Attraktive Aktien wie Warren Buffett aufspüren: Heinz Ketchup

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Wir befinden uns jetzt in einer nachhaltigen Erholungsphase im Dow Jones. Das ist Ihre Chance, um günstig Value-Aktien einzusammeln. Die meisten Anleger sind noch gar nicht zurück am Markt. Fonds verbuchen nach wie vor Rückflüsse, Festgeldkonten sind proppenvoll, Aktienquoten niedrig. Der Dow Jones schloss am Freitag leicht im Plus bei 8.131 Punkten. Nun gehen Sie aber nicht davon aus, dass der Markt stetig steigt. Es wird immer wieder Kursrücksetzer geben. Selbst die 8.000er Marke kann noch einmal fallen. Die Angst überwiegt noch. Aber allmählich kehrt in den kommenden Monaten das Vertrauen zurück.
Was also tun? Es ist die beste Zeit, um jetzt nach soliden Werten zu suchen. Ebenfalls halte ich den vollkommen ausgebombten Bankensektor für attraktiv. Die größten Konzerne werden das Finanzdesaster überleben.
Wie Sie wissen, bin ich ein Fan von Warren Buffett. Der Starinvestor nutzt Korrekturphasen wie diese, um sich billig einzudecken. Auffällig an seinen Investments ist, dass er sich nicht für kleine Firmen interessiert. Im Gegenteil: Er sucht nach hochprofitablen Firmen mit einer starken Position. Buffett scheut eindeutig hohe Risiken. Um angeschlagene Konzerne macht er einen großen Bogen. Die meisten seiner Favoriten sind in ihrer Branche führend oder beherrschen zumindest einen beachtlichen Marktanteil. Dazu gehören etwa die Ratingagentur Moody’s, der Brauseriese Coca-Cola, die Bank Wells Fargo oder der Kreditkartenanbieter American Express. An all diesen Gesellschaften hält er bedeutende Aktienpakete über seine Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway. Bei seinen Lieblingen sind die Margen in konjunkturell guten Zeiten exzellent. Ihre Marken sind so stark, dass sie praktisch für Wettbewerber nur sehr schwer angreifbar sind.
Wie Sie solche Werte finden, will ich Ihnen an einem Beispiel kurz zeigen. Nehmen Sie den Ketchuphersteller Heinz. In USA steht in nahezu jedem Restaurant die Heinz-Ketchupflasche auf dem Tisch. Der Weltmarktführer aus Pittsburgh steigerte im Geschäftsjahr 2007/08 (endete im April) den Umsatz von neun auf zehn Milliarden Dollar. Der Nettogewinn kletterte von 785 auf 845 Millionen Dollar. Auf die Börsenwaage bringt der Gigant 10,8 Milliarden Dollar, sprich nur einen Jahresumsatz. Einen Gewinnanstieg auf 940 Millionen Dollar unterstellt, beträgt das Kursgewinnverhältnis (KGV) 11,5. Das ist nicht viel. In elfeinhalb Jahren wäre das Investment über die Gewinne zurückverdient, wenn die Erträge lediglich stabil bleiben würden. Die Dividendenrendite rentiert mit 4,8 Prozent. Bei dem aktuellen Kurs von 34,45 Dollar überwiegen insofern die Chancen meiner Meinung nach. Im Grunde sind die Risiken gering.
Dass das Kerngeschäft grundsolide ist, sehen Sie am operativen Cashflow: Seit Jahren generiert der Lebensmittelhersteller mehr als eine Milliarde Cash per annum. Zuletzt summierte sich der Cashflow auf knapp 1,2 Milliarden Dollar. Zwar stecken in der Bilanz 4,84 Milliarden Dollar Nettoschulden. Doch ist das vor dem Hintergrund eines mehr als zweimal so großen Umsatzes gerechtfertigt. Anfang Oktober 2008 notierte der Titel noch bei 50 Dollar. Seither korrigierte das Papier um 30 Prozent. Der Kursabschlag scheint mir übertrieben.

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