Altersvorsorge hat in USA, Australien, Großbritannien Priorität. Deutschland trödelt

Barack Obama in einer Rede.
Präsident Barack Obama in seiner Rede am Montag nachmittag bei der Rentenvereinigung AARP. Er möchte  Rentensparer schützen. Sein Ziel ist es die Gebühren in Rentensparplänen zu senken. Ebenfalls möchte er zu riskante Produkte verbannen. Der Finanzberater wird in die Haftung genommen. Ich finde das gut. Foto: Bildschirmfoto Fernsehsender „ABC News“.

Präsident Barack Obama setzt sich für eine auskömmliche Altersvorsorge seiner Bürger wie kaum ein anderer Staatsmann ein. Ich bin von ihm beeindruckt. Obama macht das vorbildlich.

Überm großen Teich gibt es mehrere Möglichkeiten, um fürs Alter auf eigene Faust zu sparen. Es funktioniert im Prinzip über spezielle Aktiendepots, die erst im Rentenalter angezapft werden dürfen. Die Sparleistung fließt aus dem Bruttoeinkommen direkt in die Depots. Arbeitgeber helfen bei der Einrichtung und beim Sparen. Der Chef gibt oftmals einen Zuschuss dazu. Gespart wird mehrere Jahrzehnte lang. Die Depots heißen im Regelfall „401k“. Es gibt aber auch andere Formen. Sie heißen „Roth IRA“, „IRA“ oder „SEP IRA“. Allein in den 401-k-Depots bunkern Amerikaner schon 4,4 Billionen Dollar. Es wird immer mehr.

Die Depots werden gratis eingerichtet und verwaltet. Das übernehmen Discountbroker und Fondsfirmen wie Fidelity, Charles Schwab, Scottrade, E-Trade oder Vanguard. Die Produkte, die in diese Depots kommen, kosten allerdings Geld. Es sind üblicherweise Aktienfonds, Mischfonds, Indexfonds oder ETFs. Die Kosten belaufen sich je nach Produktart zwischen 1,3 und 0,2 Prozent.

Allerdings gibt es schwarze Schafe, die ihre Kunden mit zu hohen Gebühren schröpfen. Die meisten Amerikaner sparen extrem günstig für die Rente. Sie sind sehr sorgsam bei den Gebühren. Zumal die Arbeitgeber helfen. Sie nehmen eine Vorauswahl möglicher Produkte vor und verhandeln vielfach mit den Anbietern günstigere Konditionen aus.

Trotzdem gibt es einige Gebührenschinder. Gegen die geht jetzt Barack Obama vor. Der Präsident möchte, dass sein Volk so niedrige Kosten wie nur möglich hat. Obama möchte nun die Finanzberater, Banker, Vermittler in die Pflicht nehmen. Sie müssen das Kundeninteresse ganz oben auf der Prioritätenliste haben. Wer den Kunden schlecht berät bzw. ausnimmt, muss sich vor Gericht verantworten. So sieht es der Plan der Regierung vor.

Ein Prozent mehr an Kosten pro Jahr summiert sich in mehreren Jahrzehnten auf eine gewaltige Summe, die den Sparern fehlen, rechnet das Weiße Haus vor. Sehen Sie selbst, wie Barack Obama sich stark für den kleinen Mann macht. Hier ist seine Rede von Montag zu sehen. Der US-Präsident will die Kosten massiv senken: Er nennt es: „Fairness und Respekt“ – so wollten die Bürger von den Finanzdienstleistern behandelt werden. Jeder eingesparte Cent an Gebühren, so sagt der Präsident, sei ein Erfolg.

So etwas sollte unsere verschlafene Bundesregierung anpacken. In Deutschland kriegen Kleinsparer, die einen Riester-Vertrag abschließen, von namhaften Assekuranzen mehrere Tausend Euro Provision abgezogen. Unmögliche Kostengräber habe ich entdeckt. Manch ein Anbieter hat bis zu 40 Kostenpositionen geschaffen, um ja einen guten Schnitt auf Kosten der Riester-Sparer zu machen. Kanzlerin Angela Merkel und ihr Kabinett machen auf mich den Eindruck, als ob sie in einem Schlafwaggon unterwegs sind. Zu wenig wird in Deutschland angepackt.

Es geht hier um hart arbeitende Familien, für die erwarte ich mehr Einsatz. Berlin sollte sich für extrem niedrige Gebühren und hohe Renditen stark machen. Ich mache mir große Sorgen um unsere künftigen Senioren. Wie Berlin sich gegenüber seinem Volk verhält ist eine Zumutung. Wichtige Zeit wird verschwendet. In den USA ist die gesetzliche Rente (sie heißt dort Social Security) im Vergleich zur deutschen um einiges solider. Das ist jedenfalls mein Eindruck. Amerikas Bevölkerung ist jünger als die deutsche und sie wächst um circa ein Prozent jährlich.

Gewiss ist kein Staat perfekt. Überall werden Sie Schwachstellen finden. In den USA gibt es zugegeben ein Problem. Das Sparen fürs Alter ist freiwillig. Es nimmt nur die Hälfte der Arbeitnehmer an diesen speziellen Aktiensparprogrammen teil. Insofern ist die Sorge groß, dass viele Bürger im Alter arm werden könnten. Daher legt Washington ständig neue Programme auf, um mehr Menschen zu motivieren etwas zu tun. Zuletzt kam das MyRA-Anleihen-Depot hinzu, das Bürger gratis beim Staat einrichten und besparen können. Steuerliche Anreize machen das attraktiv.

