Die Hälfte der Amerikaner schieben ihren Ruhestand auf die lange Bank. Die Finanzkrise hat ihre Pläne durchkreuzt. Das ergab eine Studie. Die meisten Befragten haben nicht genug Geld, um in den Ruhestand gehen zu können. Es ist nicht nur die Krise schuld, sondern auch ein leichtfertiger Umgang mit den eigenen Finanzen.
Mit Aktien kann jeder ein schönes Polster schrittweise aufbauen. Am besten bringen Sie Ihren Kindern einen vernünftigen Umgang mit Geld bei. Eröffnen Sie für Ihren Nachwuchs ein Depot, packen Sie einen Indexfonds bzw. Blue Chips hinein. Und für sich selbst natürlich auch.
Mit Produktivkapital können Sie am bequemsten ein Vermögen aufbauen. Intelligent investiertes Kapital bringt super-hohe Renditen. Mit dem Lohn aus einer „gewöhnlichen Arbeit“ ist es schwierig ein Vermögen anzuhäufen, wenn Sie nicht nebenher Produktivkapital (Aktien, eigene Firma…) aufbauen.
Value Investing ist nachweislich die beste Anlagemethode. Es gibt zwei Prinzipien, wie Sie diese Value-Investing-Methode umsetzen. Erstens kaufen Sie im Idealfall günstig bewertete Qualitätsunternehmen (auf Basis des KGVs und KBVs). Zweitens ist eine lange Haltedauer erfolgsversprechend. Je länger, desto besser.
Zum ersten Prinzip der günstigen Bewertung: Wie diese Statistik (PDF) zeigt, rentierte der S&P-500-Index zwischen den Jahren 1968 und 2013 im Schnitt mit zehn Prozent. Gleichzeitig konnten Anleger, die die billigsten KGVs und KBVs kauften, deutlich mehr verdienen, nämlich knapp 15 Prozent jährlich. Das ist ein riesiger Unterschied. Und erklärt den Erfolg von Investmentlegende Warren Buffett.
Zum zweiten Prinzip des Buy and Hold: Je länger die Haltedauer, desto fetter die Rendite. Das zeigt diese Studie (PDF), in der die kanadischen Wissenschaftler über den positiven Effekt der Haltedauer selbst erstaunt waren. Auch diesem Prinzip folgt Warren Buffett.
Conclusio: In soliden Aktien ist Ihr Vermögen am besten aufgehoben – langfristig jedenfalls. Im Einkauf liegt der Gewinn, steigen Sie also zu günstigen Bewertungen ein. Die Unternehmensgewinne steigen seit Jahrhunderten, insofern brauchen Sie sich keine Sorgen auf Dauer machen, wenn Sie ausreichend gestreut haben.
Mit Sparbüchern, Festgeldern, Lebensversicherungen ist der Vermögensaufbau schwieriger, weil die Rendite mickrig ist. Teilweise fällt die Rendite real negativ aus, sprich nach Abzug der Inflation. Barmittel in einem größeren Umfang zu horten ist die reinste Geldverschwendung.
Mit einem Durchschnitts-KGV von 18 ist der S&P-500-Index nicht teuer, aber auch nicht billig.
Wie finden Sie sich am besten an der Börse zurecht? Lesen Sie viel. Mein Lieblingsbuch ist: Intelligent Investieren: Der Bestseller über die richtige Anlagestrategie. Es hat Benjamin Graham geschrieben, der einstige Professor von Warren Buffett. Buffetts Strategie erscheint auf den ersten Blick recht einfach. Er lernte seine Strategie von Graham bzw. von diesem Buch. Natürlich ist Erfahrung wichtig.
Überstürzen Sie nichts. Geraten Sie nie in Panik. Konzentrieren Sie sich wie Buffett auf eine Aktie oder zwei wirklich spannende Aktien im Jahr, die günstig sind. Verzetteln Sie sich nicht. Haben Sie extrem viel Geduld.
Mittelgroße Firmen sind gut als Beimischung. Mittelständler versprechen höhere Renditen, aber hier kann das Risiko größer sein.
@Tim
Wie passt die Überschrift mit billig rein und dem aktuellem kgv10 für den s&p500 zusammen???
Finde es eher schon über dem Mittelwert einer moderaten Bewertung.
