Versuche früh finanziell frei zu werden. Dann hast Du mehr Wahlmöglichkeiten in Deinem Leben

Hier war ich in Berlin unterwegs.
Das Schöne an der finanziellen Freiheit ist, wenn Du sie früh erreichst. Sagen wir mit 35 oder 40 Jahren. Dann hast Du mehr Zeit, um sie zu genießen. Wenn Du bis 67 arbeiten musst, hast Du logischerweise weniger Zeit. Deine goldene Zeit ist begrenzt.

Im Endeffekt kann jeder in der westlichen Welt nach 20 Jahren die finanzielle Freiheit schaffen. Es hängt von der Motivation ab. Schlüsselfrage ist, auf wie viel Du verzichten kannst. Wer extrem sparsam lebt, wie kaum jemand, kann so früh wie kaum jemand in den Ruhestand. Das ist einfach so. Die Leute suchen gerne Ausreden. In Deutschland kommt man wohl mit 12.000 Euro im Jahr über die Runden. Zumindest sollte das in einer WG zu schaffen sein. Dafür sind Finanzmittel von 250.000 Euro nötig. Das kannst Du in 20 Jahren mit einem guten Einkommen ansparen. OK, Du musst Dich anstrengen. Wenn es knapp werden sollte, würde ein 450-Euro-Neben-Job ausreichen, um die Lücke zu schließen.

Eine große Geldverschwendung, die ich beobachte, ist: Alles muss heutzutage neu sein. Ein Neubau, ein neues Auto, neue Möbel, neue Kleidung, neue Elektronik, neuer Flach-TV, neue Kochutensilien, neu, neu, neu. Das kostet alles extra Geld. Es ist der typische Konsumwahn. Der Wertverlust kann dramatisch in wenigen Jahren sein. Hausbaufirmen verlangen eine kernige Prämie für einen Neubau. Das muss man erst wieder reinholen.

Blogleser Jan hat gut erklärt, was jemand, der motiviert ist, in der Versicherungsbranche verdienen kann. Wer hier spart wie kaum ein anderer, kann beträchtliche Summen aufschichten. Wir Menschen haben ein Konsumproblem. Es wird immer mehr Zeug gekauft. Das Geld wird sinnlos verpulvert.

Eine coole Sache ist, wenn Du finanziell frei bist: Du musst nicht sofort in den Ruhestand. Wann Du den Job an den Nagel hängst, ist Deine freie Entscheidung. Du musst eben alles berücksichtigen. Wer aussteigt, muss an die Krankenversicherung denken und an die geringere gesetzliche Rente. Wer noch ein paar Jahre Arbeit als Sicherheitspuffer dranhängt, trifft sicherlich eine weise Entscheidung. Sofern Dir die Arbeit keine Bauchschmerzen bereitet, bleibe ein paar Jahre länger dabei. Sicher ist sicher. Oder arbeite auf freiberuflicher Basis weiter. Du hast die freie Wahl. Du kannst tun und lassen, was Du magst. Das ist ja das Herrliche.

Wer zu knapp kalkuliert, kann auf die Nase fallen. Nichts ist schlimmer, als im Alter zu wenig Geld zu haben, wie dieser Senior zeigt: Hans Lautensack wurde mit 50 Jahren nach einem Herzinfarkt arbeitsunfähig. Jetzt muss er mit 58 Euro in der Woche auskommen. Ein trauriges Leben. Lautensack, der sehr deprimiert ist, sagt auf die Frage, was er anders machen würde, wenn er jünger wäre: Mehr Sparen.

Was kannst Du jungen Leuten raten, die keinen Bock haben zu sparen? Gar nichts! Belehrungen bringen wenig. Es muss jeder selbst herausfinden.

Ich habe ein wenig Einfluss auf mein direktes Umfeld mit dem Aktiensparen gehabt. Aber der Erfolg ist gemischt. Und die Menschen sind in Deutschland eben skeptisch, wenn es um Aktien geht. Viele mögen Festgeld, Sparbücher und Versicherungen sowie Immobilien. Aber für Aktien können sich nur wenige begeistern. Da redet man gegen eine Wand. Die Menschen verstehen gar nicht, was für eine mickrige Rente sie erwarten wird. Vor allem wenn man die Inflation berücksichtigt.

Auf dem Weg zur finanziellen Freiheit gibt es zahlreiche Vorteile. Wer es noch nicht ganz geschafft hat, aber in die Nähe kommt, hat mehr Freiheiten. Du kannst Deinen Job lockerer wechseln oder einen neuen Karriereweg einschlagen. Du kannst mit einem Nebenjob in den Ruhestand gehen. Du kannst eine längere Auszeit nehmen (ins Ausland reisen).

Die einen reisen gerne. Die anderen lassen sich irgendwo am sonnigen Strand nieder. IT-Nomaden leben gerne im thailändischen Chiang Mai. Dort kommen sie schon für 600 Dollar im Monat über die Runden. Mit einem Nebenjob kannst Du dort scheinbar leben wie ein König.

Chris lebt in Chiang Mai mit seiner Freundin. Ein kleines Budget reicht ihm. Er finanziert sich über einen freiberuflichen digitalen Job:

Almost forgot to post! This was last Saturday in Chiang Rai. ??

Ein Beitrag geteilt von Christopher R Dodd (@christhefreelancer) am

Dann gibt es Naturfreunde wie Jill Redwood. Sie lebt seit 30 Jahren auf einer Farm, versorgt sich selbst und macht einen zufriedenen Eindruck:

Calamity Jill: Living off the Grid with Jill Redwood from ABC Open Gippsland on Vimeo.

Du musst das finden, was Dir Spass macht.


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7 Jahre zuvor

Du sagst es Tim, im Grunde hat jeder die Möglichkeiten es zu schaffen. Die meisten nutzen nur nicht ihr Potential, schieben vieles auf und wissen nicht um die Macht des Faktors Zeit.

Ich habe es mit 37 Jahren geschafft, aber auch nur, weil ich all die Jahre davor immer mehr wollte als nötig war. Das beinhaltete auch zusätzliches Arbeiten nach Feierabend und auch am Wochenende. Auch das Haupteinkommen konnte kontinuierlich gesteigert werden.

Wenn man dann versucht die Ausgaben stabil zu halten, erreicht man zügig eine 50% Sparquote. Zu zweit, mit dem richtigen Partner kann das durchaus noch schneller funktionieren.

Hätte ich früher mein heutiges Wissen gehabt, hätte ich es sicherlich auch 6 Jahre früher geschafft.

Lieben Gruß aus Oberbayern.

