Achtung: Die Abzocke mit windigen Pennystocks

Pennystocks, die noch ein paar Cent wert sind, werden für Pump-and-Dump-Manipulationen benutzt (Bildschirmfoto Onvista.de).
Milliardär Phillip Frost soll nach Vorwürfen der SEC Anleger abgezockt haben. Und zwar mit wertlosen Pennystocks. Die US-Börsenaufsichtsbehörde reichte Klage wegen Aktienbetrugs gegen den Pharma-Unternehmer Frost und einige Gefolgsleuten aus dem Süden Floridas ein. Die SEC wirft ihnen vor, 27 Millionen Dollar in einer „Pump-and-Dump“-Aktion ergaunert zu haben. Die Zivilklage, die in Manhattans Bundesbezirksgericht einging, wirft Frost und neun anderen vor, Mikrocap-Aktien in den letzten fünf Jahren manipuliert zu haben.

Die SEC behauptet, Frost habe an mehreren Aktienmanipulationen teilgenommen. Angeführt habe die Aktion Barry Honig, ein 47 Jahre alter Investor aus Boca Raton in Florida. Hier ist er in einem seltsamen Youtube-Video zu sehen:

Pennystock-Betrüger gehen so vor: Sie decken sich erst bei winzigen Börsenfirmen still und heimlich ein. Dann rühren sie die Werbetrommel. Schließlich laden sie ihre Aktien ab, wenn der Kurs nach oben schießt.

In diesem Fall sollen sie Promoter bezahlt haben, die irreführende Artikel auf der Finanzwebsite Seeking-Alpha geschrieben haben. Honig arrangierte im Anschluss manipulative Geschäfte, um die Aktien auf ein Niveau zu bringen, auf dem sie dann Kasse machen konnten. Das ist jedenfalls der Vorwurf der Behörde. Die Beteiligten streiten das ab.

Die Finanzzeitung „Barrons“ schreibt, betroffen seien die drei Pennystocks Cocrystal Pharma, MGT Capital Investments and MabVax Therapeutics. Das „Wall Street Journal“ veröffentlichte schon im Januar einen kritischen Artikel über Honig. Interessant ist, wie sich einige Angeklagten im Internet selbst beweihräuchern.

In Deutschland gab es ähnliche Fälle. Einer der bekanntesten ist „Börsenguru“ Markus Frick. Er landete im Gefängnis.

Fazit: Aufpassen bei Mini-Firmen, die plötzlich ihr Geschäftsmodell ändern und luftige Erfolgsmeldungen verbreiten. In der Fachsprache wird es „Pump and Dump“ genannt. Aufpumpen und fallen lassen.

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Jan
6 Jahre zuvor

Ja der Frick und sein Scalping mit Börsenmänteln. Das war damal lustig. Und seine Sendung war unterster Schrott. ABer so in der Retrospektive irgendwie auch lustig – jedenfalls für Außenstehende.

Thorsten
6 Jahre zuvor

Noch ein Grund den Penny Stocks fernzubleiben :o

Gainde
6 Jahre zuvor

Dasselbe Spiel lief ja bei den Krypto-Währungen oder auch sonst, wenn die nächste Sau durchs Dorf getrieben wird.

Skywalker
6 Jahre zuvor

Senator Minerals ist ein Fall für die Staatsanwaltschaft. Einfach mal den chart anschauen …es wurde so viel Werbung für die Aktie gemacht und jetzt nulllinie

Chris K.
6 Jahre zuvor

Wie Kryptowährungen,

ich hatte ehrlicherweise zum testen eine kleine Summe investiert… Meine Kollegen schwörten auf den bitcoin, das sei die Zukunft bla bla.. Sie hätten schon viel Gewinn gemacht etc. Jedoch nach 4 Tagen im besitz der digitalen, wertlosen Coins, hatte ich jeden Tag Bauchweh gehabt und den Entschluss gefasst zu verkaufen. War ein null summen Spiel. Und dumm von mir dazu.

Ich höre seitdem nur noch auf meine innere Stimme und meine Recherche Ergebnisse. Der innere Wert und die Zukunfts Chancen, sowie Cash cow power – bestimmen meine Investments. Betrüger müssen vom Staat angemessen bestraft werden, da ansonsten die Bürger das Vertrauen in Aktien und gute Chancen auf Rendite erfahren.

Mfg

Thorsten
6 Jahre zuvor

K. das ist ein ganz bestimmtes Bauchgefühl (innere Stimme), das man nicht überhören sollte. Am Neuen Markt war es, bei Pennystocks ist es, im Casino ist es und bei Kryptowährungen  habe ich es auch regelmäßig.

Mattoc
6 Jahre zuvor

TV-Tipp:

Jetzt ZDF Zoom

K.
6 Jahre zuvor

@Mattoc

Danke für den Tipp. Interessant.

Hier der Link zur Mediathek: https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzoom/zdfzoom-geheimakte-finanzkrise-110.html

Mattoc
6 Jahre zuvor

@K.

Viel Neues gab es leider nicht. Außer dass der Crash nun erst in 3 bis 5 Jahren kommen soll. (lach)

Bruno
6 Jahre zuvor

Ich investiere nur dort, wo ich die Firma und ihre Produkte und Dienstleistungen (und womit sie auch tatsächlich Geld verdienen) kenne, dann ist schon mal eine grosse Gefahr weg. Auch achte ich weiterhin auf bewährte Bewertungsmodelle, auch wenn man heute wieder (ähnlich wie damals in der Dotcom Blase) hört, dass sich Zeiten geändert haben und man nun anders denken muss. Die Geschehnisse bei Cryptos und ihre CTO’s erinnerten mich z.B. auch sehr stark an diese Zeit, einfach die Bezeichnungen haben geändert.

