Gastbeitrag: Frugalismus, Raus aus der Sklaverei

Student Maximilian Alexander Koch ist freier Autor, der frugal in Düsseldorf lebt. Er spart einen Gutteil seines Einkommens in ETFs und Aktien.

Hallo Liebe Leser,

mein Name ist Maximilian Alexander Koch. Ich bin ein weiterer Grünschnabel, der Frugalismus für eine gute Idee hält und deshalb das Netz mit denselben Grundlagen voll textet, die auf dieser Seite des Internets schon jeder kennt: hohe Sparquote durch Konsumverzicht, langfristige Anlage in Indexfonds und Lebensglück durch Minimalismus. Na ja, fast…

Ich möchte in diesem Leserbrief auf ein Thema eingehen, das eigenartigerweise selten beleuchtet wird, wenn es um das schillernde Thema „finanzielle Freiheit“ geht. In meinen Augen sind es nicht immer Glücksstreben und Idealismus, die dazu motivieren das passive Einkommen zu jagen und mit wenigen Konsumgütern zufrieden zu sein, sondern (zumindest in meinem Fall) schlicht und einfach: Angst um die eigene Zukunft.

Individuelle Krise: Verschwendung eigener Ressource ist Normalität

Allzu oft scheint es auch bei anderen kein „Hin zu“ zu sein, was dazu motiviert, sich mit Finanzen zu beschäftigen, sondern ein „Weg von“. Und während es kollektiven Bewegungen um Nachhaltigkeit der unmittelbaren globalen Ressourcen geht, und von Fridays for Future vor dem Erlöschen Tausender Leben gemahnt wird, oder – wie im Fall von Extinction Rebellion – direkt die Apokalypse an die mediale Leinwand gesprüht wird, scheint die individuelle Krise durch Verschwendung eigener Ressourcen Normalität zu sein.

Das „Weg von“ von 52 % der Deutschen trägt den Titel „Arbeit“ (Manpower Group: Studie Jobzufriedenheit 2019) und vereinnahmt den größten Teil des wachen Lebens. Auch Lebenszeit ist für mich eine Ressource und Grund genug, viel Geld anzuhäufen, um damit präventiv Leben freizukaufen. Nicht nur das eigene, sondern auch das von Familie und Angehörigen.

Eine gute Freundin von mir lebt in Indonesien und will es selbstständig nach oben schaffen. Dennoch will ich für den Fall der Fälle, in dem ihre Familie plant sie zu verheiraten, genug Geld beiseite haben, um ihr dabei helfen zu können, ein eigenes Leben aufzubauen. Für ungefähr ein halbes Jahr meiner Arbeitszeit ließe sich fast ein ganzes Jahrzehnt ihrer Lebenszeit freikaufen.

Geld ist ein Problemlöser

Geld ist ein wunderbar mächtiger Problemlöser. Auch wenn ich das Leben auf Reisen schöner finde, bin ich dankbar in Deutschland geboren zu sein. Auch hier ist Arbeit ohne Zweifel nötig, um der Gesellschaft etwas zurückzugeben, doch dabei will ich mir zugleich selbst die Chance geben, zu studieren und meine Berufung zum Beruf zu machen. Spätestens wenn aus „Geld verdienen“ der sprichwörtliche „Broterwerb“ würde, wäre das schwierig.

Auf der individuellen Ebene ist für mich letztendlich nur eine Ressource wirklich von Belang – meine Lebenszeit. Und diese frei einteilen zu können ist ein Privileg, das Menschen aus der unteren Mittelschicht erst seit wenigen Jahrzehnten zur Verfügung steht.

Das Nötigste ist mit 700 bis 1000 Euro gedeckt

Zahlreiche Frugalisten beweisen: Um das Nötige zu decken, reichen 700 bis 1000 € im Monat aus. Es wäre also auch für Normalverdiener ohne weiteres möglich, halb so lange zu arbeiten. Vier Stunden am Tag bis zur regulären Rente oder aber 23 statt 46 Jahre. Insbesondere in Berufen mit hoher Performance bringt das menschliche Gehirn ohnehin nicht viel mehr als drei Stunden Arbeit bei voller Konzentration zustande. Danach gehen Produktivität und Stimmung zunehmend in den Keller.

Ich bin überzeugt, dass es einer Gesellschaft voller Individuen, die den Großteil ihrer Zeit selbst besitzen, gesünder und ertragreicher für alle ist. Und Frugalismus stellt für mich den einfachsten Weg dar, bei mir selbst anzufangen!

Ich verdiene bis zu 2000 Euro pro Monat

Genug jugendlicher Leichtsinn, Pathetik und Hochmut. Kommen wir zu den Zahlen:

Meine Einnahmen erziele ich zum größten Teil durch den Verkauf von Büchern, weshalb sie von Monat zu Monat stark schwanken (800 bis 1500 €). Hinzu kommen Einnahmen aus Nebentätigkeiten von ca. 500 €. Die aktive Arbeitszeit für beides zusammen beläuft sich auf ca. drei bis vier Stunden pro Tag.

Die Ausgabenseite wird durch die Miete im teuren Düsseldorf (450 € warm, inklusive Internet) sowie die Beiträge zur Krankenversicherung dominiert (105 €). Hinzu kommen 120 € für Nahrungsmittel (Überwiegend Reis, Haferflocken, Eier, grünes Gemüse und Linsen), 65 € für den öffentlichen Nahverkehr und ca. 50 € Studiengebühren, sowie 5 € für Mobiles Internet und 5 € für den Dienst Spotify.

Ich schreibe Bücher, investiere in ETFs, Aktien und Kryptowährungen

Investiert wird das verbleibende Geld in erster Linie in mein eigenes Humankapital und neue Buchprojekte, in zweiter Instanz in World ETFs sowie Emerging Markets – mit hoher Gewichtung auf den Nifty. An dritter Stelle mache ich mich allerdings auch dem Value Investment schuldig. Ich habe zudem ein wenig in strategische Metalle, Silber und die Kryptowährungen IOTA und Ethereum gesteckt.

