Die deutsche Regierung versprach unter Kanzler Gerhard Schröder den großen Durchbruch, um das Rentenproblem in den Griff zu bekommen. Es kamen die Riester-Dinger. Doch die Reform hat nicht gehalten, was unsere Politiker versprochen hatten. Sogar das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) kritisiert die Regierung scharf mit dem Hinweis:
Wie die Deutschen für die Rente sparen, ist einfach grundlegend falsch. Und was Berlin machte, ist noch viel schlimmer. Sparprodukte a la Riester und Rürup sind ein Fehler. Es liegt an der Unkenntnis im politischen Betrieb. Davon bin ich fest überzeugt.
Es liegt an der typisch deutschen Angst vor dem Risiko. Es ist aber eine falsche Angst. Wer den Kapitalmarkt versteht, kann mit dem „Risiko“ der schwankenden Kurse umgehen.
Letztendlich führt die Risikoaversion dazu, dass deutsche Sparer eine Versorgungslücke im Alter haben werden. Sie werden länger als geplant arbeiten müssen. Sie werden eventuell einen Nebenjob im hohen Alter annehmen müssen. Oder sie werden auf staatliche Hilfe angewiesen sein. Alle möglichen Kosten müssen Senioren wohl fortan kritisch unter die Lupe, um über die Runden zu kommen.
Schon heute fällt auf, dass sich unter Senioren die Armut rasend schnell ausbreitet. Der Paritätische Wohlverbandsverband warnt vor dieser Entwicklung mit mahnenden Worten. Ulrich Schneider, Geschäftsführer des Verbands, sagt mit Blick auf die Renter:
„Es gibt keine andere Gruppe in Deutschland, die in den letzten Jahren auch nur annähernd vergleichbar hohe Armutszuwächse hatte. Wir haben es hier mit einem armutspolitischen Erdrutsch zu tun.“
Gefördert wird der Erdrutsch durch das Absenken des Leitungsniveaus unserer gesetzlicher Rente. Beschlossen hat das Kanzler Schröder mit seinem Kabinett. Was Rot-Grün damals als Jahrhundert-Reform verkauft hat, war im Prinzip die Einführung der privat-geführten Riester-Rente. Das Problem sind aber die hohen Kosten dieser Produkte und die geringen Renditen. Manch ein Produkt frisst die gesamten staatlichen Zuschüsse mittels Gebühren mehr als wieder auf. Die Produkte sind so kompliziert, dass die Verbraucher das Kleingedruckte nicht verstehen. Ich vermute dahinter Absicht.
Inflationäre Gebühren. Illegale Verträge. Betrügerische Vertriebspraktiken… Millionen Familien sind Opfer dubioser Praktiken geworden. Der Staat schaut zu. Finanzgiganten werden geschützt, um Kleinsparer zu schröpfen. Sie erhalten Cent-Beträge zurück für eingezahlte Euro-Beträge. Der Staat und seine Ministerien haben von Anbeginn die Augen zugehalten. Es ist ein Versagen bis ganz hoch in die Spitzen. Familien zahlen dafür die Zeche. Behörden, Beamte und Politiker haben versagt. Sie haben ihren Job nicht gemacht. Sie haben nicht für Transparenz und Fairness gesorgt. Die Märkte funktionieren nicht. Wie soll jemals Vertrauen zurück kehren?
Wenn man Versicherungen auf Kunden unreguliert loslässt, ist es so, als ob man einen Arzt mit einem Hammer bewaffnet auf Patienten loslässt: Es wird ziemlich blutig. Die Riester-Renditen vieler Sparer sind knallrot. Ihre Lebenserwartung wird auf deutlich über 90 Jahre festgesetzt, um die Zahlungen so weit wie nur möglich hypothetisch strecken zu können. Sehen Sie selbst:
Was ich viel schlimmer finde, sind die persönlichen Vorteile, die manch ein Politiker oder Wissenschaftler aus der Reform direkt oder indirekt gezogen hat. Denken Sie an Gerhard Schröder, Ex-Minister Walter Riester oder Berater Bert Rürup. Man könnte das als eine Form der Korruption betrachten, wobei es natürlich eine Auslegungssache ist.
In den USA kennt das FBI keine Gnade. Hochrangige Politiker wie der Gouverneur von Virginia wandern mitsamt Gattin in den Knast, weil sie die Politik mit dem persönlichen Bereich vermengt haben. Das Ehepaar Bob McDonnell hatte von einem Geschäftsmann Geschenke erhalten und im Gegenzug ihren politischen Einfluss genutzt, um sich erkenntlich zu zeigen. Andere verlieren schnell ihre Posten, wenn schmierige Geschäfte aufgedeckt werden.
Die deutsche Altersvorsorge ist im Endeffekt ein Saustall, weil einige Anbieter zu gierig waren und die Kuh gemolken haben, bis sie starb. Zig Tausender muss Lieschen Müller allein an Provisionen blechen, wenn sie einen Riester-Vertrag bei namhaften Assekuranzen abschließt. Das Image der Riester-Policen ist schwer angeschlagen.
Fairerweise muss ich ergänzen, jahrzehntelanges Sparen mit Riester oder Rürup kann das Problem der Altersarmut lindern. Es ist allerdings keine ideale Lösung. Die meisten Deutschen wählen nämlich klassische Riester-Versicherungen und meiden aktienbasierte Riester-Produkte.
Statt klassischer Sparprodukte sind Aktien lukrativer
Gerade junge Menschen, die viel Zeit haben, sollten nicht mit Sparprodukten versuchen, das Rentenloch zu schließen. Für Jüngere ist es geradezu gefährlich einen vorsichtigen Ansatz zu wählen.
Zu wenig Geld monatlich zu investieren und darüber hinaus zu vorsichtig (defensiv) zu sein, führt notgedrungen zu einer hohen Gefahr, die Lücke im Alter nicht schließen zu können. Wer jung ist, sollte in einen Aktienindex wie den Dax oder S&P 500 investieren. Monat für Monat. Jahr für Jahr.
Werden Sie älter, sagen wir 50 oder 60 Jahre alt, können Sie das Geld aus dem Aktienindex nach Belieben in Staatsanleihen umschichten. Aber die jungen Jahre mit gering verzinsten Sparformen zu verplempern ist Perlen vor die Säue geworfen. Denn der Zinseszins aus Aktieninvestments entfaltet erst nach einigen Jahrzehnten eine enorme Hebelwirkung.
Mit Aktien können Sie eine Wertentwicklung von sieben bis zehn Prozent im langen Schnitt jährlich erwarten. Stellen Sie Sparprodukten die Aktienrendite gegenüber, wird schnell klar, was besser ist: Nominal geschätzte 2 Prozent für eine Riester-Versicherung versus 7 Prozent für einen Aktienindex.
Das Risiko liegt für junge Menschen im geringen Zinssatz. Sie bekommen so das Risiko der Altersarmut nicht in den Griff, weil sie mit einem stumpfen Schwert in den Kampf ziehen.
Natürlich sollte niemand zu hohe Risiken eingehen und zum Zocker mit Optionen oder Währungen werden. Aktien sind, wenn Sie richtig mit ihnen umgehen, über lange Zeiträume eine herrliche Geldvermehrungsmaschine. Das zeigen unendlich viele Studien.
Britische Langfrist-Studie zeigt: Aktien sind mit 10% top, Immobilien so lala
Spargroschen oder mickrig verzinste Riester-Produkte bringen nach Abzug der Inflation kaum eine reale Rendite. Was nutzt eine Kapitalerhaltungsgarantie bei Riester, wenn Sie 30 oder 40 Jahre Inflation berücksichtigen? Inflation entwickelt sich mit der Zeit wohlgemerkt auch mit einem Zinseszinseffekt, sprich mit einem Hebel. Überlegen Sie mal, was vor 40 Jahren Brot, Eier, Milch oder ein Restaurantbesuch gekostet hatten. Die Inflation zu besiegen, sollte Ihr erstes Ziel sein. Das zweite Ziel sollte ein auskömmliche Rendite sein. Mit Staatsanleihen können Sie eventuell die Inflation schlagen – viel mehr aber nicht.
Die Sorge vor Aktien ist eher ein Spiel mit der Angst. Es liegt an der gravierenden Unkenntnis in der Bevölkerung.
Eine Studie der „True Potential“-Finanzgruppe zeigt, britische Aktien legten über einen Zeitraum von 30 Jahren im Schnitt um 9,9 Prozent p.a. zu. Hierbei wurde die Reinvestition der Dividenden angenommen, um den Schneeball ins Rollen zu bringen. So kann sich der Zinseszins voll entfalten. Aus einem Anfangsinvestment von 100.000 Pfund wären an der Börse 1,5 Millionen Pfund herangereift. Der Anstieg summiert sich auf 1.433%. Der Betrachtungszeitraum richtete sich von 1985 bis 2014. Hoppla! Dazwischen wütete eine der schwersten Finanz- und Wirtschaftskrisen in der Geschichte. Und trotzdem kam so viel Rendite an der Börse zusammen.