Damit nicht genug. Immer mehr Bundesstaaten drücken auf die Tube. Auch sie machen sich vor einer heranreifenden Altersarmut Sorgen.

Illinois beschloss, dass Arbeitnehmer, die bislang nicht für die Rente sparen, im Prinzip verpflichtet werden drei Prozent ihres Einkommens zu sparen. Jedenfalls werden Kleinbetriebe dazu verdonnert, den Mitarbeitern solche Aktiendepots einzurichten.

Drei Prozent des Einkommens neben der gesetzlichen Rente zu sparen ist gewiss nicht viel. Aber immerhin ist es ein Anfang. Illionois setzt ein Signal.

Andere Bundesstaaten machen ähnliche Aktienspardepots für Arbeitnehmer zur Pflicht. Es ist eine gemeinsame Kraftanstrengung, die in den USA an vielen Fronten zu spüren ist. Grob 35 Bundesstaaten haben solche Pläne in der Vorbereitung. Darunter ist Kalifornien. Es kommt im Prinzip das Zwangssparen auf Landesebene. Was auffällt, es kommt ganz schnell. Niemand möchte unnötig Zeit verlieren. Denn Zeit ist wegen des Zinseszinseffekts immanent wichtig. Im Weißen Haus arbeiten große Teams daran. Stark involviert ist Senatorin Elizabeth Warren.

Vorbildlich finde ich, wie sich Amerika um seine Bürger kümmert. Es ist besser heute Vorsorge zu treffen, als später vor einem gewaltigen Problem zu stehen. Washington macht es richtig. Wie eine Umfrage zeigt, erwarten die meisten Amerikaner eine auskömmliche Rente. Sie sind zufrieden. Die Umfragedaten zeigen einen positiven Trend. Allerdings hat ein Viertel des Volks keine Hoffnung. Daran muss Obama arbeiten, was natürlich sehr schwierig ist.

Noch besser machen es die Australier. Dort ist das Sparen für die Rente für jeden Bürger Pflicht. Sie nennen es „Super Annuation“, sprich die Super-Geldrente. Bald sind zwölf Prozent vom Einkommen verpflichtend zu sparen. Ich halte diese Quote für ratsam. Es ist ein perfekter Plan. Weniger zu sparen, das ist nicht erlaubt. Nur bei den Produkten lässt die Regierung den Bürgern Wahlmöglichkeiten: Gespart werden kann via Aktien, Aktienfonds, Indexpapiere, Infrastrukturprojekte, Immobilienfonds… Bei den Kosten achten die Bürger mit Argusaugen auf die Gebühren. Der Staat hilft mit einer Informationskampagne. Das 23-Millionen-Volk lernt, auf was es achten muss. Es gibt aber noch viele Unwissende: Es muss das Verständnis der Bürger besser werden, um solide Renditen zu niedrigen Kosten zu ermöglichen.

Großbritannien macht ebenfalls beim Rentensparen enorme Fortschritte. Es ist ein Schneeball, der zur Lawine wird. Was auf der Insel von grossem Vorteil gegenüber den USA ist, sind die vom Staat festgelegten Maximalbeträge, die jeder pro Jahr vor Steuern in den Rentenplan stecken darf. Es sind 40.000 Pfund, also etwa viermal so viel wie in den USA (18.000 Dollar). Dazu kommen 15.000 Pfund, die jeder pro Steuerjahr in ein Produkt („ISA„) investieren kann. Der britische Staat tut noch ein bisschen mehr als der amerikanische, um seinen Bürgern beim Sparen für die Rente zu unterstützen.

Singapore und andere Staaten sind noch einen Schritt weiter.

Ich kann dazu nur sagen: Deutschland wach auf. Lass Deine Bürger nicht von Gebührenschindern abzocken. Helfe, dass solide Renditen erzielbar sind. Es ist ja schon etwas beschämend, wenn ich mir die vielen Rendite-Töter à la Riester anschaue. Wie soll ein Volk ohne vernünftige Renditen gegen eine Versorgungslücke sparen? Wir haben mehrere Risiken: Inflation, steigende Lebenserwartung, wachsende Staatsverschuldung, unsichere konjunkturelle Entwicklung, steigende Mieten und Immobilienpreise…

Deutschland hat bei seiner Riester-Rürup-Reform auf die „falschen Wissenschaftler“ gehört. Davon bin ich fest überzeugt. Professor Bert Rürup hat erst die Regierung beraten, danach erhielt er fette Gelder aus der Finanzindustrie. Wie kann er da neutral in seinem Rat sein? Das riecht nach Korruption. Die Anti-Korruptions-Organisation Transparenz International umschreibt Professor Rürup bzw. Ex-Minister Walter Riester so: „Unwürdig und unanständig“. Der „Renten-Papst“ nimmt Gelder aus allen nur denkbaren Richtungen an. Dem gehören die Hammelbeine langgezogen. Rürup ist in meinen Augen unseriös. Als Regierungsberater unbrauchbar. Das ist meine Meinung.

Auf was für Leute sich unsere Regierung verlässt ist traurig. Ich hätte mehr von Gerhard Schröder und Angela Merkel erwartet. Das Volk hätte eigentlich ihre ganze Aufmerksamkeit verdient.

