Wirtschaftsingenieurin Julia. Der Streß im Job war zu groß, ich wurde Lehrerin

Lieber Tim,
mein Name ist Julia, ich bin 32 Jahre alt und ich komme aus der Nähe von Kaiserslautern. Ich bin durch Zufall auf deine Person aufmerksam geworden. Ich habe mir auf der Seite von „Finanzfluss“ ein Video angeschaut und fand deine Person sehr spannend. Im Anschluss habe ich deinen Blog sowie deinen YouTube-Kanal gefunden – und schon sehr viel gelesen und gehört.

Ich bin begeistert von deiner Art und Weise, wie du die Finanzwelt erklärst. Mein Mann und ich sagen schon seit längerem, dass wir uns gerne mal über das Thema „Aktien, Börse etc.“ informieren wollen. Jedoch fehlt einfach manchmal die Zeit. Und natürlich auch die Überwindung des inneren Schweinehundes.

Ich finde, dass du recht hast, dass in Deutschland die finanzielle Bildung sehr schlecht ist. Ich selbst habe 2008 Abitur gemacht und bis dato nichts von Wirtschaft usw. gehört. Im Anschluss daran habe ich ein duales Studium im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen bei der Firma Freudenberg in Weinheim begonnen.

Während dieser Zeit habe ich in Leutershausen sowie in Edingen-Neckarhausen gewohnt. Daher kenne ich alle Orte aus deinen Videos und Beiträgen :) Leider habe ich auch während dieses Studiums keine ausreichenden Informationen über das Thema Börse erhalten. Natürlich hätte ich auch selbst darauf kommen können, aber wie du schon oft gesagt hast, braucht man jemanden, der einen inspiriert. Und meine Mutter hat mich dann mit zur Sparkasse genommen. Dort habe ich natürlich, wie jeder andere auf dem Dorf auch, einen Sparvertrag abgeschlossen. Während der Krise 2011 wurde mein Vertrag bei Freudenberg nicht verlängert, obwohl ich mit Abstand die beste Absolventin in meinem Jahrgang war und auch immer einen guten Job gemacht habe.

Ich wurde Lehrerin: Mathe und Physik

Aufgrund dessen konnte ich direkt bei einer kooperierenden Firma ohne Bewerbung einsteigen. Dies führte mich zu einer Auslandstätigkeit in die Schweiz bei Reinmetall. Trotz dem hohen Verdienst waren die Arbeitszeiten sehr lange und die Wochenenden zu kurz. Da mein Vater gestorben war, als ich 10 Jahre alt war, wurde mir klar, dass das kostbarste Gut die Zeit ist. Die Zeit mit den Menschen, die man liebt – und die hatte ich nicht. Daher habe ich nach langem hin und her alles über den Haufen geworfen und ein Lehramtsstudium in Mathematik und Physik für das Gymnasium begonnen. Das ich innerhalb von 5 anstatt 10 Semestern abgeschlossen hatte. Diese Zeit war eine der härtesten in meinem Leben, da ich während des straffen Studienprogrammes täglich 4 Stunden Pendeln musste sowie zwei Nebenjobs (Kellnern, Lidl-Aushilfe) ausübte. Aber auch die Zeit ging vorüber.

Und nach viel harter Arbeit und wenig Schlaf bekam ich tatsächlich im Saarland einen Referendariatsplatz sowie eine Beamtenstelle. Im Anschluss folgte unser Eigenheim sowie meine zwei Söhne, 7 Monate und 2,5 Jahre. Momentan befinde ich mich in Elternzeit und habe nun endlich die Zeit genutzt, um meine finanzielle Bildung zu verbessern. Und hierfür möchte ich mich bei dir bedanken. Für deine Inspiration und deine kostenfreien Tipps, was heute nicht selbstverständlich ist. Gerade ich als Lehrerin bekomme täglich mit, wie Bildung und Intelligenz immer mehr in den Hintergrund geraten. Wen wundert das auch – wie viele „Hohlbrote“ – entschuldige den Ausdruck – haben Millionen Follower bei Instagram. Ein absoluter Wahnsinn. Daher möchte ich nach meiner Rückkehr in den Schuldienst auf jeden Fall eine Finanz-AG gründen, um den Schülern bei dem Weg zur finanziellen Bildung zu helfen.

Welchen ETF soll ich für meine Kinder nehmen?

Du bist für mich mein Warren Buffett! :) Deine Lebensgeschichte finde ich extrem inspirierend. Ich bewundere dich für deine Willensstärke beim Sparen. Ich hoffe, dass ich dies auch schaffen kann.

Hoffentlich habe ich dich mit meiner ewig langen Nachricht nicht zu sehr gelangweilt und dir nicht zu viel Zeit gestohlen.
Gerne würde ich bei einer deiner nächsten YouTube-live Videos teilnehmen, aber mit zwei Kindern ist das nicht immer so einfach.

Ich hätte noch zwei Fragen: Könntest du eventuell mal in einem Video kurz auf das Thema „wie wähle ich den richtigen ETF aus?“ eingehen. Ich habe mich bei Trade Republic angemeldet, aber alleine für den MSCI World bekommt man so viel Auswahl an ETFs. Hier bin ich irgendwie verunsichert und möchte gerade bei der Anlage für meine Kinder keinen Fehler machen.

Würdest du auch nochmal über Dividenden-Aristokraten und -Könige berichten? 

Ich habe bereits einige Firmenanteile von Blue Chips wie SAP, BASF … gekauft und werde diese jetzt halten. Kaufst du auch Aktien nach, trotz hohem Kurs? Und sollte man eher auf Dividendenaktien setzen, da aus ihnen ja die passiven Einkommensströme generiert werden.

Lieber Tim, ich würde mich sehr über eine Antwort von dir freuen.

Liebe Grüße 
Julia

******

Liebe Julia, Danke für die netten Worte. Da kennst du ja meine Heimat gut. Du hast stets deine Ziele verfolgt, trotz schwerer Schicksalsschläge und Gegenwind. Fleißig! Smart! Ich finde das super. Auch die Karriere zu ändern. Bravo!

Ich empfehle diesen Vanguard-ETF für die langfristige Anlage: https://www.justetf.com/en/etf-profile.html?isin=IE00BK5BQT80#overview

Meine US-Dividendenaktien kaufe ich stetig nach. Eine Anlageberatung ist das hier nicht, sondern nur meine Meinung – ohne Garantie oder Gewähr. Alles Gute wünsche ich dir für deine gesamte Familie!

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Jan
2 Jahre zuvor

Hallo Julia,

endlich eine „normale“ Story mit Leuten mit denen ich mich identifizieren kann.

Ich selbst hab auch den Vanguard, jedoch die ausschüttende Variante um den Freistellungsauftrag voll auszuschöpfen (A1JX52). Ich kann ihn nur empfehlen.

Viele Grüße
Jan

Regina
2 Jahre zuvor
Reply to  Jan

Ich findebei Tim gibt es immer normale Storys,. Das mag ich an seinem Blog

Guido
2 Jahre zuvor
Reply to  Regina

Normal ist halt Ansichtssache, aber in der Tat, häufig hat das mit Durchschnittsverdienern und deren Lebensumstände eher weniger zu tuen.

-M
2 Jahre zuvor
Reply to  Guido

Dann müsste man ja eine verbeamtete Lehrerin, die weit über dem Median verdient, auch direkt raus nehmen und als total realitätsfern für normale verdienende Menschen ansehen :-) ;-)

Bitte mit gewissen Sarkasmus dabei sehen, aber irgendwo stimmt es doch..

-M

Sparta
2 Jahre zuvor
Reply to  -M

Nicht weit über dem Durchschnitt/Median aber definitiv darüber! ;-)

Normale sind hier wenige! ;-)

Ralf
2 Jahre zuvor
Reply to  Sparta

Verbeamtete Lehrer verdienen mit einiger Berufserfahrung aufgrund der gegebenen Nettovorteile durchaus nicht schlecht. Ohne die Leistung der Schreiberin schmälern zu wollen. Toller Weg, weiter so, gute Leistung! Vergleichbare angestellte Lehrer (gibt es auch) haben deutlich schlechtere Karten. Ich würde als Beamter in meinem Bereich auch ca. 800 € Netto mehr verdienen. Leider gibt es keine Verbeamtung auf diesen Positionen. Generell wird im ÖD im technischen Bereich wohl sparsamer verbeamtet.

Davon unabhängig: Ohnehin gehört der Beamtenstatus endlich reformiert bzw. auf notwendige Bereiche wie Sicherheit und Justiz beschränkt. Verdeckte Schulden in Form von Pensionszusagen an Beamte machen in D mittlerweile rund 2 Billionen Euro aus. Nicht gerade wenig…

Dagmar Müller
2 Jahre zuvor
Reply to  Ralf

Wenn du 800€ für Renten und Arbeitslosenversicherung zahlst, verdienst du ja auch schon nicht schlecht.

-M
2 Jahre zuvor
Reply to  Sparta

Nicht weit über dem Median mit locker über 3000 Netto…. naja. :-) dann steht es um die „Normalos“ im median wirklich nicht schlecht hehe

Sparta
2 Jahre zuvor
Reply to  -M

„Nicht weit“ war vielleicht etwas flapsig… aber das gehört hier ja für die extrem produktiven Home-Office-Futzis zum guten Ton! ;-)

Ernsthaft… so langsam wird es in vielen Branchen echt dunkelrot bzgl. Arbeitsverdichtung derjenigen, die noch vor Ort übrig bleiben und gleich viel oder mehr Aufträge abarbeiten und dem Rest, der mal home-office macht, auf 70 % reduziert, nem 30jährigen, dem 2 Jahre Kurzarbeit so gut gefallen haben, dass er so weiter arbeitet, da es ja reicht…

In diesem Sinne ist auch fire eigentlich eine sehr unsolidarisch Geschichte…

Ich mache mich mal auf ein bisschen shitstorm gefasst! ;-)

Die Diskrepanzen zwischen denjenigen, die immer mehr Arbeiten sollen und denjenigen, die sich aus der Produktivität verabschieden…nach 2 Jahren Corona sind in vielen westlichen Ländern schon bedenklich.

-M
2 Jahre zuvor
Reply to  Sparta

Hehehe :-)

Kann nur meine Kollegen und mich nehmen, aber wir arbeiten im Homeoffice meist in kürzerer Zeit, mehr Dinge ab. War zuletzt im Büro, da war ich deutlich mehr abgelenkt als daheim.

Aber ich gebe dir recht. Die Überstunden stapeln sich, es fehlt noch ein Vollzeitbeschäftigter bei uns, um den Arbeitsaufwand in der Wochenarbeitszeit annähernd zu bewältigen. Ich glaube so geht es vielen Abteilungen in vielen Firmen.

