Ex-Goldman- und MF-Global-Chef Corzine verkauft Luxuswohnung

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Der ehemalige Chef von MF Global, Jon Corzine (Foto), hat sein Appartement in Hoboken zum Verkauf angeboten. Der Preis: 2,9 Millionen Dollar. Die Wohnung ist nach den Wünschen des Ex-Goldman-Sachs-Lenkers gestaltet worden. Zwei Schlafzimmer, vier Badezimmer. Eine herrliche Aussicht auf den Hudson River sowie die Skyline von Manhattan inklusive. Die Penthouse-Wohnung hatte Corzine für 3,26 Millionen Dollar im Jahr 2008 erworben.
Wen die Herberge näher interessiert, der findet derzeit Fotos auf dem Portal von Corzines Immobilienmakler.
Die Betriebskosten sind üppig. Das ist eben hier in dieser Weltstadt üblich. Allein die jährliche Grundsteuer schlägt mit 38.000 Dollar zu Buche. Die Nebenkosten sind nach meinem Dafürhalten mit 1.700 Dollar monatlich geradezu günstig für eine solche Lage und Größe. Im Ernst! Im Normalfall kostet es nämlich erheblich mehr. Denn solche Objekte haben umfangreiche Dienstleistungen wie Doorman, Fitnessstudio, Wäscheservice, Konferenzräume, Kinosäle etc.
Im Oktober ist das Wall-Street-Handelshaus MF Global pleite gegangen. Mehr als eine Milliarde Dollar an Kundengeldern waren nach dem Kollaps auf mysteriöse Weise verschwunden. Allmählich kommen die Behörden den verschollenen Geldern auf die Spur.
Der Ruf von Corzine, der zuvor Gouverneur des „Gartenstaates“ New Jersey war, ist ruiniert nach dem Scherbenhaufen bei MF Global. Auch dürfte sein Einkommen ziemlich dezimiert sein nach dem Ausscheiden bei der Bank.
Die Wohnungen der Promis in New York machen übrigens ständig Schlagzeilen. So geriet im August 2011 ein Appartement von George Soros auf der Upper East Side in die Presse. Der Milliardär hatte sich damals von seiner jungen Freundin getrennt. Die Verlassene wollte nach all dem Ärger ein Appartement von Soros geschenkt bekommen. Sozusagen als Wiedergutmachung für die Trennung. Der Fall landete vor Gericht. Und in den Klatschspalten der Presse. Schauen Sie sich nur das Strandfoto von Soros an der Seite von seiner Ex an! Privatfotos, Geschichten aus der Intimsphäre – ein Rosenkrieg sondergleichen.
Ich habe vor einiger Zeit über drei Promis und ihre Wohnungen in diesem Blog geschrieben. Mehr finden Sie hier:
Teil 1: So leben die Supperreichen in Manhattan: Oliver Sarkozy
Teil 2: So leben die Supperreichen in Manhattan: Slim und Jagger
Teil 3: So leben die Supperreichen in Manhattan: Heath Ledger
Mit dem Immobilienmakler Larry Kaiser führte ich außerdem im Jahr 2009 ein ausführliches Interview über das Betongold in Manhattan. Kaiser kennt die Stadt wie seine Westentasche. Fast jede Luxusadresse hat er schon gesehen.
PS: Das obige Foto von Jon Corzine stammt von „Tony the Misfit“ auf flickr.com.

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12 Jahre zuvor

Eine spannende Geschichte. Die Immobilien-Firma Halliburton ist scheinbar zu der Erkenntnis gekommen, dass es ihrem sicherlich exzellenten Ruf nicht schadet, dass sie das Luxus-Appartement des von den Behörden gejagten Corzine in ihrem Portfolio haben. So interpretiere ich das zumindest.

Davon abgesehen zeigt sich wiederholt, wie hartnäckig die Amerikaner ermitteln. Das sieht in Deutschland wirklich ganz anders aus. Ich versuche das Geschehen in Politik und Wirtschaft, welches von den Medien in Nachrichtensendungen und Zeitungen aufgearbeitet wird, regelmäßig zu verfolgen. So rigoros zu ermitteln, das ist in Deutschland nicht vorstellbar. Es sind auch Fälle wie diese, die eine zu große Hemmschwelle geschaffen haben, um angstfrei zu ermitteln:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,636918,00.html
Dieser Fall ist mir nach der Lektüre ihres Artikels wieder in Erinnerung gekommen. Man muss dann nicht mehr viel weiter recherchieren, um auf weitere ähnlich gelagerte Fälle zu stoßen, wie diesen hier:
http://www.welt.de/wirtschaft/article2889488/Staatsanwaeltin-im-Fall-Zumwinkel-gibt-auf.html