Ich erwarte von einem Finanzberater, dass ich als Kunde das best-mögliche Produkt erhalte. Das gleiche erwarte ich von meinem Arzt: Dass er mir die best-möglich Behandlung gibt und ehrlich ist. Wer klaut, schummelt und illegale Aktivitäten betreibt, dem muss die Lizenz  entzogen werden.

Natürlich darf eine Bank, Versicherung oder ein Vermittler für guten Rat Geld verdienen. Doch sollte sich das in einem fairen Rahmen bewegen. Es gibt exzellente Anbieter, ja da bin ich fest von überzeugt.

Ich werde diesen Blog auf Englisch ausbauen. Mir geht es darum, das Problem mit den absurd teuren Riester-Renten dem internationalen Publikum vorzustellen. Ich möchte die Interessenkonflikte von Herrn Rürup, Riester & Co beleuchten.

Fazit: Seien Sie wachsam. Prüfen Sie alles sehr genau. Passen Sie auf Ihr hart verdientes Geld gut auf.

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9 Jahre zuvor

Ich finde den Zwang zum Sparen nicht gut.

Am Ende ist jeder Mensch für sich selbst verantwortlich, und wer nicht sparen will, will es einfach nicht. Auf der anderen Seite belastet dieser dann aber das Sozialsystem – da ist vieles miteinander verknüpft. Evt. würde sich etwas ändern, wenn man die Wohlfahrtsmentalität hemmt. Warum soll ich sparen, der Staat sichert mich doch eh ab.

Das unser Umlagensystem nicht funktioniert ist ja eigentlich ausreichend bekannt. Altersarmut ist ja ein Thema was nun fast wöchentlich oder gar täglich irgenwo diskutiert wird. Wer da immernoch lächelt und was von großen Rententopf und Betriebsrenten faselt, nun ja, selber schuld.

Wir müssen ganz einfach eine Entscheidung treffen:

Geld heute ausgeben und später nichts haben oder Geld heute sparen und dafür übermorgen versorgt zu sein. Und wer richtig bereit ist zu sparen, der kann schon bald aus dem Hamsterrad aussteigen – siehe Mr. Money Mustache und „seine Bande“.

Persönlich hätte ich auch Bedenken im Land der Linken mein Geld über den Staat auf ein spezielles Konto zu packen. Erst gestern las ich über eine Studie, dass die Bürger in DEU sich noch weiter links sehen würden und der Kommunismus doch eine gute Idee sei, die nur noch nicht richtig umgesetzt wurde. Ups, da ist mein Geld ab einer gewissen Höhe sicherlich weg, denn Linke (wie auch Rechte) greifen gerne in die Kassen anderer Leute und das Sozialismus oder Kommunismus teure System für die Menschen sind sollte jedem klar sein. Da bewerbe ich mich lieber beim MM2H-Programm und bring mein Vermögen in das Steuerparadies Kuala Lumpur. Legal natürlich, was dank DBA kein Problem wäre. ;-)

LK
9 Jahre zuvor

Hallo Tim,

grundsätzlich ist das staatliche Rentensystem in hier in Österreich nicht so schlecht. Im Grunde geht es auch hier um einen Zwang zum Sparen.

Was ich nicht verstehe, warum bei uns von den Politikern die Aktien immer so schlecht gemacht werden und es keinerlei Steuererleichterungen gibt. Im Gegenteil, bei uns wird schon wieder über eine Erhöhung der Kursgewinnsteuer diskutiert, sodass Eigenvorsorge immer unattraktiver wird.

Was mich noch interessieren würde: Wie schätzt du das Risiko ein, dass durch das massive Abziehen von Geldern aus dem Aktienmarkt durch die Babyboomer die Börsen-KGVs negativ beeinflusst werden? Oder sind wir hier schon mitten drin und er Großteil der Babyboomer hat schon entsprechend in Anleihen umgeschichtet?

Liebe Grüße!

willihope
9 Jahre zuvor

Die Berater sollen haften? Dazu hatte er vor Jahren die Gelegeheit!

Hätte er damals die Bankster zur Verantwortung gezogen, alle haben erwartet dass Köpfe rollen und was war nach deren Vorladung ins Weisse Haus?

NICHTS! NIX! NADA! Nicht ein einziger musste gehen!

Man konnte es kaum glauben dass die einfach so davongekommen sind!

 

Jetzt regiert er immer mehr mit Vetos und setzt den Kongress ausser Kraft, immerhin das gewählte Parlament! Soviel zu seinem Demokratieverständnis!

Finde ich schon schwerstens daneben wenn sich der Präsident einfach über die Mehrheiten im Parlament hinweg setzt und wie Putin oder ein anderer König mittels Erlässe regiert!

 

Der ist kein Vorbild mehr und ich glaube der geht auch als einer der schlechtesten Präsidenten in die Geschichte ein. Nach Bush dachte man es kann nicht schlimmer kommen aber wie so oft hat man sich getäuscht.