Ich hoffe, dass ich damit auf dem richtigen Weg bin und bin Tim sehr dankbar dafür, dass sein bodenständig-sympathischer Blog und seine ungezwungen-unterhaltsamen Videos mich und andere auf diesem Weg begleiten!

Zwar habe ich keinen Minimalismus-Lifestyle-Channel oder Schnell-Reich-Werden-Blog. Dafür freue ich mich sehr über Leser des frisch erschienen Buches mit dem Bildzeitungstitel „Frugalismus: Raus aus der Sklaverei“.

Liebe Grüße, Maximilian Alexander Koch

PS: Ich verschenke 3 Bücher an die Kommentatoren dieses Artikels – Anschließende Kritik ausdrücklich erwünscht ?!

Das ist mein neues Buch:

Affiliate
*****

Über den Autor: Maximilian Alexander Koch ist bekannt aus diversen Medien wie der Süddeustcheb Zeitung. Die ARD machte eine Reportage „Studieren fast ohne Geld“ über ihn. Er zeigt mit seiner extremen Bescheidenheit, wie man mit einem kleinen Budget zufrieden leben kann und sein Geld für sich arbeiten lassen kann. Neben seiner Selbstständigkeit studiert er Psychologie. Sein neustes Werk heißt “Frugalismus: Raus aus der Sklaverei”.

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88 Kommentare
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Benno
4 Jahre zuvor

Laaaaaaangweilig ….

Hendrik
4 Jahre zuvor

Ich bin ja auch dafür nicht unnötig Geld zu verprassen.
Aber was ich bei vielen Frugalisten (und auch hier) nicht ganz nachvollziehen kann ist folgende Aussage:

Um das Nötige zu decken, reichen 700 bis 1000 € im Monat aus. Es wäre also auch für Normalverdiener ohne weiteres möglich, halb so lange zu arbeiten. Vier Stunden am Tag bis zur regulären Rente oder aber 23 statt 46 Jahre.

Wenn mir dauerhaft 700-1000 Euro im Monat reichen würden, würde ich direkt meinen Job kündigen und von Hartz 4 leben. Miete, Krankenkasse etc. einbezogen bekommt ein Hartz 4 Bezieher über 1000 € im Monat. Dafür muss man nicht 23 Jahre „in Sklaverei“ arbeiten.

Carlo Casablanca
4 Jahre zuvor

Hallo Maximilian,
Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinen Zielen. Ich schreibe auch gerne Bücher, aber Belletristik. Veröffentlichst du im Eigenverlag? Würde mich interessieren.
LG

4 Jahre zuvor

Ich kann mich gut mit dem im Leserbrief eingeschlagenen Lebensweg identifizieren: einigermaßen hohe Einnahmen, niedrige Ausgaben und wenige Arbeitsstunden. Ich wünsche weiterhin viel Erfolg! ;-)

A.
4 Jahre zuvor

Hm, wieder so ein Kerl der mit 1000 Euro leben will. Keine Kinder, keine Familie, eingeplant. Muss er wissen.

Aber ich will nicht wie ein Hartz 4 Empfänger leben wollen. Bin arm aufgewachsen, ich brauch das nicht nochmal.

 

Gruß

A.

Chris
4 Jahre zuvor

Hi. Findest den Ansatz “ weniger ist mehr“ ja nicht verkehrt. Aber wenn ich lese wie du dein Sparen schon beim Essen beginnst bin ich skeptisch das es für viele geht bzw. dauerhaft gesund ist.

Aber was ich wichtiger finde das jeder mit seinem Weg glücklich und zufrieden ist.

 

P.S. würde mich über ein Buch freuen. ?

 

 

4 Jahre zuvor

An Hendrik: Ich kann nicht für Maximilian sprechen, aber ich würde ungern dauerhaft vom Staat abhängig sein, weil darunter meine Selbstachtung und -bestimmung massiv leiden würden. Dann lieber dauerhaft weniger arbeiten oder Vollgas geben und irgendwann ganz aufhören. :-)

Tobs
4 Jahre zuvor

„Insbesondere in Berufen mit hoher Performance bringt das menschliche Gehirn ohnehin nicht viel mehr als drei Stunden Arbeit bei voller Konzentration zustande.“

Interessante These. Meine Empfehlung: Sich hier einfach mal an der Anti-These versuchen. Dann kommt man vielleicht unerwartet plötzlich der finanziellen Freiheit näher, als man es ursprünglich für denkbar gehalten hätte.

 

4 Jahre zuvor

Ich fand Alex schon bei meinem Reaktions Video sympathisch. Denke er wird da auf jedenfall sein Ding durchziehen.

Was mir etwas Sorge bereitet: „Angst um die eigene Zukunft.“

Angst mag zwar punktuell ein guter Antrieb sein, aber sein Leben und Antrieb in diesem Kontext auf Angst zu basieren. Schätze ich persönlich als Fatal ein.

Ich habe nix gegen Frugalismus, finde es durchaus spannend und gönne es jedem der diesen Lebensstil mag. Aber bitte nicht wegen Angst frugalistisch leben.

Wer allerdings denkt er braucht wirklich Geld um seine Zeit frei eintelen zu dürfen, liegt wohl oft Falsch. Man übt in diesem Moment einfach die Falsche Tätigkeit aus, die einem zu einem solchen Gedanken verleitet.

Freiheit gibt es auch ohne Finanzielle Freiheit, Freiheit ist lediglich eine Art Gefühl ein statusquo den uns unser Verstand und Körper vermittelt, unabhänig davon wie viel Geld wir haben.

Ich bin bei weiten nicht finanziell frei, aber 100% Frei in dem was ich tue und mache. Zumindest fühlt sich das so an für meinen Verstand ;-)

Liebe Grüsse

Thomas

4 Jahre zuvor

Interessanter Ansatz, aber wäre nichts für mich.

Warum nicht Einnahmen erhöhen, anstatt immer Ausgaben teilweise zwanghaft auf 0 zu schrauben?

