gibt es eigentlich fast schon zu viele. Wir setzen Masterabsolventen inzwischen auf Positionen ein, die früher ein Bürokaufmann besetzt hat. Unser Problem sind vielmehr Fachkräfte ohne Studium (Facharbeiter, Handwerker). Das liegt aber daran, dass den Leuten eingeredet wird, sie müssten alle studieren, um wettbewerbsfähig zu sein. Ferner glauben die Eltern, dass das Studium besser für ihr Kind ist. Wir zahlen Facharbeitern mehr als irgendeinem WiIng oder BWLer.
Die Arbeitswelt ist auch nicht auf die Verweiblichung der Arbeitsbedingungen eingestellt. Wenn man Drei-Schicht-Systeme fährt, weil die Nachfrage da ist oder es einfach erforderlich ist (Krankenhaus, Feuerwehr, etc.), dann lässt sich das schlecht mit dem Wunsch nach Teilzeit, Elternzeit, flexible Arbeitszeitmodelle und immer freiem Wochenende verbinden.
@ Christian
Ich sehe es auch wie Jan und Steve. Wenn Sie zu vielen Gesprächen eingeladen wird besteht definitiv Interesse. Mich wundert, dass hier nichts bei rumkommt. Die Firmen zahlen schließlich auch Geld für die Bewerbung und Verwenden Zeit. Bei uns wird ein Gespräch nur mit maximal drei Kandidaten durchgeführt. Wobei heute auch Kandidaten eingeladen werden, bei denen man im Vorfeld schon denkt, dass es nichts gibt. Es gibt einfach zu wenig Bewerber.
Ist das Gehalt im Vorfeld bereits festgelegt? Falls ja sollte es wirklich nicht viele Gründe geben, warum es dann doch nicht klappt. Als Bewerber würde ich auch Fragen stellen. Ich würde mich im Vorfeld über das Unternehmen so weit wie möglich informieren und im Gespräch auch Fragen stellen. Schließlich ist Deine Freundin in der aktuellen Position ja auch nicht unglücklich und möchte schon etwas geboten bekommen. Work Lifetime Balance, Sabbatical, Teilzeit usw. sollte natürlich nicht besprochen werden. Über solche Dinge hat man sich schließlich noch keine Gedanken gemacht ;-) Das sollte klar sein. Vielleicht habt Ihr im Freundeskreis auch jemanden mit Personalverantwortung bei dem sie ein Gespräch durchführen kann. Das ist sicher eine seltsame Situation. Aber wenn diese gut funktioniert, so wird es bei einer tatsächlichen Bewerbung eher einfach, da es hier um das fachliche geht, indem sich Deine Freundin auch besser auskennt.
Wenn es einen Mangel gäbe, müssten entsprechen die Löhne anziehen. Das ist aber in vielen Bereichen (noch) nicht der Fall. Als Koch oder LKW-Fahrer kann man zur Zeit bessere Gehälter abgreifen, da hat sich in den letzten 5 Jahren viel getan. Bei den Ingenieuren sehe ich aber seit Jahren die gleichen Gehälter, der Mangel kommt erst noch, wenn die Baby-Boomer-Akademiker in Rente gehen.
@ Christian
In meinem Fall (auch Ingenieur) sehe ich bei Anfragen von Headhuntern, dass mein Gehalt bereits sehr gut ist. Ich habe noch nie eine Anfrage von einem HeadHunter bekommen bei dem das Gehalt 20% über dem aktuellen liegt. Meistens möchten die Firmen weniger als mein derzeitiges Gehalt bezahlen. Mit einem HeadHunter kann ich sehr offen sprechen, da ich eigentlich auch kein Interesse habe den Job zu wechseln und unsere Zeit nicht verschwenden möchte. So kann ich dennoch sehen, was aktuell geboten wird und der HeadHunter kann auch sehen, wie attraktiv das Angebot des Arbeitgebers ist. Damit habe ich einen Wechsel auch gedanklich beiseite gestellt. Das Risiko, die Anfahrt und Arbeitsbedingungen sind ja auch nicht zu vernachlässigen. Heute möchten alle den Gewinn maximieren. Bei einem wirklichen Fachkräftemangel müssten die Gehälter anziehen. Ich gehe von steigenden Gehältern mit dem Wegfall der Babyboomer und der zunehmenden Zahl von Fire Kandidaten gerade im Ingenieurbereich aus. Work Lifetime Balance ist bereits lange Zeit im Munde. Aktuell sehe ich aber Möglichkeiten diese auch umzusetzen und dass diese zum Teil auch umgesetzt werden.
