Der DAX steuert von einem Tief zum nächsten. Klar, Anleger sind enttäuscht. Manche bekommen Angst. Angst um ihr Geld. In einem Bärenmarkt sollten Sie Ruhe bewahren.
Gute Value-Anleger bleiben innerlich ruhig, wenn die Fetzen fliegen. Sie können es ertragen, wenn ihr Depotstand wie Schnee in der Sonne schmilzt. Sie planen langfristig und nicht kurzfristig. Sie wissen, die Turbulenzen werden nicht ewig anhalten. Sie wissen, der Markt wird sich irgendwann wieder erholen. Irgendwann folgt die nächste Rallye. Das ist wie ein Naturgesetz. Was runter geht, geht wieder rauf. Es ist nur eine Frage der Zeit.
Investieren ist so wie Autofahren. Es gibt Fahrer, die sind strikt, sie trinken einfach keinen Alkohol. Für sie kommt es nicht in Frage, mit überhöhter Geschwindigkeit hohe Risiken einzugehen. Sie sind stets ruhig. Denen passiert weniger.
Die anderen Autofahrer setzen sich betrunken hinters Steuer, fahren aggressiv und rücksichtslos. Diese Leute sind häufiger in Unfälle verwickelt.
Ähnlich ist das an der Börse. Risikoreiches Verhalten wirkt sich auf die langfristige Rendite aus. Nehmen Sie den Hedgefonds „Spruce Alpha“. Rund 100 Millionen Dollar haben Anleger ihm anvertraut. Das ging allerdings ins Auge: Mit Krediten spekulierten die „Geldzauberer“ mit ETFs. Jetzt haben sie die Hälfte der Fondsmittel verzockt. Um einen noch größeren Schaden zu vermeiden, haben die Initiatoren den Fonds zugesperrt. Die Kunden erhalten die restlichen Mittel ausgezahlt. Es ist schon traurig, wenn Leute unter Selbstüberschätzung leiden. Das rächt sich eines Tages.
Je länger Sie in Qualitätsfirmen investiert sind, desto geringer ist für Sie das Risiko. Behalten Sie Ihre Aktien am besten mindestens zehn Jahre lang. Dann haben Sie automatisch ein geringeres Verlustrisiko, wie eine Auswertung der Bank of Amerika zeigt.
Oppenheimer Asset Management rät sogar, mindestens 20 Jahre seinen Aktien treu zu bleiben. Jedenfalls ergibt sich das aus deren Datenanalyse des S&P-500-Indexes. Für „Buy and Hold“ sprechen also handfeste Gründe. Es ist keine Modeerscheinung.
Wharton-School-Professor Jeremy Siegel empfiehlt, in Bärenmärkten in solide Titel einzusteigen, um anschließend mehrere Jahrzehnte auszuharren. Er gibt gleichwohl zu, dass das sture Durchhalten nicht der menschlichen Psyche entspricht. Man müsse Blut wie Eiswasser haben, um investiert zu bleiben, so Siegel. Ein Bestseller wurde sein Buch „Stocks for der Long Run„.
Nobelpreisträger Eugene Fama geht einen Schritt weiter: Er rät, Aktien für 35 Jahre durchzuhalten.
Ich möchte all meine Aktien nicht mehr hergeben. Mein Ziel ist es sie zu vererben. Ich bin also noch extremer als Siegel und Fama, was den Anlagehorizont angeht.
Es gibt zahlreiche Studien (wie diese), die herausarbeiten, dass die Zeit ein wichtiger Erfolgsfaktor ist. Eine lange Halteperiode ist so wichtig wie beispielsweise die Diversifikation.
Der Rat zum „Buy and Hold“ wird von wenigen Anlegern befolgt. Gerade junge Anleger neigen dazu, enorme Risiken einzugehen. Sie zocken, bis es kracht. Erst mit der Lebenserfahrung reift die Weisheit. Der Vermögensaufbau sollte nicht übers Knie gebrochen werden. „Die schnelle Marie“ ist eine Illusion. So wie der Jackpot beim Lottospiel.
Bringen Sie Ihre Impulse und Emotionen in den Griff. Sie wissen ja, wenn Sie ohne Sicherheitsgurt auf der Autobahn rasen, spielen Sie mit dem Feuer.
Bringen Sie Ihr Verhalten in den Griff. Treffen Sie clevere Entscheidungen. Nutzen Sie sinkende Kurse, um sich langfristig zu positionieren. Lernen Sie mit zwischenzeitlichen Verlusten „zu leben“. Wenn Sie keine Dummheiten machen, ist das schon die halbe Miete. So haben Sie den meisten Anlegern einiges voraus.
Ich habe den obigen Text in einem YouTube-Video zusammengefasst:
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Ich schreibe eine Value-Investing-Kolumne im „aktien“-Magazin. Eine kostenlose Probeausgabe können Sie hier anfordern: http://www.traderfox.de/aktienmagazin
Hi Tim,
ich habe noch einen Vergleich zur Geldanlage und zum Autofahren.
Für mich ist die Geldanlage wie das Autofahren mit Tempomat: Ich weiß wohin ich will und ich stelle die für mich richtige Geschwindigkeit ein. Ab dann macht der Tempomat die Arbeit.
Bei der Geldanlage ist es genauso. Ich weiß worin ich investieren will und ich verdiene jeden Monat Geld. Das wird am Ende des Monats in eine der Aktien aus meinem Depot investiert die gefallen sind und das stumpf jeden Monat aufs neue. Ein Verkauf kommt für mich nicht in Frage.
Mal über den Tellerrand geschaut, gilt das gleiche auch für den Sport. Ich fahre mit dem Fahrrad einfach jeden Morgen zur Arbeit, gehe laufen und ins Fitness-Studio. Dort habe ich einen Rhythmus und Gewohnheiten die ich einfach konsequent beibehalte.
Bei der Ernährung genauso. Viel Obst und Gemüse, wenig Kohlenhydrate und wenig Süßigkeiten.
Es gilt eigentlich in allen Lebensbereichen. Man sollte sich eine Strategie überlegen und diese einfach konsequent durchziehen.
Viele Grüße
Ric
Für mich ist es wichtig, mein Ziel zu verfolgen. Ich weiß wo ich mit meinen Investitionen hinmöchte. Das ist meine Motivation.
Übrigens habe ich ebenfalls diesen Altersrechner bedient. Ich dachte nicht, dass ich 93,5 Jahre alt werde. Naja, ich fahre ja noch viel Auto.
Ein schönes WE!