Alex

7 Jahre zuvor

Außerordentlich war es auf keinen Fall. Das zeigen die Gehälter von vergleichbaren Mitarbeitern. Aber wenn das Gehalt um 100 Euro netto stieg, wuchsen unsere Ausgaben nur um 20 Euro im Monat. Zudem habe ich bereits 1999 angefangen mit Blogs und Affiliateseiten ein Nebeneinkommen aufzubauen. Die Erträge daraus konnten wir praktisch immer komplett zusätzlich sparen.
Mein Zugpferd ist aber mittlerweile mein Finanzblog geworden. Offensichtlich bin ich nach dir der am zweitlängsten aktive Finanzblogger in D. ;-)
Im April wird der Blog 8!
Gruß

Alex

7 Jahre zuvor

Ich brauche 48 000 fr. für meine Ausgaben in der Schweiz im Jahr, 12 000 Fr  sind alleine meine Steuern. 20000 Fr. die Miete. Krankenkasse 2500 Fr. Strom Heizung 2000 Fr. Da habi wohl noch Sparpotential

7 Jahre zuvor

Hallo Tim,

ich denke auch, dass es in 20 Jahren möglich ist, die FF zu erreichen! Wenn man von Anfang an die größten Fehler vermeidet sowieso.

Ich habe zwar immer sehr gut verdient aber auch einiges an Leistung dafür erbracht. In den Schoss gefallen ist mir nichts. Ich bin nun 40 und mein Gesamtvermögen seit kurzem siebenstellig. Da mir mein Job immer noch Spaß macht und genau aus den von dir genannten Gründen (Krankenversicherung, Betriebs- und gesetzliche Rentenansprüche) gehe ich noch an 3 Tagen in der Woche hin. Außerdem kann es ja auch schnell gehen, dass ein beträchtlicher Teil des Vermögens mal eben verschwindet (Aktiencrash + längere Baisse, Immobilienblase platzt, etc.). Dann ist es doch gut, wenn noch den Sicherheitsanker Hauptjob hat.

Ende letzten Jahres war ich das erste Mal in Chiang Mai und war völlig begeistert. Die “Rose des Nordens” hat mich irgendwie in ihren Bann gezogen. Über den Weg in meine finanzielle Freiheit und auch über die Thailandreise habe ich auf meinem Blog “freaky finance” geschrieben.

Klasse Interview übrigens mit dir beim Finanzrocker. Ich finde deine Bodenständigkeit und die ruhige, lockere Art Dinge zu erklären sehr angenehm!

Beste Grüße

Vincent

Ralf
7 Jahre zuvor

Eine gute Sache! Wer aber doch einmal über Familie und Kinder nachdenken sollte, wird mit frühzeitiger FU deutlich mehr Probleme haben. Als Single sind die Hürden deutlich niedriger. Und da oft die biologische Uhr tickt möchten viele Paare das Thema Familie nicht zu spät angehen.

7 Jahre zuvor

Hallo Tim, Hallo an alle anderen,

Ich habe mich in jüngster Vergangenheit nur mit Stockpicking an sich beschäftigt und die konkrete Sparquote ignoriert. Wie finde ich Unternehmen mit gesunden Finanzen und guter Perspektive. Aber was bringt es, wenn man mehr Renditen erwirtschaftet, aber eine sehr schlechte Basis im Sinne von investierter Geldmenge hat… Es bringt aus meiner Sicht gerade am Anfang viel mehr, wenn man die Sparquote erhöht als wenn man nur an prozentuale jährliche Renditen denkt…

Bei mir wird es noch ein langer Weg zur finanziellen Freiheit, aber ich gebe mir Mühe… :) Derzeit entwickeln meine Frau und ich einen konkreten Plan, wie wir dieses Ziel erreichen können. Wir stehen auch am Anfang mit unseren wirklichen Sparplänen.

Und nebenbei möchte ich meine Stockpicking-Skills verbessern, auch da wird es noch ein weiter Weg zu einem akzeptablen Investor. :)

Alles Gute,

Ferhat

chaostrader
7 Jahre zuvor

Das Schöne an der finanziellen Freiheit ist, wenn Du sie früh erreichst. Sagen wir mit 35 oder 40 Jahren. Dann hast Du mehr Zeit, um sie zu genießen.

Ja schon, aber man will ja auch leben. Ohne iPhone gehts nicht, geile Klamotten/Frisör/Fitness/Nagelstudio sind ja gerade in jungen Jahren auch wichtig, Neuwagen (geleast!) ist doch viel billiger als ne alte Schrottmöhre! Außerdem will man ja was erleben und die Welt sehen. Und auch mal mit den Freunden ausgehen. Und morgens Coffee to go vor der Arbeit, soo teuer ist das ja nicht. WG ist doch assi, sobald man selber Geld verdient kann man sich doch mal selber ne geile Wohnung leisten. Also 100qm in einem geilen Szeneviertel find ich jetzt nicht übertrieben, wenn man auch mal Party machen will und mögliche Sexualpartner beeindrucken möchte.

Und ganz wichtig: Nachbar ist letztens mit Mitte 40 gestorben. Der hat jetzt nix mehr von seiner Kohle. Und wenn mal Nachwuchs da ist geht eh nix mehr, dann ist es doch wichtig, seiner Familie was zu bieten. Ein Reihenhaus mit weißem Zaun drum rum bietet doch auch Sicherheit, das können die Kinder und Enkel mal erben, bin sicher mein exquisiter Geschmack bezüglich Lage, Architektur, Bauweise, Optik etc. ist in 50 Jahren immer noch up-to-date. Die Erben werden sich um die Hütte prügeln! Außerdem ist Miete zahlen rausgeworfenes Geld, wer was anderes sagt kann einfach nicht rechnen.

YOLO! Basta.

Jan
7 Jahre zuvor

Wow, vielen Dank für das Erwähnen. Hat mich sehr gefreut! :-)

Nebenbei, als “Versicherungsfuzzi” kann ich sagen, dass bei dem Beispiel des 50-jährigen Herzinfarktpatienten etwas nicht stimmen kann. Wer nur noch 10 Minuten am Stück arbeiten kann, der ist praktisch kaum verweisbar. Das bedeutet, dass er eigentlich volle Erwerbsminderungsrente von der DRV erhalten müsste. Aber um nur 312 Euro zu erhalten muss man laut Online-Rechner schon Zahlen eintragen, die mit seiner angeblichen Erwerbsbiografie der er bei der Zeitung von sich gibt nicht viel gemein hat. Also ich komme in die Nähe seiner 312 Euro, wenn ich nur 6 Entgeltpunkte und nur 1.500 Euro Monatsbrutto ansetze. Sobald man annimmt, er hätte mehr als diese mageren 6 Entgeltpunkte in seinem Leben gesammelt, kommt man nie und nimmer auf die 312 Euro, zumindest nicht bei einem Lohn der nicht der Sittenwidrigkeit entgegen steht. Ich behaupte daher einfach mal, seine Erwerbsbiografie ist nett geschönt und hat nichts mit dem zu tun, was er vorzugeben vermag: Ein jahrelang hart arbeitender Mann der im Safte seines Lebens stehend ohne Schuld niedergestreckt wurde.