Da läuft oft so wie Hendrick es beschrieben hat. Im Hintergrund wird festgelegt, wer es wird, auf der Bühne laufen weiter Vorstellungsgespräche.
Ich habe den Fall erlebt, dass man jemandem mündlich zugesagt hat, zwei Gespräche und alles in Butter. Nach ein paar Tagen hat man angerufen und gesagt, dass es ein Irrtum gewesen sein und sich entschuldigt. Da hat man wohl kurz noch jemand besseren gefunden. Also mein Rat : selbst bei mündlicher Zusage weiter bewerben bis der Vertrag von beiden Seiten unterschrieben vorliegt. Das kann Wochen dauern. Unbedingt weiter bewerben.
@Albr
Das kann ich so nicht unterschreiben. Ja, Teilzeit und Elternzeit macht etwas aus. Aber besser Teilzeit als gar nicht mehr wiederkommen. Aber das geht nur wenn der Partner/Partnerin sehr viel mehr / genug verdient, somit ist man aufs Gehalt zwangsweise angewiesen zum überleben.
Aber wir haben quasi fast Dauerstellenausschreibungen und es bewirbt sich trotzdem fast keiner. Von 30 Azubis bleiben 7 überhaupt im pflegerischen Bereich nach der Ausbildung, der Rest studiert dann erstmal irgendwas oder macht gleich was fachfremdes/anderes. Von den 7 bleiben dann 5 im eigenen Haus.
Die haben in der Ausbildung einen entsprechenden Eindruck bekommen über die Arbeits-Rahmenbedingungen und wie sie bereits als Azubis verheizt wurden zur Personalkompensation. Ich habe das selbst im Anfangsstatdium schon erlebt, wie das heute ist möchte ich mir in manchen Bereichen nicht ausmalen. Ein Azubi ist ein Azubi und muss angeleitet werden. Er/Sie ist kein Vollkraft-Ersatz. Sind aber auf einer Station mal 2 statt 3 Azubis wird beim Schulleiter angerufen, warum einer nicht eingeplant ist, man bräuchte die Schüler, da nicht so viele Vollkräfte/Examinierte da sind.
Im ärztlichen Bereich fehlen auch Leute. Überstunden (chronisch) ohne Ende. Lange (unmenschliche) Dienstzeiten tun ihr übriges….
Im Altenheim ist es noch schlimmer.
Und selbst Häuser die vermeintlich bessere Konditionen bieten, müssen um die Bewerber kämpfen, wenn sie es dann verstanden haben. Erst vor ein paar Monaten live erlebt. Seit ein paar Jahren gehen bei uns mehr als nachkommt (egal ob frisch von der Ausbildung oder mit Erfahrung welcher Art auch immer von extern).
Der Fachkräfte-Report der Arbeitsagentur der halbjährlich erscheint, zeigt in der Pflege immer mehr rote Bereiche. Vor ein paar Jahren war manches noch grün oder orange/grau. Je roter um so krasser der Bedarf / Mangel / unbesetze Stellen. Mittlerweile ist fast ganz Deutschland rot.
https://statistik.arbeitsagentur.de/Statischer-Content/Arbeitsmarktberichte/Fachkraeftebedarf-Stellen/Fachkraefte/BA-FK-Engpassanalyse-2018-06.pdf
Seite 17 bis 19 bzw. 20 für den Gesundheitsbereich
Das verlinkte PDF ist nur bis Dezember verfügbar. Dann gibt es eine neues und das alte geht jeweils offline.