-M

Sparta
2 Jahre zuvor
Reply to  -M

Sorry für’s Aufschrecken! Leg Dich wieder auf’s Sofa! ?

Bruno
2 Jahre zuvor
Reply to  Sparta

:D

Meine Meinung ist ja bekannt, aber sie ist unpopulär, wenn man das Pech hat in einer Branche mit akutem Fachkräftemangel kann man sich auch nur beschränkt dagegen wehren, d.h. es gibt einen Kompromiss. Für gewisse Charaktere und Berufe ist es sicherlich besser, zumindest ein Teil im Homeoffice, aber eben nicht für alle ;)

Aber ich sehe es gerade am Freitag, wie schwierig es geworden ist dass überhaupt noch jemand etwas tut oder erreichbar ist innert vernünftiger Frist ;)

-M
2 Jahre zuvor
Reply to  Bruno

Finde ich krass sowas. Mein Kumpel arbeitet bei einer großen franz. Bank ebenso im Homeoffice und berichtet auch nur gutes.

Wie oben geschrieben kann ich das bei meinem Unternehmen überhaupt nicht feststellen. Da ist fast jeder 70% im Homeoffice und es wird über Skype kommuniziert. Man erreicht jeden ohne Probleme und nicht erst nach dem 2. Anruf.

Vom Sofa muss mich da auch keiner aufschrecken, obwohl ich die MP dort tatsächlich verbracht habe.

-M

Sparta
2 Jahre zuvor
Reply to  -M

Das Ausrufezeichen/Fragezeichen war ein smiley vom Handy. Also halb ernst! ;-)

Hab gerade 3 Monate 70 – 80 Std. Woche a 6 Tage Woche mit teils überwiegend Akkordähnlichem Arbeiten hinter mir und evtl. spricht da der Neid aus mir da die nächsten 3 Monate nicht besser fürs Privatleben werden…

Bin da evtl. voreingenommen da in meiner Branche „Home-Office“ nicht machbar ist und ich da evtl. ne ähnliche Meinung wie Elon habe…

Die Diskrepanzen bei der Arbeit und dem Personalmangel sind eigentlich in der Gesellschaft nicht zu übersehen (Flughafen, Gastro, Tourismus, Steuerberater, Handwerker, Pflege, Krankenhaus, viele kleine Betriebe etc. pp.). Diejenigen wo noch übrig sind… sind auch am Rand.

Das Phänomen ist aber in vielen Industrienationen zu sehen…

-M
2 Jahre zuvor
Reply to  Sparta

Alles gut!? ;-)

Dieses Pensum trägt nicht der Gesundheit bei. Aufpassen… vlt abends nochmal an die Luft ne Runde joggen, als kleiner Ausgleich, oder Sauna fällt mir ein.

Es sind so viele Menschen überlastet. Teilweise Fachkräftemangel oder auch einfach kaputtsparen bzw. Gewinne maximieren der Firmen. Das ganze geht auf die Gesundheit. Däumchen drehen soll keiner auf der Arbeit, aber die Arbeit sollte auch in der vereinbarten Wochenarbeitszeit zu schaffen sein natürlich mal mit mehrarbeit aber auch mal mit Tagen, an denen man wieder abfeiern kann.

-M

Bruno
2 Jahre zuvor
Reply to  Sparta

dafür wirst du jetzt fast doppelt so schnell reich wie mit einem normalen Pensum ;)

Ich weiss ja nicht was genau Du machst aber wenn die Nachfrage derart gross ist und Fachkräftemangel herrscht, muss man womöglich am Preis schrauben, das Einzige was dann noch bleibt.

Kiev
2 Jahre zuvor
Reply to  Bruno

@ Bruno, M

Durch Corona gab es bei manchen von M genannten Branchen hohe Einbußen für Angestellte. Daraus resultiert der aktuelle Mangel an Personal. Das wird sich mit der Zeit und Gehalt anpassen. Es dauert immer ein wenig bis der Markt wieder angepasst ist. Es wundert mich allerdings nicht, dass so mancher in beispielsweise Gastro Beschäftigte mit einem neuen Job in anderer Branche nicht mehr zurück möchte.

Ansonsten habe ich ja schon gesagt, dass der Arbeitsmarkt leichter eingeschätzt werden kann als Unternehmen. Wer mehr verdienen möchte und flexibel ist kann seine Kompetenz in besser bezahlte Bereiche verstärken. Dazu muss nicht unbedingt ein kompletter Branchenwechsel stattfinden…

@ Sparta

Natürlich können nicht alle Arbeiten im Homeoffice durchgeführt werden. Nehmen wir einmal an, Du hättest einen hohen Aufwand in Buchhaltung und alle Rechnungen in ein paar Kartons und Google Drive. Die Arbeit könnte Jemand im Homeoffice übernehmen. Wieso soll das vor Ort besser möglich sein? Vor Ort machen hier vielleicht Absprachen Sinn. Oder um Bei Bruno zu bleiben. Er möchte dieses Jahr auch die Steuererklärung abgeben. Ein Schweizer Unternehmen verlangt 1000chf die Stunde. In der Oberlausitz (Deutschland) sitzt ein Unternehmen mit Schwerpunkt Schweizer Steuerrecht und verlangt vielleicht 100€ die Stunde. Vielleicht lohnt sich hier auch für Controlling ein mobiler Arbeitsplatz?

Ich kenne aber das von Dir beschriebene Leid. Ich muss auch hin und wieder unglaublich viel Geld für scheinbar komplizierte Dinge bezahlen, die ich nebenbei machen würde ohne dass sie mir auffallen. Auch wenn es weh tut, Du musst für manche Dinge Aushilfen finden. Schau einfach was am lästigen ist und halbwegs ohne Deine Hilfe machbar ist und gebe es ab.

Ich habe dieses Jahr meine FeWo bis Mitte September ausgebucht. Ich hatte auch schon Freude mit Änderungen bei der Anmeldung von Gästen. Bei meiner FeWo wird man in Demut gestärkt. Falls Du mal ein hartes Training in mentaler Stärke praktizieren möchtest, kannst Du gerne einmal eine Saison mein Objekt verwalten. Ich glaube Dir, dass Du viel mehr Arbeit hast. Das ist bei mir aus der Distanz nicht möglich. Ein bisschen Urlaub möchte ich schon haben, wenn ich vor Ort bin. Leider kann ich dort nicht mobil arbeiten. So flexibel ist mein Arbeitgeber nicht. Bei mir ist die Hauptarbeit unabhängig vom Ort. Aber es hilft natürlich Meetings und kleine Gespräche am Arbeitsplatz zu haben. Dadurch leiste ich zwar nicht mehr im Office, aber Teambildung, neue Einblicke in andere Bereiche usw. werden so schon stärker ermöglicht. Zu Hause kann man je nach Bürosituation allerdings besser alleine an etwas arbeiten. Hat Vor- und Nachteile wie im Grunde eigentlich alles.

Bruno
2 Jahre zuvor
Reply to  Kiev

“ In der Oberlausitz (Deutschland) sitzt ein Unternehmen mit Schwerpunkt Schweizer Steuerrecht und verlangt vielleicht 100€ die Stunde“

haha, die hohen Löhne hier haben sich mittlerweile auch in Deutschland rumgesprochen ;) Gerade heute haben wir Studenten gesucht für Home-Office Praktika in den Sommerferien, einfache Arbeiten sie müssen nur deutsche Sprache beherrschen, da kam ein Angebot über 140.- / h, versuchen kann man es ja mal haha.

Andere Angebote kamen zwischen 35 und 50.- / h, schon realistischer…

Kiev
2 Jahre zuvor
Reply to  Bruno

Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie man als Unternehmer damit noch Geld verdienen muss. Home-Office Praktikum? ;-) Hmm, gerade für jüngere Menschen sehe ich auch Vorteile in Präsens.

Bei den Summen bin ich ja schon fast geneigt mich als Praktikant zu betätigen. Da würde ich manche Tätigkeit vielleicht auch ein wenig automatisieren. Will mir gar nicht vorstellen was das bei Euch kostet. Meine Kinder haben noch ungenutzte Freibeträge. So eine steuerliche Verschwendung…

Die Schweizer Gehälter werden hier im Forum ein wenig verbreitet. Ich könnte mich ja auch bei Alphabet in der Schweiz bewerben, oder? Für eine Stelle in 100% Homeoffice mit leichten Gehaltseinbußen. Als „Grenzgänger“ ist das vertretbar. Mein Gang zur Grenze wäre vielleicht etwas weiter als üblich. Aber auch nicht mehr als eine Fahrt mit dem Velo. Auf täglicher Basis wäre das aber für mich nicht möglich.

Ralf
2 Jahre zuvor
Reply to  Kiev

Willst du erneut wechseln? Ich würde sofort in die Schweiz gehen wenn die Fahrt nicht so weit wäre. Umziehen möchten wir aber nicht mehr, man muss auch andere Faktoren berücksichtigen. Vielleicht gibt es ja interessante Remote-Nebenjobs aus CH. Ich wäre durchaus interessiert, zum Beispiel im CAD-Bereich oder BIM. Mal schauen. Die Gehälter sind tendenziell im Schnitt zu niedrig in D. Nun läuft ja eine Debatte über Einmalzahlungen aufgrund der Inflation, aus Angst vor einer Lohn-Preis-Spirale. Der Reallohnindex zeigt seit Jahren die eher mäßige Lohnentwicklung auf. Ich bin derzeit bereit für einen Jobwechsel. Stellen gibt es genug, leider stimmten die Gehälter oder Rahmenbedingungen bisher noch nicht um einen Wechsel zu vollziehen. Trotz angeblichem Fachkräftemangel und zunehmenden IT-Anteil. Teilweise eine Scheindebatte um Löhne zu drücken.

Kiev
2 Jahre zuvor
Reply to  Ralf

@ Ralf

Die Themen kenne ich und habe hier auch schon etwas mitbekommen. Die Gehälter in Deutschland sind meiner Meinung nach in einigen Bereichen verhältnismäßig niedrig. Dennoch nützt es nichts darüber zu klagen. Nehmen wir den Bachelor Informatiker aus der Schweiz. Er verdient deutlich mehr als ich und hat nur einen geringeren Abschluss und keine Berufserfahrung vorzuweisen. Andererseits kann ich nicht beurteilen wie teuer die Schweiz wirklich ist. Die Hauspreise sind teilweiße erschreckend was man hier so im Forum mitbekommt. Meine positive Sicht auf mein Gehalt ist verhältnismäßig einfach. Ich sehe meinen Arbeitsbereich in Verhältnis zu dem Einkommen als absolut konkurrenzfähig. Inder, Chinesen, Schweizer usw. sehe ich nicht als Konkurrenz. Es gibt vielleicht billigere Regionen für Fachkräfte aber kaum günstigere.