 

Er hinterlässt jede Menge offene Konflikte, angepisste Bündnispartner, eine neue Spaltung in Ost/West, ein beleidigtes Israel, Russland und China als neue Partner, Wallstreet ausser Rand und Band, eine unsinnige Zwangsversicherung nach ausserplanetarischem Vorbild und eine Gesundheitssystem bei dem man nach einem Spitalsaufenthalt pleite ist!

http://www.businessinsider.com/redditors-appendectomy-cost-5502931-2013-12?IR=T

Oder die Geburt in NY kostet gerade mal 220.000 Dollar!

http://www.theguardian.com/us-news/2015/jan/01/british-couple-hospital-bill-baby-born-new-york

 

 

willihope
9 Jahre zuvor

@LK

Das Problem ist nur dass sich der Staat immer mehr aufbläht und die Kosten explodieren. Das holt man sich dann über „Reformen“ zurück, ich kenne 3 Fälle wo man die zu erwartende Pension um gut 25% gekürzt hat!

Die meisten wissen es nur nicht weil sie vor 2014/2015 keine Pensionskontoabfrage gemacht hatten!

Die derzeitigen Pensionisten haben es noch gut aber die nächsten 30 Jahre werden hart für alle die nicht beim Staat oder staatsnahen Instidutionen beschäftigt sind bzw. waren. Die sind nämlich in Ö bestens versorgt und der öffentliche Dienst hat bei den Löhnen schon lange die Wirklichkeit verlassen und lebt in einem eigenen Universum.

Ist ja Steuergeld und davon gibts genug, früher über Staatsschulden und heute über rund 3 „Steuerreformen“ pro Jahr!

Kannst du dich noch an die Steuerentlastung demnächst errinnern? Und um was geht es jetzt in den Verhandlungen?

GENAU! Neue Steuern, neue KEST, neue Belastungen, gleichzeitig haben die Bürgermeister mal eben wieder tief in den Topf gegriffen und die Bematen stehen auch schon wieder auf der Matte.

 

Das System ist zutiefst korrupt und verlogen, Zwangsbeiträge die dir dann aber einfach gestohlen werden!

9 Jahre zuvor

Die Amerikaner sind deshalb schlau, weil sie mit ihren kapitalgedeckten Renten enorm viel Kapital allokieren. In der deutschen Rentenversicherung wird alles sofort konsumiert. R&R-Produkte wie auch die KLV investieren nur in Anleihen. Auf Dauer ziehen uns die USA davon.

Mit dem Investieren ist es wie mit der Bildung: Wer bereits gebildet ist, viele Bücher schon gelesen hat, der ist auch eher bereit, nochmal ein Buch zu kaufen. Wer wenig Bildung hat, keine Bücher hat, den kann man nicht überzeugen, sich mal dieses oder jenes Fachbuch zu kaufen.

Ich habe leider Kollegen, die stolz sind, für das FH-Studium keine Bücher gelesen zu haben. Die dahinter steckende Mentalität ist mir völlig fremd. Dass man selbst was tun muss, um nicht einzurosten, haben sie noch nicht kapiert. Sie sind 30 bzw. 23 Jahre alt. Wenn da keine Entwicklung mehr geschieht, sehe ich ganz schwarz für sie auf dem Arbeitsmarkt.

Und so ist es mit den Aktien: Wer Aktien schon langjährig hält, der ist eher bereit, zuzukaufen als jemand, der noch ein frischer Aktionär ist. Wenn ich 500 € für eine HiFi-Anlage kaufe, dann schmerzt mich das mehr als 2000 € in Aktien, weil ich weiß: Das erste ist Konsum, das zweite ist eine Investition. Bei Nichtaktionären dürfte es genau anders herum sein: Dem 2000 € teuren Pauschalurlaub finanziert man ohne Gewissensbisse, 500 € in Aktien anzulegen, gilt dann als gemeingefährlich.

Ich finde es schlimm, dass diese Menschen dann auch noch in ihrer fehlerhaften Einschätzung bestärkt werden von Gesetzen, die nichts anderes aussagen, wie gefährlich Aktien seien. Ich kann nach draußen gehen, mir Zigaretten und Schnaps kaufen. Ich darf auch nur mit T-Shirt bekleidet rausgehen und mir eine Lungenentzündung abholen.  Ich darf auf die Impfung verzichten und auf die Impfung der eigenen Kinder. Alles erlaubt. Will aber jemand Aktien kaufen, muss man einen staatlich vorgeschriebenen Wisch unterschreiben, dass man sich im Klaren ist, wie gefährlich Aktien wären.

 

hasta la proxima
9 Jahre zuvor

Lieber Herr Schäfer, sehr geehrte Blog-Leser und Aktienexperten!

Ich brauche Ihre Hilfe: mein derzeit mickriges Aktiendepot an Standard Life Aktien steht vor einer „Veränderung“. Ich weiß jetzt nicht, was das für mich bedeutet bzw. wie ich darauf reagieren soll. Fakt ist, dass Standard Life irgendeine Länderorganisation verkauft hat. Deshalb wollen die jetzt meine Zustimmung zu folgendem Vorschlag: die Vorstände von Standard Life wollen eine Konsolidierung des Aktienbestandes durchführen, und zwar in dem Ausmaß, dass man für 11 gehaltene Aktien 9 neue Aktien bekommen soll. Und jetzt kommt’s: für jede alte Aktie kriegt man eine „Vergütung“ in BAR (WARUM???). In einem Infobrief habe ich folgendes erhalten: „Die Vergütung erfolgt über ein B-/C-Aktienprogramm, in dessen Rahmen Sie zwischen einer Dividenden-Option, einer Kapital-Option oder einer Kombination aus beiden wählen können. Gemäß diesem Programm erhalten Sie die Kapital-Option“.