@ Hendrik
Ja, ich stelle zwei bis fünf Leute pro Jahr ein. Wir schreiben nur aus, wenn wir jemanden brauchen und niemand passenden haben. Alles andere wäre Zeit- und Geldverschwendung, das kann sich kaum eine Firma leisten und warum sollte sie auch Scheinausschreibungen machen?
@K. Dass mehr gehen als kommen ist auch in anderen Bereichen so. Kollegen gehen in Rente, jüngere Kollegen kommen kaum nach. Verwiesen wird oft auf die hohen Personalkosten, man schrumpft die Truppen über Jahre bis die Überbelastung unübersehbar ist. Merkwürdigerweise ist der künstliche Personalmangel (nicht Fachkräftemangel) allen Beteiligten bewusst, aber man läuft so weiter….ist ja billiger.
@ Thorsten: Das wird aber mittelfristig nicht mehr so weiter gehen, die ersten Initiativen von Spahn sieht man wahrscheinlich noch nicht in der Praxis. Problem ist erkannt, aber wie immer in der Politik, kommt dann die Umsetzung in 5-10 Jahren…
Gehälter werden dann zwangsläufig steigen müssen, wenn auch der Import von ausländischen „Fachkräften“ nachlassen wird. In Polen läuft es mit der Wirtschaft auch immer besser, warum sollen die dann deutsche Omis pflegen?
@ Fit und Gesund
Deine Vita ist beeindruckend. Und dein Einsatz für Medecins Sans Frontieres ist bewundernswert. Respekt!
Nach dem ich eine Reportage zu den Ärzten ohne Grenzen gelesen habe, habe ich beschlossen, das finanziell zu unterstützen. Es macht mich glücklich, wenn Menschen anderen Menschen helfen. Die Arbeit ist großartig.
@ Jobs
Wie immer liegt die Wahrheit im Auge des Betrachters.
Lehrer und Pfleger werden definitiv händeringend in diesem Land gesucht. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass die Schulen japsend nach Unterstützung fahnden.
Es vergeht kein Tag, an dem mir nicht ein Handwerkerwagen mit „suchen Kollegen“-Sticker begegnet. Bei Aldi, netto, denn´s, beim Bäcker? An vielen Türen ein „Wir suchen“-Kleber.
Bin neulich durch eine kleine Einkaufspassage. Der Kiosk sucht nette Mitarbeiterin für 30h die Woche. 1260€ Brutto im Monat.
Klar, dass von den Lesern hier niemand Interesse hat. Bei den Löhnen?
Aber wer der Allgemeinheit nicht mehr auf der Tasche liegen möchte und genug vom Fernsehprogramm am Vormittag hat, kann rausgehen und eine Beschäftigung finden. Mit Menschen sprechen, einer Dienstleistungstätigkeit nachgehen, aktiv sein, eigenes Geld verdienen.
Das ist dann der Start, auf der Erfolgsleiter nach oben zu klettern. Disziplin und Eigenverantwortung vorausgesetzt.
Bekannte Eltern mit einem Handwerksbetrieb könnten die DOPPELTE Anzahl an Aufträgen annehmen, wenn sie nur die Mitarbeiter hätten. Die Nachfrage ist enorm, die Möglichkeiten aufgrund des Mitarbeitermangels begrenzt.
Nach der reinen Lehre müssten die Löhne langsam aber sicher anziehen.
@Hannes
einmal quer durchs Bundesgebiet ziehen macht man eben auch nicht mal eben so. Es hängt ja manchmal auch ein bisschen was dran.
Auch ein 3-Schicht-System kann man arbeitnehmerfreundlich gestalten. Es gibt auch hier positive Beispiele. Genauso wie man Teilzeit-Stellen anders Staffeln könnte um den Bedürfnissen des AN gerecht zu werden. Biete ich habe nur große Schritte in der Staffelung an, dann passt das ggf. nicht zum Leben des AN. Würde man sich hier ggf. besser anpassen oder andere Arbeitszeitmodelle austesten, würden sich noch mehr (wenn auch Teilzeit) arbeiten. Aber immerhin überhaupt arbeiten.