Deine Geo-Arbitrage Gedanken treffen in der heutigen Zeit auf neue Arbeitsmodelle, die solche Möglichkeiten tatsächlich bieten. Mit CAD und BIM kannst Du natürlich an jedem Ort der Welt arbeiten und wärst dabei örtlich noch in der Lage an wichtigen Meetings in Präsens teilzunehmen.

Du kannst zusätzlich versuchen andere Bereiche zu erschließen. Mit CAD und BIM wirst Du immer eine Art 1:1 Verhältnis von Arbeit und Bezahlung erhalten. Skalierung ist doch heute so wichtig. Mit Deiner Erfahrung könntest Du doch als Projektleiter und Teamleiter mehr Verantwortung übernehmen? Du möchtest keine stressigen Baustellen mehr betreuen? Es gibt Firmen, die in der Hauptsache Arbeitspakete vergeben. Da habe ich Dir schon ein paar genannt. Falls Du Erfahrung in mehreren Bereichen hast, so kannst Du entsprechend Lastenhefte ausarbeiten und an Bietergesprächen teilnehmen und die Angebote evaluieren.

Meine Frau ist aktuell dabei eine Transformation in ihrem Arbeitsbereich durchzuführen. Das Einkommen wird sich zum Einstieg grob verdoppeln. Sie wird allerdings mehr Verantwortung in einem anderen Bereich übernehmen. Hier sind dann Bauzeitenpläne, Resourcenplanung, Mitarbeiterführung und Verändern interner Abläufe und Strukturen von höherer Wichtigkeit als ein einzelnes Projekt, egal welcher Größe. Das ist in dem Bereich eine Möglichkeit deutlich mehr zu verdienen. Das muss einem natürlich liegen. In der Schweiz würdest Du noch mehr verdienen.

Alphabet habe ich genannt, da ich darüber schon gelesen habe. In Kombination mit den neuen mobilen Arbeitsmodellen könnte man hier deutlich mehr verdienen. Ich bin aber erst ein Jahr im neuen Job und soweit auch zufrieden. Mein Ziel ist weiterhin eine Reduzierung der Arbeitszeit einzuführen. Aktuell warte ich die vielleicht neue Jobsituation meiner Frau ab und schaue mir unser neues mobiles Arbeitsmodell an. Ich kann zwei Tage in der Woche zu Hause arbeiten. Drei wäre für mich ideal, aber so ist es auch schon ganz gut. Ich fahre dadurch wieder richtig viel Rad und die Office Tage machen auch Spaß. Sport als Ausgleich verbessert die Freude bei der Arbeit schon enorm. Das hätte ich bei mobiler Arbeit natürlich auch machen können. Aber erst durch die routinierte Pflicht kommt sie richtig in die Umsetzung.

Bruno
2 Jahre zuvor
Reply to  Kiev

Ja bitte bewirb dich bei Google Schweiz unbedingt, und frag noch alle Kollegen ob sie auch mitkommen, falls es klappt bekommst Du von mir auch noch ein schönes Geschenk, je mehr dorthin gehen desto mehr potentielle Kandidaten gibt es für uns haha.

Praktikum war vielleicht der falsche Ausdruck es sind Ferienjobs, man muss schon etwas tun (Lektorarbeit also Texte korrigieren, Rückfragen mit Entwicklerteam etc.) d.h. dafür idealerweise jemand im Studium in einem Bereich wo er perfekt und gutes deutsch kann.

Stundenten-Löhne sind so zwischen 30-50 Franken, das ist normal, bei mir gab es damals noch unter 20.-, unsere Putzfrau bekommt schon 30.-/h von daher ist das hier alles normal geworden. Mir wäre es aber ehrlich gesagt lieber, wenn der Gap zu Deutschland sich wieder etwas normalisieren würde, jetzt kommt auch noch dass man den Franken stark machen will mit Zinserhöhungen über den EZB-Niveau was zusätzlich Druck für Exporteure bringt, d.h. Produktivität muss erneut 10,20% steigern innert kurzer Zeit, aber gut, diese Sachen fordern Innovation :)

Stiller Mitleser
2 Jahre zuvor
Reply to  Bruno

@ Bruno: Ich interessiere mich für das Praktika, Du darfst gerne über Tim meine Mail-Adresse anfragen und mir auf diesem Wege Eure Mail-Adresse zusenden.

Bin hier seit Jahren stiller Mitleser und erfreue mich immer, wenn die alten Hasen etwas zum Besten geben, z.B. Claus mit seiner nüchternen Betrachtungsweise. Um auch mal etwas zurückzugeben, darf ich der Community mitteilen, dass ich mich im Juni per Limit-Abstauber an der britischen Halma beteiligt habe. Von dem Unternehmen liest man im deutschsprachigen Raum leider kaum etwas.

Mich wundert es generell, dass europäische Topaktien, in der europäischen Presse und auch unter Privatanlegern deutlich weniger Aufmerksamkeit erhalten, als US-Aktien, von denen es natürlich deutlich mehr Spitzenunternehmen gibt. Eine Ausnahme stellt vielleicht ASML dar, die selbst in den USA vergleichsweise viel Publicity erhalten.
Eines wird beim Blick auf Europa aber auch deutlich: Günstig bewertet sind die europäischen Topunternehmen leider nicht. Auf meiner Europa-Watchliste stehen z.B. Wolters Kluwer, Accenture oder Spirax-Sarco Engineering. Auch bei Small- und Mid-Caps gibt es interessante Unternehmungen, beispielsweise die Belimo Holding oder im Bereich öffentlicher Verkehr Funkwerk, init innovation in traffic systems und IVU Traffic Technologies.

-M
2 Jahre zuvor

Doch, Halmahaben Tobs und ich auf dem Schirm. Sind halt gut teuer, aber wirklich ein schönes Unternehmen.

-M

Tobs
2 Jahre zuvor

Hi Stiller Mitleser,

ich bin ein großer Freund von UK-Stocks und lese auch hiesige Magazine und Presse. Wie -M schreibt, habe ich Halma auch auf dem Schirm. Spirax übrigens auch. Des weiteren finde ich aus dem Industrie-Bereich auch Croda International sehr interessant, der kein Basis-, sondern Spezial-Chemiker ist (Prozesse in der Lebensmittelverarbeitung und bei Life-Science-Produkten). Es gibt noch eine ganze Latte weiterer UK-Stocks, die ich habe oder auf der WL beobachte.

Kiev
2 Jahre zuvor
Reply to  Kiev

@ Sparta

Das hätte ich fast vergessen. Nein Chef möchte gerne, dass ich in einem anderen Bereich mich einarbeite und diesen unterstütze. Mein Hauptbereich ist aber schlecht planbar, da ich im Grunde auch ein Backup für fast 30 Softwareentwickler bin. Kommen sie nicht weiter darf ich hier mithelfen. Das wundert mich zwar oft aufs neue wieso ich in mir bis dato nicht bekannten Projekten unterstütze und ich kann nie einschätzen wie lange es dauert. Das ist mitunter stressig, da meistens ein größeres Problem vorliegt, wenn ich danach schaue. Ich weiß nicht wie ich hier nebenbei noch ein Softwarepaket mit betreuen soll. Da benötigt man mehr Zeit um sich gut einzuarbeiten und Aufgaben sauber zu integrieren. Bei den fast täglichen Notfällen ist das eigentlich nicht möglich. Ich sehe aber auch nicht ein dauerhaft mehr zu arbeiten. hier muss noch Verstärkung her. Falls ich in meinem Bereich Unterstützung bekommen würde, so könnte ich auch 1-2 Tage die Woche für das andere Projekt reservieren. Ohne Backup ist das aber eher Wunschdenken meines Vorgesetzten.

Ich würde eigentlich lieber meine Arbeitszeit reduzieren… Natürlich mit entsprechenden Gehaltseinbußen. Musk kann machen was er will. Ich arbeite keine 60h die Woche und nehme an einem Meeting mit Musk Teil anstatt bei der Geburt eines Kindes dabei zu sein. Ich habe meine Schäfchen im trockenen. Wieso sollte ich mir das ausgerechnet jetzt antun? Ich kann die Not verstehen, da mehr Arbeit als Leute vorhanden sind. Lässt sich denn kein jüngerer Kollege finden, der aktuell sein Vermögen möglichst schnell aufbauen möchte?

Sparta
2 Jahre zuvor
Reply to  Kiev

„Falls Du mal ein hartes Training in mentaler Stärke praktizieren möchtest, kannst Du gerne einmal eine Saison mein Objekt verwalten. „

Klingt niedlich… aber ich kann Dir „halbtagsjobber“ doch nicht auch noch Arbeit abnehmen! ;-)

Jetzt muss ich nur noch Bruno etwas ärgern… aber keine Zeit mehr! ;-)

Bruno
2 Jahre zuvor
Reply to  Sparta

@Sparta

Ich empfehle Dir Hayek Der Weg zur Knechtschaft, und klar, jemand muss noch arbeiten, wenn wir hier alle in der Hängematte reich werden :D

Ernsthaft, ich kenne dein Pensum und habe das jahrelang so durchgezogen, dass jetzt deutlich mehr Zeit vorhanden ist auch hier für lange Abhandlungen und das meiste delegiert und die Bereiche von alleine laufen musste ich mir auch erarbeiten, ich denke hohes Pensum kann man bei guter Organisation ertragen was nicht gut ist wenn zusätzlich viel Stress aufkommt, der ist wie Gift, der kann auch mit 40h Woche Herzinfarkt verursachen auf Dauer.

Sparta
2 Jahre zuvor
Reply to  Bruno

Der Freizeitwert hat so Dimensionen erreicht, dass junge IT’ler gleich beim Gespräch unseres lokalen IT-Dienstleisters (auch mit Personalsorgen) sagen, dass Sie nur 25 – 30 Stunden oder 4 Tage arbeiten wollen…
Die haben aber noch keinerlei F*Y*Money…

Dann nimm ne Branche welche nicht ganz IT Gehälter (z. B. Tourismus) zahlen kann und noch das Hauptgeschäft am Wochenenden und zu Ferienzeiten ist, wo Familie und Freunde alle frei haben.

Schwierig zu delegieren…

Bruno
2 Jahre zuvor
Reply to  Sparta

Verstehe ich gut, die IT Branche selbst kann ja auch nicht hohe Gehälter zahlen sie ist ja in den wenigsten Fällen ein Selbstläufer, sind eben nicht alles Google & Co., wir beispielsweise haben als Kunden KMU’s und die können nicht Leistungen bezahlen wie dies in der Finanz-, Pharma oder Silicon-Valley-Industrie möglich sind, und dann dies in einem Mischbecher mit den Sorgen deines IT-Dienstleisters das macht es nicht einfach…

Deshalb auch der Gedanke von Tobs neulich nicht ganz daneben, auch wenn sich dies mit den Interessen unserer Depots widerspricht.