Auch sieht man auf dem Foto, dass er raucht. Nur noch 10 Minuten zusammenhängend arbeiten können, extrem gesundheitlich angeschlagen und 58 Euro die Woche zum Leben – und trotzdem rauchen? Naja, da scheint jemand die Prioritäten im Leben nicht nur in jungen Jahren falsch zu setzen. Auch im Alter scheint’s Nachholbedarf zu geben. Gerade das Rauchen ist ein hoher Risikofaktor für den Herzinfarkt. https://www.herzbewusst.de/risikofaktoren-herzinfarkt/herzinfarktrisiko-durch-rauchen-das-sollten-sie-wissen Den zweiten würde er vermutlich, wenn die 10 Minuten stimmen, nicht mehr überleben.

Jedenfalls auch dieser Blogbeitrag ein toller Motivationsschub. So will ich, egal wie dieser Mann nun zu seiner Grundsicherung kam, niemals leben müssen. Und es stimmt, Tim. Sicher, ich bin nicht immer bei dir, wenn es um die Aktienquote geht. Ich bin da anders orientiert. Das ist aber auch nicht schlimm, denn alles neue gesparte Geld geht bei mir ebenso zu 2/3 in Aktien. Schon heute müsste meine Familie und ich, sollte einen von uns etwas passieren, nicht so leben wie dieser Herr. Und bereits das ist irgendwie befreiend. Ich versuche mit Anfang 50 (vermutlich 52, je nach Entwicklung) die finanzielle Freiheit zu erreichen. Das sind für mich als Mitte 30-jähriger noch einige Jahre hin. Aber letztlich ist es wie beim Wandern: Der Weg ist das Ziel. Danke!

7 Jahre zuvor

@freaky finance:

“Ich bin nun 40 und mein Gesamtvermögen seit kurzem siebenstellig.”

Gratulation! Ich finde das unglaublich motivierend. Sowas spornt mich total an. Ich bin 28 und habe leider erst vor kurzem mit dem Sparen angefangen und habe dementsprechend kaum Anlagen bisher. Ich möchte nun aber umso mehr sparen.

:

Da hast du völlig recht. Meine Frau und ich haben keine Kinder und bauen unsere Pläne darauf, dass wir in der Zukunft keine Kinder kriegen werden. Das ist langfristig aber nicht wahrscheinlich. Und das müssen wir auch durchdenken. Wie verändert sich die Sparquote, sobald man ein Kind hat? Keine Ahnung. Derzeit denken wir uns, dass sich wahrscheinlich nicht viel ändert, weil wir immerhin auch Gehaltserhöhungen kriegen werden und Kreditausgaben wegfallen, etc. Dein Punkt ist aber sehr wichtig und wir haben das auch im Hinterkopf.

Felix
7 Jahre zuvor

By the way: Das Schöne an Kindern ist, dass sich mit ihrem Erscheinen die Prioritäten völlig ändern. Man hat dann andere Ziele wie Erziehung, Ausbildung, Wohnumfeld usw. Die FF rutscht da ziemlich weit nach hinten auf der Liste.

Also, wer hier mal einen Perspektivwechsel braucht, dem empfehle ich, sich Kinder anzuschaffen, um das Mühle herauszukommen.

7 Jahre zuvor

Hallo Ferhat,

danke! Vielleicht motiviert es neben dir ja auch noch andere. Gerne diene ich als Beispiel dafür was mit Fleiß und Investition machbar ist. Dabei habe ich nie komplett alles der FF untergeordnet und das Sparen komplett übertrieben.

Eine mittlerweile erwachsene  Tochter hab ich übrigens auch (hab also nicht nur mit dem Investieren früh angefangen), weil das Thema Kinder/Familie hier auch angesprochen wurde.

Gruß

Vincent

Frank
7 Jahre zuvor

Also ich werde die nächsten 20 Jahre noch arbeiten, weil ich finanziell muß ,mir mein Job aber auch Spaß macht. Obwohl ich sparsam lebe und regelmäßig investiere wird es bis zur Rente dauern um finanziell frei zu sein.

Mit 2 Kindern und steter Teilzeitarbeit ging es nicht anders.

Früher schaffe ich es nicht, jedoch habe ich mein Leben lang immer nur 4 Tage die Woche gearbeitet. Rafft mich der Krebs, Infarkt, Unfall dahin, habe ich wenigstens vorher genug vom wichtigsten im Leben gehabt: Zeit.

Aber jeder Jeck ist anders, und ich gratuliere jedem der es früher schafft.

 

7 Jahre zuvor

@ Ralf

Danke für den Hinweis mit den Kindern – ein Aspekt, der in fast allen Finanzblogs zu kurz kommt.

Ich würde es mal so zusammenfassen:

Je Sparfuchs, desto kinderlos ;-)

chaostrader
7 Jahre zuvor

Je Sparfuchs, desto kinderlos

Schonmal bei MrMoneyMustache vorbeigeschaut, oder Rootofgood, oder jlcollinsnh, oder Gocurrycracker, oder…

Alles Familienväter. Ups.

7 Jahre zuvor

An Tim: Mir hat das Gespräch sehr gut gefallen. Die knapp 2 Stunden vergingen wie im Flug. Ich ziehe mir solche Gesprächssendungen gern abends im Bett rein, wenn ich mal keine Lust auf Bildschirme oder Bücher habe. Sehr augenschonend und ungemein entspannend. :-)

Wir Sparbuchdeutschen: http://www.zeit.de/wirtschaft/geldanlage/2017-03/geldanlage-sparen-enteignung-zinsen/komplettansicht

30 Seiten an herrlichen Kommentaren. ;-)

Michi
7 Jahre zuvor

@Tim

ich wohne in der Nähe des Bodensees, das wäre interessant mit Deinem Freund dort. Da in meinem Umfeld (Familie, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen) alle total karrieregeil, luxusorientiert, auf Statussymbole aus sind, aber kaum mehr Freizeit haben, kann ich mich kaum mit jemand über Themen wie Sparsamkeit, Aktien, Finanzielle Freiheit, Arbeitszeit reduzieren und Zeit für sich, seine Hobbies, seine Kinder austauschen.