Aber manches hat man ja schon immer so gemacht, es ist schwierig manche Strukturen aufzubrechen.
Bzgl. Bewerbung
Manchmal muss man auf Grund von gesetzlichen Vorgaben auch Ausschreiben und Einladen mit großer Bewerberrunde inkl. Personalrat/Verwaltung/etc…, Tests,… obwohl intern schon feststeht, wer die Stelle bekommen soll.
Bzgl. Studium
Ja es studieren viele. Ja, in manchen Bereichen wird einem das als Allheilmittel eingeredet. Faszinierenderweise gibt es viele Jobs, die man auch ohne Studium machen könnte bzw. bis dato sehr gut ausüben konnte und plötzlich braucht man den Zettel. Ob man die Studieninhalte dann gar nicht braucht, da andere Dinge in der Realität wichtig sind, ist egal.
Der Druck kommt aber auch von Arbeitgeberseite, da man mit Studium eine vermeintliche bessere Qualifikation gleichsetzt. Das mag manchmal so sein.
Aber es gibt auch Bereiche, da zählen Organisationstalent und sog. SoftSkills im Alltagsleben der jeweiligen Stelle mehr, als das was man im Studium gelernt hat und dann doch nicht braucht. Das vergisst man nur.
Ironisch denke ich mir immer, wie das „ältere Stelleninhaber“ nur ohne Studium über all die Jahre genauso gut wenn nicht gar besser hinbekommen haben.
Wenn ein Studium für eine Stelle nötig ist und sinnvoll ist, jederzeit gerne. Aber wenn ich das KnowHow und die Qualifikation auch anders haben kann, dann gerne auch anders. So sehe ich dies.
Ein Studium nur im des Zettels willen und noch dazu ohne entsprechend mehr Gehalt, da sehe ich keinen Benefit.
In der Pflege studieren auch viele. Pflegewissenschaft usw. ist auch wichtig. Keine Frage. Aber es gibt gar nicht so viele Stellen wie es „Studierte“ gibt. Was macht man mit denen. Die wollen auf Dauer ja auch nicht zum selben Gehalt wie „Nicht-Studierte“ arbeiten oder nicht „dieselbe“ Arbeit machen. Da gibt es noch wenig Konzepte. Man studiert halt mal und was man dann mit der jeweiligen Studienqualifikation macht, weiß man noch nicht.
Vor ein paar Jahren traf ich einen, der studierte Rettungstechnik. Er kam aus dem Rettungsdienst. Ich fragte, was man nach dem Studium dann arbeite oder wo man mit sowas bevorzugt oder im Sinne des Erfinders dann tätig ist. Seine Antwort, das wissen selbst die an der Hochschule noch nicht. Vielleicht hier, vielleicht da aber eigentlich gibt es kein Stellenprofil dafür, sagte er.
@Thorsten
Ja, das mit dem künstlichen Schrumpfen bis zur Überlastung kenne ich auch. Man bekommt auch keine Stellenpläne mehr. Das sich der Arbeitgeber ins eigene Fleisch schneidet interessiert nicht. Hauptsache die kurzfristigen „Jahreszahlen“ stimmen.
Ich denke, das es schon einen Mangel an geeigneten Personen gibt, dies aber durch die Unternehmen z.T. herbeigeführt wird. Ich kann persönlich wirklich nicht gut mitsprechen, wie es ist, eine Festanstellung für mich zu suchen. Das habe ich das letzte Mal Anfang der 90er-Jahre gemacht und da waren die Bedingungen ganz sicher anders.