PS: Heute sind die Probleme ausnahmsweise wieder mal Lieferengpässe ;)

Kiev
2 Jahre zuvor
Reply to  Sparta

@ Tourismus

Den Sektor bhat es mit Corona ganz schön erwischt. Hier kenne ich mich im kleinen zumindest aus. Den fehlenden Angestellten möchte ich hier auch nichts nachsagen. Ist leider nachvollziehbar, dass ein Teil andere Beschäftigungsfelder gefunden hat. Da kann außer Corona wohl auch Niemand etwas dafür und es kann lange dauern bis hier wieder Nachschub auf der Arbeitsangebotseite hervorkommt.

Hier habe ich mir diesbezüglich Gedanken gemacht: „Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, muss der Prophet zum Berg kommen.“

Ist es möglich das Angebot zumindest in Teilen zu verändern, so dass die Engpässe nicht mehr so hart durchschlagen? Ich habe leider? nur ein Ferienhaus. Wenn es eine kleine Anlage wäre, so hätte ich einen Teil vermutlich ganzjährig vermietet. Hier ist die Rendite zwar deutlich geringer, aber der Aufwand enorm reduziert. Homeoffice im Ausland wäre auch ein Modell. Ich hatte beispielsweise eine Anfrage für mein Ferienhaus von grob Mai bis Oktober. Das ist aber nichts für mich. In der Richtung hatte ich ein paar Modelle überlegt, aber keine Lösung gefunden oder Hauptmitnutzer usw. Jetzt läuft es wieder wie früher und ich muss mich um einiges kümmern.

In Spanien kann man sich auch ohne Arbeit ganz schön knechten. Ich habe heute von einem Rentner gelesen, der bis nach Portugal und zurück in einem Elektro KFZ Zoe gefahren ist. Es hat mich nicht im geringsten gewundert, dass Spanien besonders negativ aufgefallen ist ;-) Man kann sich folglich auch als Rentner ohne Zwang einiges Freiwillig!!! aufhalsen ;-)

Ballzauberer
2 Jahre zuvor
Reply to  -M

Jeder der im Home-Office arbeiten darf und einen langen Abfahrtsweg zur Arbeit hat berichtet nur Gutes über das Home-Office. Wenn die Arbeitsergebnisse entsprechend sind ist das okay, ich kenne aber auch Gegenbeispiele.

netmax
2 Jahre zuvor
Reply to  -M

Nun ja, die Bezüge während der Dienszeit sind das eine. Und die sind für einen Lehrer schon nicht schlecht.

Viel mehr ins Gewicht fallen die Pensionsansprüche. Als verbeamtete Lehrerin muss man da eigentlich nichts mehr fürs Alter sparen. Das Thema ist durch.

Wenn man den Barwert der Pensionansprüche ermittelt + von einer durchschnittlichen Lebenserwartung ausgeht, ist das weit über dem Durchschnitt.

Da muss ein „normaler“ Angestellter schon einen Haufen Geld ansammeln, um sich diese Alterbezüge zu finanzieren.

Julia
2 Jahre zuvor
Reply to  Jan

Dankeschön.

Mannigfalter
2 Jahre zuvor

Riesenrespekt für das schnelle Studium mit diesen Fächern und den Zusatzbelastungen!!!
Ich habe das Gleiche nach abgeschlossenem Ingenieursstudium ebenfalls versucht, bin aber letzlich gescheitert.

Julia
2 Jahre zuvor
Reply to  Mannigfalter

Dankeschön für dein Feedback. Das glaube ich dir, war auch eine echt anstrengende Zeit und ohne meinen Mann sowie unsere Familien hätte ich das alles auch niemals geschafft.

DerMax
2 Jahre zuvor

Danke für den authentischen Bericht. Bin beeindruckt von Julia’s Leistung!

Zum ETF: Vanguard habe ich auch, aber den Ausschüttenden, da mich die Divis motivieren sollen, dran zu bleiben – tun sie auch :-)

Wichtig bei ETFs: Es müssen physisch Replizierende sein, dann sind im Fonds auch tatsächlich die entsprechenden Aktien enthalten. Synthetische Fonds bilden nur die Indexkurve ab. Wie der Fondsanbieter das hinbekommt, ist ihm selbst überlassen, z.B.mit hochspekulativen Aktien, Derivaten, Bitcoins, etc.). Ein hohes Risiko für den Anleger, der langfristig anlegen will.

Mannigfalter
2 Jahre zuvor
Reply to  DerMax

, z.B.mit hochspekulativen Aktien, Derivaten, Bitcoins, etc.).

Blödsinn!

Julia
2 Jahre zuvor
Reply to  DerMax

Dankeschön.

Herbi
2 Jahre zuvor

Eine neue Finanz AG ist in meinen Augen nicht erforderlich. Finanzielle Bildung gibt es kostenlos bei Finanztip oder für kleines Geld bei Stiftung Warentest. Gruß H.

Paluma
2 Jahre zuvor
Reply to  Herbi

Herbi so eine kleine Grundausstattung würde den meisten jungen Leuten nicht schaden.

Herbi
2 Jahre zuvor
Reply to  Paluma

Das sehe ich genauso. Diese Grundausbildung („Mache einen ETF-Sparplan“) ist aber heute schon so niedrigschwellig zu haben, dass man die Hürde kaum noch senken kann. Man müsste sich auf YouTube statt Katzenvideos halt nur Finanztip-Videos ansehen ( oder Tim Schäfer Videos). Wen man darauf „keinen Bock“ hat, dann läuft es mit schulischen Angeboten auch nicht besser. Denke zum Vergleich an lateinische Grammatik oder Mathematik. Kostenfreie Erläuterung, Lernerfolg bei geschätzt 5% der Schüler. Wenn jemand nicht will, dann kann ihm nicht geholfen werden.

Paluma
2 Jahre zuvor
Reply to  Herbi

Das Problem ist, dass die Finanzthematik viel zu trocken für die meisten ist.
Ich finde es könnte gerade für Abschlussklassen schon interessant sein. Allerdings schätze ich den Teil auch auf 5%, den es wirklich interessiert. In meiner Techniker Klasse wurde von einer Steuerfachangestellten Tipps für die Steuererklärung gegeben, nachdem die Dame mit Ihrem Stoff durch war.
Es hat keinen einzigen interessiert. (Außer mich :-))

Allerdings bin ich der Meinung, dass es trotzdem ein kleinen Wenig angeschnitten werden sollte. 6-8 Unterrichtsstunden würden dafür wahrscheinlich reichen.

  • Einnahmen & Ausgaben (Haushaltsbuch)
  • Kredite und Schulden
  • Geld Anlage Möglichkeiten (ETF Sparpläne, Tagesgeld, Sparbuch, Bausparvertrag, eventuell Immobilien)

Da könnte man bestimmt ein wenig was zusammen stellen.

Sparta
2 Jahre zuvor
Reply to  Paluma

@Paluma

Habe in meiner Maschbau-Technikerklasse ein Referart über Aktien/Börse, Zinseszins gehalten.

Einer von 27 ist dann zu mir bzgl. Bücher und weiterer Fragen gekommen… Vielleicht war ich auch zu rational und zu wenig Bodo-Schäfer/Motivationsguru? ;-)

Paluma
2 Jahre zuvor
Reply to  Sparta

Sparta aber einen richtig zu gewinnen ist doch schon mal etwas. Ich finde es halt schwierig, wenn man bei denen die schon mehr alls der Durchschnitt wollen auf kein Interesse stößt, wie dann bei denen die es am dringendsten benötigen? Gleichzeitig eine Chance anzubieten sollte gemacht werden….

Thorsten
2 Jahre zuvor
Reply to  Herbi

Die Stiftung Warentest ist vielleicht nicht ganz so die erste Adresse ?! Ökotest hat Prozesse gewonnen..

Herbi
2 Jahre zuvor
Reply to  Thorsten

Beim MSCI-World-Sparplan empfehlen doch alle recht ähnliche Dinge. Mir persönlich ist die Stiftung Warentest vertrauter. Die hat mir auch den Weg zum ETF geebnet.

42sucht21
2 Jahre zuvor

– aber in anbetracht auf steigende Zinsen könnten Finanzwerte noch einiges zulegen
Das sehe ich auch so. Kann mir mal jemand erklären warum die ganzen US Bank- & Finanzwerte gerade so stark im Kurs zurück gehen?

@“Meinung zu Biontech? …Mir fehlt noch etwas Pharma “
Warum einen (zugegeben sehr guten) Einzelwert? Den S&P500 ETF finde ich ganz gut: IE00B43HR379 (ACC) / IE00BMBKBZ46(DIS). Da ist ziemlich viel gutes drinnen: 10 größten Positionen:

  • 9,360 % JOHNSON + JOHNSON DL1
  • 9,270 % UNITEDHEALTH GROUP DL-,01
  • 5,900 % PFIZER INC. DL-,05
  • 5,160 % ABBVIE INC. DL-,01
  • 4,930 % ELI LILLY
  • 4,600 % MERCK CO. DL-,01
  • 4,430 % THERMO FISH.SCIENTIF.DL 1
  • 4,110 % ABBOTT LABS
  • 3,330 % DANAHER CORP. DL-,01
  • 3,260 % BRISTOL-MYERS SQUIBBDL-10
Pippo
2 Jahre zuvor
Reply to  42sucht21

Hendrik Leber hatte bei MissionMoney Biontech eine Perle genannt und ich daraufhin etwas recherchiert. An Biontech stört mich aber die ADR Geschichte. Ich vermute, Herr Leber kauft auch keine ADR, aber der hat auch mehr Möglichkeiten. Der ETF, den Sie genannt haben, ist eine interessante Möglichkeit, Pharma ins Depot zu holen. Danke für den Tipp!

Der Baum
2 Jahre zuvor
Reply to  Pippo

Ich bilde Medizin, Pharma und Co über BBBiotech ab. Wenn man keinen ETF mag.

Grüße Baum

42sucht21
2 Jahre zuvor
Reply to  Der Baum

@Der Baum / BB Biotech
Ja die Kollegen dort fahren einen super Ansatz. Muss ich sagen, weil ich habe auch ein paar ihrer Werte in meinem Depot als Einzeltitel ;-) Allerdings würde ich BBB doch eher mit dem Nasdaq Biotech ETF IE00BYXG2H39 vergleichen als mit dem o.g. Healthcare ETF. Der Threadersteller sprach ja von einem profitablen Pharma.
BBB setzen auf viel small / wenig mid cap mit vielen neuen Techniken die teils noch mindestens 7+ Jahre vom ersten Produkt entfernt sind – falls sie nicht vorher insolvent werden – aktuell einen Investitionsgrad 113% wollen sie 15% pA return langfristig, das sind die größten 10:
10,7% Ionis
8,6% Argenx
8,1% Moderna
7,9 Neurocrine
7,6% Vertex
6,5% Incyte
6,1% Intra-Cellular
5,1% Alnylam
4,2% Arvinas
4% Fate

Der Baum
2 Jahre zuvor
Reply to  42sucht21

Das kann sein, Pharma/Biotechnologie/Medizin alles dasselbe für mich unwissenden. Mir reicht das als Abdeckung der Branchen, weil ich davon keine Ahnung hab. Und ich ja wie ggf. bekannt, keine ETFs kaufe.