Vergleichen Sie nun, was in den 30 Jahren aus einem Immobilien-Investment geworden wäre: Hätten Sie ein Haus 1985 in Großbritannien für 100.000 Pfund gekauft, wäre das heute 502.000 Pfund wert. Der Anstieg auf jährlicher Basis beläuft sich auf 5,7 Prozent. Die meisten Menschen hätten jedoch das Haus zum Großteil auf Pump (einer Hypothek) erworben. Folglich müssen Sie die Zinslasten über 30 Jahre betrachten und kommen vielleicht auf eine Rendite von allemal 2,5 Prozent nach Abzug der Finanzierungskosten. Was lernen wir daraus? Das viel gelobte Eigenheim bietet einen Inflationsschutz. Mehr aber nicht.
Börse ist überlegen, aber nur langfristig – ohne zu zocken
Aktien rentieren langfristig am besten. Sie werden aber von den Menschen gemieden, falsch verstanden. Die mutige Minderheit, die sich an Aktien in Deutschland traut, macht in der überwiegenden Zahl der Fälle gravierende Fehler und verzichtet auf Rendite.
Ein typischer Fehler ist das Trading, die Selbstüberschätzung, falsches Timing und zu hohe Risiken. Wie sind Sie erfolgreich an der Börse? Sie können, wie gesagt, auf ein Indexpapier wie den DAX setzen. Und den Index ewig lange liegen lassen. Oder Sie können einzelne Firmen kaufen. Am besten sehr gute, solide Firmen. Und die Dividenden reinvestieren. Stetig. Und das ewig durchhalten. Der Versuch, das Timing mit dem Ein- und Ausstieg perfekt hinzubekommen, scheitert in den meisten Fällen kläglich.
Ein weiterer typischer Fehler an der Börse ist: Gewinneraktien werden zu früh verkauft. Anleger haben Angst eine gemachte Rendite später wieder zu verlieren. Manch ein Anleger ist arrogant und glaubt sogar besser als die meisten zu sein. Sie glauben, nur die Gewinneraktien zu finden. Gerade in Boomzeiten kann dieser Ego-Effekt außer Kontrolle geraten. Es kann passieren, dass solche Leute dann ihr Portfolio beleihen, um mehr Geld für ihre „überlegenen Fähigkeiten“ (so glauben sie) zu haben. Doch nicht jeder Zucker ist so gut wie George Soros.
Dabei ist der Erfolg recht einfach: Alte Firmen. Grundsolide. Mit Dividenden. Ewig halten. Das ist das cleverste, was Sie machen können.
Am besten laufen Sucht- und Spaß-Firmen: Zigaretten, Zucker, Kasinos, Alkohol
An der Börse gibt es ein Geheimnis. Warren Buffett kennt es. Alles, was Menschen lieben, läuft verdammt gut. Nehmen Sie seine Coca-Cola-Aktie (Zucker). Der Süßkram wirkt auf unser Gehirn wie Kokain. Es kann sich eine Sucht entfalten.
Wenn Sie Zucker essen, beginnt Ihr Gehirn, zu leuchten wie ein Weihnachtsbaum. Wie bei einem Drogenabhängen. Das ergab eine medizinische Untersuchung des Gehirns. Nun schauen Sie sich den Coca-Cola-Langfristchart an. Der Kurs explodierte seit Januar 1962 um mehrere Tausend Prozent. Eine ähnliche Erfolgsstory ist Pepsi.
Noch besser hat sich der Tabak-Hersteller Altria entwickelt. Die Aktie stieg seit 1968 um 20,6 Prozent per annum. Hätten Sie damals 1 Euro investiert, wären daraus 6.638 Dollar herangereift. Altria ist eine wahre Gelddruckmaschine. Kaum eine andere Aktie schnitt in der Zeitspanne besser ab. Warren Buffett kommt mit seiner Beteiligungsfirma Berkshire Hathaway auf eine ähnliche Rendite von knapp 20 Prozent per annum.
Der Geldregen macht Sinn. Es ist die extreme Nikotin-Sucht, die sich aggressiv entfaltet. Ich habe mal grob geschätzt, wie viele Zigaretten mein Onkel geraucht hat. Es waren vermutlich eine halbe Million Stück.
Neben der Sucht kommt noch was hinzu: Zigarettenfirmen brauchen keine bemerkenswerten Investitionen zu stemmen. Firmen aus den Bereichen Pharma oder Technologie müssen dagegen massiv investieren, um den Anschluss nicht zu verpassen.
Bei Altria ändert sich aber wenig. Zigaretten bleiben Zigaretten. Brot bleibt Brot. An Bier ändert sich seit Jahrtausenden nichts. Cola bleibt Cola. Schokolade bleibt Schokolade. Ein Kaugummi bleibt ein Kaugummi. Ketchup bleibt Ketchup. Alles, was verdammt gut schmeckt, bringt Geld. Was neben dem Spaß süchtig macht, ist umso besser.
Der Kasinobetreibers Wynn Resorts aus Las Vegas legte seit September 2002 um 1.000 Prozent zu.
Allerdings frage ich mich schon, ob ich als Börsianer von einer gefährlichen Sucht profitieren soll. Börsenlegende Warren Buffett lehnt zum Beispiel das Kasinogeschäft kategorisch ab. Ihn bringt Spielsucht auf die Palme. Er kann sich in Rage reden, wenn er über Kasinos spricht.
Sollen wir Anleger von der Tabak-Industrie profitieren? Es ist eine sehr unmoralisch handelnde Branche. Es ist eine klassische Sünden-Aktie. Die Schweizer Großbank Credit Suisse hat eine Auswertung (PDF) über ethische versus unethische Investments erstellt und diskutiert intensiv darüber. Schauen Sie sich dieses ironische Video an, das die wahre Geschichte der Tabakriesen schildert:
Fazit: Um gegen das monströse Rentenloch anzukämpfen, brauchen Sie ein scharfes Schwert. Eine scharfe Waffe ist Produktivkapital, sprich Aktien. Im Idealfall kaufen Sie über Jahrzehnte hinweg Indexpapiere oder grundsolide Aktien. Dabei ist unbedingt auf die Kosten, Gebühren, Steuern zu achten. Das Aktiensparen wird leider hierzulande nicht so wie in den USA, England oder Australien vom Staat gefördert. Berlin steht dem Aktienmarkt skeptisch gegenüber, was langfristig das Vermögen der Deutschen schmälern wird.
Hallo Tim,
Wichtig ist es breit zu streuen, also nicht nur einen ETF auf den Dax oder S&P500, sondern alle Regionen und Assetklassen (Anleihen, Rohstoffe und Immobilien-siehe moderne Portfoliotheorie). Wer es ein wenig mit MarketTiming versuchen will, kann sich im Internet ja mal die Thomas Gebert Strategie ansehen, scheint ganz gut zu klappen.
Hallo Tim,
für mich steht vor jeder Investition die Frage kann ich damit gut schlafen?
Das ist mir tausend Mal wichtiger als das letzte Prozent Rendite. Und deswegen kommen mir Tabakaktien nicht ins Haus.
Cola und Alkohol sind für mich etwas anderes, hier entscheidet der mündige Verbraucher darüber ob er Maß hält oder sich schädigt. Tabak ist dagegen ab dem ersten Zug schädlich.
Wie siehst du das?
Viele Grüße
Tobias
Von der Asset-Allocation halte ich gar nichts. Hier geht es doch nur um die Beruhigungspille für Volatilitätsrisiken. Rohstoffe rentieren langfristig negativ (Buy and hold-Bibel) und Immobilien gleichen nur die Inflation aus, wie Tim oft genug betont.
Wer stete Erträge braucht, mixt wohl. Wer ein Vermögen aufbauen will, setzt auf Aktien.
Vielen Dank für den schönen Artikel Tim. Über den moralischen Aspekt der Aktienanlage könnte man wohl ewig diskutieren. Jeder muss das für sich selbst klären. Tabak und Rüstung sind bei mir Tabu. Der norwegische Staatsfonds bietet da einen Anhaltspunkt.