Ich liebe diese Vergleiche…das leben ist ein Marathon
Ich brauche beim Wettkampf ein festes, greifbares Ziel. Am besten eine Summe, die ich erreichen und besser sogar überholen will. Wenn ich das geschafft habe, dann schnappe ich mir die nächste Summe. Es kommt darauf an, einen Plan für die einzelnen Streckenabschnitte zu haben und Zwischenziele anzupeilen.
Um aber an die letzten zehn Prozent Leistungsfähigkeit zu kommen, muss jeder seine Gier besiegen. In Schwächephasen denke ich daran, wie viel und wie hart ich für dieses Ziel gekämpft habe. Und das alles dafür, damit ich genau jetzt, in der Krise, weiterkomme. Es geht immer mehr, als man denkt.
Beste Grüße aus Hamburg, bleibt am Ball
Fiete
Hallo Tim,
wenn ich dich richtig verstehe und du Fama als Vorbild zitierst dann (d.h. die Aktien sind jederzeit fair bewertet, so dass ein Verkauf sinnlos ist), dann führst du Buy-and-Hold konsequent durch.
Ist das richtig, dass du einmal erworbene Aktien unter gar keinen Umständen verkaufen würdest? Oder ist das eine provokante These, die du lediglich in deinem Blog vertrittst?
Ein Beispiel aus der Praxis als Test:
Angenommen du hättest in 2014 von Google, Class A erstmalig erfahren, dir die Bilanz und das Wachstum angesehen, Google ist offensichtlich Monopolist mit nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen und Wachstum, vergleichweise günstig bewertet und hättest dich aufgrund der qualitativen und quantitativen Bewertung für ein Investment entschieden.
Kurze Zeit später liest du ein ein Buch von Phil Fisher, wendest den Scuttlebutt-Ansatz versuchsweise bei deinem Investment Google an und – hoppla – stellst fest, dass zwar das Unternehmen sehr gut ist, jedoch das Corporate Governance grauenhaft: die Einnahmen werden für unsinnige Projekte ausgegeben, ohne dass der Aktionär jemals an den Gewinnen beteiligt wird und überhaupt nur Mitspracherecht erhält. Die Unternehmensführung vergleicht sich groteskerweise mit Buffett und beabsichtigt, die Gewinne auch künftig gießkannenartig über noch mehr Projekte zu verteilen. Keines der bisherigen Projekte hat neben dem One-Trick-Ponny „Suchmaschine“ jemals auch nur eine nenneswerte Rendite abgeworfen. Dann entscheidet sich das Management aus Gründen der Sicherung der eigenen Kontrollrechte noch für einen Aktiensplit, der aufgrund der ungünstigen neuen Kapitalstruktur als Sachdividende steuerlich erfasst wird, wonach du Steuern nachschießen musst – dies aus eigener Tasche, da es eine Gelddividende nicht gibt.
Dir wird klar, dass du einen grauenhaften Fehler gemacht hast, und die Situation auch künftig nicht besser wird. Ein weiterer Aktiensplit wird explizit vom Management nicht ausgeschlossen.
Ich frage dich: verkaufst du dann? Yay or nay?
Wenn du an Famas Theorien Zweifel hast (die müsste man aufgrund der Fakten haben), und du eine wirklich konsequente Buy-and-Hold-Strategie anwendest, dann hat in letzter Konsequenz die Kauf-Entscheidung für dich eine ganz enorme Bedeutung – denn diese Entscheidung kannst du später aufgrund deiner eigenen Selbstbeschränkung (Verkauf ist ausgeschlossen) nicht mehr korrigieren, oder?
Deutsche sind gute Sparer, Norweger die besseren Investoren.
Investieren ist wie Autofahren.
Also können Norweger besser Autofahren als Deutsche.
Investieren ist wie Autofahren. Manchmal gibts nen Riesen-Crash.
Ich fahre gar kein Auto, also kann ich keinen Crash machen ;-)
Für mich ist Investieren wie ein Garten. Der Anfang ist schwierig, voller Investitionen und Pflege. Aber nach und nach werden die Pflanzen fester. Manche wachsen schön und die Höhe, andere werfen dicken Ertrag ab und andere vermehren sich und teilen sich in neue und neue Pflanzen, die man bei Bedarf sogar verkaufen könnte. Das Unkraut darf man ausrupfen, wenn man es nicht mehr im Garten sehen mag;-) Mit den Jahren wird alles immer größer, schöner und ertragreicher. Ab und an gibt es schlechte Jahre, aber das folgende ist oft um so schöner…
Das schönste ist, dass sie zusammen und in ihrer Vielfallt erst einen schönen Garten abgeben!
Hach, bin heute so romantisch veranlagt ;-)
Das Bild passt nicht. Ein Garten ist grün, das Depot ist tiefrot. Also eher ein rotes Rosenbeet. Oder ein Meer aus Tomatensaft.
Rot ist ein Zeichen für „jetzt darfst du sähen“ ;-)
Grün ist ein Zeichen für „Genieße es, erfreu dich an den Früchten und lass es ruhen :-) “
Hach, ich werde immer romantischer … Fange noch an zu dichten, wie manche hier … hihi
Hier noch was für die Langfristanleger.:
http://wirtschaftsblatt.at/home/boerse/investor/4826956/Markus-Koch_Die-Gefahr-des-Baerenmarktes-ist-real
@Vali
Ich vermute mal, du hast noch nie einen echten Bärenmarkt erlebt.
gruß Ecckehard
„Die Maschinen und Algorithmen haben Fondsmanagern und Analysten die Hosen runter gelassen, aber diese tun weiter so als ob. Wie wollen Sie den Markt denn heute überhaupt noch bewerten, „ich hatte Recht, … zwei Minuten lang“. Das kann es nicht mehr sein.“
Die Aussage von Markus Koch finde ich bezeichnend. Das kann man auch nicht ignorieren, denn Börse ist heute anders als vor 10, 20 Jahren.
Im Augenblick geht es nur um FED hin oder her. Wenn ich mir zum Beispiel die Märkte heute anschaue, dann gehts erst 100 Punkte hoch, um dann 300 Punkte zu fallen und wieder grundlos 150 Punkte zuzulegen.
Da soll ein Privatanleger Stockpicking betreiben? Wenn Fondsmanager den Markt nicht bewerten können, wie sollen es dann Privatanleger?
@Ecckehard
Ich habe heute alles verkauft. Natürlich kann ich es nicht empirisch beweisen, aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass wir in einen heftigen Bärenmarkt laufen.