Jetzt brauche ich nur noch Berkshire zu nem guten Preis, dann hab ich auch die Finanzbranche abgedeckt, von der ich auch nix verstehe :-)

Grüße Baum

-M
2 Jahre zuvor
Reply to  Der Baum

Erzähl :-) Wie hast die bewertet? Auch DCF oder anderen Ansatz?

-M

Der Baum
2 Jahre zuvor
Reply to  -M

Hab ich nicht richtig bewerten können, hab einfach den Buchwert mit marktkapitalisierung verglichen und das steigende EK der letzten Jahre als Grundlage genommen.

Sieht gut aus, hört sich gut an. Reicht für den Bereich Pharma etc.

-M
2 Jahre zuvor
Reply to  Der Baum

Ahso sorry, meinte Berkshire :-) Wie hast du die bewertet?

Der Baum
2 Jahre zuvor
Reply to  -M

Beteiligungsgesellschaften bewerten finde ich Recht schwer, ich glaub man sollte hier die jeweilige Struktur des Unternehmens betrachten:

  1. Bbbiotech z.b. verkauft die Anlagen wieder wenn sie ihre Bewertungskriterien nicht mehr erfüllen. Geld verdienen die also mit an- und Verkauf und zwischendurch mit Dividenden der Unternehmen. Sind ja auch nur mit Anteilen am Unternehmen beteiligt. Eine Bewertung die das angelegte Kapital mit dem Marktwert vergleicht (bereinigt um Übertreibungen bei den Anlagen) halte ich daher hier für sinnvoll.
  2. Bei Berkshire hat man ja eher die Übernahme oder Großbeteiligung auf Dauer und dann am Gewinn des Unternehmens partizipieren Struktur. D.h. hier kommt von dem Unternehmensgewinn direkter Cashflow an. Denk hier kann man den Cashflow (ohne Ab- und Zuschreiben durch Kursveränderungen der Beteiligungen) dann ganz normal als Grundlage zur Bewertung nehmen. Also z.b. Durchschnitt Jahresgewinn der letzten 5 Jahre *10 + (Eigenkapital – Goodwill – Abschlag auf überteuertes Apple Investment). Dann 20% Sicherheitsmarge. Komme ich bei so ca. 300- 400 Mrd. an innerem Wert raus. Ich wollte im März 2020 fur 150€ einkaufen, hab’s aber dann irgendwie versammelt und andere Sachen gekauft.

Also so 150-170€ sind ganz angenehm würde ich sagen.

Grüße Baum

-M
2 Jahre zuvor
Reply to  Der Baum

Danke! Komme auf ähnliche Werte. Mache es im großen und ganzen auch so wie du. Komme auf ca. 200€. Wenn ich da Apple wie du ein wenig streichen würde, sind es auch eher die 170€.

Und ja, bei 150€ wollte ich die eigentlich unbedingt holen und habe die letztenendes bei meinem Sohn gekauft und noch einen Sparplan drauf gepackt. Sein bestes Investment bis jetzt.

Aber alles in allem ist der Preis auch sehr realistisch und könnte die nächsten Monate kommen. Dann müssen wir mal aus dem Trog einen guten Schluck nehmen! :-)

-M

Der Baum
2 Jahre zuvor
Reply to  -M

Ach ich hab schon stetig wieder angefangen zuzzkaufen, ist schon einiges an Cash wieder in Unternehmen gelandet. Muss jetzt Pause machen und schauen wie’s weitergeht :-)

Steico find ich sehr cool Grad, aber sind nur 30€ wert.

Bruno
2 Jahre zuvor
Reply to  42sucht21

„Warum“ es werden immer Geschichten erzählt, man sagt die Rezessionsängste überwiegen die Zinsvorteile, wenn man langfristig investieren will ist das meines Erachtens auch nicht so wichtig und dann sind es Chancen. Gibt aber auch Finanztitel die sehr gut gelaufen sind insbesondere bei Versicherungen z.B. PGR. Gut sind die US-Grossbanken auch selber schuld, wenn man die Aussagen ihrer Chefs liest wie z.B. Dimon von JPM der schon fast apokalyptisch redet.

Lilly
2 Jahre zuvor

Hi Julia!!

Wir haben uns damals bei unserer Tochter (5 Jahre) auch für den MSCI World entschieden. Über Trade Republic besparen wir mit dem Kindergeld den iShares Core MSCI World UCITS ETF USD Acc. Es läuft automatisiert: Monatlicher Dauerauftrag aufs Trade Republic Depot -> Sparplan läuft. Es sind in den 5 Jahren durch das Kindergeld auf diese Weise über 10000 Euro zusammen gekommen. Wir haben unsere Entscheidung (bisher ?) nicht bereut.

Falls Du Dich weiter informieren möchtest: Mir hat der YouTube-Kanal „Finanzfluss“ sehr weiter geholfen. Es gibt dort auch ein Video dazu wie man sich bei all den ETFs zurecht findet und bekommt die verschiedenen Kriterien erklärt. Die haben auch ein Video gemacht bezüglich Vor- und Nachteile wenn es auf den Namen der Kinder läuft oder nicht. Fand ich auch sehr interessant.

: Danke!!! Ich lese regelmäßig Deinen Blog. Du bist eine so große Inspiration und gibst einem das Gefühl jeder kann es schaffen. Du nimmst einen mit auf dem Weg zu mehr finanziellen Möglichkeiten.

LG

Julia
2 Jahre zuvor
Reply to  Lilly

Hallo Lilly, danke für deine hilfreiche Rückmeldung. Ich habe jetzt für beide Kinder ein kostenloses Jugenddepot eröffnet und das Ansparen begonnen. Ganz liebe Grüße Julia

Bruno
2 Jahre zuvor

Zum Thema neue Softwareentwickler dazu nehmen zur Unterstützung….
CS hat fast 29’000 Informatik-Mitarbeiter – Inside Paradeplatz

Ziemlich krass, 29000 Informatiker, Total Workforce ist ca. 48k, also 60% IT, da sind doch erhebliche Führungsprobleme, ich finde das prinzipiell gut wenn man daraus Innovation und Wachstum generiert, aber man schaue sich mal die Kursentwicklung und Probleme der letzten Jahre an!

Mehr ist eben nicht immer mehr, ich denke diese Welt ist Vergangenheit, sie müssten wohl enorm an Komplexität reduzieren und eben neue Innovationen schaffen, alles was neu ist kommt von extern, ziemlich crazy.

Ich habe mir die mal angeschaut vor einigen Monaten aber es gibt da wirklich nur Hände weg, deutsche Bank wird vermutlich ähnlich sein.

Kiev
2 Jahre zuvor
Reply to  Bruno

Interessanter Artikel. Die CS stand nie auf meiner Watchlist und wird da wohl auch nie auftauchen. Ich habe ja gesagt, dass wir uns in Deutschland keinen Stress machen müssen. Vielleicht sind wir nicht die billigsten aber mit am günstigsten ;-)

In Anbetracht der hohen IT Zahlen sollten vielleicht höhere Entscheidungsträger aus diesem Bereich gewählt werden. Vielleicht kann man so manche durch Management für die IT nicht nachvollziehbare Forderungen umkehren. Ich habe so etwas auch schon im kleinen kennengelernt. In Asien kostet ein (billiger) Entwickler über den Daumen die Hälfte wie in Deutschland. Ob hier Betreuung im Preis inkludiert ist kann ich jetzt nicht sagen. In diesen ländern ist es aber bei den billigen ITlern so, dass sie nach einem Jahr die Stelle wechseln. Das ist in Anbetracht des geringen Gehaltes auch nachvollziehbar. In der Praxis sieht es dann so aus. Ein Kollege in Deutschland betreut so einen Entwickler oder zwei. Eigentlich sollte er dies an einem Tag die Woche durchführen, was nicht ausreichend ist. Nach einem Jahr hat der Entwickler in Asien noch nichts produktives geleistet und dem armen Kollegen in Deutschland lässt hier auch keine Erwartung auf Besserung erkennen. Und dann kommt es wie es kommen muss. Der Entwickler in Asien verlässt das Unternehmen völlig überraschend und das Spielchen beginnt von neuem.

Damit es irgendwann mal irgendwas zum Vorzeigen gibt wird in der Zwischenzeit ein Freelancer für horrende Preise engagiert um die alte Version noch einmal aufzupolieren. Das muss der Entwickler vor Ort natürlich ebenfalls betreuen. Der Freelancer ist natürlich auch nicht mehr verfügbar, wenn es völlig überraschend und unerwartet eine weitere Version der alten Software geben muss. Dann wird eben ein anderer wieder eingearbeitet, während neue Mitarbeiter für die neuen Version eingearbeitet werden. Die Schweizer Kollegen beneide ich bei der CS nicht. Das macht bestimmt keinen Spaß.

Bruno
2 Jahre zuvor
Reply to  Kiev

Ja das ist recht typisch was Du erzählst, in Asien wechselt jemand auch die Stelle für 5 USD mehr, und es frägt niemand nach, sie gehen einfach. Das muss man wissen und die Leute auch pflegen, überdurchschnittlich gut bezahlen, auch die Betreuung ist anders als wir es hier gewohnt sind, das „befehlen von Europa oder USA aus“ funktioniert schlecht, besser ist es eine Zwischenstufe einzuschalten, auch mögen sie es dort nicht wirklich, für Consulting-Firmen zu arbeiten sondern lieber für einen Hersteller direkt. So meine Erfahrungen.

Bei der CS auweia, kenne dort ein paar Leute und man hört nichts gutes, ausser natürlich das Gehalt, aber Geld macht auch nicht alles wett ;)

PS: Zürich wartet auf Dich ;)
Ausbau des Schweizer Standorts – So entwickelt Google in Zürich Youtube weiter – News – SRF

Inkl. Rutschbahn :D

Tobs
2 Jahre zuvor

Hi M,

weil wir es bei Mäusen und Mäuschen gerade erst hatten: Fevertree kommt richtig schön runter und erscheint mir nun zunehmend attraktiv. Von 2022 auf 2023 EPS-Wachstum wieder von 20 Prozent (Markt Consensus nach Marketscreener) und prognostizierter EPS Basis 2023 KGV von knapp unter 27.