Man müsste mal schauen, was bei den Kirchen in den Portfolios schlummert…
Sorry, das Problem sind auch falsche Börsenprofis, die irgendwelchen Schmarrn empfehlen. Hier finde ich wie in der Politik Amateuere, die nur aus eigenem Profit und Geldgier handeln. Nehmen wir die Telekom-Aktie, Comroad, EM.TV, alles Klassiker des Neuen Markts. Hier haben sich viele Kleinanleger die Finger verbrannt und zurecht skeptisch. Ebenso die aktuelle Entwicklung im DAX. Wir haben in den letzten Wochen einen extremen Wachstum gesehen und das Risiko für einen Rücksetzer ist enorm. Also jetzt teuer Einkaufen und liegen lassen? Wie lange aber? Aktien bietet eine guten Rendite und ich selbst handele als Privatanleger seit 15 Jahre, aber dafür bedarf es etwas Erfahrung, Geduld, klare Regeln, viel Zeit und Kenntnisse in der Betriebswirtschaft. Meiner Ansicht nach sind vielleicht 20% der Bevölkerung in Deutschland überhaupt in der Lage sinnvoll zu handeln. Daher sind 13% gar nicht so abwegig.
Ein Beispiel:
Mit 10000€ kann ich bei guten Bedingungen und einer glücklichen Hand im Schnitt 100€ – 300€ pro Tag erwirtschaften. (Ja es geht auch mehr, aber es kommt auf den Durchschnitt an und wir sind alle keine Hellseher.) Das sind zwischen 2000€ – 6000€ pro Monat vor Steuern und Gebühren. Das ist aber nur die Theorie. Wenn es so einfach wäre würde es jeder machen und dann wäre der Effekt auch dahin. Denn wenn ich Gewinn mache, dann hat jemand anderes es verloren. Es ist nicht plötzlich mehr Geld im Markt, sondern es wurde umverteilt. Ebenso ist es mit der Altersversorgung, das Geld ist nicht weg, es hat nur jemand anderes. Das sollte man nicht vergessen.
Viele Grüße
Marc
Die Telekomaktie war natürlich DAX und nicht neuer Markt, passt aber ins Schema.
@Tim
„German Angst“ ist wohl bekannt in der Welt – nur in DE offensichtlich nicht.
Von wegen über den Tellerrand blicken, ausgerechnet die Deutschen sollen dazu fähig sein!? Das wird an der Arroganz scheitern, man weiss ja alles besser als die anderen 7 Milliarden Menschen auf der Welt.
Beschäftige dich doch einmal näher mit der Stromwende, dem Lohndumping auf Kosten anderer oder auch der Arroganz innerhalb Europas bei den Problemen bei denen man der Hauptverursacher ist!
Da ist es um nichts besser als bei der Altersvorsorge!
Die Deutschen wissen wie es geht und alle anderen haben keine Ahnung, mit der Einstellung tritt nicht nur die Regierung gegenüber dem Rest der Welt auf. In den Augen der Mehrheit des deutschen Volkes sind die Zentralbanker alle blöd und nur die Laberer aus Deutschland wissen wie es geht. Stark ist ja weg aber der nächste Blindgänger ist um nichts besser, den Tellerrand zu erreichen verhindert die Arroganz, wie soll man dann auch das Problem erfassen können.
Deutschland als Vorbild würde für Europa heissen: Die Löhne runter und ab in die Rezesion für viele Jahre um sich gegenseitig einen Kampf um billigere Löhne zu liefern. Das deutsche Wirtschaftmodel heisst:
Alle sollen Exportüberschüsse machen und keine Defizite mehr!
Dieser Satz sollte doch jedem mit IQ über 90 sofort als totaler Unsinn auffallen!
Hallo Tim,
danke für deine Anregungen, ich lese es mir immer gerne wenn es über meinen RSS feed kommt, ich habe mir sogar erlaubt und die Beiträge von 2008/9/10 stichprobenartig angeschaut, ich bin positiv erstaunt wie du auch vor 5 Jahren Recht hattest, also schreib bitte weiter :)
Die german Angst,mit Ängsten zu spielen ist das eine alte Kunst, die sich bewahrt hat, die 3 abrahamischen Religionen sind mit ihren Praktiken seit mehr als 2000 Jahren erfolgreich dabei, „du sollst jetzt zahlen und gehorschen denn gibts alles im Danach“ da sammer wieder
Die Versicherungen sind nur die Exekutierer, wenn der Staat morgen käme und nach einer Zwangfinanzierugen a la GEZ aber halt für den eigenen Haushalt (Steuern wie : Lohnsteuer, Märchensteuer.. sind nicht mehr ausreichend) bitten würden, denn wäre es ja eine direkte Enteignung, lieber schickt der Staat seine Druckerkolone die das Geld einsammelt und hinten wiederrum nach Abzug der eigenen Provision-Das Glashaus und die fetten Bonis kosten ja schliesslich auch ein bisschen- und von Luft und Liebe kann keiner leben. Die ganzen Modelle : Betriebsrente, Rister und Rürup, KLV sind alle nur verdeckte Instrumente um den Staat zu finazieren.
Leider herrscht bei uns in Deutschland die Versicherungsmentalität, alles was mich ruinieren kann, muss ein anderer tragen, kostet was es wolle. Wir tendieren dazu das minimale Restrisiko mit viel Geld abzudecken.In meinem Freudeskreis sind die meisten Finanzanalphabeten, es ist verdammt schwierig jemanden zu finden der eine Akzeptanz für Aktien und co hat, auf lange oder mittelfristige SIcht sehe ich keine grosse Änderungen, ein paar Modelle wie die KLV sind zwar rücklaufig.Ich stelle mir manchmal vor , was wäre wenn der Staat, statt die Betriebsrente ein mini 401K pushen würde, jeder darf ein Teil seines Bruttos in dem DAX inversterieren und die Arbeitsgeber legen was drauf und das ganze flexible und transparent so dass ich das während meiner beruflichen Laufbahn immer wieder es ausbauen kann und vom Zinshebel profitieren kann.Ein Anspruch auf Betriebsrente hat man erst nach 5 Jahren Betriebszugehörigkeit..was ist das für ein Käs!!!!
Gruß
-Muddi
@Dirk
Ich mache eine Mischung aus GI und Sell im May mit ETF’s auf den DAX, über den Sommer halte ich ETF’s ohne Hebel und ab Herbst und 4 Punkten switche ich zu ETF’s mit Hebel 2, macht seit 6 Monaten keinen schlechten Eindruck, allerdings ist das auch eine kurze Zeit.
Ich habe ausgewertet wann und wie die Systeme ihre Vorteile haben, die Kunst liegt darin bei den hohen Verlussten nicht im Markt zu sein! :-)
Der Vorteil ist für mich dass ich nicht dauernd handeln muss und trotzdem eine gute Rendite habe. Meine Zocks mit Optionen und Zertifikaten führten insgesamt ins Minus, so um die 7 – 8% Verlusst auf die Gesamtsumme tun schon weh und nervlich ist das schwer sobald man einmal die Summe bildet. Vorher sieht man das kaum denn beim Zocken nimmst ja kleine Summen (3 – 5% vom Depot maximal), bei den ETF’s aber gehe ich öfters All in. :-)
Das brachte dank Hebel von 2 über die 8 Monate doch eine 2x% (vor Steuern und Kosten) an Depotwachstum. :-) Momentan stehe ich mit ~50% Cash denn falls das mit Greece schief geht könnte der schwarze Schwan erscheinen. Sobald die Finanzierung Ok geht gehe ich wieder mit allem in einen Hebel-ETF auf den Dax.
Ich hoffe mit etwas Markttiming (da stehen SIM und GI’s jahrelange Outperformance gegen Tims Mantras :-)) schon auf gute 2x% pro Jahr.
„Man könnte das als eine Form der Korruption betrachten, wobei es natürlich eine Auslegungssache ist.“
Du willst doch nicht etwa sagen, dass Politiker korrupt sind, nur weil sie als Spitzenfachkraft, als absolute Kompetenzträger für ihre Fachvorträge ein Honorar von gerade mal 10.000 Euro kassieren?
Das ist doch Geld für ehrliche Arbeit. Gute Leute müssen nun mal gut bezahlt werden. Mit 10.000 Euro eigentlich total unterbezahlt (grins)
Korruption kann ich da nicht erkennen. Alles hart und auf legaler Weise erarbeitet. Oder ist da einer anderer Meinung? Millionäre arbeiten eben hart und sind sehr sparsam.
Tim,
ich glaube, dass die Diskussion und das Fazit zum richtigen Weg der Altersvorsorge teils widersprüchlich sind.
Es gibt schon jetzt Riester-Produkte, mit denen man langfristig auch aktienbasiert für das Alter vorsorgen kann. Warum wird diese Möglichkeit so selten genutzt? Weil die Deutschen Angst vor den Risiken des Aktienmarktes haben. Weil sich nur eine Minderheit von vielleicht 10% bis 20% der Bevölkerung überhaupt mit Börse, Fonds und Aktien beschäftigt.
Warum sollte dann plötzlich ein staatlich gefördertes Aktiensparen, wie z.B. in den USA, funktionieren? An der deutschen Mentalität würde sich erst mal gar nichts ändern. Und es würden nur die 10% bis 20% der Bevölkerung von der staatlichen Förderung profitieren, die sich ohnehin schon mit dem Thema auskennen und die deshalb die Förderung eigentlich gar nicht bräuchten.