Es ist wohl eine Frage des politischen Wollens oder Nichtwollens, ob, und wenn ja, wie und gegen wen in Deutschland bei Sachverhalten, hinter denen sich das ganz große Geld verbirgt, ermittelt wird. Vor gut einem Jahr habe ich persönlich den Saarbrückener Staatsanwalt gefragt, ob er im Zuge der Finanzkrise etwaige Ermittlungen in Angriff genommen hat. Meine Frage verneinte er mit einem lapidaren „Nö.“ – Zu dem Hintergrund und damit der Frage, ob es im Saarbrückener Zuständigkeitsbereich überhaupt finanzkrisenrelevante Sachverhalte gibt, oder ob es vielleicht sogar einen entsprechenden politischen Druck gäbe, an dieser Stelle nicht zu ermitteln, kamen wir nicht. Mir ist der Vollständigkeit halber auch keinerlei relevante Informationen zu etwaigen Verwicklungen Saarbrückener bzw. saarländischer Banken bekannt.

Ich weiß nur, dass ich in dem zweiten Teil der von dem Staatsanwalt gehaltenen Veranstaltung in einen fiktiven Strafrechtsfall, in dem es um Totschlag ging, eingearbeitet wurde. Das geschah zwar anonymisiert, so dass die anderen Veranstaltungsteilnehmer keinen Schluss auf mich ziehen konnten (ich fragte in der Pause der Doppelstunde). Jedoch war ich von dem Vorgehen nicht wirklich positiv überrascht, auch wenn der Täter letzten Endes unschuldig war.

12 Jahre zuvor

Hi Matthäus,

Du hast Recht. Leider ist strafrechtlich die Finanzkrise nicht aufgearbeitet worden. Da haben gierige Manager Kunden im großen Stil reingelegt, sie haben dicke Boni kassiert und sie haben sich ihre Taschen vollgestopft.

Die Kunden gingen pleite oder gerieten nahe an den Abgrund. Das Weltfinanzsystem war kurz davor, zu kollabieren. Diese Betrüger, die es meiner Meinung nach bis hoch in der Spitze gibt, laufen frei herum. So als ob nichts war.

Bestraft wurden durchaus einige Banken, aber nicht die Leute dahinter. Goldman Sachs musste in den USA für den Schmu mehr als eine halbe Milliarde Dollar zahlen. Dann hieß es bei den Behörden: Schwamm drüber.

Woran das liegt? Die Wall Street finanziert zum Großteil Washington. Das ist jedenfalls meine Vermutung.

Matthäus, Du hast spannende Artikel verlinkt. Danke dafür.

12 Jahre zuvor

Nachtrag zum obigen Artikel:

Ich fand in der „New York Times“ einen Artikel über Wohnungen, in denen Promis wohnten.

Beschrieben wird ein kleines Appartement, wo einst Michael Bloomberg angeblich Ende der 1960er Jahre residiert haben soll.

Der Verkäufer des Objekts will jetzt Kapital aus Bloombergs Vorbesitz schlagen. Dumm nur, dass der Bürgermeister zwar in dem Haus gewohnt hatte, nur in einer anderen Wohnung…

12 Jahre zuvor

Danke Tim, für die Antwort. Es ist halt wie es ist.
Mark Twain hat mal gesagt, dass sich die Geschichte zwar nicht wiederhole, dafür aber reime.
Ich nehme an, dass auch nach der Finanzkrise 1929 kaum juristisch aufgearbeitet wurde. (Das Leben ging trotzdem weiter.)

Hier ein etwas älterer Artikel, der damals und heute miteinander vergleicht. Ich mag diese Vergleiche.

Schönes Wochenende. Matthäus

12 Jahre zuvor

Hi Matthäus, danke. Danke. Ebenfalls ein schönes Wochenende! Du wolltest noch einen Artikel anfügen?

12 Jahre zuvor

Stimmt. Ich habe es glatt übersehen. Das war dieser hier: http://www.sueddeutsche.de/geld/finanzkrise-und-1.706025

Geizkragen
11 Jahre zuvor

100%Zustimmung! Ich bin ja nicht gezwungen, diesen Blog zu lesen, das mal vorab. Ehrlich gesagt ist es mir auch völlig wurscht wie Tim wohnt oder mit welchem Handy er telefoniert und m.E. Ist das auch kein Thema um es zu verkünden weil es vielen so wie mir scheiss egal ist. Für ein wirtschaftsthemen bezogenen Blog sollte das auch egal sein was einer subjektiv glaubt oder nicht. Auch diese Buffethudelei ist ja ekelhaft, wahrscheinlich sitzt Tim allein in NY in seiner Ikea Bude und hofft darauf das Buffet mal seinen Blog liest und ihn einlädt.
Behalte Deine Persönlichen Lebensweisheiten für Dich und teile uns lieber Wirtschaftshardfacts mit….

Schlaumeier
10 Jahre zuvor

@Geizkragen: 100% Zustimmung

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