Nick Train hat hier neulich erst nochmal erneut akkumuliert. In der Shares wurde sie als interessante Growth-Aktie portraitiert. Umsätze regional sehr schön diversifiziert.

Ich denke, ich werde diesen Sommer dieses leidige Aperol-Spritz-Saufen mit meiner Frau aufgeben und auf Gin-Tonic umsteigen!! (Das war die Geheim-Losung, dass ich heute mit einer kleinen Startposition reingehe).

Salute!

Bruno
2 Jahre zuvor
Reply to  Tobs

Nicht wie Jordan Belfort wo man die Wasserspender durch Whiskey-Spender ersetzt hat :D

-M
2 Jahre zuvor
Reply to  Tobs

Ja ne, also Gin Tonic ist amtlicher :-) Aber Fever Tree, da biste schon versnobbt, mit so High-End gesöffs. Da muss dann auch der Hendricks oder Geheimtipp: Berliner Brandstifter Gin her!

FEVER fällt noch, da wird mir beim Preis ganz warm :-)

-M

Tobs
2 Jahre zuvor
Reply to  -M
Thorsten
2 Jahre zuvor

Bitcoin wird weiter im Markt verkauft. Anleihen mit Zinsen sind verlockender. Dazu kommt der generelle Abverkauf, weil alle nahezu alle Assets fallen und die Lebenshaltungskosten steigen. Gold hält sich besser derzeit.
Sehen wir bald die 10.000$ ?
Dann sind andere Assets doch weniger spekulativ….

Bruno
2 Jahre zuvor
Reply to  Thorsten

Anleihen und Immobilien sind für mich weiterhin ein Nogo, wenn Zinsen weiter steigen werden diese fallen, Immobilien etwas nachgelagert. Aktien trifft das zwar auch, aber nicht ganz so linear und vorhersehbar.

Bitcoin Millionäre…
https://www.youtube.com/watch?v=DYSSFfxag4s

2 Jahre zuvor

Heute mache ich mal ein Fass auf. Meine Anlagestrategie steht ja eigentlich. Monatlich durch alle Börsenphasen hinweg zukaufen, was mir attraktiv und „günstig“ erscheint und dann für ewig halten. Buy and Hold Extreme.

Es meldet sich aber immer wieder der „Optimierer“, der sich vom Slogan „Buy and Hold and CHECK“ angesprochen fühlt. Klingt plausibel, klingt viel erfolgreicher als mein langweiliges Gedöns.

Nun aber konkret: Wann sagt mir denn der Check, dass es Zeit wird zu verkaufen? Wenn das Geschäftsmodell nicht mehr läuft? Zu schwammig! Wenn die Zahlen auf dem absteigenden Ast sind? Ja gut, aber dann ist der Kurs in der Regel auch schon unten.

Folge? Ich verkaufe Aktien im Tief und meine, woanders läuft es besser. Kann sein, muss es aber nicht. Vielleicht entgehe ich so ein paar Rohrkrepierern, aber die Turnarounds und „nur im Zwischentief Befindlichen“ verkaufe ich auch. Eine Apple hätte man so nicht 30 Jahre im Depot. Die (Opportunitäts-)Kosten kommen dazu.

Will sagen, auf dem Papier klingt das „Check“ super. In der Praxis läuft das aber dann doch nicht so optimal, wie gewünscht (Studien bei Jason Zweig).

Archer Daniels ist doch 2012 beim Checken rausgeflogen. Schwupps, da sind sie wieder, aber nicht mehr im Depot. Zahlreiche Beispiele könnten folgen….

Wir haben hier ja ein paar „Checker“ ;) . Wie geht ihr mit der Problematik um? Habt ihr Auswertungen betrieben, ob der Check, bzw. das Verkaufen aus welchen Gründen auch immer, die gewünschten Resultate gebracht hat? Gibt es ein strenges, stringentes Regelwerk bei euch?

Das „Check“ vernehme ich, sehe das angestrebte Ergebnis aber nicht kommen….

Bruno
2 Jahre zuvor

Ist doch wie auf der 5spurigen Autobahn, wenn Stau aufkommt.

Dann beginnt das Spiel, man wechselt die Spur, weil die Autos links oder rechts etwas schneller vorwärts kommen, und schwupps ist man auf der neuen Spur, stockt es wieder und es ziehen wieder Autos links und rechts vorbei. Hin und her… kennen wir.

Kommt hinzu, dass dies auch noch sehr anstrengend ist.

Ich bleibe daher lieber auf der linken Überholspur, mit guten Wachstumswerten und bleibe der Spur dann auch treu, auch wenn mal ein Stau kommt und ja auch auf der ganz rechten Spur es mal besser läuft bei einer Ausfahrt, und dort wie aktuell z.B. Rohstoff- oder Rüstungsaktien schneller vorwärts kommen.

Und bezüglich Check, da braucht es dann eine Glaskugel, denn wenn die Realität da ist, ist es zu spät. Wenn die Ergebnisse schlechter werden, das Geschäftsmodell nicht mehr funktioniert etc. dann ist das ja bereits im Kurs, oder man balanciert auf einem ganz dünnen Seil, und fällt dann halt auch mal um. Oder man geht auf Gerüchte und Ähnliches, aber das hat ja auch direkt Einfluss und auch da ist es dann eher Lotterie, mal stimmt was mal nicht. Ausnahme sehe ich wenn klar ist, dass es grosse Probleme gibt, wie bei Wirecard etc. da lohnt es sich auch bei -50 oder -70% noch zu verkaufen, wenn Betrugsvorwürfe, Management sich abseilt und ähnliche Machenschaften.

2 Jahre zuvor
Reply to  Bruno

Wir sind auf einer Welle. Nur weil jetzt die Rheinmetall im Preis steigt, verkaufe ich nicht meine Disneypapiere. Hin und Her brauche ich nicht. Mich interessiert das Business, nicht der Börsenkurs.

Mir ging es aber auch eher um den zweiten Teil deiner Antwort. Wie läuft das „Check“ konkret ab? Bringt das überhaupt etwas, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist? Macht man in der Aktivität nicht zu viele Fehler für den einen richtigen Griff/Tausch?

Das „Check“ hat seinen Reiz und klingt gut. Allein, ich sehe den Vorteil zum extremen Kaufen und Halten nicht. Theorie und Praxis halt….

Bruno
2 Jahre zuvor

Ja eben, ich habe diesen Check nicht, einzig eben wenn es wirklich so aussieht dass eine Firma Pleite gehen kann, dann verkaufe ich lieber mehr aus mentaler Sicht, möchte nicht monatelang eine Leiche im Keller behalten.

Aber sonst wie gesagt, sehe ich es so, bräuchte man eine Glaskugel, welche ich nicht besitze, im Beispiel von (sorry Tim das Beispiel) Netflix, man hätte ja dann am Top oder in der Nähe des Tops verkaufen müssen und nicht jetzt, das macht dann keinen Sinn mehr.

Was ich mir also vorstellen könnte, wenn ein Unternehmen extreme Bewertungen annimmt, ein Beispiel wäre bei mir vielleicht Tesla gewesen, da hätte ich dann womöglich ein Teilexit gemacht. Ich bin ein grosser Fan von Teilkäufen (in der Regel 3 Käufe) und so könnte ich mir das auch vorstellen, wenn etwas zu stark übertreibt.

Wäre dann eine Art Rebalancing. Aber ich handhabe das eher selten, eine Amazon oder Alphabet waren für mich nie ein Grund, hier ein Teilexit zu machen, bei einer Tesla oder damals der Hype bei VW, der rein spekulative und derivatetechnische Gründe hatte, da wäre das dann wohl angebracht gewesen.

-M
2 Jahre zuvor

Du bist doch sehr erfolgreich und wir hatten das Thema ja schon. Theoretisch kein Grund was zu ändern bei Dir.

Ich würde Firmen beim „Check“ nur verkaufen, wenn der Grund, wieso ich die gekauft habe, schon länger nicht mehr intakt ist UND ich ein Alternativinvestment in der Hinterland hätte, dass ich als attraktiv einstufe.

Klar, der Kurs ist dann schon niedriger, aber man muss ja den Verlust nicht mit der gleichen Aktie reinholen.

Wenn ich kein Cash mehr habe und ich finde ein super Unternehmen zum Top Preis, dann fliegen meine KHC aber sowas von aus dem Portfolio, dass kannste mir aber glauben :-)

-M

Bruno
2 Jahre zuvor
Reply to  -M

Wenn Du all dein Geld in lediglich 1 Unternehmen legen müsstest, wäre es dann KHC oder GOOG?

-M
2 Jahre zuvor
Reply to  Bruno

In keins der Beiden. Ist auch zu theoretisch. Bei einem, würde man ein Unternehmen suchen, dass einem Rückflüsse gibt und das geringste Risiko bietet. ZB eine deutsche BRK mit Dividende wäre da meine Idealvorstellung.

Aber KHC wäre nicht in einem Depot mit z.B 5 Firmen enthalten, Google aber schon.

-M

Bruno
2 Jahre zuvor
Reply to  -M

die deutsche BRK heisst vermutlich Allianz oder Siemens.

Ich bin froh habe ich so gut wie keine europäischen Aktien, seit 2008 hat der EUR vs. CHF 70% verloren, der USD jedoch nur gut 20%. Seit Anfang Jahr ist es leider bei beiden Währungen ein Trauerspiel, über 5% nur Währungsverluste und vermutlich geht das noch weiter in diese Richtung und womöglich noch stärker, wenn die EZB weiterhin zögert und die SNB versucht die Inflation über die Währung zu „vernichten“, umgekehrtes Spiel wie die letzten Jahre.

Ich wünschte mir ein Wiedererstarken des EUR, leider fehlt mir etwas der Glaube. Vielleicht wäre genau das ein gutes Zeichen…

-M
2 Jahre zuvor
Reply to  Bruno

Nein die deutsche BRK mit Dividende ist einfach ein Ideal, wenn es nur 1 Firma sein sollte.

Ich zahle meine Rechnungen in EUR , also sollte die 1 Firma deutsch oder meinen wegen europäisch sein. Dann macht außerdem ein große Holding wie BRK Sinn und Rückflüsse zum zahlen der Rechnungen für die Rechte, linke Tasche :-)

Zu theoretisch, die all mein Vermögen in 1 Firma Frage.

-M

Bruno
2 Jahre zuvor
Reply to  -M

Klar, war nur der Gedanken weiterverfolgt, wenn man ein „besseres“ Unternehmen findet dann ein „schlechteres“ zu verkaufen im Endeffekt ist eines ja immer am Besten…. Aber schon klar, ist Theorie ;)

„Breit gestreut nie bereut“ macht für mich Sinn, habe genug finanzielle Konzentration die fast auf das 1-Unternehmen Investment kommt. Aber nicht über Assetklassen da sehe ich es nicht, gerade Bonds und Immobilien machen für mich weiterhin wenig Sinn in der aktuellen Lage.