Unter den gegebenen Umständen ist eine Riester-Rentenversicherung kurzfristig für den Großteil der Menschen keine so schlechte Lösung, weil das immer noch besser ist als gar nicht vorzusorgen. Langfristig wird sich in Richtung breiterer Aktienbesitz meiner Meinung nach nur etwas ändern, wenn mehr Wirtschafts- und Finanzthemen in die Lehrpläne der Schulen aufgenommen werden, sich die allgemeine finanzielle Bildung verbessert und die Menschen dadurch zur eigenverantwortlichen Geldanlage befähigt werden.
Staatliche Eingriffe führen jedenfalls nur selten zu den gewünschten Ergebnissen.
Wie der Paritätische Gesamtverband am Donnerstag veröffentlichte, explodiert die Armut auch hierzulande geradewegs. Nachzulesen hier:
http://www.der-paritaetische.de/pressebereich/artikel/news/armut-auf-hoechststand-studie-belegt-sprunghaftenarmutsanstieg-in-deutschland/
In meinen Augen wird die persönliche Aktienquote das geringste Problem sein in den nächsten 5-10 Jahren.
@Black cat
Die nächsten 30 Jahre! Denn die geringeren Löhne führen auch zu geringeren Pensionszahlungen! Damit steigt auch die Altersarmut für die breite Masse an.
Die Binnenwirtschaft kannst dir dann ja auch vorstellen wenn die Leute kein Geld mehr haben und die Einwanderer auch mehr ins Sozialsystem als in Arbeit drängen.
Tolle Politik der Wettbewerb um die niedrigsten Löhne!
Ca. 22 % der Arbeitnehmer arbeiten bereits in einem Niedriglohnsektor. Volker Pispers hat in einem durchaus ernstzunehmenden kabarettistischen Vortrag mal ausgerechnet, dass es bei ca. 40 % der Arbeitnehmer auf Grusi (Grundsicherung) im Alter hinaus läuft.
Für diese Personengruppe lohnt sich sparen und riestern schon gar nicht mehr, weil das später auf die Grusi angerechnet würde.
Um diese 40 % geht also schon gar nicht mehr. Die brauchen sich keine Gedanken mehr machen, die kämpfen jetzt schon meist ums überleben.
Es geht um die restlichen 60 %. Man muss also zusehen, dass man zu den 60 % gehört und da ist die persönliche Aktienquote schon interessant bzw. wie man das Kapital am besten anlegt.
@Marc:
Sorry, das Problem sind auch falsche Börsenprofis, die irgendwelchen Schmarrn empfehlen. Hier finde ich wie in der Politik Amateuere, die nur aus eigenem Profit und Geldgier handeln. Nehmen wir die Telekom-Aktie, Comroad, EM.TV, alles Klassiker des Neuen Markts. Hier haben sich viele Kleinanleger die Finger verbrannt und zurecht skeptisch.
Deswegen muss es Leute wie Tim Schäfer geben, die das Buy and Hold propagieren. Auch Kosto wurde zum Ende seiner Tage zum Buy-and-Hold-Anleger. Er wird teilweise falsch zitiert. Es heißt immer, er hätte gesagt, Aktien kaufen und Schlafmittel einnehmen. Falsch. Er gesagt, man müsse Aktien internationaler Werte kaufen (d.h. Blue Chips wie IBM, General Mills, Henkel, P&G usw.) und dann Schlafmittel einnehmen. Auf die Aktienauswahl kommt es schließlich auch an.
Mit ein bisschen gesunden Menschenverstand kann man die wertvollen von den schlechten Hinweisen gut unterscheiden. Tim Schäfer wird auch schon das ein oder anderen schlechten Tipp gegeben haben, aber deshalb diversifiziert man doch. Kosto sagte immer, er hätte in 51 % der Fälle recht gehabt und in 49 % der Fälle unrecht. Aber genau die 2 % Unterschied machen’s aus.
@willihope
Erzähle mal bitte ein bisschen mehr zu Deiner (saisonalen) Dax-Strategie oder richtest Du Dich nach GD200? Danke vorab.
Der „Klassiker“ ist doch Oktober rein, Mai raus, oder?
@Black cat
Ich habe es ja schonmal geschrieben, hat der Gebert Indikator 4 Punkte gehe ich All in mit ETF’s auf den DAX mit Hebel 2.
http://www.finanzen.net/etf/ETFX_DAX_%C2%AE_2X_LONG_FUND_DE
http://www.finanzen.net/etf/Multi_Units_Lux._-_Lyxor_ETF_Daily_LevDAX
Gehts bergab dann geht es aber auch mit Hebel 2 bergab aber solange der DAX nicht auf Null fällt lässt es sich aussitzen, bisher. :-) Die Schwankung ist zwar hoch aber bei den KO’s und Optionen war es viel ärger! Das steht dauernd der Totalverlusst an der Tür und ich hatte ja gute Trades aber durch die hohen Hebel läuft es irre schnell gegen dich und die Kurse sind reine Willkür der Emmitenten!
Im Sommer wenn die Zeit der Verlusste naht dann halte ich bei 3 Gebert Punkten einen ETF auf den DAX ohne Hebel und All in, ich glaub den da:
http://www.finanzen.net/etf/Deka_DAX%C2%AE_UCITS_ETF
Ich habe ausgewertet wann die Strategien ihren Vorteil haben und habe gesehen dass seit 1998 11 Verlussthalbjahre waren (sell im may) und davon aber nur 3 in Winterhalbjahren wo man investiert ist und 8 in den Sommermonaten.
Der Verlusst im Winterhalbjahr war jeweils: -12%, -20%, -25%
Der Verlusst in den Sommerhalbjahren summiert: -219%
Das versuche ich zu vermeiden! :-)
Das kombiniert mit den Signalen des GI sollte recht gut funktionieren. Hoffe ich. :-)
Bis 1970 zurück waren die Monate 5 – 10 bei fast allen Verlusstcyclen dabei, also bin ich da ohne Hebel dabei.
Geht der GI auf verkaufen dann werde ich 50% in einen Short ETF auf den DAX legen und den Rest cash halten:
http://www.finanzen.net/etf/ETFX_DAX_%C2%AE_2X_SHORT_FUND_DE
Mag nicht die beste Strategie sein aber mit 2x% Gewinn und weniger Risiko bin ich zufrieden. Sicher wäre 40% schöner aber ich glöaube da bekäme ich einen Herzkasperl schneller als mir lieb ist.
Der Nachteil ist aber man kann die ETF’s nicht beleihen, also mehr als der Hebel 2 ist leider nicht zu holen. :-(
Bei Aktien hatte ich oft 40% Fremdkapital und das hat sich immer sehr gut bezahlt gemacht, momentan würde ich mir aber bei der Auswahl schwer tun, zuviel Willkür in der Politik.
Gegen einen schwarzen Schwan hilft das natürlich nicht, das kann einen jederzeit erwischen.
John Oliver kannte ich nocht nicht. Der Humor gefällt mir. Habe mal den channel abonniert. Danke für das Video Tim.
Zum Thema der Sündenaktien steht auch etwas im aktuellen Credit Suisse yearbook.
Nunja, den Herrn Schneider vom paritätischen Wohlfahrtsverbandes als Zeugen für Altersarmut zu zitieren, ist so, wie die Metzgerinnung zu den Nachteilen vegetarischer Ernährung zu befragen.
Ich finde es rührend, wie sich hier alle um die Alterversorgung des gesamten Volkes kümmern. Ich habe schon alle Hände damit zu tun, meine eigene und die meiner Familie zu managen. Das mag egoistisch klingen, wenn es aber jeder so halten würde, hätten wir ein paar Probleme weniger. Ebenso habe ich aufgehört, das Welthungerproblem lösen zu wollen. Ich musste einsehen, ich kann es nicht.
@ Dirk
Das kann man so machen.
Aber der S&P 500 ist schon sehr breit gestreut. Darin sind Bergbauer, Rohstoffe, Immobilienfirmen etc. enthalten. Und der Exportanteil liegt bei geschätzten 40 bis 50% – vielleicht mehr. Apple, Exxon, Microsoft, Johnson & Johnson, GE, IBM, Coca-Cola, Google… sind rund um den Globus tätig. Insofern hast Du mit dem S&P einen globalen Index.
@ Tobias
Ich sehe das so wie Du. Ich habe keinen Tabak, keine Waffen im Depot. Tabak ist verdammt giftig. Das Volk muss für all die Kranken blechen. Hier ist noch ein guter Artikel dazu:
http://wirtschaftsblatt.at/home/meinung/kommentare/4667973/Vorsicht_Rauchen-macht-reich?_vl_backlink=/home/index.do
@ willihope
Die Welt wäre besser, wenn wir alle mehr voneinander lernen und nicht abschotten würden. Immigration ist auch etwas Vorteilhaftes. Nicht ohne Grund ist New York so fortschrittlich.