Allerdings hierfür braucht man entweder ein paar Jahre Geduld oder Italien… ;-)
beispiellink
Du untermauerst die erfolgreiche Value/Buy-and-hold-Strategie immer wieder mit interessanten Artikeln und Links, Tim! Vielen Dank dafür und weiter so!
Gerade den Punkt „Produktivkapital“ finde ich wichtig. Jeder Disney-Film und jeder verkaufte Adidas-Schuh spült – über Umwege – Geld in meine Kasse.
Ich erkläre jedem in meinem Umfeld, dass man sich mit Aktien an soliden Geschäften beteiligen kann. Klingt vielleicht verrückt, aber mir „gehören“ diese Unternehmen, wenn auch mit winzigem Anteil, und ich lasse kompetente Menschen für meinen Erfolg handeln. Das ist doch genial.
Für die meisten ist die Börse aber ein Buch mit sieben Siegeln und doch eher ein Kasino. Dieser Eindruck wird leider von vielen, vielen Börsenbeteiligten (die natürlich ganz bestimmte Interessen haben) verstärkt.
Schön, dass du hier eine Ausnahme machst, Tim :) !
A) Buffett Vorgehensweise und die von Graham sind absolut nicht mehr vergleichbar. Graham kaufte einfach nur billig und Buffett schaut mehr auf die competitive advantage.
B) ich glaube nicht, dass wir in Zukunft noch so gute Renditen sehen werden. Der Gesamtmarkt im Westen ist eher recht stark gesättigt und es findet einfach kein starkes Micro/Macro Wachstum mehr statt.
Greez Klaus
Ich bin schon der Meinung, dass wir gute Renditen wieder sehen werden, aber das hängt von mehreren Variablen ab.
Land, Einstiegszeitpunkt, Investitionssumme, Bewertung, Gewinnwachstum, Wirtschaftswachstum, Inflation / Deflation, Steuern, Kosten, Krisen. Mal die persönliche Lebenssituation und Risikobereitschaft außen vor gelassen…
Für den S&P500 bin ich zum jetzigen Zeitpunkt neutral bis pessimistisch eingestellt. (Emerging markets, Italien, Spanien, Belgien halte ich dagegen für aussichtsreicher).
@Tim
Zu der Studie mit dem unterem Quintil vom s&p500 bei kgv oder Buchwert:
Ist die Strategie jedes Jahr wieder angepasst worden, oder wurden die Titel durchgehend gehalten?
Diese Studie oder eine andere ähnliche erwähnt Siegel ja auch beiläufig.
Ein anderer Punkt, warum ich Amerika für überbewertet halte (hier im Blog allgemein und die Aktienmärkte) ist auch Buffett`s Kriterium Marktkapitalisierung zu Wirtschatswachstum…
Zum Thema Ruhestand gibts einen interessante Artikel im Focus
http://www.focus.de/politik/experten/butterwegge/ein-sozialpolitisches-armutszeugnis-warum-die-grosse-koalition-im-kampf-gegen-altersarmut-versagt_id_3761909.html
Bezeichnend für Deutschland. Es wird umverteilt, aber Gedanken um die private selbstständige Altersvorsorge scheint sich keiner zu machen. Weder im Artikel, noch bei den Leserkommentaren.
Es wird nur geschimpft -auf die Reichen – auf die Beamten -auf die Politiker, statt selbst anzupacken und sich zu lebzeiten gemäß der Möglichkeiten ein kleines Vermögen anzusparen.
Auch ein Hartz Empfänger oder Niedriglohnempfänger kann sich 25€/Monat für die eigene Altersorsorge mit Fonds und Aktien ansparen. Entspricht etwa der Wochenration eines Rauchers.
Über 40 Jahre kommt auch dann etwas stattliches bei herum.
@ Markus
Billig kaufen bedeutet, auf die Chance zu warten. Es kann eine Firma sein, die ein paar Probleme hat und abstürzt. Es kann der Index sein, der etwas abgibt.
1961 stand der Dow Jones Index bei rund 700 Punkten. Heute über 16.000 Zähler. Der Index hat die Eigenschaft stetig zu steigen (bis auf die Krisenphasen).
Wie die Studie mit dem billigen KGV und KBV exakt erstellt worden, weiß ich nicht. Sie wird häufig von Value-Leuten zitiert.