-M
2 Jahre zuvor
Reply to  Bruno

Deshalb mag ich es ja konzentriert. Die 10 besten Ideen sollten ausreichen. Aber die Nr. 30 stelle ich dann eher in Frage.

-M

2 Jahre zuvor
Reply to  -M

Ja, ich habe auch keinen akuten Bedarf, etwas zu ändern. Aber man hinterfragt ja doch immer mal….

Wie oben erwähnt: In der Theorie klingt das ganz logisch, aber in der Praxis?

Die Gefahr liegt wohl auch eher darin, mit einem ersten Schritt immer weitere folgen zu lassen. Die Hemmschwelle für Hin und Her sinkt. Hier was ändern, da was tauschen…. ich bleibe lieber diszipliniert bei meiner Lethargie.

Ralf
2 Jahre zuvor

Buy and Hold schließt einen gelegentlichen Check vom Depot nicht aus. Ich habe ETF-Vermögen mangels Spielgeld in aus meiner Sicht erstklassige Aktien wie Givaudan, Alphabet oder Amazon umgeschichtet bei der gegenwärtigen Korrektur. Sollte ein starker Crash kommen werde ich es aussitzen und versuchen in kleinerem Umfang mäßig gehebelt in erstklassige Unternehmen zusätzlich zu investieren da der Cashbestand leider nur mäßig wächst. Also: Ruhe bewahren, weiterhin in erstklassige Marktführer investieren und die Börse so nehmen wie sie halt ist. Ich rechne durchaus mit einigen unruhigeren Jahren. Auch der Euro selbst kann noch Probleme machen. Darum ist mein Anteil an US- und CH-Aktien recht hoch. Vielleicht hilft das. Eine gute Zeit für Sparpläne. Insolchen Zeiten werden die Samen für viele spätere reichhaltige Früchte gesät.

2 Jahre zuvor
Reply to  Ralf

Hast du denn konkrete Parameter für deinen Check oder läuft das eher nach Gefühl?

Ralf
2 Jahre zuvor

Wichtig für mich sind der langfristige Chartverlauf und die Marktstellung bzw. Marktposition sowie Zukunftspotential der jeweiligen Branche. Und wenn dann entsprechend aus meiner Sicht geeignete Aktien wie Alphabet oder Givaudan korrigieren ist das für mich ein klares Signal. Sie sind seltener mit Abschlag zu erhalten. Man muss ja nicht gleich voll einsteigen, kann aber mit kleiner Position den Füßen die Tür stellen. Stockpicking ist für mich das Gebot der Stunde. Ich habe keine 20 Jahre mehr Zeit bis zur Rente und strebe daher höhere Rendite als bei einem World ETF an. Vielleicht klappt es und wenn nicht wird sich trotzdem ein schönes Depot aufbauen. Die nächsten Jahre könnten Herausforderungen an den Märkten mit sich bringen.

Claus
2 Jahre zuvor

… dieses Problem kann man ganz gut mit Backtests lösen.

Man prüft die gewünschten Variablen/Kennzahlen für möglichst lange Zeitreihen der Vergangenheit (von der Zukunft haben wir ja leider keine…), z.B. 20 Jahre, wenn man die vollständigen und korrekten Daten hat (nur dann macht es Sinn).

Z.B. ob es Sinn macht, eine Aktie zu verkaufen, wenn die Bruttomarge über einen gewissen Zeitraum sinkt. Oder der Umsatz, oder… Wie viel und wie lange kann man mit den Tests herausfinden.

Oft bringen Kombinationen verschiedener Bedingungen sehr gute Ergebnisse.

Anhand der sich ergebenden p.A.-Performance und zahlreicher anderer Kennzahlen sieht man dann sofort, worauf man achten sollte und was man getrost vergessen kann.

Kein Rätselraten, keine Zweifel, kein „ich glaube…“. Man erhält klare und objektive Ergebnisse.

Natürlich ist auch das keine Garantie und es wird auch nicht immer gelingen. Doch das Portfolio-Ergebnis kann sich deutlich verbessern.

Es geht, wie immer an der Börse, um Wahrscheinlichkeiten. Wenn ich sicher weiss, dass ich in den letzten 20 Jahren einen statistischen Vorteil hatte, wenn ich immer gekauft habe, wenn Situation A eingetreten ist und immer verkauft habe, wenn Bedingung B vorlag, dann habe ich eine sehr gute Chance, dass es auch in Zukunft ähnlich laufen wird.

Man kann das für Einzelwerte oder ganze Portfolios testen. Anhand einer Benchmark erfährt man auch gleich noch, ob man so besser oder schlechter als diese abgeschnitten hätte. Viele erfolgreiche Profis arbeiten auf diese Weise. Doch auch das ist viel Arbeit, man bekommt nichts „geschenkt“.

LG

P.S.:
Ich könnte mir vorstellen, dass der Juli zur Abwechslung mal ein recht guter Börsenmonat werden könnte. Einige Dinge sprechen gerade dafür: Sehr hohe Cashanteile der Fondsmanager, Bull&Bear-Index der BoA auf 0 (gabs wohl bisher noch nie), etliche übertrieben nach unten geprügelte Aktien…

Falls es so kommt, bitte nicht vergessen, diese Gewinne auch mitzunehmen!

2 Jahre zuvor
Reply to  Claus

Klingt sehr plausibel, aber, wie du sagst, nach harter Arbeit. Das ist nicht meins. Hast du denn ein Beispiel für konkrete Bedingungen? Hast du ein Unternehmen verkauft, weil ganz klare Bedingungen (welche?) eingetreten sind?

Claus
2 Jahre zuvor

Hierzu habe ich Backtests bisher noch nicht verwendet. Man müsste, wie oben beschrieben, sich „ein paar Gedanken“ machen, was sinnvoll sein könnte, das ganze als Backtest formulieren und diesen dann mit Einzelwerten und ganzen Portfolios testen.

Ich arbeite erst seit letztem Herbst mit Backtests und nutze sie für meine gelegentlichen Trades. Das Ergebnis sind einige recht vielversprechende Handelssysteme. Eines davon setze ich seit kuzem ein. Die Zukunft wird zeigen, ob es die Ergebnisse der Vergangenheit auch in der Praxis erreicht.

LG

Felix
2 Jahre zuvor
Reply to  Claus

Wieso sagen Backtests etwas über die Zukunft, zB. bei Wirecard aus (seinerzeit)? Welcher Backtest sagt mir im vorhinein etwas über die russisches Invasion in die Ukraine oder die chinesischen Lockdowns?
Wenn es dieses System gäbe, hätten wir Fondshäuser mit genügend Man- und Rechenpower, die diese ‚harte Arbeit‘ spielend umsetzen würden. Alle würden folgen, und spätestens dann wäre der Vorteil weg. Das führt ja zur Branchenrotation. Natürlich funktionieren manche Strategien vorübergehend (bis es alle machen) – man denken an die BRIC-Staaten (wo sind die heute?), danach kam BigTech (eben solange bis sich auch der letzte Anleger mit Apple vollgezogen hatte). Kene Ahnung, welche Sau als nächstes durchs Dorf getrieben wird (möglicherweise Rüstung).
Wie bereits oben geschrieben, halte ich das aus der Vergangenheit die Zukunft berechnen zu wollen oder glauben zu können, genauso wie die Charttechnik, für eine Kontrollillusion (nicht böse gemeint, ist völlig menschlich und eine Überlebensstrategie).
M.E. hilft viel mehr, seine Emotionen im Griff zu haben und antizyklisch vorzugehen. Eben nicht verkaufen (sondern tendenziell kaufen), wenn viele/fast alle verkaufen, wie jetzt und umgekehrt nicht zu kaufen (sondern eher verkaufen), wenn (fast) alles auf alltime High steht.
That’s all, folks.

Claus
2 Jahre zuvor
Reply to  Felix

@ Felix

Bei Backtests geht es nicht darum, ein spezielles Ereignis, wie die Pleite eines Unternehmens oder den Ausbruch eines Krieges vorherzusagen.

Der Sinn und Zweck von Backtests ist der statistische Vorteil.

Dass solche Systeme funktionieren, zeigen z.B. Wahlprognosen, Wettervorhersagen, u.s.w.

Manchmal geht das auch schief, klar. Aber wenn ich z.B. weiss, dass mein System in 75-80% aller Fälle richtig liegt, bringt das an der Börse enorme Vorteile.

Was glaubst du, wie Versicherungen ihre Beiträge kalkulieren? Sie machen im Prinzip genau das gleiche. Funktionieren Geschäftsmodelle von Versicherungen? Auch Fondsgesellschaften nutzen solche Systeme.

Kein System funktioniert immer. Es gibt immer wieder Phasen mit Drawdowns, die man überstehen muss. Das ist aber in den Backtests enthalten, das Systemergebnis enthält all diese Phasen.

Seine Emotionen im Griff zu haben ist ein hervorragender Ansatz. Genau das leisten Handelssysteme, die auf Backtests beruhen!

Deine Vorgehensweise finde ich sehr gut und richtig. Im Prinzip hast du dein Handelssystem „im Kopf“ und setzt es stets manuell um, nur ohne es überprüft zu haben.

Doch wann genau kaufst oder verkaufst du? Heute, morgen oder wäre letzte Woche besser gewesen? Mit Backtests hättest du klare Antworten und das „Grübeln“ (Emotionen…) könnte entfallen.

Charttechnik ist auch nicht meins. Ich schaue nur sehr gerne Langfristcharts, meist auf Wochen oder Monatsbasis an. Sie sagen ziemlich viel über ein Unternehmen aus. Ich könnte aber nie aus einem Tages-Chart heraus irgendetwas prognostizieren…

LG + viel Erfolg!

Felix
2 Jahre zuvor
Reply to  Claus

Den Vergleich mit Versicherungsmathematik finde ich interessant, dabei geht es um Mittelwerte, weil die Versicherung eine große Zahl von Policen hält und die Schadensfälle zufällig verteilt sind, greift das Gesetz der großen Zahl. Auf die Börse übertragen, könnte das allenfalls für Indices gelten, nicht für Einzelaktien.
Ob mir Backtests ein tagesgenaues Kauf-/Verkaufssignal geben können, kann ich mir ehrlich nur schwerlich vorstellen.

Claus
2 Jahre zuvor
Reply to  Felix

Warum sollte das nur für Indizes und nicht für Einzelaktien gelten? Es geht doch nur, wie du auch schreibst, um die Anzahl der Fälle. Je höher also die Anzahl der Fälle (=mögliche Trades) mit den vorgegebenen Bedingungen ist, desto wahrscheinlicher sind die hierbei erzielten Ergebnisse auch in der Zukunft erzielbar.