Vielleicht könntest Du ja sogar mal einen Kontakt herstellen…

Grüße

Michi

Skywalker
7 Jahre zuvor

Interessante Grafik wie ich finde: http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/recht-und-gehalt/gehaelter-ab-wann-sich-das-studium-lohnt-14919170/infografik-14916685.html

 

Ein Studium lohnt sich sehr schnell wie man sieht, natürlich sond das nur allgemeine Daten, aber es trifft eben auf die meisten zu

7 Jahre zuvor

Ich würde gerne mal diesen Artikel zur Diskussion stellen:

http://www.gurufocus.com/news/490732/why-you-really-need-to-diversify

 

Schon erschreckend, dass die Chace eine Aktie zu erwischen die über ihre Lebensspanne positive Renditen erbringt gerade mal 1 zu 24 ist…

Eine Studie hat nachgewiesen, dass sämtliche Renditen am Aktienmarkt von 1926 bis 2015 von gerade mal von 4% der Unternehmen gekommen ist. 96% haben negative Renditen gebracht!

@ Tim

ist dein extremes Buy and Hold vielleicht doch nicht die perfekte Lösung?

Ich diversifiziere gar nicht. Komme aber langsam ans Überlegen.

Eine sehr gute Lösung des Problems scheint mir zu sein eine Aktie zu verkaufen wenn die Dividende gekürzt wird. So macht es z.B. der DividendGrowthInvestor…

Oliver
7 Jahre zuvor

:

Dann müßte ich der Überflieger sein, etwa 80% meiner Aktien sind im Plus (z.T. sehr deutlich). Ich zähle mich aber definitiv nicht dazu. Andererseits gibt es tatsächlich viele Aktien, von denen man die Hände lassen sollte. Wenn Du dir hier z.B. von der Nasdaq die Aktien alphabetisch anzeigen lässt und Stück für Stück durchgehst, wirst Du viele hoffnungslose Fälle finden:

http://www.nasdaq.com/screening/companies-by-industry.aspx?exchange=NASDAQ

Häufigster Grund: Nur Visionen und kein überlebensfähiges Geschäftsmodell oder schlechtes Management. Ersteres ist häufiger.

Wenn Du bei den erfolgreichen Firmen bleibst und in Jahresintervallen überprüfst, ob das Unternehmen weiterhin erfolgreich ist, dann wirst Du i.d.R. ganz gute Ergebnisse erzielen. Niemals die 100%, aber doch eine gute Quote.  Ich habe schon mehrmals geschrieben, dass mir das funktionierende Geschäftsmodell am wichtigsten ist, ähnlich der Lage bei Immobilien.

Zum Verkauf bei Dividendenkürzungen: Das Hauptproblem bei der Sache ist, dass dann die Kurse schon massiv eingebrochen sind. Ich lese auch sehr gerne den DividendGrowthInvestor, er hat sehr viele gute Gedanken. Aber in dem Punkt stimme ich nicht mit ihm überein. Als damals die Kinder Morgan Aktie stark eingebrochen ist, weil der Verschuldungsgrad zu hoch wurde mit gleichzeitigem Einbruch der Energiepreise, wurde die Dividende drastisch von etwas 0,51 Cent auf 0,125 Cent gekürzt, also über 75% weniger. Die Aktie notierte damals irgendwo bei 13/14 $, bin mir nicht ganz sicher, was der Tiefstkurs war. Irgendwo in dieser Zeit hat er verkauft. Meines Erachtens kein guter Zeitpunkt, da das Geschäftsmodell immer noch intakt war, das Unternehmen in der Gewinnzone und man die Sache aussitzen kann. Ich habe mir die Freiheit genommen, sogar noch 100 Aktien zu kaufen. Zugegeben, heute ist die Dividende immer noch bei 0,125 Cent, das Unternehmen könnte tatsächlich noch besser dastehen, hat sich aber durch das Nichtauszahlen der Dividende finanziell gut erholt. Der Kurs ist immerhin bei 21,50 $ und ich denke darüber nach, mir nochmal 100 Stück zu kaufen. Kein großes Risiko in meinen Augen.

Meine vom Kurs her mit erfolgreichste Aktie letztes Jahr war STMicroelectronics. Wirklich kein besonderes Unternehmen und die haben die Dividende vom 0,10 Cents auf 0,06 Cents gesenkt. Der Kurs hat sich deswegen erstmal negativ bis etwas über  5$/Aktie entwickelt. Jetzt ist er mit 15 $ meines Erachtens zu hoch, deshalb überlege ich zu verkaufen.

Was ich damit sagen möchte: Dividendensenkungen sind Sondersituationen. Keine ist genau gleich, man sollte sich informieren, was gerade passiert und wo die Gefahren des Unternehmens liegen. Nicht selten sind solche Situationen (nicht zu schnell kaufen) ganz ordentliche Einkaufsmöglichkeiten. Voraussetzung: Traut man dem Unternehmen eine zukünftige positive Entwicklung zu und ist das Geschäftsmodell immer noch gültig?

Ich rate aber von einem sofortigen Verkauf bei der Senkung der Dividende  meistens ab, da gerade an der Stelle die Kurse sehr häufig am schlechtesten sind. Vorsichtiger wäre ich, wenn das Unternehmen massiv in der Verlustzone ist, die Dividende auf null sinkt und/oder eine große Verschuldung besteht. Jeder Fall ist anders. Aber eine Regel, alles immer sofort zu verkaufen, sehe ich als falsch an.

Zu dem Artikel von Tim:

Wenn ich die Geschichte mit dem Rentner lese, weiß ich auch nicht, was ich davon halten soll. Er hat einen Herzinfarkt, kein Geld und raucht. Ein Manager, mit dem ich zusammengearbeitet habe und der auch einen Herzinfarkt vor einigen jahren hatte, ist letztes Jahr verstorben. Er hat davor viel geraucht und hat das sofort nach dem Infarkt aufgegeben. Das war überhaupt keine Frage für ihn. Rein gesundheitlich verantwortungslos, wenn man so weiter macht. Dazu kaum Geld und mit dem Kosten des Rauchens ist der Kühlschrank natürlich leer. Also so ganz plausibel finde ich die Geschichte nicht.

Trotzdem sehe ich es ähnlich wie Tim: Wenn er davor über die Jahre regelmäßig was weggelegt hätte, dann wäre die Situation zumindest in den ersten Jahren nach dem Herzinfarkt nicht so trostlos gewesen. Gerade wenn solche unvorhergesehenen Dinge, die das Leben wesentlich schlechter machen kommen, ist eine Rücklage äußerst hilfreich, selbst wenn man noch nicht finanziell frei ist. Ich glaube, dass viele es im Rentenalter bereuen, dass sie während ihrer Arbeitszeit nichts gespart haben. Selbst mit einer “hohen” Rente von vielleicht 1500 EURO/Monat kann man zwar ordentlich leben, aber die schicken Bootsreisen machen andere. Viele haben das noch nicht mal, sondern vielleicht 1000 EURO. Da kommt man langsam in eine Situation, wo es als alter Mensch mit den Medikamentenzuzahlungen nicht mehr so lustig wird. Man kann nichts falsch machen, wenn man was beiseite legt.

