Kurs im Sturzflug: Diese Aktie aus dem Gesundheitssektor habe ich gekauft

Donald Trumps Sparministerium DOGE und die Zollkrise hat viele Dellen in Erfolgscharts hinterlassen. Denke an Meta, Alphabet, Amazon, Tesla…. sie gaben zwischenzeitlich vom Hoch um 20 bis 50% nach. Auch der Anlagenbauer Jacobs Solutions knickte ein: Von der Spitze bei 150 korrigierte der Kurs auf 124 Dollar. Das ist eine gute Kaufchance, meint zumindest das Börsenblatt Barron’s. In der Tat ist der Jacobs-Langfristchart ein Traum. Die Aktie hat seit 1985 um 32.750% zugelegt.

Ich habe am Donnerstag eine kleine Position UnitedHealth gekauft. Die Krankenkasse ist auf ein Mehr-Jahres-Tief gekracht. Binnen eines Monats ging der Kurs um 25% abwärts. Aktuell dümpelt der Kurs bei 400 Dollar. Ich habe rund 3.600 Dollar in die Gesundheitsaktie gesteckt. Ich musste erst mal einige Monate sparen, um auf den Betrag zusammen zu bekommen. Als freier Journalist verdiene ich keine riesigen Summen. Wenn ich eine neue Position kaufe, bleibt sie ewig im Depot. Es gibt dann kein zurück mehr. Daher überlege ich mir sehr genau, bevor ich zuschlage. Auch bleiben die Dividenden im Depot.

UnitedHealth Group: Eigentlich ist die Aktie resistent

Die UnitedHealth Group zählt eigentlich zu den widerstandsfähigsten Aktien an der Wall Street. Warum? Das Gesundheitswesen gilt als rezessionssicher. Die Krankenversicherung ist in der Regel kaum von den Konjunkturzyklen betroffen, da die Menschen unabhängig davon Versicherungsschutz benötigen. Es ist daher erstaunlich, dass der Kurs derart unter Druck steht. Mit dem Tarifchaos kann freilich die Arbeitslosigkeit zunehmen und damit können Arbeitnehmer ihren Versicherungsschutz über ihren Arbeitgeber verlieren.

Nach der Ermordung des Sparten-Chefs im Dezember vor dem Hilton-Hotel in Midtown New Yorks begann der Abwärtstrend. UnitedHealth ist Berichten zufolge ins Visier des Justizministeriums zu seinen Medicare-Abrechnungspraktiken geraten. Es gibt eine Untersuchung diesbezüglich. Der Versicherer ist Teil einer Debatte über die US-Gesundheitskosten geworden, die aus dem Ruder laufen. Als die Ermittlungen im Februar bekannt wurden, reagierten Anleger schockiert. Die UnitedHealth-Aktie verlor damals an einem Tag 7%.

Unter Beobachtung

UnitedHealth ist der größte Krankenversicherer des Landes. Auch andere Unternehmen aus der Branche werden unter die Lupe genommen. Darunter Arztpraxen, Krankenhäuser und ein Apotheken-Abrechner. Das „Wall Street Journal“ meldete unter Berufung auf anonyme Quellen, dass das Justizministerium die Abrechnungen des Unternehmens prüft.

Demnach untersucht die Regierung die Praktiken bei der Erfassung von Diagnosen, die zusätzliche Zahlungen an die Medicare-Advantage-Pläne auslösen, darunter auch an Ärztegruppen, die dem Versicherer gehören. Der Konzern hat ein gigantisches Spinnennetz an Dienstleistern geschaffen. Hier kann ein Interessenkonflikt entstehen. Das Unternehmen behauptete aber, stets einwandfrei gehandelt zu haben.

Ein möglicher Interessenkonflikt

Medicare-Advantage-Tarife sind private Krankenpolicen, bei denen der Staat einen festen Betrag für die Überwachung der staatlichen Medicare-Leistungen zahlt. Die Zahlungen steigen, wenn Patienten bestimmte Diagnosen bekommen, was einen potenziellen Anreiz für den Gesundheitsdienstleister schafft, mehr Krankheiten zu diagnostizieren.

Kartell-Ermittlungen

Daneben gibt es bereits kartellrechtliche Ermittlungen. Es gibt Widerstand wegen der geplanten 3,3-Milliarden-Dollar-Übernahme des Hospizdienstes Amedisys. Nun wollen sich beide Konzerne von Teilbereichen trennen, um den Behörden entgegenzukommen. UnitedHealth ist in den Mittelpunkt der Debatte über steigende Gesundheitskosten gerückt.

Angesichts der Bedeutung des Gesundheitswesens und der starken Rolle von UnitedHealth dürfte das Unternehmen Durchhaltevermögen haben und für langfristig orientierte Anleger attraktiv sein.

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Philipp
20 Stunden zuvor

Ich hatte leider letztens eine Position nachgekauft, wusste aber nicht um die earnings. 30min später fiel die Aktie um über 20%. Bin momentan 26% im Minus, aber ich werde jetzt nachkaufen. Danke, für deinen ehrlichen Bericht. Dies gibt mir Hoffnung..

Andreas
10 Stunden zuvor

Ich bin schon länger investiert. Habe knapp 30 Aktien. Das sind jetzt noch rd. 10k euro. Von +25% im letzten Herbst bis runter auf Minus 26% bei einer „Aktie für die Ewigkeit“ ist erst mal ein unerwarteter Dämpfer. Zeigt, dass auch vermeintliche Langweiler-Aktien nicht sicher sind.
Wäre ich nicht schon drin, würde ich jetzt auch nicht einsteigen, denn je nachdem, was bei diesen Ermittlungen raus kommt kann es noch viel tiefer abwärts gehen.
Verkaufen werde ich aber auch nicht, denn auf die ganz lange Sicht wird UNH sich bestimmt wieder berappeln.
Vielleicht geht es auch schneller, wie bei CVS, die ich so Anfang Januar gekauft habe und die jetzt fast 40 im Plus sind.

Markus1
4 Stunden zuvor

: Gibt es noch ene Möglichkeit an kostenlose Tickets für die Invest zu kommen ?

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