Irgendwann geht es einfach nichtmehr günstiger, bei den Einnahmen ist aber unendlich Luft nach oben, der Hebel also wesentlich größer.

Die Kombi ist dann natürlich unschlagbar, viel verdienen, wenig ausgeben. So kann man dann auch REALISTISCH in die finanzielle Freiheit.

 

 

-M
4 Jahre zuvor

@an den Autor

Also ich finde es eine gute Leistung als Student eine eigene Wohnung sich leisten zu können und das neben dem Studium mit Nebentätigkeit und dem Verkauf von Büchern, was ja auch erstmal alles viel Fleiß bedeutet hat, sich das alles auf zu bauen. Saubere Sache.

 

Da hatten wir hier schon einige andere und würde sagen ältere, die noch bei Mama daheim gewohnt haben und sich selbst auf die Schulter klopfen, Geld ansparen zu können.

 

-M

Petra
4 Jahre zuvor

Super Sparleistung! Mir gefällt der Ansatz, dass Geld Energie ist. Was kann ich mit dieser Energie leisten – z. B. einer lieben Freundin etwas Freiheit zu schenken und sich selber die Freiheit zu geben, weniger zu arbeiten? Geld ist gelebte Freiheit, das zu tun, was man möchte und wann immer man das möchte. Das ist ein weiser Ansatz in jungen Jahren.  Bravo und weiter so!

Michael
4 Jahre zuvor

Guter Artikel, und ich habe was gelernt (nifty) danke dafür.

Markus Bollman
4 Jahre zuvor

Super Artikel. Du scheinst schon ein wenig Geld mit deinen Büchern zu verdienen. Wie machst du das? Welcher Verlag unterstützt dich? Was sind deine Vertriebswege?

4 Jahre zuvor

Würde wohl auch das Buch lesen, aber bin diesem krassen Frugalismus auch eher kritisch gegenüber eingestellt. Du sagst es ja selbst, haben nur das eine Leben…da passt meiner Meinung nach dieses ich ess nur Reis Linsen und Hafer nicht so richtig, es muss kein Goldsteak in Dubai sein, aber der gesunde Mittelweg macht mich deutlich zufriedener.

Ralf
4 Jahre zuvor

Ich sehe das kritisch. Wie so oft vermisse ich bei derartigen Artikeln mitunter einen lebensnahen Blick auf Themen wie künftige Familienplanung, Partnerschaft (mit oft veränderten Ansprüchen) oder auch ein Bezug zu staatlichen Leistungen wie HartzIV, welche ein sparsames Leben ohne hohen Sanktionsdruck ermöglichen (dank höchstrichterlicher Rechtssprechung). Und der Wunsch nach Luxus wird als Schwäche ausgelegt. Leute, gönnt euch auch mal was.

Raus aus der Sklaverei: Arbeit an sich wird tendenziell zu negativ dargestellt. Es gibt auch Arbeitsplätze die erfüllend sein können und Sinn sowie Halt geben. Etwas mehr Realismus wäre also zu begrüßen. Ansonsten viel Erfolg auf dem Weg!

Chrisi
4 Jahre zuvor

@ Autor:

Klar kann man als junge Soloperson mit 700 bis 1000 Euro auskommen. Aber irgentwann möchte man vieleicht Mann/Frau und Kinder, dann klappt das nicht mehr. Dazu kommt, das man im Alter dann nicht mehr irgentwo auf ner Matte am Boden schlafen möchte, sondern schon ein bequemes Bett für sein Kreuz möchte (Sinnbildlich geschrieben).

Sehr bedenklich finde ich aber die Aussage „Sklaverei“. Das ist wie die Verharmlosung von KZ (beim Moria-Flüchtlingslagervergleich). Bei Sklaverei bekommst ausser Schläge gar nichts. Aber ich verrate dir ein Geheimniss, nicht weitersagen. *verschwörerischumblick* Man kann der bösen Sklaverei entkommen, man darf sich selber die Arbeit aussuchen. Wenn das Studium eine Sklaverei ist, versuche es mit Arbeiten. Wenn dein Psychostudium dir keinen Spass macht, weil du kein Psychologe sein möchtest, oder dir die Arbeitszeiten des Psychologen nicht passen, studiere doch was anderes.

Meine Nichte hat Einzelhandels- und Bürokauffrau gelehrnt. Die Arbeitszeiten und Bezahlung im Handel sind doof. Sie hat die Ausbildung fertig gemacht und sich eine neue Stelle gesucht. Sitze heute im Büro, hat besser Arbeitszeiten (Mo-Fr mittag) und bekommt nach Steuern 200 Euro mehr Gehalt.

Arbeit kann anstrengend aber auch erfüllent sein!

lg Chrisi

4 Jahre zuvor

Ich verstehe den Einwand nicht: Lebensplanung.

Er studiert. Und nebenbei arbeitet er selbstständig. Oder anderst rum. Und verdient dabei so viel, wie manch andere in Vollzeit.

Lass ihn seinen Abschluss machen. Dann ist ein super Fundament da. Selbstständigkeit forcieren oder als Angestellter (man kann überall landen) oder beides. Immer noch Zeit für Familienplanung. Ich finde, er macht das zum aktuellen Zeitpunkt gut.

Die nächsten 20 Jahre wird er sicher nicht so weitermachen, – doch selbst wenn… so what? :D

Chrisi
4 Jahre zuvor

@ Meinungslemming:

Klar studiert er und arbeitet. Und verdient gut. Bei mir ist der ganze Artikel erst bei den Sätzen, „Es wäre also auch für Normalverdiener ohne weiteres möglich, halb so lange zu arbeiten. Vier Stunden am Tag bis zur regulären Rente oder aber 23 statt 46 Jahre. Insbesondere in Berufen mit hoher Performance bringt das menschliche Gehirn ohnehin nicht viel mehr als drei Stunden Arbeit bei voller Konzentration zustande. Danach gehen Produktivität und Stimmung zunehmend in den Keller.“, negativ geworden.