Dividenen-Option? Kapital-Option? Kombination aus beidem? Ich versteh nur mehr Bahnhof und weiß nicht, wie ich mich entscheiden soll.

Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich hier an einem Dividenden-Reinvestment-Plan teilnehme, für welchen diese Sondervergütung aber NICHT verwendet werden kann.

Bitte um Ihre Meinungen und Vorschläge, damit ich wieder ruhig schlafen kann.

Vielen, vielen Dank

hasta

LK
9 Jahre zuvor

@willihope

Du hast schon recht, aus dem Steuersenkungspaket wird wieder ein Steuererhöhungspaket. Aber was soll man machen?

Ein großer Teil an den österreichischen Aktiengesellschaften gehört Amerikanern, immer mehr Unternehmen werden ins Ausland verkauft. Man bekommt ja laufend mit, was das heißt: Sobald das Headquarter aus einem Land verschwunden ist, werden bei Rationalisierungsmassnahmen nach und nach auch die Fabriken geschlossen. Viele Bereiche im Unternehmen werden zentral über das Headquarter gesteuert (z.B. IT, Investitionen), und dabei wird selten viel Rücksicht auf die Anforderungen der Landesgesellschaften genommen.

Was ich damit sagen will: Mit einem funkionierenden Kapitalmarkt hätte man so manchen Verkauf ins Ausland verhindern können und alle hätten davon profitiert. Die Mitarbeiter und Zulieferer, weil die Arbeitsplätze vor allem im Land bleiben, die heimischen Aktionäre, da sie vom Wachstum profitieren und der Staat, da durch die bessere Kaufkraft der Aktionäre mehr Steuern eingenommen werden können. Es gibt zum Glück auch positive Beispiele, wie die Voestalpine.

9 Jahre zuvor

@“Hasta la proxima“

Ich würde unbedingt noch vor Ablauf der Frist VERKAUFEN.

Da scheint größeres Ungemach im Anflug zu sein. Das klingt wie das Steuerchaos bei MEDTRONIC. Bitte hier beim „Dividenden-Sammler“ nachlesen:

http://dividenden-sammler.de/8499/eilmeldung-zu-medtronic/

Ich würde sofort verkaufen, und wenn der Wert am Herzen liegt, dann nachher bereinigt neu kaufen.

Bei der Medtronic-Aktion sind den Leuten bis zu 4-stellige Summen an Steuern auf die Kapitalaktion vom (ungedeckten) Konto eingezogen worden.

Viel Glück

MS

Felix
9 Jahre zuvor

Hallo Tim,

mit diesem Post ist dir eine eindrückliche Darstellung der Altersvorsorgeproblematik gelungen. In diesem internationalen Kontext sieht das deutsche, staatliche Rentensystem aus Bismarks Zeiten wirklich alt aus. Für mich bleibt nur: Selber vorsorgen, abseits irgendwelcher staatlichen Anreize bzw. sogar gegen sie.

Anders als willihope halte ich Barack Obama für den smartesten Präsidenten, den die USA seit langen hatte, in einer Reihe mit Clinton. Unaufgeregt und effektiv geht er die islamistische Terrorgefahr vor. Auf Bodentruppen verzichtet er weitgehend. Er hat die USA nach Bush (Irakkrieg) und Finanzkrise (bei seinem Amtsantritt) mit Bankenpleiten und schweren Verwerfungen (Lehmanpleite, GM-Insolvenz, …) wieder auf Erfolgskurs gebracht. Das Land ist auf guten Weg und weiterhin Weltspitze.
Da er direkt gewählt ist, kann von msngrlndem Demokratieverständinis keine Rede sein.

hasta la proxima
9 Jahre zuvor

Lieber Herr Schneider,

haben Sie vielen herzlichen Dank für Ihre prompte Antwort.

Ich halte sehr viel von Ihren Postings, die ich nämlich schon seit längerem hier auf diesem Blog verfolge und schätzen gelernt habe.

Ich werde die Aktien verkaufen.

Schönen Tag

hasta

9 Jahre zuvor

Nachtrag, habe wohl etwas zu panisch reagiert. Aber diese Aktion bei Medtronic war wirklich übel. Aber dabei ging es allerdings um die Verlagerung des Firmensitzes etc. Bei Dir scheint es sich nur um eine Kapitalherabsetzung zu handeln. Dann sollten eigentlich nur diese Ausschüttungen normal versteuert werden.

Also, Schreck lass nach, denke ich mal. ;-)

MS

Stefan
9 Jahre zuvor

@ Felix:

Naja. Auch Obama kann man kritisch sehen.

Unter ihm ist der Drohnenkrieg massiv ausgeweitet worden. D.h. es werden ohne Prozess, ohne Unschuldsvermutung und gegen alle Rechtsstaatsprinzipien andere Menschen liquidiert. Wer kontrolliert wer auf diese Liquidationslisten kommt? Wie viele komplett Unbeteiligte werden als Kollateralschaden mitumgebracht?

 

Die NSA Überwachung ist auch unter ihm massiv ausgeweitet worden. Noch nie wurde Journalisten gegeüber ein solch feindseliges Angstklima geschaffen wie unter Obama. Whistleblower aber auch Journalisten werden massivst verfolgt und eingeschüchtert.