@ Klaus
Buffett sagt, er wendet bis zum heutigen Tag die Graham-Methode an. Buffett hat das in seinem aktuellen Geschäftsbericht noch mal ausdrücklich betont. Buffett geht ausführlich auf das Buch, das ich oben verlinkt habe, ein. Er lobt es in den höchsten Tönen.
Es stimmt, dass Buffett Blue Chips mag, wenn sie in eine Krise geraten: Bank of America, Goldman Sachs, GE, American Express, Wells Fargo… dann greift er zu bzw. stockt auf. Das tat er während der Finanzkrise ziemlich aggressiv.
@ Sebastian
Danke für das Lob.
@ Stefan Müller
Mit einem Niedriglohn ist das Aktiensparen nicht einfach. Ich finde ehrlich gesagt, so einen Unsinn wie Riester hätte nicht gemacht werden dürfen. Lieber die Gesetzliche Rente stärken: Denn mit Riester landen Milliardensummen an Steuern in den falschen Taschen (nicht beim Sparer). Es gehen gewaltige Geldsummen verloren.
@Tim
Seit 1900 gab es drei Phasen, in denen man an der Börse auf längeres Sicht erheblich Geld verlieren konnte.
Inflationsbereinigter US-amerikanischer Standard and Poor`s Composite Aktienindex. Ein Kritikpunkt an der Aussage (Dividenden sind nicht berücksichtigt, damit sieht es natürlich ein wenig freundlicher aus).
Von 1906 – 1921 fiel er um 68 %.
Von 1929 – 1949 fiel er auch wieder um 68 %.
Von 1968 – 1982 fiel er um 63 %.
Die längste Periode negativer realer Aktienerträge traf Deutschland, Japan und Frankreich in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts. Mehr als 50 Jahre dauerte es nach einer Studie der London Business School, bis die realen Aktienerträge insgesamt wieder positiv waren. (Zwei Weltkriege und eine Weltwirtschaftskrise hinterlassen auch an der Börse spuren!).
1960 – 1980 brachte der DAX inkl. Dividenden 0,9 % jährlich…
Quelle: Lexikon der Finanzirrtümer von Werner Bareis und Niels Nauhauser.
In der Praxis hat man mit hoher Wahrscheinlichkeit etwas mehr Glück und erwischt nicht die Top`s, aber die Aussage, Aktien sind Produktivkapital ohne Berücksichtigung des BIP`s oder die Pauschal-Aussage, Aktien rentieren langfristig immer am besten (bzw. 10 % p. a.) ist so nicht korrekt.
In der Mehrzahl der Fälle kann man jedoch mit Aktien die besten Renditen erwirtschaften.
Die asset-allocation ist m. E. extrem wichtig. Genauso wie ich ein zu viel in US-Werten für falsch halte, ist ein home bias mit einer Übergewichtung deutscher Werte auch falsch.
Mit einer guten Aufteilung schafft man dieselbe Rendite mit weniger Risiko.
@ Markus
Geld verloren hat nur, wer in der Krise VERKAUFT hat. Wer in aller Ruhe abgewartet hat (und womöglich zukaufte), hat sich eine goldene Nase verdient.
@Markus1
Eine Übergewichtung bei US-Werten halte ich für sinnvoll, weil es einfach das wirtschaftlich stärkste Land mit den besten Unternehmen der Welt ist, dem keine andere Volkswirtschaft das Wasser reichen kann.
Ob man es mag oder nicht, so sind die USA technologisch und managementmäßig unerreicht, vom der amerikanischen Unternehmermentalität und Risikobereitschaft ganz zu schweigen. Man braucht sich nur ihre multinationalen Konzerne anschauen, um zu sehen, wo die Musik spielt.
@Markus1:
Ich gebe Felix recht.
Die Vereinigten Staaten sind das grandioseste Land der Erde. A Fast alles Wegweisendes und Innovatives kommt von dort. Apple, Google, Facebook, Twitter, Coca Cola, GPS, Hollywood uvm.
@Markus1
Schade, dass auch du den Unsinn mit den Verlustperioden widergibst.
Da wird immer irgendein High genommen und dann geschaut, wie weit es bis zum Tiefpunkt heruntergeht. Das hat doch mit der Anlegerrealität nichts zu tun.