Arbeiten soll man, solange man noch jung ist, gesund und kinderlos ist. In dieser Zeit sollte man sich was Aufbauen. Dannach kann man etwas runterfahren. Zeit mit den Kindern (die werden so schnell gross) verbringen, oder sich auch mal was gönnen.

20h/Woche arbeiten, spätestens dann kommt die Pension bei 0 an. Habe einige Freundinen die seit den Kindern nur halbtags arbeiten, weil der „Mann“ genug verdient. Doof nur, wenn er sich mal eine jüngere sucht, dann muss man mit der kleinen Pension auskommen.

Aha, arbeit bei voller Konzentration geht nur 3h/Tag? Dann geh bitte nie in ein Krankenhaus, bei den Dienstplänen der Ärzte. Eine Freundin ist mit einem verheiratet, frag nicht was der Stunden in der Woche arbeitet.

der Kater
4 Jahre zuvor

„Habe einige Freundinen die seit den Kindern nur halbtags arbeiten, weil der “Mann” genug verdient. Doof nur, wenn er sich mal eine jüngere sucht, dann muss man mit der kleinen Pension auskommen.“

 

Eine halbe Wahrheit ist schon eine ganze Lüge.

Der (Ex)Mann ist dann natürlich voll unterhaltspflichtig. Zur Pension oder zum Verdienst kommt dann noch die Unterhaltsleistung. Und um das Bild abzurunden: Es gibt auch genug (Ex)Frauen, die wenig Interesse daran haben, mehr zu verdienen, oder den Neuen zu heiraten, da dann die Unterhaltsleistung zu reduzieren ist, oder komplett wegfällt. Wie man sich bettet, so liegt man.

4 Jahre zuvor

@chrisi

Stimmt, da hast du Recht. Ich vermute stark, er lebt diesen, seinen Ratschlag selbst auch nicht. Wie so oft in den Gastbeitragen gibt es Raum für Spekulationen.

Stefan
4 Jahre zuvor

Schöner Beitrag.

Du wirst deinen Weg gehen. Kinder und Familie werden deinen Blick von ganz allein ändern und dir neue Wege zeigen. Damit musst du dich jetzt nicht beschäftigen. Wenn dich Armors-Pfeil erwischt hat, kannst du dir immer noch Gedanken um Familie machen. Das kommt dann ganz von allein.

 

Natürlich ist es auch ganz wichtig auf welcher Seite des Zauns man geboren wurde, du sagst es selbst. Deutschland gibt dir die Wahl. Viele andere Völker bevorzugt auf der südlichen Halbkugel haben nicht die Qual der Wahl. Dort muss man Frugal leben, wir können es.

Weiterhin viel Erfolg auf deinem Weg.

 

Daniel
4 Jahre zuvor

Solange „Frugalisten“ nur hinweisen aber nicht missionieren wollen bin ich absolut einverstanden wenn jemand so einen Lebensweg einschlägt. Gefährlich finde ich es nur wenn unbeteiligte Dritte hinzukommen. Insbesondere wenn ein Kind ins Leben der Frugalisten kommt muss man da aufpassen. Es dürfte ein schwieriger Grat sein. Im Säuglingsalter sicherlich alles machbar, aber ich möchte mein Kind nicht der Gefahr aussetzen irgendwann in der Schule ein Aussenseiter zu werden weil die Eltern nett formuliert „kauzig“ sind.

Auch sonst denke ich (inzwischen) dass das Leben zu lang ist um auf den Weg zu Rente nur noch im Verzicht zu leben. Kurzzeitig massiv sparen und dann frei sein schafft wohl nur ein Dax Vorstand der mehrere hundert tausend im Jahr verdient und danach auf Mittelschicht-Niveau weiterlebt. Für den Rest von uns ist bei normalem Verdienst der FIRE Zustand erst nach Dekaden möglich.

Dafür lebe ich auch zu gern. Ich vertrete auch die Meinung weniger ist mehr, aber das Weniger darf dann gerne teurer und hochwertig sein. Das bringt mir Spaß, es hält meistens länger und ärgert mich dann nicht.

Sparquote liegt bei mir jetzt ungefähr bei 60% und die restlichen 40% reichen für mich völlig aus. Für größere Anschaffungen gibt es ein spezielles Spaß Konto.

Wolke
4 Jahre zuvor

Wie @Chrisi richtig sagt: Pension Null.

Im Alter betteln gehen ist für manche vielleicht auch eine Art finanzielle Freiheit.

4 Jahre zuvor

Ich kann ihn verstehen.

Jeder sollte Angst um seine Zukunft haben, um diese abzusichern. Als ich jung war gab es zwar Arbeitslosigkeit, aber viele andere Faktoren gab es nicht oder die Bedrohungen waren geographisch oder temporal weit weg. Man konnte mit Qualifikation und Fleiß ein Monatseinkommen generieren , das die ganze Familie ernährte . Die Frau konnte, musste aber nicht arbeiten. Auto, zwei Urlaube pro Jahr , gar kein Problem. Die Rente war sicher, der Arbeitsplatz in der Regel Lebensstellung. Also wer heute keine Angst hat, was nicht ausschließt generell optimistisch zu sein und wegen der Risiken entsprechend vorsorgt ist womöglich bloß jugendlich naiv.

@Chrisi die langen und unregelmäßigen Arbeitszeiten bei Ärzten waren für mich der Grund keiner zu werden. Ich hatte den Studienplatz habe dann aber ganz exotisch Informatik studiert .

 

 

Wolke
4 Jahre zuvor

…bringt das menschliche Gehirn ohnehin nicht viel mehr als drei Stunden Arbeit bei voller Konzentration zustande. Danach gehen Produktivität und Stimmung zunehmend in den Keller…

 

Wenn das richtig wäre, befänden wir uns noch in der Steinzeit.

In meinen Augen ist es eine Umschreibung für Antriebslosigkeit, Depression oder schlicht einfach Faulheit.