Vielleicht kaufen die Notenbanken noch etwas Zeit, aber da ich keine 30% und mehr Verluste haben möchte, gehe ich auf Nummer sicher.
@Ecckehard, nein, habe ich nicht. Ich bin erst seit 2 Jahren in Aktien investiert.
Vorher war ich an Immobilen interessiert. Wenn man Immobilien kauft, muss man sich für lange Zeit von seinem eingesetzten Kapital verabschieden. Manche Immobilien verlangen sogar, dass man sich für immer von seinem Kapital verabschiedet. Wenn man in Immobilen investiert, denkt man in Miete. Wie viel Miete würde ich für mein eingesetztes Kapital bekommen. Wenn die Miete zu gering ist, versucht man mit mehr Investition (wie Sanieren, Möblieren) an mehr Miete zu kommen.
An das eingesetzte Kapital darf man nicht zu sehr denken, denn würde man verkaufen, würde man zumindest in den ersten 10 Jahren höchstwahrscheinlich mit einem dicken Minus dastehen (Notar, Grundsteuer, Spekulationssteuer).
Weil ich in Miete/Dividende denke, stört es mich nicht, wenn wir in einen Bärenmarkt hineinschlittern.
„Bärenmarkt“ ist für mich billiger an die Miete zu kommen. Man muss sich einfach vom „schnellen Wiederverkaufen der Aktie“ lösen. Gute Unternehmen, auch wenn sie teurer sind, lohnt sich zu kaufen. Halten und in Cashflow denken :-)
@Vali: du meinst sicher Grunderwerbsteuer, nicht Grundsteuer.
@Rüdiger Schmidt: du solltest besser gar nicht in Aktien investieren, wenn du dich von Emotionen treiben lässt. Ich empfehle dir das Sparbuch.
Bauchgefühl ist bei Aktien ein ganz schlechter Ratgeber.
@ Ric
Exakt. Der gesunde Menschenverstand sagt einem ja schon: Nichts fliegt einem zu.
Natürlich klingt es verlockend, vor dem Crash auszusteigen. Anschließend das Cash zu horten. Dann auf dem Tief zuzuschlagen. Aber das ist Theorie. In der Prxais klappt das eben nicht so. Man muss 2 mal Glück haben: Beim Ausstieg und beim Wiedereinstieg. Dieser ETF-Experte rät: Nicht in den Turbulenzen auszusteigen, sondern investiert zu bleiben:
http://www.etf.com/sections/index-investor-corner/swedroe-dont-sell-during-volatility#st_refDomain=t.co&st_refQuery=/DN6ciAKAZ4
@ Patently Absurd
Ich bleibe langfristig investiert. Ganz genau. Der durchschnittliche Anleger hält seine Aktien vielleicht 6 Monate. Ich halte meine Aktien Dekaden. So kann ich mich von der Masse abheben.
@Tim
Verstehe, in diesem Punkt unterscheiden wir uns – zumindest in der Theorie.
Da ich an die EMH-Theorie von Fama nicht glaube, würde ich grundsätzlich dann verkaufen, wenn eine erheblich Blasenbildung im Markt (z.B. à la 1999/2000) stattfindet oder ich von einem Einzelunternehmen nicht mehr überzeugt bin, während du investiert bleibst.
Zudem glaube ich, dass Aktien nicht zu jedem Zeitpunkt und immer das bessere Investment sind – das wäre aus meiner Sicht zu einfach.
Wenn die inflationsbereinigten Renditen sicherer 10-jähriger Staatsanleihen sich an die Nettogewinnrenditen der Aktien (Kehrwert des verwässerten KGV) annähern, würde ich teilweise oder vollständig in Anleihen umschichten. Davon sind wir aber im Moment sehr weit entfernt.
@Vali
Du bist nahe dran am Value Investing, wenn ich zurück denke an das Blumenkind welches ohne Sinn und Verstand bei 12.600 kaufte um dann bei 9.500 nicht mehr zu wissen was es machen soll, dann lese ich jetzt „Bärenmarkt“ ist für mich billiger an die Miete zu kommen.“!
Jetzt musst du nur noch vom „Weil ich in Miete/Dividende denke, stört es mich nicht, wenn wir in einen Bärenmarkt hineinschlittern.“ auf „Ich freue mich richtig auf günstige Preise!“ kommen. Ein Bärenmarkt heisst für Käufer es ist billiger und die Dividendenrentite ist höher. Der „Wert“ des Depots ist nebensächlich wenn man es für Jahrzente hält, einzig der Cashflow zählt.
DU hast den Schneeball schon in der Hand, mach eine Lawine daraus!
Ich staune richtig wie gut du dein Gehirn verwenden kannst, innerhalb weniger Monate etwas Grundlegendes gelernt! Manche (Crashdummy) verstehen das auch nach Jahren nicht.
Gratulation!
PS: Und vergiss nicht auf August, September und Oktober! Funktioniert fast jedes Jahr.
@ Patently Absurd
Mit Verlaub. Das ist Bullshit. Als Mensch ist es unmöglich seine Emotionen komplett auszuschalten. Manchmal sind sie eben unbewusst.
Alle grossen Investoren (ich bin keiner) setzen auf ihre Nase, Intuition und Bauchgefühl neben der Faktenlage.
Ich fühle mich in der aktuellen Gemengelage nicht wohl und bin erstmal raus. Es kommen deutlich günstigere Kaufkurse.
Moin Zusammen!
Ein Interview mit Nassim Taleb. Wusste gar nicht, dass er über Optionen investiert.
@willihope
Umzug gut überstanden? Bist Du jetzt voll investiert? Ich halte noch etwas Pulver trocken. Den gestrigen Absacker habe ich erst abends mitbekommen als alles schon wieder vorbei war. Habe ein paar „Langweiliger“ wie Johnson & Johnson und Procter & Gamble eingesammelt. Die nächste Dax-Tranche bei 9.200 will einfach nicht kommen.
@Vali
Ich finde auch, dass Du jetzt schon ganz anders schreibst als im August. Drücke Dir die Daumen, dass Du daran festhälst, wenn es mal ernsthaft korrigiert.
Schönes Wochenende!