Da legt also jemand all sein Geld zum Höchststand an, kauft dann Jahrzehnte nichts und verkauft zum Tiefpunkt? Das ist doch Quatsch.
Es zeigt gerade deutlich, dass man KONTINUIERLICH und VOR ALLEM – aber nicht ausschließlich – in Baissephasen sein Geld investieren sollte.
Von den Studien – hier geht es ja in der Regel um Passivinvestieren, Asset-Allocation und Indizes – lasse ich mich nicht verrückt machen.
Angst haben hier wohl vor allem diejenigen, die irgendwann auch mal verkaufen wollen (müssen), um ihren Lebensabend zu finanzieren. Wer die Preise Preise sein läßt und die Dividenden mitnimmt ist wohl entspannter ;).
Nichts für ungut, deine Kommentare finde ich sonst recht pfiffig, aber hier stimmen wir nicht überein.
Du magst den Siegel, schau noch mal ins „Überlegen investieren“. Dank der Dividenden war bspw. der 29er-Crash schneller vergessen als es diese Studien suggerieren.
Ich gebe Sebastian recht. Das klingt nach „die Aktie hat seit Jahresbeginn 25% verloren“. Als ob jemand mit all seinem Geld ausgerechnet bei Jahresbeginn eingestiegen ist.
Wie Sebastian sagt, wenn man einfach nur die Dividenden einstreicht und sein (Aktien-)Vermögen nicht antastet, kann man so eine Negativphase sicherlich leichter ertragen.
Wer dazu noch in andere Anlageklassen investiert, schläft meiner Meinung nach noch ruhiger. Eventuell eine kleine Wohnung zum Vermieten, ein Aktiendepot und noch ein wenig Gold zu Beispiel.
Es bleibt jedem selbst überlassen, ob er sich in seine assets verliebt und nicht nach BIP-Daten (Amerika nach Kaufkraft ca. 25%) gewichtet, sondern nach Marktkapitalisierung. Eine Gewichtung nach BIP vermeidet Blasen und Risiko-Konzentrationen.
Für mich ist das Produktivkapital das gesamte Kapital einer Volkswirtschaft und nicht nur das an der Börse gelistete. Wenn sich hier schon welche als Unternehmer fühlen, dann wäre es schön, wenn sie auch so denken.
Anbei noch ein grober Indikator von Buffett. BIP zu Marktkapitalisierung
Mir ging es darum, dass ich Amerika für nicht mehr günstig bewertet halte. Wenn andere dass anders sehen, ok. Jeder, der mehr Rendite erwirtschaften will, sollte auch die Risiken kennen… Der Fokus liegt bei vielen in einer Hausse nur auf der Rendite.
@Stefan
Ich habe Siegel ca. 3 – 4 x gelesen. Ich kenne die Stelle mit den Dividenden. Die Frage ist allerdings, ob in katastrophalen wirtschaftlichen Krisen, die Menschen Ihre Arbeitsplätze behalten und stoisch Ihre Dividenden reinvestieren.???
Das sind natürlich extreme Beispiele mit den langfristigen Zeiträumen. Zudem sind sie ungewohnt, für alle die für Aktien die Werbetrommel rühren und denen, die der Werbung folgen.
Es sollte eigentlich nur eines verdeutlichen: Man kann als langfristiger Investor auch niedrige einstellige Renditen schaffen.
1. Diese nominellen (mit Inflation) 10 % p. a. gibt es nirgends mit Garantie!
2. Interessant sind nur die realen (abzügl. Inflation) Renditen! Abzüglich Steuern und Gebühren!
3. Realitäten auszublenden, nur weil sie mir nicht passen, ist nicht mein Ding.
4. Es gibt einige eingefahrene & weit verbreitete Börsen-Thesen, die durch häufiges wiederholen nicht richtiger werden.
Aber: Ich bin pro Aktien und pro kontinuierlichem sparen und investieren. Timing halte ich zudem für extrem schwierig. Bewertungen können länger irrational sein, als der Anleger liquide. Trotzdem würde ich in der aktuellen Phase niemals 50 – 95 % US-Aktien für die nächsten 20 Jahre haben wollen.