 

 

Christoph
7 Jahre zuvor

Intel kauft Mobileye!!!! WOW Glaub das ist wirklich eine Überraschung! Für Intel wohl ein sehr sehr guter Kauf

@Ferhat: EIn Plan ist wichtig. VOr allem weilche Aktien möchte ich. Ich habe so ca 20 Dividendenaktien die ich regelmäig bespare. Fast alle nur per Sparplan also zwischen 25 und 100-200 Euro im Monat. Manchmal lasse ich auch welche ein paar Monate aus. Aber so bespare ich gleich viele verschiedene Aktien die ich haben möchte und peu a peu erhöht sich auch die Anzahl der jeweiligen Aktien. Auch wenn es nur mal 1,3 oder gar 0,5 sind.

 

Ja in Thailand kann man wirklich für wenig Geld super leben. Selbst Rentner mit niedriger Rente leben dort und dies deutlich besser als hier in Deutschland.

Aber man muss natürlich auch der Typ für eine komplett andere Kultur usw sein.

Freelancer Sebastian
7 Jahre zuvor

@ Stefan

Mich verwundert diese Statistik ebenso. In meinem 27-Titel-Depot, das ich mir über die letzten 8 Jahre kontinuierlich zusammengestellt habe, sind bis auf zwei Titel alle (teilweise mit mehreren 100%) im Plus.

Ich setze dabei vor allem auf markenstarke Weltkonzerne, eben auf die Dickschiffe mit erprobten Geschäftsmodell. Sehe das mit dem Halten/Verkaufen wie Oliver.

Meine bescheidene Erklärung: Im Aktienuniversum (es müssen zigtausende sein) gibt es eine Menge Müll, der im Zeitablauf auch wieder verschwindet. Man muss doch aber kein Genius sein, um sich “die Gewinner” wie J&J, Nestle und co. ins Portfolio zu packen ?!

Und eins kann ich mir nicht verkneifen zu erwähnen (bitte steinigt mich dabei nicht, ich möchte NICHT die langweilige alte Debatte auffrischen):

Wer einen ETF im Depot hat, besäße dann ebenso einen Großteil der 96% Loser, die immer wieder ausgetauscht werden. Ist dem wirklich so?

Zur Kinderdebatte meine alte Leier. Ja, es ist schwieriger/langwieriger mit Kindern auf dem Weg zur FU. Aber definitiv möglich.

Finde ich auch am Schönsten. Familie UND finanzielle Unabhängigkeit. Ergänzt sich wunderbar :) .

7 Jahre zuvor

 

Also Thailand wäre mir glaube ich dann doch zu exotisch. Chiang Mai liegt ja noch nicht mal am Meer ;-)

Für (kleine) Drogendelikte (Marihuana) gibt es drakonische Strafen. Für größere Mengen  kann es sogar die Todesstrafe geben. Majestätsbeleidigung kann einen bis zu 15 Jahre in den Knast bringen. Eigentum kann von Ausländern nicht erworben werden. Dazu ein Militärregime. Verstehe die Faszination für dieses Land nicht wirklich…Freiheit sieht für mich anders aus.

 

@ Oliver

es geht ja auch um deutlich längere Zeiträume. Die letzten Jahre im Plus zu liegen ist keine große Kunst.

Von den Gründungsmitgliedern des Dow Jones ist gerade mal noch GE übrig geblieben…

 

 

 

morphyencore
7 Jahre zuvor

: “Von den Gründungsmitgliedern des Dow Jones ist gerade mal noch GE übrig geblieben…”

Ich selbst bin auch vorsichtig und daher gut diversifiziert. Dennoch glaube ich an die Buy&Hold Strategie. Jeremey Siegel hat dies in seinem Buch “Aktien für die Ewigkeit” für den Dow-Jones untersucht. Er hat sogar festgestellt, dass eine absolute Buy&Hold für den “Ur-Dow-Jones” besser abgeschnitten hat als der Dow-Jones selbst (bei dem Aktien ständig ausgetauscht werden). Berücksichtigt wurden dabei reinvestierte Dividenden, Firmenübernahmen und Spin-Offs. Letzlich sind nur 1 oder 2 Firmen des Ur-Dow-Jones wirklich insolvent gegangen.

 

Ralf
7 Jahre zuvor

: Du hast es erkannt. FU ist trotz Kindern möglich. Aber es ist doch eine deutlich größere Herausforderung und langwieriger als z.B. als Single oder mit Doppelverdienern ohne Kids. Aber das ist Privatsache. Es gibt einige Blogs von Familienvätern, aber in Summe doch deutlichst weniger vertreten in der Finanzblog-Szene. Man hat einfach zu viele andere Dinge. Was ja auch gut ist.

Themenvorschlag: Mich würde mal ein Artikel interessieren, der sich schwerpunktmäßig mit der beruflichen Herausforderung durch zunehmende Digitalisierung, Robotik, Automatisierung etc. beschäftigt. Also was sind mögliche Folgen und wie kann man seinen Arbeitsplatz sichern um seinem Ziel der FU weiter näher zu kommen. Denn letztlich brauchen viele zunächst einen guten Job um in Richtung FU systematisch gehen zu können. Wir merken mittlerweile selbst im Betrieb, das z.B. Stellen durch Automatisierung oder Digitalisierung zunehmend entbehrlich werden.

 

Oliver
7 Jahre zuvor

:

Interessanter wäre, zu erfahren, was mit den anderen Gesellschaften passiert ist. Sind die alle im Laufe der Jahre insolvent gegangen? Das denke ich weniger. Die meisten sind verschwunden, weil sie sich mit anderen Gesellschaften verschmolzen haben oder aufgekauft wurden. Das alles nachzuvollziehen wird aber sicher schwer werden.

Ich bin eher der Auffassung, dass Du, wenn Du damals dein Geld investiert hättest in diese Werte, Du heute sehr viel mehr Geld besitzen würdest. Und eine Unmenge an neuen Gesllschaften, da AGs hin und wieder neue Firmen ausgründen. Bei Aufkäufen würdest Du häufig Geld oder Aktien der neuen AG bekommen und das Geld wieder reinvestieren. Ein paar sind sicher pleite gegangen. Wenn diese davor noch Geld ausgeschüttet haben, hast Du selbst damit keine 100% Verlust.