@willihope und @Schwarzer Kater, ich danke euch! Das so zu lesen tut gut! Ich muss aber auch zurückgeben, dass ich hier viel gelernt habe und dieser Blog hier wie ein Fels in der (Angst-vor-dem-Crash)-Brandung ist. Als ich total geschockt vom schnellen Abrutsch Ende August war, habt ihr mich und andere zur Ruhe aufgerufen und mich von der kurzfristigen Panik befreit. Das tat gut! Jetzt habe ich mich an einigen Minus-Aktien meines Depots gewöhnt und habe gemerkt, dass ich sogar jetzt mehr Käufe machen kann. Habe auch vor, weiter zu lernen :-)
@Schwarzer Kater, danke fürs Interview! Taleb investiert aber so, wie ich es nicht kann… 20% Superrisiko und 80% Cash… Mir ist es lieber in 80% Aktien (alte Unternehmen, die Krisen überleben) zu sein und nur 20% Cash zu halten, da ich das besser verstehe und ich es sinnvoller finde.
Optionen bringen nur den eigenen Gewinn, sind also ein kurzfristiger Spekulationshandel, oder? Wofür sind sie sonst gut?
Wenn ich Aktien kaufe, tue ich mit meiner Investition dem Unternehmen auch gutes, oder …
Was mit gefällt, ist dass er die Schweizer so würdigt… da sollte ich auch mehr investieren…
@Vali
Der Vergleich mit dem Garten ist sehr gut (darf ich den klauen für meine Webseite?). Die Nutzpflanzen hegen und pflegen, das Unkraut entfernen. Es gibt gute und weniger gute Jahre, aber die Pflanzen wachsen und werfen Erträge ab. Tim lässt auch das Unkraut wuchern, ich entferne es eben. So pflegt jeder den Garten nach seiner Fasson.
Am Anfang der Beiträge, war immer wieder das Ziel bzw. von einem Fahrplan die Rede. Das erstaunt mich doch etwas, da die meisten Anleger weder ein Ziel noch einen Plan haben. Anscheinend sind die Leser hier in ihrer Entwicklung weiter als viele andere. Ohne Ziel und Fahrplan geht es meiner Meinung nach nicht. Eben wie beim Autofahren^^.
@Ric
Ich finde den Vergleich mit Tempomaten falsch. Ich machte schon vor einiger Zeit einen Tempomaten-Vergleich: http://couponschneider.blogspot.de/2014/11/die-illusion-der-stabilitat.html
Tempomaten sind Verschwender, weil sie die Geschwindigkeit ungeachtet der Situation halten. Geht es bergab, wäre es doch sehr klug, zu rollen, oder nicht? Da drückt der Tempomat auf die Bremse. Am Tiefpunkt angekommen würde ein ausrollendes Fahrzeug mehr Schwung mit nach oben nehmen als ein ausgebremstes. Der Tempomat verschwendet Kraftstoff. Die Anlageformen à la Tempomat sind Rentenversicherungen, Kapitallebensversicherungen und alle anderen Garantieprodukte, die einem versprechen, ungeachtet der wirtschaftlichen Entwicklung einen konstanten Zinssatz über Jahrzehnte zu bieten.
Die Kunst liegt aber darin, dass man Gebühren einspart.
@Black cat
Ich bin noch nicht umgezogen, muss erst was finden, der Markt ist derzeit wie leer gefegt. Entweder vermietet an die Kommunen für die Immiranten oder die Leute nehmen sie vom Markt damit sie keine aufs Auge gedrückt bekommen. Deutschland hat den Rausch bald hinter sich, die ersten wachen schon auf und haben Kater. :-)
Ich habe wieder etwas eingezahlt aber noch nicht gekauft, hatte keine Zeit diese Woche, mein neuer Kunde macht zuviel Arbeit! :-( Dachte ich bekomme das Geld von ihm auch so aber den Anstand hat er nicht. :-) Nunja zumindest kann ich damit jedes Monat 2k zusätzlich anlegen, muss halt brav die Rechnungen monatlich schreiben, da bin ich meisten etwas faul und nachlässig. :-(
Ich hab die Absicherung vom Kreditkauf noch am Hals, weiss nicht genau was ich damit jetzt machen soll. Crashdummy könnte da helfen aber der verweigert ja! :-)
Was mach ich mit den GY3S, gekauft bei 3,81.-? Soll ich verkaufen oder doch noch zuwarten? Margin call dürfte mich keiner erwischen, da müsste der DOW auf 5000 runter. Hmm, ich glaub ich verkauf und investier in neue Hebel ETF’s, wenn mir die Kundschaft dazu Zeit lässt am Montag.
@willihope
Bemerkenswert, was Du über die Wohnungssituation in der Gegend schreibst. Das ist hier noch nicht angekommen. Auftragslage klingt doch super.
GY3S? Ist das ein Short-Dax-Zerti? Wieso hast Du das überhaupt und warum hast Du es bei 9.300 nicht geschmissen? Es dürfte doch noch weiter volatil bleiben, kommt vielleicht noch eine gute Gelegenheit für Dich. So berauschend dürften die Q3 Earnings wegen der USD-Stärke und EM-Schwäche auch nicht ausfallen. Zumindest hoffe ich da auf die ein oder andere Überreaktion.
Wie gesagt beim Dax wäre ich regelbasiert erst wieder bei 9.200 dran.
@Vali
Ich blicke da nicht so ganz durch, was er genau macht. Für mich hörte sich das so an, dass er mit den Optionen absichert. Aber in einer späteren Antwort sagt er dann das Cash und Anleihen absichern. Also scheint er damit gehebelt in Aktien zu investieren.
Das „antifragil“ (Buch lese ich gerade) finde ich eine spannende Idee. Man könnte mal überlegen, was das für Unternehmen sind. Typische Krisengewinner.
In der Finanzkrise gab es zum Beispiel den Trend des „Cocooning“ – nicht mehr oder nur noch ganz wenig ausgehen und sich dafür das Zuhause schön machen (Tapetenproduzenten und Baumärkte) nur noch selten Essengehen (schlecht für Restaurants, gut für Wholefoods), preisbewussteres Einkaufen und so weiter. Fragil dürften Autoproduzenten sein (den Neuwagenkauf verschiebt man) und antifragil die Ersatzteilhersteller.
@Rüdiger Schmidt:
Warum Emotionen an der Börse schlecht sind hat Charlie Munger 1995 in einer Rede an der Harvard University auf den Punkt gebracht:
https://www.youtube.com/watch?v=pqzcCfUglws
Buffett beschreibt es auch explizit: „Emotions are contagious, and emotions have no business in investing.“
siehe: http://www.benzinga.com/top-stories/15/01/5122151/exclusive-warren-buffett-says-mr-market-is-a-drunken-psycho
Also: viel Glück mit deinem Bauchgefühl, denn Glück wirst du brauchen. Denjenigen mit stärkeren Nerven wünsche ich viel Erfolg, den der wird sich früher oder später, jedoch mit hoher Sicherheit einstellen.