Die asset-allocation wird hier gewaltig unterschätzt, obwohl es darüber zig Studien gibt, dass sie der wichtigste Punkt der Anleger-Rendite ist.
@Markus1:
Ich gebe dir recht. Der Aktienmarkt ist überteuert. Ich würde nicht sagen, dass Amerika generell überteuert ist. Es gibt überall günstige Werte. Aber ich denke du meinst die großen amerikanischen Indizes. Da gebe ich dir recht.
Ich verlasse mich auf mein Gefühl. Nicht auf irgendwelche Kennzahlen oder Rechenbeispiele. Mein Gefühl sagt mir, dass viele gute Aktien momentan recht teuer sind. Wann diese wieder billiger werden weiß ich nicht. Ich würde jetzt auch nicht mein ganzes Geld in ein teure Aktie stecken. Aber dem Kleinanleger, welcher monatlich oder vierteljährlich kauft, würde ich jetzt nicht sagen, er soll nichts mehr kaufen. Ich mache weiter mit meinen regelmäßigen Investments.
Bezüglich des Statements von Buffett zur Markkapitalisierung und BIP: Buffett hat in der „teuren Zeit“ auch Heinz, Goldman Sachs und Exxon Mobil gekauft. Ich glaube mit diesen Elefanten kann man auch nichts falsch machen. Auch wenn der Kurs mal ein paar Jahre sinkt. Dann steigt er auch irgendwann wieder.
Bezüglich der Rendite mache ich mir keine Sorgen. Ich nehme es wie es kommt. 10% müssen es nicht sein. 5% oder was ich eben kriege reichen auch.
Grüße
@Fritz
Jep, ich sehe eher die ganzen Märkte von Ländern und Regionen.
Da kann man sicherlich auch noch günstige einzelne Aktien finden. Es wird nur etwas schwieriger.
Einen monatlichen Sparplan hört man deswegen natürlich nicht auf!
@Markus1
Was hast Du denn so speziell noch auf dem Schirm? Außer der langweiligen Hausmannskost aus Dax oder Eurostoxx?
China fasse ich (außer EM-ETFs) nicht an.
Das Problem ist, dass viele Märkte einfach nicht oder nur sehr umständlich zu erreichen sind. Und Amerika ist für mich auch einfach der attraktivste Markt. Die billigsten Kosten (5 Dollars pro Order) und prima Dividenden (und noch dazu monatlich oft).
Mich interessieren auch andere Gegenden wie Brasilien. Ich wüsste jetzt aber keine Möglichkeit für mich, so Titel wie
Companhia de Seguros Alianca da Bahia zu kaufen. Ich würde schon gern ein paar Werte mehr aus Brasilien kaufen. Aber da geht meist nix, da nicht mal als Pink Sheets zu haben.
Mein Broker bietet auch brasilianische Börsen gar nicht an.
MS
@Mathias
Ich bin anders wie die meisten hier größtenteils passiv und in extrem vielen Werten investiert.
Einen DAX oder DOW würde ich nicht empfehlen, da zu wenig Werte drin sind und das Phänomen mit Index-Auf und abstiegen auch ausgenützt wird.
Prinzipiell sind sehr breite Indexe besser, da man da auch den small cap-Effekt besser mitnimmt.
Meine fest gelegten Quoten von Amerika, Europa, Asien, Value, Small und Emerging`s machen es mir recht einfach mit Rebalancing.
2011 habe ich Europa Value nachgekauft.
Aktuell hinken die Emerging markets, Rohstoffe und Cash etwas hinterher.
Die small-caps europa, amerika, asien sind viel zu gut gelaufen. ;-)
Da ich nicht verkaufe muss ich die anderen Large-Caps Märkte mit neuem Kapital alle paar Monate nachkaufen.
Es lauert halt beim Rebalancing die Gefahr, dass man gut gelaufene Indexe zu gerne in Kauf nimmt und diese stark übergewichtet. Das Rebalancing ist ein klein wenig ein Value-Effekt.
Prinzipiell, wenn man timing mit Ländern probieren will, würde ich mir z. B. die 10 Jahres-Bewertungen von Starcapital-Research anschauen.
Bei runter geprügelten Ländern muss man halt auch stoische Geduld haben.
@Markus1
Asset-Allocation ist doch etwas für Vermögensverwalter. Da geht es nicht um langfristigen Vermögensaufbau, sondern um Vermögenserhalt. Angst vor starker Volatilität ist das Stichwort.
