Der amerikanische Kapitalismus gewinnt an Bedeutung

Die deutsche Wirtschaft droht in eine Rezession abzurutschen. Die Menschen bangen um ihre Arbeitsplätze, nachdem große Konzerne wie VW oder Mercedes Tausende Stellen streichen wollen. Auch die Autozulieferer haben zu kämpfen. Jeder Fünfte sorgt sich um seinen Job in Deutschland. Steigende Preise belasten daneben die Menschen, ebenso zerbrechen sie sich wegen der Wohnungsnot bzw. Wohnerschwinglichkeit den Kopf.

Altersarmut, Klimawandel, Einwanderung sind weitere Sorgenkinder der Deutschen.

Die USA hat Europa mit Blick auf die Technologie-Branche abgehängt. Die glorreichen 7 Aktien dominieren die Welt: Microsoft, Apple, Nvidia, Amazon, Tesla, Meta und Alphabet. Sie scheinen nicht mehr einholbar zu sein. Ich habe bis auf Nvidia und Tesla alle im Depot. Und sie bleiben dort. Tesla und Nvidia habe ich verpasst. Du kannst nicht überall dabei sein als Aktionär. Weil die Kryptowährungen kein Produktivkapital sind, besitze ich kein Bitcoin.

Die großen Tech-Aktien aus den USA haben jedenfalls die Oberhand in vielen Trends behalten: Cloud, KI, Algorythmus, soziale Medien, Streaming… Der amerikanische Kapitalismus hat in dieser Hinsicht gesiegt. Natürlich hat auch die soziale Marktwirtschaft in Deutschland Vorteile. Alles hängt von den Perspektiven und Prioritäten ab. Beide Systeme haben ihre Stärken und Schwächen. Hier sind einige Aspekte, die du berücksichtigen kannst:

Der US-Kapitalismus: Pro Innovation und Unternehmertum

Vorteile:

  1. Innovation und Unternehmertum: Der amerikanische Kapitalismus fördert Unternehmertum und Innovationen. Dies hat zur Entstehung vieler weltweit führender Unternehmen und Technologien geführt.
  2. Flexibilität: Der Markt ist flexibel, was schnelle Anpassungen an wirtschaftliche Veränderungen ermöglicht. Sprich Hire and Fire ist Usus.
  3. Wirtschaftliches Wachstum: Die USA haben oft hohe wirtschaftliche Wachstumsraten, getrieben durch freien Wettbewerb und unternehmerische Freiheit.

Nachteile:

  1. Soziale Ungleichheit: Der amerikanische Kapitalismus führt zu größeren sozialen Ungleichheiten, da nicht alle gleichermaßen von den wirtschaftlichen Erfolgen profitieren.
  2. Mangelnde soziale Sicherheit: Es gibt weniger staatliche Unterstützung und Sicherheitsnetze im Vergleich zu sozialen Marktwirtschaften.

Die deutsche soziale Marktwirtschaft: Sozialer Ausgleich ist zentraler Bestandteil

Vorteile:

  1. Soziale Sicherheit: Die soziale Marktwirtschaft in Deutschland bietet ein Sicherheitsnetz, das Arbeitslosigkeit, Krankheit und Alter absichert. Natürlich gibt es das in den USA auch, aber teilweise in geringerem Umfang.
  2. Geringere Ungleichheit: Durch die Umverteilung und Sozialleistungen wird die soziale Ungleichheit reduziert, wobei zuletzt die Superreichen dennoch reicher geworden sind. Während praktisch jeder aus der Mittelschicht bei Erbschaften vom Staat geschröpft wird, kamen die BMW-Milliardäre Stefan Quandt und Susanne Klatten gratis davon. Fair erscheint das deutsche System auch nicht zu sein. Berlin hat viele Freifahrtscheine für die Milliardäre geschaffen zulasten der Bevölkerung.
  3. Stabilität: Das System sorgt für wirtschaftliche Stabilität und nachhaltiges Wachstum durch staatliche Regulierung und Interventionen. Wobei es hier zuletzt Kritik gab wegen wachsender Regulierung, steigenden Steuern und Abgaben sowie Wildwuchs bei der Bürokratie. Die Ampel-Koalition hat deshalb viel Kritik einstecken müssen.

Nachteile:

  1. Weniger Flexibilität: Stärkere staatliche Regulierung schränkt die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit des Marktes ein. Überm großen Teich haben wir einen anderen Trend: Donald Trump will noch weniger Regulierung und Bürokratie haben, auch will er die Steuern in den USA weiter senken, um vor allem Unternehmen zu entlasten, was dem Land weiter Auftrieb geben kann.
  2. Geringeres Wachstum: Der hohe Grad an Regulierung und Sozialausgaben bremst das wirtschaftliche Wachstumspotenzial in Deutschland ab.