Jan Lucca
4 Jahre zuvor

@wolke

wenn der menschliche Körper nur drei Stunden Arbeit bei voller Konzentration pro Tag schaffen würde, hätte ich niemals meine Prüfungsphasen im Master überstehen/bestehen können…

ZaVodou
4 Jahre zuvor

„Wenn mir dauerhaft 700-1000 Euro im Monat reichen würden, würde ich direkt meinen Job kündigen und von Hartz 4 leben. Miete, Krankenkasse etc. einbezogen bekommt ein Hartz 4 Bezieher über 1000 € im Monat. Dafür muss man nicht 23 Jahre “in Sklaverei” arbeiten“.

https://timschaefermedia.com/gastbeitrag-frugalismus-raus-aus-der-sklaverei/#comment-86467

Hartz IV soll für Menschen sein, die mehr oder weniger unverschuldet in Not geraten sind.
Das andere wäre Schmarotzerei.

hithere
4 Jahre zuvor

Interessanter Beitrag…. die Gastbeiträge sind immer wieder eine gute Inspiration um seinen eigenen individuellen Weg zu finden!

Felix
4 Jahre zuvor

Ich gehe davon aus, dass diejenigen, die hier schreiben kein repräsentatives Bild der jungen Generation abgeben. Denn für sie ist, so lese ich das vielfach, Arbeit eine Form von Sklaverei. Sie ziehen einen eher prekären Lebensstil einer geregelten Arbeitssituation (nine to five) vor.

Wenn alle Jungen so dächten, sähe es mit der Gesellschaft in 20 Jahren schlecht aus. Es gäbe keine hochspezialisierten Experten mehr, deren Expertise durch jahre-, ja jahrzehntelanges, hartes Training entsteht. Ich denke an den Herzchirurgen, an den Computerspezialisten, den Topmanager, den Bauingenieur usw. Hier wird m.E, vergessen, dass viele für ihren Beruf brennen, dass er ihnen Erfüllung ist, ja Lebenssinn  gibt, dass er sie zu immer neuen Höchstleistungen anspornt wie eben einen Sportler auch, der an die Spitze will. Dass man da scheitern kann, dass es kein Ponnyhof ist und immer Spaß macht, ist denke ich klar. Aber es ist wie beim Bergsteigen, ohne die Mühen, die Qualen des Aufstiegs gibt es kein Gipfelglück.

Ich habe nichts gegen Sparsamkeit, das ist super. Aber mein Lebensziel/-inhalt wäre das nicht. Mir fehlt bei den beschriebenen Weg die Weiterentwicklung, das Wachsen an Herausforderungen. Mit 30 Jahren fertig zu sein und ohne die „böse“ Welt da draußen leben zu wollen (am besten in einer Hütte am See und sich vom Fischen und den Früchten des Waldes zu ernähren und ansonsten bedürfnislos zu sein), wäre für mich keine Option gewesen. In meinem Umfeld gibt es ein Waldkloster buddistischer Mönche, die so leben (ohne Fische, sie lassen sich Essen spenden bzw. betteln darum). Sie seien glücklich, sagen sie (auch im Winter in ihren Sandalen). Mein Ding wäre das nicht.

Sparta
4 Jahre zuvor

@Felix

9-5 klingt für mich nach Halbtags-Job und das komplette Gegenteil von Sklaverei. ;-)

Bruno
4 Jahre zuvor

Ich bin aufgewachsen in einer Zeit wo „work“ nicht ein Thema war, danach kam work-life, dann life-work und heute sind wir bei life-life-work ;)

Grundsätzlich gut das ist eine Entwicklung aber es hat auch Grenzen, insbesondere in einer globalisierten Welt, irgendwann sind andere Bereit mehr zu geben und das für weniger Geld dann wird es schwierig und in Europa sind wir denke ich an diesem Punkt angekommen.

morphyencore
4 Jahre zuvor

@Felix

„Wenn alle Jungen so dächten, sähe es mit der Gesellschaft in 20 Jahren schlecht aus. Es gäbe keine hochspezialisierten Experten mehr, deren Expertise durch jahre-, ja jahrzehntelanges, hartes Training entsteht.“

Leider muss ich hier zustimmen. Junge Leute sollten noch einen Berufswunsch haben, statt von finanzieller Freiheit zu träumen. Zu meiner Zeit waren junge Menschen froh, wenn sie überhaupt einen Job gefunden haben. Ist aber wohl das Schicksal vieler dekadenter westlicher Industriegesellschaften. Leben von dem was einst die Großeltern erschaffen haben. Herausragende Zukunftsindustrien gibt es in Deutschland eh nicht mehr (Auto und Chemie ist doch Vergangenheit). Aber ein Blick in die Menschheitsgeschichte zeigt: Gesellschaften kommen und gehen. Und die deutsche Gesellschaft geht.

Gruss,

Morphyencore

 

Slowroller
4 Jahre zuvor

@der Kater

Vor ca. 10 Jahren gab es in Deutschland eine Novellierung des Unterhaltgesetzes. Zusammenfassend gilt: „Einmal Zahnarztgattin immer Zahnarztgattin, das gilt nicht mehr.“ zumindest war das ein wichtiger Ausspruch zu dieser Zeit. Für mich (das ist aber eine persönliche  Meinung) käme als Partnerin niemand in Frage, der nicht seinen Lebensunterhalt selber bestreiten kann und auch will. Dementsprechend übernehme ich aber natürlich auch die Hälfte des Haushaltes.

 

Eine Aussage war oben dennoch falsch: da zumindestzin Deutschland die ehelicj erwirbenen Rentenansprüche geteilt werden, ist die Rente auch bei 20h nicht „0“ (was sie bei 20h fortwährender Arbeit eh nie wäre)

Tostie
4 Jahre zuvor

Frugalismus und Minimalismus finde ich eine gute Sache. Wenn sich jeder auf das wesentliche beziehen würde, bräuchte eine einzelne Person auch nur maximal 30 m² Wohnfläche.