Es geht um weniger Schwankungen, dafür aber auch schlechtere Ergebnisse.
Ansonsten würde ich auch nicht alles auf eine Aktie setzen ;).
Alles Gute!
@Sebastian
Sehe ich anders.
Angenommen man nimmt nur den DAX.
Da kommen über 37 Jahre ca. 8,5 % nominale Rendite bei einer Volatilität von ca. 20 % raus.
Die genauen Zahlen hab ich jetzt nicht im Kopf.
Dann macht man z. B. 12,5 % msci world large caps, 12,5 % msci world high dividend, 12,5 % emu large caps value, 15 % emu small caps, 10 % s&p small caps, 7,5 % asia small caps, 17,5 % emerging markets, 5 % reits weltweit und 7,5 % gsci rohstoffe.
Plötzlich kommt man auf ca. 11 % nominale Rendite und weniger Wertschwankungen.
Wobei viele Indexler jetzt die Hände über den Kopf schlagen, weil ich kein Cash berücksichtigt oder risikolose 1-3 Jahre deutsche Staatsanleihen unterschlagen habe.
Für diese Studien gab es schon Preise. ;-)
Das sind mal ganz grob umrissene Erkenntnisse der Finanzmarktforschung und auch etliche amerikanische Eliteunis empfehlen das so in etwa als eine der besten Möglichkeiten der langfristigen Geldanlage.
Besser nach BIP zu gewichten sind natürliche Kontinental-etf`s. Wobei die Aufteilung auch von der Depotsumme abhängt.
Bei einem hart erarbeiteten Depot mit angenommen 120 k in einem harten Crash nerven 30 – 60 k Verlust schon.
Deswegen kommt es auch auf die persönliche Lebenssituation und Risikobereitschaft an.
Buffett finde ich trotzdem cool. ;-)
Aber die allocation ist in etwa so das einzige Gratis-Mittagessen mit zusätzlichem Nutzen!
Ich finde das die Aktienmärkte im Moment auch hoch bewertet sind. Es finden sich dennoch immer weider einzelne Gelegenheiten und gut günstig bewertete Aktien,so konnte man beispielsweise eine Unilever vor einigen Wochen noch zu einer Dividendenrendite von 4% erwerben. Man muss nur die Augen offen halten.
@ Mr. CashFlow
Ich sehe das genauso. 1 oder 2 tolle Aktienkäufe pro Jahr reichen völlig. Man muss eben auf die Chance warten. Oder aber man investiert regelmässig (monatlich z.B.).
@Markus1
Die Investments in verschiedene Branchen und Länder streuen?
Absolut einverstanden!
Unter Asset-Allocation verstand ich bisher allerdings die Aufteilung Aktien, Bonds, Reits, Rohstoffe, Cash.
Das senkt vielleicht die Volatilität, aber nach Jahrzehnten sicher auch das Ergebnis.
Investiert habe ich jetzt auch schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr.
Miese Stimmung und günstige Preise – das wäre was…..
@Sebastian
Also bei der Aufstellung sind reits und Rohstoffe drin und schlagen 100 % Aktien vom DAX bei weniger Risiko.
Die Korrelationen nehmen zwar bei manchen assets zu, aber ein emerging markets etf oder small cap etf läuft doch nicht identisch im Gleichschritt wie ein msci world etf mit 1800 large caps Aktien.
Ich habe diese grobe Aufstellung nur als Beispiel für eine mögliche asset-allocation gewählt, welche es veranschaulichen sollte, wie man das Risiko senken und die Rendite erhöhen kann. Anleihen, ob kurz, lang, emerging markets, Unternehmensanleihen, Pfandbriefe, Zinspapiere, Tagesgeld habe ich jetzt nur als Vergleich raus gelassen.
Anleihen, Zinspapiere oder Cash sind kein Teufelszeug.
Auch ist es etwas verantwortungslos, 100 % Aktien und 0 % cash zu halten.
Dann hat man wahrscheinlich zu wenig Lebenserfahrung und noch nie eine Krise im Leben mitmachen müssen.
Arbeitslosigkeit, kurzfristiger Liquiditätsbedarf, Scheidung oder Trennung, Pflegebedürftigkeit der Eltern, Krankheit können Menschen aus der Bahn werfen.