@ Muddi
Danke für das Lob. Ja, die Versicherungsmentalität ist bis zu einem bestimmten Grad ok. Aber wenn es überhand nimmt, ist es schädlich. In Deutschland hat es überhand genommen. Es liegt wohl am aggressiven Lobbyismus. Man muss nur mal schauen, mit wem unsere Politiker feiern und urlauben.
@ Armer Charlie
Ich finde die Australier clever. Sie haben das Zwangssparen (für jeden) für die Rente verordnet: 12 % vom Einkommen müssen gespart werden. Wie gespart wird, überlässt der Staat den Menschen. Dann machen sich die Leute schon Gedanken, was sie machen. Das ist einfach schlau. Wie sollen sonst Menschen 30 Jahre lang ihren Ruhestand finanzieren? Mit ’ner lausigen Staatsrente und Riester?
@ alle
Danke für die exzellenten Anregungen, Ideen, Kritikpunkte
Felix hat recht. Der Paritätische Wohlfahrtsverband betreibt eigennütziges Gejammer mit fragwürdigen Zahlen:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/armut-in-deutschland-falsch-berechnet-1.2360605
Ethische Kriterien bei der Aktienauswahl finde ich etwas scheinheilig.
Was legal ist, ist ok. Wo will ich sonst anfangen und wo aufhören?
Bei eurer Bank fragt ihr ja auch nicht, an wen sie das Geld von eurem Tagesgeldkonto verleiht. Sonst müsstet ihr bei der Ethikbank oder ähnlichen Einrichtungen sein. Da werden dann auch Kosmetikfirmen ausgeschlossen, die Tierversuche machen oder Firmen, die mit Kinderarbeit zu tun haben etc.
Jede Menge weitere Bereiche, die ihr ausschließen könntet:
http://www.ethikbank.de/die-ethikbank/anlagekriterien.html
Rauchen ist eine freiwillige Angelegenheit. Da finde ich Tierversuche und Kinderarbeit viel schlimmer. Aber das ist alles nichts, was ich jetzt gezielt mit meiner Geldanlage zu steuern versuche. Darum soll sich der Gesetzgeber kümmern.
@willihope
Danke, Dir! Klingt interessant. Werde mal etwas „number crunching“ betreiben und es mir näher ansehen. Buy and Hold ist zur Zeit in meinen Augen nicht die beste Idee. Ich möchte die EZB/FED-Welle so lange wie möglich mitnehmen + gehe ebenfalls short, wenn die Stimmung kippt.
@ willihope:
ich finde deine Methode absolut schlecht. Diese Hebelprodukte braucht kein Mensch. Und Dinge wie Sell in May…blablabla funktionieren schon lange nicht mehr. Kannst du vergessen. Sobald solche Trends bekannt sind klappen sie auch schon nicht mehr. Ist ja auch logisch.
Ansonsten frage ich mich was immer alle mit ihrer Diversifikation haben!? Man kann es auch übertreiben. Entweder ich mache Stock Picking mit dem Ziel den Markt zu schlagen oder ich kaufe den Markt (Indexfonds). Letzteres ist sicherlich äußerst sinnvoll. Was bringt es aber mühsam 30 oder gar 50 Titel auszuwählen? Da kann ich doch gleich den Markt kaufen!
Wie hat es Charlie Munger gesagt: Diversifikation ist für Idioten!
Oder Buffett, der meint, dass 6 Unternehmen genug Diversifikation sind.
„Niemand wird mit seiner siebten Idee reich. Aber viele mit ihrer ersten.“
Ich hätte absolut kein Problem damit 1 Million in nur 6-10 Titeln zu haben. Natürlich nur in Top-Qualitätsunternehmen à la P&G, Nestlé, KO usw…
Außerdem geht es bei den meisten von uns ja erst mal darum ein Vermögen aufzubauen. Dieses dann später zu sichern ist wieder ein anderer Punkt.
Noch einer, dem die Korrelation zwischen Wirtschaftswachstum & Armut aufgefallen ist:
http://www.rottmeyer.de/wirtschaft-brummt-armut-steigt/
@Stefan
Genau das könnte den Trend aber auch verstärken – siehe jedes Jahr im Dezember.
Die aktuell medial verbreitete & kollektiv beliebte Idee wegen 3% Dividendenrendite p.a. in Aktien zu gehen und somit 20-30% Volatilität auszusitzen, scheint mir typisch deutsch und blödsinnig. Dividenden sind nicht die neuen Zinsen und werden es auch nie sein. Aktien sind auch nicht zu jedem Preis alternativlos. Das werde einige „Späteinsteiger“, aber erst bei der nächsten Abwärtswelle merken.
@Stefan:
„Oder Buffett, der meint, dass 6 Unternehmen genug Diversifikation sind.“
Wie erklärst Du die derzeit immer noch 47 statt angeblich genügenden 6 Unternehmen im Portfolio von Buffets Berkshire Hathaway? Im Q4/14 3 auf Bestand Null verkauft, 2 neu gekauft.
Also ich finde 50-60 eine gute Zahl.
Grüße
MS
Mir gefallen 50 bis 60 Titel auch viel besser als 5 bis 6. Unter meinen Vervielfachern waren einige dabei, von denen ich das von vornherein nicht so stark erwartet hätte (etwa Gilead , NovoNordisk oder Danaher), während andere, wie e-on, unvorhersehbar abstürzen. Da ist es ganz schön, wenn die dann nicht 20 % des Depots ausmachen.
Natürlich brauche ich (noch) keine 50 Titel, wenn ich ein 50.000 € Depot habe, aber wenn eine null mehr dran ist, sollte es m.E.schon in diese Richtung gehen, da ich weder Buffett noch Munger und vermutlich auch kein Idiot bin.
Wie gesagt meine Methode ist nicht für jeden denn das wichtigste ist immer noch dass man gut schlafen kann! :-) Das schankt natürlich mehr als 25 Konzerne verteilt auf der Welt!
Wie sagte auch Buffett so schön, Value Investing ist seit Jahrzenten bekannt und trotzdem glaubt die Mehrheit dass es nicht funktioniert. (Oder so Ähnlich)
Bei nur 6 Aktien zu 1 Million ist dir aber bei nur einem Totalverlusst schon klar was das heissen würde? Da sind dann kurz mal 166.666 weg!
Da ist dir mein Hebel von 2 ein zu großes Risiko!? Good Joke man! :-)
Ich bleib meinen grünen Zahlen und du mach dein Ding ok? :-)
Es ist ja auch immer die Frage was man erreichen will, die Dividenden sind schön aber das Beispiel Nestle lässt mich schon zweifeln ob du das jemals ausgerechnet hast! Schweizer, Franzosen, Spanier…. alle nehmen doch kräftigst bei den Steuern (bis zu 40%) und was bleibt dann über?
Schnell einen Blick drauf geworfen, Nestle – 3,1x% Dividende, KCV von 14, KGV von 20, KBV von 3, hmm wieviel soll man da jetzt an „Wertzuwachs“ die nächsten Jahre erwarten? Mit der Dividende wirst vermutlich gerade mal die Kosten & Inflation raus haben.
Keine Ahnung und darum kauf ich das nicht weil es mir zu teuer erscheint, derzeit!
Holland und GB sind mit 15% ok, die anderen mit 25% ist schon Obergrenze – zumindest für mich. 40% Steuer hatte ich bei Santander auch glaub ich, da waren aber die Dividenden auf 8,5% oder so…., hatte ich im Crash gekauft. :-)
@Matthias
Ja bei 1 Million hätte ich mindestens 50 von den Dinosauriern! Bei einem ETF hast ja doch meisten Zeuch dabei was du nie kaufen würdest und Strafsteuern zahlst auch noch zusätzlich. Hatte ich gerade, musste meinen Bestand verkleinern weil die Räuber einfach die Steuern eingezogen haben!
Das kostet natürlich Performance! :-(
@Black Cat
Wenn die Deutschen und die Österreicher nicht anfangen die Löhne kräftigst zu erhöhen fliegt uns der Euro sowieso um die Ohren! Die Italiener und die Franzosen werden Lohnkürzungen von 25% niemals hinnehmen, dazu sitzen der Benzinkanister und das Feuerzeug bei denen viel zu locker! :-)
@willihope
Ich wünsche Dir Glück bei Deinen Aktivitäten. Ich kann sie nachvollziehen. Ab und an lockt mich auch mal ein KO-Schein oder so, aber ich bin im Prinzip raus aus dem Ganzen. Habe keinen Nerv mehr.
Ich bin nur noch reiner Jäger und Sammler. 50 Titel habe ich längst überschritten im Depot.