Dadurch könnten viel mehr Wohnungen gebaut werden und die Mietpreise würden sinken. Zudem wird weniger Geld für unnützes Zeug augegeben.

Jeder könnte dann den Job machen, den er wirklich machen möchte.
Ich verdiene in meinem aktuellen Job sehr gut, mag den Job (IT/Marketing) aber nicht wirklich. Ich würde z.B. lieber in der Abfallentsorgung arbeiten, da mir dieser Job pers. viel mehr Spaß machen würde. Leider würde cih da wahrscheinlich nur ie hälfte verdienen.

Aber durch meine Sparsamkeit und das stetige investieren, bin ich hoffentlich mit Mitte 40 finanzell frei und kann den Job machen, der mich voll erfüllt.

Daniel
4 Jahre zuvor

Dadurch könnten viel mehr Wohnungen gebaut werden und die Mietpreise würden sinken. Zudem wird weniger Geld für unnützes Zeug augegeben.

oder es baut niemand mehr weil niemand mehr Geld verdient weil es nichts mehr zu verkaufen gibt da die Frugalisten ja schon extrem vermögend sein müssten um den Konsum anzutreiben.

Jeder könnte dann den Job machen, den er wirklich machen möchte.

ich bezweifle das die allermeisten einen internen Antrieb haben einen Job auszuüben der nicht für die Existenz notwendig ist.

 

Frugalismus kann von jedem betrieben werden aber nicht von allen. Genauso wie beim Aktiensparen. Eine Welt voller Frugalisten wäre noch schlimmer als der größte Lockdown in der Corona Krise. Denn es würde eigentlich bis auf Nahrung keinerlei Konsum mehr herrschen. Warum auch, ist ja unnützer Plunder. Vom Verkauf des unnützen Plunders leben aber etliche Menschen die wiederrum Geld verdienen und es bei anderen ausgeben. Jeder Frugalist entzieht dem Geldwirtschaftskreislauf seine Geschwindigkeit bis sie dann irgendwann zäh wird.

A.
4 Jahre zuvor

Ich sehe die Beiträge und bin doch froh zu sehen, dass der Frugalismustrend anscheinend nicht mehr so angehimmelt wird wie noch vor ca. 3-4 Jahren.

Dieses geizen und leben wie ein kleiner Penner, nur damit man ab 40 oder so wie ein armer Schlucker leben darf. Nein Danke. Ich war in meiner Kindheit und Jugend arm, das ist das Letzte. Ich will das nicht.

Aber ist auch eine Art von Luxus sich dafür zu entscheiden, arm zu leben.

Man sollte Geld im Hintergrund haben, damit man nicht so sehr von einem Chef/in oder Arbeitgeber abhängig ist. Check.

Weniger Ausgeben als man Einnahme hat. Check

Rücklagen bilden und investieren. Check

Wie ein Penner leben, damit man später wie ein Armer leben darf. Nicht Check.

 

Gruß

A.

AktienNewbie
4 Jahre zuvor

@ZaVoudu:

Hartz IV soll für Menschen sein, die mehr oder weniger unverschuldet in Not geraten sind.
Das andere wäre Schmarotzerei.

Ich habe HartzIV als Endstation kennengelernt. Wer einmal drinnen ist, muss nicht unter der Brücke schlafen, allerdings kommt man da auch nie wieder raus. Ich glaube das liegt an diesem Brachialsystem in welchem wir leben: Wer mit 20 Modedesigner wird, es nicht an die Spitze schafft und mit 50 arbeitslos wird, der kommt sicherlich beruflich nicht mehr auf die Beine. Dem bleibt nur noch die Selbständigkeit die er aber aus dem Nichts heraus gründen muss. Mit 50+ wird das richtig richtig schwer. Bei den technischen Berufen ist das genauso, da wird spätestens ab 35 keiner mehr eingestellt da zu alt und die Gefahr zu groß ist, dass jene Personen körperliche Gebrechen haben. Wir leben in einem Jugendwahn der vor Alterserfahrung keinen Halt macht. HartzIV ist dann das Endstadium. Das habe ich schon so oft gesehen, dass Menschen die arbeiten wollen, unter annehmbaren Umständen (keine Leiharbeit, über Mindestlohn [https://www.impulse.de/recht-steuern/rechtsratgeber/mindestlohn-umgehen/2049870.html] und keine 160h-Wochen) schlichtweg keine Arbeit kriegen, da zu alt, zu jung, zu überqualifiziert, zu unterqualifiziert, Nase nicht gepasst, zu schüchtern, zu aufbrausend, nicht authentisch, zu hohe Ansprüche, etc. das ich Schmarotzerei nicht für das größte Übel halte sondern teilweise eher als Selbstschutz betrachte.

@Tim:

Du bist jetzt round about 50 Jahre alt. Was machst du denn, wenn jetzt nach der Coronakrise die Roaring 20s aufgrund von Digitalisierung anstehen und danach der große Knall (siehe 1929) kommt? Dann wärst du ca. 60. Ist dann New York finanziell für dich noch drinnen? Kannst du dann leistungsmäßig noch so produktiv arbeiten wie jetzt? Hast du einen Notfallplan für so ein Szenario? Und wie sieht der konkret aus?

 

morphyencore
4 Jahre zuvor

@Daniel

„oder es baut niemand mehr weil niemand mehr Geld verdient weil es nichts mehr zu verkaufen gibt da die Frugalisten ja schon extrem vermögend sein müssten um den Konsum anzutreiben.“

Oder man findet niemanden mehr der baut, da Bauen mit Mühen und Arbeit verbunden ist. Man braucht Architekten, Bauarbeiter, LKW-Fahrer, Baugeräte, die selbst wiederum entwickelt und gebaut werden müssen usw. Wäre wohl nicht mehr möglich in einer Welt voller Frugulisten und Menschen die alle mit 35 finanziell frei sein möchten. Sparsamkeit ist ja nichts Schlechtes. Junge Leute sollen aber auch noch Ergeiz haben und die Gesellschaft sollte auch nach Fortschritt streben. Fortschritt ist aber nur mit Arbeit, Mühen und Ergeiz möglich. Und irgendwie muss ja auch Wohlstand, Umverteilung und Sozialismus finanziert werden.