@ Patently Absurd
Die meisten bewundern Buffett. Doch ganz wenige bringen die Voraussetzungen überhaupt mit, um ihn zu kopieren. Sie scheitern schon an seiner Geduld: Wer hält seine Aktien 20, 30 oder 50 Jahre durch?
Blasen zu erkennen ist nicht einfach. Die meisten sieht man erst hinterher.
[…] Investing is like driving a car (in German. Use Google translate) (Tim Schaefer) […]
@Black cat
Ja den Short habe ich gekauft als Absicherung für meinen Long Kreditkauf, nun hängt er mir am Hals und ich weiss nicht was tun! Verkauft habe ich nicht weil ich dazu kein System habe, müsste nach Bachgefühl gehen und das ist derzeit beschäftigt. War heute schon 70 Kilometer unterwegs und jetzt steht hinter mir mein neuer Low cooker und werkelt vor sich hin. Hab ich etwas unterschätzt mit den 4 Stunden slow cooking, der Magen knurrt und ich muss noch 1 Stunde warten! :-(
Im Grunde zahlt sich die Zockerei kaum aus, habe 5% im Shortschein und wenn ich den mit 20% Plus verkaufe habe ich gerade mal 1% Gewinn im Depot, davon noch Steuern und Transaktionskosten….. :-(
Montag ist Zahltag, da wird umgeschichtet.
Ja der neue Kunde ist doch ein sehr viel größeres Projekt als angenommen, leider habe ich zu günstige Monatspauschale vereinbart, wir müssen entweder nachbessern zum Normalpreis oder das ganze wird viele Jahre dauern, inklusive meiner Monatspauschale natürlich. :-) Mal sehen, Montag spreche ich mal beim Big Boss vor, falls er Zeit hat, wenn nicht auch gut, Taxameter läuft. :-)
Fühle mich wieder wie in den guten alten BMW-Zeiten, Bürokratie ist doch was schönes! :-)
Was ist denn das für ein Pingback Shit in meinem Post? Hab ich das fabriziert?
@Tim:
Nach Fama’s Theorie kann es keine Blasen geben. Also hast du doch Zweifel an der EMH?
Aber im Ernst: eine Blase erkennt man daran, dass die Zittrigen gierig werden und die Hartgesottenen verkaufen. Wenn die Kurse steigen und das spekulativ geneigte Publikum in Strömen das Börsenparkett aufsucht. Ist das so schwer zu erkennen?
Im Moment stellen alle bekannten Fondsmanager fast unisono fest, dass die Anleihenkurse bereits ungesunde Höhen erreicht haben. Will noch jemand ernsthaft bestreiten, dass wir eine Blase am Anleihenmarkt haben?
Dirk Müller spricht von der Mutter aller Blasen:
http://www.handelsblatt.com/video/finanzen/dirk-muellers-cashkurs-anleihen-was-passiert-wenn-die-blase-platzt/11010108.html
Die Schwierigkeit ist aus meiner Sicht nicht, Blasen zu erkennen, sondern vorherzusehen, wann Blasen platzen. Schön wäre es, wenn das möglich wäre….
Eine Blase haben wir dann, wenn Rüdiger Schmidt hier postet, dass er eine Hypothek auf sein Haus aufgenommen habe, um noch mehr Aktien von Dream-come-true Inc. bei einem KGV von 150 zu erwerben, weil die im Verhältnis zu einer The-next-big-thing Inc. (KGV=300) noch günstig bewertet sei ;o)
Der DAX ist im Moment billig. Auch Buffett ist in Deutschland auf Einkaufstour.
@Patiently Absurd
Und das hättest Du vor der Lehman-Pleite erkannt? Oder 2011 vor der Griechenlandpleite? Wie schätzt Du die Stände von diesem Frühjahr ein mit regelrechter Kaufpanik? Blase oder normal?
Wenn es tatsächlich solch einen einfachen und zuverlässigen Blasen-Indikator gäbe, dann würden viele ihn nutzen und damit wäre er gleich wieder obsolet.
Wie heisst der schöne Spruch? An der Börse wird zum Ein- und Aussteigen nicht geklingelt.
Zur Blase am Anleihenmarkt. Was heisst denn das für Dich? Das die Anleihen nicht zu 100% zurückgezahlt werden? Das alle Schuldner ausfallen werden?
Erstens gibt es nicht DEN Anleihenmarkt. Eine Bundesanleihe ist etwas gänzlich anderes als ein Mittelstandsbond oder eine US High Yield Anleihe.
Was gibt es transparenteres oder effizienteres als Anleihen? Du kennst die Rendite vom ersten bis zum letzten Tag. Du kennst die laufende Zahlung. Du weisst, wann und zu welchen Konditionen zurückgezahlt wird. Immer unter der Prämisse, dass ein Schuldner nicht ausfällt.
@Alexander, danke! Gern doch, dann motiviert mich dein Blog zusätzlich noch mit dem Garten ;-)
@Schwarzer Kater, typische „Antifragiler“ sind für mich eher die „Essensaktien“, wobei McDonalds nur bedingt dazu zählt. Eher Nestle, Unilever, Coca Cola, Mondelez, KraftHeinz u.a. Eigentlich auch Ölaktien, aber sie sind so stark vom Ölpreis abhängig… Versicherungen dürften auch gut profitieren…
Man sagt dem Alkohol und Tabak mehr krisenfestigkeit als Food-Aktien zu, aber ob das wirklich stimmt…
Allerdings kann es in einer echten Krise kaum Gewinner geben, wir wollen ja nicht zum autarken Selbstversorgerleben zurück… daher ist es gut, wenn ab und an mal eine Branche laue Phasen hat (mal Autos, mal Hypotheken, mal Banken usw.) aber nie zu lang und zu stark… so dass die anderen auch keine Kapitalflucht erfahren und die Pleite des einen sich nicht wie eine Krankheit ausbreitet….
@willihope, viel Glück! Man findet wirklich nichts momentan. Bei uns wachsen aber die Neubauten wie Pilze aus dem Boden. Jedes Grundstück wird, wo es geht geteilt und schon steht ein neuer Rohbau da… Falls man etwas ab 1/2 Million sucht für eine Familie, wird man fündig, darunter ist hier kaum was brauchbares mehr da… bin auch gespannt wohin das führt…
@Schwarzer Kater:
Du glaubst doch nicht wirklich, dass die Staatsschulden westlicher Industriestaaten jemals zurückgezahlt werden können?