Guantanamo ist -entgegen seines Versprechens- bis heute nicht geschlossen.

 

Ich mag Obama. Deshalb finde ich seine Entwicklung umso bedauerlicher. Sicherlich unterliegt er auch Zwängen gegen die er nichts tun kann.

9 Jahre zuvor

@Hasta la proxima,

jetzt habe ich mal die Meldung gesucht, ist diese hier:

Standard Life plc (the „Company“) confirms the completion on 30 January 2015 of the sale of its Canadian companies, Standard Life Financial Inc. and Standard Life Investments Inc., to The Manufacturers Life Insurance Company, a subsidiary of Manulife Financial Corporation („Manulife“), for a total cash consideration of C$4.0bn (equivalent to £2.2bn).

The transaction includes a Global Collaboration Agreement where Manulife will seek to distribute Standard Life Investments‘ funds in Canada, the US and Asia, deepening Standard Life Investments‘ distribution reach. Standard Life Investments and Manulife will also explore other potential opportunities for collaboration between their respective investment capabilities and distribution platforms.

As previously announced, the Company intends to propose a return of value of around £1.75bn (equivalent to 73p per share) to shareholders by way of a B/C share scheme, which will be accompanied by a share consolidation. The share consolidation is intended to reduce the number of shares in issue by approximately the same ratio as the return of value per share to the share price. These proposals are subject to shareholder approval. The return to shareholders and share consolidation are expected to take place prior to 6 April 2015, and ahead of the final dividend record date. As a consequence the final dividend would be paid on the resulting number of ordinary shares after the consolidation.

Further information will be published at the same time as the Full Year Results announcement on 20 February 2015.“

Also ich denke jetzt, dass das eigentlich kein Problem wie von mir befürchtet geben sollte.

Hier sind einfach die 2 kanadischen Firmen verkauft worden, und man will 73 Pence pro Aktie an die Aktionäre zurück zahlen.

Jetzt ist hier die Frage, ob als Dividende oder als „Return of Capital“. Das bedeutet folgendes. Dividende wird sofort versteuert, Return of Capital nicht. Das hat bei uns z.B. die Deutsche Telekom (und Post auch?) so gemacht. Da heißt das „steuerfreie Dividende“. Man zieht stattdessen den Betrag vom Kaufwert der Aktie ab, womit der Kursgewinn höher wird, der erst beim Verkauf später versteuert wird. Bei meiner Telekom-Aktie habe ich ich inzwischen einen Kaufpreis von 6,70€. So tief ist sie nie wirklich gestanden.

Bei brit. Aktien gibt es ja keine Quellensteuer, und ich wäre mir nicht sicher, ob Deine deutsche Bank das rafft, dass sie Dir bei Return of Capital keine Steuer abziehen dürfen. Das wäre also blöd. Wahrscheinlich wäre es am besten, einfach als Dividende nehmen, normal die 25% versteuern, und den höheren Einstandskurs behalten.

Jedenfalls sollte es wohl nicht wie in meiner ersten Panik zu größeren Problemen kommen. Sorry. Andererseits ist man sich natürlich nur 100% sicher, wenn man verkauft.

MS

 

ZaVodou
9 Jahre zuvor

„Jedenfalls werden Kleinbetriebe dazu verdonnert, den Mitarbeitern solche Aktiendepots einzurichten.“

Ich weiß nicht, ob das der richtige Weg ist. Meiner Meinung nach sollten Kleinbetriebe oder Betriebe generell hauptsächlich Arbeitsplätze bereitstellen und einen fairen Lohn zahlen und sich nicht noch um die Altersvorsorge seiner Mitarbeiter kümmern müssen. Da ist auch jeder Einzelne mal selbst gefordert.

Allerdings kann nur der sparen, der auch genügend Geld hat. Wenn es nur fürs Überleben reicht, dann wird es auch mit dem Sparen schwierig. Hier sehe ich das größte Problem. Nämlich das  faire Löhne gezahlt werden. Und zwar weltweit. Darum sollte sich der Staat kümmern.

Arbeiter/Angestellte werden durch Maschinen ersetzt. Der Arbeiter/Angestellte verliert seine Arbeit. Der Gewinn verbleibt bei den Eigentümern der Maschinen. Deswegen ist es so wichtig, dass man Aktionär wird, denn nur so kann man am wirtschaftlichen Fortschritt teilhaben. Das sollte jedem Arbeiter/Angestellten erst mal klar sein. Dann fällt es ihm auch leichter in Aktien zu investieren.

Wenn der Staat ein Zwangssparen haben möchte,  könnte der Staat auch einen Staatsfonds auflegen und diesen aus Steuereinnahmen finanzieren, um so Geld für Sozialausgaben zu haben.

hasta la proxima
9 Jahre zuvor

Lieber Herr Schneider,

ich bedanke mich wirklich aufrichtig bei Ihnen. Sie haben sich mein „Problem“ ja im Detail angeguckt. Wie kann ich Ihnen nur danken?

Okay, meine Standard Life Aktien habe ich derzeit noch. Ich werde jetzt mal ein paar Nächte drüber schlafen und mich dann wohl entscheiden müssen.

Mit einer dermaßigen Aktion hatte ich bis dato überhaupt keine Erfahrung. Irgendwie würde es mich halt reizen, die Konsolidierung mitzumachen und zu sehen, wie sich die Sache entwickelt.