Zusätzlich habe ich trotzdem einige ETFs (und andere Fonds). Zuletzt habe ich den iShares STOXX Europe 600 Basic Resources vor der Januar-Ausschüttung schön günstig bekommen. Seither knapp 20% im Plus mit dem. Die Fonds müssten eigentlich nicht sein, beruhigen halt einfach etwas.
Einzelwerte habe ich ein paar wenige deutsche als Home Bias Investment; Daimler, E.ON, Post, ProsiebenSat1, K+S, Telekom, Metro Vz. Gerade von Metro kamen heute 1,13 EUR pro Aktie.
Meine Spielwiese sind aber vor allem nicht so stark beachtete Werte. Ist einfach wie eine Sammelleidenschaft. ;-) Wenig rational. Die letzten Wochen haben sich wieder paar Dividenden eingefunden nebst Sparrate, da habe ich heute wieder etwas eingekauft. Leider ist mir der USD zu teuer derzeit, aber in CAD gehe ich.
Deswegen habe ich heute ein paar Pizza Pizza Royalty Corp aufgestockt, und als neue Werte für die Sammlung ein paar Stücke Wajax Corp und Plaza Retail REIT gekauft, alles in CAD in Toronto für 5 CAD pro Trade. Da kann man auch kleine Portionen nehmen.
Allzeit gute Investments
MS
@ Matthias:
Buffett hat privat in seinem Depot nur 10 Titel und da stecken über eine Milliarde Dollar drin!
Berkshire ist natürlich was anderes. Das ist ein reines Größenproblem.
Munger ist noch krasser. Habs irgendwo mal gelesen. Aber ich glaub der hat nur drei bis fünf Titel privat.
@ Tim:
du weisst das sicher: müssen die auch ihre Privatdepots veröffentlichen? Hatte das mal zufällig irgendwo gelesen. Wüsste jetzt aber nicht wo man das noch mal nachgucken könnte…
Buffett hat auch mal in nem Interview gesagt, dass er auch kein Problem damit hätte sein gesamtes (!) Vermögen in Coca Cola Aktien zu haben…
Was viele scheinbar nicht stört: wie viele mittelständische Betriebe gibt es denn, die auch 99 % des Vermögens zB eines Handwerkers ausmachen? Wenn dann noch die ganze Familie „mitschafft“ wäre eine Insolvenz gleich mehrfach schlimm. Und die trifft es ja nicht selten. Nix Diversifikation. Aber bei einem Top-Unternehmen wäre es undenkbar mal 10.000 € reinzustecken…
@ willihope:
einen Totalverlust wie du schreibst sollte es eben bei solchen Top-Werten nicht geben. Klar, es sollte natürlich keine Enron dabei sein…
hab übrigens nichts von Risiko bezüglich deinem Hebel 2 geschrieben. Hab nur gesagt, dass solche Dinger unnötig sind und kein Mensch die braucht.
Zur Quellensteuer: die kann man zurückholen! Schon mal gehört? Die Schweiz zB zieht 35 % ab. Die Differenz zur deutschen Steuer bekommt man auf Antrag erstattet. Ist zwar lästig aber machbar.
Wüsste jetzt nicht welches Land 40% abziehen soll…!?
Und bei den 15 % Abzug bleibt es auch nicht. Der Deutsche Staat holt sich die restlichen 10 % schon. Von daher kommt es letzlich alles aufs gleiche raus.
Und dein Beispiel Nestlé und der zukünftige Wertzuwachs: natürlich muss man die Titel entsprechend günstig gekauft haben vorher. Der Gewinn liegt im Einkauf, sagt der Kaufmann ;-)
@Stefan,
zu Buffetts privaten Werten finde ich folgende Erläuterung (siehe unten) von Robert P. Miles auf „Gurufocus“ gefunden. Das war aber Anfang 2010 und bezog sich auf Q4/09. Damals waren 10 Titel aus BRK auch im persönlichen Portfolio. Wenn ich die Erläuterung einigermaßen richtig verstehe und für das letzte 13F-HR File auf SEC anwende, dann komme ich auf 32 Werte von BRK, die auch im persönlichen Portfolio von Buffett sind. Allerdings gibt es wohl keine Meldepflicht von persönlichen Werten, die nicht in Bezug zu BRK stehen. Es könnten also mehr sein. So verstehe ich das, bin natürlich über Nachhilfe kundiger Fachleute dankbar. ;-)
Zitat:
„#1 Do Your Own Research: Media reports can be misleading. Don’t believe everything you read or hear—not even from major news sources like Reuters, Forbes or CNBC, about what Buffett is buying or selling. At the end of 2009, the most recent filings indicate that a total of forty-seven different stocks are in Berkshire and related party portfolios. Ten stocks are owned by Buffett in his private portfolio (reporting entity #4), including two (GE and UPS) that are not in Berkshire or GEICO portfolios (reporting entities #9, #10 and #11). These stocks are identified by the #4 in Column 7 (Other Managers). Since Buffett owns 100 shares of most publicly traded companies, his #4 is listed next to all forty-five stocks. You can piece together his personal portfolio wherever you find the #4 listed alone.„
– http://www.gurufocus.com/news/88541/lessons-from-warren-buffetts-personal-portfolio
Buffett listed alone bei BRK-relevanten Holdings finde ich bei:
Amex, Bank NY Mellon, Charter Comm., Chicago Bridge, Coke, Davita, Deere, DirecTV, GE, GM, IBM, J&J, Kraft,Liberty Global Plc, Liberty Media, Media Gen., Mondelez, National Oilwell, Now Inc, Phillips66, Precision Castparts, PG, Suncor Energy, Twenty First Century, US Bankcorp, UPS, Verisign, Verizon, Viacom, Wabco, Walmart, Wells Fargo
MS
@ Matthias:
Hmmm, irgendwas kapier ich hier nicht. Die 4 findet sich bei allen Titeln. Das kann nicht sein, dass er alle Werte auch privat hält.
Da steht ja auch: Ten stocks are owned by Buffett in his private portfolio (reporting entity #4), including two (GE and UPS) that are not in Berkshire or GEICO portfolios.
Hab etliche Artikel gefunden die immer von zehn Titeln in seinem privaten Depot schreiben. Das war aber 2009/2010, das stimmt.
22 % von 1,8 Milliarden Dollar stecken jedenfalls allein in Wells Fargo.
@Sebastian
Wie kommst Du mit der „buy & hold Bibel“ als Quelle darauf zu schreiben, dass Rohstoffe nicht zu Diversifikation taugen???
Ich habe die beiden anderen Bücher zum weitgehend selben Thema von dem Autor mehrfach gelesen und ziehe komplett andere Schlüsse daraus…
Future`s und Rohstofflastigkeit liegen im Rendite-Bereich von Blend-Aktien.
@Stefan, ich verstehe es so: wenn die #4 mit noch einer Nummer als Meldender auftaucht, dann deshalb, weil Buffett bei diesem anderen Meldenden auch in Bezug steht als Officer oder anderer Insider (Inhaber). Bei solo #4 sind das die eigenen Stücke.
Bei Amex meldet z.B. Columbia Insurance Co als #5 Meldender auch eine Position mit #4. Da ist Buffett scheinbar eben auch involviert als Insider denen? So, oder so ähnlich.
Würde mich auch freuen, wenn sich Tim der Sache mal annehmen würde.
Wenn ich die Einzelposten #4 zusammen addiere, dann komme ich auf ca. 7,33 Mrd. (nur ein Bruchteil des geschätzten Privatvermögens). Größter Posten Davita Healthcare mit ca. 1,5 Mrd.
Die größten Posten über 100 Mio USD:
DAVITA HEALTHCARE PARTNERS 1,518,745.000
VERIZON COMMUNICATIONS INC 630,951.000
DIRECTV 583,970.000
PHILLIPS 66 470,897.000
GENERAL MTRS CO 392,914.000
WELLS FARGO & CO NEW 334,373.000
CHARTER COMMUNICATIONS INC D 318,958.000
PRECISION CASTPARTS CORP 312,634.000
BANK OF NEW YORK MELLON CORP 300,814.000
VIACOM INC NEW 297,539.000
VERISIGN INC 287,694.000
WABCO HLDGS INC 254,996.000
SUNCOR ENERGY INC NEW 201,768.000
AMERICAN EXPRESS CO 181,627.000
CHICAGO BRIDGE & IRON CO N V 177,708.000
LIBERTY GLOBAL PLC 170,173.000
NATIONAL OILWELL VARCO INC 152,893.000
DEERE & CO 147,418.000
TWENTY FIRST CENTY FOX INC 142,785.000
Meldende No. Form 13F File Number Name
1 28-2226 Berkshire Hathaway Homestate Insurance Co.