Umgekehrt habe ich sehr viele Einstellungsgespräche für meine Unternehmen geführt. Wir hatten sowohl Zeiten, als es viel zu viele Bewerber gab (so um 2000 – 2004) und danach haben wir uns immer schwerer getan, geeignete Leute zu finden. Interessant daran war, dass es Leute gibt, die definitiv nicht für den Arbeitsmarkt geeignet sind. Dann gab es Leute, die arbeitslos gemeldet waren und kein Interesse an einer Stelle hatten. Dazu dann Leute, die einfach nicht die Grundregeln für eine Bewerbung kannten. Diese Gruppen waren ca. 50%, die von vorneherein rausgefallen sind. Ich war z.B. niemand, der sich für irgendwelche „richtigen“ Zeugnisse interessiert habe. Je nach Anstellung war ich recht flexibel. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass es Mitarbeiter gab, die für mein Unternehmen sehr gut geeignet, aber für andere Konkurrenzunternehmen ein Graus waren. Auch umgekehrt. Da ich festgestellt habe, das ein Bewerbungsgespräch alleine keine große Klärung bringt, ob es für beide Seiten passt, bin ich in der Endphase dazu übergegangen, dass jemand einen oder zwei Tage in der Firma verbringt. Die Trefferquote war dadurch wesentlich höher, aber 100% bekommt man nie.
Das Problem, warum die Firmen so sehr jammern: Sie haben einfach nicht mehr die Bereitschaft, in ihre Leute zu investieren. Am Anfang hat niemand Erfahrung, das ist ganz normal. Wenn man so jemanden mit einem anderen Mitarbeiter zusammen tut, der Erfahrung hat, werden sogar beide daraus lernen. Das findet viel zu selten statt und das Resultat ist, dass man entweder inkompetente Mitarbeiter mit z.T. wenig Selbstvertrauen bekommt (man merkt ja selber am besten, wenn man inkompetent ist), oder Jasager um sich nicht zu gefährden oder das Unternehmen trennt sich dann im gegenseitigen Einvernehmen, weil es seine Hausaufgaben nicht gemacht hat. Auch die Jagd nach Akademikern für völlig normale Sachbearbeiterjobs ist absurd. Seien wir ehrlich: Ein durchschnittlich begabter Mensch kann mit der richtigen Anleitung 95% der Jobs gut ausfüllen. Manchmal dauert es ein bisschen (ein Vertriebsmitarbeiter wurde bei uns so nach ca. 2 Jahren gut, aber es gab Ausnahme, die wesentlich schneller gut waren), nur hat man auch hier Mangel an bestehenden Mitarbeitern, die diese Prozesse nicht kennen, weil es nie jemanden gab, der es ihnen beigebracht hat.
Um z.B. erklärungsbedürftige Softwareprodukte zu verkaufen, suchen viele große IT-Unternehmen BWL-Studenten oder Leute mit IT-Abschlüssen. Die erfolgreichsten Vertriebler bei einem großen Virenschutzhersteller waren ein Maurer (der war wirklich unschlagbar), eine Hausfrau (die war sehr motiviert) und ein ehemaliger Handelsvetreter. Bei mir waren es eine vormalige Pflegekraft, eine Halbtagskraft mit keinerlei technischen Kompetenzen zu Beginn, ein ehemaliger Bauarbeiter, der dort gesundheitlich nicht weiterarbeiten konnte und einer, der davor noch nie irgendetwas vernünftiges gearbeitet hat. Das sind alles Leute, die äußerst wertvoll waren, die man aber nie bei Google, Microsoft, IBM & Co. sehen würde. Deswegen gibt’s den sog. Fachkräftemangel: Es werden durch Papiergläubigkeit künstliche Hürden geschaffen, die gar nicht notwendig wären und wo es einfach nicht genug Menschen gibt, die das ausfüllen können/möchten.
Bei Intel habe ich vor ein paar Jahren tatsächlich eine Mail bekommen, dass sie besonders stolz darauf sind, dass über 80% Akademiker dort arbeiten und über 50% einen Doktortitel haben. Wenn man aber gesehen hat, welche Erfahrungswerte in dem Unternehmen in der Zusammenarbeit mit den Geschäftspartnern bestanden, dann konnte man z.T. eher an eine Baumschule denken. Aber auch die haben nur nach ihren Schlüsseln gesucht und wahrscheinlich machen sie es heute noch. Am besten nur Uni-Absolventen bis max. 30 Jahre. Da es die nicht wie Sand am Meer gibt: Fachkräftemangel.
