Alle rennen den Chip- und KI-Aktien hinterher. Es ist ein regelrechter Hype um Tech-Aktien entbrannt. Tesla wird beispielsweise mit dem 125-fachen Gewinn bewertet, was ambitioniert ist. Obgleich der E-Autobauer enorme Chancen etwa im autonomen Fahren hat, würde ich nicht unbedingt momentan mein Geld dort frisch anlegen. Nvidia bekommt den 30-fachen Gewinn zugebilligt, auch hier sind trotz der Erfolgsstory viele Vorschusslorbeeren im Kurs enthalten.
Jedenfalls jagen mir die glorreichen 7-Aktien mittlerweile Angst ein, weil sie so teuer geworden sind. Kann die Rallye so weiter gehen? ETF-Riese Vanguard rät zur Vorsicht, und sieht nicht mehr die enormen Renditen in den kommenden Jahren, die wir gesehen haben. Was mir außerdem Sorgen bereitet: Es sind die aggressiven Kursanstiege der Billigbroker wie Robinhood Markets oder Interactive Brokers. Anleger werden von dem Bullenmarkt angezogen. Die Zocker haben offenbar überall Rückenwind.
Nach der Wahl von Donald Trump ist die Börse in Feierlaune, ob das aber so bleibt?
Was ebenfalls zu meiner Vorsicht beiträgt: Nach der Wahl Donald Trumps ist eine regelrechte Euphorie ausgebrochen. Was gut ist: Die neue Regierung, die am 20. Januar antritt, will die Bürokratie abbauen, für weniger Regulierung sorgen. Das sorgt für Entlastung und ist in der Tat ein Treibstoff für die Börse. Ebenfalls will Trump die Steuern senken. Allerdings können massive Strafzölle gegen die EU, China, Kanada oder Mexiko zu Gegenschlägen dieser Länder führen. Sprich, US-Unternehmen müssen dann auch tiefer in die Tasche greifen, wenn sie Produkte und Dienstleistungen exportieren. Und die massive Abschiebung von illegalen Einwanderern kann zu einem Rückschlag für die Wirtschaft führen. Viele Flüchtlingen werden illegal zu Billiglöhnen beschäftigt – etwa auf dem Bau oder in der Landwirtschaft. Das kann entsprechend die Kosten für die Ernte bzw. den Bausektor deutlich nach oben treiben. Die Folge wäre eine Teuerungswelle. Daneben ist der Höhenflug des Dollars womöglich übertrieben.
Wir müssen abwarten, was passieren wird. Generell ist aber viel Euphorie im Spiel. Und es nicht alles verkehrt, was Trump vorhat. Er hat in der Tat gut Ideen und versucht die Wirtschaft ins Boot zu holen.
Obwohl die US-Börse teuer ist, bleibe ich voll investiert
Was ist die beste Strategie in einem euphorischen Umfeld? Ich bleibe investiert. Und setze jeden Kurs-Rückschlag aus. Ich kaufe stetig zu. Aber ich passe auf, was ich in mein Depot dazu nehme. Einen deutlichen Kursrückgang kann man nicht timen. Das geht schief, wer das versucht.
Statt heiße Technologie-Aktien mag ich eher Papiere, die gemieden oder gehasst werden. Etwa Boeing. Nach dem schrecklichen Absturz einer Boeing-Maschine in Südkorea gibt es neue Fragen hinschlich der Qualität der Flugzeuge des US-Konzerns. Entsprechend geht die Boeing-Aktie am Montag wieder nach unten.
Oder nimm die Banken. Obwohl meine amerikanischen Aktien im Jahr 2024 recht gut gelaufen sind, sehe ich mehr Potenzial. Citigroup notiert zum Beispiel noch immer 30% unterhalb des Buchwerts. Vorstandschefin Fraser hat sich aus 14 Ländern zurückgezogen. Für Wells-Fargo-Analyst Mike Mayo ist „Citi mein dominierender Nr. 1 Pick für 2025. Keine andere Bank kommt in die Nähe“, zitiert ihn Barron’s. Natürlich können Analysten nicht hellsehen. Und die Citi hat viele Schwächen, so ist die Bank nicht flächendeckend in den USA mit Filialen und Automaten vertreten, wie das etwa JPMorgan oder Bank of America sind. 80% des Umsatzes macht Citi mit ihren globalen Diensten (wozu das internationale Bezahlgeschäft für Unternehmen gehört), dem Investmentbanking und Kreditkartengeschäft. Ich hoffe, die Citi-Bank kommt in die Pusche. Die Aktie war eine große Enttäuschung für mich. Seit der Finanzkrise hat sich der Citi-Kurs kaum erholt.