Gruss,

morphyencore

4 Jahre zuvor

Ich finde das hier mehrfach vorgetragene Argument ,,Wenn alle so lebten, dann …“ nicht stichhaltig, weil es in der Realität nie eintreffen wird. Menschen sind in all ihren Grundeigenschaften verschieden, was für mich positiv ist.

Jeder muss den für sich richtigen Lebensweg finden. Wer bis zum regulären Renteneintrittsalter in Vollzeit arbeiten möchte, darf dies gern tun. Mir ist es wichtiger, über möglichst viel freie Zeit zu verfügen.

An A.: Nicht jeder benötigt Dinge wie eine große und mit Sachen vollgestopfte Wohnung, regelmäßige Restaurantbesuche, Markenkleidung, unzählige Versicherungen, ein eigenes Auto und teure Urlaube. Durch einen bewussteren und gezielteren Konsum lässt sich einiges an Geld einsparen, ohne großartige Verzichtsgefühle aufkommen zu lassen. Warum man deshalb wie ein ,,Penner“ und ,,armer Schlucker“ lebt, erschließt sich mir nicht. ;-)

 

Bruno
4 Jahre zuvor

Wichtig finde ich dass es hier nicht darum geht, seine Meinung anderen aufzudrücken sondern es sollte ein Austausch stattfinden, sonst bringt die Übung ja nix.

Da gehören auch gegensätzliche Meinungen dazu, solange sie anständig und nicht persönlich beleidigend vorgetragen werden.

Ich finde beispielsweise auch, dass die Arbeit nicht versklavend sein sollte, die Arbeitszeit, egal wie viel man verdient, ist es zu wertvoll, dass man diese in Sklaverei verbringen sollte. Daher sollte man wo möglich auch darauf achten, dass man etwas findet, wo einem Spass und Zufriedenheit bereitet. Oft ist es ja nicht mal der falsche Beruf sondern ganz einfach die falsche Firma oder das falsche Team, welches sich negativ auswirkt. Das Umfeld und die Leute sind oft wichtiger als die Arbeit an sich. Auch eine langweilige Arbeit kann einigermassen befriedigend sein in einem guten Team, wo hingegen die beste und spannendste Arbeit zum Albtraum wird, wenn man als Chef eine Nervensäge hat oder die Kollegen überhaupt nicht zu einem passen.

Das ist auch ein Problem bei der Jobsuche, diese wird primär auf Fähigkeiten und Erfahrung durchgeführt, das zukünftige Team lernt man maximal kurz in einem Durchlauf kennen. Ich finde darauf sollte viel mehr Wert gelegt werden, ist aber nicht ganz einfach und es gehört auch Glück dazu.

Aber ich empfehle jedem, der total unglücklich ist in seinem Job, möglichst rasch sich wieder auf die Suche zu begeben. Die Zeit ist es einfach nicht wert, sich zu lange durch zu quälen, insbesondere wenn die Aussichten nicht positiv sind.

 

Frank-der-Schalker
4 Jahre zuvor

an den Schweizer

 

Schön, mal wieder Selbstverständlichkeiten zu hören.

 

„Wichtig finde ich dass es hier nicht darum geht, seine Meinung anderen aufzudrücken sondern es sollte ein Austausch stattfinden, sonst bringt die Übung ja nix.“

Toll, bitte noch mal die Geschichte vom Erdmännchen.

 

„Aber ich empfehle jedem, der total unglücklich ist in seinem Job, möglichst rasch sich wieder auf die Suche zu begeben.“

Toll, dass du jemandem was empfiehlst, richtig toll.

 

„Die Zeit ist es einfach nicht wert, sich zu lange durch zu quälen, insbesondere wenn die Aussichten nicht positiv sind.“

Machst du aber hier auch mit deinen Post´s.

Ich empfehle noch mal die Geschichte vom Erdmännchen, oder war es die vom Kaninchen.

 

Glück Auf

Bruno
4 Jahre zuvor

@Frank-der-Schalker Freu dich doch, mal ein Punkt gestern und nicht nur gelbe Karten, geniess es, es dürfte für lange Zeit der Letzte gewesen sein :)

A.
4 Jahre zuvor

Ich antworte dir gerne:

Nicht jeder benötigt Dinge wie eine große und mit Sachen vollgestopfte Wohnung, regelmäßige Restaurantbesuche, Markenkleidung, unzählige Versicherungen, ein eigenes Auto und teure Urlaube.

Das habe ich auch nicht behauptet. Das steht nirgendwo bei mir. Strohmann-Argument.

Durch einen bewussteren und gezielteren Konsum lässt sich einiges an Geld einsparen, ohne großartige Verzichtsgefühle aufkommen zu lassen.

Absolut. Machen wir auch. Selten hole ich Markenklamotten. Habe Anzüge die über 11 Jahre alt sind. Meine Sonnenbrille ist 10 Jahre alt und und.  Gleichzeitig gehen wir immer mal wieder öfters auswärts frühstücken , wenn die Kleine noch im Kindergarten ist und nehmen uns da einen freien Tag zwischendurch. Ich habe mir jüngere Gebrauchtwagen gekauft, da die Unterhaltskosten und auch der Stress mit Pannen immer größer wurde. Gleichzeitig stellen wir bei uns nicht alles voll im Haus. Wir mögen es nicht. Manche Ecken sind leer bei uns. Es gibt einen Mittelweg.

Warum man deshalb wie ein ,,Penner” und ,,armer Schlucker” lebt, erschließt sich mir nicht.