Was allerdings für den Münchener Raum betrifft: Es ist sehr schwer, arbeitslos zu sein, außer ich will es sein. An jeder Ecke wird was gesucht. Es ist mit Sicherheit nicht alles toll bezahlt und genau das ist ein Manko in Deutschland. Gute Leute lassen das auf Dauer nicht mit sich machen. Die bekommen mit der Zeit Angebote und / oder suchen selber parallel weiter. Und obwohl ich sicher nicht aktiv suche, habe ich tatsächlich im Juni ein Angebot aus Berlin bekommen, die mir ohne Verhandlung ein hohes Gehalt geboten haben. Da ich aber keinen Vollzeitjob mehr suche, habe ich abgelehnt. Vitamin B wird meines Erachtens überbewertet. Die richtigen Skills sind sehr viel ausschlaggebender. Sucht jemand zufällig deine Skills, dann wirst Du immer gute Karten haben. Deswegen finde ich Weiterbildung so immens wichtig.
Grüße
Oliver
Das Schrumpfen kommt ja oft auch noch zusätzlich quasi on top dazu.
Stimmt, Lehrer braucht es auch. Aber statt Festanstellung gibt es Kurzzeitverträge und über die Sommerferien ist man arbeitslos, bis man dann wieder angestellt wird. Andere haben Urlaub, diese Lehrer hocken dann auf dem Arbeitsamt und warten. Obwohl der Bedarf da ist. Aber anscheinend ist es billiger Arbeitslosengeld zu zahlen als 6 Wochen (angestelltes) Lehrer-Gehalt. Der Verwaltungsaufwand für Ein/Ausstellung und retour sowie Arbeitsamt wird vermutlich gar nicht berechnet bzw. einkalkuliert. Leider. Und so springt man mit Leuten um die unsere Kinder behüten.
Es ist dann toll, wenn die Kinder fragen, ob man sie (den Lehrer) auch im nächsten Jahr wieder habe und man weiß, man ist erstmal arbeitslos und muss warten/bangen. Den selbst mündliche Zusagen gibt es nicht. Das System braucht zwar Lehrer also wird es schon klappen, aber wo und wie. ….
@Oliver
weise Worte in Bezug auf 95% der Jobs sowie Anleiten und Einarbeiten. Diese Zeit zahlt sich später aber mehrfach aus. So wie unser Geld später mehrfach mehr Wert sein wird… Aber das muss man eben verstehen. Und auch die Rahmenbedingungen haben es umsetzen/leben zu können.
Daran arbeite ich bei uns bzw. versuche es.
Du arbeitest im Süddeutschen Raum? In welchem Bereich? Das was du von den Softwareverkäufe und Erklärungen schreibst, klingt interessant. Wie kann ich Dich kontaktieren?
P.S.: Ja Weiterbildungen sind wichtig. Ich bringe z.B. Qualifikationen und Ausbildungen (mit Papier dazu) mit, die sich im Alltag als sehr nützlich erweisen. Die Kollegen honorieren das, sie sehen das sogar teils wertvoller an als ich selbst. Ich sehe das auch so, aber die eben noch mehr.
Aber:
Auf Bewerbungs/gewisser Vorgesetzten-Ebene wird das nicht honoriert bzw. man versucht das sogar negativ zu münzen anstatt die Vorteile für die eigenen Abteilungen und bspw. die Azubis etc… zu sehen.
Ich sehe auch überall die 450€ Jobs, bei Bäckereien, Supermärkten,… Ich hatte schon mal überlegt selbst einen anzunehmen, wenn er Spaß machen würde. Ich brauche das Geld ja nicht unmittelbar. Wahrscheinlich bin ich sowieso überqualifiziert… Wie kann es so viele Hartz4 Familien geben und gleichzeitig diese offenen Stellen. Das sollte die Politik zusammenbringen, sodass diese Menschen einen Anreiz haben sich auch auf diese Stellen zu bewerben. Auch wenn es erst mal Steuergelder kostet. Für die Kinder wäre es besser, weil die Eltern Vorbild sind. Aufstocken dürfen Hartz4er derzeit nur 100€ so weit ich weiß. Eine Erhöhung auf 450€ würde allen helfen. Der Staat könnte dann auch nachhelfen und sie in diese Jobs höflich reinzwingen. Jawohl.