Diese Aktien empfiehlt Barron’s für 2025
Das sind übrigens die Aktienempfehlungen der Barron’s-Redaktion für 2025. Die Börsenzeitung mag keine Dauerhighflyer, sondern scheint eher konträr zur Börsenstimmung vorzugehen. Ob die Zeitung damit richtig liegt, keine Ahnung:
Das Depot meines Ehemanns bald im Überblick
In einem kommenden Blog-Beitrag werde ich das Depot meines Partners vorstellen, der lange Zeit ein negatives Vermögen hatte, sprich Schulden ohne Ende. Er hatte auch kein Aktiendepot, als ich ihn kennengelernt habe vor 17 Jahren. Zusammen haben wir einen Plan entwickelt und ein erhebliches Vermögen seither aufgebaut. Wir setzten eine simple Buy-and-Hold-Strategie mit großen US-Konzernen und ETFs um. Es war mit Fleiß, Sparsamkeit und soliden Investments verbunden. Und natürlich viel Geduld und Stetigkeit. Du kennst ja mein Motto: Stur und Stetig!
Ich wünsche allen Lesern viel Erfolg, Gesundheit und Zufriedenheit im Neuen Jahr! Danke fürs Folgen. Ich werde meinen YouTube-Kanal und Blog weiter ausbauen. Bleibt gespannt.
Wünsche dir und deinem Mann und auch Nikos ein wunderschönes Jahr 2025
Ich lese deine und Nikos Artikel sehr gerne und freue mich auch auf das Depot deines Mannes.
Barron’s meint es nicht gut mit der amerikanischer Jugend. Noch schlimmere Witze publiziert täglich Goldman Sachs. Also niemals das kopieren, niemals das verbreiten, was wieder heute von Goldman Sachs gelogen wurde. Das ist schlimme Lüge, wie die Worte von Trump, Putin, Lavrov und Netan Yahoo. Was wir in diesem Trump-Crash kaufen sollten, das sind gesunde Unternehmen mit Dividendenrendite mehr als 5 %. Z.B. BASF, BMW, Bank of Nova Scotia, BHP Group, BNP Paribas, Pfizer.
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Meiner Meinung nach sind Unternehmen wie zb Nvidia, Amazon etc die sichereren und oft besseren Investments als Unternehmen die große Schwierigkeiten haben.
Allerdings muss man sich die Fälle einzeln anschauen.
Nvidia ist heute aber günstiger als vor 2 bis 3 Jahren.
Und was ist wahrscheinlicher? Dass Nvidia weiterhin stark wächst und der Wettbewerb nur langsam aufholt oder dass Nvidia Probleme bekommt und AMD usw den großen Teil des Geschäfts absahnt?
Wenn eine Aktie so hoch bewertet ist, muss das Unternehmen ja nicht in Schwierigkeiten kommen. Da muss nur das Wachstum etwas geringer ausfallen und es kann zu einer Korrektur kommen, weil eben ein hohes Wachstum schon eingepreist ist.
Wenn man den Kehrwert des KGV bildet, erhält man die sog. Gewinnrendite. Laut Wikipedia kann diese als Verzinsung der Aktie betrachtet werden. Bei KGV=125 ist diese weniger als ein Promille (bei KGV=30 sind es ca. 3,3%). Man kann im Fall Tesla also keinen großen Gewinn mehr erwarten, im Fall Nvidia wird etwa die Inflation ausgeglichen.
Das wird vielleicht besser, wenn solch ein Unternehmen noch irgendetwas in der Hand hat, mit dem sich der Gewinn signifikant steigern lässt. Als gemeiner Aktionär wird man das aber nicht rechtzeitig erfahren.
Wenn man sich da trotzdem noch eine deutliche Kurssteigerung erhofft, geht man letztendlich eine Wette ein. Oder die Aktie ist Teil eines Schneeballsystems. Beides sind m.E. „Glücksspiele“.