Ich hatte 1984 meine ersten Aktien und würde mir wünschen, sie alle bis heute gehalten zu haben. Waren viele deutsche Aktien und manche gibts gar nicht mehr (wer kennt Gutehoffnungshütte (GHH) noch?) oder sind kein sonderlich großer eigenständiger Werte wie Degussa mehr. Einer der Insolvent gegangen ist Digital Equipment (habe ich zum Glück mit Gewinn verkauft). Das mit den Fluggesellschaften kann ich bestätigen, dass die nicht toll sind. Lufthansa habe ich in den 80er gekauft und heute sind die nicht berühmt. Allein der Kursverlauf von 2000 – 2016 ist erschreckend. Mit Dividenden vielleicht ein neutraler Wert.

Wenn ich mir aber die guten anschaue, dann überkompensieren die die schlechten. BAT wäre richtig gut, Bayer, BASF nach wie vor tolle Aktien, Daimler hervorragend trotz immer wieder auftretende Krisen in der Vergangenheit, Walt Disney prima und Exxon durch die Dividenden auch nicht schlecht. Alle Aktien hätten die nicht so tollen mehr als kompensiert. GHH hat mir damals gute Dividende gebracht, Degussa war auch nicht so schlecht, selbst Lufthansa hat ordentlich ausgeschüttet.

Also langfristig betrachtet wäre ich zufrieden gewesen. Ich schätze, mit meinem Depot werde ich sicher auch ein paar zukünftige Gurken haben, aber die guten machen sich jetzt schon sehr bemerkbar.

Übrigens habe ich mir mal etwas gegönnt, was hier im Blog die wenigsten kaufen würden. SNAP für 21,94 $. Zwar keine große Position, aber ich finde, man sollte ab und zu auch solche Aktien mit ins Depot nehmen. Man muß es nicht übertreiben, kann auch nach hinten losgehen wie z.B. Twitter. Aber wenn es klappt, dann ist es mehr als erfreulich.

7 Jahre zuvor

sehr schön ich spare gerade auf mein nächstes aktienpaket

Anna
7 Jahre zuvor

@ Jan und Oliver

Ich komme auch ins Grübeln. Der Beitrag über den Rentner ist ziemlich eigenartig und in gewissen Teilen scheinbar “Legende”. Es stimmt, wenn man nicht arbeiten gegangen ist, dann konnte man recht schnell in den Knast kommen. Aber für 2 Tage Schwänzen 5 Jahre Arbeitslager….??? Da scheint wohl mehr gewesen zu sein. Vielleicht auf der Discostrecke? Man wird’s nicht erfahren.

 

chaostrader
7 Jahre zuvor

Wer einen ETF im Depot hat, besäße dann ebenso einen Großteil der 96% Loser, die immer wieder ausgetauscht werden. Ist dem wirklich so?

So ist es. Und trotzdem ist in der Mehrzahl der Fälle der ETF-Anleger langfristig erfolgreicher als der durchschnittliche stockpickende, emotionsgesteuerte Markettimer. Hat sicherlich auch was mit Diversifizierung über nichtkorrellierende Anlageklassen, Asset Allocation und Rebalancing zu tun, Theme die ich hier laufend mal ins Spiel bringe, die aber überwiegend keine Sau interessieren.

StockMan
7 Jahre zuvor

Add AMGN

Rainer Zufall
7 Jahre zuvor

@ Chaos

Ich denke, dass man das mit der Sau so nicht sagen Kann. Da du hier ja regelmässig mitliest, fallen Dir bestimmt mehrere auf, die das genauso oder zumindest ähnlich sehen, zb Mattoc, Mark, …

Einige andere können das sicher nachvollziehen, haben aber Spass dran es anders zu machen zb MS.

Bei mir: Kommer oder den Ansatz  vom Arero Fonds hat mich überzeugt. Ich habe aber auch Spass dran mir ab und zu in Massen eine Aktie ins Depot zu legen. Auch wenn das nicht konsequent ist, passt das für mich.

Wie ist das bei Dir. Hast Du ausschliesslich ETFs?

chaostrader
7 Jahre zuvor

@ Rainer Zufall

Nein, hab natürlich auch noch ein paar Teslas etc. War aber kurz davor, das alles zu veräußern beim Höchststand letzte Woche. Und dann kommt wieder die Psychologie ins Spiel… auch so ein nichtbehandeltes Thema.

Hatte mir eigentlich vorgenommen, die Einzelaktien und kleine Position Stockpicker- und Markettimer-Minisektoren-ETFs ewig zu behalten, als mahnendes und abschreckendes Beispiel für meine Hybris. Das meiste Geld steckt (neben Immos) in popligen MSCI World und EM und arbeitet eifrig und beinahe unbemerkt vor sich hin. Was ich mit Tesla etc. verdient habe, haben die anderen “schlauen” Investments wieder verbrannt, bin zwar nicht im Minus aber den Stress kann man sich echt sparen, mit dem Welt-Portfolio minus REITS minus Rohstoffe ist der Normalanleger, der die halbe Million nicht voll hat prima bedient.

Dummerweise ist Betongold halt immobil und nicht kleinteilig billigst handelbar, sonst wäre das auch schon in meiner Asset Allocation einbezogen, so geht momentan halt alles Geld in Cashreserve und ETFs (und noch ein anderes Investment), hab in dem Sektor noch einiges aufzuholen, wozu stetige Mieteinnahmen natürlich prima beitragen.

Claus
7 Jahre zuvor

Ich kann nur jedem raten, sich selbst schlau zu machen, je eher, desto besser.

Hält man sich an seit vieeelen Jahren bewährte grössere Unternehmen, die bereits etliche Krisen gemeistert haben und über erfolgreiche Geschäftsmodelle verfügen, kann eigentlich nicht viel schief gehen. Diese Unternehmen sollte man sehr langfristig halten und bei stärkeren Rückgängen stets aufstocken, sofern es die Depotzusammensetzung zuläßt (möglichst keine Titel übergewichten…).

Ich selbst bin seit 2000 an der Börse. Mein Depot besteht aus 40 Einzeltiteln, die ich über zahlreiche Branchen und 9 Währungsräume gestreut habe. Viele sind sehr gute Dividendenzahler. Von den 40 Titeln sind 37 im Plus, 12 im 3-stelligen Bereich, 5 weitere kurz davor. Meine beste Aktie ist Home-Depot mit fast 500% Plus und einer Dividendenrendite von über 8% nach Steuern.

Da ich kein “Einstein” bin, kann das sicherlich fast jeder erreichen. Natürlich nur, wenn man bereit ist, ein bischen Zeit zu investieren. Wer Spaß daran hat, sich um seine Finanzen zu kümmern, hat es leichter. Nicht jedem liegt das. Für mich ist es wie ein Hobby.