Griechenland war doch nur der Anfang – ich glaube, dass das fast allen Experten inzwischen klar sein dürfte. Es wird ein „Lehman XXL“ geben. Staatlich organisierte Pensionskassen müssen ja leider weiter kaufen.
Die Situation ist hier ganz gut zusammengefasst:
http://boerse.ard.de/anlageformen/anleihen/wehe-wenn-die-anleihen-blase-platzt100.html
Ich glaube, dass beim Platzen der Anleihenblase auch die Aktienkurse fallen werden, aber nur kurzfristig. Für die Anleihenkäufer wird es dagegen ein Heulen und Zähneknirschen geben.
Deutsche Mittelstandsanleihen halte ich für hochriskante Produkte. Das sollte jeder selbst entscheiden, ob er solche Risiken eingehen will und ob die Rendite noch stimmt.
@Absurder
Bist du Crashdummys Alter Ego?
Bist auf deinen Propheten reingefallen? Müller warnte bei unter 9000 vor dem Crash und hat dann bei 12000 seinen Fonds eröffnet und zum Einstieg geblasen. Ja wer auf solche Kapazunder hört der bezahlt den ganzen Börsenzirkus mit seinem Geld, das weiss er auch, nicht umsonst investiert er in Mietwohnungen! :-)
Denk lieber selber dann kommst auch nicht mit solchem Unfug daher, auch die östlichen, nördlichen und südlichen Staaten werden ihre Schulden nicht zurück zahlen! Darum geht es ja gerade, wo sollen den die Investoren mit der Kohle dann hin? Die Investoren und Pensionskassen brauchen Zinsen und keine Rückzahlungen!
@Patiently Absurd
Darum geht es ja nicht. Bleib doch bitte mal bei Deinem Ursprungsargument. Der Blase am Anleihenmarkt.
Es geht darum, dass die fälligen ausstehenden Anleihen bedient werden. Und sollte es tatsächlich so kommen, dass die USA und Deutschland ausfallen, dann ist es in meinen Augen recht naiv zu glauben, dass Aktien dann „nur kurz“ fallen. China als grösster Gläubiger würde sich auch freuen. Vielleicht ist es auch naiv von mir zu glauben, dass solch ein „Reset“ weitreichendere Folgen hätte als die Lehmanpleite. Die besten Investments in der Zeit dürften dann Ackerland, Vieh, Waffen, Wasservorräte (die sichern sich ja bereits einige Grosskonzerne) und Konserven sein. Eventuell ein Schutzbunker. Es ist aber nicht Teil meiner Lebenseinstellung von einem Weltuntergang auszugehen. Eventuell gibt es auch schon Verschwörungstheorien darüber, dass es irgendwo einen neuen Planeten für die Superreichen gibt. Keine Ahnung.
Spielen wir das doch mal durch. Du sagst alle Anleihen fallen aus. Das heisst auch die von soliden Unternehmen. Wer wird zuerst bedient (ganz oder teilweise)? Der Aktionär oder der Anleihengläubiger? Was passiert gerade bei VW? Und das ist Lichtjahre weit weg von Deinem Szenario.
Ausserdem finde ich dann Deine persönliche Schlussfolgerung spannend. Das Aktien dann bei Lehman XXL der sicherste Ort sind, weil sie nur kurz fallen.
Sorry, Patiently Absurd. Es ist Samstag Abend. Ich muss zurück in mein Leben. Gerne die nächsten Tage weiter.
Zu den Blasen: Ich hatte China-Aktien. An dem Tag, an dem ich in der Zeitung las, dass auch Chinesen die weder lesen noch schreiben können auf kredit Aktien kaufen bin ich ausgestiegen. Dienstmädchenhausse . Dies war ca. 4 Monate bevor es in China abwärts ging.
@willihope: Ich glaube daran, dass es am Anleihenmarkt eine Blase gibt und Aktien im Verhältnis zu Anleihen günstig. Wann der Crash bei den Anleihen kommt, weiß ich nicht.
@Schwarzer Kater:
Ich weiß nicht, ob Staatsanleihen vollständig ausfallen werden. Möglich wäre ein Haircut, wie am Beispiel Griechenland demonstriert, oder man versucht, das Problem mit jahrelanger finanzieller Repression zu lösen, d.h. Inflation steigt und die langfristigen Zinsen bleiben niedrig. Das will zur Zeit insbesondere die EZB, und setzt alle zur Verfügung stehenden Mittel dafür ein.
Wie auch immer, für Geldvermögen (Anleihen, Renten, Kapitallebensversicherungen etc.) sieht es nicht gut aus. Es gibt einfach zu wenige Schuldner mit hoher Bonität und zu viel Geldvermögen.
Bei Unternehmensanleihen wird es auf die Qualität des Unternehmen ankommen. Die Unternehmen, die in dem derzeitigen sehr positiven Marktumfeld mit hoher Verschuldung gerade so überleben, werden in der nächsten Rezession, eventuell bei steigenden Zinsen, die Pforten schließen. Die Anleihen sind dann abzuschreiben. Die guten Unternehmen werden ihren Zahlungsverpflichtungen aber weiter nachkommen.
Ackerland, Vieh, Waffen, Wasservorräte (die sichern sich ja bereits einige Grosskonzerne) und Konserven sind allesamt Sachvermögen – wie Aktien typischerweise auch. Nichts spricht dagegen, Immobilien oder Ackerland als Inflationsschutz zu kaufen, wenn die Rendite stimmt – du kannst aber auch McDonalds-Aktien kaufen, denn McDonalds ist der größte Immobilienbesitzer der Welt.
Auf ein gutes Investment!
@ Schwarzer Kater
Die FuW verteidigt tapfer diesen Artikel vor mir, komme nicht ran.
@ Vali
Dieser Herr Talib wird wohl kaum über die schweizer Aktien meckern, die Finanz und Wirtschaft (FuW) ist eine schweizer Zeitschrift. Wenn du mehr über schweizer Aktien wissen willst, schau mal bei der swissquote nach.
Gruß
Anna
Hallo Tim,
vielen Dank für das super Video. Ich werde bei der ein oder anderen Gelegenheit mal ein Link darauf setzen.
In zwei Punkten sind deine Aussagen aber aus meiner Sicht irreführend:
Warren Buffett hat bei Berkshire sehr wohl ein „Trading Depot“, dort verkauft er Positionen auch wieder, wenn sie ihm überbewertet erscheinen (Munich Re?). Zudem verkauft er Anteile, wenn er von seinem Investment nicht mehr überzeugt ist (siehe Betrügerein bei Tesco). Berkshire hat er zwar als Hülle (holding) gehalten, allerdings wurde die Textilherstellung (das business) vollständig dichtgemacht – er kann sich von schlechten Unternehmen durchaus wieder trennen.