Hoffentlich halt zu meinem „Vorteil“ ;-)

Haben Sie nochmals vielen herzlichen Dank für Ihre Ratschläge und Bemühungen

hasta

willihope
9 Jahre zuvor

Wieso bist du denn ein Fan von Obama?

Was hat er denn genau vollbracht damit man sich für ihn begeistern kann?

Aussenpolitisch ist er ohne Erfolge sondern vieles war kurzsichtig und fällt uns jetzt auf die Füsse, Stichwort Naher Osten, Russland, China. Der Friendsnobelpreis war eine nette Geste aber seiner würdig? Dazu fehlen die Erfolge.

Die Wallstreet tanzt weiter Tango auf Kosten der Bürger und beim nächsten Mal ist es wieder genau das gleiche.

Die Polizei rüstet militärisch auf und die Leine des Pitbulls ist kaum noch zu halten.

So wie ich das lese ist Obamacare auch nicht der Bringer und wird den nächsten Republikaner vielleicht nicht überleben?

Ziatat:

84,7 % der Einwohner der USA sind bei einer privaten Krankenversicherung leistungsberechtigt oder haben Anspruch auf staatliche Gesundheitsfürsorge.

Es gibt drei Hauptgründe, weshalb 45,7 Millionen Amerikaner keine Krankenversicherung haben:

Sie sind zu arm, um sich eine private Krankenversicherung leisten zu können, aber zu einkommensstark, um über Medicaid abgesichert zu sein.
Aufgrund von Vorerkrankungen werden sie von den Versicherungen abgelehnt, können also keinen Krankenversicherungsschutz bekommen.
Sie wollen sich die Versicherungskosten sparen. Entweder halten sie sich für finanzkräftig genug, um auch größere Krankheitskosten selbst zu zahlen, oder sie nehmen bewusst die Notversorgung über EMTALA in Kauf.

Circa 19 % der Nichtversicherten haben ein ausreichendes Einkommen, um sich Versicherungsschutz leisten zu können. 25 % der Nichtversicherten erfüllen alle Voraussetzungen, um (bei Bedarf) ein staatliches Hilfsprogramm in Anspruch nehmen zu können. 56 % der Nichtversicherten können sich eine Krankenversicherung nicht leisten, erfüllen aber auch nicht die Voraussetzungen für ein staatliches Hilfsprogramm.

Einwohner, die keine Krankenversicherung abgeschlossen haben, müssen Strafzahlungen (von bis zu 2 % des Einkommens) leisten, es sei denn, sie sind sehr arm oder haben religiöse Gründe, keine Krankenversicherung abzuschließen.
/Zitat

Also genau jene die zu arm sind fallen durch den Rost und sind sogar mit Strafe bedroht! Was soll das denn bitte sein?
Bei der Abstimmung ging es 220 gegen 211 Stimmen aus, also die Sache ist keineswegs unumstritten!

Also was bleibt von Obama an das wir uns erinnern müssen?

 

willihope
9 Jahre zuvor

So sieht er aus der deutsche Weg für die Altersvorsorge!

Wenn ich die Zahlen im Lebens- und Krankenversicherungsbereich sehe wird mir ganz anders! :-) Das alles bezahlen die Kunden. :-(

 

http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/Kraeftiges-Gewinnplus-Allianz-steigert-Ergebnis-und-zahlt-deutlich-mehr-Dividende-4206372

 

Auf deutsche Privatanleger wird die Börse wohl noch länger warten müssen, die sind schon da aber über den Umweg via Versicherung. Demensprechend sind die erzielten Gewinne für die Privaten. :-(

 

 

Stefan
9 Jahre zuvor

 

Hehe, als Allianz Aktionär freut mich das. Hab 100 Stück von denen…

9 Jahre zuvor

Was sagt uns das? Lieber die Aktie halten und die Dividende einstreichen anstatt eine Lebesversicherung abschließen :)

Stefan
9 Jahre zuvor

Psssssttt Fruchtwein!

Nicht so laut. Soll doch keiner wissen ;-)

 

Enrico
9 Jahre zuvor

Zum Thema Altersvorsorge bzw. Geld im Alter gab es auch am gestrigen Tage (26.02.) einen interessanten Beitrag mit dem Titel „Nur so reicht das Geld auch wirklich bis zum Tod“ bei Welt Online. http://tinyurl.com/pverucb

Noch interessanter sind jedoch die Kommentare und der Streit, zwischen der Pro-& Contra-Aktien-Seite. Die Menschen, die sich nicht mit Aktien & Co beschäftigen, verfluchen förmlich ihre Mitmenschen wie mich, die sich damit beschäftigen.

Ein großes Diskussionsthema war, wie schaffe ich es, 100.000 Euro zusammen zu sparen! Vielen Menschen fehlt hier leider die Einsicht, dass es dazu ein gewisses Understatement, sprich weniger Ausgeben als man einnimmt, fehlt. Leider!

 

 

willihope
9 Jahre zuvor

@Enrico

Was ich an dem Beitrag nicht ganz verstehe, warum man bei 100.000.- und 8% Rendite als 75-Jähriger nur 25 – 30% Aktienanteil haben soll.