Von ETFs halte ich mich fern und bin schon sehr gespannt, wie sie sich in einem echten Bärenmarkt, der irgendwann unausweichlich kommen wird, schlagen werden. Ich rechne in diesem Bereich auch mit dem einen oder anderen Skandal, denn wo so viel Geld fließt, geht es mit Sicherheit nicht immer ganz korrekt zu (Menschen sind leider sehr gierig, besonders die, die bereits unverhältnismäßig viel haben…). Auch die Zahl der ETF-Freunde könnte sich bei deutlichen Kursrückgängen drastisch reduzieren.

Dieses Jahr habe ich bisher 2 neue Aktien gekauft:
VF + Novo-Nordisk.

Gerade überlege ich, General Mills etwas aufzustocken. Auch Gilead Sciences ist nicht uninteressant und evtl. einen Neueinstieg wert. Mal sehen…

Wünsche allen viel Erfolg und baldige FF (ich habe sie schon).

Andreas
7 Jahre zuvor

@Claus:

Was hat dich bei V.F. Corp denn zum Einstieg bewogen? Einfach der zurückgegangene Kurs? Da bin ich nämlich auch stark am überlegen, erscheint mir ein guter Kauf zu sein. Starke Marken, über viele Jahre schon steigende Dividende und die Aussicht auf weiteres Wachstum.

Ganz grundsätzlich denke ich auch, dass man eben bei den Blue Chips, die über Jahre bzw. Jahrzehnte bewiesen haben, dass sie es können, nicht so viel falsch machen kann. Natürlich muss man auch da schauen, ob das Geschäftsmodell auch weiterhin Zukunft hat. Das ist für mich der wesentliche Aspekt. Aber ich wüsste auch nicht was man bei JnJ, Nestlé, Unilever und Co. falsch machen kann…

Rainer Zufall
7 Jahre zuvor

@ Claus

“Auch die Zahl der ETF-Freunde könnte sich bei deutlichen Kursrückgängen drastisch reduzieren”

Ich denke nicht, dass das etwas über die Qualität von Etfs aussagt. Ausserdem könnten auch viele, die zu teuer in Dividendenaktien eingestiegen sind beim nächsten deutlichen Rückgang kalte Füsse bekommen. Auch hier würde ich sagen: liegt nicht unbedingt an den DiviAktien.

Dr. Bialetti
7 Jahre zuvor

Die Kommentare unter solchen Artikeln sind immer zum Gruseln. Es ist wie beim Autounfall mit Personenschaden. Eigentlich weiß man, dass man nicht hinschauen sollte, aber man kann einfach nicht wegsehen.

Mattoc
7 Jahre zuvor

Jetzt: ZDF WISO – Geldanlage an der Börse

–> Es wird “ernst”.  :-)

Mattoc
7 Jahre zuvor

@Rainer

So ist es.

Bei deutlichen Kursrückgängen wird sich die Anzahl der Menschen, die der Börse den Rücken kehren, erhöhen.

Bei deutlichen Kurssteigerungen wird sich die Anzahl der Menschen, die sich der Börse zuwenden, erhöhen.

Es ist also genau falsch herum. ;-) Und das vollkommen unabhängig davon, ob diese Menschen in Einzelaktien oder ETFs investiert waren oder sein wollen.

chaostrader
7 Jahre zuvor

https://www.zdf.de/verbraucher/wiso/wiso-tipp-geldanlage-an-der-boerse-100.html

Das ist der Wiso-Beitrag. Muss man sich nicht angucken, allerhöchstens zur Belustigung. Papa, 44, hat sich im neuen Markt die Pfoten verbrannt und für seine Kinder bei der Bank Geld gespart. Aber jetzt gibts ja keine Zinsen mehr!! Und jetzt sucht er eine sichere Anlage mit viel Rendite für seine Kinder an der Börse. Die eierlegende Wollmilchsau sozusagen

Beratung bei der Hausbank, und dann schaun wir mal, ob wir das in die eigenen Hände nehmen oder die Bank das machen lassen… Auweia.

Mattoc
7 Jahre zuvor

Ja, Chaos. Es ist nur zur Belustigung. ;-)

Die haben aber auch immer sehr amüsante Musterfamilien.

Markus
7 Jahre zuvor

@Free

Wenn es denn wirklich die 96 % bad vs 4 % good Aufteilung ist und diese formal statistisch korrekt ist….

Und man die Implikation daraus liest, dass es ja so einfach ist, die Qualitätsaktien J&J, Disney, Berkshire usw. zu nehmen, wäre es ja kinderleicht immer alle Geld hungrigen Profi-Investoren (die den ganzen Tag nix anderes machen als das goldene Kalb zu finden) mit deutlich mehr als ein paar lausigen Prozentpunkten p. a. zu übertrumpfen…

Die Datensets/Studien die man Onlinebrokern von tausenden von Privatanlegern hat, sagen aber alle aus, dass die Zahl derer, die das wirklich nach einer seriösen, langen Zeitspanne schafft, nicht groß von der Zahl des statistischen Zufalls abweicht und die überwiegende Mehrheit darunter liegt. Die Minderheit derjenigen, die darüber liegt, ist nicht korrekt für die Zukunft zu prognostizieren…

Risikoadjustiert, mit korrekter Benchmark und mit korrekter Renditeberechnung verglichen…

Aber jeder wie er will… ich kenne die Zukunft nicht so gut wie z. B. diejenigen, die behaupten, 50 % der Jobs fallen weg (und die Implikation daraus, es gibt keine neuen Jobs)…

Dave
7 Jahre zuvor

@ Claus

“Da ich kein „Einstein“ bin, kann das sicherlich fast jeder erreichen. Natürlich nur, wenn man bereit ist, ein bisschen Zeit zu investieren. Wer Spaß daran hat, sich um seine Finanzen zu kümmern, hat es leichter. Nicht jedem liegt das. Für mich ist es wie ein Hobby.”

Sehr gut beschrieben, dem stimme ich 100% zu.

Für mich ist es auch ein Hobby geworden. Ich bin zwar erst seit einem knappen Jahr aktiv am Investieren, aber ich habe schon unheimlich viel neues Wissen aufgesaugt und mein Interesse und meine Begeisterung sind nach wie vor ungebrochen.

Bislang umfasst mein Depot 27 Einzeltitel. Neben Blue Chips auch einige Mid Caps und Small Caps. Die durchschnittliche Positionsgröße liegt bei 3,7% (Ziel: 1-2%).

Ich investierte ausschließlich in US-Dividendentitel.

Meine Diversifikation nach Sektoren:

8% Technologie (CSCO, QCOM)

10% Rohstoffe (PSX, HP, TAHO)

16% Konsumgüter (AAPL, GM, FLO)

12% Finanzen (WFC, AFSI, FAF)

15% Healtcare (JNJ, AMGN, MDT, CVS)

18% Dienstleistungen (CAH, TGT, M, WSM, LOW, GME)

21% REITs (OHI, NHI, CUBE, SKT, CLDT, EPR)

Auf meiner Watch-Liste stehen noch über 100 Unternehmen. Mein nächstes Projekt ist das Screening zu automatisieren in dem ich meine individuellen “Trigger” programmiere und mit einem Klick ein aktuelles Ranking  meiner Kaufkandidaten erhalte. Rational statt emotional ;)

 

Ich wünsche Dir und allen Lesern ebenfalls viel Erfolg und Durchhaltevermögen.