Mit Index-Fonds verfolgst du nur optisch eine Buy-and-Hold-Strategie. Tatsächlich werden innerhalb des Indexfonds ständig und automatisch die Positionen angepasst. Fällt ein Unternehmen aus dem Index wird vollständig verkauft, selbst wenn das fundamental nicht gerechtfertigt wäre.
Kennst du einen Superinvestor, der unter gar keinen Umständen seine Positionen verkaufen würde? Das würde mich interessieren. Ansonsten wäre es vielleicht gut, wenn du deine Sicht zu Buy-and-Hold etwas differenzieren würdest.
Wer an Fama’s Theorie glaubt, kann im Übrigen auch einfach z.B. alle 30 Dax-Titel in sein Depot legen und nie mehr verkaufen. Im Vergleich zu einem DAX-Indexfonds hat dies zwei Vorteile:
Die Gebühren für die Verwaltung des Indexfonds entfallen.
Das Trading /Anpassen der Positionen innerhalb des Indexfonds entfällt. Meist sind diese automatischen Positionsanpassungen nachteilig für die Anleger, da viele Indexfonds etwa zur gleichen Zeit kaufen bzw. verkaufen müssen.
@Patently Absurd
Du solltest dann noch erwähnen, die Dax-Werte in der Gewichtung des Index zu kaufen.
Da es Dax-ETFs mittlerweile für 0,09% p.a. gibt (=90 Euro pro 100.000 Anlage) und ich nur einmal kaufe anstatt 30mal erschliesst sich mir zwar nicht wirklich der Kostenvorteil, aber sei es drum.
@Banana_Joe:
Die Gewichtung des DAX brauche ich nur, wenn ich genauso gut oder schlecht abschneiden will, wie der DAX. Wenn es mir egal ist, ob es ein bisschen besser oder ein bisschen schlechter wird, kann ich auch anders proportionieren. Nach Fama sind alle Aktien ohnehin zu jeder Zeit fair bewertet, so dass es völlig egal ist, was man kauft.
Zugegeben, 0,09 % sind fast vernachlässigbar. Insgesamt sind ETFs für die meisten Anleger ein hervorragendes Produkt. Das sagte auch Buffett in einem Interview.
Im Gegensatz zum ETF-Investor spare ich 0,09 % Kosten (also einmal im Jahr ein gutes Essen für 90 EUR/100.000 EUR Investment) und werde auf den Hauptversammlungen der Unternehmen mit Geschenken versorgt. Wichtiger für mich ist aber, dass ich fest daran glaube, dass ich langfristig mindestens 1 oder 2 % pa besser abschneide als der Index.
@ Patently Absurd
Danke für den Klick in mein Video-Portal:
https://www.youtube.com/user/BoerseNewYork
Zun den 2 Kritikpunkten:
Buffett ist ein Langfristanleger. Er schichtet nicht mal 4% des Portfolios (alle Investments einschließlich Familienbertiebe) um. Das heißt, er hält 96% der Investments durch. Jetzt stellt sich die Frage: Soll ich über die 4% reden, wie es die Medien gerne tun? Oder soll ich mich auf die 96% konzentrieren? Die Menschen wissen doch alle ohnehin, dass er sein Depot hin und wieder ändert.
Mir hat ein Indexfonds-Manager erklärt, dass intern eine hohe Inaktivität verfolgt wird, um die Kosten so gering wie möglich für Anleger zu halten. Das heißt zum Beispiel, dass nicht alle 500 S&P-500-Firmen in dem Index sind, sondern vielleicht nur die 460 größten Firmen. Fliegt ein Unternehmen aus dem Index raus, folgt der Indexfonds nicht sofort diesem Schritt. Der Index-Manager kann das verbannte Unternehmen durchaus im Index lassen. Ändert sich die Gewichtung eines Unternehmens im Index, muss das der Fonds nicht sofort skalvisch nachvollziehen. Aus Kostengründen sind Indexfonds sehr inaktiv.
Ja, ich kenne einen Superinvestor, der nie verkauft: Warren Buffett. Er hat nie in den 50 Jahren einen Familienbetrieb verkauft. Und sein Portfolio wird immer größer: Zeitungen, Pralinen, Farbe, Versicherungen, Schmuck, Ketchup, Möbel, Kochutensilien, Hausbauer, Miet-Jets, Energie, Unterwäsche, Eisenbahn, Sportschuhe, Motorradkleidung, Gebrauchtwagenhändler…
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_assets_owned_by_Berkshire_Hathaway
Bei seinem Aktiendepot ist das anders. Da fliegt mal ein Konzern aus dem Portfolio.
@Tim
Ich glaube, für die meisten deiner Leser erklärst du den Sinn und Zweck der Buy-and-Hold-Strategie genau richtig. Weniger Handel bedeutet weniger Gebühren und Steuern – und beides sind Faktoren, die langfristig an der Rendite nagen.Viele Privatanleger denken (leider) nicht langfristig.
Buffett hat seinen Buy-and Hold-Ansatz im übrigen von Phil Fisher übernommen – sein Lehrer Ben Graham hatte noch empfohlen, immer am fairen Wert wieder zu verkaufen.
Allerdings stellt Phil Fisher in seinem Buch „Common Stocks Uncommon Profits“ auch einige Regeln auf, wann Aktien verkauft werden sollten. Die Regeln sind äußerst streng, so dass im Endergebnis Fisher (wie Buffett) praktisch kaum verkaufte.
Bezüglich der Theorie von Fama habe ich noch folgende Aussage von Charlie Munger gefunden, die vielleicht interessant ist:
„Now let’s talk about efficient market theory, a wonderful economic doctrine that had a long vogue in spite of the experience of Berkshire Hathaway. In fact one of the economists who won — he shared a Nobel Prize — and as he looked at Berkshire Hathaway year after year, which people would throw in his face as saying maybe the market isn’t quite as efficient as you think, he said, “Well, it’s a two-sigma event.” And then he said we were a three-sigma event. And then he said we were a four-sigma event. And he finally got up to six sigmas — better to add a sigma than change a theory, just because the evidence comes in differently. And, of course, when this share of a Nobel
Prize went into money management himself, he sank like a stone.“
siehe: https://www.youtube.com/watch?v=pqzcCfUglws
@ Patently Absurd
Danke. Sehr gut. Fama ist schon interessant. Es stimmt ja, dass die meisten Fondsmanager scheitern. Es liegt aber nicht notwendigerweise an deren Fehler oder Dummheit. Ein wichtiger Grund, warum sie gegenüber dem Index scheitern, sind die hohen Kosten eines Fonds (Trading, Verwaltung, Buchführung, Marketing, Steuern, Gehälter…). Natürlich kann die Gesamtheit aller Markteilnehmer wiederum nur dem Durchschnitt entsprechen. Nach Abzug der Kosten bleibt im Schnitt bei jedem Marktteilnehmer folglich eine negative Performance gegenüber dem Index.