Wenn man dann nur 2 Monatsgehälter Cash hält und aber plötzlich mal 10 k braucht und wir in einer Baisse sind, war`s das mit dem schlauen timing.
Komisch, dass sich der otto-normalo nie mit Arjen Robben im Fußball, mit Sebastian Vettel in der Formel 1 vergleicht, aber bei Finanzen eifern tausende von Anlegern einer der größten Legenden der Börsengeschichte nach… Haben die bei Graham & Doddsville studiert? Kennen diese hunderte von Geschäftsberichte? Haben sie im Kindesalter schon Geschäftssinn und Unternehmenssinn als eines der liebsten Hobbys entdeckt? Arbeiten und lesen sie 10 – 12 Studien an der Analyse von einzelnen Unternehmen? Haben diese Anleger die Logik und Sachlichkeit eines Buffett`s? Kennen diese Anleger die Psychologie von Massen richtig einschätzen?
Ich sag mal, es scheitert an vielen dieser Punkte. Muss man deswegen strenger emt`ler werden oder keine einzelnen Aktien kaufen? Nein, aber man hat als kleiner Anleger durchaus viele Möglichkeiten und niemand kann die allein selig machende Wahrheit für die Zukunft vorhersagen.
Ich bin kein Oberlehrer! ;-) Wenn sich ein Anleger mit einzelnen Aktien wohler fühlt, soll er so investieren, lesen, und sich seine eigenen Gedanken machen. Es ist auch das eigene Geld, für das man das Risiko und die Verantwortung trägt.
Wenn man auf Gedeih und Verderb zu auf hohe zweistellige Renditen angewiesen ist, würde ich mir eher Gedanken über die Sparquote, die Ausbildung, den Beruf und finanzielle Weiterbildung machen.
Die persönliche Lebenssituation und die Risikobereitschaft gibt normalerweise Eckpunkte, wie viel Cash man ca. halten könnte…
Hätte, wäre, wenn… In die Zukunft kann keiner gucken. Wenn es wieder mal 20 % runter geht, na und!
Die einen kaufen nach, die anderen warten ab. Nur die, die verkaufen, realisieren ihre Verluste. Nicht vergessen, eine Aktie ist ein Sachwert.
Wenn man sich an der Börse „rumtreibt“, dann muss man das verkraften können. Und wenn ein Wert mal 90 % Miese hat, dann stürzt die Welt noch nicht gleich ein. Entweder die Bude geht Pleite, oder sie erholt sich. Beim Verkauf ist das Geld sowieso weg.
Was soll man jetzt noch kaufen? Ich plane da nicht lange. Vor kurzem wurde Südzucker „durchgereicht“. Glaubt einer von Euch, Zucker würde abgeschafft und eine gesunde Lebensweise setzt sich überall durch? Ich bin da Realist.
@Anna; Re. Südzucker
Die Frage ist nicht, ob weiter Zucker produziert und verkauft wird, sondern ob Unternehmen damit Profit machen können. Fotokopiergeräte wurde auch weiter verkauft, als die Japaner und IBM sich an Xerox angelehnt haben und die Geräte günstiger auf den Markt geworfen haben. Hat sich Xerox von dem Einbruch der Gewinnmargen jemals erholt?
Zugegeben hat Südzucker große Marktanteile in Europa. Mit dem Wegfall der Zuckerverordnung kann sich das aber schnell ändern, wenn Rohrzuckerproduzenten aus Brasilien in den europäischen Markt strömen.
@Markus1,
du schriebst über den inflationsbereinigten S&P Composite Aktien-Index:
„Von 1968 – 1982 fiel er um 63 %.“
Warren Buffett hat in diesem Zeitraum ausschliesslich positive Renditen geschafft, teilweise nahe an 50% (Buchwert-Steigerung von Berkshire-Hathaway).
Zudem wurden die schlechten Jahre jeweils gleich anschliessend ausgeglichen, zB mit der Aktien-Hausse die eine ganze Kindheits- und Jugendzeit dauerte (1982-1999).
Warren Buffett beweist, dass man eben tief bewertete Qualitäts-Unternehmen kaufen muss, um auch in solchen Phasen erfolgreich zu sein.