PS.

VFC steht auch auf meiner Liste. Starkes Dividendenwachstum in den letzten 5 Jahren. Bekannte Marken. Ich warte auf Einstiegskurse unter 45$.

chaostrader
7 Jahre zuvor

Ich investierte ausschließlich in US-Dividendentitel. Rational statt emotional ?

Seufz.

dass es ja so einfach ist, die Qualitätsaktien J&J, Disney, Berkshire usw. zu nehmen, wäre es ja kinderleicht immer alle Geld hungrigen Profi-Investoren (die den ganzen Tag nix anderes machen als das goldene Kalb zu finden) mit deutlich mehr als ein paar lausigen Prozentpunkten p. a. zu übertrumpfen…

Ja. Alle kleine Pseudobuffetts hier. Wobei die Frage nicht ist: Kauf ich all das, was Warren vor 40 Jahren gekauft hat? Sondern: Würde Warren die Firma HEUTE kaufen?

Mal ganz davon abgesehen,, dass Warren B. vor Allem aufgrund des “Survivorship Bias” heute der Star ist. Ein paar 10.000 andere, die es genauso gemacht haben, die haben nicht geschafft was er gemacht hat und die kennt heute keine Sau.

Risikoadjustiert, mit korrekter Benchmark und mit korrekter Renditeberechnung verglichen…

Wozu? Was sollte mit Aristokraten schon schiefgehen….

Freelancer Sebastian
7 Jahre zuvor

@ chaostrader

Deine Wortwahl ist mir persönlich eine Spur zu verächtlich. Die Ergebnisse in meinem Portfolio sind Fakt. Der Rest ist nur Gelaber…..

“Survivorship Bias”? Dieser Artikel dürfte dich interessieren:

http://www.valueinvesting.de/superinvestoren/

Wer es nicht “geschafft” hat, hat es eben NICHT genauso gemacht. Ganz logisch.

Das ETF-Investment ist eine schlaue Wahl, keine Frage. Der Stein der Weisen ist es aber auch nicht. Hier im Blog beweisen viele, dass man auch mit der reinen Aktienanlage schöne Ergebnisse erzielen kann.

Entspann dich doch mal und nimm das ganz ruhig zur Kenntnis :) .

@ Markus

Ja, die bösen Roboter nehmen uns die Arbeit weg ;) . Mein verstorbener Opa sagte in den 80er/90ern schon regelmäßig, dass “uns die Computer die ganze Arbeit wegnehmen”. Wenn ich da heute ins Silicon Valley schaue…….

Markus
7 Jahre zuvor

@Free

Passt schon, hab Dir gemailt. ;-)

Ist nicht pikiert gemeint!

Ich wollte nur etwas zu Implikationen von den eigenen Weltbildern schreiben.

Die Zukunft kann keiner exakt voraussagen, weder der etf`ler noch der Einzelaktienanleger!

Mein Vorurteil bzw. die Implikation ist halt, dass es der etf`ler weniger versucht als der durchschnittliche Einzelaktienanleger (NovoNordisk, VW, Adidas… usw.)

Ich finde beide Stile ok. Es muss zum jeweiligen Anleger passen und man muss ruhig schlafen können. Es ist sogar möglich beide Stile zu kombinieren, wo jeweilige Hardliner aufschreien werden. Selbst Chaos weicht ja auf. ;-)

Manchmal prallen da aber Vorurteile aufeinander…

Schlussendlich ist ja jeder selbst für sein Leben und seine Investments und die Ergebnisse verantwortlich.

Mattoc
7 Jahre zuvor

@Sebastian

Das ETF-Investment ist eine schlaue Wahl, keine Frage. Der Stein der Weisen ist es aber auch nicht.

Was ist denn “der Stein des Weisen”? Was meinst du mit dieser Formulierung?

Ein ETF beinhaltet die Werte eines Index. Ein ETF auf den S&P 500 hat beispielsweise eine TER von 0,07%. Das ist absolut zu vernachlässigen. Wer also sagt, dass ein ETF “nicht der Stein der Weisen” ist, der sagt damit, dass ein Index, wie der S&P 500 oder ein beliebiger anderer Index der führenden Industrienationen, nicht der Stein der Weisen ist.

Ich verstehe solche Aussagen nicht.

 

Claus
7 Jahre zuvor

@ Andreas

Meine Kaufgründe für VF waren:

Gutes Management, Top-Marken, faire Bewertung, weiteres Wachstum möglich, guter Dividendenzahler, z.Zt. vernachlässigt (will gerade keiner haben). Mein selbst entwickeltes Bewertungssystem (Punktesystem mit Ampel-Signalen) zeigte grün.

Somit für mich ein guter Einstiegszeitpunkt.

@ Dave

Du scheinst auf einem sehr guten Weg zu sein, obwohl 1 Jahr noch recht kurz ist.

Bleibe am Ball, lesen bringt Dich weiter. Ich habe mir alles selbst beigebracht, so weiss man auch, was man im Depot hat und gerät nicht in Panik, wenn es mal etwas rasanter abwärts geht. Im Gegenteil: Man kauft passende Werte hinzu. Und genau das ist es, was längerfristig den grösseren Erfolg ausmacht.

Pass bei den Reits auf, dass der Anteil nicht zu gross wird. Konsum + Pharma würde ich höher gewichten, da sie weniger konjunkturanfällig sind. Wichtig ist, nicht zu viel zu bezahlen. Auch überteuerte “Dickschiffe” und “Modeaktien” sollte man meiden.

Viel Spass und Erfolg weiterhin!

@ ETF-Freunde

Ich halte ETFs grundsätlich auch für eine gute Idee. Trotzdem denke ich, dass hier die meisten “Unwissenden” investiert sind. Damit meine ich alle Anleger, die es sich selbst nicht zutrauen, in Einzelaktien zu investieren oder die einfach keine Lust oder keine Zeit haben, sich hiermit zu beschäftigen. Ebenso werden viele Anleger einfach durch Empfehlungen (Bankberater, Freunde, Zeitschriften, sonstige Medien…) gekauft haben.

Je höher dieser Anteil an ETF-Inhabern ist, desto stärker dürften die Verkaufswellen in “schlechten Zeiten” werden.

Bin gespannt, wie sich die ETFs gegenüber Einzelaktien und Indices schlagen werden.

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