Ich finde den amerikanischen Kapitalismus besser

Letztendlich hängt die Überlegenheit eines Systems davon ab, welche Werte und Ziele du priorisierst – sei es wirtschaftliches Wachstum und Innovation oder soziale Sicherheit. Beide Systeme haben sich in ihren jeweiligen Kontexten bewährt und bieten unterschiedliche Ansätze zur Bewältigung wirtschaftlicher und sozialer Herausforderungen.

Ich finde den amerikanischen Kapitalismus alles in allem besser, weil er mehr Wohlstand und Fortschritt schafft. Auch das deutsche System basiert wohlgemerkt auf dem Kapitalismus.

Ich habe als Anleger auch gelernt, dass der Kapitalismus herrliche Chancen bietet: Wenn du Rendite verdienen willst, musst du dort angeln, wo die Fische sind. Das heißt: Aktien und ETFs. Mit Tagesgeld, Staatsanleihen und Versicherungen wirst du kaum Rendite (wenn überhaupt) erwirtschaften, doch die Masse liebt dieses renditenlose Feld.

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Solvum
18 Tage zuvor

Vor 5 Jahren hätte ich das nie in Betracht gezogen. Inzwischen angesichts der Politik in Europa und wie Asien und USA wirtschaftlich Europa mehr und mehr hinter sich lassen, bin ich inzwischen dabei Stellenausschreibungen aus den USA zu lesen.

Nuvolina
18 Tage zuvor

„…Ich finde den amerikanischen Kapitalismus besser…“

Naja, solange man jung, gesund und arbeitsfähig ist.
Ansonsten kann es ziemlich brutal werden.
Eine schwerere Krankheit in den USA und dein Haus ist weg.

Daniel
18 Tage zuvor
Reply to  Nuvolina

Es ist ja nicht so, als gäbe es in den USA keine Versicherungen die man auch gegen sowas abschließen könnte. Es ist halt nur privatisiert bzw. liegt in deiner Eigenverantwortung.

Nuvolina
18 Tage zuvor
Reply to  Daniel

Angesichts erschossener Versicherungschefs wohl auch nicht das Gelbe vom Ei.
„Eigenverantwortung“ ist ein großes Wort, aber wenn‘s einen mal selbst richtig erwischt, wird man kleinlaut und ist froh um ein öffentliches, fast kostenloses Gesundheitssystem.
Dann ist man froh, in Europa zu leben.

Anton
17 Tage zuvor
Reply to  Nuvolina

Europa ist ein breiter Begriff. Und wenn wir hier (in breitem Europa) ein günstigeres Gesundheitssystem haben, bedeutet es nicht automatisch, dass es ein besseres ist. Darüber hinaus ist die Frage, wie lange können wir unsere sozialen Errungenschaften in D finanzieren. Aktuell scheint der Weg nur über höhere Abgaben/Steuern zu gehen, was selbstverständlich die Leistungsbereitschaft der Leistungsfähigen senkt, was wiederum das Problem der Finanzierung beschleunigt. In den USA ist nicht alles rosarot, dennoch ist die dortige Gesellschaft viel leistungsfähiger, optimistischer, widerstandsfähiger, etc. als die unsere. Die Polarisierung (im Sinne von der kleinen sozialen Sicherheit und Reichtum) motiviert und erbringt Innovation. Bei uns soll alles gleich sein und man soll gegen alles abgesichert sein. Viele haben dann keine Motivation etwas zu unternehmen oder etwas zu riskieren.

Carsten
17 Tage zuvor
Reply to  Nuvolina

Wenn man in den Zeiten, in denen man gesund ist, hier privat vorsorgt und dafür Versicherungen abschließt, wird nichts brutal. Wer in den Tag hinein lebt, sich um nichts kümmert, der hat eben in den USA schlicht und ergreifend Pech gehabt. Während in Deutschland weiterhin die soziale Hängematte funktioniert – nur die Wirtschaft kommt eben nicht mehr voran. Darum ist klar das amerikanische System von Vorteil.

