Die Wall Street befindet sich weiterhin im Aufschwung. Ich bin insgesamt optimistisch. Nur werde ich zunehmend skeptischer bei Aktien, die regelrecht in Mode gekommen sind. Nehmen Sie etwa Google. 149 Milliarden Dollar zeigt die Börsenwaage an. Dem steht ein Umsatz von nur 21,8 Milliarden gegenüber. Eine Bewertung mit dem bald siebenfachen Umsatz ist ein Wahnsinn. Bedenken Sie zudem, dass die Wachstumsraten des Suchmaschinenbetreibers seit Jahren nachlassen. Betrug das Umsatzplus 2005 noch 93 Prozent, so schrumpfte es in den Folgejahren auf 73, 57 und schließlich 31 Prozent im vergangenen Jahr.
In den jüngsten Quartalen war der Zuwachs so gering, dass er kaum noch der Rede wert ist. Selbst wenn die Werbewirtschaft nach dieser schlimmen Rezession wieder optimistischer wird, sind die alten Wachstumsraten kaum erreichbar. Steuermann Eric Schmidt hat also ein Problem! Wo will er das Wachstum hernehmen? Seine neuen Google-Handys können keine neue Phantasie entfachen. Ebenso wenig hat Youtube ein großes Umsatzpotential. Wenngleich sich hier die jungen Videofans rund um den Globus tummeln, lässt sich der Traffic kaum zu Geld machen.
Wer beginnt, für seine freien Inhalte Gebühren zu erheben, dem rennen die Nutzer davon. Diese Erfahrung machen alle. Selbst Google wird das nicht ändern können. Ich halte die Google-Bewertung für zu hoch, wenngleich es sich um eine hervorragende Firma handelt.