Mit einem Index (=1 Wert) sind aber nur sehr wenige Fälle im Verhältnis zu einem Portfolio mit 100, 200… Werten möglich.

Wenn Du alle in einem Index enthaltenen Einzelaktien meinst, hast Du recht. Das wäre aber ein (grosses) Portfolio.

LG

Der Baum
2 Jahre zuvor

Ich glaube in einem Tempelton Buch stand, nur verkaufen wenn man eine entsprechend aussichtsreiche alternative hat. Sonst aussitzen.

Oder wenn sich die These ändert mit Verlust raus. So mach ich es.

Grüße Baum

Felix
2 Jahre zuvor

#Checker
Die Psychologie nennt das, was die Checker machen bzw, glauben, wohle die Kontrollillusion. Hinzu kommt, wenn es mal zufällig geklappt, dann schreibt man das seinem Können und überlegenem Wissen zu, andernfalls äußeren, nicht vorhersehbaren Faktoren.
Auf diese Weise kann es zu einem ziemlich überschätzen Selbstbild kommen.
Besser ist glaube ich die Idee: Ich weiß, dass ich nichts weiß.

Bruno
2 Jahre zuvor
Reply to  Felix

Ich kenne jemanden der hat bei einem britischen Hedgefund als Mathematiker gearbeitet, die haben 3stellige Mio-Summen ausgegeben für Backtesting & co., und das war wohl eher ein Kleinerer. Und die haben es auch nicht wirklich hinbekommen zumindest sind sie nach ein paar Jahren Pleite gegangen, wie soll ich das im Excel hinbekommen?

Ich mache das ja auch eher selten wenn etwas aus meiner Optik in die falsche Richtung übertrieben hat, so dass ich das etwas abfedere, aber bin mir auch bewusst, dass dies auch auf die Performance gehen kann, aber so nimmt man zumindest etwas Risiko raus.

Dantes
2 Jahre zuvor

Zweistellige Inflationsraten kann kein Asset mehr auffangen.

42sucht21
2 Jahre zuvor
Reply to  Dantes

Humankapital

Sparta
2 Jahre zuvor
Reply to  42sucht21

@42

Ich habe es befürchtet… ;-)

-M
2 Jahre zuvor
Reply to  42sucht21

Oder man kauft nach dem 2 jährigen Crash Firmen mit kuv 3, kbv 3 und 5-10% Dividende….. Zitat eines unbekannten Senior Analysten.

-M

Mats
2 Jahre zuvor

@ M und Baum
Eure Berkshire Bewertung bedeutet ja etwa eine weitere 30 Prozent Korrektur, dann ist man dort bei einem 2022er KGV von etwa 15 wenn ich das richtig überschlagen habe.
Uff, wäre natürlich gut möglich von der Bewertung her. Aber jetzt nochmal 30 Prozent Korrektur wäre schon heftig. Dann sind die auf jeden Fall ein Nachkaufkanditat.

@ all
Was haltet ihr von einem Nachkauf bei Vonovia, jetzt unter 30 Euro? Bei der Miete können die Leute nicht sparen und neu bauen dürfte für viele Leute bei den steigenden Preisen für Materialien auch zunehmend unerschwinglich sein. Und deren Fusion muss sich ja irgendwann auch mal in Synergieeffekten bemerkbar machen denke ich. Ich überlege, hier nochmal etwas aufzustocken. Bin in der Position dick ehrlich gesagt im Minus.

-M
2 Jahre zuvor
Reply to  Mats

Ich glaube es werden sich noch so einige multiples anpassen in der nächsten Zeit. Glaube BRK kann da locker hin rutschen. Sind in ihrer Historie mehrmals 50% gefallen und immer war es dann auch eine Lizenz zum Geld verdienen bei kaum Risiko.

Im Endeffekt war bisher ja auch kaum etwas passiert. Wenn man sieht was nach 2020 passiert ist….die Charts sehen aus wie die Spitze des Mount Everest.

Vonovia darf glaube ich jedes Jahr ca 4-5mrd Kredite refinanzieren und ich könnte mir einige Abschreibungen vorstellen. Findest du die jetzt wirklich als deinem besten kauf, den du weltweit in Aktien tätigen kannst?! Du musst ja nicht zwingend, nur weil du fett im Minus bei denen bist, weiter kaufen.

-M

Ralf
2 Jahre zuvor
Reply to  Mats

Vonovia finde ich nicht schlecht, eine kleine Aufstockung schadet nicht. Allerdings müssen Immobilienfirmen und auch private Immobilienbesitzer mit steigender Abgabenlast und neuen Regulierungen durch den Staat rechnen. Beispiel: Laut ntv bastelt die Regierung an einer Umlage um hohe Gaskosten breiter auf alle Verbraucher zu verteilen. Trifft dann letztendlich auch umweltfreundliche Hausbesitzer mit Photovoltaikanlage. Willkommen im Sozialismus…

Paluma
2 Jahre zuvor
Reply to  Ralf

Ralf zum Glück gibt es Leute wie dich, die immer wieder den Finger in dir Wunde der Parteien legen. Ohne Leute wie dich würde die Politik maßlos werden, Leute wie du und ich enteignet und wir müssten schon bald 20 Jahre auf unser Auto warten.

Enteignung, Zwangsumlagen, Zwangsvollstreckung bei nicht Einhaltung. Was alles auf uns zu kommen wird durch links/grüne Planwirtschaft.

Nur durch dich fühle ich mich jetzt gestärkt und werde ein kleinen Teil Vonivia kaufen.

Danke Ralf das du mir mit deiner weiten Sicht ein wenig die Augen öffnen konntest.

Ralf
2 Jahre zuvor
Reply to  Paluma

Gerne doch Paluma. Du kannst mich als Berater bei der Bundesregierung vorschlagen wenn du meiner Einzelmeinung derart hohes Gewicht einräumst. Spaß beiseite: Anstatt noch mehr Regulation brauchen wir eher mehr Anreize und Freiräume für Investoren und Investitionen in D. Verbote und noch mehr Abgaben und Vorschriften wirken eher gegenteilig auch für viele notwendige Ziele. Laut EZB Studie ist das Vermögen pro Kopf in D bereits Schlusslicht in der EU. Man versucht offensichtlich diesen Zustand zu zementieren, warum auch immer. Vielleicht sollte man den Bürgern mehr Eigenverantwortung und Freiheit bei verschiedenen Entscheidungen wie zum Beispiel Mobilität und Heizen lassen. Die Vorfestlegung zum Beispiel auf E-Mobilität als Hauptverkehrsträfer und Wärmepumpen als Heizsystem der Zukunft sind eben vielleicht nicht der Weisheit letzter Schuss und behindert andere mögliche Innovationen. Ist aber nur meine subjektive Meinung.

Ralf
2 Jahre zuvor
Reply to  Ralf

Korrektur: Nicht Schlusslicht in der EU aber deutlich unterm Median Mittelwert und klar hinter Ländern wie Frankreich. Durchaus auffällig finde ich und Zeichen von politischem Versagen.

Der Baum
2 Jahre zuvor
Reply to  Mats

Ja, ich weiß auch nicht. Bei mir fühlt sich kein „Crash“ so richtig nach Crash an. Ich hab zu Corona gut zugekauft, aber ich hab das nicht so krass als Crash wahrgenommen. Warum?

Weil ein großer Teil der Unternehmen immernoch Recht gut bewertet waren. Ich will MS zu 100€ oder 50€ das wäre ein echter Crash. Aber vermutlich ist das Utopie. Diese Vorstellung, dass man ein Unternehmer unter dem Barbestand kaufen kann ist irgendwie im Kopf sitzen geblieben und kommt so aber nie mehr heutzutage.

Was die Zukunft bringt keine Ahnung. Mittlerweile gibt es nach meiner Bewertung einige Kaufgelegenheiten, die sowohl vom Unternehmen als auch von der Bewertung wieder passen.

interessanterweise sind es Titel die ich schon im Depot habe:

Stanley BnD, Wacker neuson, West Fraser, Persimmone, BBBiotech, alles preiswert aus meiner Sicht.

PayPal ist zwar teuer aber trotzdem ne Wette Wert.

So gibt es jetzt schon ein paar Titel. Aber so richtig omg Hammer ist es noch nicht.

Ich glaube wir nähern uns schon dem Boden an, mental zumindest. Alles sind schlecht gelaunt und erwarten eine Rezension etc. Wenn sie dann kommt geht’s nochmals runter. Ein schwarzer Schwanz kann immer noch mehr Rücksetzer verursachen. Aber dann wird’s auch wieder heller werden denke ich. Zumindest für gute Unternehmen.

Grüße Baum

Luigi
2 Jahre zuvor
Reply to  Der Baum

„in schwarzer Schwanz kann immer noch mehr Rücksetzer verursachen.“ Wohl eher ein freudscher Versprecher wegen der Sehnsucht nach Zweisamkeit.

Der Baum
2 Jahre zuvor
Reply to  Luigi

Hahaha, danke. Normalerweise fällt sowas immer nur mir auf. Natürlich schwarzer Schwan :-)

Mats
2 Jahre zuvor

Vonovia ist sicherlich nicht das beste Investment aller Aktien, da hat der M schon recht. Ich werde die Tage meine Stückzahl nur auf eine runde Summe bringen, und gut ist damit.

So als richtigen Crash empfinde ich das auch alles noch nicht. Nike, Berkshire, Danaher, Microsoft, Disney, Nvidia. Schnäppchen sind das immer noch nicht. KGVs 2022 oder 2023 zwischen 10 und 15 bei solchen Titeln wären natürlich für uns Investoren nochmal ein Glücksfall. Glaube ich aber nicht so richtig dran.
Blackrock ist fast auf diesem KaufNiveau.

Günstig sind Dt. Post und natürlich BASF und Covestro. Die beiden letzteren aus bekannten Gas Gründen, vlt jetzt die Chance, wo alle Angst haben.

Nun ja, was tun. Ich habe meine Sparpläne seit 2 Monaten eingiges erhöht und kaufte die letzten Wochen somit nur (langweilige) WeltEtfs.

-M
2 Jahre zuvor
Reply to  Mats

Ja, so 15er KGVs bei Top Firmen (Wie oben erwähnt) wäre ja ausreichend.

-M

Der Baum
2 Jahre zuvor
Reply to  Mats

Ich halte mich in der politischen Situation von solchen Investments fern. Wohnungsbau ist sehr politisch aktuell. Und es gibt auch bessere Wirtschaftszweige denke ich.

Mieterrechte sind stark etc.

Grüße Baum

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