Ich hatte eine 50jährigr Kollegin, total sympathisch, sie hat knallhart gesagt und es auch so gemeint, dass sie alles machen würde, z.b. putzen gehen, wenn etwas mit ihrem Job passieren sollte und es um die Zukunft ihrer Kinder ginge. Sie war gut bezahlt mit sicherer Stelle und gar nicht arrogant. Klasse.
@Tim: Danke Tim! Du hast mich gerade noch mal angestossen, zu tun, was ich mir dieses Jahr schon vorgenommen habe: Mir einen besser bezahlten Job zu suchen. Es gibt genug Jobs in der Nähe, und ich kann locker 25% mehr verdienen. Weil jetzt verdiene ich sehr schlecht. Der Lohn wurde vor Jahren vereinbart, als die Löhne niedrig waren und ich dringend einen Job brauchte. Für das wenige Geld ist es hier zu stressig geworden.
Topaktuell aus der Praxis zum Thema Fachkräftemangel:
Ich komme gerade von einem Vorstellungsgespräch. Eine Hochschule in Wohnnähe (20 km weg) sucht einen Ingenieur. Ich erhalte übrigens auf alle Probebewerbungen eine Einladung. Der Knackpunkt: Die Bezahlung…
Ich würde rund 10 Prozent Brutto weniger verdienen als jetzt…
Allerdings waren wir im Gespräch sofort auf einer Wellenlänge und auch die Arbeit ist reizvoll und bietet viel Abwechslung. Und ich muss nicht mehr so weit pendeln wie bisher, es belastet mich sehr. Ich würde ein Auto abschaffen wenn die Probezeit überstanden ist.
Wie würdet Ihr euch entscheiden?
Ich bin hin und her gerissen. Sch..ss Geld…
Da ich Familie habe, muss ich gewissermaßen auch andere Aspekte mit bedenken. Daher sind solche Entscheidungen nicht immer ganz einfach.
@Ralf
lassen sich die lfd. Kosten (Steuer, Fahrtkosten/Benzin, Unterhalt; ggf. sogar Anschaffungspreise?,…) des Autos gegenrechnen gegen die 10% weniger Brutto (umgerechnet ins Netto)?
Wie sieht es mit Gehaltssteigerungen im Verlauf aus? Gibt es da Infos?
Aufgrund der wenigen Infos ist es schwer etwas zu raten.
Aber du hast einige Einsparungen angesprochenen und das die Arbeit vom Umfeld besser zu sein scheint.
Das wichtigste ist wohl aber für einen Familienvater: ZEIT ! Du wirst dann mehr ZEIT haben und das wiegt auch einiges an Geld auf !
-M
Es gibt einen Tarifvertrag wie im öffentlichen Dienst (gibt verschiedene) üblich, allerdings hier im konkreten Fall eben in einer etwas schlechteren Konstellation. Gehaltssteigerungen gibt es, aber eher moderat. Ich bin ja bereits im öffentlichen Dienst, aber die Pendelei geht mir nun auf den Sack. Das Auto lässt sich schon teilweise gegen rechnen. Auf den Cent kommt es mir gar nicht so an. Der Job ist vermutlich locker und doch herausfordernd zugleich. Und ich kann bei der Ausbildung der Studenten mich einbringen mit meiner Erfahrung. Reine IT-Jobs wären Horror für mich.
Parallel würde ich auf kleinem Level meine Gutachterarbeit weiter führen. Mal schauen, wird spannend das Thema. Eine Herausforderung könnte die Kündigung bei meinem derzeitigem Arbeitgeber sein. Ich habe sehr lange Kündigungsfristen und muss früher raus. Da braucht es im Fall des Falles ein Entgegenkommen…
Das Beispiel zeigt aber auch gut, das dieser Fachkräftemangel in erster Linie doch ein Mangel an Leuten ist, die bereit sind für mäßiges Geld zu arbeiten. Wir haben definitiv ein Lohnproblem in D.