Nuvolina
17 Tage zuvor
Reply to  Carsten

Bei Gesundheitsproblemen sollte die Gesellschaft den Einzelnen nicht alleine lassen.
Privat vorsorgen ist zwar bis zu einem gewissen Punkt möglich.
Bei schwereren Krankheiten oder Unfällen ist der kleine Mann (Trotz Aktiensparen ist nicht jeder Amerikaner automatisch reich-Wundermittel ist das keins) in den USA jedoch gnadenlos den Juristen der Versicherungsgesellschaften ausgeliefert und verliert häufig.
Dann sitzt er auf der Straße, in Europa nicht.
Aber bevor man es selbst nicht erlebt hat, glaubt man es halt nicht.
Als noch junger Gesunder ist leicht schimpfen über ein Gesundheitssystem, das auf dem Solidarprinzip beruht.
Aber irgendwann wird jeder alt und sehr oft auch krank, dann schaut‘s in Amerika düsterer aus, als in Europa.
(Da ich in dem Sektor gearbeitet hatte, habe ich gewisse Einblicke).

Snoo
17 Tage zuvor

56 von 100 US Amerikaner haben eine Aktien basierte Rente ! Die andere knappe Hälfte muss Buckeln bis der ,,Deckel,, fällt !! ,, Super amerikanischer Kapitalismus,, hin oder her !!

Carsten
17 Tage zuvor
Reply to  Snoo

Dann haben 44 von 100 eben keine Aktien gekauft und somit auch keine aktienbasierte Rente. So what?
Buckeln bis der Deckel fällt, werden auch die Deutschen, die nicht zusätzlich mit Aktien vorsorgen – sie wollen es nur noch nicht wahr haben.
Also: Ja, hervorragend ist der amerikanische Kapitalismus!

Anton
17 Tage zuvor
Reply to  Snoo

Wenn 56 von 100 US Amerikanern eine Aktien-basierte Rente haben, heißt nicht, dass die übrigen 44 keine Aktien besitzen. Sie können diese doch in herkömmlichen Depots halten.
Darüber hinaus wenn ich mich nicht täusche liegt die durchschnittliche Staatsrente in den USA höher als die in D.

Snoo
17 Tage zuvor
Reply to  Anton

Nach meinen pers.Erfahrungen in den USA ,hat die Mittelschicht und darunter nur ca.jeder ZWEITE eine Aktienbasierte Rente geschweige ein Aktiendepot !! Die mediane Höhe der Staatsrente liegt deshalb so hoch weil die einzelnen Depots teilweise erxorbinanten Größen aufweisen !

Philipp
17 Tage zuvor

Lieber Tim, ich verfolge deine Beiträge seit einem halben Jahr. Ich lese gerne deine Beiträge, auch zwischen den Zeilen. Auch ich mit 43 lerne noch viel dazu. Meine Strategie gleicht in etwa Deiner und mein Portfolio ist dieses Jahr von 3000€ auf 33000€ (Erträge und Sparen) gestiegen. Ich freue mich, von ehrlichen Menschen wie Dich zu lesen und viele Dinge mitzunehmen.. Lg

Chris
17 Tage zuvor

Puh, so ein komplexes Thema auf ein paar buzzwords zu reduzieren und am dann fix einen „Gewinner“ ausrufen empfinden ich als arg und deutlich zu… simple. Das wird dem Thema nicht gerecht und meiner Einschätzung auch den Ansprüchen der Leser nicht gerecht. Und ich dachte, auch deinen eigenen Ansprüchen nicht. Tut mir leid.

Gurki
17 Tage zuvor

Das Problem ist ja eher, dass Deutschland nicht richtig kapitalistisch ist, aber auch nicht richtig sozialistisch.
Der Staat unterstützt die Kapitalisten im Namen des Sozialismus.
Es ist ein gezwungener Sozialismus für Nichtreiche. Siehe Sozial- und Rentenkassen. Die Reichen haben ihre eigenen Kassen und der Rest muss gezwungen sozial sein. Ärzte, Anwälte, Beamte etc. haben ihre eigenen Kassen. Und jetzt muss man auch noch wieder noch mehr Kranken- Sozialbeiträge abdrücken…

Ich bin dann auch eher für den reinen Kapitalismus wie in den USA. Aber darum ist ja auch mein Depot stark USA-lastig. Da passiert wenigstens was.