Zitat:

Das heißt, dass etwa ein 75-Jähriger höchstens 25 Prozent seines Vermögens in Dividendenpapiere anlegen sollte. Sommese hält einen Aktienanteil von 30 Prozent für Senioren für sinnvoll.

/Zitat

 

Ist doch wiedersinnig denn vielleicht wird man 100 und dann ist aber die Cashkohle vorher zu Ende. Wozu braucht man 70.000 am Cash Konto?

Ich würde bei 100.000 sicher 95.000 an Aktien oder ETF’s halten, will ja auch den Dividendenstrom mit jungen Schwestern verjubeln! :-)

Das Leben soll doch auch im Alter Spass machen und fesche Mädels halten jung. :-)

Enrico
9 Jahre zuvor

@willihope

Es gibt ja hier meiner Erfahrung nach mehrere verschiedene (Denk-)Ansätze.

Der am meisten verbreitete ist der „Aktienquote=100-Lebensalter“. Die Frage die sich hier aber wirklich stellt ist, was soll so ein alter Knacker mit so viel Bargeld! Da freut sich doch eher der Bankangestellte und in seinen Augen blitzen die „Dollarzeichen“ auf, wenn er den vermögenden Rentner irgendwelche Papiere verkaufen will. Die Dividende aus den Aktien/ETFs/Fonds ist hier dann futsch.

Besser ist es, wie du das sagst, voll investiert zu bleiben und von den Dividenden zu leben. Man muss halt nur früh genug anfangen mit dem sparen und investieren!

 

Anna
9 Jahre zuvor

@ Enrico und willihope

Diese Formel für die Aktienquote ist wohl nicht totzukriegen, als ich vor 20 J. angefangen habe, da gab es die schon. Scheint eine alte Lehrbuchmeinung zu sein, die immer wieder nachgebetet oder abgeschrieben wird. Nur, Zeiten ändern sich und warum soll ich jetzt 2/3 meiner Aktien verkaufen? Gibt doch keine Alternative.

 

 

willihope
9 Jahre zuvor

Ja vor allem wo man doch mit Aktien ein sehr liquides Investment hält. Bei Immos würde ich das verstehen, das dauert bis sowas verkauft ist aber Aktien von guten Dividendenzahlern bist ja innerhalb 1 Minute los.

Vermutlich stehts wirklich in einem Lehrbuch und so wird es eben weitergegeben. :-)

Markus
9 Jahre zuvor

Die Formel ist so sinnvoll wie Wein auf Bier das rat ich dir. ;-)

Wobei auch die 100 % Aktienquote selten empfehlenswert ist bzw. auch so gut wie nie der Tatsache entspricht, da auch Humankapital (Lohn/Rente etc.), Immo-Kapital, Wertgegenstände/Auto, LV`s, Riester, kurzfristige Liquidität u. v. m. oft von vielen einfach unter den Tisch gekehrt wird.

Im fortgeschrittenen Alter sind auch Belastungen wie Pflege, Gesundheit und deren gewaltige Kosten in monetärer wie auch in psychischer Form relevant. Die psychische Komponente wird oft vernachlässigt.

Die Wahrscheinlichkeiten für Demenz, Krebs, Gefäßkrankheiten steigen in den 70 und 80ern zum Teil dramatisch an.

Vorbeugung und Lebensstil sind momentan beeinflussbar evtl. wird es die Genetik in Zukunft.

Alt werden ist nix für Feiglinge!

9 Jahre zuvor

Hallo Herr Schäfer,

ist es in Ordnung, wenn ich ein paar Sätze und Ideen aus diesem Blogeintrag für einen Brief an ein paar Abgeordnete des Dt. Bundestages verwende? Sie haben hier ein paar sehr gute Ideen angerissen und da ich mich als Bürger eh zu diesem Thema äußern wollte wäre es sehr nett, Ihr Einverständnis zu bekommen.

Zudem habe ich vor den Brief und die Reaktionen auf meinem Blog zu veröffentlichen. Selbstverständlich werde ich vermerken, dass ein Teil der Ideen von Ihnen stammt.

Viele Grüße und frohe Ostern,

Jens

[…] hat erkannt, dass zu viele Menschen die Altersvorsorge nicht ernst nehmen. Die Regierung hat das Sparen für die Rente zur Pflicht gemacht. Daran führt dort kein Weg mehr vorbei. Jeder Arbeitnehmer muss neben der gesetzlichen Rente ein […]

[…] ein anderer Staatsmann kämpft wie Obama für eine faire Altersvorsorge. Obama macht sich für geringe Gebühren und Provisionen stark. Er möchte, dass möglichst viel Geld in der Tasche der Bürger bleibt. Das […]

Karl von Bogen
8 Jahre zuvor

Als Wohnsitz ist UK sehr attraktiv!

https://staatenlos.ch/brexit-vor-und-nachteile-fuer-uk-als-wohn-und-firmensitz/

Was ich seltsam finde, ist das du den vorherigen Kommentar löscht!

2 Jahre zuvor

[…] haben ihr 401k, Briten ihr ISA-Depot und Australier ihre Super Annuation. Nur die Deutschen können nicht steuereffizient und gebührenschonend in den Aktienmarkt […]

[…] in Deutschland nicht das Aktiensparen wie in Kanada, USA, Australien oder Großbritannien gefördert wird, ist ein großer Fehler. Ein Programm wie das 401k-Depot in den USA könnte den […]

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