Tesla schafft es mit der Aktie mal wieder ins Radio zum Börsenexperten… :-)
Musk macht Wind und denkt zu bestimmten Konditionen darüber nach die „Aktie“ wieder von der Börse zu nehmen.
@ Ralf: Manchmal ist weniger mehr, Zeit ist deutlich mehr Wert, plus bei 20 km kannst du wahrscheinlich mit den Öffis hin, vorallem wenn es eine Hochschule ist, hat die garantiert ne Haltestelle.
10 % Brutto weniger bedeutet nicht unbedingt 10 % weniger netto
Nicht vergessen als Dozent lässt sich dann mit Fachvorträgen auch nebeneher etwas verdienen, umso besser wenn man direkt von der Hochschule kommt.
@Oliver
Unser Problem ist, dass wir ein „indirekter“ Ausbildungsbetrieb für Daimler sind. Man nimmt junge Leute, arbeitet diese 1-2 Jahre ein oder setzt sie gar als ANÜ beim Daimler ein und *schwupp*, weg. Irgendwann hat man keine Lust mehr, Leute einzulernen, die dann eh nicht bleiben. Gehalt ist in jungen Jahren eins der Hauptthemen. Nur Leute, die sich auch fachlich dauerhaft entwickeln wollen und Spaß an der Arbeit haben, bleiben. Oder die, die bei Daimler und Co. abgelehnt werden.
@Ralf
Finde es interessant, dass das du die 10% so eine große Hürde für dich ist. Ich habe keine konkrete Gehaltsvorstellung, sondern mache es von der Tätigkeit abhängig. Durch Überstunden hatte ich die letzten Jahre monatlich wechselnde Gehälter zwischen 2 und 3k netto im Monat. Realistisch gesehen war es mir aber relativ egal, was auf dem Gehaltszettel stand, weswegen mir auch die Stundenreduktion auf 35h finanziell nichts ausgemacht hat. Obwohl ich nun rund 12k im Jahr weniger brutto habe.
@K. ich halte das für eine strategische Maßnahme von Musk. Saudi-Arabien wollte mehr Aktien von Tesla kaufen, in Form von neuen Aktien. Musk hatte abgelehnt. So haben die Saudis über eine Strohfirma Aktien auf dem Markt einkaufen lassen und tun es vielleicht immer noch. Musk hat Angst, dass er zu viel an sie verliert, deshalb hat er den Aktienkurs auf fiktive 420$ über twitter als Ziel gesetzt, damit die Saudis ordentlich bezahlen müssen, wenn sie einkaufen. Als Nebeneffekt kann er dann verkünden, dass der Markt Vertrauen in seine Aktie haben, da der Kurs ja stetig steige. Die kurzfristige Aussetzung des Handels vergisst die Herde, sie starrt auf den Chart.
@Ralf Bei 8 Stunden täglicher Arbeit bedeuten 2 Stunden Pendelweg 25% Zeitverlust (2 Stunden von 8). Kannst Du den Pendelweg auf 1 Stunde reduzieren, hast du nur noch 12,5% Zeitverlust. Das käme dann schon nah an die 10% Gehaltsverlust ran. Wenn Zeit gleich Geld ist, dann spricht das für den Wechsel. Und wenn Du das Auto abschaffst bist Du schon im Plus. Sich den Tritt in den Hintern zu geben, das ist das Problem, wir sind alle auf artiges langes Arbeiten gedrillt. Es sind dann sofort Bedenkenträger zur Stelle und wenn sie hören, dass es weniger Geld gibt verstehen sie es gar nicht mehr also selbst das Ding durchziehen. In den USA wechseln sie den Arbeitgeber und Wohnort wie wir die Unterwäsche (na fast ;) ), ich habe es dort selbst erlebt. Die Deutschen sollten sich mehr (zu)trauen und das schlechte Gewissen bei Bewerbungen beim Konkurrenten ablegen. „Die Pendelei belastet mich sehr“,das sollte über dem Geld stehen.