Nachtrag zum Thema „Buy and Hold“. Es ist schön zu sehen, was passiert, wenn man ein halbes Jahrhundert Zeit hat:
1967 kaufte Buffett die Versicherung National Indemnity mitsamt Tochter National Fire & Marine.
Kaufpreis damals: 8,6 Millionen Dollar
Wert heute: 111 MILLIARDEN Dollar. (So viel zum Zinseszins-Wunder.)
Den Kaufvertrag findet man im Geschäftsbericht auf den Seiten 128 bis 129:
http://www.berkshirehathaway.com/2014ar/2014ar.pdf
Da hier ja doch Interesse an einer Gegenmeinung besteht, werde ich von Zeit zu Zeit schreiben. Und das sogar jetzt registriert, um irgendwelche „Verwechslungen“ zu vermeiden.
Nochmal vorweg – ich gönne hier niemanden Verluste oder Schaden. Ich finde es eben nur unverantwortlich alle Risiken auszublenden und als blödes Zeug abzutun. Ich nehme bei der Einschätzung der Situation keine 30-40 Jahresperspektive ein. Und wer wirklich ehrlich zu sich ist, der wird zugeben, dass er das auch nicht tut (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Meine Sicht der Dinge:
Der Markt beginnt das „Zinserhöhungsmärchen“ zu durchschauen. Der zu erwartende Vertrauensverlust in die Notenbanken (der pawlowsche Reflex bleibt zunehmend aus: Rücksetzer->Aktien kaufen ->Notenbank interveniert ->Kurse steigen) wird Druck auf den Anleihenmarkt ausüben und den Dollar massiv schwächen. Eventuell sogar wie von @Patiently Absurd Luft aus der Blase lassen. Es wird zunehmend Pleiten im High Yield Bereich geben.
Nach Jahren der Gelddruckorgie befindet sich die Weltwirtschaft trotzdem auf dem Weg in eine Rezession (siehe Rohstoffe, Junkbonds). Die Unternehmensgewinne sind rückläufig, was sich jetzt in der anstehenden Berichtssaison zeigen wird.
Fazit:
Ausser einer weiteren heftigen Notenbankintervention bzw. die Hoffnung darauf (siehe Bundfuture die letzten Tage) durch QE4ever in Europa, Japan und den USA, die auch nur Zeit erkauft & den Bondmarkt noch weiter aufbläht, gibt es für mich keine Gründe, die für eine Fortsetzung der Hausse sprechen.
Deshalb habe ich gewissen Sympathien für die kurzfristige Vorgehensweise von @willi-Dax 13000-no hope.
Zukäufe machen für mich erst wieder Sinn, wenn die Tiefs aus dem letzten Oktober erreicht & bestätigt wurden. Das sollte hoffentlich halten sonst droht tatsächlich ein handfester Bärenmarkt.
Hartgesottene Buy & Holder, wie (angeblich) alle hier werden die 10-20% Rückschlagpotenzial mit einem Lächeln aussitzen und sich an ihrer Dividende freuen. Die Warren Buffetts unter den Lesern sowieso. Wer 20% (oder mehr) an vaporisiertem Kapital nicht aushält, mag anders handeln.
Das nächste Mal melde ich mich, wenn die Tiefs vom August unterschritten wurden. Ich gönne allen hier, dass das vielleicht niemehr sein wird.
@ C*R*A*S*H
Wenn Du Ängste hast, hilft Sport, Yoga oder Meditation. Ganz ernst! Ich mache das oft. Das ist wirkungsvoller als Trading oder Aktivität im Depot.
Das habe ich von Value-Leuten wie Monish Pabrai gelernt. Ich habe ihn in Omaha kennengelernt. Er schätzt den Zinseszins:
http://timschaefermedia.com/ueber-tim-schaefer/
Für Einsteiger ist das eine gute Meditations-Übung. Die Inder sind da wirklich gut drin. Augen schließen und das anhören:
https://www.youtube.com/watch?list=PL1QpxVYcCuCa_yQNS6xFius0W90hQPd9f&t=64&v=HuiV395xI4I
Es gibt die Variante, eine Aktie nie zu verkaufen (Haltezeit 50 Jahre bzw. bis zum Tod), oder jedes Jahr dutzende von Trades durchzuführen.
Dazwischen liegt aber die Möglichkeit, pro Jahr zB maximal 10 % aller Aktien zu verkaufen bzw. eine Mindesthaltezeit von 10 Jahren anzustreben, so wie ich es zB tue.
Dh ich verkaufe Aktien auch wieder, aber ich versuche sie 10 Jahre oder länger zu handeln. Ich finde das realistischer, bringt eine bessere Performance und ist einfacher, als ein Leben lang zu halten. Und es macht bei Überbewertung auch Sinn.
Und wie schon gesagt, würde ich auch unbedingt auf günstige Preise, nicht nur auf hohe Qualität achten. Denn auch eine Coca-Cola bei einem KBV von 5-10 ist zu teuer. Dh die Performance einer Coke ist sicher geringer wenn man sie bei einem KBV von 5 kauft, im Vergleich zu einem Kauf bei KBV 2-3.
VW könnte, sofern sie nicht pleite gehen, was ich bei Too-Big-To-Fail nicht annehme, durchaus ein Value-Investment sein, dass eine Top-Rendite auf die nächsten 10 Jahre bringen dürfte, ausgehend von Kursen unter 90 Euro.
Der Boden ist gefunden. Ab jetzt kommt die Monster-Jahresendrallye. Die Märkte sind überverkauft und die Lage ist viel besser als erwartet. Die Unternehmensgewinne werden alle positiv überraschen.
Die die jetzt nicht dabei sind, werden in ein paar Wochen wieder neidisch auf die anderen gucken, die den Mut hatten einzusteigen.
20 bis 25 Prozent sollten bis Jahresende locker drin sein.
Ausserdem gehe ich von neuen Quantitative Easing Programmen in den USA und Europa aus.