Lad
17 Tage zuvor

Kluge Amerikaner sind nach Europa umgezogen. Die restlichen klugen Amerikaner werden 2025-2029 nach Europa umziehen, wenn dort ein verrückter Präsident und verrückte Minister regieren. Man muss den Milliardären die Hälfte der Milliarden wegnehmen und dafür sorgen, dass niemand in Zelt und im Auto schlafen muss. Wer normal verdient und keine Wohnung oder Haus geerbt hat, der kann die hohe Miete nicht bezahlen und in Zelt oder im Auto wohnt. Vermutlich Millionen Amerikaner schlafen in Zelt oder im Auto. Der Mord von UnitedHealthcare-Chef Brian Thompson hat uns informiert, dass US-Versicherer ein 1/3 von Versicherungsfällen nicht zahlen wollen, nur damit ihre Umsätze und Gewinne, Lohn und Bonus, Aktienkurs und Dividende schön steigen. Mann muss sich die Plätze in den USA in YouTube-Videos anschauen, wo die meisten Menschen auf der Straße schlafen, obwohl sie normal arbeiten und normal verdienen. Man muss die USA verlassen, bevor man erschossen wird, oder die Kinder in der Schule erschossen werden, die Versicherung die Operation nicht bezahlt, der Lohn niedriger als die Miete sein wird. Und der arme Elon Musk wollte für 2024 einen Bonus von 56 Milliarden US-Dollar. Das ist 1000x mehr als andere große Chefs in den USA verlangen.

Snoo
17 Tage zuvor
Reply to  Lad

Je höher der Kapitalismus in den USA voranschreitet, desto weiter geht die soziale Schere zu den abgehängten und das sind fast die Hälfte der US Amerikaner auseinander !! Die neuesten Meldungen, dass die Obdachlosigkeit steigt, lässt für die Zukunft nichts gutes erahnen !!

Stefan
17 Tage zuvor
Reply to  Lad

Was schreibst du denn für einen Blödsinn!
Was war denn der Biden in Amerika?
Dieser Schwachkopf.
Ausserdem guck Dir mal mittlerweile Deutschland und deren Innenstädt an.
Bist du blind?

Daniel
15 Tage zuvor
Reply to  Lad

es läuft wohl eher darauf aus, das Kluge Köpfe hierzulande, sofern sie ungebunden sind, ihre Koffer packen und in die USA ausreisen. Der Rest ist…naja…rote Umverteilungsphantasie von Dir.

Nuvolina
14 Tage zuvor
Reply to  Daniel

Ich kenne einige kluge Köpfe in meiner Branche, sowohl aktuell, als auch aus Studienzeiten.
Kein einziger kam und kommt jemals auf die Idee, in die USA zu gehn.

12 Tage zuvor

Ehrliche Frage an dich Tim: Meinst du, du hättest in einem amerikanischen System eine gute Chance gehabt genauso gut zu studieren?

Welches System besser ist, ist immer auch ein Spiegelbild der Perspektive aus der man es sieht.

Tom
5 Tage zuvor
Reply to  Stephan

Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass es Menschen gibt die der irrigen Meinung anheimfallen dass aus zwei Blinden ein Sehender wird. Was ich damit zum Ausdruck bringen möchte ist der Umstand dass hier Menschen welche noch nie in den USA gearbeitet haben der kruden Überzeugung sind das System beurteilen zu können; reichlich anmaßend wenn ich das mal so schreiben mag. Nur mal zur Info für die Skeptiker der Link:
https://www.irscalculators.com/tax-calculator
Ich z.B. zahle hier in Tennessee knapp 35.000 weniger Steuern als in good old Germany und für die ganzen „Fachleute“; hier zahle ich Federal Income Tax, Social Security Tax und Medicare. Wobei mein Arbeitgeber eine Krankenversicherung bietet die auch die Familie mit inkludiert. Dies ist sogar die Regel, da die Arbeitgeber keine qualifizierte Mitarbeiter mehr gewinnen können ohne entsprechende Benefits.
Bezüglich Bildung:
https://www.greatschools.org/ ist dank quasi nicht vorhandenem Datenschutz ein tolles Informationsmedium. Elementary, Middle und Highschool sind mit der Property Tax abgedeckt und du entscheidest mit der Wahl deines Wohnortes über die Qualität der Bildung. Bei den im Vergleich zu Deutschland gesparten Steuern sind locker die Beiträge für die 2 college funds der Kurzen gedeckt und die Unis bieten hier eine Ausstattung von der die meisten Deutschen nur träumen und die Studienzeiten halten sich in Grenzen wenn der Nachwuchs an der Highschool die vorbereitenden AP Kurse belegt.
Mein persönliches Fazit ist das leistungsorientierte Menschen in den USA wesentlich besser Leben und auch erfolgreicher sind als in der deutschen Umverteilungsgesellschaft und wenn ich meine Eltern in Deutschland besuche sehne ich mich meist schon am 2. Tag zurück, allein schon wegen der „Griesgrämigkeit“ meine EX-Mitmenschen, da reicht meist schon ein Besuch in einem deutschen Supermarkt. Und falls die Frage auftaucht ob ich noch Quasideutscher bin;  ich habe meine naturalization schon hinter mir.

Tom

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