2 28-5678 Berkshire Hathaway Life Insurance Co of Nebraska
3 28-14389 BH Finance LLC
4 28-554 Buffett Warren E
5 28-1517 Columbia Insurance Co
6 28-06102 Cypress Insurance Co
7 28-11217 Fechheimer Brothers Co
8 28-852 GEICO Corp
9 28-12941 Medical Protective Corp
10 28-1066 National Fire & Marine Insurance Co
11 28-718 National Indemnity Co
12 28-5006 National Liability & Fire Insurance Co
13 28-11222 Nebraska Furniture Mart
14 28-12947 U.S. Investment Corp
MS
Nee, sein Privatdepot ist wohl ca 1,8 Milliarden Dollar wert (gewesen) oder ca 5% seines Gesamtvermögens.
Die Berkshire Aktien (A und B) sind darin nicht enthalten. Ebenso wenig eventuelle Auslandsaktien oder Anleihen.
Wäre wirklich interessant zu lesen was Tim dazu sagt…
@Stefan
Es scheint schon so zu stimmen. Buffett ist halt einfach mit seinem meldenden Privatdepot etwas reicher geworden. ;-)
Schau Dir das File von 2009 an:
Report for the Calendar Year or Quarter Ended: December 31, 2009
Da sind wie beschrieben „Deine“ 10 Positionen drin, im Wert von 1,88 Mrd:
Pos.
Shares
Value
1
Exxon Mobil Corp.
421800
28763000
2
General Electric Co.
7777900
117680000
3
Ingersoll-Rand Co LTD.
636600
22731000
4
Johnson & Johnson
4973200
320324000
5
Kraft Foods
8000000
217440000
6
Procter & Gamble
4375000
265256000
7
US Bancorp
8365000
188296000
8
United Parcel
1429200
81993000
9
Wal Mart
4200000
224490000
10
Wells Fargo
14812857
399799000
Summe USD
1866772000
MS
Sagen wir du hast bei 10 Aktien folgendes dabei:
Weil die Versorger zum Buchwert immer schon gut und stabil waren:
EON & RWE
Dazu weil die Welt ja immer mehr Nahrung braucht:
K&S & Südzucker
Dazu noch die Rohrkrepierer aus den alternativen Energien:
Conergy
Und damit man nicht einseitig auf Solar setzt aber trotzdem ein gutes Gewissen hat:
Nordex beim Börsengang
So denkt man ist man gut investiert und auch auf der Moralseite hat man sich nichts zu schulden kommen lassen, blos das Depot ist total geschrottet! :-)
Von Teakholz und und und nicht zu reden.
Also jeder wie er mag! :-)
Spanische Steuern bekommt man mit spanischen Formularen zurück! Viel Spass!
@Matthias
Wie kannst du mit deiner Menge die alle im Auge behalten?
Ich zock noch mit KO’s aber nur weil es mir sonst zu fad ist. Kleine Summen bei einem günstigen Broker denn sonst würde es sich nicht rechnen.
Macht Spass und bringt vielleicht was, weiss es nicht genau denn das müsste ich händisch auswerten und so genau will ich es eh nicht wissen.
Habe seit 2 Tagen: TD2DJ4 und NG1GLC
Bin bei beiden ca. jeweils 25% im Plus.
Hoppala, steigt ja kräftig heute, werden wohl eher 35% sein. :-) Das ist schön und freut mich!
Hat man mal alles verlohren dann freuen einen einfach auch kleine Erfolge! :-)
@Black Cat
Schau mal wo meine ETF’s hinmaschieren!
Den habe ich im August um 204,73.- gekauft! Durch den grossen Depotanteil wirkt sich das natürlich ganz anders aus als wären es nur 1 – 2 Aktien.
http://www.finanzen.net/etf/ETFX_DAX_%C2%AE_2X_LONG_FUND_DE
Gibt aber natürlich das Risiko dass der Dax abstürtzt oder noch schlimmer der Emittent pleite geht! Desshalb immer 2 verschiedene nehmen!
:-)
@willihope:
„@Matthias Wie kannst du mit deiner Menge die alle im Auge behalten?“
Die will ich gar nicht so genau im Auge behalten! Warum auch? Wenn irgendwas passiert, dann erfährt man es eh erst zu spät. Entweder man will den Wert, oder eben nicht. Die Wajax, die ich gestern gekauft habe, die bringt wohl am 3.3. Zahlen. Da wird es vermutlich eine Reaktion geben. Aber mir gefällt sie, deswegen habe ich gekauft. Wenn die Zahlen gut sind, dann rennt sie weg, dann müsste ich teurer kaufen, wenn die Zahlen schlecht ankommen, dann knickt sie ein. Dann kann ich mich ärgern, aber was soll es. Da weiß man nie was man machen soll, wenn man alle 3 Monate auf Zahlen wartet. Grundsätzlich finde ich die ok, also kaufe ich und fertig. Nur wenn die Dividende ausgesetzt wird, dann überlege ich einen Verkauf auch mit Verlust, wenn die Perspektive auf lange Zeit schlecht ist.
Und wenn eben die Einzelposition zwischen 1-2% liegt, dann kann nicht zu viel anbrennen. Deswegen fahre ich ja auch die Dividendenstrategie. Als Aufbau eines Income für später, und jetzt federt es ab und beschleunigt den Aufbau. 2014 habe ich ca. 6.000 EUR Dividenden bekommen. Da wären ein oder zwei Totalausfälle zu verschmerzen, was aber auch nicht der Sinn ist.
Ich versuche schon, nicht vorsätzlich Geld zu verbrennen, aber das eine oder andere Malheur passiert halt schon.
MS
@Markus1
Die Buy-and-hold-Bibel steht nicht bei mir im Schrank, tut mir also leid,
dass ich nicht ordentlich zitieren kann. Mir ist jedoch sehr prägnant in Erinnerung, dass der Autor die Renditen verschiedener Assetklassen gut 100 Jahre zurückberechnet hat.
Danach rentieren Rohstoffe (Industrie-, Edelmetalle, Öl) NEGATIV! In all den Jahren/Jahrzehnten sind Rohstoffe also durch bessere Förderbedingungen GÜNSTIGER geworden.
Auch wenn es nominal anders erscheint, Vermögensaufbau sieht anders aus!
Gegen Rohstoffe aus Diversifikationsgründen habe ich auch gar nichts gesagt.
Tatsächlich ist es ja so, dass Rohstoffe in Depots schlummern, um Volatilitätsängste zu mildern. „Chance/Risiko“, etc…..
Aktien crashen, Gold und co. sind der Anker.
So lief es viele Jahrzehnte, 2008 schon nicht mehr…
Ich bleibe jedoch dabei, für den Vermögensaufbau taugen Anlagen, die nur als Versicherung oder Spekulationmittel dienen und keine Erträge abwerfen nicht.
Aber nichts für ungut, jeder wie er mag!
Für Hinweise und gegenteilige Erkenntnisse bin ich jederzeit offen ;)
Auch ich habe über 50 Werte im Depot, ich könnte mir auch noch ein paar mehr vorstellen. Die größte Einzelposition liegt bei 6,5 %, jedoch gibt es noch „Scheintote“. Die bleiben drin, Home Depot und Nordex sind auch wieder auferstanden. Wie Michael schon sagte, sollte was gravierendes geschehen, schaut man eh bloß hinterher. „Insider“-Infos hat man nicht. Nerven behalten, aussitzen.
Wieso keine Tabakaktien? Geraucht wird seit 2500 Jahren, die Menschen ändern sich nicht. Und: Wollt Ihr Schäubles schwarze Null versauen…?
Gruß
Anna
Schöner Daxanstieg heute. Bin jetzt erstmal leicht gehebelt Short. Ich erwarte einen kleinen Pullback nach der “ Euphorie“. Die 12.000 könnten dann bis Ostern aber drin sein. Who knows. Buy und Hold maximal bis zum Ende von QE, denn dann gibts nen Crash oder glaubt hier jemand an nachhaltiges Wirtschaftswachstum auf einem Niveau, das die heutigen Aktienkurse rechtfertigt? Eben. Auch die Zahlen in den USA sind ja nicht so prickelnd, wenn man genauer hinschaut. Deshalb wird es auch dieses Jahr keine Zinsanhebung geben. Eher ein neues QE 2016.
@Sebastian
Das mit den sehr langfristigen fallenden Rohstoffpreisen ist an sich korrekt und deckt sich auch mit einer Untersuchung von BHP Bilton…
Man muss aber zwischen Rohstoffen als Direktanlage und Rohstoffen als Terminkontrakte / Futures unterscheiden.