Wenn man anfängt ein einem ! Kaffee unterwegs zu sparen und ich meine nicht den täglichen Gang zum Starbucks o.ä, sondern nur weil man eigentlich gerade Lust drauf hätte, alte kaputte Möbel behält und alt im Sinne von z.B. älter als 20 Jahre oder mit dem Mann/Frau gar nicht mal raus geht, obwohl man Lust drauf hätte, in einem Minizimmer wohnt, mit wenig Gegenständen, dann ist mein Wort mit „Penner“ sicherlich überspitzt aber für mich ist das übertriebener Verzicht. Ich habe letzte Woche einen Onkel begraben der nur 55 wurde und innerhalb einiger Monate an Krebs verstorben ist, Geld war keins im Sarg. Da sollte man einen Mittelweg finden. Meine Meinung. Keiner von uns wird ewig leben.

Der Leserbrief spricht von 1000 Euro im Monat. Ganz ehrlich: ich musste meine Kindheit und Jugend mit sehr wenig Geld auskommen. Nein, nicht mein Taschengeld, ich hatte keins.  Alles drumherum war für mich im Nachhinein das Letzte: Kein Kino mit Mitschülern, jegliches  Schulmaterial machte sich im Budget meiner Eltern bemerkbar von Klassenfahrten brauche ich gar nicht  und Klamotten brauche ich nicht reden usw. Man kann es im Grunde nicht beschreiben, wie schlimm ich das im Nachhinein fand. Wenn etwas rückblickend so ätzend ist, dann war es damals noch viel schlimmer.

Wenn ich jetzt sehe, dass jemand vielleicht genau so ein leben oder ähnliches Leben haben will und das evtl. noch auf die Kinder projiziert, dann krieg ich halt echt die Krise. Selber so entscheiden zu leben ist vielleicht noch ok, wobei mir der Sinn fehlt bis z.B. 40 auf vieles zu verzichten um dann in der „FF“ auch noch knapp bei Kasse zu sein , aber auf Kinder so ein Leben zu projizieren finde ich total schlimm.

Gruß

A.

 

 

 

-M
4 Jahre zuvor

@A

Sehr schöner Kommentar. Wo fängt sparen an, wo hört es mit Geiz auf? Das sind Fragen, die man sich als Investor stellen sollte.

 

Den angesprochenen Kaffee, auf den man ab und zu Lust hat verkneifen meine Frau und ich mir nicht. Wir haben zwar eine Siebträgermaschine zu Hause, aber die hat man halt unterwegs nicht griffbereit.

Möbel kaufen wir auch sehr gerne gebraucht, aber die sehen dann wie neu aus und kosten halt nur 20/25% des Neupreises.

Manchmal ertappe ich mich dabei, dass ich den Kaufpreis um rechne. Wenn mich etwas 100€ kostet, denk ich mir: Das sind auch 3 Fresenius – und dann überlege ich, ob ich das wirklich brauche oder doch lieber die Aktien hätte. Mal so, mal so. Aber zumindest denke ich vor Anschaffungen nach und kaufe selten aus dem Impuls heraus.

 

Als Kind hat es mir an nichts gefehlt was man so als normal ansehen würde. Meine Eltern haben mir natürlich nicht einfach so teure Dinge wie eine Playstation gekauft. Das war dann für Geburtstage oder Weihnachten gedacht. Auch musste ich immer Taschengeld ansparen wenn ich etwas wollte und meine Eltern haben mir dann teilweise den Rest oben drauf gelegt.

Stelle mir das auch schlimm vor als Kind, wenn es an fast allen fehlt.

 

-M

Mr. B
4 Jahre zuvor

Bin gerade bei Fresenius für 35,16 pro Anteil eingestiegen, und für einen ähnlichen Betrag habe ich heute auch eine Couch bestellt – genug eingekauft für diese Woche. ; )

 

Fit und Gesund
4 Jahre zuvor

Ich frage mich was das Problem bei Fresenius ist, seit Jahren nur eine Richtung?

@A.

Das sehe ich genauso wie Du, Du machst Alles richtig, ich gehe gleich in die Stadt und treffe mich mit einer Freundin, wir gehen Essen, ich arbeite und wenn das nicht mehr drin liegt, dann weiss ich auch nicht. Natürlich gehe ich nicht jeden Tag Essen.

Ich bin allerdings über den Minimalismus zum Aktienkaufen gekommen und so auf Tim’s Blog gestossen, ich mag kein Kram, Dinge die ich kaufe sollten hochwertig sein und lange halten. Hier ist für mich Weniger Mehr.

 

 

 

Sparta
4 Jahre zuvor

@FUG

Vor nicht allzu langer Zeit war Fresenius jahrelang einer der besten DAX-Werte.

Thorsten
4 Jahre zuvor

@Mr.B das hört sich gut an. Jetzt auf der Couch sitzen und die irre Wahl in USA abwarten. Kino geht auch zu Hause ;)

Hochsteuerland Deutschland :

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Familienunternehmen-aechzen-unter-Steuerlast-article22110901.html

Während andere Länder ihre Unternehmen und Leistungsträger fördern werden bei uns die Bremskeile in die Wirtschaft eingeschlagen. Wer kann oder will haut mit seiner Unternehmung steuerlich ab, selbst in Skandinavien sind die Bedingungen besser.

@Geiz ist oft eine von außen aufgetragene Bewertung. Die Person, die angeblich geizig ist mag das gar nicht so empfinden. Wenn jemand keinen Drang hat etwas auszugeben , dann ist es kein Geiz. Nur wenn die Person es selbst möchte, dann aber des Geldes wegen auf das Vergnügen verzichtet.

Rüdiger
4 Jahre zuvor

Vor nicht allzu langer Zeit war Fresenius jahrelang einer der besten DAX-Werte.

 

Ich bin Schuld. Seit ich gekauft habe, geht’s mit dem Saftladen bergab  ;-)

 

Frage an die Hardcore-Frugalisten:

Jetz wo Klopapier wieder knapp wird … wären Blätter von Platane, Ahorn oder Linde keine umweltfreundliche Alternative? Kann vielleicht sogar jemand von positiven Erfahrungen berichten?

 

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