Es mag schon sein, dass 1 Pennystock aus 10’000 mal der ganz grosse Wurf wird, aber die Wahrscheinlichkeit genau diese Firma zu picken ist sehr gering.

Dann noch lieber auf Turnarounds/Sanierungsfälle spekulieren, unter der Voraussetzung dass man sich da wirklich sehr gut auskennt (auch da für 99% der Anleger zu gefährlich), aber immerhin waren das dann schon mal Firmen die funktioniert haben und in der Regel immer noch gute Mitarbeiter und Kunden haben, kann sich sowas bei sehr gründlicher Analyse mal lohnen. Einfach nicht blind mit einzigem Argument „Hoffnung“ kaufen, sonst geht es garantiert schief.

Erfolg an der Börse braucht keine spektakulären Geschichten, es ist ein langwieriger und langweiliger Weg, alles andere ist eher für Hollywood geeignet.

K.
6 Jahre zuvor

@Mattoc

Ja. Aber trotzdem fand ich die Sendung interessant. :-)

Claus
6 Jahre zuvor

Pennystocks sind klasse….

aber nur unter dieser Voraussetzung:

Man kauft eine „vernünftige Aktie“ bei z.B. 20 USD oder EUR. Die Aktie entwickelt sich im Laufe der Jahre hervorragend. Nach jeder Kursverdoppelung gibt es einen Aktiensplit 2:1.

Nach dem 5. Split ist der Aktienkurs immer noch bei 20 USD/EUR. Der split-bereinigte Einstandskurs aber bei 62,5 Cents…

LG

Daniel (Fächerstadt)
6 Jahre zuvor

Hallo Tim,

heute ein sehr interessanter Artikel vom US-Professor Dan Ariely im handelsblatt. Wasser auf deine Mühlen und geht voll in deine Richtung. „Ich will die Menschen warnen. Sobald es um Geld geht, setzt der Verstand aus“

ist hinter einer paywall, aber als Journalist hast du sicher Zugriff.

MfG Daniel

 

 

6 Jahre zuvor

Hi Tim.

Ich hatte gestern schon den Artikel gelesen komme aber erst jetzt zum kommentieren.

Das schlimmste ist, so finde ich, mit der Unwissenheit vieler zu flirten und diese Auszunehmen bis auf die Knochen. Solche Menschen gehören in die Verdammnis der Hölle!

Schade ist, dass man den Umgang in der Schule nicht lernt. Bzw. sich im späteren Leben jeder für die schnelle Mark entscheidet und diese dann durch die Gier (wieder) verliert.

Sinnvoller wäre es sich mit der Thematik auseinander zu setzen und dann selbst aktiv an der Börse zu werden.

Allerdingst benötigt das auch Leidenschaft. Wer will schon auf den Abend verzichten und Aktien am Nasdaq verfolgen.
Die wenigsten wissen vermutlich auch, dass man Schrottbuden (gehypte Aktien) auch shorten kann. Also auf einen Kursverlust spekulieren. Es gibt in meinen Augen nichts schöneres als eine Aktie zu verfolgen und diese dann zu shorten und gerade Pennys sind wunderschön dafür. Denn wie die großen Unternehmen steigen, so gehen die schlechten Unternehmen meist den Bach runter. Oft kann man innerhalb weniger Wochen/Monate 50%+ machen. – Das einzige das man nicht vergessen darf ist eine Order zu setzen, falls es in die andere Richtung geht. Genauso auf das Volumen zu achten. Es gibt jeden Tag Pennystocks die höher in $-Volumen gehandelt werden als große Dax Konzerne.

Aktuelles Beispiel: $NIO (Nio Limited) – Chinesen „Tesla“ IPO.
Gestern am Tageshoch gekauft, bei 6,28$ und 6$ als Risiko genommen.
Das Risiko waren 6$ und somit 28cent. Da die Kuh bergauf geht, stand gerade bei 8,79$. Das sind 40% Plus (bisher) zu 4,5% Risiko.
Meistens geht der Plan auf und man kann etwas cashflow generieren. Muss halt seinen Plan befolgen.

Genauso läuft es auf der Shortseite.

Es gibt doch nichts interessanteres als die Börse ..

Pennystocks sind riskant aber wenn jeder sich vorher über die Tradingmuster informieren würde, dann wäre es ziemlich cool sich ein Paar Euros nebenher zu verdienen.

ich kann nur jeden ermuntern anzufangen. Irgendeine Stragegie passt immer zu einem. Sparen, Investieren, Divdiendenstrategie, Swing- oder Daytrading.

Viel Erfolg.

PS: Mein Plan für die NIO Aktie in der ich gerade drin bin ist, diese wahrscheinlich am Montag vormittag im vorbörslichen Handel zu verkaufen. Schön wären 12$, dann hätte ich 100% und nehme dann die nächste Aktie.

PPS: Der Text soll kein Aufschwatzen zum Traden sein. Einfach ein anderer Blickwinkel zum Thema. Du hast Deinen eigenen Blickwinkel. Das ist gut so.

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