Die nominellen und auch realen Renditen vom z. B. dem gsci total return liegen in ähnlichen Bereichen wie der msci world oder der msci world growth, die des dblci oy waren je nach Betrachtungsperiode sogar besser. Durch die niedrigere Korrelation mit Aktien taugen diese sogar für die Vermögens-Aufbauphase. 2008/2009 ist allerdings vieles gecrasht, was sich bei dotcom bewährt hat. Es gibt bei der Geldanlage nirgends die 100% Garantie. Es gibt nur Wahrscheinlichkeiten.
Der Reuters-CRB ist weniger gut konstruiert.
Ich glaube daran, dass 70 – 90 % der langfristigen Rendite von der asset allocation abhängt. Andere haben andere Glaubenssätze, andere Bücher gelesen und sind anders geprägt.
Auch habe ich kein Problem mit Volatilität bzw. Standardabweichungen. Bei überwiegend Aktien im Depot muss man kurz und auch mittelfristig sehr starke Schwankungen aushalten. Dies ist aber nicht das einzige Risiko: Es gibt das Inflationsrisiko, das politische Risiko, das Wechselkursrisiko, das Liquiditätsrisiko u. v. m. (wegen 10 % Einbruch bei ner Mille nervös zu werden? Bei überwiegend Aktien im Depot kann es schon mal einen 50 % Drawdown geben).
Wobei ich jetzt viel über vielleicht einen 5 – allerhöchstens 15 % Baustein eines Depots geschrieben habe. Manchen sind halt die 0 % gefühlsmäßig lieber.
Wieder andere rechnen die Depot-Rendite nicht oder falsch aus… home bias, wurde oben ganz nett mal gemacht, Selbstüberschätzung, Referenzrahmenrisiko, sympathische Werte, keine eigene Hinterfragung, weil man könnte ja falsch liegen und daraufhin hat sich der Mensch evolutionär eine Schutzhaltung angeeignet und viele Dinge mehr behindern oder mindern den Vermögensaufbau.
„Vergleichen Sie nun, was in den 30 Jahren aus einem Immobilien-Investment geworden wäre: Hätten Sie ein Haus 1985 in Großbritannien für 100.000 Pfund gekauft, wäre das heute 502.000 Pfund wert. Der Anstieg auf jährlicher Basis beläuft sich auf 5,7 Prozent. Die meisten Menschen hätten jedoch das Haus zum Großteil auf Pump (einer Hypothek) erworben. Folglich müssen Sie die Zinslasten über 30 Jahre betrachten und kommen vielleicht auf eine Rendite von allemal 2,5 Prozent nach Abzug der Finanzierungskosten.“
@Tim
Hier interessesiert deine Berechnung!
Ich denke wir sind uns einig, dass hier die Eigenkapitalrendite das relevante Kriterium ist.
Um den Hebeleffekt zu verdeutlichen:
Bei 50% Finanzierung, Objektrendite 5%, Zinsen 1% ergibt eine Eigenkapitalrendite von 9%.
Wenn die Objektrendite über dem Zinssatz liegt wirkt sich der Hebeleffekt immer positiv aus.
@ Stefan
Von Buffetts Privatdepot weiß ich, dass er eben den gigantischen Anteil an Berkshire Hathaway hält. Es sind glaube ich 26,6 Millionen Berkshire-A-Aktien.
Mit seinem übrigen Privatdepot geht er mehr ins Risiko. Das hat er mal in kleiner Runde auf der HV in Omaha gesagt. Er sagte, das Risiko würde er für seine Berkshire-Hathaway-Aktionäre nicht in dieser Form eingehen, was er privat macht. So besitzt er etwa südkoreanische Aktien. Die mag er, weil die Bewertungen so günstig dort sind. Darüber hinaus weiß ich recht wenig. Ich glaube, er hält privat Staatsanleihen. Er besitzt eine Farm in Omaha seit Urzeiten. Und eine Gewerbe-Immobilien in Manhattan nahe der New York University.
Seiner Familie schenkt er zu Weihnachten immer kleine Aktienpakete. Unterbewertete Aktien sind das, die ihm gut gefallen. Die Aktien sollen nach der Gabe recht gut laufen. Allerdings geht es um keine großen Aktienpakete. Es ist eher eine witzige Geste.
@ DirkS
Ok. Danke für den Einwand.
Du kannst es drehen und wenden, wie Du willst: Häuser lohnen sich real nicht. Das zeigt die gute Langzeit-Studie der Deutschen Bank über die Asset-Preis-Entwicklung auf Sicht von mehr als 100 Jahren. Immobilien gleichen die Inflation aus. Ja, das machen sie. Mehr ist aber nicht real zu holen (nach Abzug der Inflation): Abbildung 101:
https://institutional.deutscheawm.com/content/_media/The_Final_Bubble_Frontier_2014-09.pdf
@willihope
Danke. Der von dbx gefällt mir am besten, auch in puncto Liquidität. Sollte die DB pleite gehen, wäre mein ETF das geringste Problem.
Du fährst ja einen ganz schön heissen Reifen. (Wie) sicherst Du ab?
@Markus1
Danke für den Hinweis. Von Terminkontrakten und Futures habe ich keine Ahnung – und daher auch keine im Portfolio ;).
Wie werden denn dort die Renditen erwirtschaftet? Hört sich für mich an wie Optionshandel, also eher nach Spekulationswiese. Höhere Renditen als beim MSCI World? Wie das?
@Sebastian
Ist nicht so kompliziert.
Sie repräsentieren einen Anspruch auf physische Rohstoffe, sind mit kurzfristigen Staatsanleihen besichert, es gibt wenn auch wenig, Zinseinnahmen aus der Besicherung durch t-bills, Rendite aus dem Roll-Return (optimierte Rolleffekte) und indirekt noch die Diversifikations-Rendite.
Bessere Korrelation zu Inflation wie Aktien und Absicherung für politische Krisen.
Bei der-Privatanleger.de sind auch ein paar Erklärungen zu Futures, deren Rendite-Quellen und Diversifikations-Vorteilen… falls es weiter interessant sein sollte.
Na ja, die letzten paar Jahre waren deutlich schlechter als der msci world.
Daten um die 40, 50 Jahre oder Studien mit 30 Jahren werden mit m. oben gemachten Aussagen besser passen.
Die 100% Garantie ist wie immer fehl am Platz. Deswegen muss jeder selbst für seine Entscheidungen die Konsequenzen tragen und tragen können…
@Black Cat
Es geht nicht nur um die DB sondern es kann auch der Fonfsmanager das Teil in den Sand setzen! Kann man ja bei einigen schön vergleichen, einige bilden den Dax 1:1 ab und andere hinken eben 50% nach über 5 Jahre gesehen. Desswegen nehme ich auch 2 verschieden und nicht nur den besten! Alles auf eine Karte setze ich maximal beim Pokern und auch da nur wenn es mathematisch richtig ist. :-)
Absicherung gibt es bei den Zocks keine, ich gehe von langfristig steigenden Kursen aus und wenn die News das erwarten lassen dann versuch ich mal etwas mit hohen Hebel mit zu nehmen, klappt allerdings nicht immer. In letzter Zeit ging es aber auch im Zockerdepot stetig aufwärts. :-)
Die beiden halte ich über Nacht und wenn man das macht muss man den Totalverlusst mit einkalkulieren! Nur so kann ich die Vorbörse quasi mitnehmen denn sobald die Börse öffnet stehen die Kurse ja auf dem gestiegen Niveau.
Für Daytrading eignet sich das eher nicht denn der Dow hüpft ja nicht um meherer Prozente rauf, ausser man nimmt extreme Summen aber das ist mir bei KO’s viel zu gefährlich.
Das Becken ist voller Haie und ich bin nur ein kleiner Fisch!
Hi Tim,
zuerst einmal vielen Dank für deinen Blog den ich mit Freude regelmäßig lese. Meine Vorstellung zum Thema Investieren und Altervorsorge ist deiner sehr ähnlich und den nachweisliche Erfolg diesbezüglich schaue ich mir täglich in meinem Depot an. Ich setze auf klassische Valueaktien wie Berkshire, Markels, Fairfax und einen breiten Mix an Aktien-ETFs.
Um Produkte wie Riester, Lebensversicherungen und Direktversicherungem habe ich immer einen weiten Bogen gemacht.
Jetzt habe ich aber im Internet die folgende Riester-Rente entdeckt und bin zum ersten Mal zumindest interessiert an dem Produkt.
https://www.fairr.de
Die Fairriester ist ein klassische Fonds-Riester die in ETFs investiert. Es gibt keine Vertragsabschlussprovision und ab einem Investmentvolumen von TEUR 10 halten sich meines Erachtens auch die laufenden Gebühren im erträglichen Bereich. Mir ist klar, dass eine Riestervertrag unflexibler ist als ein von mir zusammengestelltes Depot. Die Kombination der niedrigen Gebühren, der staatlichen Förderung und der Anlage in ETFs finde ich aber nicht unattraktiv.
Wie ist Deinen Meinung zu dem Produkt?
Gruss und Danke