Ich stecke in einem Dilemma. Mein Vermögen hab ich leider vor Jahren zum Großteil am Aktienmarkt investiert. Würde ich mehr Barmittel oder sonstige Vermögen besitzen, würde ich dieses jetzt an der Börse in solide Papiere investieren. Denn ich weiß heute, dass der Markt in fünf bis zehn Jahren deutlich höher stehen wird. Da muss ich doch bescheuert sein, wenn ich diesen dramatischen Absturz nicht für billige Einkäufe nutzen würde. Leider ist das Cash schon investiert.
In dieser Korrekturphase werden gigantische Vermögen geschaffen. Schauen Sie sich den heftigen Absturz des Dow Jones in den vergangenen zehn Jahren an (Chart). Warren Buffett schrieb zu Recht in seinem Gastbeitrag für die New York Times, dass man nicht zu lange warten sollte. Ein weiteres Argument für einen Einstieg ist die Abgeltungsteuer, die ab dem 1. Januar 2009 in Deutschland greift. Dann werden pauschal 25 Prozent der Gewinne abgezogen. Bislang ist Deutschland in punkto Börse ein Paradies. Denn alle Aktiengewinne sind steuerfrei, solange die Aktienposition über ein Jahr lang gehalten wird. Ich rate angesichts des heftigen Kursrutsches und wegen der Abgeltungsteuer zügig zu handeln. Warten Sie nicht zu lange!
Warren Buffett stockte in den zurückliegenden Wochen seinen Anteil an ConocoPhillips massiv auf 84 Millionen Aktien auf. Der Milliardär hält damit einen Anteil von sechs Prozent an dem texanischen Ölmulti. In den vergangenen Monaten war der ConocoPhillips-Kurs heftig eingebrochen im Zuge des Verfalls des Ölpreises. Buffett tätigte die Transaktion über seine Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway. Der beste Investor aller Zeiten wird von seinen Fans als das „Orakel von Omaha“ bezeichnet.
Auch Hedgefondsmanager George Soros liebt ConocoPhillips. 4,4 Prozent seines Portfolios hat er in dem drittgrößten Energieriesen der USA investiert. Soros zählt ebenfalls zu den besten Investoren weltweit. Wer bei ihm 100.000 Dollar im Jahr 1969 investierte, konnte sich bereits im Jahr 1994 über ein Vermögen von 150 Millionen Dollar freuen. Soros steht mit einem geschätzten Privatvermögen von 8,5 Milliarden Dollar auf dem 27. Rang der reichsten Amerikaner. Der Superinvestor baute im vergangenen Quartal den Anteil am Discounter Wal-Mart von 600.000 auf 3,8 Millionen Aktien aus. Seine Airline-Aktien stieß er dagegen alle ab. Nur an dem Billigflieger JetBlue hielt er fest. JetBlue ist auch einer meiner Favoriten.
Wenn Sie sich ansehen, was die Unternehmensinsider derzeit tun, dann fällt eine rege Kaufaktivität auf. Während in den vergangenen Monaten im Schnitt 14 Käufe pro Woche gemeldet wurden, kamen in dieser Woche mehr als 40 Transaktionen von Insidern zu Stande. Ein beachtlicher Umstand. Dass jetzt die Insider auf Schnäppchenjagd gehen, ist ein positives Signal. Die Kurse sind ausgebombt. Wir haben den Boden erreicht. Zu den Käufern zählen etwa Vorstände von General Electric und Citigroup. Als im Jahr 2005 der Häuserboom auf dem Hoch angelangt war, verkauften Manager von Hausbauunternehmen wie verrückt ihre Aktien. Sie wussten seinerzeit, dass das Ende des Superbooms erreicht war – insofern warfen sie ihre Aktienbestände gnadenlos auf den Markt. Das gleiche sehen wir jetzt auf der Käuferseite: Manager kaufen wie blöd. Folgen Sie der reichen Oberschicht. Denn sie wissen, was sie tun.